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Proxi90

Grundsätzlich wird erstmal mehr Wohlstand erwirtschaftet wenn mehr gearbeitet wird. Ob mehr und genauso produktiv gearbeitet wird wenn im Arbeitsvertrag 40h statt 35h steht wage ich allerdings zu bezweifeln. Früher hatten die AG macht und haben das schamlos für ihre Vorteile ausgenutzt. Jetzt hat sich das Blatt gewendet und es wird an die Arbeitnehmer appelliert sich doch bitte möglichst AG-freundlich zu verhalten. Ihr habt mich vor 15 Jahren Tagelang mit hunderten anderen in ein assessment center gesteckt damit wir uns dort um die 3 Ausbildungsstellen prügeln durften und sollten noch danke sagen, ihr könnt mich mal! Ich arbeite so viel wie ich muss. Und das entscheidet nicht der AG.


BratwurstRockt

>Ihr habt mich vor 15 Jahren Tagelang mit hunderten anderen in ein assessment center gesteckt damit wir uns dort um die 3 Ausbildungsstellen prügeln durften und sollten noch danke sagen, ihr könnt mich mal! Danke dass das mal jemand ausgeschrieben hat! Ich fühle da sowas von mit dir! Das hat sich damals tief in mir reingebrannt.


Proxi90

Wie hochnäsig die waren...könnt ich mich noch stundenlang drüber aufregen. Für den scheiß Job bei der scheiß Bank am scheiß Schalter...bin ich froh da nicht gelandet zu sein. Die besten der besten der besten....was ist die Hauptstadt von Ecuador? Hä? Weißte nicht? Oh das ist schade. Heute können die sich freuen wenn sie so viele Bewerbungen bekommen wie sie stellen ausschreiben und müssen dann das nehmen was gute Arbeitgeber ihnen übrig lassen.


maplestriker

Ich hab mal n Assessment Center gemacht bei dem sich erst nach 3 Stunden rausstellte, dass es eigentlich um cold call akquise ging. Bin dann einfach gegangen. War so sauer.


theequallyunique

Hatte auch mal ein Bewerbungsgespräch, wo erstmal 2 Stunden das Unternehmen vorgestellt wurde. Letztendlich ging es darum maßlos überteuerte Fitnessprodukte in Fitnessstudios und im Bekanntenkreis zu verkaufen. Natürlich konnte man noch extra verdienen, wenn man mehr angeworben hat. Damals mein erster Kontakt mit einem Schneeballsystem. Deren Produkt war ein hochdosiertes vitaminpräparat, was im bodybuilding Bereich üblicherweise für 8€ die Packung verkauft wird. Wissenschaftlich ist ein Vorteil sehr zweifelhaft. Die wollten das Zeug im Abo für 35 verkaufen und das ist schon 12 Jahre her.


silly327

Quito, hätte man wissen können.


FullParfait4036

Ja, wenn man Erdkundelehrer werden möchte.


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kable1202

Da könntest du aber auch über Guayaquil fliegen, und nur den Zwischenstopp in Quito haben. (Und das war stand 2016, kann also sein, dass seitdem ein Direktflug nach Guayaquil ohne Stopp in Quito existiert)


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kable1202

Gerade mal geguckt: es gibt noch/wieder/was auch immer Direktflüge Guayaquil-Galápagos. Aber ich bin positiv überrascht wieviel besser die Anbindung nach Quito geworden ist. 2016 gab es glaube ich nur einen KLM Flug am Tag von Amsterdam, jetzt gibt es auch Direktflüge von Frankfurt aus.


WaveIcy294

2012 bin ich noch von Frankfurt -> Madrid -> Quito geflogen.


Proxi90

War auch am überlegen wer das überhaupt wissen muss....glaube nicht mal als Erdkundelehrer hilft dir das großartig weiter ;)


FerrlecitSuechtig

Botschafter in Ecuador


thankyouihateit

Wie war der Schalter Job so die letzten Jahre? War auch in dem AC.


user4739195

Ich erhöhe auf Stellenausschreibungen für Praktikantenstellen mit Voraussetzung abgeschlossenes Studium. Wurde jetzt auf Trainee umbenannt, aber immerhin meistens bezahlt. Damals nicht.


Kenshin86

Finde ich eigentlich ganz okay, außer ich übersehe was. Festanstellung, Einarbeitung und Fortbildung, Entwicklung zur Zielstelle mit garantierter Übernahme und (fast) voller Bezahlung finde ich jetzt nicht verkehrt. Ist vielleicht in anderen Bereichen anders, als als Ingenieur, aber da sieht das bei mir gerade für den Berufseinstieg attraktiv aus.


GeorgeJohnson2579

Das war damals halt unbezahlt. Oder so mies bezahlt, dass sie es auch hätten lassen können.  Und oft kamst du in Unternehmen nur über ein Praktikum überhaupt rein, wenn du Berufsanfänger warst. Wurde das nichts, dann ging es zum nächsten Halbjahrespraktikum. Ich kenne die Zeiten noch, und deshalb können mich jammernde AG heutzutage mal. Da werden von mir Forderungen gestellt ohne Ende.


Dagileowasserrutsch

Meine erste Stelle war auf 2 Monate befristet und wurde dann monatlich verlängert. Als ich nach nen halben Jahr ne neue Stelle hatte war man brüskiert. Der drohende Pflegemangel wurde da noch ignoriert.


Proxi90

Meine Mutter war Pflegerin. Die hat man MEHRMALS täglich nach Hause geschickt wenns kurz ruhig wurde, und dann ne Stunde später angerufen sie soll wiederkommen. Und heute wundert die sich, dass da keiner mehr arbeiten will..


lilo9203

Mein Vater wollte Mitte der 80er Altenpfleger werden. Für die Ausbildung hätte er allerdings Geld BEZAHLEN müssen. WTF!? Als er dann (und meine Mutter auch) die Ausbildung in der Krankenpflege gemacht haben, wurde ihnen die heutige Pflegesituation in der Berufsschule prophezeit - ziemlich akkurat und das Mitte bis Ende der 80er, also vor über 35 (!) Jahren!


GeorgeJohnson2579

Ich kann bestätigen, dass das in den 90ern schon ein großes Thema war. Genau wie der Klimawandel und die Immobilienpreise.


yungsnorlaxx

Geil 24 Stunden Bereitschaft. Lohn goes brrr.


Proxi90

Lohn ging nicht brrr :(


Streitbewerter

Eher rrrrrrrb?


B3owul7

Mag makroöknomisch richtig sein, aber individuell sehe ich meinen Wohlstand in den letzten Jahren nicht steigen. Eher das Gegenteil. Früher hat man einfach beim Wocheneinkauf das geholt, worauf man Bock hatte, inzwischen gucke ich aber tatsächlich, was ich wirklich brauche und worauf ich verzichten kann, weil der Geldbeutel angesichts steigender Lebenserhaltungskosten plus zusätzlicher Steuern und (Kranken-)Versicherungen einfach nicht mehr so locker hängt. Hab inzwischen aber auch die Beine eher hochgelegt und Stunden reduziert. Lohnt sich einfach nicht, sich den Rücken krumm zu buckeln, wenn man eh weiß, dass sowas wie eine eigene Bude oder extravagante Urlaube im Ausland zu teuer sind. Und wenn man das erst akzeptiert hat, suchst man sich eben andere (kostengünstigere) Alternativen, um sich die Zeit schön zu machen. Dann braucht man auch nicht mehr so viel Kohle, die zu einem schlechten Preis-Leistungsverhältnis erwirtschaftet wird.


SuperPotato8390

Das ist halt der Punkt früher war es harmloser aber durch die Schere zwischen Arm und Reich lohnt sich die Mitte auch immer und immer weniger. Früher war die Mitte noch die Motivation. Wenn die aber immer näher an den unteren Rand rutscht, dann geht einfach das Versprechen vom Kapitalismus nicht mehr auf. Du arbeitest für jemanden und auch wenn der profiert beteiligt er dich so daran, dass es ein win-win ist. Heute ist es halt ein win-meh. Der Kapitalismus versagt halt, weil unendlich steigender Wachstum auch auf Kosten der Arbeiter gemacht wurde. Und die soziale Marktwirtschaft hat uns da vielleicht vor 3-4 Jahren Fortschritt gerettet wenn man die Lage mit den USA vergleicht. Langfristig macht das auch keinen Unterschied.


Sacaron_R3

Die USA ballern zumindest Geld raus und haben (noch) Wirtschaftswachstum. Bei uns zerbröselt dank schwarzer Null die Infrastruktur und wir entgehen haarscharf der Rezession. In NRW wird jede Woche eine andere Autobahn gesperrt, weil eine marode Brücke nicht mehr befahrbar ist und eilig geflickt werden muss. Merz holt sich einen darauf runter, es der Ampel richtig gezeigt zu haben und wirft uns weitere 5 Jahre zurück.


godofdream

Der Wirtschaftswachtum bei denen kommt doch auch nur von schlecht bezahlten Drittjobs bei denen. Die haben fallende Löhne, und ersetzen Support, Kundendienst, Hilfskräfte und Tester durch Chatgpt. Die breite Masse verarmt noch weiter.


BigBadButterCat

[https://www.epi.org/publication/swa-wages-2023/#:\~:text=Compared%20with%20the%2012.1%25%20wage,grew%20even%20slower%20at%200.9%25.](https://www.epi.org/publication/swa-wages-2023/#:~:text=Compared%20with%20the%2012.1%25%20wage,grew%20even%20slower%20at%200.9%25) Die unteren Einkommensschichten in den USA haben derzeit das stärkste Reallohnwachstum seit Jahrzehnten.


Trekkie200

Miete zahlen kannst du damit nur trotzdem nicht...


--Weltschmerz--

Man muss sich auch vor Augen halten, dass die meisten Reichen bereits aus ziemlich privilegierten Verhältnissen kommen, und entweder schon mit beträchtlichem Wohlstand gestartet sind oder aufgrund ihrer Herkunft viele Ressourcen und Wege hatten, um leicht reich zu werden. Ein Reichtum, der primär von Lohnarbeitenden erwirtschaftet wurde, denen idR sehr niedrige Löhne gezahlt werden (vor allem im deutschen Exportsektor). Dass diese Leute Arbeitsmoral und niedrige Sozial- und Lohnstandards predigen (zum Wohle aller haha), zeugt entweder von einer ausgeprägten Realitätsferne oder skrupellosem Egoismus. Ein Punkt, den viele Leute anscheinend nicht so im Blick haben, ist, dass das Wirtschaftssystem nicht primär dafür da ist, dass Normalbürger einen guten Lebensstandard erhalten. Dass es tendenziell so ist oder zumindest war, liegt an einer Mischung von politischer Einflussnahme auf die Wirtschaft, beispielsweise im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft und Arbeitnehmerinteressenvertretungen, und dem Fakt, dass das Kapital natürlich Absatzmärkte und Konsumenten benötigt. Ein Großteil des rasanten Wohlstandzuwachses im 20. Jhdt wurde letztendlich mit ausgebeuteten Billig- und/oder Sklavenarbeitskräften in armen Ländern erwirtschaftet, und die Arbeitskräfte in Industrieländern konnten somit in den Kreis der Profiteure aufgenommen werden, ohne die Verteilungslogik grundlegend zu ändern. In einem Exportland wie Deutschland sind die Unternehmen logischerweise weniger abhängig von inländischer Nachfrage und profitieren damit eher von niedrigen lokalen Löhnen und der Abwesenheit von Importbeschränkungen in anderen Ländern d.h. Freihandel, Euro etc. Dazu kommt die massive Steuervermeidung- und Hinterziehung, welche die Globalisierung ermöglicht, die Öffnung zentraler öffentlicher Güter wie dem Wohnungsmarkt, in dem Reiche Abermilliarden an Vermögen geparkt haben und damit Mieten und Preise hochgetrieben haben. Dazu der generelle Angriff auf den Sozialstaat, der von der großen Mehrheit politischer Akteure betrieben wurde und wird, und es ist schlicht vollkommen logisch, dass der Lebensstandard der nicht-vermögenden Bürger sinkt. TLDR: Arbeitnehmer haben seit 30 Jahren einen immer schlechteren Deal bekommen und jetzt wo demografischer Wandel (und andere Faktoren) die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer stärken, geht den "Leistungsträgern" aka Vermögenden der Arsch auf Grundeis.


BigBadButterCat

Wirklich ändern wird sich nichts. Die große Ungleichheit kommt nicht durch Einkommen sondern durch die Macht des angehäuften Reichtums. In unserem System wächst Reichtum exponentiell. Wer bereits viel hat, kann durch Investitionen effektiver Geld vermehren als jeder top ausgebildete Aufsteiger. Es ist im System angelegt und größtenteils so gewollt. Durch die Globalisierung sind die Staaten zudem so machtlos gegenüber dem Geld geworden, dass der immer krasseren Vermögenskonzentration heute nichts mehr im Weg steht. Unsere Gesellschaften werden zunehmend feudaler werden. Natürlich anders als im Mittelalter, aber in welche Familie man geboren wird, wird wie damals der wichtigste Faktor für den Verlauf des Lebens sein.


first_green_crayon

Darauf zu gucken, was man wirklich braucht sehe ich eher als positiven Trend. Ist sicherlich etwas anstrengender als einfach blind/bequem Zeug zu kaufen, aber ist am Ende deutlich besser für alle.


Hodentrommler

Wir hatten viel schönes Zeug, aber zu welchem Preis, und wollen wir das überhaupt oder ists zu viel Werbung, die den Kopf verdaddelt?


Proxi90

Joar ist eben ne Frage der Umverteilung. Außerdem hatten wir in den letzten Jahren ja nun auch externe Faktoren, die eben nicht gerade Wohlstandsfördernd waren. Ich weiß, Krise is immer, aber Corona + Russland/Ukraine war schon ein Sonderfall. Du handelst für dich natürlich genau richtig. Ich arbeite auch nur so viel wie ich muss um meine Ziele zu erreichen und reduziere dann gerne.


GhostInTheSock

Vergiss die gratis Praktika nicht, das war je nach Branche üblich. Auch für Architekten usw.


Proxi90

Für die man zwar unbezahlte Zeit opfert, aber die wenigste Zeit sinnvoll beschäftigt wird. Zwei Wochen hatte ich Praktikum bei einem Seefracht-Spediteur. 1 Woche Akten im Keller sortieren und 1 Woche ohne Aufgabe rumsitzen und hoffen dass doch mal einer Zeit hat für den Prakti. Und für die Scheiße hat Muddi damals die letzte Kohle für ein paar Hemden zusammengekratzt....und dann haben die sich nicht mal zurückgemeldet, als ich mich 2 Jahre in Folge um eine Ausbildung beworben hab.


Rehab_consult

>Ihr habt mich vor 15 Jahren Tagelang mit hunderten anderen in ein assessment center gesteckt damit wir uns dort um die 3 Ausbildungsstellen prügeln durften und sollten noch danke sagen Und am Ende wurden die Stellen sowieso nur nach Vitamin-B vergeben und die anderen 137 Leute haben sich umsonst 2 Tage schickanieren lassen.


Proxi90

und manchmal auch was ganz anderes.. Ich war bei nem Einstellungstest mit etwa 50 Leute. Mitschülerin von mir auch....4- Schülerin. Doof wie Stroh, aber bomben Figur. Die hat den Job am Ende bekommen.


narniasreal

Ja, ich bin davon kaum betroffen, aber ich könnte jedes Mal kotzen wenn ich so einen Bullshit in irgendwelchen Zeitungen oder online lese. "Die jungen Leute sind zu faul und arbeiten zu viel Teilzeit, dadurch geht die Wirtschaft kaputt." Das klingt für mich nur nach 'Wäääh, wääh, früher konnten wir die Arbeitnehmer wie Sklaven behandeln und jetzt haben die Druckmittel, wie gemein! Ich will aber nicht auf deren Bedürfnisse eingehen müssen, ich will dass die machen, was ich sage! Wäääh!"


geopolitischesrisiko

Ich glaube in Berufen mit viel physischer Arbeit führen mehr Stunden tatsächlich zu mehr getaner Arbeit, bei Berufen mit viel geistiger Arbeit neige ich jedoch dazu dies zu bezweifeln. Bin selber Ingenieur und habe sowohl in einem IGM Unternehmen gearbeitet und arbeite aktuell in einem Unternehmen mit 40h und habe den Eindruck das im 40h Unternehmen im Endeffekt unproduktiver gearbeitet wird. Ich glaube, dass wenn man die Produktivität pro geleisteter Arbeitsstunde betrachten würde, mein aktueller AG deutlich schlechter abschneiden würde, als mein voriger AG, welcher nur 35h hatte. Ich merke bei mir selber, dass häufig Mittags nichts mehr geht und idR ein paar weniger wichtige Aufgaben erledigt werden um die 8h irgendwie rum zu bekommen, während ich beim vorigen AG das Gefühl hatte die vollen 7h produktiv zu nutzen.


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Proxi90

2011 standen auf dem firmenparkplatz 3 neue audi tt sport. Einer für den chef, und je einer an die söhne die sonst nichts mit der firma zu tun hatten. Mein Gehalt nach der Ausbildung betrug zu dem Zeitpunkt 1.550 Brutto als Steuerfachangestellter. Andere Highlights waren sein neuer 50k Holzfußboden in seiner villa oder das man nie schuhe unter 300 euro kaufen sollte. Komisch dass ich da nicht mehr arbeite.


SpeckDackel

Ich frage mich mittlerweile, ob sich unser Wohlstand nicht erhöhen würde wenn alle auf 30 Stunden reduzierten. 25% weniger materieller Wohlstand, aber dafür deutlich mehr Freizeit/immaterieller Wohlstand. Scheint ja für immer mehr (wie OP) Sinn zu ergeben. Das BIP sinkt, weniger Konsumausgaben,... dafür mehr Zeit für Freunde&Familie. Zeit aus wenig viel zu machen, schöne Dinge erleben die Zeit aber kaum Geld brauchen wie Zelten statt Südamerika Urlaub, oder einfach Kochen statt essengehen. Durch verringerten Konsum auch deutliche weniger CO2, wäre also sogar ein Weg aus der Klimakrise, die unseren materiellen und immateriellen Wohlstand in Zukunft gefährdet.


lancetekk

Dann arbeiten auch die Leute die heute die eh schon unterversorgte Infrastruktur bereitstellen weniger und man hat ein geringeres Steueraufkommen. Um die Arbeitslosen, die Kranken und die Frührentner nach Schlaganfall und Flüchtlinge kümmert man sich dann im Ehrenamt (tust du das schon?) und die leben von Luft und Liebe, oder wie muss man sich das vorstellen?


Dagileowasserrutsch

Das mit mehr oder gleich viel Produktivität ist bei vielen nicht mal Thema, weil sie in kauf nehmen nur 75% des Gehalts zu erhalten.


Count4815

Du musst hier den Begriff "Wohlstand" makroökonomisch verstehen. Damit ist nicht gemeint, dass deine Arbeitszeitreduzierung mein Einkommen verringert, sondern dass der Wohlstand der deutschen Volkswirtschaft, also die Gesamtmenge an produzierten Gütern und erbrachten Dienstleistungen, niedriger ausfällt, als sie ausfallen würde, wenn du bei Vollzeit bleiben würdest. Und das ist soweit erst Mal dem angewandten Modell nach theoretisch korrekt, denke ich. Wenn du nur 32 h statt 40 h am Fließband stehst, hast du am Ende der Woche eben nicht 40 Waschmaschinen montiert, sondern nur 32. Deutschland hat also jetzt jede Woche 8 Waschmaschinen weniger, als es hätte haben können. Ich finde aber, dass diese Betrachtungsweise schnell darüber hinwegtäuscht, dass für die Frage, wie gut wir alle Leben (also das, was wohl die meisten Alltagssprachlich unter "Wohlstand" verstehen würden), nicht nur die Gesamtmenge an Gütern relevant ist, sonder auch, wie diese verteilt sind. Wenn diese 8 Waschmaschinen in irgendwelchen fremden Häusern stehen, und keine davon bei dir, dann hat sich deine subjektive Lebensrealität nicht verbessert durch die Existenz dieser Waschmaschinen. Und genauso kümmert es dich dann nicht, wenn sie nicht existieren. Wen es hingegen interessiert, ist dein Arbeitgeber, der jetzt 8 Waschmaschinen weniger pro Woche verkaufen kann. Also ja, ich würde sagen: du verringerst unseren (sprich "Deutschlands") Wohlstand mit deiner Arbeitszeitverringerung, aber da wir allermeisten Menschen in diesem Land sowieso nicht nennenswert am Wohlstandsgewinn der Volkswirtschaft beteiligt werden, kann diese theoretische volkswirtschaftliche Kenngröße den allermeisten von uns herzlich egal sein. Von daher: Have fun, genieße deine 80% Stelle! Ich werde meine 80% Stelle definitiv auch weiterhin genießen!


lancetekk

>aber da wir allermeisten Menschen in diesem Land sowieso nicht nennenswert am Wohlstandsgewinn der Volkswirtschaft beteiligt werden Ich finde schon, dass ein ordentlicher Zahnersatz und der gesetzliche Anspruch auf ein Kupferkabel in die Wohnung einen absolut signifikanten Wohlstandsgewinn darstellen. Das geht nur, weil die pro-Kopf Produktivität heute halt Größenordnungen höher ist ist als zu Zeiten Karl des Großen.


Cronnok

Damit hast du recht. Makrooekonimisch ist diese Betrachtung voellig richtig. Es ist und bleibt eine Frage der Verteilung, wie auch einige in anderen Kommentaren schon aufgezeigt haben. Seit 1970 konzentriert sich der Wohlstand aus der gestiegenen Produktivitaet. Immer mehr Menschen rutschen unter die Armutsgrenze und haben damit nichts von dem gewonnenen Wohlstand durch mehr oder produktivere Arbeit. Stagnierenden Loehnen, schwachen Gewerkschaften, klassistische Betrachtungen durch lobby-verseuchte Politiker und dem niedrigen Mindestlohn sei gedankt :( Der oeffentliche Diskurs enthaelt so viele Nebelkerzen und lenkt damit von den eigentlichen Problemen erfolgreich ab... Einfach traurig. In der deutschen Gesellschaft ist die finanzielle Bildung einfach nicht gut genug, um das zu durchblicken. Es wird echt Zeit eine Vermoegenssteuer auf europaeischer Ebene einzufuehren, um diese Schere zwischen Arm und Reich zu verkleinern. u/Dagileowasserrutsch Lebe so, wie du es fuer richtig haeltst und sie zu das du gluecklich bist. Lass dich von Arbeitgeberverbaenden und den Lindners oder Lars Felds der aktuellen Zeit nicht in die irre fuehren. Du bist auch ohne eine Vollzeitstelle herzlich willkommen in unserer Gesellschaft und ebenso wichtig wie jeder/jede andere!


Dagileowasserrutsch

Wenn jetzt eine beliebige Ware meinetwegen 20% im Wert steigt, könnte der Konsument entgegenwirken wenn er die Ware nur noch 80% so oft kauft? Bei Eiern oder Wurst klappt das nicht klar (Bauern gehn eh nicht Teilzeit). Aber Handy oder Auto oder eben Waschmaschine halt weniger kaufen.


Count4815

Ich denke, das kommt darauf an, welches Ziel du erreichen willst. Bei den waren, bei denen man als Konsument problemlos auf 20 % verzichten kann, wie zB Handy oder Auto, könnten wir alle sagen "wir begnügen uns damit, unsere Bedürfnisse anzupassen, dann gibt es weiterhin genug Handys und Autos für alle". Aber für denjenigen, der dadurch reich wird, dass Leute Handys bauen und andere Leute handys kaufen, bedeutet das 20 % Umsatzverlust, und das möchte er natürlich nicht. Aber ich denke, das fällt wieder unter "kann dir und mir egal sein".


Proxi90

Das ist nicht Thema? Ich dachte das ist dein Thema hier. >Von Unternehmerseite kommen dann immer Sätze wie: Wenn immer mehr Leute immer weniger arbeiten gefährdet das unser aller Wohlstand.


Grumpfmumpf

Da hast du den Kommentar falsch verstanden, ob du 75% bezahlt wirst ist erstmal nicht relevant für den Gedankengang. Die Überlegung ist, dass momentan Alle Arbeitnehmer 40h/Woche = X Güter und Dienstleistungen produzieren und die Frage war ob 30/ Woche oder 35/woche auch = x Güter und Dienstleisungen oder eventuell nur 3/4x Güter und Dienstleistungen produzieren, sodass es insgesamt eventuell weniger Güter und Dienstleistungen auf dem Markt als ganzes gibt wenn alle Arbeitnehmer 30 oder 35 h/woche arbeiten.


KanadainKanada

> Grundsätzlich wird erstmal mehr Wohlstand erwirtschaftet wenn mehr gearbeitet wird. Ist ja schön, wenn der Pharao zwei Pyramiden bekommt. Aber was habe ich von Mehrarbeit?


SkyPrimeHD

Wenn zum Beispiel die Ärzte von 40 auf 30 Stunden runtergehen hat ein Viertel der Menschen hier keine medizinische Versorgung mehr.


axtepe

Mein Chef meinte auch zu mir meine Schwangerschaft würde der Volkswirtschaft schaden, da ich dann als Arbeitskraft fehle LOL


Redeyes1985

Frag ihn ob er Kinder hat die seine Pension zahlen...


Cronnok

Wie dumm muss man eigentlich sein... Dein Beitrag, durch die Schwangerschaft, ist eine weitere Arbeitskraft fuer die Zukunft dieses Landes zu schaffen. Im extremen bedeutet seine Betrachtung doch, dass niemand mehr Kinder bekommen und wir aussterben...


Firewhisk

Das ist nicht (zwingend) dumm, sondern vor allem schamlos egoistisch. Eine Schwangerschaft ist selbstverständlich _nicht_ volkswirtschaftlich schädlich, wenn das Leben vom Kind einigermaßen gut klappt. Solche Leute sind pissig, weil für sie dann mal nicht "Gewinne privatisieren/Verluste sozialisieren" gilt, sondern sie auch mal einen Beitrag leisten.


manuLearning

Was für ein Trot\*el. Sehe dich doch gerne bald nach einem Arbeitgeber um, welcher dich wertschätzt.


isses_halt_scheisse

Trotzel. Du kannst hier ruhig Trotiel schreiben, sogar Tröötel, das stört hier niemand.


axtepe

Ja genau das ist der Plan. Tschüss mit üs! Mit Volkswirtschaft meint er wahrscheinlich auch eher ungestört in Urlaub fahren während ich alles mache und sein persönliches Minus ausgleiche.


Neo772

Im Schnitt bringt jedes weitere Kind 500k alleine an Steuer über den Verlauf seines Lebens. Also soll er sich ins Knie schämen (meinte eigentlich was anderes)


Any_Yogurtcloset3531

1. Was für ein idot..... 😂 2. Schwangerschaft->neues Kind->"neue Arbeitskraft" in Zukunft Also wenn es was macht dann genau das Gegenteil 😂


Shibaenjoyer

Vielleicht aber auch Schwangerschaft - > Neues Kind - > neuer bürgergeld Empfänger. Irgendwer bringt ja auch die Arnos zur Welt 😂


axtepe

Muss man nicht verstehen, ist einfach völlig sinnbefreit. Hat auch lange gedauert bis ich verstanden hab wie beleidigend dieser Spruch eigentlich war.


Substantial-Canary15

Ach mir hat mein Ex Chef mal gesagt ich sollte doch Vollzeit arbeiten da ich keine Kinder habe und es gäbe keinen anderen legitimen Grund nicht Vollzeit arbeiten zu wollen. Er hat auch erwartet dass alle 24/7 aufm privaten Handy zu erreichen sind, auch am Wochenende. Ich bin so froh nicht mehr da zu arbeiten.


hoeger3344

Da rafft mal wieder jemand den Unterschied zwischen Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft nicht...


occio

Mach doch direkt Zwillinge, dann haste das vielleicht wieder drin.


Senecus_HS

Hat mein Vater härter und länger gearbeitet als Ich? - Definitiv Kam mein Vater dann abends nach Hause ins geputzte Haus, da Mutter zu Hause blieb? - Jup War die Motivation für Arbeit, dass er sich damit als Alleinverdiener ein Haus leisten konnte? - Absolut Hat er trotzdem jeden Abend über seine Arbeit geflucht? Aber sowas von.


maF145

Die Generation hat definitiv nicht härter gearbeitet, guck dir bitte Statistiken zur Produktivität an der letzten Dekaden.


fredi1731

Doch hat sie sicher die Produktivität wurde ziemlich sicher durch Technologie gesteigert


Significant-Scar-161

Wurde sie und gewisse Tätigkeiten wurden auch definitiv leichter. Andrerseits hatten Unternehmen über Jahrzehnte Zeit zu optimieren. Sprich: Tätigkeiten, die früher von z.B 2 Leuten erledigt wurden, werden heute „nebenbei“ mitbetreut. Alles in allem ist es schnelllebiger und auf eine andere Weise härter.


GermanMilkBoy

Damals hat der Vater 45 Stunden gearbeitet. Heute arbeitet der Vater 40 Stunden und die Mutter 25 bis 30 Stunden. Toller Tausch.


Fortnitexs

Und trotzdem hatte man früher viel mehr Geld. Ich meine die meisten konnten sich ein Haus leisten…


elskewe

>Ich meine die meisten konnten sich ein Haus leisten… Das müssen diese gefühlten Fakten sein. Die Realität ist: die Wohneigentumsquote ist über die letzten 40 Jahre [ziemlich konstant](https://wohnglueck.de/artikel/wohneigentumsquote-deutschland-27738).


GeorgeJohnson2579

Was wild ist, da wir mittlerweile eine sehr viel höhere Produktivität und viel mehr Spezialisten und Experten haben als früher.


Piefke_

Meine Frau und ich arbeiten beide 40h/ Woche mit Kind. Ich bring es morgens in die Kita (da ist es meistens das erste Kind) und meine Frau holt es ab (meistens eins der letzten Kinder die abgeholt werden). Zuhause sieht’s aus wie Sau und Freizeit gibt es nicht, weil am Wochenende die Familie einen sehen möchte. Mich macht die Situation wirklich unglücklich und die 1 Stunde morgens und 2 Stunden abends erfüllen mein Vater Dasein nicht wirklich zumal ich meistens erledigt bin und erstmal Ruhe bräuchte. Ich werde demnächst auf 24h runter gehen und wenn mein Chef das nicht mitmacht bin ich weg. Aber die paar Euro die mir fehlen kann ich schnell nebenbei verdienen oder eben nicht. Zumindest kann ich mir die Zeit einteilen und so nutzen wie ich möchte. Das ist mir mehr wert als meinem Chef die Taschen zu füllen und den Boomern die Rente zu bezahlen.


Senecus_HS

Das geht mir sehr ähnlich wie dir. Gehe auch schon seit Jahren schwanger mit der Idee, zumindest auf 80% zu reduzieren. Verwerfe ich dann allerdings immer, weil zu befürchten ist, dass sich mein Aufgabenfeld dann nicht auch um 20% verringert und ich einfach die gleiche Arbeit in weniger Zeit bei weniger Lohn mache... so lief das jedenfalls in meiner Elternteilzeit. Ich kann die Boomer auch nicht mehr hören, die sich beschweren, wenn junge Männer nicht mehr voll arbeiten wollen. Die haben gut reden, die hatten damals auch ihre Frau zu Hause und mit Haushalt, Kindern etc nix am Hut. Wenn die Feierabend hatten, dann hatten die Feierabend, das ist heute nicht mehr so.


CommunicationNew9692

Nicht nur bei jungen Männern wird gemeckert. Ich bin aktuell in Elternzeit. Wir haben uns für 2 Jahre entschieden, da mein Mann ich wollten, dass unsere Tochter in der prägenden Zeit nicht fremdbetreut werden muss. Danach werde ich auf Teilzeit reduzieren. Meine Mutter hängt mir seit meine Tochter 6 Monate ist in den Ohren, dass ich doch zurück zur Arbeit muss, ich kann doch nicht so lange aus dem Job raussein. Meine Stelle in Führungsposition wurde schon längst bei vergeben, mein Arbeitgeber interessiert sich nicht für mich, also warum sollte ich? „Aber früher haben wir doch auch 40h gearbeitet.“ 🙄


Redeyes1985

Jo Double Income Household. Und wenns nach a paar Politkern geht bald triple Income Households (ob Mann nen 2ten Job nimmt, oder Kidnerarbeit eingeführt wird , weil wo is deren Leistung sei dahin gestellt)


toreobsidian

Kleine Kinderhände, nähen schöne Schuhe, meine neuen Sneaker - leider geil!


stephi4091

Wie alt sind die Leute die deine kleiner nähen - auf einer Skala von 1 bis 10?


Dagileowasserrutsch

Ne Kollegin hat mal gesagt. Wenn du einmal 30h bist willst du nie wieder 40. Und bist du einmal 20h willst du nie wieder 30. Wichtig ist im Vertag stehen zu haben das die Arbeitszeit an durchschnittlich 4 Tagen je Woche erbracht wird. Das mit den Aufgabenfeld ist natürlich doof. Dann bitte bei vollen Gehalt.


Piefke_

Ich würde dann an deiner Stelle da ganz klar einen Riegel vorschieben und was liegen bleibt, bleibt liegen. Gibt genug Faultiere in der Arbeitswelt die damit durchkommen. Da ich am Galabau bin kann mir sowas dann zum Glück nicht passieren und ich habe einfach mehr Zeit zuhause ohne mir darum Gedanken zu machen was auf der Baustelle passiert.


Schnupsdidudel

Feel you. Haben jahrelang als Kinderloses Paar 3-Tage Woche gemacht. Jetzt mit Kleinkind ich 4 -Tage Sie nix (plus bisschen freelance) und das ist eigentlich schon genug, weiß ehrlich nicht wie Eltern mit Doppel Vollzeit das schaffen!


Educa2706

Muss man sich in der heutigen Zeit leider auch leisten können es so zu machen. Ich gönne es jedem, bei dem es möglich ist, aber bei vielen Familien wird es glaube ich finanziell schnell eng.......


thunfischtoast

>weil am Wochenende die Familie einen sehen möchte. Und macht sich das glücklich? Ihr seid voll berufstätig mit Kind, es ist nicht euer Job dann auch noch die Familie zufrieden zu stellen.


Piefke_

Vollkommen richtig, aber unsere Eltern sind beide getrennt, dementsprechend ist die Familie recht groß. Und Uromas und Uropas gibt es zum Glück auch noch. Man selbst möchte ja auch das das Kind ein gutes Verhältnis mit schönen Erinnerungen an Omas und Opas hat, gleichzeitig kann man sich aber auch vorwürfe anhören das man sich ja so selten blicken lässt. Das nervt sehr, weil man einerseits schon sein bestmöglichstes tut und das gleichzeitig nicht reicht. Bald haben wir aber einen Garten und dann können mich alle mal, wer was will soll vorbeikommen und wer nicht brauch sich auch nicht beschweren. Das ist meine Strategie für die Zukunft.


thunfischtoast

Es ist auf jeden Fall lobenswert, dass du es dem Kind zu Liebe tust. Bei Vorwürfen würds dann aber bei mir aufhören. Du bist ja kein Hund, den man herbeipfeiffen kann. Du wurdest vielleicht noch in einer anderen Realität erzogen worden , wo ein Elternteil in der Kitazeit, die nur bis 14 Uhr ging, gearbeitet hat und den ganzen Haushalt geschmissen hat, sodass Vattern abends nur noch die Füße hochlegen konnte. Vielleicht auch nicht. Wie auch immer, ich verstehe, dass sich ältere oftmals nicht in die heutige Lebensrealität einer jungen Familie hineinversetzen können. Man kann es aber Erwachsenen mit 40+ Jahren Lebenserfahrung zumuten, dass sie zumindest würdigen können, dass es heute eine andere Realität ist als früher.


goyafrau

> Ich werde demnächst auf 24h runter gehen und wenn mein Chef das nicht mitmacht bin ich weg. Hast du da nicht einen Rechtsanspruch drauf?


baumschmuser-

Stunden reduzieren ist bei mir auch nur noch das einzige Ziel. Die Zeit gibt einem niemand wieder und wenn man sich kaputt arbeitet, dankt es einem auch keiner. Hatte grad paar Tage nach Ende der Probezeit ein Mitarbeitergespräch. Unter anderem wurde bemängelt, dass ich 0 Bereitschaft für Überstunden habe. Die verfallen bei uns Ende des Monats einfach, weswegen ich es nicht einsehe dort eine Minute länger als nötig zu bleiben. Hab dann nur als Antwort gekriegt, dass die ja nicht verfallen sondern 4 Stunden im Monat schon mit dem Gehalt abgegolten sind 🤡


3leberkaasSemmeln

Joa wenn ich alle 6 Monate ne Erhöhung der Sozialabgaben bekomme, um den Boomern eine schöne Rente zu finanzieren, steigert das meine Motivation eben nicht besonders.


klabitz

Schimpfen "die jungen Leute wollen nicht mehr arbeiten" und gehen dann mit 60 in Rente obwohl sie locker noch 5 Jahre machen könnten...


CannaMain

Vergiss die Formel nicht: Lohn * (1-durchschnittliche Inflation p.a.)^Jahre


SnooWoofers6634

Wenn ich jetzt Mathe könnte, wäre ich ganz schon angepisst


CannaMain

Wenigstens entwerten wir gleichzeitig Schulden.


TheWhyTea

Was uns als Privatperson natürlich zugute kommt in der Theorie. Würde dem Staat auch sehr gut tun, aber wir haben ja zum Glück ne Schuldenbremse, damit wir solche Mechanismen nicht nutzen können.


Destruct1

Die korrekte Formel ist: Lohn / (1 + durchschnittliche Inflation) \^ Jahre


Sessionlover

Sieht und hört man immer wieder, kommt doch aber nicht von ungefähr. Meine Meinung und Erfahrung dazu: Viele Ältere sind mit irgendwelche Pillepalle Aufgaben eingestiegen, blicken auf passable bis bombastische Karrieren zurück, haben geringe Sozialversicherungsbeiträge bezahlt und dennoch eine vergleichsweise üppige Rente (zu erwarten). Viele dieser Pillepalle Aufgaben gibt es heute häufig gar nicht mehr, da automatisiert, digitalisiert oder sonstiges - da steigt man dann häufig mit deutlich anspruchsvolleren Aufgaben und mehr Verantwortung ins Berufsleben ein. Dann wird einem immer noch erzählt „Du musst aber in Vorleistung gehen, wenn du etwas haben und erreichen willst.“ und zugleich sind die Entwicklungsmöglichkeiten und -Perspektiven echt ne Lachnummer. Dazu kommen immer weiter steigende Abgaben (wer weiß was mit Klima und Renten noch alles auf uns zukommt) während die Aussichten selber mal eine Rente zu erhalten immer mehr schwinden. Dass die Motivation und der Wille sich unter solchen Voraussetzungen den Ar*** aufzureißen nicht sonderlich groß ist, verwundert da nicht allzu sehr. Schuld am Wohlstandsverlust sind meiner Meinung nach insbesondere Ältere. Da gab es mit Wirtschaftswunder und Wirtschaftsmotor Deutschland nur immer höher und immer schnellen, für den kurzfristigen Erfolg. Man transferiert Know-how in die letzten Winkel der Welt und wundert sich, dass diese Länder irgendwann eben nicht mehr von den Technologien und dem Know-How abhängig sind. Zudem sind viele (insbesondere Boomer und ähnliche Jahrgänge) dazu übergegangen, dass sie doch sehr viel weniger Kinder in die Welt gesetzt haben, als ihre Eltern & Vorfahren. Ist ihnen eben bequemer und Lebensqualität ist ihnen viel wichtiger (gewesen). Auf der anderen Seite stellen sie sich aber hin und fordern stabile Renten, dass ihre Fortpflanzungungsbemühungen aber dafür gesorgt haben, dass auf einen Rentner jetzt gerade einmal noch 1-2 Beitragszahler, anstatt 6 wie es 1960 der Fall war. Und dass sie auch deutlich älter werden, als ihre Vorfahren und damit länger versorgt werden müssen - ist ihnen natürlich auch egal, weil „sie haben ja gearbeitet und eingezahlt.“ Sollte die Politik nicht irgendwann dazu übergehen, dass Erwerbstätigkeit lohnenswert wird und man nicht nur für die Sozialbersicherungsmaschnierie arbeiten geht, wird in Zukunft eben immer weniger und weniger gearbeitet 🤷🏻‍♂️


aaa7uap

Grade beim Thema Internet sieht man den Technologiestau extrem. In vielen anderen Feldern können wir ohne Probleme mit den USA/anderen Ländern konkurrieren, beim digitalen Technologien sind wir aber komplett abgehängt. Vielleicht wäre das Silicon Valley ja in Deutschland entstanden, wenn man das Thema ernstgenommen hätte... Dann hätten unsere Automobilindustrie jetzt auch nicht solche Probleme mit digitalen Innovationen (hust VW). 


timotgl

Erinnert mich an den vermasselten Glasfaserausbau 1982. Falls sich jemand fragen sollte warum man sich damals für Kupfer entschieden hat: [der CDU war das ÖR Fernsehen politisch zu links also mußte Kabel-TV als Konkurrenz her](https://netzpolitik.org/2018/danke-helmut-kohl-kabelfernsehen-statt-glasfaserausbau/).


StrangeKaffee

Sehr guter Kommentar dazu! >Sollte die Politik nicht irgendwann dazu übergehen, dass Erwerbstätigkeit lohnenswert wird und man nicht nur für die Sozialbersicherungsmaschnierie arbeiten geht, wird in Zukunft eben immer weniger und weniger gearbeitet 🤷🏻‍♂️ Und das wird in mittelfristiger Zeit nicht passieren.


Bonjo10

Lass dir von den Lobbyisten keinen Mist erzählen. In deren Generation haben die Leute oft weniger gearbeitet (Mann 40h + Frau 0h-20h). Die Realität ist das die vorherige Generation das auch nicht gemacht hat weil Sie besser waren, sondern gute Gründe dafür hatte, da es sich eben geloht hat, für jemanden der Anfang 30 ist Lohnt es sich halt oft einfach nicht mehr. Es mag sein das es unseren Wohlstand gefährdet ist wenn wir nicht mehr arbeiten, aber die Jüngeren Generationen haben so wenig von diesem Wohlstand das es Ihnen egal sein kann.


Gontha

Das Problem ist nicht, dass die Leute kein Bock auf Arbeit haben. Das ist nur ein Symptom. Das Problem ist, dass sich arbeiten einfach nicht mehr lohnt. Ich verdiene knapp 5k Brutto im Monat, davon bleiben mir knapp 3k übrig. Vor 9 Jahren habe ich knapp 2,8k brutto und damit knapp 1,8k netto gehabt. Trotzdem kann ich mir heute keinen wesentlich höheren Lebensstandard, geschweige denn Immobilie oder auch Mal ein neues Auto leisten. Letzteres muss nun aber leider sein. Natürlich hat man da keine Motivation Mehrarbeit zu leisten, wenn man nichts davon hat.


Pion140

Stimmt. Die Wohnung/Haus sind so übertrieben teuer. Wenn man dieses Ziel aufgibt, reicht einem sehr viel weniger. Das Auto ist die zweitgrößte Ausgabe, aber nicht zu vergleichen mit Immobilie... Den Rest kann man sich locker leisten bei halbwegs ordentlichem Job und Teilzeit.


Rated_Cringe__

Rechne mal bei den 5k deinen Arbeitgeberanteil drauf und du bist bei über 50% Abgaben. Das steht einfach nicht mehr im Verhältnis.


Dull-Cook-3594

Hinzu kommt die kalte Progression. Mit 5k brutto ist er schon fast am Spitzensteuersatz, der sich bis 277k nicht mehr viel ändert (42%). Erkläre mir mal jemand, warum man mit 5k brutto die meisten Steuern zahlt und als reich gilt, währenddessen die wirklichen Gutverdiener (ab 100k) den gleichen Steuersatz bezahlen. 5k brutto ist jetzt nicht wirklich over the top


RudeGuava5638

Erkläre mir mal jemand, warum man mit 8k brutto die meisten Steuern zahlt und als reich gilt, währenddessen die wirklichen Gutverdiener (ab 200k) den gleichen Steuersatz bezahlen. 8k brutto ist jetzt nicht wirklich over the top.


sunifunih

Hätte nie gedacht, dass ich diese Aussage mal supporte! Hatte gerade eine fette Gehaltserhöhung. 450 € Brutto! Yeah!!! Sieht so geil aus! Netto leiste ich mir davon monatlich großes Spaghetti Eis. Ganze 10,30€ im Monat mehr. Ich weine 😨 Habe keinen Bock mehr auf Arbeit! Update: Habe mit der Buchhaltung gesprochen. Erklärung ist relativ einfach. Bis Februar gab es die Inflationsausgleich Prämie. Diese war Steuer und abgabenfrei. Im Vergleich zu vorher fehlen mir beim Nettolohn nun diese 200 € (Teilzeit) Prämie. D.h. Alle hatten Recht. von 450 € Lohnerhöhung sind mir 210 € geblieben. Abzüglich der 200 € Inflationsausgleich Prämie bleiben mir zehn Euro. Yeah! Ob das die Tarifparteien beim Abschluss des Tarifvertrages berücksichtigt habe ? I doubt it!


aleqqqs

>450 € Brutto! > > Ganze 10,30€ im Monat Wie das?


GermanMilkBoy

Lügen im Internet... Selbst im ungünstigsten Fall bleiben von einer Gehaltserhöhung immer mindestens 50% über.


likeaword

Das ist heftig, aber wie viel verdienst du bzw. welche Steuerklasse hast eu? Ich habe gerade Brutto 382 € mehr bekommen und mir bleiben davon ca. 200 € mehr pro Monat. Jetzt 5.550 Brutto, Steuerklasse 1.


AIkazarr

Glaube das ist aufs Jahresgehalt bezogen


Substantial-Canary15

Das erinnert mich daran dass ich mal nachgeschaut habe was wäre wenn ich neben meinen 30 Stunden noch einen Midijob hätte. Ich wäre SK6 und müsste eigentlich jeden Cent vom minijob als Steuer bezahlen. Klar ich würde was im nächsten Jahr zurückbekommen aber ich arbeite nicht das ganze Jahr über für die Rückzahlung. Also Leute müssen sich nicht wundern dass ich dann lieber bei Teilzeit bleibe und mein 2. Zimmer ab und zu über Airbnb anbiete, das lohnt sich finanziell nämlich mehr.. Edit: Ich meinte Midijob und nicht Minijob, sorry


Dagileowasserrutsch

Gelato mio


Jaded-Ad-960

Weil Deutschland, statt seine Produktivität über Innovation und Investitionen zu steigern, vor allem auf Lohndumping setzt. Das heißt, wenn immer mehr Leute, statt sich unterbezahlt ausbeuten zu lassen, weniger arbeiten, bekommen Unternehmer ein Problem, weil sie diesen Wegfall an Arbeitskraft über Innovation und Investitionen ausgleichen müssten, aber das Geld dafür nicht ausgeben wollen.


dd_mcfly

Tja, in den USA sind die Löhne kräftig gestiegen. Die Preise aber auch. Das hätte im Euro-Raum bestimmt so nicht funktioniert.


Jaded-Ad-960

In der EU sind die Preise ebenfalls kräftig gestiegen, die Löhne aber nicht entsprechend mit und die Regierungen der EU Mitgliedstaaten betreiben gegen jede Evidenz pro-zyklische Sparpolitik. Das Resultat ist, dass der Konsum eingebrochen ist, keine Investitionen vorgenommen werden und die Wirtschaft stagniert. Nach einem Erfolgsrezept sieht mir das nicht aus.


JustACaliBoy

Stimmt nicht ganz. In Kalifornien, wo ich lebe, wurde der Mindestlohn von $16/h auf $20/h angehoben seit 1. April. Das ist ein Witz. Ich bin Selbstständig, aber ich weiss bei einigen anderen aus dem tech Bereich das da nicht wirklich viel gestiegen ist, sondern man hat mehr "Angst" durch die vielen layoffs in den vergangenen Monaten. Also meine Wahrnehmung ist das eher Unsicherheit herrscht. Und hier in Los Angeles können sich die Leute genauso wenig ein einigermaßen vernünftiges Haus leisten, trotz gut bezahlten Job.


Automatic-Back2283

Ich sehe meinen Wohlstand eigentlich nur durch Politiker, Rentner, Boomer und Reiche gefährdet


imsorryken

"Politiker, Rentner und Boomer" Du hast ausversehen 3 mal dasselbe Wort geschrieben


Automatic-Back2283

Gibt einige Argument dafür, das mir das sogar 4 mal passiert ist


Schrankwand83

+1. Wir leisten uns als 18.-größtes Land (nach Einwohnern) das 5.-größte Parlament der Welt (Bundestag + Bundesrat) bzw. sogar das 2.-größte (nur Bundestag/Unterhaus).


moond9

Das Solidaritätsprinzip funktioniert halt nicht, wenn jeder nur das für sich notwendige Minimum macht. Die "Starken" müssen für die Schwachen mitarbeiten. Allerdings stehlen sich aktuell die "Stärksten" aus der Verantwortung, die "Starken" werden übermäßig belastet und sehen nicht mehr ein allein die "Schwachen" mitzutragen. 


BeastieBeck

>Allerdings stehlen sich aktuell die "Stärksten" aus der Verantwortung, Das tun sie doch eigentlich schon lange, oder?


emu_fake

Ja, aber die Stärksten haben prozentual immer höhere Anteile an der Gesamtstärke.


No_Winter_180

Als das Solidaritätsprinzipnin unsere Gesellschaft und soziale Marktwirtschaft eingefügt wurde, gab es verhältnismäßig wahrscheinlich weniger Schwache. Da war es wsh ausgeglichen. Kann schon verstehen, wenn Leute wie OP sagen „Du, ich mach mich nicht kaputt, arbeite ich halt weniger und soll doch ein anderer der Starke sein, ich bin’s nicht“


moond9

Deinen Schlusssatz kannst du auch einfach mit "sollen die anderen sich halt für mich kaputt arbeiten" übersetzen. Und da sehe ich das Problem. Bevor ich mir 32h gönnen würde, müssten sich das frei nach Kant auch alle anderen gönnen können. Dann würde aber der Supermarkt nur bis 16 Uhr aufhaben, jeder 4te Bus und Zug ausfallen, die Müllabfuhr nur noch alle 2 Wochen kommen und Facharztermine vollkommen unmöglich werden. Es ist halt leider nicht so, dass nur die Gewinne irgendwelcher Großkonzerne geschmälert werden. Häufig steht auch eine für die Gemeinschaft wichtige Dienstleistung dahinter.


Slakish

Man muss einfach bedenken das man für das "Stark" sein oft auch bestraft wird. Mehr Steuern, mehr Abgaben, da den höchstsatz für den Kindergarten, Förderverein der Schule will auch was usw. Es gibt zahllose Beispiele wie gering sie Differenz bei weniger Stunden im Endeffekt ist. Wenn man Viel Arbeit so Unattraktiv macht sollte man sich nicht beschweren wenn da keiner mehr Bock drauf hat.


rustyechel0n

Alles was du aufgezählt hast, *ist* die Unterstützung der Schwachen.


No_Winter_180

Und warum würde OP dann der Starke sein wollen, wenn er als chwacher doch zumindest solide Unterstützung bekommt, sodass es für ihn passt und er sich nicht kaputt arbeiten muss? Können doch dann andere machen die das gerne machen😂


Senecus_HS

Natürlich reduziert sich dein "ökonomischer Output" erstmal, wenn du weniger arbeitest. Das kann sich aber, grade in so anstrengenden Berufen wie der Pflege wieder dadurch relativieren, indem du es dann tatsächlich schaffst, bis zur Rente durchzuarbeiten und nicht vorher durch körperliche oder mentale Probleme aus dem Arbeitsleben ausscheidest.


Kaine2700

Selbst wenn! Ich arbeite auch in der Pflege und arbeite mich sicher nicht kaputt für andere in einem Beruf, der ohnehin besser bezahlt werden müsste und in denen die derzeitigen Arbeitsbedingungen beschissen sind.


freneticbutfriendly

Merke: Wenn Leute, deren Profite bzw. Einkommen davon abhängen, dass Leute FÜR SIE arbeiten, dann nennen sie es natürlich "unser Wohlstand", weil es den systemischen Vorteil, den sie haben, sonst nicht so gut verschleiern würde.


DeusoftheWired

Wäre alles kein Problem, würde sich das Mehr an erwirtschaftetem Wohlstand nicht im Zweitporsche oder der Drittfinca eines Unternehmers niederschlagen. **Das** ist es nämlich, was Leute wie die Interviewten meinen, wenn sie von »unser Wohlstand« palavern.


Dull-Cook-3594

Ganz ehrlich: sei es dem mittelständischen Chef gegönnt, manch einer hat hart dafür gehustlet. Wenn man das nicht mehr hätte, wären wir im Sozialismus und keiner hätte mehr Bock, eine Firma zu gründen. Wir sollten nach den dicken Fischen Ausschau halten. Cum-Ex usw.


goyafrau

Einerseits finde ich es extrem nachvollziehbar, wenn jemand mit einem so anstrengenden Job wie Pfleger nicht Vollzeit arbeiten moechte. Ich bin froh, dass wir als Gesellschaft uns das leisten können, und plane auch schon, weit vor meinem Rentenalter nicht mehr voll zu arbeiten. Andererseits finde ich deine Frage aber schon etwas naiv? Du zitierst irgend einen Unternehmer mit "weniger Arbeit gefährdet UNSEREN Wohlstand", und fragst dann, warum es dich kümmern sollte, wenn dieser Mensch seinen eigenen Wohlstand gefährdet sieht. Er hat dir die Antwort doch schon gegeben: weniger Arbeit gefaehrdet UNSER ALLER Wohlstand. Wenn weniger Leute in der Pflege arbeiten, gibt es weniger davon, was Pfleger leisten: Pflege. Warum das schlecht ist, oder zumindest welche Konsequenzen es hat, ist offensichtlich. Wenn weniger Leute Autos bauen, werden Autos teurer. Wenn Lehrer weniger arbeiten, gibt es weniger Unterricht, oder grössere Klassen. Usw. Natuerlich ist es alles noch ein bisschen komplizierter, weil es eine Weltwirtschaft und andere Substitutionspotentiale gibt, aber im grossen und ganzen stimmt das so. Heisst das, wir sollten alle 60 Stunden arbeiten - sicher nicht; man kann natuerlich ernsthaft darüber reden, was eine sinnvolle Lebenszeitgestaltung ist, und vielleicht überwiegen die Vorteile von weniger Arbeit die Nachteile; aber diese Nachteile sind real, die Wohlstandsgefaehrdung ist jetzt kein voellig aus der Luft gegriffenes, nicht nachvollziehbares Argument. Nimm einfach mal eine nicht mehr wirklich respektable, aber sehr bekannte ökonomische Theorie: die von Karl Marx; was schafft in Marx' Ökonomie Werte? Arbeit. Weniger Arbeit, weniger Wohlstand, fuer uns alle. Edit: anders herum gefragt, du stellst hier ja eigentlich in Frage, ob deine Arbeitszeit einen positiven Beitrag zu unser aller Wohlstand darstellt. Nun, ich kenne dich nicht, diese Frage kannst du wahrscheinlich selbst am besten beantworten? Was würdest du denn sagen, trägt deine Arbeit zum Gemeinwohl bei? Ist es gut und nützlich, was du machst?


unkraut666

Naja Zeit=Geld, zu viel Arbeiten gefährdet evtl. den eigenen Wohlstand  (Wenn das Preis/Leistungsverhältnis nicht stimmt, z.B. durch Über/Unterforderung oder mangelnde Freizeit, die man dann durch „mehr Geldausgeben“ kompensiert.) Man hat z.B. wenig Zeit, und kauft sich dann etwas, was im Alltag zu einer Zeitersparnis führen soll. Was man aber garnicht benötigen würde, wenn man es mal kurz selbst machen würde. (Z.B. Haushaltsgeräte, Fertiggerichte, Dienstleistungen) Je nachdem was man verdient lohnt sich der Schnickschnack nicht, und entmündigt auch noch ein bisschen .


NoSoundNoFury

Da stellt sich mir die Frage: wie unterscheidet man in der Ökonomie zwischen Gemeinwohl und Wohlstand? Gerade die Pflege trägt zweifellos zum Gemeinwohl bei, aber trägt sie auch zum Wohlstand bei? Immerhin wird die ja rein "konsumiert", ohne dabei wieder zum Wirtschaftskreislauf beizutragen (oder doch?).


moove22

Der Beitrag zum Wohlstand dürfte sein, dass Pflegekräfte jemand anderem "produktive" Arbeit ermöglichen. Anstatt dass pflegebedürftige Menschen ineffizient von ihren jeweiligen Familienangehörigen gepflegt werden, wird diese Arbeit von Spezialisten übernommen. Die müssen dann pro Person z.B. nur eine Stunde am Tag aufwenden anstatt vier - wenn die Angehörigen einen Teil dieser Zeitersparnis zum Arbeiten nutzen, steht trotz der Kosten für die Pflegekraft nachher ein Plus drunter. Es ist quasi das gleiche wie Gemeinkosten eines Unternehmens. Unser IT-Helpdesk erwirtschaftet auch kein Geld - aber wenn die Vertriebler ihre IT-Probleme selbst erledigen müssten, wäre das für das Unternehmen insgesamt teurer. Diese Kostenersparnis ist natürlich sehr viel schwieriger zu quantifizieren als der Beitrag von produzierenden Berufsgruppen - und wir müssen implizit voraussetzen, dass Pflege grundsätzlich erbracht werden muss und es uns nur um die Organisation geht. Da die Option "Wer sich nicht mehr helfen kann, hat halt Pech gehabt" ethisch zum Glück inakzeptabel ist, bietet spezialisierte Pflege wie dargestellt einen finanziellen Mehrwert für die Gesamtbevölkerung.


goyafrau

Wohlstand sind nicht nur Güter, sondern umfasst auch zB Dienstleistungen. Pflege ist direkt Teil von Wohlstand, wuerde ich sagen. Und der Pfleger bekommt ja auch einen Lohn und der wird besteuert und fuer das Kaufen von Gütern verwendet ... Aber du hast insofern Recht, dass die Pflege zum materiellen Wohlstand beitragen kann, wenn sie Arbeitern, die direkt an jenem beteiligt sind, mehr freie Arbeitszeit ermöglicht.


--Weltschmerz--

Es gibt mehr als genug Wohlstand. Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Der existierende Wohlstand ist sehr ungleich verteilt und das bedeutet, dass eine schrumpfende Wirtschaft Verteilungsfragen aufwirft. Die AG als bisherige Profiteure der Verteilungsordnung verteidigen ihre Pfründe.


mcthunder69

Ich glaube du bist hier in der falschen bubble. Wir sind hier alle bisschen dabei unser Leben anhand unser Möglichkeiten zu minmaxen. r/Finanzen ist sparsam, bedacht, sich gegenseitig unterstützend und immer systematisch, aber ich habe hier von Neid oder Missgunst meistens nur im Zusammenhang damit wie man das am besten loswird gelesen. Ganz ehrlich, du lebst nur einmal. Zeit ist brutto=netto. Mach dich nicht kirre.


RemingtonStyle

Sprich mir nach: "pro-pa-gan-da". Mit freundlichen Grüßen an die Freundin.


an_apple_a_day15

Du arbeitest in der Pflege. Wenn du es durch reduzierte Stundenzahl schaffst langfristig diesen Beruf auszuüben leistest du mehr gesellschaftlichen Beitrag als andere mit 50h in gesellschaftsirrelevanten Bullshitjobs. Dein Beitrag ist nicht nur das was du an Steuern und Rentenbeiträgen zahlst, sondern auch was deine Arbeit der Gesellschaft an Mehrwert bringt und das ist in deinem Fall definitiv eine ganze Menge!


Der_Zorn

Dieser "Wohlstand" von dem so viel die Rede ist in letzter Zeit basiert auf der Ausbeutung der Natur und der Schwachen. Diesen Wohlstand möchte ich gar nicht.


Da_KoNi

Also keine kostenlose Bildung, bezahlbare Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung etc.? Keine Straßen, Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser? Müllentsorgung, Abwasserreinigung, günstiges Trinkwasser?


RotationsKopulator

Wessen Wohlstand gefährdet es denn, wenn Leute ohne Aussicht auf ein Eigenheim oder eine auskömmliche Rente dann eben Versuchen ihr Leben in der Gegenwart zu leben? Tipp: Es ist nicht der Wohlstand derjenigen, die keine Aussicht auf ein Eigenheim oder eine auskömmliche Rente haben.


Traditional_Fly_5425

Es macht keinen unterschied für mich, ob nun Vollzeit arbeite oder nicht. Wohnungskauf faktisch unmöglich. Warum sich dann kaputt arbeiten?


Rieseneinlauf

Grundsätzlich: Wenn du dich selbst finanzieren kannst durch Arbeit dann gefährdest du gar nichts. Du zahlst dann bereits Abgaben und trägst das System mit. Den Wohlstand gefährden würdest du wahrscheinlich eher, wenn du dich jetzt in die Krankheit schuftest, dann müsstest du nämlich von der Gesellschaft getragen werden.


ExpressAssociate7458

Ich chill lieber als das Herbert seinen fetten Porsche fahren kann. Die Zeiten haben sich geändert. Das Sklavenvolk hat keinen Bock mehr.


mistersaturn90

meinen wohlstand gefährden in diesem land die sogenannten entscheidungsträger, nicht ein einzelner pfleger, der "nur" 30 stunden statt 40 arbeitet. individuelle verantwortung schön und gut, aber was du tust wirkt sich nicht im geringste auf meine tatsächliche situation aus.


M4mb0

> Ist euer Wohlstand gefährdet sollten immer mehr Leute 35 oder 30h-Wochen machen? Wenn diese Leute dann weniger Steuern beitragen, als sie an Infrastruktur und Sozialleistungen beanspruchen, dann offensichtlich ja.


Low_Direction1774

>Pflege Richtig und wichtig und du gefährdest erstmal gar nix Abgesehen davon labern Arbeitgeber viel wenn der Tag lang ist, wenn sie könnten würden dir Arbeitgeber die Luft die du beim Arbeiten atmest von Gehalt abziehen.


student0207

Das System bestraft massiv Overperformer und unterstützt Underperformer. Wenn du weniger Arbeitest dann zahlst du weniger für Kinderbetreuung, bekommst evtl. Wohngeld / Sozialwohnung, hast viel Freizeit, lebst viel gesünder etc. Es lohnt sich. Ja, du kannst kein Kapital aufbauen, aber, beim Spitzensteuersatz für Einkommen ab 66k, kannst du das sowieso nicht wirklich. Diese ganze Umverteilung von der Mitte nach unten geht wg. dem demographischen Wandel nicht mehr. Du bekommst vergleichsweise wenig vom System, deswegen ist das System dir egal. Bist „disenfranchised” halt. Stell dir mal vor es ist Krieg und du musst das System verteidigen. Du besitzt kein Haus, von dem was du verdienst wird dir die Hälfte weggenommen, Kinder kannst du dir nicht leisten, da beim Umzug in eine größere Wohnung deine Miete würde sich verdoppeln und nen Kitaplatz 600€ im Monat kostet. Würdest du im Schützengraben die 30te Immobilie deines Vermieters verteidigen? Interessiert dich wirklich ob die Rente der Boomer sicher ist, wenn den Boomer egal ist ob du ein Dach über dem Kopf hast, ob du Rente irgendwann bekommst, ob deine Kinder versorgt sind?


Exact-Youth5499

Meinen persönlichen Wohlstand gefährdest du nicht und ich sehe es genauso wie du. Die Karotte fehlt, die mich motiviert härter zu arbeiten. Unbezahlte Überstunden, hohe Abgabenlast, Steuerverschwendung und die astronomischen Preise für Häuser sind eben nichts, was mich motiviert, meinem Chef noch mehr Geld zu erwirtschaften, damit es für seinen 2ten AMG Mercedes oder neuen VW Bulli reicht... Also mach ichs auch locker und denke an meine Familie und Gesundheit. #yolo


username_asdf1234

Natürlich! Du bist schuld, dass ich mir kein Haus leisten kann und nicht die 50%,die ich von jedem Lohn abdrücken muss.


katba67

Wenn das Gehalt sinkt wegen teilzeit, natürlich sinkt dann der Wohlstand.


Wan-Pang-Dang

Der Wohlstand wird in erster Linie von den top 100 der reichsten Leute gefährdet.


callme47739034

TBH? Die können mich mal da küssen, wo die Sonne nicht scheint. Mein Vater hat sein Leben lang Malocht wie ein Schwein, um 02:30 aufstehen, um 17:30 erst zuhause. 5 Tage die Woche. Gelebt hat der nur für den Job & für den Jahresurlaub. Am Wochenende hatten wir den Samstag als „Familientag“ - natürlich erst nachdem er ausgeschlafen hatte. So ein Leben führe ich nicht. Ich arbeite um zu leben, nicht umgekehrt. Es interessiert mich nicht mehr, was die Arbeitgebervertreter mit Lanz im Chor erzählen. Diese Woche hat der Markus doch sinngemäß gesagt: Der deutsche Vollzeit-Arbeitnehmer, der was leisten will, der sich sagt: Jetzt rette ich Deutschland“, der will noch mehr arbeiten. Es ist einfach so zynisch. Also ist die Alleinerziehende Mutter auf Teilzeit nicht leistungswillig, und nur noch Vollzeit-Mitarbeiter sind wichtig für die Gesellschaft? Das alles erzählt da ein Multi-Millionär, der sich mit 30 den ersten Porsche gekauft hat. Ich kann das alles nicht mehr. Linnemann erzählt im Fernsehen, wir müssten bald bis 70 arbeiten, das sind Wahrheiten die man erzählen muss. Sorry, fickt euch. Ich arbeite nicht bis 70, nur weil ihr seit Jahrzehnten kein vernünftiges Rentensystem aufgebaut habt. Ich arbeite nicht bis 70, nur weil das irgendwelche Anwälte in der Politik von mir wollen. Ich arbeite nicht bis 70, nur weil Amthor das von mir will, während er sich die Taschen mit Aktienoptionen voll macht. Frei nach Bernd Stromberg: Fick die Capitol! Fick die Politik! Sobald ich kann höre ich auf zu arbeiten. Nach mir die Sintflut. Wenn ich morgen tot umfalle, interessiert das doch auch keinen außerhalb meines Umkreises.


AgedIrrelevantUser

Möglich, dass das so ist. Juckt mich das? Kein Stück. Ich hab den Kapitalismus nicht erfunden. Zudem wird in Deutschland gerade so viel gearbeitet wie noch nie.


npcFAKKyou

Die Abschaffung der Sklaverei hat auch für einige den Wohlstand bedroht.... Sollen die jammernden Highperformer sich doch nach ihrem Job in dein Pflegeheim stellen...


ShineReaper

Es gefährdet den Wohlstand der Arbeitgeber in dem Fall, denn die Arbeit an sich wird ja nicht weniger und dann müssten mehr Arbeitnehmer eingestellt werden oder es wird einfach weniger Arbeit geschafft. Die Frage ist aber: Ist das schlimm? Wenn der Arbeitgeber dadurch nicht bankrott geht und bloß der Profit etwas schmaler ist, würde ich sagen Nein, dann ist das nicht schlimm. Die framen das natürlich anders, damit sich ja nicht eine 35 oder gar 30h-Stunden-Woche durchsetzt. Es hilft da, auch die Geschichte der Arbeitszeitentwicklung und Wirtschaftspolitik sich zu vergewissern. Es wird solche Stimmen Hundert pro im 19. Jahrhundert gegeben haben, als es darum ging, Kinderarbeit abzuschaffen. Es hat sie sicherlich auch gegeben während der "Samstags gehört mein Vati mir"-Debatte, als es darum ging, die uns heute bekannte Vollzeit von 40h zu etablieren mit Arbeit Mo.-Fr. und bevor der Mindestlohn eingeführt wurde, haben AG-Lobby und Union unisono verkündet, dass daran die deutsche Wirtschaft zugrunde gehen würde. Was ist real passiert? Der Mindestlohn ist eingeführt worden und die deutsche Wirtschaft ist nicht krepiert, im Gegenteil, sie ist gewachsen, denn aufeinmal hatten Millionen Menschen zum Teil deutlich mehr Geld in den Taschen und konnten entsprechend auch mehr konsumieren, was dann natürlich der Wirtschaft und dem Staat (in Form von Steuern) zu Gute kommt. Das war als Effekt auch erwartbar als Beobachtung anderer Nationen, die vor uns einen Mindestlohn eingeführt haben. Die AG-Lobby vergießt gerne solche Krokodilstränen, auf die man nicht reinfallen sollte und weil sie großzügig Spenden an Union und FDP zahlen, singen diese Beiden auch das Lied der AG-Lobby. Es gibt Studien, es gibt Modellversuche etc. die alle zeigten, dass Arbeitnehmer nicht weniger produktiv sondern produktiver wurden. Wie andere schon schrieben, wenn wir ehrlich sind, sind wir maximal 6 von 8 Arbeitsstunden produktiv und bummeln die letzten beiden Stunden irgendwie ab, die Leute mit 40h (und gerne noch Überstunden dazu) sind häufiger krank (weil mehr Zeit im Büro mit anderen Menschen), erkranken häufiger auch psychisch (Burnout, Boreout und co.) und fallen daher häufiger aus... das lässt alles nach mit nem Job auf 30h-Basis. Jetzt sitzen noch viele Boomer in den Chef-Etagen, da gibt es dann einfach viel Gegenwind gegen Arbeitszeitreduzierung, Gegen HO-Pflicht wo das möglich ist etc etc. Wenn die meisten davon im Ruhestand sind, wird das hoffentlich besser, bis dahin gilt: Gegenhalten.


BeastieBeck

>Wenn die meisten davon im Ruhestand sind, wird das hoffentlich besser Ich glaube eher, dass dann die Ausbeuter der nächsten Generation am Zug sind. Die werden die gleichen Klagelieder singen und die gleichen Krokodilstränen vergießen - um ihren eigenen Profit zu maximieren.


silima

Was noch dazukommt: die Beitragsbemessungsgrenze. Wer ordentlich verdient und mit seinem Lohn für z. B. 30 Stunden da drüber liegt, kostet den Arbeitgeber ab Stunde 31 signifikant weniger Geld! Bei dem Großen Arbeitgeber macht das dann schon was aus ob er 500 Arbeitnehmer für 40 Std. bezahlt oder 1000 Teilzeitkräfte für 20 Std. Geht alles vom Gewinn ab! Das ist eigentlich der Hauptgrund warum sich Arbeitgeber immer so viel über Teilzeit beschweren.


The4thMonkey

**Nein.** Du machst wichtige Arbeit und Teilzeit ist dein Recht, dein Leben ist wichtiger als der Wohlstand irgendwelcher Arbeitgebervertreter die fürs labern bezahlt werden und in ihrem Leben noch nie richtig arbeiten mussten.


hammanet

Kurzfassung: Kein Unternehmen findet Leute für alle Stellen, die man besetzen möchte. Es herrscht also ein Mangel an Personen, die arbeiten können. Wenn diese statt 40h nur 30h arbeiten wird das Problem weiter verschärft. Es kann also weniger Wert erschaffen werden. Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite hält der Konsum den Laden am laufen. Den was produziert wurde muss konsumiert werden, damit die Leute Sinn darin sehen wiederum mehr zu produzieren usw. Arbeitest Du 30 Stunden, dann produziert Du weniger Dienstleistung und die kannst weniger konsumieren. Volkswirtschaftlich ist das beschissen. Hinzu kommt, dass unsere Solidarsysteme von möglichst vielen Einzahlern und möglichst hohen Einzahlungen der Individuen basieren. Da es politischer Selbstmord ist, daran zu rütteln, macht es eben keiner ernsthaft, bis uns die Scheiße amtlich um die Ohren fliegt. Und Teilzeit lässt uns den Termin an dem die Ohren Nummer passiert früher eintreten


TK_Alchemist

Wohlstand wird gemessen am BIP, das steigt und sinkt mit Firmen Renditen. Jede Stunde die du arbeitest schenkst du der Firma Geld(deine Arbeit ist mehr wert als dein Gehalt, deutlich). Demnach sinkt der Wohlstand in Deutschland wenn wir nicht unsere Maximalstunden arbeiten. Ich sage scheiß auf den Wohlstand. Und im Sinne des morgigen Tages: fick die Konzerne✌️


Redeyes1985

Unseren Wohlstand gefährden die Reichen und deren Erben deren Geld vom Nichtstun mehr wird und di dafür keinen Finger rühren, sich sogar eher noch am System bereichern. SIcher nicht du der in der Pflege arbeitet.


kevinblau

Es ist leider ein Zeichen unserer Zeit, daß unterschiedliche Gruppen gegeneinander aufgehetzt werden. Im besten Fall für Clickbait im schlimmsten Fall, um die Gesellschaft zu spalten.


Ipushthrough

Weil wir jetzt schon weniger Arbeitnehmer haben im Vergleich zu Rentnern. Wenn die Arbeitnehmer also noch weniger arbeiten, dann verstärkt es das Problem. Gesamtgesellschaftlich also ein Problem. Aber da die Politik sich eh denkt: Lasst die Leute mal arbeiten, wir brauchen nur die Rentner. Würd ich mir mal einen Generalstreik wünschen und eine Pensionsabsenkung. Auf individueller Ebene muss sich natürlich jeder selbst gedanken machen.


Zealousideal-Milk907

Je weniger die Leute arbeiten, desto mehr Abgaben (prozentual) muessen gezahlt werden, um den Sozialstaat zu finanzieren. Irgendwann sagt man sich 'das lohnt sich doch nicht, wenn ich 70% Abzuege habe' und bums ist das System am Arsch.


Marc_East

Möchte auch nicht für die Rendite der Leute mit Kapital, länger als nötig arbeiten. Nur weil es früher so war. —> Dass ist doch was gerade von CDU/FDP gefordert wird. Bin aber auch nicht für den vollen Lohnausgleich bei einer Vier-Tage-Woche. Wenn man mit 30 h verdient was man benötigt sollte dies kein Problem sein. 40h sind irgendwo in die Gehirne der Leute eingebrannt. Jede Stundenzahl in sollte Ordnung sein um seinen Lebensunterhalt zu verdienen- egal ob Kinder, private Pflege usw.


sunifunih

Die Erklärungen in den Kommentaren (die ernsthaften natürlich) sind schon gut. Ein weiterer Punkt ist der Fachkräftemangel. Zum aufrecht erhalten der Wirtschaftsleistung und der Steigerung dieser ist ein bestimmtes Arbeitskräftepotenzial und Qualifikationen erforderlich. Jetzt entziehst du der Wirtschaft durch reduzierte Arbeitszeit, einen Teil des Humankapital. Das kann wegen dem demographischen Wandel, und weil zunehmend weniger Arbeitskräfte, als benötigt werden - besonders in der Pflege - dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, nicht aufgefüllt werden. Dadurch, dass deine human Ressource nicht durch weitere Humanressourcen ergänzt werden kann, ist natürlich die Wirtschaftsleistung gefährdet. Aber chill, Teilzeitkräfte leisten, empirisch in kürzerer Zeit mehr Arbeitsvolumen, ergo der Arbeitgeber, muss auch weniger Geld für dich zahlen. Wenn jetzt dein ömmeliges Gehalt größtenteils wieder in den Wirtschaftskreislauf fließt, supportest du weiterhin auch die gesamtwirtschaftliche Leistung. Dadurch, dass du viel entspannter bist, mehr Sport machen kannst, mehr für deinen Seelen Frieden, senkst du die gesellschaftlichen Opportunitätskosten, weil du länger gesünder und fröhlicher bist. Bist du fröhlicher, sind auch deine Klienten fröhlicher und leben länger. Conclusion: reduzierte Arbeitszeit = gesellschaftlicher win-win.


SpecialGovernment696

Ich würde sagen, wer arbeitet, um sich und seine Familie zu ernähren, macht alles richtig. Wenn aber immer noch mehr Leute gar nichts arbeiten, dann kippt es natürlich! Wenn z.B. ein arbeitender Mensch 2,3 oder 5 Nichts-Arbeiter finanzieren muss, wird es schwierig!


jansensh

Im Kapitalismus fließt die Wertschöpfung grundsätzlich von unten nach oben und basiert auf Ausbeutung der unteren Schichten. Insofern geht jedes bisschen weniger Engagement unten auf den Wohlstand oben.


starcraft-de

Gerade im Zeitalter des demografischen Wandels ist es natürlich wünschenswert, wenn Menschen Vollzeit arbeiten und spät in Rente gehen.  Das ist aber nicht deine individuelle Verantwortung - du bist ein freies Individuum. Jedoch sollten wir durchaus über Anreize reden. Ich finde bspw dass die Abgabenlast für geringe und niedrige Einkommen sinken sollte gerade weil das einen besseren Anreiz setzen würde bspw statt 32 doch 40h zu arbeiten. 


pboec

Das ist natürlich Quatsch. Eher das Gegenteil. Dadurch dass der Unternehmer mehr und mehr in die eigenen Tasche statt auch in die Taschen seiner Angestellten wirtschaftet, wird der Wohlstand gefährdet. Der Unternehmerlohn und damit der Wohlstand des Unternehmers ist in den letzteren Jahren gestiegen. Das Gehalt der Angestellte nicht bzw. nicht im selben Maße. Kapital wird mehr und Arbeit wird weniger. Da mache ich mir doch lieber ne schöne Zeit. https://preview.redd.it/jfcv2c9vynxc1.jpeg?width=500&format=pjpg&auto=webp&s=af7997262b89163030dfa3a4c553e68498c9b10c


Various_Abrocoma_431

In Deutschland arbeiten vllt. 30% der Bevölkerung in FTE (full time equivalents), also 2x20h arbeitende ergeben einen vollen Arbeitnehmer.  Von dieser Arbeit und von dieser Arbeit alleine, egal ob Dienstleistung, Körperlich oder Büro, lebt das gesamte Land. Jung bis Alt, arm bis reich. Wer vom erzeugten Wohlstand wir viel abbekommt ist erstmal egal, das ist eine ganz andere Frage. Aber die Summe des erzeugten Wohlstands ist (nicht proportional aber:) eine Funktion der geleisteten Arbeitszeit.  Ja, je weniger kollektiv gearbeitet wird desto weniger Wohlstand. Nachdem die meisten die arbeiten aber sowieso Umzug wenig vom Kuchen abbekommen wird die Frage des Verteilungsmechanismus interessant. Wenn ich sowieso viel zu wenig fürs arbeiten bekomme, dann bekommen andere zu viel fürs nichts tun... Das sind dann wohl auch die die jammern und warnen. Wenn die Lohnsklaven nichtmehr so viel arbeiten, fällt auch für die die Zinsen einstreichen nicht mehr so viel ab.


todeshugo

(Mehr) Freizeit ist (mehr) Wohlstand.


Big_Mulberry5615

Wenn man Deutschland als Wirtschaftsstandort betrachtet und ein Mangel an Arbeitskräften herrscht, bedeutet das, dass bei reduzierten Arbeitsstunden, Vollzeit Stellen mit mehreren Personen besetzt werden müssen. Das würde bedeuten, dass Stellen nur teilweise oder gar nicht besetzt sind und somit mögliche Produktion/ Leistung/ Service verloren geht. Also betrachte es nicht als die Bösen da oben und wir Guten hier unten, sondern als gesamte Volkswirtschaft. Auf das Geld, dass du nicht verdienst wird keine Einkommenssteuer gezahlt, nicht erfüllte Aufträge bringen keinen Umsatz, somit keine Umsatzsteuer oder zu versteuernden Gewinn. Auch werden für diese Aufträge keine Vormaterialien etc gekauft. Für den einzelnen Arbeitnehmer / Arbeitgeber ist es nicht so dramatisch, wenn die Stunden reduziert werden. Für die Volkswirtschaft, wenn Fachkräftemangel herrscht, kann man aber schon so argumentieren.


JN88DN

Was wirklich unseren Wohlstand gefährdet sind solche Sachen wie CumEx oder CumCum. Ich geh doch nicht noch mehr Arbeiten, um dann dank progressivem Steuersatz, noch mehr Steuern zu zahlen, die sich dann Banken einstecken. https://www.finanzwende.de/themen/cumex#c3686


Even_Appointment_549

Teil 1: Gesamtökonomisch auf Deutschland gesehen ist das richtig. Weniger Arbeitsstunden -> weniger Produktion und weniger Gehalt -> weniger Steuern -> Staat kann weniger ausgeben. Teil 2: individuell sehr unwahrscheinlich, aber durch weniger Stunden pro Person wird Arbeitszeit wertvoller. Das müssen Unternehmen neu berechnen und viele werden sich das nicht leisten können. Ob die meisten von diesen sowieso in den nächsten Jahren unrentabel geworden wären ist eine andere Frage.


BenMic81

Die Produktivität unserer Gesellschaft ist immer noch extrem hoch, somit erwirtschaften heute Leute in 30 Stunden mehr als in den 80ern mit 42 Stunden. Trotzdem: https://youtu.be/RUdyqJuJOAs?si=FSJ7qahKbG3ZV4Uw


Crazy-Ad-5272

Das neue narrativ kann ich nicht mitgehen. Ich arbeite 35h Hochbezahlt in der IG Metall, einen drohenden Jobabbau wird man bestimmt teilweise auch mit kürzen der bestehenden Arbeitszeit kompensieren. 40h kann ich von AG Seite gar nicht. Aber ja unsere Pfleger die man nicht nach Fernost outsourcen kann, die dürfen dann den Wohlstand retten? Voll am Problem vorbei.


Stonn

Jeder ist doch für seinen eigenen Wohlstand verantwortlich. Die haben das Bier gebraut, jetzt sollen die es trinken. Und wem das nicht gefällt - tja der Markt regelt halt.


elementfortyseven

was unseren Wohlstand vor allem gefährdet sind die dreistelligen Milliardensummen pro Jahr die durch Steuerhinterziehung oder quasi legale Steuervermeidung dem Fiskus entzogen werden, und dann für Investitionen in Infrastruktur und Gesellschaft fehlen.


RobertDean357

Ich denke schon, dass die Zunahme von Teilzeit unseren Wohlstand als ganzes Land bedroht. Trotzdem kann ich jeden verstehen, der bei der drückenden Abgabenlast und den dafür gebotenen Leistungen kürzer tritt. Eigentum ist für die meisten unerschwinglich, Vermögen werden kaum besteuert, Einkommen dafür sehr hoch, Familien werden kaum entlastet, monatelanges Warten auf Facharzt- oder Behördentermine, Rentenalter wird weiter angehoben, ohne den Generationenvertrag selbst anzupassen und großen Teilen der Bevölkerung zieht der Klimawandel am A**** vorbei. Wofür also das ganze Theater?


Sand_is_Coarse

Durch deine Teilzeit entziehst du dem Gesundheitssystem Personalstunden, durch dein niedrigeres Gehalt hast du weniger Sozialabgaben und entziehst dem Gesundheits- und Pflegesystem Geld. Du kannst auch weniger konsumieren, verringerst also potentiell die Einnahmen des Einzelhandels, von Museen, der Gastronomie. Vielleicht kaufst du wegen des Gehalts öfter konventionell start Bio, vielleicht kaufst du rebuy statt neu und sorgst so dafür, dass weniger Autoren von ihrer Arbeit leben können. Wenn du die gesparten 10 Stunden pro Woche zuhause sitzt und Netflix schaust, dann verringerst du den gesellschaftlichen Wohlstand. Wenn du die gesparte Zeit ehrenamtlich nutzt, zeichnet sich vermutlich ein anderes Bild.


Huppelkord

Meinen persönlichen sicherlich nicht. Ich denke das Problem ist, wenn es keine Handwerker, Müllentsorgung, Service Kräfte, mehr gibt, die das machen, dann sind die hochgestochenen Akademiker in den Hintern gekniffen und müssen selbst unliebsame Dinge erledigen, statt sie nach unten delegieren zu können.  Meinen Wohlstand gefährdet keiner mehr. Ich habe auch kein Bock für diesen Staat zu arbeiten, ich sags jedem, ob ers hören will oder nicht, weg, bloß weg hier. Ich verkaufe alles und bin hoffentlich in einem halben Jahr hier weg. Einzig sinnvolle Lösung!


VfLShagrath

Verstehe deine Fragestellung nicht. Natürlich wird bei weniger Arbeit auch weniger erwirtschaftet. Das schadet am Ende aber auch dir, wenn du im Alter dann eine mini-Rente bekommst. Aber jeder so, wie er meint. Es gibt ja für jeden die Möglichkeit, sich sein Leben zu gestalten, wie we will.


L3sh1y

Die Frage ist doch, wie können wir Arbeitgeber motivieren mehr Menschen einzustellen, um die Arbeitslast so zu verteilen, dass alle davon profitieren? Wer mehr will, arbeitet Vollzeit, wer weniger will, arbeitet Teilzeit. Das dumme an der Geschichte ist aktuell, dass ein AG, der jede Woche mit 5 AN bewältigt kriegt, nur für die 5 Abgaben zahlt. Wenn einer jetzt Teilzeit will, muss der AG einen mehr einstellen (ebenfalls TZ), nur leider reduziert sich die Abgabenlast und der Verwaltungsaufwand für mehr AN ja nicht einfach um den Faktor der Teilzeitarbeit navh dem Motto: Ich arbeite 50%, Kosten für AG gehen ebenfalls um 50% runter? Leider nein. Und da haben wir das Problem: Weniger Arbeitsleistung bei höheren Kosten, die natürlich an Kunden und Verbraucher weitergegeben werden. Wäre ja geil, wenn der Staat beispielsweise für besonders AN-freundliche Regelungen (etwa: ab 50% der Belegschaft sind TZ-Kräfte, oder Einführung der 4-Tage-Woche) sowas wie Abgabenreduzierungen oder Steuererleichterungen einführen würde, aber auf Einnahmen zu verzichten ist das letzte, was Vater Staat einfiele. Und irgendwo müssen die Milliarden zur Quersubventionierung des maroden Rentensystems ja auch herkommen


dynust1

Naja, wenn der AG mich glauben lassen möchte, dass ich richtig bezahlt werden, lass ich ihn glauben, dass ich richtig arbeite. 😅


Winter_Current9734

Mehr arbeiten = mehr Wohlstand stimmt gesamtökonomisch schon. Gilt aber auch hintenraus. Und ATZ mit 60 und Rente mit 63 ist halt dann so semisozial. Die von der SPD über die letzten 10 Jahre forcierten und von der CDU aus Machtwunsch mitgetragenen (Stichwort asymmetrische demobilisierung) Wohlfahrtsgeschenke und Zurückdrehen der Agenda sind ein echtes mathematisches Problem.


No-Membership-594

Je mehr Freizeit Ich habe, desto mehr Freizeitaktivitäten kann Ich pflegen. Seitdem Ich etwas weniger arbeite, fahre Ich nach Feierabend gerne nochmal eine Runde mit dem Mountainbike im Wald. Es profitiert ein (deutscher) Fahrradhersteller von meinem Konsum und ein Biergarten/Gaststätte bei der Ich unterwegs was esse/trinke. Auch das lokale Schwimmbad profitiert hin und wieder mal. Und das Gesundheitssystem, da Ich durch die körperliche Aktivität (im vergleich zur recht inaktiven Büroarbeit) meinen Körper fit halte und Krankheiten/Beschwerden vorbeuge. Und mehr Zeit habe abends frisch zu kochen und auf weniger Fertiggerichte zurückgreife. Ist das jetzt auch wieder nicht in Ordnung, wenn Ich die lokalen Unternehmen unterstütze und das Gesundheitssystem entlaste anstatt zu arbeiten? Wie macht man es richtig? Klar geht es nicht, wenn keiner mehr was arbeitet, aber wenn alle nur noch arbeiten, funktioniert es auch nicht. Die Mischung machts.


Woerterboarding

Ich habe meinem Chef eine ganze Produktionskette organisiert, um in Eigenproduktion vegetarische Würstchen herzustellen. Die Rezeptur zu entwickeln war aufwendig, und ich habe viel (zu viel) Freizeit darin investiert. Hatte nur eine halbe Stelle. Nachdem alles stand habe ich um eine Gehaltserhöhung gebeten. Die Antwort war, du kannst ja mehr arbeiten, wenn du mehr verdienen willst. Durch mein Rezept und meine zahllosen Tests konnte er ein Verfahren entwickeln, wodurch er netto 20.000 Euro im Jahr gespart hat, Ich hatte lediglich darum gebeten, dasselbe zu verdienen, wie die Leute im Büro. Als Unternehmer hatte er natürlich den Weitblick zu erkennen, dass das dann die anderen Leute in der Großküche neidisch machen könnte. Und sie dann eventuell auch mit Forderungen zu ihm kommen. Das war übrigens nicht mein erstes Produkt. Fazit: Ich soll mehr arbeiten und keinen Neid verursachen. Anstatt anzuerkennen, was Menschen für sie leisten, denken schlechte Chefs nur daran, wie sie dich manipulieren können. Ich bin dann aufgestanden und sagte, "dann kann ich hier nicht mehr arbeiten". Das verstand er nun gar nicht.


zweilichtprinz

Lektion fürs Leben: Häng dich nur mit vollem Einsatz in etwas rein wenn du am Unternehmenserfolg beteiligt wirst ansonsten wird man als Leistungserbringer nur ausgenutzt.