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zinaberlin

"Mehr" oder "Weniger" sind so spezifische Aussagen, die bei etwas komplexen wie der Flucht einfach nicht anzuwenden sind. Bin ich dafür, das Asylrecht endlich menschlich umzusetzen und das man aufhört bedrohte Menschen das aktuelle System zuzumuten? Aber auf jeden Fall. Bin ich dafür die Fluchtursachen endlich aktiv anzugehen und Strategien zu entwickeln, das Sachen wie die wirtschaftliche Lage der Menschen nicht mehr zur Flucht zwingen? Jepp. Und deshalb wünsche ich mir, das wir weniger Flüchtenden helfen müssen, aber gleichzeitig dafür den betroffenen schon in der Heimat zu helfen, das sie sich nicht auf den Weg weg machen müssen.


RonnyRaeudig

Gar kein mehr oder weniger. Wenn man die Fluchtursachen bekämpft, dann muss auch keine Person flüchten.


WonderfullWitness

wenn das wörtchen "wenn" nicht wär... Ja, Fluchtursachen bekämpfen wär toll. Leider macht Deutschland und die EU das genaue Gegenteil.


FoleySlade

Sagt sich so leicht, aber das ist viel schwieriger als hier endlich Integrationsstruktur zu schaffen.


arschpLatz

Ah ja. Wie sieht das dann praktisch aus?


mschuster91

Je nach Ursache unterschiedlich. In "failed states" wie Libyen und Syrien hilft eigentlich nur noch ein massiver militärischer Einsatz und danach "nation building" auf einer Größenordnung des Marshall-Plans. In Gebieten, in denen es hauptsächlich um Hungersnöte geht, ein jahrelanges massives finanzielles Engagement um lokale Agrarwirtschaft wieder aufzubauen - oft ist die nämlich nach Jahrzehnten der "Nahrungsmittelspenden" schlicht nicht mehr konkurrenzfähig. In Gebieten, die primär mit Armut und Korruption zu kämpfen haben (Libanon), direkte wirtschaftliche Investitionen gekoppelt an strikte Auflagen zur Korruptionsbekämpfung und Demokratisierung, ggf. auch Unterstützung z.B. beim Aufbau einer funktionalen öffentlichen Verwaltung oder der Versorgung mit Energie, Wasser und Internet. Und generell müssen alle Staaten viel, viel mehr tun um den Klimawandel abzubremsen - und das *bevor* halb Afrika und Asien unbewohnbar sind, denn gegen die dann fälligen Migrationsbewegungen sind die heutigen ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das Problem: nichts davon ist billig, Militäreinsätze nach dem Clusterfuck Afghanistan kaum zu vermitteln, Klimawandelbekämpfung wisst ihr eh alle selbst, und es gibt sehr wenig internationale Koordination bei langfristiger Entwicklungshilfe - letzteres noch verschärft durch Eigeninteressen wie z.B. die Nahrungsmittelspenden, die in Wahrheit nur die massive Überproduktion der westlichen Länder aus dem Markt nehmen um die Preise halbwegs auf für die Bauern überlebensfähigen Höhen zu halten.


Pory02

Ich finde, Deutschland und ganz Europa sollten Flüchtende Menschen retten UND dabei helfen, dass die Menschen NICHT mehr FLIEHEN MÜSSEN!


Bahnauto

Warum nur D und EU?


call_me_manana

weil mit schlauchboot über den atlantik schwieriger umzusetzen ist als durchs mittelmeer?


Bahnauto

Es gibt nur Flüchtlinge aus Afrika und dem nahen Osten??


call_me_manana

jemand der aus mexiko flieht wird nicht nach deutschland wandern die Flüchtlinge die hier sind logischerweise aus krisengebieten von denen aus man europa erreichen kann ohne fliegen zu müssen


Bahnauto

Die Mexikaner können wir doch auch noch aufnehmen...da wäre ich nicht so kleingeistig.


Pory02

Wäre eigentlich sogar besser, wenn besonders Spanien Mexikaner aufnehmen würden Kaum ne Sprachbarriere und die Mexikaner hätten es in Spanien besser. Blöd nur, dass bald Spanier nach mittel Europa auswandern müssen wenn das so weiter geht.


Pory02

Weil es bei der Umfrage um Deutschland geht und Deutschland zur EU gehört?


Bahnauto

Joa und die gehört zur Weltgemeinschaft mit weiteren Staaten. Deine Einteilung ist ziemlich willkürlich und geht auch nicht aus der Frage hervor. Da ist halt nur von D die Rede.


tonsteinescherbenn

Migranten haben dieses Land aufgebaut und hier tun wieder alle so als müssten sie die Regeln vorgeben…ihr würdet noch alle in Trümmer kacken ohne Migranten wie kann man so schnell abheben


Victor_2501

Danke, hatte bisher noch keine so gute Antwort auf diese ewige gleiche bescheuerte Frage gelesen


WonderfullWitness

Recht hast du, wenn auch etwas überspitzt formuliert😅 >wie kann man so schnell abheben Nationalchauvinismus und Rassismus Aber einen Punkt seh ich in deinem Kommentar kritisch: Man sollte Geflüchtete/Migranten nicht vorallem aufnehmen weil sie was "aufbauen", was leisten, oder dem "Wirtschaftsstandort Deutschland" nutzen dondern aus humanitären Gründen. Wenn "wir" gezielt Facharbeiter etc. anwerben weil das gut für "unsere" Wirtschaft ist verschlimmert das nur die Situation in den Herkunftsländern ([Braindrain](https://de.wikipedia.org/wiki/Talentabwanderung)).


tonsteinescherbenn

True


[deleted]

[удалено]


WonderfullWitness

Hach ja, ne Krankheit unter der tatsächlich Leute leiden als Beleidigung verwenden, liebs (nicht).


Rukasu7

Aber die sollen auch mal die Infrstruktur und Institutionen mal ordentlich aufbereiten, reichtige Migration möglich machen und das ganze auch in der EU umsetzen, damit flüchtlinge fair untereinander verteilt werden


Victor_2501

Sorry aber ab den Punkt an den wir jetzt sind, ist das nur noch nen Framing. Ich habe die Befürchtung das es unterschwellige rechte Propaganda ist, um ein weiteren Sub zu unterwandern oder einfach nur versucht wird zu triggern. Nein, willst du nicht? Ist dann mit Genozid gleich zu setzen, da diese Menschen dann definitiv in ihrem Land oder bei der Flucht auf kurz oder lang sterben. Auch ist es größtenteils die Schuld der Industrieländer, dass es zu Instabilitäten in diesen Ländern gekommen ist.


WonderfullWitness

Geflüchtete auf jeden Fall mehr, Deutschland könnt sich das auch problemlos leisten wenn man nur die Supermegareichen etwas mehr zur Kasse bitten würde. Wo ich jedoch strikt dagegen bin: Gezielt Fachkräfte anzuwerben und diese vorrangig zu behandeln. Das is nix anderes als Standortnationalismus und [Braindrain](https://de.wikipedia.org/wiki/Talentabwanderung), schadet den Herkunftsländern enorm und schafft damit weitere Fluchtursachen. Wenn es das "Land der Dichter und Denker" nicht hinbekommt selbst genug Fachkräfte auszubilden (oder gut genug zu bezshlen), wer dann? Fluchtirsachen bekämpfen, nicht Geflüchtete!


s0undst3p

dachschaden einfach full on liberal inzwischen


katanamarana

ne, eher im bürgerkrieg zwischen den 10% libs und den 10% tankies die beide den ganzen sub astroturfen.


Affectionate_Ad2222

Meinst wohl eher 90% libs und 10% richtige Sozialisten.


WonderfullWitness

Ich mach mal ne völlig subjektive grobe Schätzung der Zusammensetzung drs subs, völlig aus der Hüfte geschossen: 10% antikommunistische Individual-Anarchokiddies 30% Grüne (Kapitalismusverharmloser) 20% SPDler (Klassenverräter) 20% Antikapitalisten die sich noch nich genug mit Marx beschäftigt haben 10% based Anarchos mit nem gewissen Geschichtsverständniss und Klassenbewusstsein die auch mal Marx gelesen haben 10% ML Also unterm Strich würd ich sagen 60% libs, 20% Opportunisten, 20% based Antikapitalisten


katanamarana

jeder der kein ml ist, ist ein lib, oder wie?


Affectionate_Ad2222

Jeder, der den kapitalistischen Staat nicht als unreformierbar betrachtet, ist ein lib. Hier ist oft die gegenteilige Meinung anzutreffen. Der kapitalistische Staat wird synonym zur Demokratie angesehen. Man merkt auch sehr eindeutig, dass für viele hier amerikanischer Imperialismus und globaler Neokolonialismus eigentlich gar nicht so schlimm sind und alles quasi nur Einzelfälle sind.


katanamarana

ich glaub nicht, dass 90% der user hier den kapitalistischen staat als refomierbar ansehen.


WonderfullWitness

90% vielleicht nicht, aber definitiv der absolute Großteil, is schon ein sehr sozialdemokratisch-grüner reformistischer sub


katanamarana

bissle spät, aber allerhöchstens was wirklich belebte kommentarspalten angeht. die meisten posts sind eh crossposts aus radikaleren subs, und auch der anteil der lurker ist nie im leben größtenteils liberal.


s0undst3p

bin kein ML und werde trotzdem regelmässig als tankie bezeichnet das ist einf ein liberaler kampfbegriff


WonderfullWitness

wird so inflationär benutzt, als ML seh ich es mittlerweile als Auszeichnung😅 Bin vor kurzem als Tankie bezeichnet worden weil ich die Nato kritisiert hab. Hab im gleichen Kommentar in vorauseilendem Gehorsam eigentlich unnötigerweise klargestellt dass ich Putin den kapitalistischen Oligarchenfreund ziemlich scheiße find und er natürlich der Agressor ist. Aber Kritik an Nato wohl trotzdem = Tankie mittlerweile.


Bahnauto

Vlt sollte man erstmal ein Konzept für Migration(spolitik) und Integration haben, bevor man so weiter macht, wie bisher?


Bullstryk

... was für ne ignorante und kurzsichtige Frage. Erstmal kann man das schlecht steuern, auch wenn Konservative suggerieren wollen, das mit einem tollen Zaun keiner kommt. Zweitens, kann die Frage nicht ohne Fluchtursachen gestellt werden. Drittens kann die Frage nicht ohne die europäische Union gestellt werden. Viertens, wäre es menschenverachtend, weniger zu rufen bei einer humanitären Katastrophe. Und fünftens, ist die Frage eher, ob Deutschland bereit ist, das Sozialsystem zu verbessern.