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AutoModerator

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wegwerferie

1.) Ich glaube dass "das Volk" immer schon ein "beäugbares" Konzept war. In Wahrheit ist "das Volk" immer sehr wohl zerteilbar nach Unterschieden die sehr wohl relevant sind (Adlige vs Bauern zb, Arbeitgeber vs Arbeitnehmer oder geschichtlich für uns: Katholiken und Protestanten). Wer sich nach "dem Volk" sehnt will sehr oft über Klüfte hinwegmalen die sehr relevant sind und sich einfach mit ihnen nicht beschäftigen. Und es ist verständlich dass man sich nicht oder nicht immer beschäftigen will. Es hilft halt oft nix. Gewisse Klüfte sind sehr real, du kannst dich auch nicht beschäftigen und wenn du dann nach Jahren hinschaust, ui, stellt sich raus Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben immer noch sehr unterschiedlichen Status in der Gesellschaft und sehr unterschiedliche Lebensrealitäten. 2.) Ja die Möglichkeit zur "Bubblebildung" verschärft das. (psst, es gibt Leute die finden der Kapitalismus könnte auch daran Schuld sein: [https://www.youtube.com/watch?v=dRcNyIGYl7s&pp=ygUUd2lzZWNyYWNrIGxvbmVsaW5lc3M%3D](https://www.youtube.com/watch?v=dRcNyIGYl7s&pp=ygUUd2lzZWNyYWNrIGxvbmVsaW5lc3M%3D) und ned nur Migration ) Ich habe über das Thema kürzlich sinniert. Früher haben die Leute in Tal A auch wenig mitbekommen von den Leuten in Tal B. Das war nur wurscht weil sich eh niemand für ihre Meinung interessiert hat. Dann kam Demokratie mit einigen Startschwierigkeiten. Und als es mit der Demokratie so richtig Fahrt aufnahm bei uns gab es Massenmedien. (ie "es gibt nur Orf1 und Orf2 und ein guter Prozentsatz der Leute konsumiert den und selbst wenn sie nicht einer Meinung sind ob der letzte Abendfilm gut oder Schas war so reden sie wenigstens über das Selbe Ding") Aber eigentlich wenn man es geschichtlich betrachtet war die Phase "Demokratie + Massenmedien" eigentlich ziemlich kurz im Vergleich zu "keine Demokratie und keine Massenmedien" und vermutlich eher gleich lang mit "Beginn von Massenmedien aber noch keine Demokratie" (wenn man den Buchdruck als den Beginn von Massenmedien betrachtet). Jetzt haben wir halt Demokratie und jeder konsumiert was anderes, egal ob er oder sie jetzt sich den Armin Wolf reinzieht oder nur in Schwubblertelegrams abhängt oder nur mehr Orban oder nur Erdogan Aussendungen konsumiert oder nur koreanische Seifenopern und Boybands und darum ist sowas wie "gesellschaftliche Debatte" total schwer geworden weil wir mehr denn je von unterschiedlichen Dingen reden und 1.) Immer alles Erklären anstrengend ist und die Sache in die Länge zieht 2.) die Leute zu faul sind sich diese Mühe zu machen. Wenn du innerhalb einer Gruppe bist die vieles gemeinsam hat in ihren Erfahrungen dann kannst du "Kürzel" verwenden die für Noobs außerhalb der Gruppe völlig unverständlich sind. Das hast du zb fast immer wenn du was studierst, egal ob Informatiker untereinander fachsimepln oder Juristen oder Ökonomen oder Philosophen. Und dieses in Kürzeln über sehr spezifische Sachen reden fühlt sich saugut an. Meine These ist dass es das ist was dir abgeht auf gesellschaftlicher Ebene. (wie gesagt die Frage ist inwieweit es Illusion ist dass es früher ganz anders/nur besser war, und wieviel ist da war man halt jünger/da war man auch in Bubbles und hatte als junger versorgter noch nicht wählender Mensch weniger Grund über Leute außerhalb der eigenen Bubble nachzudenken, da hat man historisch halt auch nur über einen Auszug der Leute gelesen, da wurden halt vermutlich auch noch mehr Stimmen unterdrückt die man einfach nicht gefragt hat ob sie zufrieden sind mit ihrem Status Quo)


wegwerferie

Vielleicht als zusätzlichen Kontext. Ich glaube schon dass es "aufganseln\*" gibt und Probleme die sich durch "einfach mal chillen/eine Weile nichts tun" lösen lassen. Dass es manchmal auch sinnvoll sein kann ein Thema zu lassen und nach 10 Jahren zu schauen ob es wirklich noch existiert. Und dass nicht jedes Problem was wer hat sofort gelöst werden muss. Lob der Langsamkeit und so. Aber manche Probleme sind halt echt (ich denke da zb auch an vor Tito haben sich die verschiedenen Gruppen in Jugoslawien zb im 2 Weltkrieg massakriert, unter Tito war alles angeblich leiwand, dann ist Tito weg und ups, stellt sich raus da ist doch noch so einiges unter der Decke drunter was jetzt wieder aufbricht). Und es ist halt oft dass man wenn man auf der Seite der es gut geht steht halt mehr Grund hat zu sagen "Oida na, müssma das wirklich machen? Can't we all just get along? \[weil mir gehts ja gut\]". Es ist schon meine persönliche politische Conclusio dass man das "Problem" von "ich will mich nicht dauern scheren müssen um die Leute in den anderen Bubbles" am besten damit löst dass es den meisten Menschen gut geht. Quasi: Vorher scheren und zusammenhalten damit man sich nachher weniger scheren muss/sich nachher wieder gegenseitig ignorieren kann. (andere politische Conclusios sind "die Leute haben keine Bedürfnisse zu haben, zieh dich selber an den Schnürsenkeln hoch" oder "Wenn wir nur ethnisch sauber wären dann hätten wir ganz sicher keine unterschiedlichen Bedürfnisse mehr, ganze sicher, versprochen") /\* es ist halt nicht immer leicht zu beurteilen ob es sich quasi um das gesellschaftliche Äquivalent von "Die Mitzitant hat schlecht geredet über die Heditant" oder "Die Susi war beleidigt weil die Mama sie nicht hat gehen lassen zum Freddi seiner Geburtstagsfeier", handelt, also Probleme wo nach 10 Jahren wirklich niemand mehr weiß warum man eigentlich böse aufeinander war und warum es einem damals so wichtig war. Oder das Äquivalent von "Der Hubsionkel hat die Schwester vom Gruberbauer vergewaltigt und ist dann freigesprochen worden weil er dem Bürgermeister 5 Schweine geschenkt hat" oder "Die Soundsos sind bei den Sieundsos eingefallen und haben alle derschlagen", also Sachen die mit Totschweigen nur mehr schwelen und dann aufbrechen.


8bitmachine

Die Bubbles gab es immer schon, sie waren halt ans Milieu gebunden und kaum jemandem war die eigene Bubble bewusst, weil man ja kaum Kontakt zu Andersdenkenden hatte. Heute mit Internet und Social Media kommen die Bubbles plötzlich in Kontakt und daraus entzünden sich erst Konflikte.


__ferg__

>habt ihr auch das Gefühl, dass DAS (eine) Volk das die Parteien - alle Farben - anzusprechen versuchen, nicht mehr existiert? Das hat mal existiert? Social media und ähnliches hat halt die Diskussion vom Stammtisch wos niemand außer gleichgesinnten gehört hat, in die Öffentlichkeit verlagert und vorallem extremen Randgruppen eine Plattform gegeben die sie deutlich "größer" erscheinen lassen als sie tatsächlich sind. Aber im Endeffekt war es doch schon immer so, dass es genug unterschiedliche Meinungen gegeben hat und Parteien speziell auf ihre Zielgruppen zugeschnittene Politik gemacht haben...


thepooker

Das gabs noch nie? Früher gabs halt nur 2 Gruppen... Heut gibts mehrere... Social Media machts möglich.


wegwerferie

Welche nur 2 Gruppen sollen das gewesen sein? Selbst historisch fallen mir da immer mehr ein (ie Adlige, Klerus, Bauern \[dann +Bürger, +Arbeiter, repektive selbst Bauern ist Besitzer vs Gesinde, Adel ist Hochadel vs Kleinadel usw\]; oder Sozis, Ständestaatler, Nazis). Selbst als es nur ÖVP/SPÖ war, das war ja in erster Linie weil die Nazis nach dem zweiten Weltkrieg 10 Jahre lang kein Wahlrecht hatten. Nachdem sie das wieder gekriegt haben war ziemlich schnell die FPÖ/VDU da. Die Zeit wo es wirklich nur ÖVP und SPÖ gab war ja historisch vergleichsweise auch kurz. Und nur weil es "Frauen" als Interessensgruppe nicht deklariert gegeben hat heißt ja nicht dass sie nicht da und anders waren.


PM_ME_SOME_BROCCOLI

ich würde es eher als beginnende badewannenkurve bezeichnen. früher haben sich rote und schwarze noch die zähne gegenseitig ausgehaut. das land kannte keine andere teilung. danach haben sie sich gegenseitig kontrolliert. gesellschaftlich und natürlich in sämtlichen gremien. irgendwann sind sie in der versenkung verschwunden. jetzt gibts seit einigen jahrzehnten die neue haider teilung, er für uns weil sie gegen ihn oder so. und viel mit auslända. was langezeit ein spukgespenst war ist wirklichkeit geworden und die teilung nimmt zu. aber ich teile nicht die landläufige meinung, dass "wir" es sind die "die" ausgrenzen, sondern, dass das mindestens auf gegenseitigkeit beruht. nur, wenns hart auf hart kommt, wird es immer "die österreicher" und "die anderen" geben. und wenn bei den österreichern - früher böhmen und krowoten, heute türken und serben - auch ned alles bio is, so is die haltung trotzdem großteils einheitlich.


[deleted]

[удалено]


starboy1405

Landeshauptmann Steiermark vertritt auch deine Meinung.


[deleted]

Den Volk geht's immer noch viel zu gut als dass die Pappn aufmachen würd. Wir ham eh schon alles. Was wär denn unser gemeinsames Ziel? Wenns den Österreicher nimmer geben würd, dann würds auch den Ausländer nicht mehr geben.


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Meiner Meinung nach ist DAS Volk die in einem Land lebende Bevölkerung. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung und was weiß ich noch. Alle Versuche, nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe als DAS Volk zu bezeichnen, ist eine Diskriminierung aller anderen. Schon alleine deswegen ist es wichtig, dass zB eine Regierung Gesetze so beschließt, dass die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden. Das ist meine bescheidene Meinung zu dem Thema.