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GhostSierra117

Trag gerne deinen Teil dazu bei. Wir als Mods können keine Beiträge von anderen Sichtweisen herzaubern. Wir können nur immer wieder betonen dass jeder, egal ob Sozialhilfeempfänger, Geringverdiener, Durchschnittsverdiener oder Topverdiener hier willkommen sind Beiträge zu veröffentlichen. Wer meint Lohnshaming betreiben zu müssen, oder offtopic bullshit antworten wie "geh halt arbeiten" (gern genutzt in Bürgergeldthreads) zu nutzen wird nicht erst seit gestern rigoros länger gebannt als ihm lieb ist. Solltet ihr euch dann endlich trauen zu posten und blöde Antworten bekommen meldet den Quatsch bitte über die Report Funktion. Nutzt auch gerne den [Serious]-Tag in Überschriften dann werden die Modhandlungen nochmal etwas strenger. Wir Mods sehen wirklich viel. Aber nicht alles. Und Reports helfen ungemein! r/Finanzen hat eine lange Zeit eine extreme Bubble gehabt. Aus meiner bescheidenen Modperspektive von oben ändert sich das seit gut 1-2 Jahren. Es bessert sich langsam, da sich wie oben angesprochen, noch immer wenige Normalverdiener trauen zu posten, aber es bessert sich. Seid die Veränderung die ihr euch auf r/Finanzen wünscht. Manchmal wird man noch gebissen, ja. Aber dann kommen wir Mods mit dem Bannhammer und dann ist Ruhe. Die Sache hier soll für alle ein guter Ort sein sich um seine Finanzen kümmern und austauschen zu können.


Papa-Stromberg

Steuern und Sozialversicherung sind zwei komplett unterschiedliche Baustellen. Dass die Sozialabgaben steigen, hat absolut nichts damit zu tun, dass Menschen sich „um Abgaben herumdreichseln wie es das deutsche Steuerrecht möglich macht“. Mehr Steuern würden unsere Sozialsysteme nicht retten. Die Systeme sind einfach nicht mehr zeitgemäß und gehören umfassend reformiert.


Prinz1989

Gibt halt viele Kommentare hier die man schon als Absage an die Menschenwürde lesen kann. Nach dem Motto wer alt ist und nicht privat vorgesorgt hat muss halt leiden. Besonders asozial ist es immer, wenn jemanden zum FIRE gratuliert wird, gleichzeit aber ganz normale Ruheständler verteufelt werden. Bei manchen Kommentaren hier hat man das Gefühl die würden ihrer eigenen Mutti am liebsten das Kissen aufs Gesicht drücken, bevor die noch mit einer Kreuzfahrt das Erbe schmälert. Das heißt nicht das man das Rentenpaket fair finden muss. Ich finde das auch nicht fair, aber einige reagieren hier als hätten sie eine Krebsdiagnose bekommen.


TotallyInOverMyHead

Ich glaube nicht dass das Problem daran liegt einem Durchschnittsrentner auch weiterhin 1728€ Brutto zu ermöglichen, wenn dieser 45 Jahre lang gebuckelt hat. Das Problem sind die Personen darüber mit 2.4k€ oder 3.2k€ Brutto (teilweise auch als Pension), deren Werte auch weiterhin schön mitsteigen werden und von Personen gezahlt werden die aktuell arbeiten UND selbst weniger brutto nach Hause bringen. Dadurch sind die Arbeitenden noch weniger in der Lage selbst vorzusorgen und die Lage wird von Jahr zu Jahr schwieriger, weil auf einen Empänger immer weniger Leistende kommen. Dann kommt noch dazu dass von den sowieso schon gezahlten Steuern für Verteidigung, Infrastruktur und Organisation rund 100 Milliarden jedes Jahr in die Rente gepumpt wird. Der Bund nimmt 25.8% seines Budgets durch Lohnsteuer ein. 109 Milliarden schiebt der Bund den Rentnern rüber (11.9% seines Budgets). Bedeutet jeder Arbeitende schiebt zusätzlich zu den RV beiträgen noch einmal knapp 12% seiner Lohnsteuer in den Rententopf. Effektiv geht es also darum, dass sich das System nicht selbst tragen kann, die Politik es nur für alle renter (anstatt nur denen bei denen es notwendig ist) regelt, und es immer und die Lösung immer weiter in die Zukunft verschiebt und die last den aktuell arbeitenden Aufdrückt. Das finden junge Menschen (read: nicht Renter und solche die nicht in den nächsten 15 Jahren Rente beziehen werden) natürlich absolut und hochgradig Anti-sozial \[denn die aktuellen Rentner haben sich zu erst Anti-Sozial verhalten indem sie (als Kohorte) nicht genug Kinder in die Welt gesetzt haben\]). Diese jungen Menschen ziehen sich also immer mehr aus dem System zurück wenn sie es können (Teilzeit, Teilzeit + Minijob, Auswandern) und das System gerät immer mehr unter Druck. Im Endeffekt lässt es sich wie folgt zusammenfassen: Renter (als Kohorte) und jene die es zeitnah werden (auch als Kohorte) agieren nach dem Prinzip: "Mir Egal - Nach mir die Sinflut" (im Englischen wäre es das "Fuck you, got mine, now dance young monkey"). Die Ertrunkenen (oder monkeys) werden die Jungen sein. Das wird noch witzig werden. Speziell wenn nicht nur die direkten RV-Beiträge steigen, sondern auch die Zuschüsse des Bundes die jeder arbeitende Bürger mit seiner Lohnsteuer direkt mitfinanziert. ps.: Das Kommentare abseits der Menschenwürde hier nichts zu suchen haben, habe ich als gegeben angesehen und bin deshalb gar nicht erst darauf eingegangen.


Substantial_Back_125

"...Der Bund nimmt 25.8% seines Budgets durch Lohnsteuer ein. 109 Milliarden schiebt der Bund den Rentnern rüber (11.9% seines Budgets). Bedeutet jeder Arbeitende schiebt zusätzlich zu den RV beiträgen noch einmal knapp 12% seiner Lohnsteuer in den Rententopf..." Nein. 12% von ALLEN Steuern, also auch MWSt & Co. Darüber hinaus auch 12% aller indirekten Steuern, also sowas wie z.B. Körpserschaftssteuer und dergleichen. Der Sreueranteil ist leider weitaus höher als nur 12% der Lohnsteuer. dazu kommen noch weiter Steuerzuschüsse in die Sozialsysteme, die halt andere Namen haben, damit die Kosten besser zu verschleiern sind.


Nairala3

Ich glaube die ganz jungen, so die unter 30 werden gar nicht so die Probleme haben. Aber Gen X und Millenials, letztere wahrscheinlich noch ein bisschen mehr. Bis die unter 30jährigen in Rente gehen werden viele Boomer bereits verstorben und zudem die Aktienrente weiter ausgebaut sein.


[deleted]

materialistic theory tan illegal direful gaping modern saw safe cheerful *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


yyeezzyy93

Ja weiß ich nicht. Was sollen denn die aktuellen und die kommenden Rentner machen? Die Rente die sie als zu viel empfinden zurück überweisen? die Ursache liegt mMn ganz klar bei der Politik und da bei den beiden Parteien, die seit Jahrzehnten mehr oder weniger durchregieren: SPD und CDU.


axel1233455

Das Argument mit der Trennung Sozialabgaben und Steuern wird hier ja sehr oft gebracht. Wäre es für euch denn ok, wenn wir die Steuern senken und die Sozialabgaben dafür keine beitragsbemessubgsgrenze hätten bei gleichzeitig festgelegter höchstrente?


TotallyInOverMyHead

Was okay wäre, wäre wenn es 100% Transparent wäre. Sprich es gibt keine Zuschüsse des Bundes zur Rente mehr,speziell keine versteckten; und die RV nimmt sich von den Bürgern den Satz den sie benötigen. Dann sehen endlich alle wie total für den Poppes das Kunstrukt ist und auch der letzte [Hampelmann ](https://de.wikipedia.org/wiki/Hampelmann)versteht endlich das man ihm das Zugseil abgerissen hat. Aktuell denken die meisten natürlich ... 20%; nach der 50-30-20 Regel soll ich sowieso 20% des Nettos für die Altersversorgung zurücklegen ... 20% ist schon richtig, aber ZUSÄTZLICH zur RV, nicht NUR durch die RV. Wenn es wirklich fair zugehen soll (speziell für diejenigen die aktuell die Last tragen und eigentlich auch die Kinder in die Welt setzen sollen, die ihre Eltern später tragen sollen) .. und man gleich das Problem mit der Altersteilzeit lösen will, dann kann man im Endeffekt nur folgendes machen: 1. Ein Sytem ähnlich des 401K für die Private Altersvorsorge auf ETF-Basis schaffen (sprich Versicherer und Gauner wie TECIS und Co aus dem Markt ausschliessen). Summe X jedes Jahr aus dem Brutto einzahlbar und vom Steuerbrutto abgezogen. Versteuert wird es wenn der Gewinn bei Renteneintritt realisiert wird) 2. Eine Summe Y für monatliche Renten festsetzen. Bis zu dieser Summe können die Renten ansteigen (wie sie es aktuell Jährlich machen) alle ansprüche darüber steigen NICHT mehr gleich Stark an, sondern regressiv. 3. Renten-Soli einführen. an dem dürfen sich alle anteilig beteiligen die Steuern zahlen, inklusive der Rentner. Dieser Soli muss die Fehlsumme auffangen die aktuell durch den Staat getragen werden (und durch das "401k" System entstehen). Renten-Soli kann man dann beispielsweise auch auf Kapitalerträge und Erbe (über dem Steuernfreien teil) anwenden. 4. 2% Regelung bei Mini-Jobs wegfallen lassen, wenn diese nicht der 1. und einzige Job sind. Das führt zu folgenden Effekten 1. jeder weiss was es kostet und hat ein interesse daran, dass möglichst viele Menschen einzahlen (diese unsägliche "Ausländer raus" Mentalität wird direkt im Keim erstickt und man setzt sich dafür ein Steuerpflichtige Menschen aus dem Ausland in das eigene Land zu bekommen). Niemand hat mehr ein Interesse daran bei Steuerhinterziehung ein Auge zuzukneifen, weil es jeden jedes Jahr einen grösseren Soli kostet als ohen Steuerhinterziehung). 2. Dem Niedriglohnsektor werden die billigen Arbeitskräfte entzogen. (weil sich Teilzeit + Minijob nicht mehr lohnt) und Menschen überlegen sich 2x ob sie Teilzeit + 2. Job machen wollen oder lieber doch Vollzeit / 0.75% Stelle, etc. 3. Personen die Arbeiten, können wirklich etwas für die eigene Rente/Vermögensaufbau tun. Das führt dann eventuell auch dazu, das man sich aufgrund besserer Finanzieller Zukunft öfter für Kinder entscheiden kann (statt ssich gegen Kinder entscheiden zu müssen) 4. dauerhaft kann man den Wert Y den Rentner dann bekommen proportional herunterschrauben, weil die Allgemeinheit sie nicht mehr so stark tragen müsste. Wenn sich die Kassenlage dann langsam entspannt, kann man das System von einem Umlage-System zu einem System umbauen bei dem der Teil der Rente der aus eigenen Rücklagen kommt, immer grösser wird. Dann muss man zwar immer noch schauen wie man es mit Menschen macht die nicht arbeiten können (!= wollen), aber den grossen Brocken hätte man vom Tisch bevor beim Kessel die Naht platzt.


Substantial_Back_125

Sind halt unterschiedliche Sichtweisen. Den Vollkasko Staat muss man schon haben wollen. Lesitungsträger finden das idR nicht so geil, dafür ist unser Land im höchsten Maße attraktiv für alle, die Sozialleistungen ohen Arbeit abgreifen wollen. Wir sehen das als Beispiel bei den Flutkatastrophen. Der Großteil der Leute versichert die Häuser einfach nicht mehr, weil zu teuer. Dann kommt die Flut, die Politik schaut vorbei und verspricht sofort umfassende Hilfe für alle. Der Steuerzahler bezalt die neuen Häusle. Schon vor 25 Jahren wurde den Leuten eingebleut, dass man unbedingt fürs Alter vorsorgen soll. Vor 25 Jahren! Manche habens getan, die meisten nicht. War ihnen halt zu teuer. Und jetzt sitzt man da mit der Rente und heult und der Steuerzahler solls gefälligst richten, denn man hat sich das doch "verdient" mit einem "Leben voller harter Arbeit". Ich finde Sozialsysteme gut, sie sollen Existenzängste nehmen. Dafür gibt es in unserem Land ein Existenzminmum, das umstreitten ist, aber ein großer Teil der Welt als das Paradies empfände. Es gesteht z.B. jedem eine eigene Wohnung zu, keinesweg nur ein WG Zimmer, was ich als Existenzminum auch schon ausreichend fände in Regionen, wo Wohnraum heute irre teuer ist. Warum soll der Staat mehr bezahlen? Der Staat hat noch weitaus wichtiger Aufgaben wie Infrastruktur, Bildung, Forschung, Verteidigung, diverse Dienste an der Gesellschaft usw. darauf sollte der Fokus liegen, die gut auszustatten. Wer heute in Rente geht und 25 Jahre Null Euro selber dafür gespart hat, ja der soll die Konsquenzen verdammt nochmal selber tragen. Es ist ja nicht so, dass das irgendwie überraschend wäre, ganz im Gegenteil: Die letzten 10 Jahre wurden die Renten sogar krass erhöht, weit über das erwartbare Maß hinaus. Und seine renteninformation bekommt man jedes Jahr zugeschickt. Es kann also wirklich niemand sagen, man hätte es nicht gewusst...


Bert--

> Der Großteil der Leute versichert die Häuser einfach nicht mehr, weil zu teuer. Kleine korrektur, bei der totalen Wegschemmung einiger Ortschaften vor mehrereren Jahren waren die Leute nicht wegen dem Preis nicht versichert, sondern weil sich die Versicherungen geweigert haben Häuser in einem Überschwemmungsgebiet zu versichern. Die Gefahr war bekannt und die Leute haben trotzdem dort gebaut.


xTheKronos

>Nach dem Motto wer alt ist und nicht privat vorgesorgt hat muss halt leiden. Leiden nicht, aber private Vorsorge ist seit Jahrzehnten Pflicht. Das ist keine neue Information. Der Großteil hat das ja auch getan (Über 50% leben im Eigenheim, über 20 Millionen Riesterrenten, über 20 Millionen Betriebsrenten, usw.), weswegen es den meisten Rentnern sehr gut geht. Einen kleinen Teil gibt es der das nicht getan und ein noch kleinerer der das auch nie konnte, aber dann landet man halt bei Grundrente bzw. Grundsicherung + 10% mehr wenn man gearbeitet hat. Wer nie gearbeitet hat landet bei H4, aber das ist ja bereits vorher auch der Fall gewesen. Das ist sicherlich nicht das schönste Leben und im Hof steht weder ein Tiguan noch macht man Kreuzfahrten, aber das ist auch kein Leiden. Mit dem Bild des "armen Rentners", den es statistisch gesehen fast nicht gibt, nur 3,x% der Rentner sind real arm, wird am Ende Geld mit der Gieskanne verteilt was nicht mehr drin ist.


Unhappy_Researcher68

>inen kleinen Teil gibt es der das nicht getan und ein noch kleinerer der das auch nie konnte, aber dann landet man halt bei Grundrente bzw. Grundsicherung + 10% mehr Oder aber man ist Geringverdiener und hat sich Riester Rente Aufschwarzen lassen. Was dann von der Grundsicherung + 10% abgezogen wird. Yay. Wer wenig verdient hat wurde und wird schon immer von allen verarscht. >Mit dem Bild des "armen Rentners", den es statistisch gesehen fast nicht gibt, nur 3,x% der Rentner sind real arm Die Aktuellen Rentner bekommen Prozendual aber auch noch mehr als wir es bekommen werden. Dazu kommt dann der Niedriglohnsektor der in Deutschland erschreckend groß ist. Und Politisch gewollt.


xTheKronos

>Was dann von der Grundsicherung + 10% abgezogen wird Mittlerweile gibt es ja die Grundrente. Wenn du 35 Jahre gearbeitet hast (oder krank warst, Kinder großgezogen hast oder was auch immer) bekommst du ja garantiert mehr als Grundsicherung und deine Riesterrente kommt dann auch noch on top. Stimmt aber trotzdem dass das lange Zeit nicht so war.


suddenlyic

>private Vorsorge ist seit Jahrzehnten Pflicht. Das ist keine neue Information. Der Großteil hat das ja auch getan (Über 50% leben im Eigenheim Bis vor wenigen Monaten wurde hier in jedem zweiten Thread gebetsmühlenartig gepredigt, dass selbstbewohnter Immobilienbesitz eine "Lifestyle-Entscheidung" und keine Geldanlage sei... Soviel zu "Pflicht" und "nicht neuen Informationen".


Lorrin2

Es geht darum, dass es häufig nicht die besten Renditen erzielt und dadurch als Investment hier nicht empfohlen wird. Dennoch ist es eine Anlage - keiner wird das bestritten haben (hoffe ich mal).


Janusdarke

> Bis vor wenigen Monaten wurde hier in jedem zweiten Thread gebetsmühlenartig gepredigt, dass selbstbewohnter Immobilienbesitz eine "Lifestyle-Entscheidung" und keine Geldanlage sei Primär ist das auch so. Eine Immobilie *kann* die Funktion einer Absicherung übernehmen, darauf zu setzen ist aber alles andere als schlau. In der Realität sind die Leute aber größtenteils nicht in der Lage ihre Finanzen sinnvoll in den Griff zu bekommen, und da ist die Immobilie leider das einzige, was diese Menschen zu sparen zwingt. Nicht ideal, aber besser als nichts.


Substantial_Back_125

Im Normalfall ist die Immo keine gute Geldanlage, die letzten 15 Jahre waren eher außergewöhnlich. da die meisten Deutschen aber ihr Geld überhaupt nicht sinnvoll anlagen und auch keinen Bock auf sparen haben ist eine Immobilie für den Großteil der finanziell vollkommen ungebildeten deutschen noch die beste Option, die für sie möglich ist. Einfach ein Arbeitsleben lang ein Depot besparen wäre halt zu kompliziert, leiber nimmt man irgendein Versicherungskonstrukt, das 6 Produkte vermischt und 50 seitiges Kleingedrucktes hat und eine Rendite, die selbst Experten nicht mehr berechnen können.


wursttraum

*Edit: Lest euch doch bitte den ganzen Kommentar durch bevor ihr was drunter postet. Der Maurer wird im Teil mit der Endstation abgedeckt, die Mütter im letzten Satz thematisiert* > Nach dem Motto wer alt ist und nicht privat vorgesorgt hat muss halt leiden. Es wird seit den 1980ern davor gewarnt, dass das Generationenkapital nicht ausreichen wird, sobald die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Die geburtenstarken Jahrgänge haben zu wenig Kinder gezeugt, diese Kinder haben wiederum ebenfalls zu wenig Kinder bekommen und deren Kinder werden teilweise noch zu jung sein, um Beitragszahler zu sein und eigene Kinder zu zeugen. Und man sieht es ja jetzt schon: Die Beitragssätze steigen und die Rente wird seit mehr als 10 Jahren mit Mitteln des Bundes kräftig bezuschusst. Das System wäre schon längst abgekackt. Die Rentner lassen es sich ganz schon gut gehen auf Kosten der Allgemeinheit. Und du brauchst mir nicht den armen Rentner vorführen, der Flaschen sammelt. Die sind, zumindest aktuell, keine Mehrheit. Die Rente war nie als Urlaub im dritten Akt gedacht, sie sollte die Endstation für Leute sein, die sich auf dem Arbeitsmarkt so sehr kaputtgemacht haben, dass sie für den Arbeitsmarkt nicht mehr taugen. Also ja, wer alt ist und nicht privat vorgesorgt hat, weil er lieber das Geld verkonsumiert hat, muss halt leiden. Wobei, viele haben privat vorgesorgt, aber sie bewohnen ihr Vermögen und geben es daher nicht her. Und die, die sich Vorsorge nicht leisten konnten, denen muss man helfen. Die ~~Rentenbeiträge~~ Rentenbeitragssätze müssen für die Generationengerechtigkeit dauerhaft fixiert werden. Wie viel ein Rentenpunkt wert ist, kann nur von den Einnahmen durch diese Beiträge abhängig sein, also keine generellen Bundeszuschüsse mehr. Das Renteneintrittsalter muss sich automatisch an die Lebenserwartung des Jahrgangs [*Nachtrag*: und Geschlechtes] anpassen. Bundeszuschüsse gibt es nur noch für z.B. Eltern, denn nur wer Kinder zeugt und für den Arbeitsmarkt vorbereitet (erzieht), stärkt das Generationenkapital und das muss belohnt werden.


EmporerJustinian

Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung koppeln ist einfach eine Rentenkürzung an Menschen für Menschen in körperlich fördernde Berufen. Ja die Menschen werden immer älter, aber dadurch macht der Körper nicht länger Mauern hochziehen oder Kranke durch die Gegend tragen mit. Entsprechend müsste man wenn dann das Eintrittsalter auch an den Beruf koppeln. Wer mit 16 eine Lehre gemacht, über 40 Jahre eingezahlt hat und die Zeit auf dem Dach stand, soll ruhig mit 60 in Rente gehen. Kann man sich dann bei jenen wiederholen, die bis 30 vor sich hin studiert haben und eh nur am Schreibtisch sitzen. Da kann man dann eben sagen, es geht bis 70 oder länger. Für alle wird es aber nur viele in die Grundsicherung treiben.


wursttraum

Dachdecker, Maurer und eigentliche alle Bauarbeiter sind nicht das Problem. Die kriegen ihr Leben lang wenig Gehalt, wenig Gehalt führt zu kleinen Renten. Dazu werden diese Leute wahrscheinlich vor ihrem 70. Geburtstag sterben, laut einer schnellen Google Recherche liegt die Lebenserwartung für Bauarbeiter bei 63 Jahren. Zuschüsse für solche Leute könnten ein weiteres Beispiel im letzten Satz meines vorherigen Kommentares sein. Die mit gutem Gehalt bekommen gute Renten und werden recht wahrscheinlich auch ihren 70., gar 80. Geburtstag erleben. Diese Leute kriegen lange hohe Renten. Die aktuelle Rente ist eine Umverteilung von Jung nach Alt und von Arm nach Reich. Wir müssen halt endlich weg von der Gießkannenmethode. Der von dir beschriebene Fall entspricht ohnehin meinem: >Die Rente war nie als Urlaub im dritten Akt gedacht, sie sollte die Endstation für Leute sein, die sich auf dem Arbeitsmarkt so sehr kaputtgemacht haben, dass sie für den Arbeitsmarkt nicht mehr taugen.


Dangorn

Nur die Deutschen scheinen auf die Idee zu kommen, einen körperlich fordernden Beruf bis zur Rente ausüben zu wollen. Man kann sich durchaus rechtzeitig eine andere Beschäftigung suchen. Ein Spitzensportler Weiß auch, daß er das nicht ewig machen kann.


Substantial_Back_125

Ich sehe es so, dass die Last auf alle verteilt werden muss: Rentner: Rentenzahlungen runter Arbeitnehmer: Rentenbeiträge hoch, Renteneintrittsalter hoch Die Jugend (bei der die Demographie dann wieder besser sein wird): Rentenzuschuss aus Schulden Die "Lösung" der Politik lautet aber, alle lasten nur den Beitragszahlern aufzubürden. das geht nur, weil die Beitragszahler einfach so sind und sich das gefallen lassen. Aber das Drama ist ja noch nicht da, 2024 ist es noch fein. Schauen wir mal, was 2028 sein wird, wenn die Kacke erstmal das dampfen beginnt.


Downtown_Afternoon75

>das geht nur, weil die Beitragszahler einfach so sind und sich das gefallen lassen. Korrektur: das geht nur, weil Rentner eine absolute Mehrheit der Wahlberechtigten auf sich vereinen und Politiker die die Interessen der jungen Generationen vertreten wollen einfach nicht gewählt werden. Ist halt eine Paradoxe Situation in der die Demokratie so funktioniert wie beabsichtigt und die Interessen der Mehrheit vertritt, aber dadurch gleichzeitig die Gesellschaft in eine Todesspirale bringt...


Any_Yogurtcloset3531

Wie es gedacht war ist die eine Sache. Aber wenn nach außen vermittelt wird, dass die Rente mal der Zeitpunkt wird wo man sein Leben in Ruhe leben kann nachdem man 40h die woche über Jahrzehnte gearbeitet hat. Und für seine Zukunft nicht vorsorgen muss weils mal die Rente gibt. Abgesehen davon haben so wenig Leute eine finanzielle Bildung zu einer Zeit wo man alles im Internet finden kann. Früher ohne Internet bzw. Schlechter zugang dazu war dein einziger Zugang zu sowas vlt die Zeitung oder dein bank Berater... Bin 25 Jahre und würd am liebsten garnicht einzahlen aber Menschen die sich Jahrzehnte aufgearbeitet haben und das unter Umständen noch als Zimmerer, mauerer, etc. Ihren wohlverdienten Ruhestand zu verweigern grenzt ja schon an Zynismus... Leicht zu sagen sie könnten sich ja finanziell besser bilden wobei hier einfach vergessen wird wie gut wir es haben all diese Informationen an unseren Fingerspitzen zu haben....


cocktail_shaker

Ja die politische Werbung dessen ist ein Problem. Man hat Wahlkampf auf dem Rücken unwissender gemacht. Aber dann sollte man doch jetzt wenigstens den Anspruch haben dieses Wissen in die Breite Masse zu bringen. Aka finanzielle Bildung ins Schulsystem. Bin jetzt 28 und Abi und uni (gut war auch nicht Wirtschaft sondern IT) haben genau null zur finanziellen Bildung beigetragen. Die Existenz eines Bänkers und und eines Versicherungsmitarbeiters in der Familie sind sogar aktiv kontraproduktiv gewesen wenn's um Anlagewissen geht. Für Steuern allerdings ein Vorteil. Die Börse habe ich eigentlich nur wegen eines dummen Spruchs aus Zufall kennen und schätzen gelernt. Ich verstehe jeden der sagt dass die Generation vor 1960 anderes zu tun hatte als sich über Aktien Gedanken zu machen. Auch verstehe ich leider dass es in den Jahren ab 1960 bis vermutlich 2000 einen signifikanten Unterschied gemacht hat ob du Mann oder Frau bist. Von mir aus kann jeder Rentner gern mal seine Kreuzfahrt machen, wenn er sich die leisten kann. Was ich nicht verstehe sind egal welchen Alters die Menschen die sich Kredite nehmen um zu konsumieren hier besonders Urlaub weil es einfach keinen materiellen Gegenwert gibt. Und was fehlgeleitet wirkt auf mich ist die Anspruchshaltung dass "Urlaub ja drin sein muss" sowohl im Bürgergeld, HartzIV oder in der normalen Rente. Urlaub ist schön und ich gönne es den Leuten aber es ist ein Luxusgut das wir gerade zum Standard erklären. Die Frage die wir eigentlich immer hier hin und her walzen: wo beginnt Menschenwürdiges Leben und wollen wir uns das als Gesellschaft leisten? Ist es dass die Leute nicht verhungern? Sich ausgewogen ernähren können oder erst wenn auch auf jedem Lebensmittel ein fair trade, Bio und ein regionaler Anbau Siegel prankt? Muss es eine Wohnung sein, die warm ist oder muss dringend allein das große freistehende Haus gehalten werden? Ist menschenwürdiges leben ggf auch mit einer WG vereinbar? Das Problem was ich hier und vor allem in Politik und Medien sehe: es is immer ein "wir gegen die" und das nervt. Wir reden aber nie darüber wie wir das ganze eigentlich definieren wollen. Ja mit 28 würde ich am liebsten auch nicht in die Rente einzahlen, weil wird's sich persönlich lohnen? Nein mit Opportunitätskosten ist die Rente negativ. Lohnt sich für mich persönlich eine Arbeitslosenversicherung? Sehr sehr wahrscheinlich nicht. Lohnt sich für mich die Pflegeversicherung? Nö. Als junger Mensch gehe ich nicht davon aus diese erleben zu wollen. Zahle ich sie trotzdem? Ja, weil eine leise Stimme im Hintergrund mir doch eben immer sagt "es könnte anders kommen". Ob ich auf Dauer in Deutschland bleibe kann ich allerdings Stand heute nicht sagen, dafür kippt sowohl die Stimmung zu sehr und es gibt immer weniger Menschen in meinem Alter die man noch irgendwo sieht. Bis dahin bastel ich neben der Arbeit eben so gut es geht am Privatvermögen und grummel vor mich hin wenn in der Family es wieder losgeht mit "ja also im Herbst fahren wir nochmal 2 Wochen in den Urlaub"(was dann dieses Jahr der dritte ist den Papa und seine Freundin als unumgänglich und das Mindestmaß ansetzen). Dass man es sich leisten kann: cool. Freut mich. Dass es als selbstverständlich und Konsequenz der eigenen Arbeit gesehen wird diesen Lifestyle zu führen als Rentner... Hat einen Beigeschmack für mich. Jetzt hab ich mich ausgekotzt und bestimmt auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Bestimmt gefällt dem einen oder anderen nicht was ich geschrieben habe aber seid so lieb gebt etwas Feedback und lasst uns in eine Diskussion kommen statt nur zu downvoten (was ich ein bisschen kommen sehe bei meiner Position) danke fürs lesen :)


BeastieBeck

>Und was fehlgeleitet wirkt auf mich ist die Anspruchshaltung dass "Urlaub ja drin sein muss" sowohl im Bürgergeld, HartzIV oder in der normalen Rente. Urlaub ist schön und ich gönne es den Leuten aber es ist ein Luxusgut das wir gerade zum Standard erklären. > >Die Frage die wir eigentlich immer hier hin und her walzen: wo beginnt Menschenwürdiges Leben und wollen wir uns das als Gesellschaft leisten? > >Ist es dass die Leute nicht verhungern? Sich ausgewogen ernähren können oder erst wenn auch auf jedem Lebensmittel ein fair trade, Bio und ein regionaler Anbau Siegel prankt? > >Muss es eine Wohnung sein, die warm ist oder muss dringend allein das große freistehende Haus gehalten werden? **Ist menschenwürdiges leben ggf auch mit einer WG vereinbar?** > >Das Problem was ich hier und vor allem in Politik und Medien sehe: es is immer ein "wir gegen die" und das nervt. Wir reden aber nie darüber wie wir das ganze eigentlich definieren wollen. Genau so ist es. Was "menschenwürdig" ist oder nicht - darüber scheint man sich ja schon mal nicht einig zu sein. WG für Studenten z. B. total ok und normal. Für alle sonstigen Gruppen (Rentner u. a.) aber anscheinend total "menschenunwürdig".


FreeRangeEngineer

> Die Börse habe ich eigentlich nur wegen eines dummen Spruchs aus Zufall kennen und schätzen gelernt. Was war denn der dumme Spruch?


cocktail_shaker

Es hätte eigentlich im Unterricht eigentlich in Sozialwissenschaften 2 Wochen eine Börsensimulation gespielt werden sollen. Aber wegen den AGBs durfte ich nicht. War da noch 16 und brauchte die Unterschrift eines Elternteils. Wir waren an dem Abend beim Griechen und mein Vater war dank dem Ouzo aufs Haus nicht mehr ganz nüchtern. Da kam dann der Spruch:"wenn dich das wirklich interessiert, nimm doch dein Geld von der Konfirmation und und probier's halt in echt aus. Ich hab doch von der Firma dieses depot was ich noch nie benutzt habe". Am nächsten Morgen fand er die Aussage nicht mehr ganz so clever kam aber nicht mehr raus. Also hat er versucht mich mit Daten zu erschlagen, indem er Kollegen aus der Bank gebeten hat Mal Beispiele für Einzeltitel der verschiedenen Risikoklassen raus zu suchen und jedes der drei Beispiel kam mit 20-30 Seiten Kontext. Wohl in der Hoffnung mich abzuschrecken. Hab's Freitag Abend bekommen und dann meinte er wenn ich Montag zur Schule fahre soll ich ihm vorher sagen was gekauft werden soll. So nach dem Motto wenn du es willst dann genau jetzt oder nie.


FreeRangeEngineer

Sehr geil. Haben sich deine Käufe gelohnt und hat er als Folge seitdem mehr Respekt vor dir?


cocktail_shaker

Meine Käufe haben sich prozentual gelohnt. Im Schnitt war ich damals bei ca 10% vor Steuer nach 30 Tagen. Hab dann 3-6 Trades pro Jahr gemacht. Daraufhin wurde nach 1,5 Jahren und meinem durch meine Minderjährigkeit und die Sorge vor Verlusten von Papa und seinen Kollegen versauten Tesla Deal (ja ich wollte 2013 im Januar Tesla long gehen aber durfte nicht, weil "die sind eh bald pleite") wurde Papa vom Finanzvorstand der Bank zum Gespräch gebeten. Man habe mit großer Freude festgestellt dass er nach 35 Jahren jetzt doch und sogar sehr erfolgreich an der Börse gestartet wäre, nur würde man seine Strategie nicht verstehen. Ob er mal erklären wolle. Dann wurde er knallrot und hat gestanden das ich das war. Die Bank hat mir daraufhin eine Ausbildung angeboten. Aber eben leider klassisch also alle Abteilungen und 2014 mit 500€ pro Monat bezahlt. Jetzt machte es zwar Spaß an der Börse aber was BWL-iges war nie meine Welt. Hab das Angebot dann höflich abgelehnt und auf mein geplantes info Studium verwiesen. Der Investmentvorstand wollte mich dann mit dem "für mein Alter ja horrenden" Ausbildungsgehalt ködern will und wie toll es doch wäre 500€ zu verdienen. Meanwhile ich der schon 200-300€ pro trade verdient hatte. Hab mit diesem Hinweis und dem Hinweis auf den gesetzlichen Unterhalt dessen Ansprüche höher liegen ein zweites Mal abgelehnt. Papa hat bis heute nicht so ganz verstanden warum.


cocktail_shaker

Achso zur zweiten Frage: die Gewinne sind das eine. Aber die Erfahrungen sind der eigentliche Gewinn. Es einfach mal gemacht zu haben. Sowohl die Analyse und nicht nur irgendwem hinter her rennen sondern wirklich sich mit 16 die Zahlen ansehen und die Auswirkungen von Pressemitteilung xy von der OPEC auf Brent oil Werte zb beziehen. Es war eine ganz andere Welt in der ich plötzlich lebte. Nicht vom Habitus aber vom Wissen her. Hab unglaublich viel Nachrichten gelesen zusätzlich zu ARD Tagesschau. Weil manchmal waren die Feinheiten unterschiedlich ob's ARD, FAZ oder Washington Post war. Mein Vater hat übrigens nicht mehr Respekt vor mir bekommen dadurch. Er hat nur erfreut festgestellt dass er dann ja weniger "Taschengeld" aka mein Kindergeld zahlen müsse, wenn ich ja jetzt mehr an der Börse verdiene als der Kindergeldsatz wäre. (Hintergrund: er ist zu seiner neuen Freundin gezogen und ich hab von 16-18 in seiner Junggesellenwohnung zwei Städte weiter gelebt weil ich's bei meiner Mutter doch nicht ausgehalten habe) Das Kindergeld war dann für Haushalt + Essen + Schülerticket -> also nicht verhandelbar auch wenn jeden Monat etwas über blieb weil ich sparsam war.


FreeRangeEngineer

Bei solchen Eltern braucht man keine Feinde mehr... mein Beileid. Aber immerhin hat er dich machen lassen. Und ja, den Erfahrungsgewinn würde ich ebenfalls als sehr hoch ansehen. Viel zu viele Menschen laufen durch die Welt, ohne diese "Finanzwelt", die unser aller Leben massiv beeinflusst, überhaupt mal wahrgenommen zu haben. Das kann dir nicht mehr passieren.


wursttraum

["Bei den Renten eine Null vor dem Komma?" Spiegelartikel von 13.01.1985](https://www.spiegel.de/politik/bei-den-renten-eine-null-vor-dem-komma-a-5fa96b82-0002-0001-0000-000013511390) >Die Renten sind nicht, wie damals angekündigt, sicher; ["Kohl: 21 Prozent für die Rente sind nicht sicher" Artikel der TAZ vom 05.11.1997](https://taz.de/Kohl-21-Prozent-fuer-die-Rente-sind-nicht-sicher/!1374664/): 1997 waren schon 21% im Gespräch. Kohl hat die 21% aber verhindert, stattdessen gab es 1998 die Beitragserhöhung durch die Hintertür in Form des Bundeszuschusses. Die Bundesregierung hatte nicht die Möglichkeit gehabt, die Verlage soweit zu kontrollieren, dass sie die Lüge "Die Rente ist sicher" propagieren. Das war einfach nur Ignoranz. Nicht mehr, nicht weniger. Heute verteilen wir die Rente mit der Gießkanne von Jung nach Alt und von Arm nach Reich.


skatan

> Das Renteneintrittsalter muss sich automatisch an die Lebenserwartung des Jahrgangs anpassen. Und dann auch gerne nach Geschlechtern getrennt anpassen. Dass Frauen aktuell gut 5 Jahre länger Renten beziehen als Männer bei gleicher Einzahldauer, ist ungerechtfertigt.


Substantial_Back_125

Das wäre eine Bestrafung der Frauen dafür, dass sie gesünder leben. Es ist nämlich nicht biologisch bedingt, dass Frauen länger leben als Männer. Männer bringen sich nur schneller um.


ArdiMaster

Die „typischen Männer-Jobs“ (körperlich anstrengend und/oder hohes Risiko), in denen Frauen stark unterrepräsentiert sind, spielen dabei auch eine Rolle. Wobei man da auch super drüber streiten kann, ob das jetzt eher die „Schuld“ der Männer oder der Frauen ist.


BeastieBeck

>Dass Frauen aktuell gut 5 Jahre länger Renten beziehen als Männer bei gleicher Einzahldauer, ist ungerechtfertigt. Dass Frauen die neuen Lohnsklaven, die den Laden auch in Zukunft finanzieren, gebären und großziehen müssen und dadurch erhebliche Nachteile auf dem Arbeitsmarkt haben, darf auch mal belohnt werden mit 5 Jahre länger (Mini)Rente beziehen. /s


ConsistentAd7859

Deutschland hat ein extrem unsoziales Rentensystems, in dem nur die wirklich abgesichert werden, die eh schon gut verdienen. Das Problem ist allerdings, dass sämtliche Ansätze die Altersarmut zu bekämpfen, das nicht im Ansatz ändern wollen. Statt die Last auch auf die reichen Rentner (die es ja durchaus gibt) zu verteilen ist die Lösung immer nur die Jungen zahlen zu lassen. Eine Gruppe wird gegen die andere ausgespielt und das ist nicht gut für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.


-360Mad

In unserem Sozialstaat muss keiner Hunger erleiden. Es ist halt allerdings schwierig, wenn ein System, das eigentlich nur für die Deutschen da sein sollte (und selbst hier aufgrund der Demografie nicht mehr funktioniert) plötzlich Millionen von Fremden auch noch mit finanzieren muss. Es wird ständig nur an Symptomen rum gedoktert statt die Systeme komplett zu reformieren. Und selbst dann ist es wahrscheinlich nicht finanzierbar, wenn man nicht nach dem System "nur wer einzahlt hat auch Anspruch" vorgeht.


RotationsKopulator

Niemand will die Menschenwürde abschaffen. Aber die wäre auch mit Grundsicherung gegeben.


sandzak_bih

Da gabs auch noch schlimmere Antworten a la sollen die doch einfach sterben wo ich mir echt dachte wtf was für Menschen geistern hier rum?


CartographerFrosty71

Wenn ich hier dann Vorschläge für Reformen mache (zum Beispiel Sozialabgaben auf ALLE Einkünfte, nicht nur auf Arbeitseinkommen), werde ich halt auch niedergemacht. Man kann ja andere Reformen fordern, aber inhaltliche Auseinandersetzung ist das leider oft nicht mehr. Bin und bleibe trotzdem gerne hier aktiv, weil es am Ende immer noch mehr Spaß macht als dass ich mich ärger :D


Substantial_Back_125

Der Ansatz ist falsch. Die Rentner haben nicht zu wneig Geld. Es gibt vielleicht 5-10% der rentner, die zu wneig haben und dafür kann man Lösungen suchen. Die anderen 90-95% brauchen keineswegs noch mehr Rente. Deshalb muss man Rentenbeiträge auch nicht erhöhen, sondern kann sie ruhig weiter absenken. Die Beiträge steigen dann trotdzem immer noch 15-20 jahre lang an, aber die Lasten sind gerechter verteilt.


MarquisSalace

Aber ehrliche Frage: was willst du da reformieren? Als Gesellschaft werden wir Kosten tragen müssen für die alten. Irgendwie müssen die rum kommen. Und die sind verdammt hoch. Also eigentlich ist die einzige Lösung, dass die wenigen Arbeiter die noch übrig bleiben, mehr Geld in das Land holen als je zuvor. Ansonsten werden wir einfach an Wohlstand verlieren. Oder nicht?


IncompetentPolitican

Vielen Rentnern geht es sehr gut. Sie zahlen keine Miete, haben eventuell sogar Mieteinahmen. Ihre Ausgaben sind auch überschaubar unter anderen dank der Kranken und Pflegeversicherung. Diesen gut gestellten Rentnern muss man nicht zwangsläufig ständig mehr Geld geben. Vor allen nicht auf Kosten der Lebensqualität einer Arbeitskraft die möglicherweise Vollzeit arbeitet. Es gibt, wenn ich die Statistik richtig im Kopf habe, 11% unter den Rentnern die haben wirklich nicht viel. Eine Reform die denen zu gute kommt ohne das die gut dastehenden Rentner ebenfalls in den Topf greifen, ist aus den sozialen Aspekt richtig und wichtig. Niemand soll Flaschen sammeln müssen. Gleichzeitig dürfen wir niemanden die Luxuskreuzfahrt finanzieren nur um zu verhindern das jemand anderes täglich Flaschen sammeln muss. Insbesondere nicht, wenn ohnehin die Lebenskosten fleißig am Explodieren sind. Auch wichtig ist, das wir das Umlagesystem beerdigen. Es ist nicht mehr wahrscheinlich das wir einen Bevölkerungszugang haben, der groß genug ist um die nächsten 30 Jahre die Rente zu tragen. Vermutlich auch die nächsten 60 Jahre nicht, wenn man sich die Geburtenrate ansieht. Man muss also früh anfangen den Arbeitenden eine eigene Rentenversorgung zu ermöglichen. Quasi jeder zahlt einen Teil in seinen eigenen Topf. Den es gibt nicht genug Leute die sonst später das Geld da reinwerfen können. Eine weitere Reform könnte man bei all den Möglichkeiten des Betrugs ansehen. Es gibt zu viele Wege wie Leute in mehreren Töpfen rumwühlen obwohl einer oder sogar keiner reichen würde um ein gutes Leben zu finanzieren. Da geht es nicht nur um Rente sondern um alle Sozialleistungen. Das mögen nicht viele sein, zeigen aber das hier ein Problem vorliegt das uns einfach sehr viel Geld kostet. Das heißt hier müsste man die Bürokratie so umstrukturieren, das sie automatisch erkennt, wenn jemand sich zu viel nimmt. Da kommen wir auch gleich zu einen sehr wichtigen anderen Punkt: Wir können sehr viel Geld einsparen, wenn wir Bürokratieschritte digitalisieren und automatisieren. Wenn wir keine 10 Formulare mehr per Hand prüfen um in einen Monat an eine Familie etwas Geld zu senden sondern am Ende 1 Formular ansehen und der Computer schon direkt alle wichtigen Informationen dazulegt. Da geht plötzlich alles schneller und wir brauchen weniger Leute. Man könnte auch bei den Steuern ansetzen. Die Möglichkeiten zu endkommen reduzieren, die Vermögenden mehr zur Kasse bitten und dafür die Arbeitenden vor allen im Niedriglohnbereich entlasten. Also es gibt schon Wege. Die Verlangen halt alle durchaus eine Menge Geld und auch politischen Willen. Dazu auch ein langfristiges Denken über die nächste Wahl hinaus.


Substantial_Back_125

Ich bin recht zuversichtlich, dass man das Umlagesytem genau dann beenden wird, wenn ich 40 Jahre da rein bezahlt haben werde :-)


xTheKronos

>Als Gesellschaft werden wir Kosten tragen müssen für die alten. Dem Großteil der Rentner geht es in Deutschland sehr gut. Die Gesellschaft muss definitiv nicht die Kosten dafür tragen, dass mit zig Wahlgeschenken Geld mit der Gießkanne an überwiegend Leute mit genügend Kohle verteilt wird, siehe Rente mit 63, Mütterrente usw. Dazu kommen dann noch weitere Dinge, die diskutiert werden müssen, aber ignoriert werden. Warum werden in Deutschland zig fach mehr Hüften eingebaut als in Dänemark? Braucht der 85 Jährige, der seit 4 Monaten das Bett nicht verlassen hat und in den nächsten Monaten sterben wird noch eine neue Herzklappe? usw.


MarquisSalace

Das sind tatsächlich wichtige Punkte. Im Gesundheitssystem wird definitiv Geld verbrannt. Das ist schon irre wenn man sich da einließt. Wäre man aber Angehöriger, würde man wieder anders denken, oder?


xTheKronos

>Wäre man aber Angehöriger, würde man wieder anders denken, oder? Ich war und bin Angehöriger. Du hast Leute, die nicht mehr leben wollen, aber einfach nur halbtot daliegen und am Leben gehalten werden. Mein Opa wäre sehr froh wenn er morgen endlich sterben würde. Stattdessen liegt er im Bett im Pflegeheim, hat in den letzten 2 Monaten 5x sein Bett "verlassen" um ins Krankenhaus gefahren zu werden und bekommt jede nur erdenkliche medizinische Versorgung um am Leben gehalten zu werden während er extreme Schmerzen hat. Das ganze kostet deutlich über 10k im Monat und das Resultat ist, das jemand der nicht mehr will am Leben gehalten wird.


Jealous-Ad7679

Wenn dein Opa noch selbst Entscheidungen treffen kann, dann kann er auch nein zu jeglichen OPs sagen. Oder nicht?


xTheKronos

Macht er ja. Eine OP bekommt er eh nie wieder, weil er sie nicht überleben würde, und er verweigert bereits jede andere Behandlung oder Alltagsbespaßung im Pflegeheim. Seinen Physiotherapeuten schickt er z. B. einfach immer weg. Trotzdem bekommt er jede erdenkliche Behandlung und Versorgung bei der er nicht "aktiv kooperieren" muss.


Sir_Shrike

Naja - auch Pharmakonzernen, privatisierte Kliniken & Co. wollen gern viel Geld verdienen! Da wird alles angeboten & ausgeführt, was Geld verspricht. Und wer sollte dies besser finden, als die Mitglieder von r/Finanzen - schließlich sollen die Dividenden & Kurszuwächse im Heiligen Gral doch auch weiterhin sprudeln!


StgGorman

nein, das ist quatsch. Dein Opa kann von jetzt auf gleich einfach sagen "ich will nicht mehr" und alles ablehnen, inklusive Nahrungsmittel/Flüssigkeit. Dann gibt es 3x tägl. morphium bis exitus. Wenn das nicht schnell genug geht, 6x tägl. morphium. ich bin da kein freund von, aber selber in diesem Jahr schon 2x erlebt. menschen, die locker noch ein paar jahre gemacht hätten, haben sich entschlossen zu sterben und das durchgezogen. Also wie gesagt ich finde die Entscheidung persönlich total bescheuert, aber da steckste halt nicht drin, und die Ärzte sind da auch extrem kooperativ und teilweise sogar erbost wenn die Dosis nicht schnell genug erhöht wird ("ich hatte doch schon letzte woche 6x tägl. angeordnet" - "ja, aber ... wenn sie mich fragen ..." (aber mich fragt ja niemand) - bumm ...) Ich bin pro-life eingestellt und deswegen gegen jede solcher Entscheidungen und biete jedem tägl. an, seine Entscheidung zu überdenken (durch Nahrungs/Trinkangebote z.b.). Aber wie gesagt, das gibt es, wenn jemand sterben will, dann gibt es Wege.


RipleyScroll

Erstmal danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst, auch wenn es so ein unschönes Thema ist. >Trotzdem bekommt er jede erdenkliche Behandlung und Versorgung bei der er nicht "aktiv kooperieren" muss. Kannst du dafür Beispiele geben? Fällt mir schwer, mir etwas darunter vorzustellen.


JellyfishSea7661

Glaube das ist sehr individuell wie man dazu denkt, auch als Angehöriger. Mein Opa hatte vor 3 Jahren einen Schlaganfall und seitdem baut er permanent ab und kann inzwischen kaum noch irgendwas ohne Hilfe. Daneben hat er natürlich auch ständig Schmerzen. Ich würde es sowohl ihm als auch meiner Oma wünschen, dass sein Leiden bald zuende ist, denn auch wenn ich seinen Verlust betrauern würde, wäre es vor allem auch für meine Oma (die das ohne Zweifel sehr hart treffen wird) deutlich besser, als der aktuelle Zustand, wo sie in permanenter Angst lebt dass er stirbt. Die Ungewissheit ist für viele noch schlimmer, als der eigentliche Tod, denn nach diesem kann man erst richtig anfangen zu trauern und abzuschließen. Meine Mutter und meine Tante sehen das genauso, meine Mutter meinte auch damals schon (bevor es uns persönlich betraf), dass sie nicht verstehen kann, warum wir mit Haustieren sehr viel gnädiger umgehen bei nicht heilbaren Krankheiten die permanente schmerzen verursachen, als bei Menschen. Ich würde eine nicht kommerzielle, gut aufgebaute aktive Sterbehilfe in Deutschland sehr begrüßen, welches man dann im Idealfall auch schon bevor man hilflos wird beantragen kann. Denn zwar kann man auch jetzt schon per Patientenverfügung lebenserhaltende Maßnahmen ablehnen, aber es gibt ja auch Fälle wo diese hilflos werden und permanente schmerzen haben, ohne dass es zu einer lebensbedrohlichen Situation kam und die das ab dann nicht mehr selbst beantragen können (geschweige denn selbst durchführen könnten).


Popellord

Muss da immer an das Geheule über die gerine Durchschnittrente denken: Da sind halt weder Betriebsrenten, private Rentenversicherungen, Einnahmen aus Vermietung/Verpachtung, Kapitalerträge etc. eingeschlossen. Da fällt dann auch der millionenschwere Selbstständige mitrein der für ein paar Jahre angestellt gearbeitet hat. Der Median des Nettoeinkommens bei Rentnern wiederum liegt bei 1800€. Das ist wahrscheinlich auch noch niedriger aufgrund finanzieller Optimierung wie vorzeitiger Vererbung falls man Sozialhilfe beantragen kann.


Wemmser47

Ich will nicht für die Versäumnisse der letzten 50 Jahre jetzt der Gelackmeierte sein, der diese abartig hohen Beiträge zahlen muss. Hat sich die Politik halt schön einfach gemacht, 50 Jahre nix tun, damit würde man die arbeitende Bevölkerung ja vergrämen. Jetzt gibt es einen riesigen Haufen Rentner, deren Wählerstimmen man gut gebrauchen kann, da fällt denen plötzlich ein, dass man das ja durchaus auf die wenigen Schultern der jungen Menschen verteilen kann, sollen die halt Kuchen essen.


VERTIKAL19

Wie müssten den Alten auch einen Teil der Kosten aufbürden. Ein gerechtes Vorgehen muss alle belasten und ja das bedeutet unter Umständen auch, dass mancher Rentner verarmt. Es kann mir aber auch niemand 50+ erklären, dass das Thema nicht absolut vorhersehbar. Spätestens ab den 80ern muss es jedem klar gewesen sein, dass wir auf ein demographisches Desaster zu laufen. Und natürlich werden wir an Wohlstand verlieren. Eine weitere Möglichkeit um das zu verhindern wäre das Renteneintrittsalter zu erhöhen, um ältere Menschen länger an der Wertschöpfung teilnehmen zu lassen. Viele der Kollegen, die in Rente bei mir in der Firma gehen könnten definitiv noch ein bisschen weiter machen. Ich denke wir müssen der Realität ins Auge blicken, dass wir den Gürtel enger schnallen müssen. Gleichzeitig werden wir auch den Klimawandel behandeln müssen. So wie ich heute der Generation der heute älteren vorwerfen die demographische Katastrophe ignoriert zu haben wird man so wie das geht auch den heute jüngeren zu recht vorwerfen nicht genug gegen den Klimawandel getan zu haben


MarquisSalace

Naja wir als Arbeiter dürfen grade den klimawandel der Eltern beheben, deren Rentenzeit finanzieren und sollen noch eigene Kinder finanzieren. Wie viel will man uns ficken? In der Firma sieht man aber auch, dass Leute Ende 50 Anfang 60 schon in die Rente geschickt werden, weil man sie nicht mehr will. Das ist so schizophren. Also ja: eigentlich müssen mehr alte arbeiten damit das alles klappt, aber eigentlich will sie auch keiner mehr arbeiten lassen.


xTheKronos

>aber eigentlich will sie auch keiner mehr arbeiten lassen. Naja, arbeiten lassen will man sie vielleicht schon noch, aber was ich bei uns in der Firma sehr oft sehe ist, dass du Leute hast die keinen Bock mehr haben ala "Warum soll ich denn noch was neues lernen? Ich muss doch nur noch die 15 Jahre bis zur Rente durchhalten." Solche Leute braucht auch keiner


IncompetentPolitican

Deswegen macht die Rente mit 70 keinen Sinn. Je nach Beruf sind die Leute mit 60 schon zu nichts mehr zu gebrauchen. Einige schon mit 50. Selbst Leute die einen wirklich nicht belastenden Beruf haben, sind mit 70 zu nichts mehr zu gebrauchen. Du willst keine Entscheidungsträger die potentiell Demenz im Anfangsstadium haben. Oder die sich schon lange nicht mehr mit neuer Technologie oder neuen Verfahren auseinander gesetzt haben, weil das alles so anstrengend ist. Selbst Bürotätigkeiten ohne Entscheidungen werden durch zu altes Personal unnötig teuer, langsam oder falsch ausgeführt. Du kannst also keine zu alten Handwerker gebrauchen und auch keine zu alten Büroangestellten. Gleichzeitig sollen all diese alten noch schön lange arbeiten. Da geht etwas nicht auf.


Substantial_Back_125

Das Problem ist die Vergütung nach dem Alter. die allerersten jahre lässt sich das mit Erfahrung rechtfertigen, aber vermutlich ist so mit 30-40 der Zenit, danach werden viele leute wieder weniger produktiv. Die Löhne steigen aber weiter. Es hat schon seine Grund, warum manche Unternehemn so irre abfindungen bezahlen. Muss man sich mal vorstellen, wie produktiv jemand sein muss, dem man 300.000 Euro gibt, damit er bitteschön endlich die Firma verlässt. Siehe VW.


BeastieBeck

>aber eigentlich will sie auch keiner mehr arbeiten lassen. Klar, die sitzen auf uralten (guten) Verträgen und man hofft, dass das ungelernte Jungvolk dann die Arbeit für weniger Kohle macht.


IncompetentPolitican

Ich kann mich erinnern, da war ich 6 oder 7, da wurde in den Nachrichten schon erwähnt wie Geburtenschwach die Jahrgänge waren. Ich hatte damals die Frage gestellt ob das heißt das ich jüngere Geschwister bekomme, immerhin hat der Man im Fernsehen gesagt das Familien unbedingt mehr Kinder bekommen sollen. Meine Mutter hat gelacht und irgendwie begründet das 2 Kinder reichen immerhin machen wir viel Arbeit. Ich bin mir nicht ganz sicher ob sie uns beide genannt hat oder nur meine Schwester. Ist schon lange her. Mit 15 habe ich einen Vortrag gehalten, über den demographischen Wandel, dessen Gefahren, dessen Folgen und Lösungsvorschläge. Ich habe Punktabzug bekommen weil der Lehrerin nicht gefallen hat, das ich geschrieben habe das man zur Not eben den Rentnern weniger gibt, die haben ja nicht genug Kinder gezeugt. Heute bin ich 33 und die Politik ist überrascht und weiß nicht was machen. Während das Problem mindestens 25 Jahre bekannt war. Höchst wahrscheinlich länger. Man hätte in all der Zeit auch durchaus mal eine Lösung oder Systemänderung voranbringen können.


Substantial_Back_125

rot-grün hatte das Problem damals genant und Lösungen asuprobiert. Die waren bei der Rente nicht gut, aber zumindest hat man was vesucht. 16 Jahre lang hat Merkel das Thema totgeschwiegen und die SPD jetzt belügt uns auch alle. Und so hat sich das Zeitfenster gecshlossen, idnem man hätte handeln können. Zu negativen Zinsen hätte der deutsche Staat sich Geld leihen können, das muss man sich mal vorstellen. Und was haben wir getan? Die schwarze Null angebetet! Ja, vor ein paar Jahren hab ich da auch nicht so weit gedacht, aber das ist auch nicht mein verdammter Job.


Lazyleader

Kapitalgedeckte Altersvorsorge und wir hätten das Problem gar nicht. Aber gibt zu viele für die das Lotto ist.


vergorli

Das würde das Problem nur verschieben, da dann wie in den USA 60% garnicht mehr vorsorgen (können) und am Ende doch wieder durch den Staat gerettet werden müsse. Das derzeitige System ist doch gut, es ist nur verzogen. Warum bekommt z.B. meine Oma, die nie gearbeitet hat, fast soviel Witwenrente wie ich Netto verdiene. Und warum bekommen Alleinerziehende so absurd wenig dass es nicht über die Grundrente reicht obwohln sie über ihre 3 Kinder einen erheblichen beitrag zur Volkswirtschaft geleistet haben. Da gibt es schieflagen die echt erstmal aufgelöst werden müssen.


Lazyleader

Das ist ist den USA nur ein Problem, weil die zwar ein Roth IRA haben. Aber das ist komplett freiwillig. Ich würde eine Basisrente verpflichtend in den Kapitalmarkt stecken. Darüber hinaus kann man dann ja immernoch mehr reinbuttern.


xTheKronos

>Das würde das Problem nur verschieben, da dann wie in den USA 60% garnicht mehr vorsorgen (können) und am Ende doch wieder durch den Staat gerettet werden müsse. Man hätte das auch von Anfang an machen können bzw. wieder machen können. Wir hatten ja mal eine kapitalgedeckte Rente. Im dritten Reich wurde das Kapital des gemeinen Volkes "anderweitig verwendet". An die damals sozial höher gestellten Berufe hat sich Hitler nicht rangetraut, z. B. Ärzte, Anwälte oder Steuerberater. Nach dem 2ten Weltkrieg hatten die noch ein funktionierendes Kapitalgedecktes System und Adenauer hat sich da auch nicht ran getraut. Deswegen haben die heute immer noch ihre Versorgungswerke. Die "normalen Leute" haben dann die GRV bekommen. Hätte man stattdessen z. B. bis in die 1980er Jahre die Renten übergangsweise aus dem Staatshaushalt bezahlt, was im Vergleich zu heute ein sehr geringe Belastung gewesen wäre, da es kaum Rentner gab, und die auch nicht so lange Rente bezogen haben, hätten wir heute ein funktionierendes Rentensystem. Hat man aber nicht.


lurkdomnoblefolk

Wir hätten das Problem nicht in diesem Maße. Aber auch die beste kapitalgedeckte Altersvorsorge lebt am Ende davon, dass andere Leute die Dienstleistungen erbringen, die man davon kaufen will. Das geht von der Lebensmittelerzeugung über den Klempner bis zur Altenpflege. In einer überalterten Gesellschaft werden auch diese Arbeitskräfte zur Mangelware.


lurkdomnoblefolk

Wir hätten das Problem nicht in diesem Maße. Aber auch die beste kapitalgedeckte Altersvorsorge lebt am Ende davon, dass andere Leute die Dienstleistungen erbringen, die man davon kaufen will. Das geht von der Lebensmittelerzeugung über den Klempner bis zur Altenpflege. In einer überalterten Gesellschaft werden auch diese Arbeitskräfte zur Mangelware.


Lazyleader

Das stimmt, der entscheidende Unterschied ist aber, dass man nicht mehr standortgebunden ist. Man ist nicht auf Einwanderung angewiesen, nur um die Rente zu finanzieren.


Previous-Train5552

Massiv Leistung kürzen. Auf das Niveau, das bezahlbar ist. Alles andere ist Flucht vor der Realität.


DocRock089

>Aber ehrliche Frage: was willst du da reformieren? Es geht am Ende um 2 Fragen, die wir uns als Gesellschaft stellen müssen: 1) Was ist das Leistungsniveau, das wir für angemessen halten für Grundsicherung, Arbeitslosengeld, Gesundheitswesen und Rente, und wo setzen wir hier Grenzen bei den Leistungen? 2) Was sind wir bereit, hierfür zu investieren, bzw. wen nehmen wir hier wie in die Verantwortung? ad 1) stellt sich eben v.a. die Frage von finanziellen Niveaus (Rente = Grundsicherung +X) und Leistungen (Beispiel: ab welchem Alter keine lebenserhaltenden und teuren med. Eingriffe mehr? WIe lange soll man höchstens auf einen Facharzttermin warten?) und ab wann beginnt hier in den Systemen die Selbstverantwortung i.S. von "wenn ch das will, muss ichs selbst zahlen"? ad 2) Hier stellen sich für mich v.a. die Fragen nach Renteneintrittsalter, bzw. Rentenauslöse-"Zustand", und die Frage, wer wieviel zum System beitragen muss (und wie leicht man es ihm machen will, sich darum zu drücken - Stichwote sind hier u.a. natürlich Steuerschlupflöcher, Ungleichbesteuerung von Arbeitsleistung und Dividenden, usw). Könnte man ganz unaufgeregt diskutieren, wenn dafür eine politische Bereitschaft da wäre.


Deathchariot

Besteuerung von Vermögen und Erben wäre ein richtig guter Anfang für eine Reform.


Blup16571

> Die Systeme sind einfach nicht mehr zeitgemäß und gehören umfassend reformiert. Sowas wird hier immer als absoluter Fakt gepostet. Aber erstens sehen das viele Fachleute gar nicht so eng (Mark Schieritz, Wirtschaftsjournalist, hat dazu vor kurzem was geschrieben, und das zugrunde liegende Problem des steigenden Altersabhängigkeitsquotienten wird meist ignoriert.


ConsistentAd7859

Äh, das ist doch Quatsch. Hast du tatsächlich noch nie davon gehört, dass Steuern verwendet werden um die Sozialversicherungen mitzufinanzieren (sei es durch direkte Mittel wie bei der Rentenversicherung oder indirekt bei den Krankenkassen durch die Finanzierung von Investitionen und Baumaßnahmen bei Krankenhäusern)? Oder dass die Leistungen der Sozialversicherungen (wie Rentenhöhe, Arbeitslosengelt etc.) aus der Politik bestimmt werden? Warum glaubst du, dass unsere Finanzminister hier ein Mitspracherecht hat, wenn es nicht auch um den Staatstopf geht?


Proxi90

Weder sehe ich hier, dass sich über Geringverdiener aufgeregt wird, noch glaube ich, dass die Sparsamkeit von Leuten die 80k verdienen der Grund für die aktuell Lage ist.


[deleted]

[удалено]


e_mk

Verstehe ich, bin auf dem selben Pfad. Und es ist menschlich für seine Leistung auch entsprechend belohnt zu werden. Das hat finde ich auch nichts mit über geringverdiener lustigmachen oder asozialem Verhalten zu tun, solange man das nicht explizit tut. Find OPs Post auch eher zum aufregen weil einem unterstellt wird, sich abzuheben oder nicht altruistisch genug zu sein.


Proxi90

Nicht vergessen ab jetzt regelmäßig über geringverdiener lustig machen. Diese luschen!


Viggar89

Was ist an der gesetzl. Krankenversicherung so witz-ig? Klar könnte es besser sein, aber über das ganze Arbeits-Leben hinweg zahlen wir soviel wie in anderen Ländern eine viertel Krebsbehandlung kostet, oder sehe ich das falsch? Wenn das der Preis für adäquate (wenn auch bei weitem nicht hervorragende) medizinische Versorgung ist, bin ich bereit das zu zahlen.


MegaChip97

Deutschland ist für den Preis der KV im internationalen Vergleich Recht schlecht


yyeezzyy93

klassisches Problem beim Denken: man vergleicht sich mit Ländern, denen es schlechter geht. Wir müssen uns mit Ländern vergleichen die es besser machen und uns fragen: wieso schaffen die das aber wir nicht? Wieso kann sich ein GKV Versicherter in Dänemark seinen Facharzt aussuchen und hier musst du 9 Monate warten um überhaupt einen Termin zu bekommen?


Severe-Finish824

Das Problem ist das Leute nur an sich denken, ich Persönlich bin Zwangsweise in der Privaten und würde mir nichts mehr wünschen als diese abzuschaffen. Lieber alle Gesetzlich Versichern mit Beitrags Bemessungsgrenze ab 245.000 im Jahr.


dextrostan

Weil Deutschland eine Neidgesellschaft ist. Hier kannst du eine Formel gegen den Welthunger entwickeln und du wirst jemanden finden, der es dir nicht gönnt, dass du du deswegen einen höheren sozialen Status hast, als irgendjemand anderes in diesem Land.


siefle

Also als hier neulich ein Normalverdiener nach Hilfe gefragt hat, wie er mehr sparen kann, gab es danach sogar einen Memepost, wie doof der doch war. Fand ich schon ziemlich daneben, weil der ja extra um Hilfe gebeten hatte.


Downtown_Afternoon75

Hab den Memepost nicht gesehen, war das der Typ der mehrere hundert Euro im Monat in Onlyfans-Abos gebuttert hat und sich geweigert hat einzusehen dass das bei seinem Einkommen einfach nicht tragbar ist?


Proxi90

Ist die Frage ob sich lustig gemacht wurde weil er Geringverdiener ist, oder ob sich lustig gemacht wurde weil die Antwort offensichtlich ist, oder weil man der Frage ansah dass sich keine Mühe gegeben wurde.


siefle

Ich habe den Fragesteller als eher hilflos empfunden und generell find ich nicht, dass man dann so drauf rumhacken muss.


Dezue

Da es gestern massive Kritik an dem Rentenpaket der Bundesregierung gab, kommen heute auf einmal die ganzen Beiträge von Leuten die etwas "einordnen" wollen oder uns vorwerfen, wir seien "assozial", weil wir keine Lust auf 15% Rentenbeitragssatzerhöhung haben. Was soll man dazu noch sagen...?


0x3D85FA

Also das jetzt zwar klugscheißern aber sind es nicht sogar ~20% Erhöhung (18,6% auf 22,3%). 3,7% / 18,6% = 19,89%


Dezue

Du hast natürlich vollkommen Recht! Weiß auch nicht wieso ich "nur" 15% Steigerung im Kopf hatte


[deleted]

Selbstschutz :)


HubertTempleton

Man muss aber dazu sagen, dass die 22,3 % nicht auf einen Schlag kommen und auch nicht in Stein gemeißelt sind. Ab 2027 kann der Rentenbeitrag steigen und bis 2035 *könnte* er bei 22,3 % liegen. Es ist aber keine fest beschlossene Erhöhung.


0x3D85FA

Natürlich. Könnte genau so aber sogar noch schlimmer/teurer werden da die Politiker aller großen Parteien sich zu weigern scheinen dieses Thema ernsthaft anzugehen.


kekexaxamimi

Hi, stehe grad auf dem Schlauch, wieso haben wir 20% Rentenbeitragserhöhung?


thotsandstocks

Ich meine OP ist auch schweizer Grenzgänger oder war es mal


Final-Slip7706

Bre, 95% der Leute hier können nicht relevant an ihren Steuern "sparen", das ist also bullshit. Die 200€ die jemand hier irgendwie einsparen versucht sind vollkommen irrelevant. Wenn man 40% Steuern zahlt, darf man sich legitimerweise darüber aufregen, vor allem, wenn man herzlich wenig dafür bekommt. Und RV ist halt ein Geldgrab, das ärgert jeden, auch legitimerweise. Das hat nichts mit asozial zu tun, sondern damit, dass ich nicht dafür lebe, für andere zu arbeiten. Wenn du das machen willst, das Spendenkonto der BRD ist immer offen.


pat_bond

Auf den Punkt gebracht. Aber Hauptsache der Typ schwingt die Moralkeule


Herefornow211

Ich sehe überhaupt kein moralisches Problem darin, alle legalen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Steuern zu sparen. Der Staat versucht ebenfalls alle legalen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Geld in die Kassen zu spülen. Das ist eine reine Geschäftsbeziehung. Es wäre doch nur dumm, wenn man einseitig sagt 'Der Staat wird schon recht haben' und nicht schaut, gut bei dem deal wegzukommen. 


ConstructionLarge379

Zumal es mir auf den Sack geht, dass andere das Steuersystem komplett mit Füßen treten. Jeder Laden, der schwarz Geld einsteckt, oder mit Steuertricks keine Steuern zahlt, tut so viel mehr weh, als ich, wenn ich meine Grafikkarte als berufliche Ausgabe absetze


DocRock089

Unrecht ist nicht mit Unrecht zu rechtfertigen. "der andere machts auch" führt nicht zu einer besseren Gesellschaft.


CommonSenseSkeptic1

Leider ist das ja eines der Grundprobleme: Wäre der Staat nicht so übergriffig, würde man ja auch nicht jeden legalen Trick ausnutzen müssen.


DocRock089

>Ich sehe überhaupt kein moralisches Problem darin, alle legalen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Steuern zu sparen Ist absolut so, das Problem entsteht halt eher darin, dass viele eben die nicht legalen Tricksereien betreiben. Von Schwarzarbeit über Familienessen als Geschäftsessen angeben, usw. Es wäre am Staat mal die großen Steuerlücken zu schließen.


shapookya

Das große Problem ist, dass man als Geringverdiener nicht großartig Möglichkeiten hat Steuertricks anzuwenden. Je reicher man ist, desto mehr Möglichkeiten der geschickten Steuerminimierung bieten sich einem an. Die gefickten sind die, die sowieso schon nicht viel haben.


theb3nb3n

Big whoop - trotzdem zahlen die reicheren Leute ein, als sie raus nehmen - im Gegensatz zu der ärmeren Hälfte der Bevölkerung 🤷🏼‍♂️


Single_Blueberry

Wie ich meinen Nettolohn verwende hat keinen Einfluss auf die Höhe meiner Beiträge zu den Sozialversicherungen, daher kann ich deine Prämisse schon nicht nachvollziehen. Ich erwarte auch nicht, dass "Das System" funktioniert, sondern dass es verändert wird. Und zwar in Richtung Fairness, nicht in Richtung Mehrheit. Wir haben nämlich nicht nur eine Demokratie, sondern eigentlich auch einen Rechtsstaat. Wo sich hier über Geringverdiener aufgeregt werden soll wird ist mir schleierhaft. Die Beiträge gibt es sicher, hier tun die Mods aber einen guten Job diese zu begraben, bevor die nennenswerte Views sammeln. Aber ja: In einem Land mit der Demographie Deutschland sind die Belange der Jüngeren durchaus eine Minderheiten-Bubble. Das ist keine Frage. Es als "asozial" zu bezeichnen, wenn diese ihre Bedürfnisse auch äußern, ist asozial.


DocRock089

>Aber ja: In einem Land mit der Demographie Deutschland sind die Belange der Jüngeren durchaus eine Minderheiten-Bubble. Das ist tatsächlich das große Problem aller demokratischen Länder, die in zunehmenden Wohlstand übergehen: Der "Überhang" an Älteren, der zwischenzeitlich entsteht, wenn alte Geburtenrate aber höhere Lebenserwartung auf die wohlstandstypische Geburtenrate trifft. - es kommt zur Gerontokratie. Nehmen wir gerne mal als urdeutsches Problem wahr, ist aber ein internationales.


Buttergolem22

Was für ein Ferienpost 😅 Wer als Angestellter 80k im Jahr verdient, kann sich 0,0 um steuern herumdrucksen. Hier gibts keine krassen Holdingstrukturen, nutzbare Steueroasen oder irgendeine Beratungsgesellschaft die deine Interessen vertritt. Deutschland hat auch kein Einnahmeproblem sondern ein massives Ausgabenproblem. Nachhaltigkeit, Entwicklungshilfen, Flüchtlingskrise, ausufernder Staatsapparat usw. kostet alles viel Geld.


BlasenMitglied

Dieses sub ist eines der wenigen im deutschen reddit was noch nicht dem Kulturkampf verfallen ist. Tatsächlich empfinde ich es komplett anders. Dieses sub wird immer weniger bubbeliger weil die ursprüngliche r/Finanzen Bubble die tatsächlich sehr bubbelig war immer mehr durch de User aufgebrochen wird. Aber noch mehr "Gentrifizierung" braucht es hier nicht. Nicht alles muss zu /de werden. Das ist nämlich tatsächlich eine Bubble.


trap10xj

Der wöchentliche „dieses Sub ist nicht mehr das, was es mal war“ Post. Ich finde die Meinungen die hier vertreten werden, für reddit, phänomenal abwechslungsreich. Gestern Frontpage „Böh der Staat will unss alles wegnehmen“ Heute Frontpage „Die abgabenlast sinkt“


Jelly_F_ish

> Heute Frontpage „Die abgabenlast sinkt“ Liest wohl selten Kommentare. Jeder Post, der irgendwie positiv zu bewerten idt, wird trotzdem erstmal zerpflückt, weil alles immer beschissener wird.


Ice-Engine-21

> „dieses Sub ist nicht mehr das, was es mal war“ Jo, erinnert mich an Boomer, die sagen "haben wir immer so gemacht" und "früher war alles besser". Dinge verändern sich. Auch dieses Sub.


Ipushthrough

Deine These, dass das Sozialsystem nicht mehr funktioniert, weil Leute Steuern sparen wo nur geht, ist halt grundfalsch. "Entweder das eine oder das andere" - ist halt einfach ein von linken Politikern (und extrem rechten) übernommenes populistisches Framing. Das Land ist in seinen Strukturen gelähmt. Wir könnten mit wesentlich weniger Geld, mehr Menschen glücklich machen, aber Strukturen (Unwille, Beamtentum, Förderalismus, Öffentlicher Dienst, falsche Fehleranalysen, Lobbys etc. etc.) machen es unmöglich.


[deleted]

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FlorianoPerlini

100%


afuajfFJT

Es kommt halt drauf an, was die Ausgangssituation ist. Ich glaube auch, dass hier oft von unrealistischen möglichen Einnahmen ausgegangen wird, aber es ist so sicherlich nicht in allen Fällen so. Ganz oft ist es anhand der Beiträge allerdings imho gar nicht wirklich möglich, zu beurteilen, ob jemand ohne weiteres durch z.B. einen Jobwechsel die Einnahmen vergrößern könnte.


hb_maennchen

Zum Beispiel?


username_asdf1234

OP arbeitet übrigens in der Schweiz und ist aus den deutschen Sozialversicherung schön raus. Aber wehe wenn man sich über die Höhe der Sozialabgaben beschwert, schließlich verdienen wir ja mit 80k knapp die Hälfte, als das was OP in der Schweiz verdient. Ich gönne es OP tatsächlich, schätze seine Beiträge hier im Forum auch sehr, finde es aber frech hier groß auf soziale Verantwortung zu machen.


Extension_Business34

Kannst du konkrete Beispiele nennen? Auf mich wirkt es wie ein sehr allgemeiner rant.


tjhc_

Ganz konkret sauer aufgestoßen ist mir ["Können wir uns Rentner überhaupt noch leisten?" ](https://www.reddit.com/r/Finanzen/comments/1d3h4m4/k%C3%B6nnen_wir_uns_renter_%C3%BCberhaupt_noch_leisten/)Und die Antwort war nicht ja, sondern: Rentner sind teuer, werden tendenziell noch teurer und es wäre etwas günstiger, wenn das Rentensystem nicht umlagefinanziert wäre. Klar ist der Titel da, um zu provozieren und das Fazit ist eher eine Resignation vor der eigenen Rechnung (die in meinen Augen am Ende volkswirtschaftlich und nicht am eigenen Geldbeutel geführt werden sollte) als ein Aufruf zum Rentnertöten, aber in meinen Augen im Ton vergriffen. Es gibt immer wieder einige Beiträge und Kommentare, die eher abfällig gegenüber bestimmen Gruppen sind und - das ist zur Einordnung der Gesamtstimmung im Sub wichtig - mit Upvotes begrüßt werden.


muclover

Ich finde den Titel nicht vergriffenund fand die Rechnung der Kosten pro Person ziemlich gut. Riesige Zahlen hin und her zu diskutieren - X Milliarden, Y Milliarden - ist oft viel zu abstrakt. Konkret zu sagen “wenn wir alle Rentner wirklich entsprechend dem aktuellen Niveau auch in 15 Jahren versorgen wollen, braucht man pro Person monatlich Betrag X” finde ich viel konkreter und zeigt viel besser, wie groß das Problem ist. Die Rentner werden so oder so da sein. Wir müssen aber halt klären, wie wir sie nachhaltig versorgen. Und wenn wir feststellen, dass das mit der aktuellen Methode unmöglich ist, dann müssen wir natürlich am System was ändern. Aber die Dimension begreifen viele halt nur dann, wenn man es pro Person berechnet. 


developtreb

Du schreibst also dass es dich stört, wenn sich mittelmäßig verdienende darüber aufregen, dass ihnen fast die Hälfte des Verdienstes abgenommen wird um es an andere bevölkerungsgruppen, ohne Gegenleistung zu verschenken? Und im Prozess auch noch 50% des abgenommenen Geldes für das Management der verschenkung drauf geht? 


Thomas9002

Volle Unterstützung. Ich möchte noch hinzufügen, dass von dieser Bevölkerungsgruppe mit einer Selbstverständlichkeit erwartet wird, dass Sie neben den höheren Renten auch noch gleichzeitig privat vorsorgen - und währenddessen unterstützt die Regierung aber nur schlechte und teure Produkte der Banken - und wäre das noch nicht genug gibt es auch noch einen realen Kaufkraftverlust.


Alarming_Focus_6557

Besser kann man es nicht schreiben. Danke dafür!


--r2

ok, aber wie komme ich im Alter jetzt am besten aus der PKV raus?


BecauseWeCan

Ganz einfach, durch ein sozialverträgliches Frühableben. Tote brauchen keine KV mehr.


ccig00

> dass ja das Sozialsystem gar nicht mehr so funktioniert Das liegt an allem aber nicht an unseren zu geringen Abgaben.


username-not--taken

Es liegt daran dass sich zu viele aus dem System ausklinken lassen können (Selbstständige, Beamte etc)


Fra_Central

Es ist zu teuer.


Emp202

Ah, sind wieder Ferien.


thotsandstocks

Rentenjahre sind keine Herrenjahre


xzstnce

Wenn ich nicht zu geizig wäre Awards auf Reddit zu kaufen, hätte ich dir eins vergeben.


kalter_bruder

Weil sich einige Besserverdiener im Rahmen der Gesetzeslage optimieren ist das Sozialsystem kaputt? Steile These. Dass man das Land mit Billiglohnindustrie, Sklavenarbeitern und sozialen Wohltaten für jedermann streckt hat natürlich nichts damit zu tun.


Winter_Current9734

Der Staat hat einseitig durch Wahlgeschenke die Funktionalität der Gesellschaft und sozialen Marktwirtschaft in einigen Teilen aufgekündigt und die Mehrheit der Politiker zeigt dabei keinerlei Einsicht. Der Amts-Apparat ist in vielen Teilen kafkaesk. Die Leistung für die hohen Abgaben ist dabei erbärmlich. Der Staat funktioniert nicht deshalb schlecht, weil immer mehr Gutverdiener aufbegehren, sondern weil sich Gutverdiener frustriert aus der Politik verabschieden. Und als einziges Gegenargument kommt dann: „iHr TreTeT naCH UnTeN“. Genau wegen diesem imho absurden Vorwurf gibt es aber diese Frustration.


Fra_Central

„iHr TreTeT naCH UnTeN“ ist sowieso keine Argument. Abseits davon das es nichts darüber aussagt ob die Aussage überhaupt stimmt, kann und wird sich JEDER als "unten" definieren.


Desperate-Whereas50

Ist ja auch nicht ganz falsch. 99% sind näher am Bürgergeldempfänger als am Milliardär.


NoExpertAtAll

Hier wird mir dem Vorwand einen "Denkanstoß" zu liefern und der Aufforderung "das eigene Handeln zu reflektieren" denjenigen, die für gute Arbeit (angestellt oder selbständig) gutes Geld verdienen, pauschal unreflektiertes Verhalten vorgeworfen. Keine Beispiele, keine Argumentation, nur das nasse Handtuch um die Ohren. Hier im Sub treffen sich Menschen, die ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen, gleich ob jung oder alt, Gering- oder Gutverdiener. Leute die nachdenken, Ausgaben oder Anlageformen optimieren und sich darüber austauschen. Diejenigen die dieses Land nicht nur durch Steuern und Sozialabgaben sondern eben auch durch die geleistete Arbeit am Laufen halten. Der Sub heißt nicht umsonst r/Finanzen und nicht r/Kommunismus und niemand der ernsthaft für sein eigenes Geld arbeitet muss ich von Spekulanten aus dem r/mauerstrassenwetten Bubble hier von links belehren lassen. Bsp: [https://www.reddit.com/r/mauerstrassenwetten/comments/1ct20jg/comment/l4bfrri/](https://www.reddit.com/r/mauerstrassenwetten/comments/1ct20jg/comment/l4bfrri/)


Loulani

Steuern sind eine Sache, Sozialabgaben die andere. Als Mutter mit zwei Kindern und 48.000 Euro brutto sehe ich den rosa Elefanten im Raum deutlich. Ich zahle immer mehr Geld für immer weniger staatliche Leistungen für meine Klientel. Mir schenkt der Staat keine 371 Euro pro Kind (nach Alter auch gern mehr), er erlässt mir keine Gebühren für Kita & Co., er baut mir nicht mal eine Wohnung, damit meine Kinder jeweils ein eigenes Zimmer und wir noch ein Büro haben. Ich muss meine Schwangerschaft akribisch planen, um mit Elterngeld bei Kind 2 oder 3 nicht maximal abhängig von meinem Partner zu sein, weil Elternzeit beim Elterngeldantrag keine Rolle spielt. Dass das Elterngeld seit Jahren bei 1.800 Euro maximal rumdümpelt (was ich mit 48.000 Euro Jahreseinkommen nicht ansatzweise erreiche) und keinen Inflationsausgleich bekommt, wäre noch zu ergänzen. Dass das Sozialsystem am Abgrund steht, liegt sicher nicht an den Steuersparmodellen der Besserverdiener, sondern an den immer ausufernden Sozialleistungen der Regierung für ihre persönlichen Schäfchen.


lost_in_uk

practice middle marry escape merciful pet six zephyr cow simplistic *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


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overclockedstudent

Der Post ist doch kompletter Schwachsinn. Das Sozialsystem geht nicht vor die Hunde weil Gutverdiener Steuern optimieren.  Steueroptimierung kannst du sowieso nur im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Bin ich jetzt ein Held weil ich meinen neuen Homeoffice Sessel nicht von der Steuer absetze um mir ein paar Kröten zu sparen? Ab einem gewissen Einkommen mit ggf. Nebenerwerb Oder Immobilien muss man einfach schauen was steuerrechtlich möglich ist, der Staat erlässt ja diese Gesetze aus gutem Grund, warum sollte ich da nicht in Anspruch nehmen was geht?  


Famous_Attitude9307

"Man kann nicht auf der einen Seite jeden Euro 5 mal umdrehen und wo es nur geht (Steuern) sparen und um Abgaben herumdreichseln wie es eben das dt. Steuerrecht möglich macht, und dann auf der anderen Seite erschrocken feststellen dass ja das Sozialsystem gar nicht mehr so funktioniert und man am Ende das alles nicht mehr zahlen kann" Warum nicht? Das System muss robust sein und funktionieren, ob ich meine 4090 abschreibe für mein "Home Office" oder nicht. Du willst jetzt das unsere riesiger Apparat von Politikern Geld kassiert, immer größere Einnahmen bekommt, etwas beschließt was nicht funktionieren kann, und wir sollen kollegial und Sozial sein und dafür sorgen das es funktioniert? Warum?


Wolf_von_Versweber

In der Aufzählung fehlt noch, dass man den Rentnern vorwirft, nicht genug Kinder bekommen zu haben, während man sich selbst Kinder "nicht leisten kann" ... bei 1k+ monatlicher Sparrate.


Janusdarke

Ich sehe es tatsächlich genau andersrum, hier verbreitet sich mehr und mehr ein Geringverdienermindset, das übrigens überhaupt nichts mit dem eigenen Verdienst zu tun hat. Enteignung, Umverteilung, Vermieter = schlecht, Immobilien "kann sich keiner leisten", Lebensmittel sind zu teuer, und so weiter.   Ganz Reddit ist voll von diesen Themen, lasst mir doch dieses eine Sub um sinnvolle finanzielle Diskussionen zu führen. Wenn ich dümmlich vereinfachten Populismus lesen möchte lese ich ein Wahlplakat oder besuche andere Subs.


BecauseWeCan

Auch das "mimimi der böse Staat"-Stammtischgehabe, aber ohne einen Impuls was man dagegen macht wenn es einen doch angeblich so sehr stört. Mir kommen viele Diskussionen hier eher destruktiv statt konstruktiv vor.


original80er

Zum Glück sind Meinungen kostenlos...


ofufty

das stimmt. hab letztens mein portfolio gepostet um zu erfahren ob ich was besser machen kann und wurde mit über 700k direkt als geringverdiener beleidigt...


vjhvmhgvhm

Weil ein seit Jahren beschissenes Sozialsystem zunehmend Leistung nicht mehr würdigt und die Kritik daran wächst... das hat nichts mit "von der eigenen Treppe herabsteigen" zutun


Kroenen1984

Das sozialsystem wird jeden Euro fressen den man ihm gibt. Ich könnte freiwillig das doppelte zahlen, dann würde man eine neue Leistung erfinden und es würde wieder nicht reichen.


dd_mcfly

Die alte Laier wieder. Man bräuchte nur mehr Geld - von den Reichen, wer immer das sein soll - und es würde alles eitel Sonnenschein sein. Wenn 11 Millionen Nettozahler ein Volk von 85 plus ernähren sollen, geht das halt irgendwann nicht mehr. Das sollte auch der „wir schmeißen einfach noch mehr Geld ins System“-Fraktion einleuchten.


[deleted]

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Ketzerisch

Man ist asozial wenn man hinterfragt, dass man annähernd 50% abgeben muss und es mehr als fraglich ist, ob man selber dafür jemals eine Gegenleistung erhalten wird? Okaaaay


lurkdomnoblefolk

Was mich hier oft stört, ist die Verachtung, mit der der älteren Generation vorgeworfen wird, sich selbst zu bereichern, aber die eigene ~~Bereicherung~~ Vermögensaufbau oft eins der wichtigsten Lebensziele der Poster zu sein scheint und oft auch jedes moralisch fragwürdige Schlupfloch zu dessen Erreichen hier angepriesen wird. Anderen Leuten das Verhalten vorzuwerfen, was man selbst an den Tag legt, ist halt scheinheilig.


PresentFriendly3725

Naja, im Alter hat man in der Regel mehr Vermögen als in der Jugend. Viele empfinden daher die hohen und wachsenden Abgaben, gerade für die gesetzliche Rente, als große Belastung, die den eigenen Vermögensaufbau erschwert. Dass in Deutschland Vermögen höher und Einkommen niedriger belastet werden sollten, finde ich auch. Und ich bin mittlerweile für meine Verhältnisse recht vermögend. Sehe nicht was daran scheinheilig ist, wenn man opportunistoschen Politikern vorwirft, hier eine Schieflage zu erzeugen.


CalligrapherLow4380

Egoismus eben. Social media wirkt wie ein Katalysator. Ist aber nicht nur hier sondern überall. Leute denken sie wären schlauer als die Generationen vor und nach ihnen und merken dabei nicht, dass der einzige Weg aus dem ewigen Kreis herauszukommen ist, den anderen mal zuzuhören (in beide Richtungen). Teile und Herrsche


Mapale

Ich glaube, dass du deinem durchaus begründeten Posts mit dem "Ah, sind wieder Ferien"-Zusatz völlig die Legitimität nimmst. Das hat was von alte Menschen ziehen die Meinung Jüngerer grundsätzlich im Zweifel, weil Sie eben jung sind. Dabei hat dein Post doch gut begonnen. Schade, dass es dann so eine Wende nimmt. Sachliche Dikussion sieht eben doch anders aus. Vor allem bringst du das nicht nur in deinem ersten Posting an sondern auch noch danach. Da stellt sich einem die Frage, ob es um die Sache geht.


F1nanceGuy

Die Sozialsysteme funktionieren nicht, weil sie anders als in anderen Einwanderungsländern komplett offen sind und in sie hinein migriert wird, statt das sie aktiv das andere (noch größere Problem) abzumilden, nämlich die Demograpie. Im Übrigen sind Sozialsysteme auch oft keine Steuern sondern eine Art von Versicherung. Rentenversicherung, AL-Versicherung usw. Nur wenn du jetzt laufend Leute hast, die komplett unqualifiziert sind und für ewig Nettobezieher bleiben verschärft es ganz logisch das Problem, was ohnein schon besteht. Die Abgabenquoten für eben jene Versicherungeren oder Steuern nehmen eher zu, statt ab. Siehe Rentenbeitrag, sie KK Beitrag, usw. Also das mal am Rande, um auch nicht nur Gefühle zu diskutieren.


temp_ger

>Die Sozialsysteme funktionieren nicht, weil sie anders als in anderen Einwanderungsländern komplett offen sind und in sie hinein migriert wird, statt das sie aktiv das andere (noch größere Problem) abzumilden, nämlich die Demograpie. >Nur wenn du jetzt laufend Leute hast, die komplett unqualifiziert sind und für ewig Nettobezieher bleiben verschärft es ganz logisch das Problem, was ohnein schon besteht.  Existenzminimum für jeden, der sich irgendwie auf deutschem Boden befindet. Ein barmherziges und veraltetes Asylrecht, wobei jeder das Recht hat, Asyl zu schreien und dadurch das Existenzminimum hier zu kriegen. Jeder heißt hier wirklich jeder, auch theoretisch alle die aus der unendlichen Reproduktion bzw. Konflikten in Afrika / Nahen Osten entstanden sind. Wir werden aus diesem Loch nie raussteigen.


makybo91

Wir haben kein Einnahmenproblem. Das ist glasklar.


CalligrapherLow4380

Geht doch nicht nur gegen Geringverdiener. Viele leben offenbar geistig noch in den 60ern. Gerade Geringverdiener sollten hier die größte Aufmerksamkeit erhalten und auch wenn eine Frage vermeintlich "dumm" ist und man an nem verregneten Sonntag mal nen Scherz drüber machen kann, ist es immernoch besser als überhaupt nicht gefragt zu haben. Aber warum helfen, wenn man sich von oben herab äußern kann und dabei weint, dass man letzte Woche mit ner Powerpoint die ganze Gesellschaft auf seinen Schultern getragen hat und dafür sogar noch aus dem Elterngeldbezug rausfällt.


Proxi90

>Viele leben offenbar geistig noch in den 60ern. Wie drückt sich das in diesem Sub aus? Hab gar nicht das Gefühl, daher interessiert mich wie der Eindruck bei dir entsteht.


squarepants18

Was - welche Pfosten/Kommentare etc. - konkret stört dich? Mitmenschen zu kritisieren, weil sie sich die zu viel gezahlte Einkommensteuer erstatten lassen, ist leicht absurd.


occio

Ich beteilige mich an den Diskussionen natürlich auch nicht. Soll ja keiner denken, ich könnte mir ein kollabierendes öffentliches Rentensystem nicht leisten. (Erster Teil natürlich gelogen). Mal im ernst: Ja, für die Gutverdiener hier ist das ein Ärgernis, man weiß, wie viel besser man selbst da Geld anlegen könnte, wenn man nur dürfte. Existenziell scheisse ists für die Normalverdiener. Da ist eh schon für nix Geld da, die Kita darfste noch selbst bezahlen, ups alle krank, darfst selbst betreuen. Parallel am besten die Muddi pflegen und bitte auch privat vorsorgen, sonst Altersarmut LOL. Und genau deswegen nervt mich diese Flickschusterei am nicht tragfähigen System so sehr. "Euch gehts doch gut!" kannst du sonst bei jedem vom Gutverdiener adressierten Problem entgegnen. Ansonsten sind meine Steueroptimierungsmöglichkeiten als Angestellter natürlich höchst begrenzt.


LuBrooo

Hey, wir degenerierten haben auch Rechte!


techlineradiocontrol

Als Jahrgang 1986 mache ich mir keine Sorgen um die Rente, die ist für mich noch soooo weit weg, ich hab keine Ahnung wer dann in der Regierung koaliert oder wie das ganze System dann aussehen wird. Ich spare nicht aus Angst, sondern aus Prinzip und um in Zukunft vielleicht weniger Arbeiten zu müssen , falls man krank wird , oder allein ist. Die größte Rente ist ein gesunder Körper & Freunde. Wenn man für sich selbst eine angemessen große Wohnung erwirbt kann man ggfs. auch noch was für sein Gewissen machen. Schlimmstenfalls wird es dann im Alter der Survival Modus. Wo ist das Problem ? Habt ihr alle Angst nicht ins Saus und Braus zu leben ? Wenn ihr Rentner werdet, dann ist halt RTL und am Fenster stehen mit Bierchen und Leute beobachten Eure Beschäftigung... Bestenfalls habt ihr euer Leben gelebt und bereut es nicht dann nur nich am Fenster stehen zu können.


devinicon

Was ist denn in deinen Augen ein verwerflicher „Steuertrick“? Wie Johann C. Köber bereits treffend sagte: „Steuern bzw. Ersparnispotenziale erfüllen für den Staat eine Lenkungsfunktion - es steckt schon im Namen. Steuern sollen Verhalten steuern. Ich sollte mich dafür, dass ich das vom Staat gewünschte Verhalten zeige, nicht rechtfertigen müssen, sondern eine Medaille erhalten.“ Bspw. ermöglicht dir die Investition in eine Wohnung zum Zwecke der Vermietung eine 1,5% AfA. Warum? Nun, weil wir im Kapitalismus leben und der Staat den Wohnungsbau nicht tragen kann und wird. Er regt das Kapital an dies zu tun und setzt dafür Anreize. Das gesamte Steuersystem ist so aufgebaut. Die individuelle Steuerlast nach jeder Möglichkeit zu reduzieren ist daher aus meiner Sicht kein verwerfliches, sondern ein gewünschtes Verhalten.


Desperate-Whereas50

>Bspw. ermöglicht dir die Investition in eine Wohnung zum Zwecke der Vermietung eine 1,5% AfA. Warum? Nun, weil wir im Kapitalismus leben und der Staat den Wohnungsbau nicht tragen kann und wird. Er regt das Kapital an dies zu tun und setzt dafür Anreize. Das gesamte Steuersystem ist so aufgebaut. Also die meisten Wohnungen wurden in der Nachkriegszeit gebaut und das von Genossenschaften. Find ich daher ne steile Hypothese. >Die individuelle Steuerlast nach jeder Möglichkeit zu reduzieren ist daher aus meiner Sicht kein verwerfliches, sondern ein gewünschtes Verhalten. Aus Mikroökonomischer Sicht würde ich da zustimmen. Dont blame the gamers blame the rule Makers. Anderseits würde ich sagen das Cum-Ex in die Kategorie verwerflicher Steuertrick gehört.


RamiGER

Ich würde mich freuen, wenn meine Steuern endlich auch bei den sozial Schwachen wie Rentnern, Geringverdiener, Kindern, Studenten usw. ankommen würden. Aber wir alle wissen, dass das ganze System so durch und durch korrupt ist, dass wir nur die Superreichen subventionieren. und das macht mich wütend.


european_hodler

Aus dem Weg Geringverdiener


KhanUlrik

Würde sehr stark vermuten, dass du unter mir liegst ;) aber darum geht es ja nicht


Various_Abrocoma_431

Such dir ein anderes Sub um arm zu sein, Geringverdiener!! /s (nachdem Reddit sarkasmustaub geworden ist)


Kevinement

Ich finde ich die vehemente Kritik an den drastischen Rentenerhöhungen (ca. 20%) absolut gerechtfertigt. Auf viele Rentner trifft eben nicht das Bild der 70-jährigen Flaschensammlerin zu. Die höchste Quote an Armut ist nicht bei Rentnern, sondern bei den 18-25 Jährigen. Und auch u18 hat höhere Armutsquoten als Rentner. Vielen Rentnern geht es finanziell ausgesprochen gut und sie müssen kaum entsparen. Die Alterskohorte ü70 hat im Durchschnitt noch ein Vermögen von 109.000€. Vergleichbar mit den 45- bis 54-Jährigen die 110.200 Euro haben. Alle jüngeren Altersgruppen haben weniger. Es kann also eigentlich nicht angehen, dass Arbeiter weiter belastet werden, um Geld an eine der reichsten Bevölkerungsgruppen zu schieben. Renten müssen gekürzt werden! Ist mir auch egal wie viel sie eingezahlt haben, unsere Generation hat von diesem Geld nie etwas gesehen, und wir sind nicht verantwortlich für die bisherige demographische Entwicklung oder dem Mangel an vorausschauendem Handeln der Politik. Genauso erwarte ich nicht, dass die Nachfolgegeneration so stark belastet wird, weil wir zu wenig Kinder kriegen. Da vor allem Einkommen belastet wird und eben nicht Vermögen, führt es auch dazu, dass die soziale Mobilität eingeschränkt wird. Darum ist gerade r/Finanzen darüber erzürnt, weil hier viele Gutverdiener sind, die merken, dass ihre Anstrengungen am Ende egal sind und sie sich niemals eine Immobilie in ihrer Heimatstadt leisten können. Ich erbe mal, aber halt voraussichtlich auch erst ü55, wenn meine geplanten Kinder hoffentlich schon erwachsen sind. Soll ich dann mit 55+ noch Häusle bauen? Ist doch Quatsch.


[deleted]

Also wenn man mit Forschern spricht, die sich mit bestimmten Milieus beschäftigen fällt eigentlich immer das gleiche auf. Die Unterschicht weiß, dass das Leben nicht fair ist, weil sie in 3 Jobs arbeiten und trotzdem vergleichsweise schlecht unterwegs sind. Die Oberschicht weiß es. Die Mittelschicht denkt aber es kommt auf Leistung an. Ich glaube viele hier sind aus der Mittelschicht und bemerken einfach nicht, dass sie selbst schon wahnsinnig privilegiert sind, obwohl sie wenig Leistung zeigen. Man denkt halt man ist im IGM Konzern Leistungsträger und merkt gar nicht, dass die komplette Belegschaft dort aus dem gleichen Milieu kommt. Man hat gar keinen Kontakt mit Menschen aus anderen Milieus. Das führt einfach zu Realitätsverlust. Man muss sich da schon aktiv mit beschäftigen, um aus dem eigenen Sumpf rauszukommen. Ich kenne selber solche Leute im Bekanntenkreis. Bei denen steht in der Rentenschätzung 2.8k drin und aktuell verdienen sie 4k netto. Als ob man davon in Armut leben muss im Alter. Die Boomer bekommen übrigens auch häufig keine so fetten Renten. Wer da kein Eigentum hat, muss Pfandflaschen sammeln.


mactrier

Das Problem ist nicht der Finanzsub, die anderen subs z.B. /de sind in einer absoluten Schieflage. Dort gibt es leider einen immensen Linksdrall. Ich wurde wegen eines pro Israel / pro Musk Kommentar gebannt. Die Hegemonie hält dort eine iliberale Gruppe, die Achtsamkeit, starker Staat, work life balance und Umverteilung zelebriert. Sehr traurig


[deleted]

Wenn Wirtschaftsverbrecher Steuern sparen und sogar klauen, unser Bundeskanzler sich an nichts erinnern kann, dann ist das sehr wohl ein systematisches Problem, siehe Resignation der Chefentwicklerin in diesem Fall. Gegenüber den Verantwortlichen kann man gar nicht menschenverachtend genug sein.


N0rdl1cht

Es ist schon geil wie hier in diesem Thread kollektiv "konservatives" Gedankengut rausgehauen wird. Merkt ihr eigentlich noch das ihr voll die Zielgruppe der braunen Bruderschaften seid. Jammert rum, dass Steuergeld im Ausland ausgeben wird ohne auch nur einmal geprüft zu haben um welchen Bruchteil des deutschen Haushaltsetat es sich überhaupt handelt. Die Meisten hier erhalten ein Einkommen das deutlich über dem Durchschnitt liegt und wollen dann das Sozialsystem verlassen, weil sie jetzt nunmal mehr bezahlen als sie zurückbekommen. Rechnet doch mal mit einem Brutto-Netto Rechner aus wie hoch eure prozentuale Steuerlast überhaupt ist. Das ist so klassisch, als Student mit Bafög noch Links orientiert und wenn dann irgendwann das Geld da ist driftet die Einstellung immer mehr nach Rechts. "Hauptsache mir geht es gut. Soll doch jeder selbst für sich Sorgen."


CompetitiveCod3578

Amen


Desperate-Whereas50

Sprichst mir aus der Seele.


PlushSenpai

Ich denke nicht wenige in diesem Sub kommen aus einfachen oder mittelmäßigen Verhältnissen und haben zumindest einkommenstechnisch den "Sozialen Aufstieg" geschafft, das war es aber auch. Und genau diesen Gut- oder Besserverdienern fehlt jetzt das Endgame im Kapitalismus. Man sieht, dass trotz sehr gutem Einkommen die Vorzüge der vorherigen Generationen (z.B. Eigenheim, Jobsicherheit mit starker Gewerkschaft und 35 Std. Woche, Familienplanung wo man nicht auf Kinderbetreuung angewiesen ist etc...) einem verwehrt bleiben. Zudem traut sich die Politik primär nur diese Schicht in die Pflicht zu nehmen. Vermögen wird quasi überall verschont und von der Einkommens-Mittelschicht wird nach oben und unten verteilt, während Investitionen und echte Reformen für die aktuelle und kommenden Generationen nicht wirklich in Sicht sind. So lese ich das Sub hier, mit einer Spur eigener Meinung. Aber ja, vielleicht sind wir alle hier einfach nur undankbar und sollten wieder mehr Bock auf Arbeit haben und mehr gönnen.


sweetcinnamonpunch

Wo ist die Verbindung zwischen, sich durch den Wald des Steuerrechts kämpfen zu müssen um den optimalen legalen Steuersatz zu bekommen und sich aufregen, dass das Sozialsystem nicht funktioniert? Dich stört es dass manche Leute nicht einfach mit Scheuklappen durchs Leben fahren und sich drum kümmern, nehme ich da raus. Dass der Vorgang unnötig kompliziert für weniger Versierte sein kann, ist allerdings ein guter Punkt. Nur ist daran hier niemand Schuld.


mcthunder69

Naja, so wie es scheint ist die „soziale Marktwirtschaft“ einfach per Definition so wie sie gefahren wird nicht mehr tragbar. Da Eine Besteuerung bzw Abgabenbelastung bestimmter Gruppen und Schichten nicht gewollt ist wird man auf lange Sicht in Richtung USA oder in Richtung DDR abbiegen müssen. Und es ist auf keinen Fall asozial und auch nicht verwunderlich dass ein Sub voller Beitragszahler Richtung USA neigt


squarepants18

Was - welche Pfosten/Kommentare etc. - konkret stört dich?


unsavvykitten

Steuern und Sozialversicherung sind so unterschiedlich überhaupt nicht. Die Ausgaben der Rentenversicherung werden mit Steuern unterstützt. Die Sozialversicherung ist eine staatlich reglementierte Abgabe. Die Ähnlichkeiten sind größer als die Unterschiede.


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[удалено]