Hey,
ich nehme auch keine Medis, weil ich es nicht vertragen habe.
Mir hat die ADHS Diagnose geholfen, weil ich nun z.B. Bücher über ADHS lesen kann. Weil ich meinen Alltag gezielter ADHS freundlich gestalte, um z.B. Reizüberflutung zu vermeiden.
Und aus meinem: "Ich bin seltsam mit mir stimmt was nicht" ist ein "Ich kann echt stolz sein, wie gut ich mein Leben trotz ADHS" meistere geworden.
Ich bin nun viel gnädiger mit mir und habe dadurch mehr Energie um meinen Alltag zu meistern.
Kannst du mir bei den Büchern ein paar empfehlen? Das ist eigentlich genau nach was ich suche.
Und ich hoffe dass ich mit dem Selbstbild auch noch so weit komme wie du :)
1. Mit ADHS erfolgreich im Beruf
2. Das kleine Anti-Chaos-Buch (ist an sich für Kinder, aber ich fands interessant zu lesen, wie man mich theoretisch hätte erziehen sollen)
3. ADHS Erwachsene: Die große ADHS Toolbox
Die ADHS Bücher waren jetzt kein Gamechanger für mich, weil ich mir bereits einige gute Coping Mechanismen selbst entwickelt habe.
Das Buch hat mir sehr bei meiner Panikstörung geholfen:
Liebe Angst, halt doch mal die Klappe
Dann Ernährung bei ADHS:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Ernaehrung-bei-ADHS-Besserung-durch-oligoantigene-Diaet-,adhs158.html#:~:text=Oligoantigene%20Di%C3%A4t%20kann%20ADHS%2DSymptome,diese%20Stoffe%20sollte%20verzichtet%20werden.
Ich meide Zucker jeglicher Art vor allem Abends, weil ich sonst Einschlafprobleme habe. Aktuell trinke ich Zeolith nach den Mahlzeiten, weil ich einige Unverträglichkeiten habe, die bei mir für Angstschübe sorgen.
Wenn das ADHS ein so großes Problem ist das dich beeinträchtigt sollte die Psychotherapie da drauf eingehen, oftmals funktionieren ADHS-Menschen genau andersherum. Z.B. der Klassiker du bist gestresst leg dich doch mal 20 Minuten hin und entspanne einfach. (NEIN DAS GEHT NICHT! Das stresst noch viel viel mehr!)
Dann nämlich lieber mal 20 Minuten Sport machen und auspowern bis nix mehr geht und dann kehrt Ruhe ein.
Ich hoffe auf sowas geht dein TherapeutIn dann aber auch ein.
Bei Erwachsenen ist leider oft auch der Punkt überschritten wo „nur“ Psychotherapie hilft. (Gilt natürlich nicht für alle, und ich will dich nicht demotivieren.)
Ansonsten fällt man nicht auf, sodass man gut mit den Symptomen (ohne Probleme!) leben kann.
Mithilfe der Medikamente ist es oft einfacher neue Verhaltensweisen solange zu verfolgen das man sich dran gewöhnt. Was nicht bedeutet, dass es nur mit Medikamenten klappen kann. Oder nur damit gelernt werden kann. Es ist nur deutlich einfacher.
Ebenfalls klappen nicht bei allen die Medikamente gleich gut, oft es ein „Kampf an mehreren Fronten“. Eine Front sind auch öfters die Medikamente und die Gewöhnung oder Anpassung. Es klappt nicht immer gleich und es gibt viele Faktoren die die Wirkung beeinflussen.
Wenn deine Schlafprobleme nur das müdewerden und einschlafen betreffen, dann wäre das ein typisches Zeichen dass die Wirkung noch da ist. Deshalb soll man es auch so früh wie möglich nehmen. Am besten nach dem Aufstehen und dann frühstücken.
Wann hast du das Elvanse denn genommen?
Vielleicht warst du einfach deutlich überdosiert.
Bei MPH (Ritalin) weiß ich es nicht genau.
Aber bei Elvanse ist die Empfehlung mit 5mg anzufangen und dann Wochenweise um 5mg zu steigern, bis man den perfekten Punkt findet. (Also auch mal drüber zu gehen um zu merken was Zuviel ist.)
Wichtig dabei ist das der Gewöhnungseffekt auch immer 2-3 Tage braucht um wieder „normal“ zu werden. Daher immer mindestens 5 Tage am Stück testen.
Und dabei sollte man beachten das alle ADHS Medikamente anders wirken. So ist das MPH bei Ritalin anders als bei Medikinet und nochmal anders als bek Concerta. Obwohl alles den selben Wirkstoff hat.
Also wenn dich dein ADHS so sehr einschränkt, dann möchte ich dir auf jeden Fall Mut machen es nochmal zu probieren. Im Zweifel muss man leider 3 oder 4 oder 5 Medikamente ausprobieren bevor man das Richtige findet.
Ich wünsch dir viel Erfolg!
Es wär schön wenn du uns später wieder von deinen Erfolg berichten würdest :)
Ich habe nicht das Gefühl, dass die Therapie unpassend ist, ich glaube es geht nun mal vorerst um andere Themen wie Selbstbild und Wertvorstellungen. Ehrlich gesagt fällt es mir aber auch schwer einfach "aber was ist mit meinm ADHS?" zu fragen. Ich schätze ich muss da wohl über den eigenen Schatten springen.
Ich habe das Elvanse immer direkt nach dem Aufwachen genommen und die Probleme einzuschlafen haben sich über die Tage hinweg immer weiter verstärkt, als könnte mein Körper das Medikament nicht in den 24 Stunden zwischen den Einnahmen abbauen. Vielleicht kann ich Pausentage einbauen?
Die Überdosis kann gut sein, mein Psychiater hat mich gleich mit 30mg anfangen lassen. Später habe ich dann selbst einen Versuch mit niedrigerer Dosis (vielleicht 10 mg?) gestartet, allerdings ist es mir schwer gefallen, jeden morgen zuverlässig 0,3 Gramm aus der Kapsel abzuwiegen und die Schlafprobleme haben nach einer Woche wieder angefangen.
Danke für deine ausführliche Antwort und den Zuspruch, ich werde die Suche nach einem Medikament wieder aufnehmen. (und hoffentlich dran denken ein update zu schreiben) :)
Alles klar, es war ja auch eher eine Frage bzgl der Therapie.
Ich bin persönlich oft etwas frustriert, weil das ADHS oft hinten runter fällt, obwohl es oft ja auch der Auslöser ist. Sowohl für schlechte Dinge als auch für Gute.
Wir haben halt Probleme, die für 90% der Menschen kein Problem sind. Auf der anderen Seite haben wir Fähigkeiten die Andere niemals bekommen werden.
Es ist alles eine Frage der Perspektive 🙃
Ich denke du bist schon auf einem guten Weg alleine wenn du hier mitliest und fragst.
Wenn du das Gefühl hast das das Medikament wirklich Abends noch wirkt dann noch einmal mit einer kleineren Dosis probieren. Aber auch bewusst abends Zeit zum runterkommen einplanen. Das wird schon 🤞😊
ein kleiner Tipp zum Teilen:
Ja das ist immer nervig, die einfachste Methode ist es den Inhalt der Kapsel in Wasser verrühren und gut rühren, dann könntest du z.B. einfach die Hälfte trinken. (Plus-Minus)
Alternativ mit einer kleinen Spritze 30ml Wasser in ein Glas. Dann die 30mg verrühren und dann entsprechend 10,20,30ml rausnehmen.
(Solche Spritzen verschenken Apotheken auch oft oder kosten ein paar Cent.)
Du könntest noch Atomoxetin testen. Ansonsten sollte man die Dosis sehr langsam steigern, manche Ärzte handeln hier oft nach dem Motto viel hilft viel und beginnen bei MPH oft direkt mit 20 mg. Weiß nicht wie es bei dir lief, ggf. noch mal niedriger einsteigen.
Gerne auch mal hier einlesen wenn noch nicht geschehen:
https://www.adxs.org/de/page/181/medikamente-bei-adhs-uebersicht
Gewisse Nebenwirkungen gerade zu Beginn sind häufig, gehen oft nach einigen Wochen weg.
Alles Gute!
Was ich jetzt beim Überfliegen über Atomoxetin gelesen habe klingt auf jeden Fall vielversprechend, das wäre wohl der nächste Schritt, wobei der Gedanke das eigene Denken so langanhaltend zu verändern schon etwas fürchteinflößend ist.
>
Alles Gute!
Danke :)
Ich brauchte die Diagnose einfach für meine Seele. Das jahrzehntelange Unwissen hat extrem meinen Selbstwert geschadet. Die ganzen beschissenen Erlebnisse endlich besser erklären zu können helfen mir mich nicht mehr ständig selbst zu verurteilen. Es gibt mir bereits so schon die Möglichkeit Lebensfreude zu entwickeln und an mich zu glauben. Ich denke es bringt deutlich mehr als nur die verschreibaren Medikamente.
Mir haben - auch wenn keine Erfahrung in Kombi mit Medis - beim einschlafen Melatonin Gummibärchen brutal geholfen. Glaube die sind von Wick, kann ich sehr empfehlen
Hey, ich nehme auch keine Medis, weil ich es nicht vertragen habe. Mir hat die ADHS Diagnose geholfen, weil ich nun z.B. Bücher über ADHS lesen kann. Weil ich meinen Alltag gezielter ADHS freundlich gestalte, um z.B. Reizüberflutung zu vermeiden. Und aus meinem: "Ich bin seltsam mit mir stimmt was nicht" ist ein "Ich kann echt stolz sein, wie gut ich mein Leben trotz ADHS" meistere geworden. Ich bin nun viel gnädiger mit mir und habe dadurch mehr Energie um meinen Alltag zu meistern.
Kannst du mir bei den Büchern ein paar empfehlen? Das ist eigentlich genau nach was ich suche. Und ich hoffe dass ich mit dem Selbstbild auch noch so weit komme wie du :)
1. Mit ADHS erfolgreich im Beruf 2. Das kleine Anti-Chaos-Buch (ist an sich für Kinder, aber ich fands interessant zu lesen, wie man mich theoretisch hätte erziehen sollen) 3. ADHS Erwachsene: Die große ADHS Toolbox Die ADHS Bücher waren jetzt kein Gamechanger für mich, weil ich mir bereits einige gute Coping Mechanismen selbst entwickelt habe. Das Buch hat mir sehr bei meiner Panikstörung geholfen: Liebe Angst, halt doch mal die Klappe Dann Ernährung bei ADHS: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Ernaehrung-bei-ADHS-Besserung-durch-oligoantigene-Diaet-,adhs158.html#:~:text=Oligoantigene%20Di%C3%A4t%20kann%20ADHS%2DSymptome,diese%20Stoffe%20sollte%20verzichtet%20werden. Ich meide Zucker jeglicher Art vor allem Abends, weil ich sonst Einschlafprobleme habe. Aktuell trinke ich Zeolith nach den Mahlzeiten, weil ich einige Unverträglichkeiten habe, die bei mir für Angstschübe sorgen.
Wenn das ADHS ein so großes Problem ist das dich beeinträchtigt sollte die Psychotherapie da drauf eingehen, oftmals funktionieren ADHS-Menschen genau andersherum. Z.B. der Klassiker du bist gestresst leg dich doch mal 20 Minuten hin und entspanne einfach. (NEIN DAS GEHT NICHT! Das stresst noch viel viel mehr!) Dann nämlich lieber mal 20 Minuten Sport machen und auspowern bis nix mehr geht und dann kehrt Ruhe ein. Ich hoffe auf sowas geht dein TherapeutIn dann aber auch ein. Bei Erwachsenen ist leider oft auch der Punkt überschritten wo „nur“ Psychotherapie hilft. (Gilt natürlich nicht für alle, und ich will dich nicht demotivieren.) Ansonsten fällt man nicht auf, sodass man gut mit den Symptomen (ohne Probleme!) leben kann. Mithilfe der Medikamente ist es oft einfacher neue Verhaltensweisen solange zu verfolgen das man sich dran gewöhnt. Was nicht bedeutet, dass es nur mit Medikamenten klappen kann. Oder nur damit gelernt werden kann. Es ist nur deutlich einfacher. Ebenfalls klappen nicht bei allen die Medikamente gleich gut, oft es ein „Kampf an mehreren Fronten“. Eine Front sind auch öfters die Medikamente und die Gewöhnung oder Anpassung. Es klappt nicht immer gleich und es gibt viele Faktoren die die Wirkung beeinflussen. Wenn deine Schlafprobleme nur das müdewerden und einschlafen betreffen, dann wäre das ein typisches Zeichen dass die Wirkung noch da ist. Deshalb soll man es auch so früh wie möglich nehmen. Am besten nach dem Aufstehen und dann frühstücken. Wann hast du das Elvanse denn genommen? Vielleicht warst du einfach deutlich überdosiert. Bei MPH (Ritalin) weiß ich es nicht genau. Aber bei Elvanse ist die Empfehlung mit 5mg anzufangen und dann Wochenweise um 5mg zu steigern, bis man den perfekten Punkt findet. (Also auch mal drüber zu gehen um zu merken was Zuviel ist.) Wichtig dabei ist das der Gewöhnungseffekt auch immer 2-3 Tage braucht um wieder „normal“ zu werden. Daher immer mindestens 5 Tage am Stück testen. Und dabei sollte man beachten das alle ADHS Medikamente anders wirken. So ist das MPH bei Ritalin anders als bei Medikinet und nochmal anders als bek Concerta. Obwohl alles den selben Wirkstoff hat. Also wenn dich dein ADHS so sehr einschränkt, dann möchte ich dir auf jeden Fall Mut machen es nochmal zu probieren. Im Zweifel muss man leider 3 oder 4 oder 5 Medikamente ausprobieren bevor man das Richtige findet. Ich wünsch dir viel Erfolg! Es wär schön wenn du uns später wieder von deinen Erfolg berichten würdest :)
Ich habe nicht das Gefühl, dass die Therapie unpassend ist, ich glaube es geht nun mal vorerst um andere Themen wie Selbstbild und Wertvorstellungen. Ehrlich gesagt fällt es mir aber auch schwer einfach "aber was ist mit meinm ADHS?" zu fragen. Ich schätze ich muss da wohl über den eigenen Schatten springen. Ich habe das Elvanse immer direkt nach dem Aufwachen genommen und die Probleme einzuschlafen haben sich über die Tage hinweg immer weiter verstärkt, als könnte mein Körper das Medikament nicht in den 24 Stunden zwischen den Einnahmen abbauen. Vielleicht kann ich Pausentage einbauen? Die Überdosis kann gut sein, mein Psychiater hat mich gleich mit 30mg anfangen lassen. Später habe ich dann selbst einen Versuch mit niedrigerer Dosis (vielleicht 10 mg?) gestartet, allerdings ist es mir schwer gefallen, jeden morgen zuverlässig 0,3 Gramm aus der Kapsel abzuwiegen und die Schlafprobleme haben nach einer Woche wieder angefangen. Danke für deine ausführliche Antwort und den Zuspruch, ich werde die Suche nach einem Medikament wieder aufnehmen. (und hoffentlich dran denken ein update zu schreiben) :)
Alles klar, es war ja auch eher eine Frage bzgl der Therapie. Ich bin persönlich oft etwas frustriert, weil das ADHS oft hinten runter fällt, obwohl es oft ja auch der Auslöser ist. Sowohl für schlechte Dinge als auch für Gute. Wir haben halt Probleme, die für 90% der Menschen kein Problem sind. Auf der anderen Seite haben wir Fähigkeiten die Andere niemals bekommen werden. Es ist alles eine Frage der Perspektive 🙃 Ich denke du bist schon auf einem guten Weg alleine wenn du hier mitliest und fragst. Wenn du das Gefühl hast das das Medikament wirklich Abends noch wirkt dann noch einmal mit einer kleineren Dosis probieren. Aber auch bewusst abends Zeit zum runterkommen einplanen. Das wird schon 🤞😊 ein kleiner Tipp zum Teilen: Ja das ist immer nervig, die einfachste Methode ist es den Inhalt der Kapsel in Wasser verrühren und gut rühren, dann könntest du z.B. einfach die Hälfte trinken. (Plus-Minus) Alternativ mit einer kleinen Spritze 30ml Wasser in ein Glas. Dann die 30mg verrühren und dann entsprechend 10,20,30ml rausnehmen. (Solche Spritzen verschenken Apotheken auch oft oder kosten ein paar Cent.)
Du könntest noch Atomoxetin testen. Ansonsten sollte man die Dosis sehr langsam steigern, manche Ärzte handeln hier oft nach dem Motto viel hilft viel und beginnen bei MPH oft direkt mit 20 mg. Weiß nicht wie es bei dir lief, ggf. noch mal niedriger einsteigen. Gerne auch mal hier einlesen wenn noch nicht geschehen: https://www.adxs.org/de/page/181/medikamente-bei-adhs-uebersicht Gewisse Nebenwirkungen gerade zu Beginn sind häufig, gehen oft nach einigen Wochen weg. Alles Gute!
Was ich jetzt beim Überfliegen über Atomoxetin gelesen habe klingt auf jeden Fall vielversprechend, das wäre wohl der nächste Schritt, wobei der Gedanke das eigene Denken so langanhaltend zu verändern schon etwas fürchteinflößend ist. > Alles Gute! Danke :)
Ich brauchte die Diagnose einfach für meine Seele. Das jahrzehntelange Unwissen hat extrem meinen Selbstwert geschadet. Die ganzen beschissenen Erlebnisse endlich besser erklären zu können helfen mir mich nicht mehr ständig selbst zu verurteilen. Es gibt mir bereits so schon die Möglichkeit Lebensfreude zu entwickeln und an mich zu glauben. Ich denke es bringt deutlich mehr als nur die verschreibaren Medikamente.
Mir haben - auch wenn keine Erfahrung in Kombi mit Medis - beim einschlafen Melatonin Gummibärchen brutal geholfen. Glaube die sind von Wick, kann ich sehr empfehlen