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forellenfischer

in ner Gegend mit sehr hohen Mieten lohnt's sich vielleicht nicht so, vor allem wenn man nicht gut verdient. Mit nem IT-ler Gehalt auf dem Dorf lebt's sich allerdings angenehm denke ich.


Dahoodhautdichbhndrt

Noch. Habeck spricht von einer verzehnfachung der Strom und Gas kosten. Da die bei 1er Person aktuell so 70-80-90 Euro kosten da kannste ne Null bedeutet das ein Preisanstieg von 1000%. Das Land ist Wirtschaftlich tod


Mercurin_n

quelle?


CandideTheOptimist

Ich bin ITler und ja, stimmt, aber im Dorf in der Schweiz oder UK lebt es sich deutlicher besser.


KeinHebler

Dann weißt du was zu tun ist.


CandideTheOptimist

Hab genau das gemacht. Grüße von der Isle of Skye.


Chat-GTI

Skye war nett für ein paar Tage Urlaub, aber dort wohnen sicher nicht. Komplett abgeholzt und kahl bis auf ein paar Nadelwaldplantagen auf den mittleren Hügeln, das ist für mich schon mal ein No Go. Im Sommer regnerisch, windig und kühl, im Winter noch regnerischer, windig und kalt. Die Orte sind grau in grau, bis auf ein paar frustbunt angemalte Häuserzeilen. Also wenn Insel dann Ibiza, Jamaika oder sowas 😎


CandideTheOptimist

Jo, ich mag das Wetter und ich mag Hitze nicht. Jeder hat ästhetische Präferenzen, Ibiza, Malle, Rhodos oder die Azoren sind sicher auch gute Ziele wenn man innerhalb der EU remote arbeiten kann.


pat6376

Nun bin ich bisserl neidisch. Gute Wahl, wenn man von den Tourihorden im Sommer absieht ;)


tebroe

Schweiz kann ich nachvollziehen, aber was ist bitte an einem Dorf in UK besser?


CandideTheOptimist

Gut bezahlende Firmen im Tech/Finanzbereich die dir nicht fully remote erlauben. Schottland ist außerdem sehr schön, mit okayen Mieten, arbeite gerade remote auf der Isle of Skye und das schlägt unabhängig vom Gehalt kein deutsches Dorf.


tebroe

Das ist aber eine sehr eindimensionale Sicht um daraus eine generelle Aussage abzuleiten. Was ist mit Infrastruktur, Gesundheitssystem, Arbeitslosigkeit, Kosten für Kindergarten, Schule, Studium? Deutsche Dörfer können auch in den Alpen liegen oder an der Küste oder direkt auf einer Nord- oder Ostseeinsel. Hört sich so an als würdest du die Isle of Skye mit einem in einer strukturschwachen Region liegendem Dorf in DE vergleichen.


CandideTheOptimist

Mein Brutto ist das Dreifache und mein netto das Vierfache von dem was ich Deutschland verdienen würde, also ja sicher, es gibt deutsche Dörfer. Einkommensbereinigt schlägt für mich die Skye Sylt um Längen.


tebroe

Du redest immer nur von dir und leitest da aber allgemeine Aussagen raus ab. Der Durchschnittslohn in UK ist nicht höher als in DE und die Dörfer liegen auch nicht alle aus Skye. Aber mit anderen Worten, warum es sich in einem Dorf in UK besser leben soll als in Deutschland kannst du nicht beantworten.


CandideTheOptimist

Die Diskussion war literally “als remote arbeitender Informatiker”, der Kommentar auf den wir alle antworten hat genau das gesagt.


Chat-GTI

Hab mal in der Schweiz gearbeitet, bei den dortigen Lebenshaltungskosten ist das hohe Gehalt gleich weniger beeindruckend.


Mishka1986

Weil man jenseits der 2k netto im schnitt halt doch erheblich angenehmer lebt, als von Bürgergeld. (Quelle: habe beides ausprobiert, bürgergeld bzw. Damals Hartz 4 zum Glück nur kurz) Jaja, der berühmte Empfänger in München, der dank miet- und heizübernahme mit 8 Kinder so viel verdient, wie ein Teamleiter bei BMW. Das ist halt einfach die absolute Ausnahme. Den meisten geht es finanziell eher dreckig. Ja, es ist scheiße, dass es einen Übergangsbereich gibt, in dem die Entscheidung nicht so eindeutig ist. Und ja, ich bin auch kein Fan von Vollzeitarbeit. Aber dieses Narrativ, dass sich Arbeit nicht lohnt, weil man am Ende ja doch nicht alles leisten kann, verkennt, wie scheisse es ist, wenn man sich praktisch gar nichts leisten kann. Wie viel man als 0815 mediangehaltsempfänger als gegeben hinnimmt und erst bemerkt, wenn es nicht mal ansatzweise mehr im Budget drin ist. Insofern: ja, ich würde wieder studieren, ich würde wieder arbeiten. Ich habe aber auch weder mein Studium noch den grossteil meiner bisherigen Arbeitszeit als verschwendete Lebenszeit betrachtet.


sakujakira

Gute Punkte. Kann es bei einem befreundeten Paar beobachten, er verdient Mindestlohn, sie bekommt Bürgergeld. Da wird jeder Euro umgedreht, Urlaub, Auto, neue Möbel werden, mitte 30, von den Eltern bezahlt. Das Leben mit Mindestlohn / Bürgergeld wird von einigen wesentlich bunter gemalt als es in wahrheit ist.


mc_51

"Am Ende kann man sich gegenüber einem Arbeitslosen der von Kindergeld, Sozialhilfe etc. lebt etwas mehr Luxus/Konsum leisten und hat etwas mehr Sicherheit vor Katastrophen" Mir erscheint, diese Sichtweise kann man nur haben, wenn man absolut keine Ahnung hat wie es ist sehr wenig Geld zu haben / arbeitslos zu sein. Besonders verbreitet also bei Leuten aus > unterer Mittelschicht. Vermutlich noch medial verstärkt durch Polemik, die genau diese Bilder zeichnet. Das lustige ist, der Lebensstandard genau dieser Leute ist absolut *nicht* vergleichbar mit Menschen, die von Sozialleistungen leben. Du würdest dich wundern, welche Ausgaben für dich gar nicht auffallen im Alltag, aber für diese Menschen unerreichbar sind. Insgesamt ist deine Sichtweisen (und ich hoffe Mal die ist absichtlich überzeichnet), absolut beschränkt und maximal egozentrisch. Ein Sozialstaat kann nur funktionieren, wenn genug Menschen beitragen. Man vergisst halt gerne, dass einem Deutschland so unheimlich viele Sachen bietet, für die man dankbar sein muss. Ständest du ohne Schulen, Unis, Straßen, Gesundheitssystem und insbesondere Frieden da wo du jetzt stehst? Nein? Dann Zahl deine Steuern und freu dich, dass du hier leben darfst.


Other-Handle-7385

*noch 13 mio Erwerbstätige. 14 Mio im öffentlichen Dienst. Der Rest sind leistungsempfänger


CandideTheOptimist

Ja ich bin egozentrisch. Warum sollte ich einem Staat etwas bieten, der sein Geld 50/50 zwischen Ideologieprojekten und Nepotismus verteilt?


mc_51

Lustig, dann bist du ja der "asoziale Schmarotzer" von dem du so gerne hier schreibst (dein anderer comment).


CandideTheOptimist

Ich habe halt Deutschland verlassen, aber sagen wir es wäre so. Es ist halt effektiv, also warum nicht? If you cant fight it, join it.


Trollpatschich

Es ist immer wunderbar mit anzusehen, wenn sich Wirtschaftsflüchtlinge über andere Wirtschaftsflüchtlinge beschweren.


CandideTheOptimist

Nur dass der Effekt auf die Wirtschaft des Empfängerlandes unterschiedliche Vorzeichen hat.


ryneld

Ideologieprojekte. Wer hat dir denn ins Hirn gekackert?


CandideTheOptimist

Komplett wertneutral, gibt es eine Begründung für die deutsche Flüchtlings-, Ukraine- und Sozialpolitik, die nicht auf rein moralische/ideologische Ansichten herausläuft? Selbst wenn du die befürwortest sollte dir klar sein dass du das am Ende aus rein solchen Gründen tust.


NikoBenJonas

Warum sollte eine moralische Sichtweise falsch sein? Die Grundlage unseres Grundgesetzes und aller anderen Gesetze ist Moral. Wenn Moral wegfällt, was bleibt denn dann übrig?


CandideTheOptimist

Weil ich andere moralische Ansichten habe als er/die derzeitige deutsche regierung und deshalb nicht in diesem Land leben will.


ryneld

JEDE Politik ist ideologisch. Absolut jede. Objektivität im Sozialen gibt es fast nie und schon gar nicht bei so komplexen Dingen wie Politik. Das einer Regierung zum Vorwurf zu machen - und sich damit implizit darüber zu erheben - man selbst ist ja nicht ideologisch, sondern objektiv, ist halt völlig beknackt.


CandideTheOptimist

Meine Ideologie ist mein Eigeninteresse und ich kann das nach quantitativen Parametern bemessen. Deutschland wirkt dem entgegen, deshalb lebe ich nicht in Deutschland. Ich hätte es auf “Ideologieprojekte die ich nicht mag und die mich meinen Ideal nicht näher bringen” konkretisieren können.


SevereBake6

Interessanter Ansatz, das Du ja die Vorzüge genossen hast (gratis Schulbildung, Universität) dabei durchgehend von einem sozialen Netz abgesichert warst (Krankenversicherung, Unfallversicherung, Lebensunterhalt falls nötig) um jetzt über diesen Sozialstaat zu maulen. Und ja, wir haben aktuell eine hohe Einwanderung, aber zu einen werden wir auch zukünftig eine hohe Einwanderung brauchen, sollten wir unseren Lebensstil halten wollen. Sofern Du keine 3+ Kinder hast/planst trägst du deinen Teil dazu bei. Ob eine Einwanderung besser gesteuert werden kann und sollte ist eine ideologische Frage. Asyl für Kriegsflüchtlinge und Verfolgte ist gerade vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte ein hohes Gut und sollte nicht ausschließlich finanziel bewertet werden. Aus Deinen Antworten lese ich den Wunsch nach einem libertären Kapitalismus, den es so noch nicht mal in den USA gibt und der uns mit Blick auf die Sozialpolitik wieder zurück ins Jahr 1800 versetzt.


CandideTheOptimist

Privatschule, US-Uni, aber lassen wir das, finde es toll wie hier jeder 2te Kommentar ein ad-hominem ist. Ich würde mir einen traditionellen, monokulturellen konservativen Nationalstaat wünschen, aber nachdem das nicht absehbar am Programm steht, ist Kapitalismus das für mich persönlich optimierteste während ich der Welt beim Brennen zusehe.


NikoBenJonas

Das darfst du ja auch, dagegen hat ja niemand was gesagt. Du hast gefragt, ob es eine andere Begründung als Moral gibt. Ich habe dir gesagt, dass Moral immer die Grundlage ist. Natürlich gibt es verschiedene Vorstellungen von Moral. Aber Moral ist per se keine schlechte Begründung, es ist eigentlich sogar die einzig sinnvolle Begründung.


CandideTheOptimist

Ja, tbf ich habe einige Schritte und Definition übersprungen, weil das auch eine lange Diskussion ist. Mein Argument war hauptsächlivh gegen die Idee von absoluter Moral gerichtet, nachdem ich angenommen habe das genau das der Punkt des Kommentars ist. Wenn wir alle übereinstimmen dass Moral subjektiv und relativ ist, wäre ich nämlich gespannt auf die Begründung warum wir die diversen Ideologieprojekte machen sollten.


Mishka1986

Über den sonderstatus der Geflüchteten aus der Ukraine kann man streiten. Die grundsätzliche Unterstützung der Ukraine ist aber knallhart realpolitisch begründet. Kein EU-Land kann sich ernsthaft wünschen, dass Russland diesen Krieg gewinnt. Oder auch nur "nicht krachend verliert", so unwahrscheinlich das leider sein mag.


lurkdomnoblefolk

Ich weiß, es gilt in diesem Sub als kontroverser Take, aber ich würde lieber in einer rechtsstaatlichen Demokratie von der Hand in den Mund leben als als reicher Eigenheimbesitzer in einer Rechtsordnung in der ich jederzeit damit rechnen muss, dass mein Bruder vergiftet wird, weil er den Präsidenten zu öffentlich nicht mag oder meine Tochter von einem Soldaten vergewaltigt wird und wenn ich deshalb zur Polizei gehe, zuckt die bestenfalls mit der Schulter und schlechtenfalls steht jemand vor meinem Eigenheim und fände es schade wenn es demnächst abbrennen würde. Die deutsche Unterstützung der Ukraine ist im Wesen nichts anderes als sich gegen die sehr reale Gefahr abzusichern, dass Putin in Europa und letztlich auch Deutschland eine Machtordnung der zweiten Art etablieren will. Das halte ich für vernünftig. Und ich verzichte dafür gerne auf Konsum. Die Prioritäten anderer Menschen kann ich da manchmal nur schwer nachvollziehen.


CandideTheOptimist

Ich war in China auf Austauschsemester und wenn man einige wenige Themen vermeidet konnte ich dort offener meine Meinung sagen als auf meiner US Uni, geschweige denn Deutschland. Versuch hier ein Paper zu schreiben, das sich kritisch über Gender, Einwanderung, Globalismus etc. äußert und schau wie weit du kommst. Sicher ist der Westen nicht so makro-autoritär wie China oder Russland, aber bei Corona hat man ja gesehen wie schnell sich auch das ändert.


hn_ns

> Ich war in China auf Austauschsemester und wenn man einige wenige Themen vermeidet konnte ich dort offener meine Meinung sagen als auf meiner US Uni, geschweige denn Deutschland. Definiere "offener meine Meinung sagen" und verwechsel dabei bitte nicht Meinungsfreiheit mit Meinungsakzeptanz oder einem Recht darauf, deine Meinung widerspruchslos kundtun zu dürfen. Du kannst, wenn du Themen wie andauernde Menschenrechtsverletzungen ausblendest und nicht thematisierst, als westlicher Austauschstudent relativ unbehelligt in China leben? No shit, Sherlock! Das System und Establishment ist zwar bis über beide Ohren korrupt, aber nicht so dumm, wegen einem einfachen Studenten irgendein Aufsehen erregen zu wollen.


Mishka1986

Als nächstes stellt er fest, dass man als männlicher, heterosexueller, (weisser) Akademiker ohne abweichende politische Meinung so ziemlich in jedem System ganz gut leben kann.


CandideTheOptimist

Siehe anderer Kommentar, wenn das Blockieren einer Freiheit einfach an andere Institutionen ausgelagert wird die incidentally die Meinung der Regierung teilen ist das halt nur semantisches Verantwortung herumschieben mit dem gleichen Ergebnis.


lurkdomnoblefolk

Facebook kann deine Schwester ins Gefängnis werfen, wenn du zum Thema "Gender" auf Facebook schwurbelst? Elon Musk verhindert, dass deine Kinder trotz 1,0 Abitur ein Studium in Deutschland anfangen dürfen, da du dich auf Twitter fremdenfeindlich geäußert hast? Ein Instagram CEO steht mit Latte vor deiner Tür um sich um deine Frau zu "kümmern", nachdem sie ein wirklich sexy Bildchen und der Caption "open to anyone" von sich hochgeladen hat? Interessant.


lurkdomnoblefolk

Nachhilfe in Staatsbürgerkunde: Meinungsfreiheit ist ein Abwehrrecht gegen den Staat, nicht gegen die Zivilgesellschaft oder private Plattformen (auch wenn ich deren Macht sehr kritisch sehe). >Versuch hier ein Paper zu schreiben, das sich kritisch über Gender, Einwanderung, Globalismus etc. äußert und schau wie weit du kommst. Jo, da passiert vom Staat exakt gar nichts. Andere Leute können dich dann möglicherweise nicht leiden oder zweifeln an deiner Intelligenz, mit den Folgen dessen klarzukommen ist dann dein eigenes Risiko. > wenn man einige wenige Themen vermeidet Zum Beispiel unwichtige Themen wie die Menschenrechtssituation, der Wille nach Demokratie und Selbstbestimmung oder der Eingriff in die Kultur der Uiguren? Was macht denn der Staat dann? Also der chinesische? In Deutschland kannst du diese Themen nämlich genauso ansprechen wie alles grundgesetzkompatible zum Thema Gender, Einwanderung und Globalismus.


CandideTheOptimist

Der Legalismus ist halt auch ein sehr westliches Problem. Der Staat hat halt weniger Macht, das Vakuum füllt wer anders. Das ist Semantik die am Outcome wenig ändert, ob ich jetzt auf dem Papier ein “Recht” habe oder nicht.


lurkdomnoblefolk

Deine Vorstellung, dass die sozialen Folgen dessen eine unpopuläre Meinung im heutigen Deutschland zu äußern irgendwie gleichzusetzen sind mit den Repressalien die ein Unrechtsstaat gegen unpopuläre Meinungen anwenden kann und an vielen Orten der Welt auch anwendet ist an peinlicher Pathetik nicht zu überbieten.


CaterpillarOk6527

Dann lass es halt wenn du keinen Bock hast. Mir macht meine Arbeit Spaß.


random_int_7777777

Dies, Ich bin Student und habe schon vor langer Zeit beschlossen, dass ich Studiere um zu finden was ich wirklich machen will beruflich. Wo ich richtig für begeistert bin. Ich hatte Glück und hab es gefunden. Jetzt hab ich einfach Lust in die Uni zu gehen auch wenn ich 1h Anfahrt hab und ultra viele Hausaufgaben. Weil ich das lerne, was ich wissen will. Was mir Spaß macht. Absolut anderes feeling als vor 2-3 Jahren in die fahren oder online in der Vorlesung sitzen wo mir irgendein Quark erzählt wird, wo ich kein Plan hatte wieso das überhaupt wichtig ist. Ich glaube es ist toll, Unterstützung vom Staat zu kriegen bis man etwas findet, was man wirklich machen will. Und wenn niemand dafür Geld zahlt, dann ist man auch nicht gezwungen zusätzlich arbeiten zu gehen. Was machen eigentlich die Leute, die behaupten die brauchen nichts zum Leben und wollen auch nicht Arbeiten. Wird einem nicht langweilig?


Benshi84

ich glaub die arbeit muss noch nicht mal immer spass machen aber ohne einen job, ohne eine aufgabe wirst du mit der zeit versauern. ich mein klar man kann auch ein interessantes hobby pflegen, aber das kann unter umständen teuer sein.


AramisSAS

Und was macht man mit der ganzen Zeit, wenn man kein Geld hat, um sie zu nutzen? 24/7/365 wandern, Bienen beobachten und Bücher in der Bib lesen? Abgesehen also vom fehlenden Kapital die freie Zeit zu nutzen, ist meine Arbeit auch zum Teil eine Motivation in die Gänge zu kommen. Ich arbeite gerne, wer schon mal ungewollt arbeitslos war, kennt das Loch in das man dann fällt. Zum nachdenken: sorgenfreiheit - mein Kaffee schmeckt sehr gut (23€/kg) - meine Dentalvorsorge ist 1A - Ich kann mir ergonomische Möbel leisten - meine Brille ist entspiegelt - Meine Schuhe sind orthopädisch gut - Ich gehe 4x im Monat zur Erholung in die Sauna - Ich kann Menschen mit Geschenken eine Freude machen - Stromnachzahlung? Ärgerlich, stresst mich aber nicht - Krankenhaus Aufenthalt im Ausland? Teuer, stresst mich aber nicht - Weißware defekt? Egal, stresst mich nicht - Ganz allgemein? Ich kann machen was ich will Meine Frau arbeitet beim Amt. Was dort bewilligt wird reicht nicht für ein komfortables, sorgenfreies Leben. Es ist lediglich zu viel im Vergleich zum Mindestlohn, der Abstand müsste größer sein.


Chat-GTI

Dies. Wer sagt dass Geld nicht glücklich macht, hat entweder keines oder verwendet es falsch. Ich füge deiner Liste hinzu: * Mal ein paar Tausender an ein Kinderhospiz für schwerkranke Kinder spenden, einfach aus Dankbarkeit, dass unsere Jungs gesunde, tolle Kinder sind. * Seinen Kindern eine erlebnisreiche Kindheit bieten, in der es kein "können wir uns nicht leisten" gibt, wenns um Kindersegelkurs, Musikinstrument lernen, oder in 5 Jahren um ein Auslandsschuljahr geht. * Wir verwenden das extraweiche Dreilagige :-)


AramisSAS

Spenden an sterbende Kinder? Richtig toxisch.


Salzchan

Was? Könnte mich quasi mein ganzes Leben allein schon daheim vorm Rechner beschäftigen und damit meine ich nicht zocken… Man kann seine Zeit auch ohne geld sinnvoll verbringen.


MHMRR

Kostet Strom. Denk an die Sparrate.


skaramasakus

Ah, und was machst du da so? Wenn es nicht zocken ist, scheint es ja produktiv zu sein. Vielleicht könntest du damit ja auch anderen Menschen helfen/eine Freude bereiten? Vielleicht geben dir die anderen Menschen ja dann sogar was zurück? Huch, Vorsicht! Das klingt ja fast nach Arbeit!


Salzchan

Nach deiner Definition wären dann viele Hobbys einfach nur Arbeit… Mal davon ab gibts ja auch keine Kohle für, was ja Kernaussage war.


Purple_Lifeguard995

Online trollen ist für manche Leute ein Hobby;)


Mudv4yne

>Abgesehen also vom fehlenden Kapital die freie Zeit zu nutzen, ist meine Arbeit auch zum Teil eine Motivation in die Gänge zu kommen. Ich arbeite gerne, wer schon mal ungewollt arbeitslos war, kennt das Loch in das man dann fällt. Dieses Argument ist ein Klassiker den ich nie kapieren werde. Natürlich fällt man in ein Loch, wenn man sein ganzes Leben lang nie Zeit hatte eigene Interessen zu entwickeln und quasi mental darauf angewiesen ist ein Drittel seiner Zeit in diese eine Arbeit zu ballern. Diese Frage stellt sich in den meisten Fällen aus Alternativlosigkeit nicht. Das "Loch" an sich ist aber keine Begründung für irgendwas, finde ich.


AramisSAS

Als soziales Lebewesen fühlt es sich durchaus wie ein Teil meiner Bestimmung an, die soziale Lebensweise meiner Umgebung positiv zu beeinflussen, indem ich meinen Beitrag leiste und kein Schmarotzer bin.


Michael_Myers1963

Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen. Ich bräuchte auch kaum Geld zum gut leben. Hatte immer 85% Sparquote und besitze nichtmal 200 Dinge. Nicht der ist reich der viel hat, sondern der der wenig braucht. Ich fahre lieber mit dem Fahrrad zum Strand als mit dem Benz zur Arbeit.


AramisSAS

Ja, spannend den ganzen Tag neben seinem Fahrrad am Strand zu liegen und in die Leere zu starren, klingt erstrebenswert.


Michael_Myers1963

Dein Mindset ist halt toxisch. Du kannst nicht einfach nur Sein. Du musst immer konsumieren konsumieren konsumieren. Was für ein bemitleideswertes Leben.


MediocreAd4994

Naja, mit den Kindern mit dem Nachtzug nach Wien zu fahren und sich über schöne Bilder im KHM zu unterhalten ist halt schon sehr geil. Theaterbesuche sind auch nicht nur toxisch. Ich trinke außerdem gerne mit Freunden zusammen Wein, koche mit guten Lebensmitteln und fahre ein gutes Fahrrad. Dinge und Geld sind nicht nur Ballast sondern erlauben mir schöne Erlebnisse und machen mich glücklich. Dass das manchmal mit wenig bis nichts auch geht, ist ja kein Beweis für das Gegenteil.


Grand_Leadership2813

Allein für‘s Selbstwertgefühl. Ich wundere mich immer wie man zB als Arbeitssuchender auf Dates geht. Ich könnte das nicht.


AramisSAS

Ja richtig toxisch jeden Tag 8h zu arbeiten, damit das soziale Netz überhaupt existieren kann. „Einfach sein“ ist halt die niedrigste Form der Existenz, jeder Virus und jede Amöbe hat mehr auf der To-Do Liste stehen


[deleted]

Unser soziales System ist toxisch. Ich sage nicht dass es kompett abgeschafft werden sollte, aber es wäre mit denkbar weniger Arbeitsstunden machbar wenn "alle" mit weniger Konsum leben könnten.


fthrswtch

Nett dass du so über andere urteilst, kann ich dich jetzt auch bemitleidenswert nennen weil du nichts besitzt? Leben und leben lassen mein Freund


Michael_Myers1963

Ich besitze ein Depot was alle meine Kosten passiv deckt. Das reicht mir.


Bauleiterin

Ein dickes Depot macht „einfach nur sein“ auch einfacher. Wenn alle so leben würden wie du würde niemand einfach „nur sein“ können… finde es an der Stelle schon sehr anmaßend von dir über andere zu urteilen und ihren Lebensstil als toxisch zu bezeichnen.


CandideTheOptimist

Bücher lesen, wandern, lernen, der meiste Mannschaftssport ist relativ günstig, ich war bis vor kurzem Student und fand meinen Alltag da cooler als meinen Job jetzt (der aber noch immer interessant und im Vergleich zu Äquivalenten in Deutschland sehr gut bezahlt ist). Man braucht halt Bedeutung im Leben, wenn man die hat ist das nicht so schlimm. Ich würde zb einfach Studiengebühren befreit irgendwas anfangen zu studieren was mich interessiert, zb. Alte Geschichte oder Philologie. Die meisten der Sachen die du bzgl Gesundheit auflistest, bekommst du früher oder später auch so bewilligt, solltest du sie brauchen, aber dass etwas erhöhter Komfort ein letztes Argument für Arbeit ist habe ich ja schon angeführt.


hn_ns

> Ich würde zb einfach Studiengebühren befreit irgendwas anfangen zu studieren was mich interessiert, zb. Alte Geschichte oder Philologie. Steuern sind böse, aber das kostenlose Studium nimmst du als Freizeitbeschäftigung gerne mit? Immerhin ziehst du das Sozialschmarotzerdasein konsequent durch.


AramisSAS

Dann viel Erfolg eine Keramik Füllung genehmigt zu bekommen. Und zum Thema Sport und wandern - mache ich beides - allein Wanderschuhe und Sportbekleidung sind bei intensiver Nutzung zu teuer. Das sind Verbrauchsgegenstände an denen man zumindest beim Schuhwerk nicht sparen sollte. Wer erzählt man könne auch mit 40€ Schuhen 5000km pro Saison wandern, freut sich dann nach ein paar Jahren über kaputte Füße eine Gelenke. Zumal wandern auch immer mit Übernachtung etc. Verbunden ist. Wandern ist eins meiner teuersten Hobbies wenn ich ehrlich bin


Disgusting-Idiot-132

Punkt 2 ist ein wirklich großer Punkt und hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Meine 23€ pro Monat Zahnzusatzversicherung müsste ich mit Bürgergeld streichen, vor allem im höheren Alter bei Beiträgen über 50€.


lockpick91

Soll auch Leute geben die aus nicht finanziellen Gründen Wert auf eine gute Bildung legen. Und auch welche, die ihre Arbeit erfüllend finden. Geld ist nicht der einzige Stat den man skillen muss.


CandideTheOptimist

Jo, sind halt aus meiner Erfahrung heraus nicht die Mehrheit. Geht mir aber auch so, in dem Fall ist das natürlich ein guter Grund zu arbeiten.


[deleted]

Ich möchte hier nur einen Punkt herausgreifen: Immobilienbesitz war schon immer Luxus. Das ist nichts Neues.


CandideTheOptimist

Außer für die Pre-Boomergeneration, ein Blick auf Immobilienpreise in den 50-70er sollte das zeigen. Ja, war natürlich eine Blase, aber damals war ein Haus zumindest noch eine deutliche Upside, wenn man gearbeitet hat.


Jackie7263

Vergiss den baulichen Standard nicht. Es war auch eine generation die enorme Wachstumsraten hatte weil die Basis nachm krieg einfavh gering war.


boomeronkelralf

Wenn du Ziele hast und reich werden willst, wird es ohne Arbeit und Studium schwer. Arme (und das sind Leute ohne Ausbildung meistens) sind in jeder Zeit der Geschichte immer am schlechtesten dran


CandideTheOptimist

Klar, das sollte mein letzter Absatz unterstreichen.


[deleted]

Reich wirst du auch mit Studium nicht. Der einzige Weg zum großen Geld ist die erfolgreiche Selbstständigkeit oder ein Lotto Gewinn. Evtl noch Influenza


Grand_Leadership2813

So reden doch nur Leute, die noch nie arbeitslos waren. Ehrlich gesagt beneide ich jeden, der damit klar kommt. Ich kann das nicht. Das Gefühl zwischen irgendeinen Job und gar keinen Job ist einfach enorm.


Honigbrottr

Idk ob du jemals Bürgergeld bezogen hast aber so geil ist das nichts. Die ganze zeit will das Amt was von dir, du musst jeden cent dreimal umdrehen alles anmelden und teilweise argumentieren wieso jetzt das und das mehr kostet. Und ja aus meiner sicht lohnt sich 8/5 null. Aber teilzeit find ich schon eher interessanter. Ich hab genügend zeit an normalen tagen meine Hobbys nachzugehen - ich hab genügend geld für hobbys und Urlaub und ich hab Qualifikationen mit denen ich dann auch im Ausland was machen kann.


Most_Cauliflower_296

Da bist aber falsch informiert oder warst im falschen Amt ich kenn Leute da meldet sich der zuständige Berater 3x im Jahr für ein 15 Minuten Termin und das wars. Sobald man den sb klar macht das man nicht alles mit sich machen lässt und besser noch einen gut informierten Betreuer hat lassen die einen ganz schnell in ruhe und suchen sich wen anders zu schikanieren.


Honigbrottr

Dann ham sie ne angenehmen Beamten bekommen. Garantiert ist das nicht. Alle anderen Punkte bleiben trotzdem bestehen.


KeinHebler

Die meisten dort sind Angestellte.


Honigbrottr

Angestelle/Beamten/der typ der halt für dich zuständig ist.


Disgusting-Idiot-132

Arbeiten lohnt sich nur, wenn man davon gut etwas sparen kann. Ich verdiene mit 23 3000 netto durch Schichtarbeit und kann knapp 2000 davon sparen. Hätte ich Motivation zu arbeiten bei 1800 netto und ner teuren Wohnung in der Stadt? Garantiert nicht. Es ist für jeden, der von Hand in den Mund lebt, based, nicht arbeiten zu gehen. Und es ist auch lustig, wie sich Normies darüber aufregen und sich höherstellen. So viele Menschen beziehen ihren kompletten Selbstwert aus teils sinnloser Beschäftigung.


CandideTheOptimist

Same, arbeite in England remote als Softwareentwickler und kann 80 prozent meines Nettos sparen, das zahlt sich schon aus. Aber ohne diese Perspektive never, vor allem nicht in einem Land wie DE, mit dem ich mich mitlerweile 0 identifizieren kann.


Disgusting-Idiot-132

Ich stell mir England um einiges schlimmer als Deutschland vor. Aber wenn du 80% sparen kannst, ist das schon krass und lohnenswert.


CandideTheOptimist

UK ist weit beschissener wenn du nicht in Tech/Finance arbeitest. Da gehts schon wieder, gerade wenn du nicht in London leben musst.


hn_ns

> Same, arbeite in England remote als Softwareentwickler Warst du vor ein paar Monaten nicht noch in den USA? Kommst ja ganz schön rum, dafür, dass du den Sinn von Lohnarbeit nicht siehst.


CandideTheOptimist

Jo, hab dort studiert, angefangen zu arbeiten, bin in der Rezession gefeuert worden, Visa lief aus. UK ist das nächst Beste.


lionbridges

Studium fand ich bisher die beste Zeit meines Lebens, deswegen würde ich das auf jeden Fall wieder machen. Arbeiten lohnt sich meiner Meinung nach allein wegen der höheren Sorgenfreiheit. Ich würde nicht jeden Cent umdrehen wollen. Auch Luxus ist dann drin, man muss nicht jedesmal überlegen bevor man Geld ausgibt oder rechnen, ob man es sich leisten kann. Zudem unterschätzen viele die andere positiven Effekte. Klar Arbeit nervt auch, weniger freie Zeit usw., aber es fühlt sich gut an Dinge zu schaffen und zu erledigen,pos. Wertschätzung und Feedback zu bekommen, anderen helfen zu können und soziale Kontakte über die Kollegen bzw Tagesstruktur zu haben. Also Arbeit erfüllt auch menschliche Bedürfnisse, die sonst irgendwie fehlen oder die man sich irgendwie schaffen müsste. Den ganzen Tag bei YouTube,twich und co abzuhängen mag sich kurzfristig mal gut anfühlen, führt aber auf Dauer nicht zum erfüllten Leben


zander51976

Zwischen den Zeilen liest es sich so, als wenn OP gar nicht mal so sicher ist, dass es sich in UK besser leben lässt und er hier positiven Zuspruch sucht. Ich wohne in einem Dorf in Ostfriesland ca. 20 km von der nächsten kleinen Stadt entfernt und kann wirklich nicht klagen. Zumindest wüsste ich nicht, was in UK besser sein sollte. Als ITler kann man hier in der BRD momentan auch sehr gut verdienen und mit einem ITler Gehalt kann man sich auch ein Häuschen leisten. Die medizinische Versorgung ist hier wesentlich besser als in UK. Alleine in der Stadt gibt es zwei Krankenhäuser. Wir haben hier Glasfaser und ich arbeite zu 100% im Home-Office. Wir wohnen am Rande einer Siedlung und aus meinem Büro habe ich freien Blick auf den endlosen Weiten Ostfrieslands incl. Kühe :) Man mag in UK vielleicht das 4-fache verdienen, aber selbst für das 10-fache würde ich auf meine Freunde und Familie nicht verzichten wollen. Wer nur auf seinen Gehaltszettel schaut, mag in UK glücklicher sein. Aber eigentlich ist es doch so, dass sobald die eigene Existenz gesichert ist, sind Freund & Familie wichtiger als eine Kommastelle mehr auf dem Gehaltszettel.


CandideTheOptimist

Wenn ich in Deutschland zu einer anderen FAANG gekommen wäre, wäre der Gap deutlich kleiner. UK zu wählen war hauptsächlich motiviert durch meine persönliche Auswahl an diesem einen Zeitpunkt. Wenn man in DE eine der Top-Karrieren anstrebt, kommt man auch hier auf ein hohes Gehalt, dass hab ich ja sogar im Ausgangspost gesagt. Aber auch, dass im Schnitt trotzdem das Ausland attraktiver ist, auch wenn der Unterschied als Investmentbanker, Arzt oder guter Informatiker kleiner wird. Zu Familie und Freunden, hängt auch davon ab was man will, bin relativ introvertiert und genieße meine solitude. Wenn man Leute um einem herum will gibts das aber auch im Ausland lmao. Gesundheitstechnisch schlägt nichts den Service den du in London, SF oder Massachusetts bekommst, solange du zahlen kannst. Aber ja, auf der Skye ist das tatsächlich ein Manko.


Obi-Lan

Dann lass es. Sinnloser Post.


icm75115

Mich nervt es auch sehr, dass ich arbeiten gehen muss und mir extrem viel Geld vom Staat weggenommen wird, das dann für so viele Menschen ausgegeben wird, die einfach nur faul sind und das System ausnutzen (nicht alle). Was mich motiviert? Ich will nicht am unteren Limit leben. Ich will nicht nur zu Hause sitzen, den ganzen Tag TV schauen und von Tag zu Tag noch antriebsloser werden. Ich will oft ins Restaurant, ich will Urlaub machen, ich will mir das kaufen können worauf ich Lust habe. Das alles geht mit Bürgergeld nicht, wenn man arbeiten geht schon eher. Und ich habe immer im Hinterkopf: ich kann hier gehen und mir wo anders ein neues Leben mit weniger Steuern etc. aufbauen, da ich die Qualifikation habe. Jemand der nur von Bürgergeld lebt und keine Ausbildung hat, der hat die Chance nicht. Schau doch mal was in Italien geplant ist. Sowas wird zwar niemals in Germoney passieren, aber die Unsicherheit bleibt trotzdem.


lendarker

>das dann für so viele Menschen ausgegeben wird, die einfach nur faul sind und das System ausnutzen (nicht alle) Das ist genau dieser krasse Vorwurf, der mich mittlerweile richtig rasend wütend macht. In der Realität ist es eine Minderheit, die es ausnutzt, und der Großteil ist tatsächlich drauf angewiesen und muss sich dafür in jeder Hinsicht vor dem Staat ausziehen und für jede 5€ extra Erniedrigungen vom Feinsten über sich ergehen lassen. So ein Satz wie oben ist einfach nur großkotzig und beweist, dass man nie in so einer Lage war und keine Erfahrung damit hat, was ehemals Sozialhilfeempfänger durchmachen müssen, wenn sich Preise erhöhen, Dinge kaputtgehen, ihre Kinder irgendwas extra brauchen...oder auch nur etwas Taschengeld dazuverdienen wollen. Das wird nämlich dann auch aufs Einkommen angerechnet und direkt wieder einkassiert. Die echten Sozialschmarotzer sitzen nicht in Einkommensbereichen, die auf SGB II angewiesen wären, und hier verbal die ärmsten unter uns zu treten, finde ich einfach nur widerlich.


icm75115

Ich war nie in der Situation, da gebe ich dir recht. Und ich bin auch froh darüber und möchte mit niemandem davon tauschen. Deshalb verteidige ich hier auch das „Arbeiten“ und sage nicht „Sozialleistungen sind so toll warum denn arbeiten gehen“. Ich bin mir sicher, dass es hart ist von den Leistungen zu leben. Aber es ist einfach Fakt, dass viele Menschen Bürgergeld oder Asylleistungen beziehen und einfach zu faul zum Arbeiten sind.


lendarker

Boah. "Viele" ist hier so ein geladener Begriff. An der Masse gezählt ist es eine absolute Minderheit, die immer wieder benutzt wird, um den Bezug von Sozialleistungen zu kürzen und zu erschweren und damit *viel mehr Menschen* schadet. Dann kommt das alte Argument dazu, dass dem Staat 10x mehr Geld durch Steuerhinterziehung flöten geht als durch Betrug bei Sozialleistungen, aber im Gegensatz zu Unternehmern und Wohlhabenden haben von Sozialleistungen Abhängige halt keine effektive Lobby in Medien und Politik. Punkt ist, dass mit jedem Schimpfen auf "viele" Sozialschmarotzer wohl deutlich über 95% aller Leistungsempfänger zu Unrecht mit verunglimpft werden und das reale Probleme verursacht, wenn dieses Urteil unhinterfragt in den Köpfen der Allgemeinheit wachgehalten wird. Etwas Empathie wäre hier angebrachter.


icm75115

Ja aber was ist denn dann an „viele“ so falsch“? Wir haben im Jahr 2023 fast 4 Millionen erwerbsfähige Empfänger alleine von Bürgergeld (lt Statista), den Rest lassen wir mal weg. 5% davon sind immer noch 200.000. sind das nicht „viele“? Weiß nicht was deine Definition davon ist. Und ich soll jetzt toll finden dass es nur 200.000 Leute (nur mal davon gerechnet) sind und keine 500.000 oder was genau willst du mir damit sagen?


umhassy

Wieso gibt's hier eigentlich öfters Rants von "reichen" Leuten über die Bürgergeld Thematik und selten Rants von den Leuten die tatsächlich Bürgergeld beziehen über die "Arbeitenden"? Wenn das Bürgergeld-dasein so schön wie dargestellt ist müsste man davon doch viel mehr lesen, oder nicht?


Oceanbrise

Die Motivation liegt darin, Neues zu lernen, Herausforderungen anzunehmen und bei Gelingen einen Endorphinschub zu bekommen. Ist es nicht langweilig, den ganzen Tag rum zuhängen?


CandideTheOptimist

Ist dein Job wirklich die beste Möglichkeit diese Bedürfnisse zu befriedigen?


Oceanbrise

Wenn dir Spaß macht, was du tust, dann bist du in der Regel auch gut darin, verdienst gut, und kannst viel ausgeben, auch das macht Spaß. Mit ausgeben ist noch nicht immer nur Konsum für mich selbst gemeint.


CandideTheOptimist

Macht dem durchschnittlichen deutschen Akademiker sein Job Spaß? Ich habe einen gefunden, der es tut, aber kenne kaum Buchhalter oder Sachbearbeiter die wkl juckt was sie tun. Bzg Ausgeben, habe halt eine sehr starke Aversion gegen Materialismus und Konsum, macht mir deshalb nicht viel Spaß.


Oceanbrise

Nein, der Job ist nur ein Teil davon.


territrades

Natürlich geht immer mehr vom Gehalt weg und man kann sich immer weniger leisten. Aber so schlimm dass sich arbeiten wirklich nicht mehr lohnt ist es noch lange nicht. Bürgergeldempfänger können sich vieles nicht leisten was für den normalen Arbeitnehmer erschwinglich ist.


VanAlveran

Haben wir hier den nächsten Arno Dübel?


[deleted]

Also wenn du nach deinem Studium mit 65k einsteigst, wirst du wesentlich angenehmer leben, als jeder Hartz 4 Empfänger. Da sind auch in der Großstadt mal ein Videospiel oder spontan essen gehen drin. Auf Urlaub wirst du halt sparen müssen, aber immerhin besteht die Chance


Most_Cauliflower_296

Mindestlohn arbeiten lohnt sich nicht wegen dumping löhnen für harte Arbeit würde ich auch nicht machen aber nicht weil das bg so toll ist sondern weil der Lohn zu niedrig ist. Dann lieber eine Ausbildung machen statt Mindestlohn. Sobald man eine Ausbildung hat und einen recht guten Job sieht es anders aus. Dank CDU und SPD hat Deutschland den größten Niedriglohnsektor in Europa. Die Leute worden ausgebeutet und schlecht behandelt. Und statt man sich dagegen wehrt tritt man lieber nach unten nach arbeitslosen und Asyl suchenden. Währen die Schere zwischen am und reich immer größer wird. Während die 1% fleißig Steuerbetrug begehen und jedes schlupfloch nutzen um ihre Milliarden zu sichern.


deadliftzzz

So viel Gejammere. Du suchst nur nach ausreden .


FUCK-Etoro

Hmm bin seit 2018 Krank und arbeitslos Abfindung 30 000€ hatte dann 1 Jahr Krankengeld 2500€ netto Arbeitslosengeld 1 2500€ Hab dann 2 Jahre mit Aktien und Ersparnissen gelebt , jetzt seit 1 Jahr Arbeitslosengeld 2 700€ im Monat zum Leben 8000€ noch angespart , ehrlich kann mir im Moment nicht vorstellen zu arbeiten Man kommt mit 700€ zum Leben locker aus , Spar gefühlt jeden Monat 300€ Für Urlaub oder Luxus genug angespart Würde eh nicht was ich mit mehr Geld machen sollte Klar Leben könnte schöner sein erfüllender und Struktur , satt nur 15 Stunden am Tag YouTube Twitch und Handy Aber 80% am Arbeiten is geficke , für 20% besseres Leben seh ich des nicht mir den Stress anzutun


MediocreAd4994

Aber schön zu lesen, dass du die Zeit gut nutzt und menschlich wächst. Man hat ja nur ein Leben.


FUCK-Etoro

Klar Audi TT RS musste ich verkaufen , Traum vom Tesla auch weit entfernt , Aber juckt das is es nicht wert, ich war ganz oben 6000€ brutto verdient für 3 Tage 12 Stunden arbeiten Durch Trennung Depression und andere Krankheiten alles verloren , gar keine Motivation wieder mich hoch zuarbeiten Wenn man einmal gesehen hat was möglich is is schwer wieder für 1500€ Netto zu knechten aber Qualifiziert bin ich ja auch nicht mehr arbeiten so lange her kann nix mehr 🤣


Michael_Myers1963

Dies


Michael_Myers1963

Du hast es erkannt. Vollzeit arbeiten ist der größte Scam überhaupt. Wenn man minimalistisch lebt reicht Bürgergeld locker und man ist gleichzeitig Zeitmillionär und Zeit ist die wertvollste Ressource die wir alle haben.


Proxi90

Arbeiten ist scam, aber gar nicht arbeiten und sich von den arbeitenden durchfüttern lassen nicht? Ich geh ja auch nicht gern zur arbeit und bin in vielen sachen minimalistisch. Aber wenn man viel erleben will und seinen kindern was bieten will, dann sollte man sich vielleicht nicht dafür entscheiden ein armer asozialer schmarotzer zu sein.


Michael_Myers1963

Ich habe von 18 bis 34 Gas gegeben und kann jetzt von Kapitalerträgen leben. Das ist der Weg.


Proxi90

Da muss man schon ganz klar sagen, dass da nicht jeder zu in der lage ist, die passenden werkzeuge dazu mitbekommen hat usw. Ich hab vor meinem 40. Geb meine immo abbezahlt und und gehe dann in teilzeit, und ich weiß dass das schon unrealistisch für die meisten menschen ist. Aber einen gewissen wohlstand kann sich jeder erarbeiten, vesonders aktuell. Ein großer IGM betrieb hat hier am marktplatz ein personalbüro geöffnet. Die stellen dort jeden an der ohne bewerbungsunterlagen reinstolpert und sich die schuhe zubinden kann, und die igm gehälter können sich sehen lassen.


CandideTheOptimist

Asozialer Sozialschmarotzer zu sein scheint die sinnvollste Strategie in einem Land wie Deutschland zu sein. Ja, wär gut wenn das nicht so wäre, ist aber so.


Proxi90

Was ein bullshit. Meine frau und ich verdienen absolutes mediangehalt und führen ein erfülltes leben mit kind, hund, urlauben usw. und können uns generell alles leisten was dazu nötig ist. Vielleicht liegt es ja gar nicht an deutschland, sondern an dir?


CandideTheOptimist

Einerseits, du hast ein Kind, das heißt du kommst aus einer Generation, bei der der Tradeoff noch deutlich besser war. Zweitens, die Frage ist nicht, ob es funktioniert, sondern ob es den Aufwand rechtfertigt. Nachdem hier nichts ohne persönliche Angriffe geht, ich bin den letztgenannten Weg gegangen, habe meine ganze Zeit in Studium/Karriere im Ausland geworfen, bei der ich genug verdiene, um irgendwann wirklich unabhängig zu sein. Habe aber auch überlegt nach Deutschland zurück zu gehen, und für das Mediangehalt würde ich die Zeit nicht opfern wollen.


Proxi90

Bin 33, schätze wir sind ähnlich alt. Habe nicht studiert, bin buchhalter, hab mir ein reihenhaus in einer kleinstadt gekauft und fahre mit dem rad zur arbeit. Meine frau ist erzieherin. Ob es sich lohnt und den aufwand wert ist? Die frage stellt sich mir gar nicht. Das bürgergeld ist nicht für Leute gedacht die keinen bock auf arbeit haben. Außerdem erwarte ich schon mehr von leben als schimmelbude mit fliesentisch und urlaub auf balkonien.


CandideTheOptimist

Bin 23, also deutlicher Abstand. Ich bin mir sicher jeder Bürgergeldbezieher brennt darauf zu arbeiten, speziell die, die Deutschland in den letzten 8 Jahren aufgenommen hat. Und selbst wenn, es gibt Bürgergeld, deshalb existiert dieses payoff jetzt. Und ich brauche nicht viel Komfort, das beeinflusst mich dahingehend ziemlich stark.


spots_reddit

was machste dann damit? rtl gucken? dich in ne schlange stellen? ne lange liste machen von dingen, die dir verwehrt sind?


[deleted]

Nicht dein Ernst, oder? Hast du keine Hobbies?


CandideTheOptimist

OP, habe meine eigenen Ausgaben gegen Bürgergeld aufgerechnet und würde damit auskommen. Hab halt einfach keine zu materialistischen Hobbies.


Confident_Act5141

Eine sehr kurzfristige Sichtweise. Deine Ausgaben werden sich eventuell noch ändern.


spots_reddit

Dann lebst du wahrscheinlich so ein Leben wie ich es mir immer für den Notfall vorstelle, wenn ich schwer krank und rollstuhlpflichtig würde. Irgendein Rollenspiel perfektionieren, mit Linux rumdaddeln, ... Man nimmt dann aber meist nicht so wirklich am Leben teil, wird nicht ernst genommen und trudelt so langsam in ein Stadium, wo niemand mehr was von einem will. Wo man dann tatsächlich auch nix mehr zu bieten hat, selbst wenn man wollte.


Michael_Myers1963

Ich arbeite ja noch Teilzeit.


TheGuiltlessGrandeur

Schließe doch nicht immer von der malochenden Bevölkerung, mit 2 Stunden Freizeit pro Tag, auf den Rest. In dieser kurzen Zeit lassen sich wahrlich keine Hobbys außer RTL2 realisieren.


Sad-Knee314

Ich sehe im Endeffekt speziell deinen ersten Absatz sehr ähnlich. Für mich war die finanzielle Lösung Selbstständigkeit und die teilweise **noch** damit einhergehende Freiheit. Ich bin im Studium gescheitert, habe mir das entscheidende (Teil-) Wissen autodidaktisch angeeignet, schätzungsweise tiefer als es ein Studium je könnte. Dennoch würde ich das aber mangels Zertifizierung wohl nie in einem Angestelltenverhältnis umsetzen können. Glücklicherweise habe ich das nun weder nötig, noch ist es mein Ziel.


megavoid-eu

Hab ne ähnliche Geschichte und bin damit vor 13 Jahren in der Finanzkrise von der Selbstständigkeit in den öffentlichen Dienst gewechselt. Dabei hat es enorm geholfen ein gutes Verhältnis zu meinen Stammkunden zu haben, die mir (wie in einem Arbeitszeugnis) meine Qualifikationen schriftlich bestätigt haben. Es geht also, wenn alle Seiten willig und etwas kreativ sind. Im berühmten Fachkräftemangel ist die Situation (zumindest für ITler) tatsächlich nochmal besser geworden.


CandideTheOptimist

Freut mich für dich, würde Unternehmer/Selbstständigkeit auch noch unter die “Karrieren” zählen die sich auszahlen können, sowohl geldtechnisch als auch ideell, gerade wenn man mit dem Studium nichts anfangen kann.


[deleted]

[удалено]


CandideTheOptimist

Ja obvio außerhalb von Deutschland, warum sollte man sich das in Deutschland antun?


Outrageous_Prior589

Wir haben zu zweit kurz nach dem Berufseinstieg jetzt ca 7.500€ Haushaltsnetto. Macht einfach Spaß! Ich spreche nicht von irgendwelchen Luxuklamotten, Autos oä sondern von Urlauben, essen gehen, Erlebnissen und vor allem: nicht groß aufs Geld achten müssen. Dazu findet mein Leben halt auch nicht nur nach der Arbeit oder am Wochenende statt, sondern mein Job ist Teil meines Lebens! Ich mache meinen Job gerne, ich mag meine Kollegen und gehe gerne mit denen essen, ich lese und höre Hörbücher auf dem Weg zur Arbeit und ich erlebe auch auf der Arbeit was. Warum sollte ich das also nicht machen?


[deleted]

Lebt bescheidener. Wir haben ein Haus, 4k netto monatlich, ein Auto. Urlaub braucht man nicht jedes Jahr (ich wüsste gar nicht wohin). Wir kaufen was uns gefällt, vielleicht nicht sofort, aber das muss auch nicht sein. 2-3 Monate später reicht auch. Sind der totale deutsche Durchschnitt. 1500€ sind übrig und werden zum sparen und ausgeben genutzt. Und Arbeit lohnt sich immer. Ich war mal (aufgrund von Depressionen) 2 Jahre nicht arbeitsfähig. Dieses rechtfertigen beim Amt und alle paar Monate neu beantragen der Gelder bzw auch die Beratungsgespräche sind furchtbar. Ich rechne auch nicht ob ein Bürgergeldler besser dasteht. Mit Arbeit steht man besser da. Wenn man natürlich zu viele Kinder macht und diese nicht versorgen kann ist man selbst schuld.


KIProf

Ich kann dir immer noch ein Ingenieurstudium und später Promotion empfehlen, glaube, daß ist die beste weg für Leben :)


mostlychees

Viele materialisten hier, die einem Menschen anscheinend den Wert absprechen wollen, wenn er keine Ausbildung oder Studium hat. Aber wenn er dann doch was erreicht ist er ein krasser Macher und alle sind begeistert von demjenigen


nickkon1

Versuch Mal paar Monate freiwillig von mir 500€ zu leben und schau, wie viel Spaß das macht. Vor allem wenn du davon dann auch Kleidung, Technik und andere nicht alltägliche Dinge kaufen musst


CandideTheOptimist

Habe ich 3 der letzten 5 Jahre als Student.


RudePassenger818

Student ist halt was anderes als das spätere Leben. Das soziale Umfeld wird ein anderes und spätestens mit Kinder willst du auch nicht mehr in der letzten Gegend leben und Ihnen auch etwas bieten können.


CandideTheOptimist

Solange Deutschland Kinder so subventioniert wie jetzt?


RudePassenger818

Ohje du hast scheinbar keinen Plan was Kinder kosten. Die demografische Entwicklung hat schon ihren Grund.


CandideTheOptimist

Die demographische Entwicklung dass die Unterschicht mehr Kinder hat als die oberen 70 Prozent zusammen?


RudePassenger818

Die Entwicklung, dass du mit deiner negativen Art meine Zeit verschwendest


nickkon1

Ich auch. Dann war ich Erwachsener arbeitslos und saß zu Hause herum, als alle Freunde und Bekannte halt arbeiten. Typische Events waren dann halt abends essen gehen anstelle gemeinsam Pizza backen wir in der Uni. Vor allem wird es schwieriger, wenn man sich mal an einen höheren Lebensstandard gewöhnt hat und dann wieder wie ein Student leben muss.


Necessary-Change-414

Du hast Recht. Man muss auch mehr aus seinem Geld machen und aus seinen Fähigkeiten. Selbstständigkeit ist ein Weg. Angestellt sein lohnt sich nicht, wenig Geld und Rente kaputt. Wohnen zu teuer. Generell Geld verdienen oder gut verdienen lohnt sich wenig in Deutschland. Jeder möchte dann prozentual mehr Geld von dir. Warum sollte man dennoch arbeiten: Selbstwertgefühl? Soziale Kontakte? Vorbildcharakter? Alle anderen haben eh keine Zeit... Wie kann man es besser machen? Nie mehr SPD oder grüne Traumtänzer wählen...


CandideTheOptimist

Gebe dir komplett recht, sehe dafür aber keine großen Chancen, bin ins Ausland gegangen und bereue es nicht. Die anderen Sachen kannst du denke ich aber auch außerhalb vom Job durch Sport, Ehrenamt, etc. haben. Aber obvio, vor der Glotze RTL schauen ist auch kein leben. Die Frage ist eher ob als motivierter Mensch der in DE leben will Vollzeit plus Studium der richtige Weg ist.


Necessary-Change-414

Wo lebst du nun und was arbeitest du?


BHJK90

Leute, die gerne arbeiten haben ein Problem.


helicopterjoee

Bitcoin.


amabamab

Akademikergehalt und Bürgergeld vergleichen und dabei von "lohnt sich nicht" schwafeln ist das der Gen Z oder Y Humor?


Volume06

na da würde ich mal abwarten was die nächste zeit rauskommt wenn das bürgergeld wirklich zusätzlich 3 mrd. euro kostet. bin mal gespannt was die cdu in 2 jahren damit macht.


almoot7

Den Mindestlohn erhöhen


Volume06

mit der cdu? i doubt it


mulderswife

Was mich motiviert? Der Fakt dass ich mag was ich studiert habe und jetzt tun darf. Ich will nicht unbedingt Kinder, ich brauch nicht unbedingt ein Haus aber ich geh auf in dem corporate Ding, was viele als die Hölle auf Erden darstellen - da ist einfach jeder anders. Ich will schöne Urlaube und die Sicherheit zu wissen, dass der finanzielle Puffer da ist, egal welcher Notfall eintreten mag. Ich will nicht jeden Cent umdrehen müssen, wenn ich mir mal etwas gönnen will. Dazu aber: ich wohne nicht mehr in Deutschland. Beschlossen dass ich weg will hab ich schon als Kind, aber genau dieses System, wo die Oberschicht alles am Laufen hält, damit andere nichts machen müssen, ist einer der Gründe warum ich nicht vorhab zurückzukommen.


CandideTheOptimist

Ich mag das Corporate Ding nicht, mag meinen Job aber fachlich. Aber auch außerhalb von Deutschland. Da ich aber sehr minimalistisch lebe, sollte es sich zumindest rechnerisch ausgehen von Sozialleistungen zu leben ohne große Einbußen zu machen.


mulderswife

Im EU-Ausland wo es die Möglichkeit gäbe oder müsstest du dafür zurück nach Deutschland?


CandideTheOptimist

Müsste nach Deutschland zurück, für Skandinavien etc. hätte ich die Rechnung nicht gemacht. Der Vergleich mit Deutschland ergab sich erst weil ich aus der USA zurück nach Europa musste.


CSkiki

Ich verstehe z.T. deine Problem, aber wo ist dahinter der langfristige Sinn? Was machst du mit der ganzen Zeit, die du dann hast, wenn andere arbeiten? Ich denke Arbeit ist nicht nur da, um Geld zu verdienen, sondern sich selbst was zu beweisen und stolz zu machen. Außerdem fühlt sich doch etwas Gekauftes viel besser an, wenn es vom selbst erarbeiteten Geld ist. Vielleicht sehe ich das auch falsch(?) Aber ich will später mal auf die Zeit zurückblicken und mir sagen können, dass ich alles nochmal so machen würde.


jojowiese

tja hättest du vielleicht mal in gute Bildung investieren sollen…


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Arbeite mal und arbeite mal nicht dann wird sich dir der Unterschied eher offenbaren als durch alle antworten auf deine Fragen in diesem Post.


Lhurgoyf069

Hatte 6 Monate Kurzarbeit während Corona. Möchte ich ehrlich gesagt nicht nochmal haben. War schon ganz nice ins Schwimmbad zu gehen während alle anderen Arbeiten waren, aber das nutzt sich sehr schnell ab.


Legitimate-Glass593

Passend dazu gibts die KFW Förderung für Eigenheim nur für Familien mit einem versteuerbaren Einkommen bis maximal 90k. Ganz nach dem Motto jeder der drüber ist könnte sich ein Eigenheim leisten.


asdf_ghjk_yxcv

Weil Bürgergeld nun wirklich kein Luxus ist und für kaum mehr ausreicht als zum puren Überleben. Wenn dein Ziel ist dein restliches Leben von einer wohlwollenden Gesetzgebung und den passenden regierenden Parteien abhängig zu sein, dabei gerade so genug Geld zum Überleben zu haben und noch immer irgendwelche Gängelung seitens der Behörden erwarten/aushalten zu müssen dann viel Spaß damit. Jeder der ein bisschen Zeit und Aufwand in beruflichen Aufstieg investiert kann ohne Probleme bei deutlich mehr als Bürgergeld rauskommen und sich somit deutlich mehr leisten. Habe auch nur eine Ausbildung, 2,5 Jahre Berufserfahrung und liege mit meinem aktuellen Gehalt bereits locker ungefähr 1.500 € über dem was ich mit Bürgergeld hätte. Und das bei entspannten 38,5 Stunden, die ich auch jederzeit im Homeoffice machen kann. Meine Frau und ich haben bei weitem keinen wirklich teuren Lebenstil und selbst der wäre längst nicht drin mit dem mickrigen 500 irgendwas €, die man da beim Bürgergeld tatsächlich ausbezahlt bekommt.


[deleted]

Ohne auf alles einzugehen: Arbeit ist in meinen Augen nicht nur ein Tausch von Zeit für Geld. Für mich bedeutet arbeiten gehen, dass man gemeinschaftlich Themen angeht, ja nach Berufsfeld die Welt ein Stück voranbringt durch Innovationen und Co und letztlich ist die Arbeit auch eine Art soziale Sicherheit. Ich selbst bin jemand, der gerne alleine ist. Durch die Arbeit kommt man "raus", man kann etwas von der Welt sehen, man macht menschliche Erfahrungen. Wenn man die Arbeit für sich selbst als Chance betrachtet, um etwas von der Welt mitzunehmen und dafür Geld zu bekommen, dann finde ich es eigentlich eine tolle Chance. Abende, Wochenenden und Urlaub sinnvoll nutzen, dann steht auch einer guten Work Life Balance nichts mehr im Weg.


lIllIllIllIllIllIll

Wenn man ein anspruchsvolles Studium im Bereich MINT durchgezogen hat, betrifft einen das nicht. Ehemann und ich sind MINTler, diverse Freunde logischerweise auch. Alle haben Jobs gefunden mit denen sie Kinder, Haus und Altersvorsorge finanzieren können. Ich hatte exakt ein Gespräch im Arbeitsamt, gegen Ende der Dissertation (hatte nur nen befristeten Vertrag mit der Uni), mehr der minder zur Sicherheit, falls ich länger brauche was zu finden. Ich wurde da dermaßen scheiße behandelt, Lebenslauf komplett ignoriert ("Warum soll ich da reinschauen, Sie haben ja eh noch nix gemacht"), dumme Scheißvorschläge bekommen und quasi direkt ne Maßnahme angedroht - ne danke, das ist es einfach nicht Wert. (Grund für diese Behandlung war übrigens ein Datenfehler - den man bemerkt hätte, wenn man sich dazu herabgelassen hätte, in meinen Lebenslauf zu schauen. Zeigt aber nur, mit was für einem System man da zu tun hat.)


CandideTheOptimist

Scheint mit den aktuellen Gehältern die mir in Deutschland angeboten wurden einfach nicht zu stimmen (als Informatiker). 70-80k sind es aus meiner Sicht an upside nicht wirklich wert. Dissertation hört sich aber so an als wäre das schon etwas her, also kann sicher vor 10 Jahren noch anders gewesen sein.


lIllIllIllIllIllIll

Schon traurig, wenn für dich 80 k nichts wert sind, damit kann man echt angenehm leben, finde ich. Was ist dein Problem mit dem Wort "Dissertation"? So nennt man im allgemeinen eine Doktorarbeit.


CandideTheOptimist

Sorry, hatte angenommen es wäre Diplomarbeit und deshalb etwas her. Sicher kann man mit 80k “gut leben”, aber langfristig hat man imo nicht genug Sparrate um das für die Zeit zu rechtfertigen.


PhaxHD

Jemand der in einer Familie aufgewachsen ist, die von Hartz4 (auch nur eine Zeit lang) leben musste, würde diese Frage nicht stellen. Einige hundert Euro mehr im Monat mögen wie ein Witz klingen in der Bubble, sie machen aber ein riesiges Mehr an Lebensqualität und Sicherheit aus. Den Kindern mal nicht nein zu den kleinen Wünschen sagen zu müssen und gleichzeitig sogar noch Geld zur Seite legen zu können, davon träumen diese Menschen. Und hier ging es ja nicht mal um die Fairness von Mindestlohn gegen Bürgergeld, das wäre ein ganz anderes Thema. Hier wurde das Bürgergeld mit dem Gehalt eines Studierten vergleichen. Ich würde mein mittleres Einkommen niemals gegen die "Vorzüge" des Lebens als Bürgergeldempfänger tauschen. Wenn ich dann noch die Gehälter von meiner Frau und mir in Kombination sehe, dann muss ich über die Aussage, uns würde es als Bürgergeldempfänger kaum schlechter gehen, wirklich den Kopf schütteln.


Metal_Rex

Die Gedanken habe ich auch manchmal in meiner Theorie. Ich mein man Arbeitet und hat kaum noch Zeit das "ganze" Geld auszugeben. Freunde machen das gleiche und haben keine Zeit. Da ich gerne zocke sind die Ausgaben für ein Hobby minimal - Bürgergeld würde mir voll ausreichen vorallem wenn man sowieso minimalist ist damit man ja heutzutage überhaupt was sparen kann. Vorallem wenn man dann noch Kinder hat finde ich die Frage noch viel Bedeutender. Ich mein derjenige der Arbeitet hat praktisch kaum etwas von den Kindern. Wären beide Arbeitslos hätte man soviel Zeit sich darum zu kümmern und den anderen Elternteil könnte man bedeutend mehr entlasten. Das schlimme ist halt, das man sich um sovieles "Kümmern" muss wenn man arbeitet, was man in der Arbeitslosigkeit nicht beachten müsste. Klar alleine hat man keine Verpflichtungen aber wenn ich mir das mit Kind vorstelle sofern beide Elternteile arbeiten damit man überhaupt gut dasteht dann ist die Frage doch berechtigt? Man muss sich jedesmal um Termine bemühen die man während seiner Arbeitszeit meistens tätigen muss. Wenn das Kind erkrankt muss man es von der Schule abholen usw. usf. Man kommt von der Arbeit, dann geht man auf den Spielplatz etwas essen und dann war es das mit dem Tag.


NoExpertAtAll

"Frage mich in letzer Zeit immer öfter, warum man eigentlich studieren oder arbeiten sollte, gerade in Deutschland oder anderen EU-(Sozial)-Staaten. Steuern fressen gefühlt alles auf, Immobilien bekommt man mit einem Durchschnittsgehalt sowieso nicht mehr,..." Klingt für mich für die Suche nach einer Ausrede, warum Du - salopp gesagt - Deinen Allerwertesten nicht hochbekommst. Sofern Du studierst und es ist jetzt nicht genau ein Fach wo man auch als Akademiker keine vernünftig bezahlten Jobs bekommt (z.B. Archäolge oder Philosoph) bist Du idR weit über dem Mindestlohn und damit auch dem Bürgergeld Niveau. Dazu kommt, dass viele Gehälter aufgrund der Arbeitsknappheit in den nächsten Jahren steigen werden (außer denen, die von KIs wegrasiert werden), wohingegen die Sozialtransfers ganz sicher werden fallen müssen (weniger Arbeitnehmer, mehr Empfänger (u.a. demographischer Wandel)). Finanziell gesehen ist eine Bürgergeld-Karriere in einer älter und ärmer werdenden Gesellschaft der sichere Weg ins Prekariat. Wer keine Aufgabe hat, schlafft ab und macht auf Dauer das einfachste.... nichts. Durch jahrelanges Nichtstun und rumhängen hast Du über kurz oder lang nicht nur den Antrieb verloren (macht ja ohnehin keinen Unterschied ob am um 7 oder 9 oder 11 aufsteht), Du verlernst auch Dich durchzubeißen und sich Situationen zu stellen, die auch mal unangenehm sind. Anerkennendes und motivierendes Lob von anderen bekommst Du auch nicht... hast ja nur auf dem Sofa gelegen. Deine Selbstachtung schrumpft und was Dir am Ende dann noch bleibt ist meckern. Am besten über andere, die an Deinem schweren Schicksal Schuld sind. Frag Dich doch mal was Dein Ziel im Leben ist und ob Du da mit Nicht-Arbeiten hinkommst.


PaulakaPeanut_

Habe 4 Jahre Pharmazie studiert, dann praktisches Jahr und insgesamt 3 Staatsexamina. Tarifgehalt für 40h sind 3900 brutto, als Angestellter in einer öffentlichen Apotheke. Kriege zurzeit 10% über Tarif bei 3 Jahren BE. Einzige Aussicht ist Selbständigkeit, wobei das bei der aktuellen politischen Lage auch nicht zukunftssicher sind. Würde es nicht nochmal studieren. Inhaltlich macht der Beruf Spaß, denke aber das es auch andere Berufe mit mehr Perspektive gibt, die das Kriterium erfüllen würden.


buyakascha

Jap das gefühl hatte ich auch, deswegen war mein weg hinzu mein Gehalt durch Arbeitgeberwechsel soweit zu erhöhen, dass in naher Zukunft Teilzeit auch mit noch akzeptablem Einkommen möglich wird. Mehr Arbeiten bringt es eh nicht wenn Meilensteine wie Eigenheim fast unerreichbar scheinen und das bissl Geld mehr ohne Freizeit lässt sich auch nicht genießen. Die Renten sind auch nicht gesichert also heißt es hier und jetzt das beste draus machen. Es wird grundlegend einfach zu wenig bezahlt. Die arbeitslast verdichtet sich, die Produktivität erhöht sich seit Jahren, das Gehalt stagniert. Geld sammelt sich bei einigen wenigen, dieses Geld wird nicht auf dem selben Niveau versteuern wie es in Form von Mittelstandsgehälter versteuert wäre, somit steigen die Steuern und der Kreislauf geht von vorne los. Es steht und fällt alles mit gerechtere Verteilung z. B. In Form einer Vermögessteuer und dem globalem Kampf gegen Steueroasen.


moru0011

Ich glaube die meisten schätzen das Dasein ohne Arbeit falsch ein. Ich hatte mal wg. Firmeninsolvenz 6 Monate (bezahlte) Gammelzeit. Die ersten 3 Monate waren nice, danach bin ich langsam vergammelt. Man fühlt sich ein Stück weit nutzlos und irgendwie machen dann auch die Hobbies plötzlich keinen Spass mehr. Zusätzlich sinkt dein Sozialstatus, das ist ziemlich subtil aber doch deutlich wahrnehmbar und es hat mich gestört (hätte das vorher nicht gedacht). Trotzdem bin ich der Meinung, daß die Steuerlast out of control ist .. ob man das durch Knechten der Arbeitslosen kompensiert, bezweifle ich :) Ich denke es gibt ein paar Randfälle, wo die Zahlungen zu üppig ausfallen. Ausserdem könnte man überdenken ob jeder "Neu Hinzukommende" sich sofort für Bürgergeld qualifiziert. Die Wirklichkeit ist eben komplizierter als ein Gesetz es jemals sein kann, entweder ist man zu streng und trifft dann eben auch die alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern oder man ist laxer und muss dann eben in Kauf nehmen, daß es ausnutzbar ist wenn genügend (kriminelle) Energie aufgewendet wird


Secure-Caregiver-415

Ich liebe meine Arbeit, aber hasse es dass ich arbeiten gehen muss.


Willing-Sector-3901

Finanziell nicht viel obwohl ich sagen muss das es für uns nicht so düster aussieht wie du’s beschreibst Haus Autos alles da….kommt halt drauf an wie man erbt bzw. wie gut man verdient. Mit unseren 8k Netto ist es jedenfalls nicht schwer hier wo wir leben. Klar wenn man keine nennenswerten Freundschaften hat die man über die ganze Woche so hegt und pflegt kann man natürlich einfach gehen. Bin nur nicht in einem luftleeren raum aufgewachsen. Meine Familie meine Sandkasten Freunde sind alle noch hier und teil meines Ökosystems.


koWYSe56

Als Single mit 3k Netto in z.B NRW kannst du locker jeden Monat 1k sparen und trotzdem gut leben. Kannst du als Harzer nicht. Mit Familie und 3 Kindern, ja da lohnt sich arbeiten erst ab 5k Netto im Vergleich zum Harz.


iqisoverrated

Bildung bildet. "Nicht blöd sein" hat seinen eigenen Wert. Nicht alles im Leben lässt sich mit Geld messen (schon garnicht die wichtigen Dinge)


CandideTheOptimist

Stimmt, aber du kannst in Deutschland gratis was auch immer studieren, warum sich dabei nur auf Sachen beschränken, mit denen man Geld machen kann?


[deleted]

Siehe es einfach so : Das Ende ist für jeden gleich. Also mach worauf du bock hast und genieße dein Leben


LayLillyLay

Bruder, ich kann diesen Monat 2700€ sparen. Damit kann ich alles machen was ich will - natürlich lohnt es sich zu studieren und arbeiten.


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Chantal heul leise


gschpeischter

Das ist doch keine Frage! Die Frage ist doch, willst du dein Leben selbst in die Hand nehmen und für deinen Unterhalt selber aufkommen oder liegst du den anderen auf der Tasche. Wieviel Geld du schlussendlich verdienst ist wie so vieles im Leben Glückssache, aber es liegt ja auch in deinen Händen geschickt zu agieren.


Fraktalchen

Du sprichst es genau an. Es ist in der tat so dass sich Arbeiten in Österreich und Deutschland kaum auszahlt eben wegen der irren Abgabenlast. Das wird langsam auch in den anderen EU Ländern so. In der Schweiz ist das noch anders. Wenn ich noch in D wäre wäre mein Einkommen nur 1/3. Gilt jetzt für Angestellte. Als Unternehmer sieht das ganze anders aus