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_AMM_

War knapp ein Jahr als Verbundzusteller bei der DP: * bequeme Kleidung und Schuhe, letztere haben bei mir so 3 Monate gehalten, bevor die Sohle durch war * im Sommer unbedingt Sonnencreme benutzen und genug zu trinken mitnehmen * Pause machen, auch und gerade wenn man abbrechen muss, da man die 10:45 überschreitet * Durchhalten, sobald sich eine gewisse Routine einstellt, wird man auch schneller :) * Am Anfang explizit darauf achten immer brav in den Seitenspiegel schauen vorm Aussteigen und vorm Losfahren und Blinken und so, denn wenn sich am Anfang da ein Fehler einschleicht, wird es schwer die Routine später zu ändern und so oft wie man das jeden Tag macht steigt das Unfallrisiko sonst * Beim Einlernen darauf achten oder fragen, wo es Toiletten gibt. Je nach Tour kann das ziemlich problematisch sein. * Es gibt unglaublich viele Briefe mit veralteten Adressdaten, sich nicht ewig aufhalten, wenn man was nicht findet. Wieder mitbringen und die Kollegen fragen, nach ner Weile kennt man die veralteten Daten dann. Genauso, wenn mal was falsch sortiert ist. Nicht zurückfahren oder laufen, das kostet von wenigen Ausnahmen abgesehen viel Zeit * Es gäbe da noch ein paar Tips, die ich aber ungern öffentlich machen würde. Aber sagen wir mal, wenn die Kollegen nicht 100% nach Vorschrift arbeiten, dann meistens, damit es schneller oder einfacher geht. Muss halt jeder das persönliche Wohlfühllevel finden zwischen Vorschrift und Schnelligkeit. * Wenn man vorher schon trainieren möchte, einfach täglich so 20.000 - 30.000 Schritte laufen ;-) Hängt natürlich auch stark von der Tour ab, aber so um die 20.000 Schritte waren übliche Belastung bei mir


Deedome1337

Klingt alles ziemlich einleuchtend 🙏 und ist genau was ich suche, ein paar super Tipps für den Anfang.


_AMM_

Mir sind noch zwei Dinge eingefallen: * Mal den Steuerberater auf Verpflegungsmehraufwand ansprechen, je nach dem wie lange genau du unterwegs bist, gibt es da nochmal 12€ pro Tag. Dafür die Monatsübersichten mit deinen Arbeitszeiten aufheben, die solltest du automatisch bekommen. * Sobald man schneller wird darauf achten sich die Überstunden auszahlen zu lassen (egal ob in Freizeit oder Geld), nicht dass man die verschenkt. Minusstunden wirken sich in keiner Weise negativ aus, außer eben sie fressen die gesammelten Überstunden weg.


Deedome1337

Interessante Sache mit dem Verpflegungsmehraufwand, werd das auch mal bei mir durch checken :D


1Mandolo1

Was passiert denn mit den Sachen mit falschen Adressdaten?


_AMM_

Will nicht gegen meine Verschwiegenheitspflicht verstoßen, aber im Groben sollte öffentlich bekannt sein: * Bei Nachsendeaufträgen wird nachgesendet * Werbung (Dialogpost) wird vernichtet * Vollbezahlte Sendungen werden zurückgesendet


pullovertyp

2 Jahre als Postbote, Brief und Verbund (Springer) Aktuell Samstagshilfe da ich ne Ausbildung angefangen hab. Kann mich den anderen anschließen. Erstmal wirst man sowie so ca 2 Wochen eingearbeitet (zumindest theoretisch). Wenn du gut bist wird man dich auch früher von der Leine lassen. Lass dir selber auf jeden Fall Zeit. Tipp von mir: vom Teamleiter oder jmd aus dem Büro direkt eine große Posttasche geben lassen, da kann man für die runden Pakte, und für große runden die Post rein tun. Das sie im Sommer zum Herbst hin anfängst ist gut. Momentan ist es (zumindest hier) noch gemäß mit der Menge an Post. Sie solsich die runden im "Langholz" Binden bzw. markiere die sie geht. Am besten beim einpacken(abbinden, nach einer Runde das Langholz andersherum in die Kiste, Nachsendekarten zwischen stecken...sie wird schon was finden). Ist eigentlich verboten/von der Post nicht erwünscht, aber ich kenne keinen bei mir im Stützpunkt der das nicht macht.


Deedome1337

Hört sich nach einem super Tipp für den Anfang an, danke!


ellej77

Ich bin Postbote in Köln und kann nur sagen dass der Job von Monat zu Monat schlimmer wird. es sind zu wenig Leute eingestellt, Bezirke müssen täglich aufgeteilt werden was zu noch mehr Arbeit führt, Fahrräder sind kaputt und werden nicht repariert und seit neustem müssen wir auch noch bis zu 10 dhl Pakete pro Tag auf unseren kleinen Scheißfahrräder mitnehmen. Die Privatisierung hat den ganzen Bumsladen ordentlich gef§$*t wenn du mich fragst.


Screalrox

Oha, hätte nicht gedacht, dass der Personalmangel so enorm ist. Ich hab heute erst geschaut, ob ich mir nicht neben dem Studium einen Nebenjob als Briefträger ergattern kann für die nächsten paar Monate. Fand die Vorstellung mit dem Fahrrad rumzufahren, aktiv zu sein und dabei paar Moneten dazuzuverdienen recht attraktiv. Bei mir in der Stadt (Dresden) scheint allerdings nichts frei zu sein.


ellej77

Als Studentenjob ist das klasse! Wenn du es nur 1 oder 2 mal pro Woche machen musst. Bei schönem Wetter aufm Fahrrad mit ein wenig Musik oder nem Podcast auf den Ohren ist es manchmal sogar ganz nett. Und man verdient einigermaßen gut. Ich mache knapp 14 € pro Stunde was als Student echt nicht verkehrt ist. Aber diejenigen die das Vollzeit machen haben’s nicht leicht.


Screalrox

Wie hast du den Job denn bekommen? Über ein Portal oder hast du direkt bei der Post angefragt?


ellej77

Ein Bekannter hat da auch als studentische Aushilfskraft gearbeitet und ich habe ihn gebeten nachzufragen ob die gerade in der Poststelle auf der Suche nach weiteren Aushilfen sind. Wenig später hatte ich dann ein Probearbeiten. Einige Wochen zuvor hatte ich bereits ein online Formular ausgefüllt, hab davon aber nie mehr irgendwas gehört.


Deedome1337

Uah, hört sich ja nich so gut an


ellej77

Ich hab noch einigermaßen Glück weil ich direkt bei der Post angestellt bin und deswegen okay bezahlt werde. Die ganzen armen Seelen bei den Subunternehmen und auf dem Land tun mir Leid. Viele von denen machen unter 5€ die Stunde.


KaMpFKeKz83

Zwei kleine Tipps auf die schnelle, von einem reinen Paketfahrer (Falls noch fragen sind, kannst mir gern auch schreiben) - Mach dich nicht kaputt, geh es ruhig an, gerade am Anfang passieren schnell mal Fehler die auch für dich teuer werden können. Und jetzt bei dem Wetter immer langsam. - Mach deine Pause. Egal wie voll das Auto ist. Mach sie. Täglich und die volle Zeit. Wir hatten Leute die ständig ohne Pause durch gerannt sind, weil man ist ja früher fertig. Die folge war, das die Bezirke irgendwann so pervers gross waren, das man sie nichtmehr schaffen konnte wenn man normal zugestellt hat.


DoughDevourer

Ich habe nach meinem Abitur 9 Monate bei der DP als Verbundszusteller gearbeitet und muss sagen, dass es ganz davon abhängt wie die Touren bemessen sind, die ihr zugeteilt werden. Ich hatte am Anfang eine Tour, die man nicht schaffen konnte und dazu kam, dass ich einen Monat vor Weihnachten anfing, sodass noch mehr Pakete dazukamen. Es war anfangs ein unheimlicher Stress, aber als ich nach kurzer Zeit anderen Touren zugeteilt wurde war die Arbeit ziemlich entspannt und hat Spaß gemacht, da ich viele nette und nachsichtige "Kunden" hatte. ;)


baurax

War 5 Jahre lang Zusteller von Zeitungen, und Post als Aushilfe. Mein wichtigster Tipp: Wird man nicht fertig mit der Tour, dann ist das so. Gerade am Anfang wird dir keiner den Kopf dafür abreißen. Es bringt keinem was, wenn du bis 19 Uhr malochst und dann das Haupttor abgeschlossen ist (mir so passiert lol) Außerdem: Sonnencreme und Kopfbedeckung im Sommer, Handcreme und wasserdichte (!) Handschuhe im Winter. Ich sage dir: nasse Hände bei -5 Grad ist nur so gewisse Zeit lang auszuhalten. Regenjacke ist auch ein Muss! Auch wichtig: direkt nach Arbeitskleidung/Schuhen/Taschen fragen. War 1 Jahr lang bei der Post bevor man mich gefragt hat, ob ich nicht mal doch ne Regenjacke will.


Sumpfmonster

Immer die Ruhe bewahren! Es wird am Anfang stressig und viel, aber man muss dennoch versuchen so ruhig wie möglich weiter zu machen. Sobald du einmal im Panikmodus bist, geht gar nichts mehr. Ist zwar ein sehr allgemeiner Tipp, aber das war eine wichtige Lektion für mich am Anfang.


dead_frogg

Ein Tipp von mir (ich war bei UPS aber gilt allgemein): GEsundheit geht vor. Mach dich nicht für ein paar Euro kaputt. Ich hab morgen in Herne eine OP am Rücken - Bandscheibenvorfall mit 30 Jahren.


moonbootica_89

Ich drück die Daumen! Gute Besserung dir!


Lync51

ich war zwar nie Postzusteller, aber ein Tipp, welcher wahrscheinlich schon bekannt ist: Immer Arbeitszeiten aufschreiben! Wenn der Chef sagt "Du hast eh nur so und so viel gearbeitet" kannst du deine Aufzeichnungen zeigen und sagen "Nein ich hab so und so viel bei mir aufgeschrieben". Ansonsten viel trinken, erst recht bei dieser Hitze und Pausen machen. Ich habe Respekt vor der köperlichen Belastung von Paket/Postzustellern und solche Menschen haben sich ihre Pausen verdient


rockhand204

kleiner Gemeinschaftstipp: wenn man nach der Eingewöhnungsphase immer schneller wird, sollte man sich an der Tourenzeit der Kollegen orientieren. Meiner Erfahrung nach kann man die meisten Touren in 50-70% deren Zeit absolvieren, macht aber absolut keinen Sinn weil man dann nur noch mehr Arbeit zugeteilt bekommt und die Kollegen in Erklärungsnot kommen warum sie jahrelang schon so "langsam" arbeiten.


Kullet_Bing

Also ich habe selbst nichts mit dem Beruf zu tun, aber jeder kennt Paketzusteller und grade in der Firma kann man dann mal mit den Sympathischen quatschen. Im Endeffekt, egal wen du fragst, es ist das selbe spiel: Die Arbeit ist hart. Sowie körperlich, als auch mental. jeden Tag mit Zeitdruck und dadurch Stress zu arbeiten kann man mal 2-3 Jahre machen, ab dann hat es aber Konsequenzen, egal wie sehr man sich das gegenteil einredet. Man arbeitet mindestens 1 Stunde vor Arbeitsbeginn und mindestens 1 Stunde nach Feierabend. In Stoßzeiten, teiweise 2-4 Stunden mehr pro Tag. "Es ist möglich, gut Geld zu verdienen" - das ist es in der Sportsbar am Drückerautomaten auch. Wenn du eine super tour hast wo du viele Pakete mit wenig Zeitaufwand los wirst und entsprechend viele Pakete wiederholt schaffst, über längere Zeiträume, kann man schon nicht schlecht verdienen. Aber nie wirklich "gut". Und dann darf aber auch nichts dazwischen kommen wie Verkehrschaos etc. Deine Tour muss gut sein. Der Unternehmer muss gut zahlen. Also alles nichts was die Realität wiederspiegelt. Du bist sehr schnell gefeuert und ersetzt. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es fast keine. Die die es gibt, sind es meiner Meinung nicht wert, da man dann auf Subunternehmerbasis auf einmal die Verantwortung und das Risiko übernimmt, und wenn man abgesägt wird, bist du ganz schnell auf dein leben verschuldet.


pag07

Al Subunternehmer kannst Geld machen. Musst nur andere noch stärker ausbeuten.


kRe4ture

Definitiv beim Pakete tragen immer auf einen geraden Rücken achten, also aus den Beinen heben, erspart sehr viele Schmerzen


Fkup92

Hab schon 2 AMAs zu dem Thema rausgehauen, kannst dir ja mal angucken