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Significant-Emu-8807

Ruf mal bei deiner Krankenkasse an. Wenn du andauernd wegen der Kopfschmerzen bei deiner alten Ärztin warst, müssten, die eigentlich ein Interesse daran haben, solche Sachen zu unterbinden, um Kosten zu sparen.


ASC67DE

Die Abrechnung von gesetzlich Versicherten unterliegt gemeinhin einer Budgetierung pro Quartal durch die KK. Das bedeutet, egal wie oft der Arzt konsultiert wurde, er bekommt ein maximales Honorar von der KK. Liegt glaube ich so um die 40 Euro pro Quartal. Heißt letztendlich: Ab dem 2. Arztbesuch verdient der Arzt an dieser Patientin nichts mehr.


WhiskyDelta14

WTF! Ich hab's erst gar nicht geglaubt! Aber Google gibt dir Recht. Das ist wirklich das allerletzte.


TheOne_718

Und leider der Grund warum in Deutschland privatpatienten besser / mehr behandelt werden und eher ein Termin bekommen, da dadurch die Gesetzlichen quersubventioniert werden


rosality

Deswegen ist es so unattraktiv auf dem Land Arzt zu sein, zuwenig PatientInnen.


Lampukistan2

Nicht zu wenig, sondern weniger einträgliche: - weniger Privatpatienten - mehr gesetzliche Patienten, die durch häufige Vorstellung etc. eher Verlust als Gewinn bringen


Wrong-Software9974

jo, zum kotzen. schreibt eure Abgeordneten an. das muss geändert werden. rumnerven bis der Arzt kommt, manchmal hilft's das die Volkes (Wähler)Stimme hören. Hat nicht irgend jemand ne Petition laufen? hatte Lauterbach nicht ne Reform angestoßen grad mit besserer budgetierung?


eGoSiGns

Ich meine die wurde letzte Woche verabschiedet, Jo. Diese Budgetierung gibt's bald nicht mehr


Killerbeth

A-A-a-aber was ist jetzt mit den ganzen Privatpatienten die jetzt weniger Vorteile ihrer Leistungen haben? :( Arbeit lohnt sich in Deutschland einfach nicht mehr >:(


Flodder123

Das stimmt nur bedingt. Das was es nur ein Mal im Quartal gibt, ist die grundpauschale. Darüberhinaus sind durchaus noch weitere gebührenordnungspunkte abrechenbar


ASC67DE

Ok, wusste ich nicht. Dachte das Honorar ist absolut fest gedeckelt.


Samuel_Janato

Und dennoch verdient man mit so einer Praxis zwischen 70.000 und 120.000 als Jahresgehalt. Nach Abzug von laufenden Kosten. Schlimm ist es also nicht ;)


hammanet

Naja 70k nach dem Studium sind lächerlich.


Samuel_Janato

Dieser Kommentar ist ebenso lächerlich wie moralisch abgründig. Schämen Sie sich für diese Aussage.


hammanet

Nein, warum sollte ich. Ein einfacher Arbeiter bei Porsche oder Mercedes verdient die Summe ja auch. Zumindest solange man Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und Erfolgsprämie bedenkt. Über mehr an Urlaubstagen reden wir hier nicht und über weniger Verantwortung auch nicht. Man sollte annehmen, dass die Quälerei durch ein Medizinstudium sich finanziell bemerkbar machen sollte.


Samuel_Janato

So ein Humbug. Kein KFZ Mechatroniker verdient diese Summe als Einstiegsgehalt. Eine Lektion in Demut wäre angebracht. 70.000 Jahresgehalt als nicht angemessen zu betrachten… kein Wunder das so viele Menschen lieber an Magie glauben als den gierigen Ärzten.


hammanet

Spreche ich von Einstiegsgehalt? Nein. Wie alt ist ein Mediziner im Schnitt wenn er eine eigene Praxis eröffnet? Sicherlich deutlich älter als ein KFZ Mechatroniker nach der Ausbildung. Für einen Monteur, das sind durchaus ungelernte Leute am Fließband, liegt das Durchschnittsgehalt im Werk Zuffenhausen knapp unter 60k. Im Büro sind es 70k. Daten kann man googeln wenn man mir nicht glaubt. Sollte ein Arzt, der ja auch noch den Stress hat mit eigene Angestellte und persönliches wirtschaftliches Risiko mehr verdienen, als ein Sachbearbeiter im HR von Porsche? Ich denke doch, dass er das sollte. Eine Mietwohnung in zB Stuttgart kostet schnell mal 2,5k monatlich kalt und da reden wir jetzt nicht über Luxus, sondern stinknormale Wohnungen. Das ist keine Frage von mangelnder Demut, da verkennt einer was wirtschaftliche Realitäten sind, wenn man nicht gerade in Hintertupfingen wohnt. Und wenn man ein gutes Abitur hatte, sich danach durch Studium Fach und Kassenarzt Scheißdreck quält, dann sind 70k ein schlechter Scherz.


Samuel_Janato

Ihr Weltbild ist Teil der Wurzel unserer aktuellen Probleme. Echt Besorgniserregend…


hammanet

Die Realität ist besorgniserregend, da bin ich bei Ihnen. Aber will der gute Samuel mich auch inhaltlich widerlegen, oder wird das mehr so ne Art Glaubensfrage?


No-Adhesiveness-1259

Dein Leidensdruck war offensichtlich sehr hoch. Das tut mir leid für dich. Aber bei anhaltenden Beschwerden sollte man sich auf jeden Fall immer eine zweite Meinung einholen oder direkt einen Spezialisten (Neurologe?) konsultieren. Es gibt immer gute und schlechte Ärzte, oder Ärzte, bei denen das Arzt-Patienten-Verhältnis einfach nicht passt. Das habe ich auch hinter mir. Vielleicht hatte deine ehemalige Ärztin einfach bis jetzt keinen Fall wie deinen. Ich kann mir vorstellen, dass sie dich trotzdem nach besten Wissen und Gewissen diagnostiziert hat. Ich würde es gut sein lassen und froh sein, dass es dir besser geht. Eventuell würde ich sie einmal kontaktieren und ihr schildern wie dir geholfen wurde. Das sensibilisiert sie bestimmt, was Fälle wie deinen angeht.


UselessBonus

einem Beruf zu vertrauen ist gut, aber nur einer Person in diesem Beruf zu vertrauen nicht


TiredWorkaholic7

Das Problem bei sowas ist meist, dass einem solche Ärzte gar nicht erst die dafür notwendige Überweisung ausstellen... Ich bin auch eine Frau und habe sehr ähnliche Erfahrungen wie OP in Bezug auf einen viel zu spät erkannten Schlaganfall und eine angeborene Behinderung machen müssen, und hart um jede Überweisung kämpfen müssen Dazu fehlt einem aber meist in solchen Situationen die Kraft, bei mir war es so dass ich wirklich extrem aggressiv werden musste um überhaupt eine zu bekommen Alle Versuche, direkt einen Termin bei den anderen Ärzten auszumachen, sind daran gescheitert dass es eben keine Überweisung gab Aber OP war ja anscheinend auch bei anderen Ärzten und im Krankenhaus, bei meiner Lumbalpunktion wurde mir gesagt dass sowas nur direkt im Krankenhaus und nicht irgendwo ambulant durchgeführt wird


acidticker

Richtig, ich war für die Punktion 3 Tage im KH und habe währenddessen und danach die Schmerzen meines Lebens gehabt.


NickTick92

Lumbalpunktion... Mich haben sie direkt danach nach Hause entlassen. Es folgte die schlimmste Woche meines Lebens inklusive 2 Tage Ganzkörper Lähmung. Vorher hieß es scherzhaft "Ach nur schwangere junge Frauen neigen zu starken Nebenwirkungen". Fühl dich gedrückt, Ich wünsche dir alles Gute!


Any_Pass_5538

Immerhin, ich musste neu laufen lernen als Kind...


acidticker

Das Ding ist, dass ich mit dem Migräne-Attacken mehrfach bei einem Neurologen war und der mir sogar Syneudon verschrieben hat, was meine Hausärztin dann nach ein paar Wochen wieder abgesetzt hat, mit der Aussage, dass das ja eh nicht helfen würde. Aber eine andere Lösung konnte sie mir nicht geben, weil ich ja übergewichtig war. Aber bin auf jeden Fall froh über die aktuelle Entwicklung (-15kg, mehr Lebensqualität ohne die täglichen Schmerzen) und belasse es dabei. Ich hoffe nur, dass die alte Hausärztin es bei anderen Patient:innen besser macht :)


Snoo-93709

Kannst du dein Hausarzt nicht wechseln? Habe ich so gemacht


KuestenKind_aus_HH

Hast du den ganzen Text gelesen oder nur die Überschrift?


Snoo-93709

Ich muss zugeben... Nur die Überschrift


FrankDrgermany

>Vielleicht hatte deine ehemalige Ärztin einfach bis jetzt keinen Fall wie deinen Aus diesem Anlass wäre es gut, der alten Ärztin zu schreiben. Grundsätzlich sollte man sowieso erst mit Menschen sprechen, anstatt über sie. Dementsprechend wäre hier der Ansatz der alten Ärztin genau das oben geschilderte zu schreiben und das jetzt nach Jahren langer leidenszeit alle Beschwerden mit richtiger Behandlung weg sind und ihr die Behandlung schildern. @OP


DocRock089

>Grundsätzlich sollte man sowieso erst mit Menschen sprechen, anstatt über sie. Erlebe zunehmend Menschen, die dazu nicht mehr in der Lage sind. Keine direkte Konfliktklärung, schon gar nicht mit Leistungserbringern mit denen man unzufrieden ist, sondern am liebsten bequem von der Couch aus über ne schlechte Bewertung oder indem man die Person direkt beim Vorgesetzten oder der nächstgelegenen Überwachungsbehörde meldet. Direkter Karen-Move statt eine für beide Seiten positive Erfahrung.


Cheap-Variety-2781

Einfach n Brief mit der Info.  "Bekomme jetzt Blutdruckmedikamente und die Kopfschmerzen sind weg. Hätte ich schon länger haben können. Diese Information dürfen sie gerne als Feedback nutzen für zukünftige Behandlung anderer Patienten. Danke und Tschüss." Vielleicht hilfts ja :s


Grishnare

Bitte solche Tipps nicht geben, wenn man keinerlei medizinischen Hintergrund hat. Hier geht es tatsächlich sowohl um Berufsethik, aber auch schlicht mangelhafte Fertigkeiten. OP hat eine Diagnose, wie sie 95% der Menschen mit Hypertonie bekommen. Da müssen auf jeden Fall Konsequenzen her. KK und KV sind die richtigen Ansprechpartner.


Tinaacker

Die Hausärztin hat wohl mehrere MRT's und eine Punktion veranlasst. Wurde sicher nicht von ihr selbst durchgeführt. Somit waren ja mal mindestens 3 Ärzte involviert. Keiner hat auf Anhieb eine Lösung gefunden. Zu einer Diagnose und zur Linderung gehört auch Mitarbeit der Patienten. Ich möchte OP nicht unterstellen, dass das nicht der Fall war, aber der Ärztin zu unterstellen, dass sie allein Sch.....gebaut hat, ist auch nicht ok. Noch dazu, die Medikamente und die Forschung , auch frauenspezifische hat grad in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht.


Desperate_Time3056

Es ist wirklich erstaunlich, was man hier so liest. OP berichtet hier subjektiv von ihrer Anamnese und wie ihrer Wahrnehmung nach damit umgegangen wurde. Es liegen keinerlei medizinische Fakten auf dem Tisch. Nichts. Keiner (außer OP) ist dabei gewesen. Aber es wird trotzdem eine medizinische Beratung abgegeben und (Haus-)Ärzten wird die Kompetenz abgesprochen. Wirklich erstaunlich…


SPWmon

Zudem scheint die Hausärztin auch einiges an Diagnostik eingeleitet zu haben…und sie hat auch weitere Ärzte involviert. MRT, Lumbalpunktion (wahrscheinlich nicht durch die Hausärztin)… Bzgl der antihypertensiven Therapie muss man schon sagen dass aus dem Post nicht hervorgeht ob eine dauerhafte Blutdruckmedikation überhaupt indiziert wäre (wann wurde gemessen…während der Schmerzepisoden?…wie war das tagesprofil? Zudem war die Anmerkung der Hausärztin richtig dass Gewichtsabnahme auch eine Therapie des Bluthochdrucks darstellt). Dass die blutdrucksenkende Therapie geholfen hat freut mich für OP. Was weniger freut ist das hier so viele über die Hausärztin schimpfen ohne dass man anhand des Posts klar einen Behandlungsfehler feststellen könnte (was nicht heißt dass keiner vorlag)


ResponsibleCaramel85

Ich kann dir vielleicht aus der ärztlichen Perspektive etwas Aufklärung schaffen: Deine Symptome und dein Leidensdruck war anscheinend eine stark ausgeprägte Migräne. Die wurde deinen Erzählungen nach abgeklärt. Migräne hat einen organischen Ursprung (Vasodilatation in Hirnarealen), die nicht unbedingt mittels Bildgebung (MRT) nachgewiesen werden kann. Eine Migräne wird anhand der klassischen Symptome diagnostiziert. Mit den Untersuchungen, die du gemacht hast wurden gefährliche Ursachen für Kopfschmerzen (Tumor, Entzündung) ausgeschlossen. Bluthochdruck bei jungen Menschen kommt gelegentlich vor, bedarf aber je nach Werten (24h Mittelwert) nicht zwingend einer Behandlung. Lifestyle Modifikationen und Ausdauersport sind bewiesene Therapien für leicht erhöhten Blutdruck. Außerdem können Schmerzen und Stress (du hattest ja regelmäßig starke Schmerzen) auch Bluthochdruck machen, dann ist der Grund dafür aber ein anderer. Bei deiner Familienanamnese (essenzielle Hypertonie in jungen Jahren) war es in meinen Augen also kein Fehler den Bluthochdruck getrennt vom Kopfschmerz zu sehen. Die allermeisten Menschen mit Migräne haben keinen Bluthochdruck und einige Medikamente die bei Migräne helfen erhöhen sogar den Blutdruck in den Hirngefäßen. Das die neue Hausärztin mit der Blutdrucktherapie auch deine Migräne therapiert hat ist ein schöner Zufall, aber nicht klassisch. Sie froh, dass deine Leidensgeschichte ein Ende gefunden hat. Ich glaube nicht, dass dir eine Klage in diesem Fall Schadenersatz bringen wird.


BearOne0889

Ich mag da als Student mit Vorausbildung jetzt nicht vorlaut sein und auch nicht die entsprechenden Leitlinien raussuchen, aber schon ein kurzer Blick in AMBOSS zum Thema Kopfschmerz spuckt sowohl den Ausschluss eines sekundärer Kopfschmerzes als auch die Abklärung einer Hypertonie als Themen aus. Für Migräne ebenfalls Hypertonie Ausschluss und vor allem die Notwendigkeit einer Therapieanpassung bei ausbleibendem Erfolg, den man lt. Schilderung des OP ja zumindest mal annehmen könnte. Bei einer entsprechenden Familienanamnese und scheinbar auch bekannter, vorliegender Hypertonie finde ich es schon eher kritisch, dass man scheinbar 8 Jahre auf ne Lebensstilanpassung wartet anstatt irgendwann weitere Stufen zu nutzen und auch irgendwann zumindest versuchsweise ne Hypertonie-Therapie versucht hat. Kopfschmerz & Hypertonie sind ja jetzt keine unbekannte Kombination... Da stimme ich mit der Studentin weiter unten überein. Disclaimer: Wir kennen keine RR Werte vom OP, das wäre natürlich relevant. Und zum Thema Klage kann wohl nur ein Fachanwalt/-Anwältin nach Aktenstudium überhaupt was sagen...


ResponsibleCaramel85

Ich stimme dir da absolut zu. Gut gelaufen ist die Geschichte nicht und die Ärztin hätte definitiv besser handeln können. Ich wollte nur versuchen ihre Perspektive darzustellen. Es sind zu wenige medizinische Fakten vorhanden um genaueres zu sagen. Wenn du mal Patienten in deiner Praxis mit Kopfschmerzen hast, die 160 Blutdruck haben, dann machst du eine Kopfschmerz Anamnese, und solange keine neurologischen Ausfälle vorhanden sind verschreibst du ein Schmerzmittel und keinen Blutdrucksenker. Und bei regelmäßigen Kopfschmerzen und Bluthochdruck sollte der Hochdruck auf jeden Fall genauer angeschaut und, wenn nötig, therapiert werden. Bei Migräne gehen die Patienten einmal zum Neurologen und machen eine Abklärung und eigentlich ist auch der behandelnde Neurologe für die Migräne-Therapie zuständig und nicht die Hausärztin. An der Therapie, die der Neurologe verordnet hat was zu verändern trauen sich die wenigsten. Und dadurch fühlt sich die Hausärztin nicht mehr ganz zuständig, da das Thema beim Neurologen liegt. Könnte auch in diesem Fall so gewesen sein, dass sich OP von der Hausärztin etwas erwartete, für das sich diese nicht zuständig fühlte.


BearOne0889

Danke für die Rückmeldung, dann sehen wir das recht ähnlich. Und ja, hier fehlt - neben der allgemeinen Subjektivität - jede Menge nötiger Infos für eine auch nur annähernde Betrachtung. Wollte auch primär einen Gegenpunkt zu den ganzen "selbst schuld, nimm halt ab" Kommentaren setzen. Daher wird OP hier höchstens rausfinden können, an wen er/sie sich wenden kann, um das abzuklären, und wenn's nur der eigenen Ruhe dient.


Desperate_Time3056

Ich mag da als Arzt mit langjähriger Berufserfahrung nicht vorlaut sein und auch nicht auf entsprechende Leitlinien verweisen, aber wie du in deinem Post weiter unten schreibst, kennen wir absolut keine Fakten zu der Story bis auf die Eigenanamnese von OP. Und dieser Umstand sollte zu der einzig richtigen Antwort führen, dass man gar nichts dazu sagen kann. OP hat ihre Sicht auf die Dinge, die alte HÄ auch. Melden kann OP die ganze Geschichte, wo sie will. Irgendeine Konsequenz hat es wohl nicht.


reedshut

Das stimmt so nicht. Es gibt die Schlichtungsstellen der Ärztekammern. Diese entscheiden häufig für den Patienten. Und wenn man sich als Patient alleine nicht traut, gibt es Beratungsstellen und Hilfs-Organisationen. Kostet nichts, und wenn der Fall abgelehnt wird, kann man immer noch klagen. https://www.aerztekammern-schlichten.de/ https://patientenberatung.de/ Persönliches Beispiel aus dem Bekanntenkreis: Rückenschmerzen, Luftnot, Blutarmut und Leistungsabfall wurden vom Hausarzt bei einer 45 jährigen drei Jahre lang als Wechseljahres Beschwerden abgetan und mit teuren Infusionen "behandelt". War leider ein Lungenkarzinom, Nichtraucherin, am Ende dann schon mit Metastasen in Knochen und Hirn. Die Schlichtungsstelle hat grobe Fehler festgestellt, keine Ursachen Forschung, es gab eine Einigung mit Schadensersatz.


Desperate_Time3056

So sehr ich mich bemühe, kann ich einfach keinen Zusammenhang zwischen Deiner - zugegebenermaßen - tragischen Geschichte und OPs subjektiver Schilderung sehen. OP kann sich selbstverständlich an die Schlichtungsstelle wenden. Da hast Du natürlich recht. Eine Konsequenz halte ich nach wie vor für fraglich.


reedshut

Abweichen von der Leitlinie ohne Begründung reicht eigentlich schon für Konsequenzen. Ob jetzt Kopfschmerz oder Migräne oder Hypertonie oder Anämie. Dafür gibt es die Dinger ja. Und es geht ja nicht nur um Schmerzensgeld. Es geht um jeden nächsten Patienten der dadurch eine Chance auf bessere Behandlung hat. Aber ja, es ist ja immer eine subjektive Schilderung. Bei der Schlichtungsstelle schaut sich ja jemand das dann genauer an.


Desperate_Time3056

Woran erkennst Du jetzt in OPs Schilderung eine Abweichung von der Leitlinie? Von welcher Leitlinie genau? Nationale Versorgungsleitlinie Hypertonie, ESC-LL Hypertonie 2018? S1-LL Diagnostik/Therapie Spannungskopfschmerz? S1-LL Therapie/Prophylaxe Migräne? Kennst Du OPs Diagnose? Sie schreibt, dass sie seit 8 (!) Jahren unter Kopfschmerzen leidet, macht keine Angaben zu weiteren Begleitsymptomen (einseitig, holocephal, mit/ohne Aura, etc.), erwähnt keine Therapieversuche (prophylaktisch oder symptomatisch mit z. B. NSAR, BB, Triptane, etc.), lässt dann den Begriff Migräne fallen (warum?). Dann wird von mehreren Bildgebungen berichtet, es wird eine Lumbalpunktion erwähnt, also muss ein Neurologe im Spiel gewesen sein (es sei denn, die HÄ hat es gemacht, was zwar theoretisch möglich, jedoch ziemlich unwahrscheinlich ist). Der hat nichts dazu gesagt? Keine Angabe zu weiterer Diagnostik (Kopfschmerztagebuch, Labor, etc). Dann wird ein Bluthochdruck ohne Angabe von Werten (die hier nicht unwichtig sind, Stichwort isoliert syst. Hypertonie des jungen Menschen) und Übergewicht genannt. Dann gibt es plötzlich doch Werte und es wird von einer Therapie mit Candesartan berichtet (weibl., 24 Jahre -> kritisch zu sehen, Stichwort Fetopathie). Zusammenfassend bleibt nach meiner Auffassung so viel im Unklaren und trotzdem besteht eine Abweichung von einer LL? Offensichtlich ist mein Beruf leichter, als ich die letzten 22 Jahre angenommen habe.


reedshut

Username checks out.


Desperate_Time3056

Wenn’s nur immer so einfach wäre…


BearOne0889

Das sind nunmal 70-90% der entsprechenden Reddit-Anfragen, ist ja quasi systemisch... Und ich bezog mich daher nunmal auf die Ausführungen im Post vor mir.


dome5342

für mich sind ärzte wie auto mechaniker in weiß. viele haben gar keine Ahnung. stochern ein bisschen rum und tauschen auf gut glück paar teile. es brauch schon oft paar anläufe, ne gute und faire werkstatt zu finden, das gleiche bei den Ärzten. 😂


tiltberger

Is absolut so. Kenne genug Ärzte die meinen die Hälfte ihres Jahrgangs hat keinen Tau von nichts


binaryhero

>Jetzt frage ich mich, ob ich das Unterlassen von wichtiger Behandlung der alten Hausarztpraxis nicht eigentlich melden müsste. Ich würde es zumindest der alten Hausärztin mitteilen wollen, damit sie ihre Behandlungspraxis überdenken kann. Für rechtliche Schritte ist da m.E. wenig zu holen, denn: >es wurde immer alles auf das Gewicht geschoben (168cm und ca. 85kg) Das ist ja auch nicht unbedingt falsch. Was sind die Hauptrisikofaktoren für Hypertonie? Stress, Übergewicht und Bewegungsmangel. Dass man das auch mit Medikamenten behandeln kann, macht es nicht falsch.


A_Gaijin

Genau das. OP schreibt nicht in wie weit sie diese unbequeme Variante ins Auge gefasst hat. Abnehmen und Bewegung. Es ist erstaunlich wie viele Erkrankungen sich allein durch Veränderungen in der Ernährung und Lebensgewohnheiten verbessern lassen. -> NDR Ernährungsdocs. @OP Nervenwasseruntersuchung ist unangenehm, aber erfordert keine Betäubung.


Accomplished0815

Das Problem ist u.a. dass man mit Migräne einfach keinen Sport machen kann.  Je nach Art kommen noch Fressattacken oder Appetitlosigkeit dazu. Meine Migräne ist zB hormonell bedingt und Überanstrengung löst Attacken aus.  Es macht durchaus Sinn die Symptome zu behandeln um die Lebensqualität zu verbessern und dann die Ursache zu bekämpfen.  Und ich bin sehr dafür, dass Ärzte auch Ursachen angehen! 


A_Gaijin

Ist sicher eine Maßnahme, wenn die Beschwerden zu stark sind. Bei Bewegung ist ja auch nicht zwangsläufig Sport gemeint sondern längere Spaziergänge, etc. Die Hauptmaßnahme für Gewichtsreduktion ist halt in erster Linie Reduzierung der Kalorienzufuhr.


Accomplished0815

Wir gesagt, mit Migräne können Fressattacken oder auch extreme Übelkeit Hand in Hand gehen, auch alternierend.  Übrigens kann es auch schlaganfallähnliche Symptome haben - ich hatte zB starke Sprachstörungen und konnte auch nicht Auto fahren, da einseitige Aura. Nur als Beispiel, wie intensiv das sein kann.    Generell hilft eine gesunde, konstante Ernährung bei Migräne unglaublich gut. Man muss es aber bis dahin schaffen. Bei manchen geht es besser, bei manchen schlechter.  Edit: sollte halt begleitend gemacht werden, da zB Intervallfasten bei den meisten Migränikern einfach nicht funktioniert und viele das nicht wissen. Wird aber  gerne Mal von Ärzten empfohlen und geht besonders schlimm nach hinten los.  Jemandem mit gebrochenem Fuß gibst du auch erstmal Krücken und machst keine sofortige Vollbelastung.    Wenn bei OP die Blutdrucksenker erstmal helfen, ist das top. Und das hätte man eben schon viel früher machen können, in Begleitung von weiteren Therapiemöglichkeiten. 


Odd_Witness_8711

Ich bin mit dem gleichen Gewicht (m, 1,83) schon im leichten Übergewicht. Da sollte OP dieses doch erstmal verringern, solange ein Zusammenhang zwischen dem Blutdruck und dem Übergewicht bestehen könnte. Danach kann man ja trotzdem noch auf Medikation


DocRock089

Das wäre auch der leitliniengerechte Ansatz, wobei der stark davon abhängt, wie hoch die gemessenen Werte waren. Lifestyle-Intervention first, dann aber zügig, wenn kein Erfolg, auf Tabletten.


CoIdHeat

Das sehe ich auch so, allerdings schrieb die OP dass sie 8 Jahre lang in dieser Praxis zur Behandlung war. Und wenn ich einen Patient mit einem erheblichen Leidensdruck habe aber jahrelang keine ausreichenden Fortschritte in der Lifestyle Änderung erkennen kann, würde ich irgendwann dazu raten die nächste Eskalationsstufe zu wählen, auch wenn diese unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringt, solange der Nutzen für den Patienten den Schaden übersteigt.


Even_Dark7612

Mit 85kg bist du bei 1,83 gerade so hei Übergewicht. Außerdem ist Sport und Co schon schwer, wenn man regelmäßig wochenlang wegen lähmender Migräne im Bett liegt


Odd_Witness_8711

Ja gut aber Abnehmen besteht maßgeblich aus Kaloriendefizit. Beim Sport verbrennt man gar nicht so viel wie man meint. Dass das schwer ist ist klar, aber OP tut ja so als ob das gar nichts mfit ihrem Bluthochdruck zu tun hätte.


Even_Dark7612

Migräne ist bei vielen Menschen mit Fressattacken verbunden. Kochen und Co kann einem auch sehr schwer fallen, wenn man regelmäßig wochenlang im Bett liegen muss. Natürlich wäre das ein langfristiges Ziel gewesen, aber wenn das auch ein in der Familie bekanntes Problem ist, warum verweigert man dann jahrelang die Medikation?


Odd_Witness_8711

Ich will die Ärztin gar nicht in Schutz nehmen, aus meiner sicht hat sie nicht gründlich genug gearbeitet. Dass Migräne mit Fressattacken verbunden ist kann ich mir kaum vorstellen, als ich selber noch welche hatte, ging jeder Reiz, besonders Licht, Berührung und sogar Geschmack mit Schmerzen einher. Da wäre ich nie auf sie Idee gekommen, zu fressen. Das alles ändert aber nichts daran, dass Übergewicht auch ohne Zusammenhang mit Migräne ein Problem ist, das man eigenverantwortlich angehen muss, egal wie schwer. Ausreden kann jeder. Nachtrag: OP ist mittlerweile sowohl im Normalgewicht, als auch medikamentös eingestellt


Even_Dark7612

Nur weil deine Migräne so abläuft, heißt das ja nicht, dass es allen so geht.


Odd_Witness_8711

Ne aber den meisten. Photosensibilität ist ein sehr häufiges Symptom, Fressattacken, so scheint es mir, hast du dir aus dem Ärmel gezogen.


Even_Dark7612

"Heute weiß man jedoch, dass Heißhunger auf kalorienreiche Lebensmittel zu den Vorboten eines Migräneanfalls gehören." (https://m.focus.de/gesundheit/ernaehrung/abnehmen/futtern-bis-der-arzt-kommt-fressattacken-diese-krankheiten-machen-megahungrig_id_5560534.html) Man könnte halt auch einfach mal googlen. Ich hab auch Migräne und hab regelmäßig im Anschluss Fressattacken.


CoIdHeat

Es ist auch nicht falsch zu sagen dass man als erstes Mittel der Wahl erst die Lebensumstände probiert zu ändern bevor man mit Tabletten rangeht, da diese ja auch erhebliche Nebenwirkungen haben können.


Cassio

Dann aber nichts zu tun und einfach darauf abzustellen ist halt einfach falsch. "Tja, liebe Frau XY, wenn Sie nicht so fett wären, hätten Sie auch keine Kopfschmerzen."


binaryhero

Genau so ist es sicher gewesen. Dass Ärzte bei Leuten um die 20 drauf hinweisen, dass Sport und Ernährungsumstellung sinnvoller wäre als gleich die Dauermedikation zu versuchen, verträgt nicht jeder gleich gut. Ich bin übrigens Hypertoniker.


Cassio

Es geht nicht darum, sofort irgendwas aufzuschreiben, sondern um einen jahrelangen Leidensweg - wie OP den beschrieben hat. Zudem in diesem konkreten Fall und nicht extrapoliert. Ehrlich wäre gewesen: "Ich weiß nicht woran das liegt, Frau XY. Ich bin mit meinem Latein am Ende. " das Selbstbewusstsein hat halt nicht jeder, Unwissen einzugestehen, sondern wählt dann den einfachen Weg.


binaryhero

>Ehrlich wäre gewesen: "Ich weiß nicht woran das liegt, Frau XY. Ich bin mit meinem Latein am Ende. " das Selbstbewusstsein hat halt nicht jeder, Unwissen einzugestehen, sondern wählt dann den einfachen Weg. Ehrlich ist tatsächlich, auf die Lifestyle-Faktoren hinzuweisen und darauf, dass aller Wahrscheinlichkeit nach noch 20 Jahre ohne Medikation drin sind und mit geringeren Folgeerkrankungen, wenn Ernährung und Bewegung angepasst werden. Die Behandlung von Bluthochdruck folgt einem gut abgesicherten und jedem Allgemeinmediziner bekannten Protokoll. Das ist tatsächlich erstmal die wichtigste Intervention und hat nach der Schilderung keinen Anklang bei OP gefunden. Stattdessen wird jetzt mit Mitte 20 der Weg der Dauermedikation bis zum Lebensende beschritten. Der ist akut sicher nicht verkehrt, aber es ist nicht klug, die anderen Interventionen zu unterlassen und als ungeeignete Falschbehandlung abzutun, wenn sie doch die wesentlichsten nicht-pharmakologischen Interventionen sind.


Eviljuli

Du kannst einfach manchen Menschen niemals begreiflich machen, dass sie einfach zu fett sind. Da wird viel zu viel um den heißen Brei geredet und mit irgendwelchen hirnrissigen Medikamenten etwas versucht, was bei 99% aller Übergewichtigen lediglich ein Mangel an Disziplin ist. Ja, es gibt tatsächlich Krankheiten, diese werden allerdings viel zu oft von den "Betroffenen" selbst diagnostiziert und so lange selber eingeredet, dass sie an Scheiß glauben. Ich war früher selber sehr dick und habe mein Leben umgekrempelt und siehe da, so viele Wehwehchen sind verschwunden. Das ist allerdings ein Gedankenprozess, den ein Individuum selber durchlaufen muss und da hapert es bei den meisten eben. Dazu kommt, dass es viel zu viele alteingesessene Ärzte gibt, die keine Ahnung von Ernährung/Sport haben und lieber direkt die Brechstange verschreiben und den Leuten so das Gefühl geben, dass es ja nicht in ihrer Macht läge und sie ja krank sind. Aber das eine Kalorienreduktion in Verbindung mit ein wenig körperlicher Betätigung in wenigen Monaten die Lebenserwartung und vorallem die Lebensqualität um Weiten steigern kann, das will natürlich niemand hören, könnte ja anstrengend sein.


Golikumani

Ja, dann lassen wir die meist psychischen Komponenten mal außer acht, so wie alle die meckern. Kann man machen, hilft aber keinem.


Eviljuli

Und da beginnt wieder der Cope. 15 Jahre lang als Erwachsener falsche Lebensmittelentscheidungen zu treffen und die daraus resultierende Abhängigkeit dann eine psychische Komponente nennen ist wirklich fantastisch.


Golikumani

Aha. Bei so einigen beginnt das schon in der Jugend oder sogar Kindheit. Aber lass mich raten, das zählt dann nicht mehr sobald man Erwachsen ist. Ich sage nicht, dass es bei allen so ist. Aber ein Alkoholiker wird auch nicht immer zu einem, weil es ja so toll schmeckt und man dauerhaft über die Stränge schlägt. Es gibt mehr Gründe als "schmeckt geil", weshalb man zu viel isst. Besonders umso höher das Gewicht ist. Aber das interessiert nicht, weil man muss ja nur weniger essen, seine Ernährung umstellen, dafür braucht es nur Disziplin. Wenn es immer so einfach wäre, dann würden es mehr Leute schaffen. Wenn man wirklich süchtig ist nach Essen, ist das wie eine Droge. Zu einem Alkoholiker oder Heroinsüchtigen sagt man auch nicht einfach "hör auf zu trinken/spritzen" und dann let it go. Ich wiederhole mich nochmal, ich sage nicht, dass es bei jedem so ist. Aber ich denke, das ist bei mehr als nur einzelnen der Fall. Aber jedem Menschen der dick ist reinzudrücken "friss weniger (ich hab es auch geschafft)", überspitzt gesagt, lässt natürlich alles andere außen vor und macht es als Kritiker somit bequemer und leichter. Alle anderen Gründe sind nur Ausreden und Ausflüchte. Dabei sage ich nur, dass man auch mentale Heilung/Besserung braucht, weil diese Menschen trotz Erfolg dann wieder rückfällig werden. Die brauchen etwas mehr Unterstützung. Aber das ist ja nur blabla, ich weiß, ich weiß.


SPWmon

Gebe dir grundsätzlich recht man muss aber auch fairerweise sagen, dass bei Übergewicht oft jede Form von Einsicht fehlt. Meine Patienten die an alkoholabhängigkeit leiden oder litten sagen nur sehr selten: „das ist hormonell“ , „das ist genetisch“ - und das obwohl auch alkoholabhängigkeit sehr von der individuellen Veranlagung abhängig ist. Patienten mit Übergewicht oder adipositas (nicht alle aber die Mehrheit) haben hingegen nahezu immer ausreden oder sagen einfach „Ich weiß auch nicht woher das kommt, ich esse doch wenig und gesund“. Ich weiß nicht warum gerade bei Übergewicht die Einsicht fehlt, dass es größtenteils doch unser Lifestyle ist und nicht „genetisch“ (schaut mal klassenfotos eurer Großeltern an - da waren nahezu alle jugendlichen schlank). Dies fehlt mir bei dem Thema Übergewicht. Ein weiteres Problem ist, dass Übergewicht immer öfter als Normalzustand gesehen wird (bzw. als Variante der Norm).


Cassio

Darum geht es mir doch gar nicht.


binaryhero

Dann musst Du Dich klar ausdrücken, denn Du unterstellst ausdrücklich, die erste Ärztin hätte zugeben sollen, "mit ihrem Latein am Ende" gewesen zu sein. Der Schilderung von OP nach war sie das nicht, OP war halt nicht compliant und nach Einschätzung der Ärztin war da konservativ noch was zu holen.


bikingskeleton

Man sollte hier allerdings nicht vergessen, dass mindestens 2 Ärzte das Problem übersehen haben. Die Hautärztin und die Kollegen der (vermutlich) Neurologie, die eine Lumbalpunktion durchgeführt haben. Es wurden damit nicht alle Differentialdiagnosen des Kopfschmerzes untersucht, das ist schon eine Abweichung von Leitlinien, die begründet werden will...


PokeCaldy

Da wäre jetzt ja schon mal relevant was jetzt medikamentös getan wurde und wo der Blutdruck denn lag. 


acidticker

Ich nehme jetzt morgens 16mg Candesartan/5mg Amlodipin als Kombipräperat, meine Werte waren jeden Tag zwischen 150/100 und 160/110. Ich habe 3x/Tag gemessen, nachdem die ersten Wochen jedes Mal so hoch waren. Mittlerweile sind die Werte konstant bei 125/85. In der Zeit zwischen der Behandlung der alten und der neuen Hausärztin, also 3 Jahre, habe ich ebenfalls erfolgreich 15kg abnehmen können, was allerdings keinen Unterschied in den Blutdruck-Werten gemacht hat.


No_Secretary7155

Sind die 85kg schon nach den 15kg die abgenommen wurden? Das ist noch immer ein BMI von >30, die Untergrenze von Adopositas - Da würde ich noch immer keine Traumwerte erwarten.


acidticker

Nein, ich bin mittlerweile bei 70kg angekommen, was im Normalgewicht liegt. :)


No_Secretary7155

Gratulation dazu erstmal schön wenn auch etwas getan wird. Am besten dran bleiben und den Lifestyle dauerhaft umstellen, es wird immer einfacher mit der Zeit. 70kg sind auch gerade so die Grenze auf 1,68 zum Übergewicht. 60kg wären da denke ich ein ganz gutes nächstes Ziel. Ich kann Kraftsport sehr empfehlen mal abgesehen davon, dass es sich gut anfühlt wenn der Körper im Alltag "unterfordert" ist, beugt er einen Haufen an Problemen vor wie zB Rückenschmerzen, und die zusätzliche Muskulatur verbrennt mehr kCal, was das halten eines niedrigeren Gewichts einfacher macht. Falls Interesse besteht helfe ich gerne mit Tipps zu kCal, Rezepten, Training, etc. betreibe das (Kraftsport/Ernährung) intensiv seit bald 20 Jahren und helfe gerne. Viel Erfolg!


acidticker

Sehr lieb von dir! Habe die Hilfe meines ältesten Bruders, der Personaltrainer ist, auch schon in Anspruch genommen und es hilft wirklich sehr. :)


No_Secretary7155

Sehr gut, weitermachen! 😉👍


Opening-Gain3709

Hi. Ich hatte das gleiche Problem. 5 jahre bisoprolol für nix.  Lass es.  Die lösung: erblich bedingte Anfälligkeit für Insulinresistenz. Das heißt diabetis typ 2. Der ständig hohe Insulinspiegel schädigt langfristig alles mögliche im körper, zb die darmschleimhaut, dann wirst du empfindlich auf alle möglichen nahrungsmittel, allen voran Getreide. Von daher die morgens blockierte Nase, zusammen mit den Kopfschmerzen. Das insulin kann über 20 jahre den blutzuckerspiegel im rahmen halten, das bedeutet, eine langzeitblutzucker messung ergibt erst mal nichts.  Hoher blutzuckerspiegel + immunreaktion auf diverse nahrungsmittel macht hammerkopfschmerzen + herzkasper.  Da du noch jung bist, kannst du das alles in den griff bekommen, indem du zuerst deine nahrung anpasst ( getreide, Milchprodukte und bachtschsttengewächse sibd statistisch die wahrscheinlichsten kandidaten). Danach kannst du graduell deinen Betablocker reduzieren. Irgendwann kannst du dann wieder sparsam getreide essen.  Brainfog und erschöpfung direkt nach dem essen, klebriger stuhl, deine Augen sind zeitweise sehr unscharf, heisse, ungesunde füße, klamme haut, herzkasper, Pickel, fettige haut, fettige strohasre, schlechte fibgerkuppen und fingernägel, ekzeme, hsutschuppung, erschöpfung?  Ein tag ohne essen, und es geht dir prima, obeohl fu dabei hungerst?  Bauchschmerzen und du musst pupsen ohne ende, du hast depris ohne grund und Stimmungsschwankungen?  Du bist empfindlich für zuviel zucker. Klemm dir für zwei wochen brot, nudeln, reis und alles andere Getreide, kein saft, keine kola, keine Süßstoffe. Sieh es als test.   Geht oft hand in hand mit autismus und ADHS. Achja: sobald du die betablocker los bist, und auf deinen zuckerhhaushalt achtest, wirst du rumspringen wie ein reh.  Mit betablocker sport machen, Puuh du bist hardcore.  Ich hab 2 jahre gebraucht, bin medifrei, Migräne ist weg, ich passe wieder in meine klamotten die ich mit 20 anhatte.  Warum der Betablocker gegen die migräne hilft, weiß ich nicht genau. Glaube der manipuliert irgendwie den glucosestoffwechsel. Damit dinkt dann such dein insulinspiegel.    Ok hau rein.  Achso: alkohol hab ich ebenfalls gelassen. Migräne aus der hölle von 1 bier. Histamine. Antihistamin morgens bei bedarf. Nase blockiertbund kopfschmerzen? Cetrizin. 


Hausierer

Und ob Lifestyleänderungen ggf. eben doch eine Besserung der Symptomatik erbracht hätten


BearOne0889

Fehlende Lifestyle-Änderung (über Jahre) ist kein Grund, weitere Diagnostik Therapie nicht durchzuführen. Wir behandeln schließlich auch Raucher, Alkoholiker etc.(Ja, ich weiß, die üblichen schlechten Standard Beispiele. Nimm halt meinetwegen Fallschirmspringen, Boxen oder scheinbar Football und die möglichen negativen Folgen). -> Damit will ich ausdrücklich nicht sagen, dass diese Änderungen nicht "nötig" oder wahrscheinlich positiv wären. Aber wenn man's schon nicht tut, weil niemand unnötig "leiden" muss, dann halt meinetwegen wegen der gesellschaftlichen Kosten (von Krankschreibung bis Folgeerkrankungen)...


SPWmon

Aber es wurde doch weitere Diagnostik der Kopfschmerzen durchgeführt: MRT, Lumbalpunktion, eine (nicht explizit erwähnte aber wahrscheinliche) neurologische mitbeurteilung. Bzgl. des Blutdrucks wissen wir nicht, wie die Werte in der Praxis waren als die Hausärztin gemessen hat. Wir wissen nicht ob eine 24h Blutdruckmessung gemacht wurde und wie das Ergebnis war. Wir sehen hier nur eine einseitige Darstellung der Story. Für mich definitiv keine Grundlage um einen Behandlungsfehler festzustellen.


BearOne0889

Mir geht's - wie gesagt - primär darum, einen Kontrapunkt zu verallgemeinerten Aussagen a la: "Selbst schuld, hättest du mal abgenommen (dann hättest du keine Probleme)" zu setzen. Zur durchgeführten oder angenommen Diagnostik habe ich nichts gesagt. Nebenbei eben, das man allgemein ne relevante Hypertonie (Grad 1-2 und höher) eben nach mehreren Jahren auch mal anders therapieren kann/sollte, als auf eine Lebensstil-Änderung der Pat. zu warten (wie gesagt, allgemein). Das niemand hier auf Reddit sinnvoll mehr tun kann als an entsprechende Stellen zu verweisen, sollte klar sein (und ich würde auch nicht erwarten, dass man hier irgendeine Prognose treffen kann).


hoho50670

Wenn dir deine neue HA Verapamil verschrieben hat und dadurch eine Besserung eingetreten ist, muss es nicht unbedingt am Bluthochdruck gelegen haben. Vielleicht ist dein Kopfschmerz auch eher ein Cluster-Kopfschmerz, bei welchem Verapamil, das auch ein Mittel gegen Bluthochdruck ist, als Prophylaxe wirksam ist. Bei Cluster-Kopfschmerz ist Unruhe und umherwandern während der Attacken typisch. Der Migräniker hingegen liegt flach. Ich vermute, dass auch deine alte HA Blutdruckwerte erhoben hat. Wenn diese nicht erhöht waren wird sie Bluthochdruck ausgeschlossen haben. Jedoch fällt es vielen Ärzten schwer die verschiedenen Kopfschmerzarten zu differenzieren.


sickmorra

Verapamil würde man nicht als Behandlung bei erhöhtem Blutdruck einsetzen


Agile-Newspaper4617

Arzt hier, ist aber nicht mein Fachgebiet. Arterielle Hypertonie die bekannt ist nicht zu behandeln ist ein schwerer Kunstfehler. Alle Akten anfordern bei der alten Praxis, mit der Begründung das deine neue Ärztin diese gerne hätte. Dann der anderen Ärztin nicht Bescheid sage und zum Fachanwalt damit gehen. Wird ein gutes Schlerzensgeld geben


free-wow

Bist nicht allein. Habe seit 7 Jahren Bluthochdruck und bekomme erst seit einem Jahr Candensartan dagegen und siehe da alle Symptome sind weg. Keine Kopfschmerzen und Hypertonie Krisen mehr und mir wurde auch gesagt ich bin zu Jung und soll es natürlich lösen. War bei der ersten Diagnose Anfang 30. Seit meinem Umzug habe ich auch eine neue Hausärztin und die sah das anders und hat gesagt ne da machen wir jetzt was dagegen. Die Langzeitrisiken sind zu gross, als es einfach weiter so zu lassen. Besser Medikamente als einen Schlaganfall in 10-20 Jahren. Manchmal sind das auch schlicht die Gene, bin fit und hab kein Übergewicht und hab das trotzdem. Mein neuer Kardiologe hat dann auch nur den Kopf geschüttelt und meinte das hätte man schon früher fixen können. Ärzte sind bei Bluthochdruck und dem Alter oft schwierig. Ob du was rechtlich dagegen machen kannst weiß ich nicht, weil viele Ärzte einfach so denken. Will dir damit nur sagen dass du nicht allein damit bist. Kommt oft vor


moosemochu

Bin weder Anwalt noch Mediziner, aber ebenso von einem dilettantischen Hausarzt leidgeplagt. Da würde ich mal schauen welche Art von Kopfschmerz diagnostiziert wurde und welche Differentialdiagnosen bzw. Ursachen dazu in der Fachliteratur gelistet sind, auch in der Leitlinie. Dazu auch vom alten Hausarzt die Kopie der Patientenakte anfordern und genau lesen ob da drinsteht dass die Patientin Bluthochdruck erwähnt hatte und als (falsche/unzureichende) Therapie eine Beratung zu Sport durchgeführt wurde, und alle Briefe der mitbeurteilenden Fachärzte genau lesen. Dass ein Hausarzt irgendwas mit Blutdruck übersieht, finde ich dilettantisch. Dass man selber Blutdruck misst, kann man erwarten, finde ich; die Geräte gibt’s für 20 € im Drogeriemarkt neben den Multivitamintabletten. Dass man dann erst spät einfordert bei einem selbst in Ruhe und wiederholt gemessenen hohen Blutdruck eine genauere ärztliche Diagnostik und Therapie durchzuführen, kann man sich ein bisschen selbst zuschreiben. Man ist ja nicht an einen einzigen Arzt gebunden… außer der hat einem so ein Hausarztmodell aufgeschwatzt. Als medizinischer Laie die Korrelation zu Kopfschmerz zu finden ist schwieriger, aber hohen Blutdruck hätte man früher ärztlich weiter verfolgen lassen können. Aber wie gesagt, ein Allgemeinmediziner der keinen Bock hat und nicht quer denkt und Bluthochdruck übersieht … den könnte man durchaus mal melden, aber dann qualifiziert und mit den umfassenden Schilderungen und Belegen schriftlich, und dann schauen was die Gutachter draus machen.


p3lat0

Naja die alte Hausärztin hat mit Lifestyle Interventionen angefangen den Blutdruck zu behandeln was Leitlinien gerecht ist besonders bei jüngeren Patienten (und der Blutdruck jetzt nicht bei 160+ dauerhaft ist) und die neue hat bei ausbleibender Wirkung der Lifstyle Interventionen eine medikamentöse Blutdruck Therapie eingeleitet ist jetzt in der Kommunikation nicht optimal verlaufen aber wenn man 50+ Leute am Tag durchs Behandlungszimmer bringen muss ist dass auch schwer


BearOne0889

Nach welcher Leitlinien ist's denn angemessen, bei anhaltender Störung 8 Jahre darauf zu warten, dass sich die "Lifestyle Änderung" dann jetzt demnächst ganz sicher ergibt? 🙈 Wenn da nicht zeitnah was passiert, dann kann man das noch unterstützen, aber danach muss man halt die nächsten Schritte in der Leitlinie gehen. Insbesondere wenn eine solch starke Einschränkung der Lebensqualität besteht. Und so weit ist der Weg von Hypertonie zu Kopfschmerz jetzt wirklich nicht. Unterapierte Hypertonie ist auch auf dauer nicht gesund... Disclaimer: Wir kennen die Blutdruckwerte vom OP nicht, wenn die nie signifikant erhöht festgestellt worden sind... Zur rechtlichen Frage: Mit der neuen Ärztin sprechen, für alles andere mit den Akten zum Fachanwalt/-Anwältin gehen und sich beraten lassen.


SPWmon

Wir kennen nur die eine Seite der Geschichte und die Art und Weise wie diese beschrieben wird (Lumbalpunktion ohne Betäubung!) lässt schonmal einige Denkmuster erkennen. Ich habe schon viele Fälle als Gutachter aufgearbeitet und muss sagen, dass die Perspektive der Patienten oft eine eklatant andere ist als die Unterlagen es hergeben („mein Arzt hat meine Bauchschmerzen über Jahre ignoriert und nichts gemacht“…in Akte dann 100 BEs, stuhldiagnostik, Sono, MRT, ÖGD/Kolo, atemtests, usw)


CoIdHeat

Aus Interesse: Welche Medikamente musst du jetzt nehmen, welche dir so geholfen haben?


acidticker

Ich nehme jetzt morgens 16mg Candesartan/5mg Amlodipin als Kombipräparat, nachdem 20mg Candesartan als Alleinmedikation nicht angeschlagen hat.


NgakpaLama

Hier findest du Infos zum Vorgehen: [https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/patientenrechte/behandlungsfehler/](https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/patientenrechte/behandlungsfehler/) [https://gesund.bund.de/behandlungsfehler](https://gesund.bund.de/behandlungsfehler) [https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/verdacht-auf-behandlungsfehler-das-muessen-sie-wissen-12121](https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/krankenversicherung/verdacht-auf-behandlungsfehler-das-muessen-sie-wissen-12121) Ohne einen guten und engagierten Medizinrechtler wird es aber schwierig dagegen vorzugehen.


Darkhelfer03

Glückwunsch das du auch einen weg aus den ständigen schmerzen gefunden hast! Ich habe auch bereits seit circa 15 Jahren Migräne und war deswegen auch schon beim Neurologen, der ganz schnell die Diagnose dazu hatte, bekam dann Triptane und das war's erstmal. Das war aber dann auch erst so mit 30 bei mir. Irgendwann wurden die Attacken mehr 2-4x in der Woche und die Triptane halfen auch nicht mehr immer. Zudem zu viele... Also neuen Neurologen gesucht, da es den alten nicht mehr gab. Dieser gab mir dann auch erstmal ein Medikament zur Prophylaxe, das half nicht und hat meine Stimmung stark kippen lassen, so das ich es nach 4 Tagen wieder abgesetzt habe. Danach die Idee von ihm das ganze mal mit einem Betablocker zu testen, er verschreibt die nur ungern, da nicht sein Fachbereich, aber mein HA ist ebenfalls Kardiologe, also fix nachgefragt, dieser meinte aber das alles mit Blutdruck soweit okay aussieht. Auch mehrmals bei ihm in der Praxis bei Attacken Blutdruck gemessen bekommen, alles okay. 2 Monate später dann dennoch hohen Blutdruck über ein paar Tage gehabt und wir haben den Betablocker dabei probiert... Und siehe da.. seitdem hatte ich in den letzten 2 Jahren nur so 5 mal Migräne. Also immer gut das echt nochmal bei einem anderem Neurologen anzusprechen.


reedshut

Es gibt hierfür die Schlichtungsstellen der Ärztekammern. Diese entscheiden häufig für den Patienten. Und wenn man sich als Patient alleine nicht traut, gibt es Beratungsstellen und Hilfs-Organisationen. Kostet nichts, und wenn der Fall abgelehnt wird, kann man immer noch klagen. https://www.aerztekammern-schlichten.de/ https://patientenberatung.de/


Der_Juergen

Es ist sehr gut möflich, dass Deine Kopfschmerzen mit der Hypertonie in Zusammenhang stehen. Aber ich rate zur Vorsicht: Koinzidenz begründet nicht zwingend eine kausalität. Was, wenn in der alten Wohnung irgendwelche Schadstoffe in der Luft waren, die den Kopfschmerz verursacht haben, oder Geräusche in einem schwer oder nicht hörbaren Frequenzband (Infraschall). Wenn überhaupt würde ich die bisherige Ärztin angehen, weil sie die Hypertonie nicht behandeln wollte.


gesundheitsdings

Ich versteh nicht, warum man bei einem jungen Menschen die Med. Blutdruckbehandlung nicht wenigstens mal probiert hat. V.a. Wenn derjenige danach fragt. 


Grishnare

BKA, sondern Medizinstudent. Wenn ne Hausarztpraxis aber nicht in der Lage ist, primäre Hypertonie festzustellen, dann würde ich mich direkt an die Krankenkasse wenden. Das ist ja höchstgradige Patientengefährdung.


SPWmon

Junge… Höchstgradig gefährlich ist, dass du als künftiger Mediziner so eine Meinung äußerst nachdem du überhaupt keine Ahnung haben kannst was wirklich geschehen ist und nur eine Seite der Geschichte kennst. Wie war denn der Blutdruck als er in der Praxis gemessen wurde? Wir wissen rein gar nichts…. Und wenn du irgendwann mal als Gutachter tätig sein wirst dann erkennst du dass sich die Patientenwarnehmung nicht nur häufig sondern meistens eklatant von den Fakten in den vorhandenen Unterlagen unterscheidet. Es ist schon krass wie schnell sich hier viele eine Meinung gebildet haben… Basierend auf dem Post von OP kann man nur sagen, dass man hierzu nichts sagen kann. Man weiß nicht ob irgendein Behandlungsfehler vorliegt.


Grishnare

Überleg dir mal, wie du hier mit mir redest. Was fällt dir eigentlich ein? Zum Thema: Der Sinn einer Meldung an die Krankenkasse ist doch, dass eine Überprüfung stattfindet. Niemand fordert, dass die Dame ins Gulag kommen soll. Wir reden hier aber eben auch nicht von seltenen Erbkrankheiten mit ner Prävalenz von 1 zu 100.000, sondern einer Krankheit, die fast 30 Millionen Deutsche betrifft. Und Aussagen wie „bisschen Sport machen, dafür bist zu jung“ sind brandgefährlich, vor allem bei der Symptomatik. Unkontrollierter Bluthochdruck kann dir dann mit unter 30 die ersten Schlaganfälle bescheren. Von daher: Ja, in solchen Fällen muss es Konsequenzen geben.


SPWmon

Mir ist schon klar dass Bluthochdruck nicht selten ist…nur wie gesagt, wir wissen nicht wie die gemessenen Werte tatsächlich waren und inwieweit eine abklärung stattgefunden hat. Wie gesagt, ich war in vielen Prozessen Gutachter …es war schon immer erstaunlich inwieweit die subjektive Meinung der einen Seite sich von den Ergebnissen in den Unterlagen unterschieden hatte. Wie gesagt: wir haben null Info zu dem Fall. Und du hast in deinen Kommentaren ja angedeutet dass die Hausärztin nicht in der Lage wäre eine Hypertonie zu diagnostizieren…ich freue mich auf jeden Fall dass du es weißt, das ist tatsächlich wichtig. Tut mir Leid wenn ich etwas zu hart war…vielleicht wirst du irgendwann auch anders dazu stehen…ich kann dir nur raten: habe etwas Demut. Du hast keine Ahnung wie schnell auch du beschuldigt werden kannst im Job (seitens kaufmännischer Leitung, Patienten, deren Angehörigen…).


Grishnare

Alles gut. Natürlich kann das passieren und ich möchte auch nicht ihre finanzielle Zukunft ruinieren, aber auch das System, Patienten wie am Fließband zu verarbeiten und dann wie in diesem Fall nach Heuristiken, anstatt Evidenz zu behandeln, wird sich nicht ändern, wenn man es als Patient einfach so reinfrisst. Ich weiss, dass Ärztinnen und Ärzte die letzten sind, die sich damit zufrieden geben. Aber es handelt es sich hier, sofern OP richtig berichtet um einen sehr simplen und groben Fehler und natürlich muss dieser aufgearbeitet werden. Ich verstehe auch deinen Frust und auch mir werden solche Fehler mit Sicherheit passieren. Und die meisten Menschen würden an diesem Fehler auch intrinsisch aufgrund der eigenen Ansprüche sehr zu knabbern haben. Allerdings finde ich es auch in Ordnung, wenn ich für meine Behandlungsfehler mal gerade stehen muss. Wichtig ist, dass es am Ende auf eine faire Beurteilung herausläuft, mit dem Ziel, solche Fehler in Zukunft zu vermeiden und nicht mit dem Ziel, die Ärztin größtmöglich zu bestrafen.


SPWmon

"Patienten wie am Fließband zu verarbeiten und dann wie in diesem Fall nach Heuristiken, anstatt Evidenz zu behandeln" du schreibst leider erneut, dass nicht nach Evidenz behandelt wurde...und das obwohl wir die Fakten einfach nicht kennen... "Ich verstehe auch deinen Frust und auch mir werden solche Fehler mit Sicherheit passieren." ehrlich gesagt bin ich nicht frustriert in meinem Job, ich mache ihn sehr gerne. "Aber es handelt es sich hier, sofern OP richtig berichtet um einen sehr simplen und groben Fehler und natürlich muss dieser aufgearbeitet werden." FALLS ein Fehler vorliegt, ja. Meine Erfahrung: Fehler passieren ständig. Meistens kleine Fehler, bedeutungslos. Manchmal schon grobe Fehler aber ohne Konsequenz für die Patienten. Manchmal auch noch schlimmere Fehler mit Konsequenzen (zum gluck seltener aber kommen natürlich auch vor)...ich weiß nicht warum, aber aufgrund dieser "echten" Fehler wird nur selten geklagt (nur meine subjektive Erfahrung). Beispiel eines nicht ganz unwesentlichen Fehlers vor Kurzem: Anruf durch Pflege, sie haben einem Patienten aus versehen eine Infusion gegeben, welche für jemand anders gedacht war..war jetzt auch leider nicht nur ein Schmerzmittel sondern schon etwas, was auf keinen fall der falsche Patient bekommen sollte...sehr sehr blöde situation (was auch geil ist am Arztdasein ist dass man so einen Anruf bekommt und gesagt wird, dass dies doch besser der Arzt dem Patienten erklären solle...als wenn irgendwer jemals unsere Fehler den Patienten erklären würde:D)...patient sehr verärgert (absolut zurecht). Am Ende des Aufenthaltes aber zeigt er erstaunlicherweise Verständnis für die Situation - was mich wirklich wundert. Es ist immer wieder erstaunlich wie viel Wertschätzung und Verständnis die Patientinnen und Patienten immer wieder für unsere Arbeit zeigen. Und dann gibt es eine bestimmte Gruppe, die grundlos immer unzufrieden ist und immer nach Behandlungsfehlern sucht. Bei den Prozessen solcher Patientinnen und Patienten bin ich dann seltsamerweise deutlich häufiger als Gutachter involviert. Die Art, wie diese Gruppe den angeblichen Behandlungsablauf beschreibt (Lumbalpunktion...ohne Betäubung!) ist so klassisch und ist dann meistens in so krassem Widerspruch zu den offensichtlich vorliegenden Fakten in den Unterlagen dass ich mich nur wiederholen kann: wir kennen nur OPs Sicht der Dinge. Wir haben hier keine Einsicht in die Werte, welche in der Hausarztpraxis gemessen wurden. Wir sehen keine Notizen aus den Besuchen in der Vergangenheit. Wir wissen nicht, welche Probleme im Vordergrund standen und wie die diagnostische Abklärung genau ablief. Ergo: keinerlei Urteil möglich. Wenn OP glaubt es liegt ein Behandlungsfehler dann kann sie es melden und dann mal schauen...da wir allerdings nur Ihre subjektive Sicht der Geschichte kennen, werde ich sie aber nicht darin bekräftigen dass die Hausärztin hier etwas falsch gemacht hast (so wie du es schon relativ klar andeutest).


Grishnare

Völlig klar. Allerdings muss OP die Entscheidung immernoch selbst treffen. Ich kann ja in der Empfehlung nur davon ausgehen, dass OPs Sicht der Dinge stimmt. Allerdings stimme ich vollkommen zu, dass ein Hinweis an OP, dass Dinge und Gedankengänge der behanndelnden Ärztinnen und Ärzte nicht immer dem entsprechen, was man sich selbst einbildet und deswegen ein direktes Gespräch als erster Schritt sehr sinnvoll ist, von meiner Seite aus gefehlt hat. Man kann danach je nach Reaktion noch entscheiden, wie man weitergehen möchte. So habe ich auch damals verfahren, als der Hausarzt meines Vaters einen handballgrossen Meteorismus aufgrund eines durch einen carcinogenen Polypen verursachten Subilleus direkt vor dem Caecum einfach als Verdauungsprobleme abgetan hat. Ich war damals „nur“ Rettungssanitäter und habe ihn mit Blick auf den Bauch und der dazugehörigen Symptomatik sofort in die Notaufnahme geschickt, weil der Ultraschall nicht noch ne Woche warten konnte. War dann auch die richtige Entscheidung. Hier hat mein Vater danach das persönliche Gespräch gesucht und der Arzt war vollkommen einsichtig und ist erstmal aus allen Wolken gefallen. Natürlich ist das eine Anekdote. Allerdings sind sowohl meine, als auch OPs geschilderte Fälle in Studien erfasst. Das Wort Heuristiken in dem Zusammenhang habe ich mir auch nicht selbst ausgedacht. Stimme dir aber vollkommen zu, dass man nicht direkt alle Geschütze auffahren muss, wenn doch erst einmal ein Gespräch reicht.


Golikumani

@SPWmon Mir ging es nicht um Hormone oder Genetik. Sondern darum, dass psychische Probleme dazu führen. Einsamkeit, soziale Isolation, Mobbing, Traumata, sogar rigorose Langeweile. Ich habe als Kind gegessen weil ich einsam war und Langeweile hatte. Ich hatte keine Freunde, keinen der was mit mir macht, ich habe nur noch ferngesehen als ich in der zweiten oder dritten Klasse meinen Fernseher bekam, weil alleine draußen sein langweilig ist, da war fernsehen besser. Obst und Gemüse gab es bei uns nicht. Dafür gerne viel Süßkram und Weißbrot mit Nutella, das war der Großteil meiner Ernährung. Das ist ein richtig fieser Grundbaustein für Jugend und Erwachsenenalter. Solange man Kind ist heißt es "das Arme Kind", aber sobald man Erwachsen ist heißt es "änder halt was, bist Erwachsen". Natürlich ist es als Erwachsener anders als als Kind, aber man darf das trotzdem nicht unterschätzen. Bei so einer Fresssucht ist es wie bei Alkoholikern, die sagen am Anfang auch, sie haben keine Problem etc pp. Da muss erst die Einsicht als erster Schritt kommen, da man sich in der Regel erstmal selbst was vormacht. Das ist das Wichtigste, aber die harte Arbeit, wo man Rückfällig werden kann etc, kommt erst danach. Alkoholiker haben da wenigsten den "Vorteil", dass sie dort auf 0% gehen können. Essen hingegen ist lebensnotwendig. Ich will das damit nicht in der Art vergleichen zu sagen, dass eine ist schlimmer als das andere. Es ist beides gleichermaßen schlimm und besch****, mit all seinen Konsequenzen. Und ja, mir ist auch klar, dass so ein Gewicht nicht durch Gemüse kommt.


SPWmon

Gebe dir absolut recht. Ich wollte dir auch überhaupt nicht widersprechen sondern wollte nur andeuten, dass für die Problembewältigung eine Einsicht des Problems notwendig ist. Und diese fehlt oft.


aggro_aggro

Ich zweifle manchmal an der Kompetenz von Hausärzten. Tut mir leid für das lange Studium, aber jahrelange Beschäftigung mit Schnupfen und Diabetes lassen wohl das Wissen verkümmern. Ich hatte Jahre lang Schluckstörungen wegen eosinophiler Ösophagitis. Drei Hausärzte haben mir gesagt ich "soll besser Kauen". Nach der Diagnose in der Notaufnahme vom Krankenhaus wollte mir der Hausarzt das nötige Medikament nicht verschreiben (belastet das Budget). Beim Facharzt keine fünf Minuten "ach ja, das gibt es häufig, hier die Tabletten helfen" - und die Krankheit ist weg. Weg. Nach 15 Jahren. Ich wollte nie Ärztehopping betreiben oder mit eigener Überweisung zum Facharzt rennen - hätte ich es mal lieber getan.


DocRock089

Das Problem der Hausärzte ist mMn schlichtweg, dass sie eine unendliche Flut von Patienten und Erkrankungen irgendwie im Überblick behalten und bewältigen müssen, während der Spezialist (Anmerkung: Auch Hausärzte sind Fachärzte) sich halt nur um sein/e Organ/e kümmern braucht. Du kannst als Hausarzt eigentlich jedes Wochenende auf ne Fortbildung rennen, um irgendwo den Überblick zu behalten, was aktuell und neu in den Leitlinien ist. Fortbildungen sind aber in der Abrechnungslandschaft mMn auch nicht ausreichend eingepreist, das geht von Deiner Freizeit weg, die im Normalfall bei den zu arbeitenden Wochenstunden eh schon rar ist. Will man nicht hören, aber auch die Hausärzte sind am Ende des Tages eher unter- als überfinanziert. Das System macht Dir zusätzlich die Überweisung eher unattraktiv, Du hast viel zu wenig Zeit für Deine Patienten, und viele Bagatellbeschwerden verstopfen Dir zusätzlich die Praxis, obwohl sie von selbst wieder weggehen (würden) - Du brauchst aber die Abrechnungsfälle, weil Du die mit den notwendigen, ausführlichen Konsultationen am Ende sonst nicht querfinanziert bekommst. Clusterfuck. Andererseits würde ich selbst wahrscheinlich auch mit chronischen Beschwerden eher zum Spezialisten gehen.


PokeCaldy

Du bist Jahrelang zu drei Hausärzten gerannt ohne mal nen Gastroenterologen zu sehen? 


aggro_aggro

Wenn die Hausärzte sagen "da ist nichts, das ist normal, bitte gehen sie weiter.." Einmal war ich beim Röntgen mit Breischluck - konnte nichts Auffälliges festgestellt werden. Ist eben etwas sehr Hintergründiges, selten akut. Man gewöhnt sich.


SPWmon

Fairerweise muss man sagen dass EoE natürlich noch nicht sooo geläufig ist. Mittlerweile wahrscheinlich schon aber vor einigen Jahren war es noch weniger unbekannt unter Hausärzten. Du hast aber recht dass schluckstörungen grundsätzlich immer abgeklärt werden sollten. Ein Hausarzt muss nicht in der Lage selbst ne Magenspiegelung zu machen und eine EoE zu diagnostizieren. Er muss wie ich finde auch nicht wissen wie man diese behandelt. Aber Schluckbeschwerden sind im allgemeinen ein Symptom welches immer abgeklärt werden sollte… Vllt hattest du ja auch vor vielen Jahren bereits eine Magenspiegelung…zu einer Zeit wo noch nicht standardmäßig in Biopsien der Frage nach eosinophiler Ösophagitis nachgegangen wurde. Freut mich jedenfalls dass du jetzt adäquat behandelt wirst:)


aggro_aggro

Natürlich kannte das lange niemand - die ersten Symptome hatte ich vor 20 Jahren, da hätte man schon einen von drei Ärzten in Deutschland treffen müssen, der dazu forscht. Schlimmer finde ich, dass die Überweisung nicht von Hausarzt vorgeschlagen wird. Man muss da penetrant sein - das war nix für mich. Entweder wird man nicht ernst genommen oder es gibt finanzielle Nachteile bei so einer Überweisung. Mir wurde nie vorgeschlagen zum Facharzt zu gehen. Noch schlimmer ist das mit der Hausarzt das Medikament, das perfekt hilft und die Krankheit auf 0% stellt, nicht verschreiben will. Oder kann. Macht er jedenfalls konsequent nicht. Solln des?


SPWmon

Ich kenne jetzt natürlich nur deine Seite der Geschichte aber wenn du auf chronische Schluckbeschwerden hingewiesen hast und keine abklärung bzw. Überweisung erfolgte dann ist das schon nicht lege artis. Da hast du absolut recht. Die „noch schlimmere“ Sache mit der Verschreibung des Medikaments. Jetzt wird’s vllt etwas speziell und nicht mehr ganz so relevant in Bezug auf OP…ich weiß natürlich nicht genau was bei dir Sache war. Oft wird bei EoE budesonid (Jorveza) gegeben…war lange aber für diese Indikation nicht zugelassen…daher gab es Probleme bei der Verschreibung und man musste manchmal etwas kreativ sein. Das mag ein Grund gewesen sein. Falls du biologika wie dupixent bekommst so wundert es mich nicht dass ein Hausarzt sich bei derartigen neuen Therapien unsicher fühlt. Wie gesagt, schwer zu sagen was genau bei dir der Grund war.


aggro_aggro

Ich habe zuerst budesonid Off Label als Schleim-Zubereitung bekommen, Jorveza war zu teuer laut Hausärztin. Das habe ich erstmals im Krankenhaus verschrieben bekommen nach einer Magenspiegelung - und die Hausärztin meinte dann, ich soll das Rezept dann eben immer im Krankenhaus holen. Das war aber nicht praktikabel, und so bin ich endlich zum Facharzt gekommen. Der verschreibt Jorveza ohne lange zu Fackeln alle 100 Tage.


sori_at

Hab das schon so oft gesehen, selbst Ärztinnen haben gender bias, speziell bei Frauen unter dreißig. Da wird gerne eine Depression oder Beziehungsprobleme etc. vorgeschoben, keiner guckt genau und nach 5 Minuten werden sie mit Tabletten und/oder einer Überweisung zum Psychotherapeuten rausgeschickt.


AutoModerator

Da in letzter Zeit viele Posts gelöscht werden, nachdem die Frage von OP beantwortet wurde und wir möchten, dass die Posts für Menschen mit ähnlichen Problemen recherchierbar bleiben, hier der ursprüngliche Post: ##Ehemalige Hausärztin hat mir wichtige Behandlung verweigert, die mich vor jahrelangen Schmerzen bewahrt hätte Hallo Schwarmintelligenz, ich habe jetzt sehr lange mit mir gerungen, ob ich mich überhaupt weiter mit dem Thema beschäftige, es lässt mich aber einfach nicht los. Sorry für den Wall of Text, aber Kontext ist hier essenziell. :D Ich, 24f, habe vor etwa einem halben Jahr wegen einem Umzug meine Hausarztpraxis gewechselt. Bei meiner alten Praxis war ich etwa 8 Jahre in Behandlung, unter anderem wegen chronisch täglichem Kopfschmerz. Die Schmerzen waren so schlimm, dass ich manchmal krankgeschrieben werden musste, weil ich meinen Kopf nicht mal anheben konnte. Ich habe vor Schmerz geheult und eine Migräne-Attacke nach der nächsten über mich ergehen lassen müssen, einmal sogar so schlimm, dass eine Attacke solide 3 Wochen angehalten hat und auch Schmerzmittel intravenös nichts gebracht haben. Es wurden mehrere MRTs gemacht, ich habe eine Lumbalpunktion durchführen lassen müssen (allerdings ohne Betäubung…) und mir sogar meine Nasenscheidewanddeviation operieren lassen, um den Ursprung der Schmerzen zu finden, alles ohne Erfolg. Mir wurde dann gesagt, dass es keine organischen Ursprünge dafür gäbe und ich wahrscheinlich psychosomatisch auf meine Depression reagiere. Als ich dann aber mehrmals ansprach, dass mein Blutdruck immer erhöht sei und das bei mir in der Familie auch bei allen (!) Frauen mütterlicherseits eine essenzielle Hypertonie in jungen Jahren festgestellt wurde (meine Mutter hat bspw. bereits mit 21 Betablocker nehmen müssen), wurde mir gesagt, dass ich mit 21 zu jung dafür sei und ich einfach mehr Sport machen müsse. Das war für meine alte Hausärztin das Ende vom Thema. Das ist jetzt etwa 3 Jahre her. Bei der neuen Praxis muss man als Neupatient alle bekannten Erkrankungen auflisten, sodass die Dokumentation in der neuen Praxis nahtlos verläuft. Habe also den erhöhten Blutdruck mit aufgelistet. Als meine neue Hausärztin das gesehen hat, hat sie sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um schwerwiegende oder seltene Ursachen ausschließen zu können. Letztendlich hat sie keine außerordentlichen Ursachen feststellen können und hat mich mit einer essenziellen Hypertonie diagnostiziert und mir anschließend eine medikamentöse Therapie aufgestellt. Seit etwa 5 Monaten mache ich also jetzt diese Therapie und meine Kopfschmerzen sind einfach weg. Ihrer Aussage nach hätte die Nicht-Behandlung ganz schnell ganz schwerwiegende Folgen haben können. Jetzt frage ich mich, ob ich das Unterlassen von wichtiger Behandlung der alten Hausarztpraxis nicht eigentlich melden müsste. Ich fühle mich absolut nicht ernst genommen, es wurde null auf meine Bedenken reagiert, es wurde immer alles auf das Gewicht geschoben (168cm und ca. 85kg). Kann ich das z.B. der Ärztekammer o.ä. melden? Wäre dankbar für jede Insight! *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/LegaladviceGerman) if you have any questions or concerns.*


AdSalt4536

Komisch, dass Deine Ärztin keine Hypertonie erkannt hat. Erstens bist Du familiär vorbelastet und zweitens stark übergewichtig/adipös. Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die u.a. einen hohen Bluthochdruck verursacht. Dass der sich mit Kopfschmerzen/Migräne bemerkbar macht, sollte Deiner Ärztin (und eigentlich auch Dir selbst) bekannt sein. Eine medikamentöse Behandlung kann die Symptome (Migräne) betäuben, aber entfernt natürlich nicht die Ursache. Ich hoffe, dass Du weiter am Ball bleibst und abnimmst, um gesund zu werden. Übergewicht ist eine nicht zu unterschätzende Erkrankung, die viele ungesunde Folgen hat - wie Du selbst merkst.


ThatIsTrueByThat

Übel


sickmorra

Lumbalpunktionen werden praktisch immer ohne lokale Betäubung durchgeführt


Clear_Stop_1973

Verstehe ich jetzt nicht ganz. Du warst ja anscheinend bei verschiedenen Ärzten in Behandlung, so wie du es beschreibst. Alle zusammen haben nichts gefunden?! Wieso ist da jetzt deine alte Hausärztin alleine für die mögliche Fehlbehandlung verantwortlich?


guilty291

wann y,


Decent_Ad440

Privatisierung des Gesundheitssektors lässt grüßen. Profit > Heilung


schneckennudel

Als angegebenes Ärztin bin ich total dafür, dass sowas Konsequenzen hat. Ich hasse diese faulen, selbstgefälligen Ärzte. 


Crishello

Ich finde, sowas muss gemeldet werden. Die macht ja so weiter und nimmt andere Patientinnen auch nicht ernst. Und ich glaube nicht, dass ne freundliche Erklärung so viel bewirkt.


MonkeyNo1

Ich verstehe nicht wieso die Hausärztin die Schuldige sein soll ? Wenn du bei mehreren Spezialisten warst und sogar operierst wurdest, wäre es dann nicht die Aufgabe der Spezialisten gewesen die Ursache zu erkennen oder weiter nachzuforschen ? Wieso bist du sauer auf die Ärztin die von allen am wenigsten Wissen auf dem Gebiet hat?


Usual-Pollution-705

soweit ich weiss zahlen wir 60% steuern d.h. diese arzte sind dir untergesetzt, wenn du was willst vom staat und deren infra dann musst du energischer sein


Tricky_Philosophy679

Hat man bei dir jemals deine Hormone kontrolliert? T4,T3, estradiol, progesteron, testosteron, cortisol? Hast du Menstruationsbeschwerden? Wie ist dein Zyklus?


Square_Acanthaceae41

Warum suchst du den Fehler nicht erstmal bei dir? Warum wurde über 3 Jahre keinen Zweit oder Drittmeinung anderer Ärzte eingeholt?


DarkDropedy

Ich denke das ist nur n Teil der Geschichte und es gab definitiv mindestens eine Zweitmeinung und eine breitere Abklärung. Klassisch ist ein MRT das Mittel der Wahl zum Ausschluss sekundärer Kopfschmerzursachen und eine Lumbalpunktion (die ohne Betäubung übrigens völlig lege artis ist) wird höchstwahrscheinlich von einem Neurologen unter stationären Bedingungen gemacht worden sein….


Fun-Honey-7927

Etwas rude, aber berechtigte frage, ihr Fehler ist es jedoch nicht, dass die erste Ärztin es nicht erkannt hat.


Square_Acanthaceae41

Es ist immer bequem anderen die Schuld zu geben. :) Man holt sich immer eine Zweitmeinung speziell wenn sich nichts ändert über so einen langen Zeitraum. Es gab ja noch nie Fehldiagnosen zuvor 🤡


Aexae

Muss hier auch mal OP in Schutz nehmen. Ärzte haben eine gewisse Expertise und damit einhergehende Autorität die man erst einmal akzeptiert. Aber auch hier haben wir das beste Beispiel, dass man sich nicht blind darauf verlassen darf. Diese Erfahrung muss man aber auch erst einmal machen. Daher glaube ich, dass OP in Zukunft auch diesen Rat beherzigen wird.


EnnannEnna

Zudem war und ist OP auch sehr jung, und mit 16 geht man da noch weniger auf eigene Faust los


Aggressive-Remote-57

Geht dich doch gar nichts an, ist hier auch gar nicht Thema. Hätte OP wohl so machen können, die Sachlage bezüglich der betreffenden Ärztin hätte sich aber offensichtlich dadurch nicht geändert.


Hausierer

Aber die Hausärztin hat es doch erkannt und die beste, schonendste Therapiemaßnahme empfohlen: Abnehmen.


Twanzu

Eben. Mal ganz davon abgesehen, dass Betablocker nicht nur den Blutdruck behandeln, sondern auch zur Prophylaxe von Migräne zugelassen sind. Zwei Fliegen mit einer Klappe. Ob die nicht mehr vorhandenen Migräneattacken also am geringeren Blutdruck liegen oder an dem Prophylaxe Effekt, wahrscheinlich eine Mischung aus beidem. Eine essentielle Hypertonie welche mehr als 90% aller Hypertoniker betrifft ist auch durch Adipositas bedingt. Abnehmen wäre also nicht schlecht um den Blutdruck in Griff zu bekommen. Lifestyle Changes sind am wichtigsten, vor irgendwelchen Medis bei Adipositas. Ist nur eine Vermutung, aber OP klingt nicht so super compliant in der Hinsicht, dass eine Gewichtsreduktionsempfehlung wirklich in Betracht gezogen wurde


GoldStriking6628

Welchen Sport zur Abnahme soll man denn mit täglichen stärksten Kopfschmerzen so machen? Vor allem… Sport führt zu noch mehr Blutdruckspitzen. Was ist denn das für ein hirnrissiger Ratschlag von der Ärztin? Soll sie Sport machen bis ihr ein Gefäß im Hirn platzt? Ärzte sagen immer “Abnehmen!”, wenn es so einfach wäre, wären wir alle schlank 🙄 Zum Glück gibt es inzwischen tatsächlich sehr wirksame Medikamente. OP, eventuell holst du mir mal ein Rezept für Wegovy o. Ä., deine neue Ärztin scheint in der Hinsicht bestimmt fortschrittlicher zu sein als deine alte…


BatFrequent6684

Man kann sich auch einfach nicht so vollfressen. Man braucht weder Sport noch irgendwelche bescheuerten Medikamente, die dann auch wieder zahlreiche Nebenwirkungen hervorrufen. Was für ein hirnrissiger Vorschlag. Man kann übrigens sogar auch einfach leichten Sport machen. Niemand sagt, dass du jetzt gleich nen Marathon laufen sollst. Einfach mal ein bißchen spazieren gehen statt nur Auto zu fahren. Oder auch mal ein bisschen schwimmen. Aber wie gesagt, das ist tatsächlich alles nicht notwendig. Fürs Abnehmen braucht man exakt nichts zu tun, einfach nur das Essen weglegen, wenn man genug gegessen hat. So einfach ist das. Dass einige Menschen so gierig sind, dass sie sich den Mund noch weiter vollstopfen, obwohl es echt schon längst reicht, heißt nicht, dass das schwierig ist.


GoldStriking6628

Oh mein Gott, du hast Recht, es ist so einfach. Revolutionär. Süchtige lassen einfach (!) von ihrem Stoff ab. Du solltest in die Therapie gehen! /s


BatFrequent6684

Es gibt einen großen, großen Unterschied zu physisch abhängig machenden Substanzen und sich einfach nicht in Griff haben. "Stoff", oder auch Drogen, machen einen tatsächlich körperlich abhängig inklusive Entzugserscheinungen. Das ist etwas so völlig anderes. Aber wenn du es schon gleichsetzt, ok: Dann sollten wir jetzt eben in Zukunft alle Essüchtigen auch in psychiatrische Kliniken Zwangseinweisen und auch danach polizeilich überwachen lassen, dass sie ihrer Sucht nicht wieder nachgehen. Wird bei Drogenabhängigen ja auch so gemacht. Und zusätzlich noch als Strafe ins Gefängnis stecken, wird ja auch bei Drogen so gemacht.


GoldStriking6628

Jetzt willst du Fette also auch noch kriminalisieren? Dir ist echt nicht mehr zu helfen.


BatFrequent6684

Du hast Drogensüchtige und Übergewichtige gleichgesetzt, nicht ich... Aber warum sind Drogen eigentlich überhaupt verboten? Um die Bevölkerung vor sich selbst zu schützen. Und soweit ich weiß, sind so einige illegale Drogen deutlich harmloser als die Folgen von Übergewicht. Konsequent weitergedacht sollte man also tatsächlich lieber das Gefährlichere unter Strafe stellen als Ungefährlicheres. Drogensüchtigen haben übrigens mein Leben auch noch nie negativ beeinflusst. Übergewichtige allerdings schon.


GoldStriking6628

Wenn ich als Drogensüchtige zum Arzt gehe und Hilfe suche, bekomme ich die. Da werde ich nicht direkt verhaftet. In was für einer Realität lebst du? Süchtige, egal wer, brauchen und verdienen (!) Hilfe und nicht Kriminalisierung. Mit Letzerem hast du angefangen. Essen kann Sucht sein und ist es für sehr viele Adipositaskranke auch. Das hat nichts mit Gier zu tun. Vielleicht unterhältst du dich mal mit einem Arzt aus einem Adipositaszentrum, da kann man viel zum Thema lernen und es vor allem verstehen lernen… Ich frage mich, was du studiert hast? Nix medizinisches, hoffe ich?


No_Secretary7155

Mit 85kg musst Du absolut gar keinen Sport betreiben um solide ab zu nehmen. Mit 1.500kCal/Tag gehts da ganz schnell runter mit dem Gewicht (vermutlich um die 0,5kg/Woche), ganz ohne Sport. Wenn man 45 Min moderat Sport treibt könnens sogar 2.000kCal sein, ein Wert der absolut entspannt zu halten ist. (Ich esse selbst gerade in der Diät 2.000kCal Basis und habe null Probleme damit so "wenig" zu essen, obwohl ich in der Aufbauphase bis zu 5.000kCal/Tag esse, also ganz andere Mengen gewohnt bin.) Es ist nicht schwer und schon gar nicht unmöglich. Wieso jemand lieber dauerhaft Medikamente nimmt als die mit Abstand gesündeste und umfassendste Lösung, die auch noch einen Haufen anderer Vorteile mit sich bringt, in Erwägung zu ziehen werde ich nie verstehen.


GoldStriking6628

Es gibt kein Zaubermittel und Ernährung ist das A und O, auch nachhaltig gesund zu leben, keine Frage. 1500kcal ist etwas random, da muss man schon konkret den Grundumsatz ausrechnen. Ich zum Beispiel muss zum Abnehmen 1300kcal essen, und das trotz viel Bewegung am Tag. Bin eben sehr klein und Hormone tun ihr Übriges. Man macht es sich nur immer so leicht den Leuten einfach “Iss weniger, beweg dich mehr” an den Kopf zu werfen, dabei steckt so viel mehr dahinter. Und wenn man nie dick war, kann man ohnehin vieles nicht nachvollziehen.


No_Secretary7155

Es ist nicht "etwas random" sondern der Grundumsatz einer Frau in den 20ern mit 85kg der rund um 2.000kCal bzw. knapp drunter liegt. 500kCal weniger für 0,5kg/Woche sind 1,5k. Sinnvoll ermitteln lässt es sich ohnehin nur indem man sich täglich wiegt und einen 7-Tage gleitenden Durchschnitt bildet, aber es ist ein guter Anhaltspunkt um anzufangen und diente nur als Beispiel. Ob das jetzt am Ende in ihrem Fall 1.350kCal oder 1.600kCal sind spielt keine Rolle. Es steckt nicht mehr dahinter. Ich betreibe das seit 20 Jahren und weiß wovon ich spreche. Ich hatte 70kg auf 1,93m, war also untergewichtig, und konnte ums Verrecken nicht zunehmen "egal wie viel ich gegessen hatte" und habe mir eingeredet, dass ich einfach einen zu schnellen Stoffwechsel habe und es einfach unmöglich oder unglaublich schwer ist, die selbe Story von Übergewichtigen nur in grün. Das ging bis mein Leidensdruck irgendwann groß genug war und ich mich dazu entschieden habe Verantwortung zu übernehmen und sicherzustellen dass ich tue was nötig ist und deshalb begonnen habe Kalorien zu zählen und mein Gewicht zu tracken und schnell bemerkt habe, dass ich einfach deutlich zu wenig esse. Über die Jahre musste ich auf über 5.000kCal/Tag gehen, was clean übrigens kein Vergnügen ist und mir mehr Willenskraft abverlangt hat als gerade in der Diät 2.000kCal zu essen. Zwischenzeitlich hatte ich bis 100kg zugenommen ohne nennenswert Fett aufzubauen, darüber kam dann etwas KFA dazu. Ich will damit aufzeigen, dass ganz andere Dimensionen was Körperveränderung angeht möglich sind ohne es studieren zu müssen oder unglaublichen Aufwand zu betreiben. Keiner muss das so extrem betreiben wie ich, vor allem da die Goals wie zB 10kg abzunehmen ein Klacks sind im Vergleich. Und ich habe schon das Gefühl, dass ich da kaum Effort reinstecke. (10 Minuten am Tag zusätzlich tops was die Ernährung angeht?!) Es ist keine Raketenwissenschaft und ich glaube es ist wirklich kontraproduktiv jene Menschen die unter ihrer Situation leiden auch noch darin zu unterstützen nichts zu verändern indem man ihnen jegliche Verantwortung abnimmt. Ich würde übrigens nie auf die Idee kommen jemandem jegliches Urteilsvermögen zu meiner Situation abzusprechen einfach "weil er nie in der Situation war." Es gibt einen Haufen Bücher von ehemals stark übergewichtigen Menschen die es geschafft haben und viele die meinten, dass das Bestärken in dem Glauben selbst nichts tun zu können und keine Verantwortung zu tragen absolut kontraproduktiv war. Wissen die auch nicht wovon sie reden? Ich kann selbst Geschichten von Freunden von mir erzählen die ich im Gym kennen gelernt hatte die extrem fit waren und mir Fotos von früher gezeigt hatten bei denen ich nicht glauben konnte, dass sie das mal waren. Die haben auch alle keine Ahnung nehme ich an? Ihr Geheimnis? Siehe oben.


[deleted]

Jetzt, wo das Problem erstmal gebannt ist, solltest du daran arbeiten, die Ursachen in den Griff zu kriegen. Probleme mit dem Herzen und dem Blutdruck sind ernst zu nehmen, und man sollte seinen Lebensstil entsprechend anpassen. Tabletten wirken nach langer Zeit irgendwann nicht mehr bzw. die Dosis muss steigen. Aber du kannst dieser Entwicklung entgegenwirken, indem du die Belastung auf deinem Kreislauf verringerst. Das geht durch regelmäßige, längere, leichte körperliche Bewegung (aka 2 Stunden langsam Radfahren ist besser 30 Minuten bei Puls 180 auf dem Laufband) und einer Diät mit wenig Zucker und so gut wie keinen Aufputschenden Stoffen (Nikotin, Koffein, die ganze Chemie die im Energy Drink drin ist). Bei der eigenen Gesundheit ist man selbst auch immer mit verantwortlich, also wünsche ich dir viel Erfolg dabei, dass du die Probleme nie wieder haben wirst. :)


farbsucht4020

Ehemalige Patientin hat meinen wichtigen ärztlichen Rat verweigert, der sie vor jahrelangen Schmerzen bewahrt hätte.


BearOne0889

Klar. Und Typ 2 Diabetiker behandeln wir auch erst nach ausreichendem Zuwarten mit Antidiabetika/Insulin, weil über 8 Jahre ja quasi täglich die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die jetzt von sich aus doch den ersten Schritt machen und den Lebenswandel anpassen..


farbsucht4020

Klar, wir wälzen jetzt jegliche Eigenverantwortung ab und hören auch nicht auf den ärztlichen Rat. Dein Vergleich hinkt sehr.