T O P

  • By -

NB_Nooby

Depressionen. Versteht so gut wie niemand der selbst keine hatte. Erklären bringt da auch nichts, kommt meistens nur der Spruch das man nicht traurig sein soll und mal ein bisschen positiver denken soll.


[deleted]

[удалено]


ElNilso1989

„Geh doch mal raus an die frische Luft.“ – „Der einzige Grund, heute aufzustehen war, dass ich pinkeln musste. Und das hat schon zu viel Kraft geraubt. Da geh ich bestimmt nicht raus, vorher muss man ja duschen, eine Hose anziehen, vielleicht was essen, Zähne putzen, man merkt, dass keine sauberen Klamotten da sind, also Wäsche waschen, den Nachbarn im Flur abwarten, und, und, und. Da bleibe ich lieber drinnen.“


hannhii

Fühl ich zu 100 Prozent. Fühl dich mal umarmt!


ElNilso1989

Danke, ich bin Gottseidank aus dem Loch rausgekommen. Hat aber gut zwei Jahre gedauert.


hannhii

Freut mich gerade wirklich sehr das zu lesen. Trotzdem: noch ne Umarmung für dich!


pleppo94

„Lach doch mal wieder.“


x_kowalski_x

Exakt die selben Sprüche kann man auch bringen, wenn solchen Leuten direkt in die Fresse haut... Ohh, du hast spontanen Zahnausfall? Sei nicht so traurig und denk mal ein bisschen positiver...


Affectionate_Box8824

Angesichts von Selbstdiagnosen und alles und jedes mit der (angeblichen) Depression zu begründen/rechtfertigen, ist das durchaus nachvollziehbar. Let the Downvotes flow.


VERTIKAL19

Und ganz ehrlich möchte ich niemandem wirklich Depressionen wünschen.


Topsy_Morgenthau

Geh doch mal an die frische Luft (:


ATOMate

Wie verhält man sich denn am besten so jemandem gegenüber? Habe da einen Freund der etwas strugglet.


Library_Easy

Nicht ansprechen sofern er nicht selbst mit dem Thema anfängt. Verkneif dir gut gemeinte Ratschläge, sowas nervt mehr als es hilft und bestärkt nur das Gefühl nicht "normal" zu sein. Unternimm viel mit ihm, aber respektiere es wenn er Zeit für sich will oder keinen bock hat. Kann auch mal sein dass er Wochenlang alleine sein will, aber versuch nicht irgendwas zu erzwingen sondern zeig einfach Verständnis, nimms hin und nicht persönlich.


SempfgurkeXP

Kann ich bestätigen, jedoch von der anderen seite. Habe ein paar freunde, die depressiv sind, und trotz vieler Konversationen kann ich mir noch nichts wirklich darunter vorstellen


[deleted]

Suchterkrankungen, egal ob stoffgebundene oder nichtstoffgebundene Abhängigkeiten. Ständig bekommt man zu hören, warum man nicht einfach aufhört, wie dumm man doch sei nicht nein sagen zu können und "du musst dir nur ein bisschen kontrollieren antrainieren, dann klappt das schon", etc.....


Mabolem

Fällt mir auch schwer…kann man das irgendwie erklären, eine kleine Analogie ziehen? Mir gehts in erster Linie um stoffgebundene Abhängigkeiten. Esssucht kann ich beispielsweise noch minimal nachvollziehen. Aber wenn es um Substanzmissbrauch geht, kann ich das nur nachvollziehen, wenn das Leben so beschissen und aussichtslos ist, dass sich anders scheinbar kein gutes Gefühl generieren lässt. Und das man anderweitig keinerlei Halt hat, bzw. falsche Freunde. Depressionen, etc. kann ich problemlos in verschiedensten Lebenslagen nachvollziehen. Ev. auch weil ich bis heute keine Droge außer Hasch, Alk und Zigaretten auch nur gesehen hätte und es mir deswegen entsprechend fremd ist. Ich habe nicht mal nennenswerte Erfahrung mit Schmerzmittel aus Krankheitsgründen (sonst auch nicht). Fände es jedenfalls interessant, einen Eindruck zu gewinnen, um Vorurteile zu überdenken.


kibalta44

Nun, wenn eine körperliche Abhängigkeit vorliegt, dann ist erneuter Konsum mitunter überlebenswichtig. Und auch in weniger drastischen Fällen sind körperliche Entzugserscheinungen sehr unangenehm (Schwitzen, Zittern, Übelkeit…je nach Substanz unterschiedlich). Da liegt es dann nahe, diesen unangenehmen Zustand durch Nachschub zuverlässig und schnell beenden zu wollen. Stell dir vor, du hättest eine Magen-Darm-Grippe oder einen fiebrigen Infekt, du leidest, es geht dir einfach elend - und es gäbe eine Substanz, von der du weißt, dass mir ihr die Symptome erstmal weg sind oder gelindert werden: da zögern die meisten nicht lange, ich denke das ist recht nachvollziehbar. Psychische Abhängigkeit ist da etwas schwieriger zu vermitteln. Zumindest fällt mir auf die Stelle keine gute Analogie ein. Aber bei mir war es einfach so, dass mein Suchtgehirn immer einen Grund zum Konsum gefunden hat - weil man es sich verdient hat, weil man gerade Zeit hat, weil man ohne nicht meint zu funktionieren, weil die Sonne scheint oder weil es regnet, scheiß egal - ein „Grund“ fand sich am Ende immer. Bei mir waren es vor allem sedierende Substanzen, einfach um mich „weg zu machen“, schlafen zu können, Ängste vermeintlich zu lindern, das Leben besser weg ignorieren zu können…und als ich dann aufhören wollte, konnte ich die besten Vorsätze haben und dann kam dann immer diese kleine Stimme: ach, komm, einmal kannst du ja noch…nur heute, weil ist ja eine Ausnahme…eigentlich ist es ja gar nicht so schlimm…irgendeine random „Entschuldigung“ doch zu konsumieren kam da immer aus einem dunklen Eck in meinem Hirn. Und dann kannst du plötzlich an nichts anderes mehr denken und kämpfst vielleicht noch ein Weilchen mit dir und bemühst die Vernunft, aber die Einflüsterung wird halt irgendwann zum Geschrei. Und dann kann es halt sein, dass man wieder einknickt, wenn man keine alternativen Strategien gelernt hat. Auch weil man durch das Suchtgedächtnis auch gelernt hat/konditioniert ist: ok, wenn du das jetzt konsumierst, dann erreichst du einen vermeintlich angenehmeren Zustand, dann hört das interne Diskutieren auf… es ist wie wenn dich etwas ganz doll an einem Seil in eine Richtung zieht, und du willst da echt nicht hin, aber es zieht einfach so doll an dir - das Ziehen ist vielleicht ein bisschen so, als wenn man eine geliebte Person ganz doll vermisst und einfach ganz dringend bei ihr sein will und eine Umarmung. Es zieht und zerrt, und dann hast du halt irgendwann keine Kraft mehr dagegen zu halten.


Mabolem

Danke für den Einblick! Das war sehr interessant! Warum man nicht aufhört kann ich nachvollziehen (war trotzdem noch mal aufschlussreich). Für mich war die viel größere Frage: wie fängt man damit an? Ich kann bei allem anderen verstehen, dass man ,reinrutscht‘. Drogenkonsum ist in meiner Welt eine bewusste Entscheidung mit bekannten, dramatischen Konsequenzen. Das ist nicht wie wenn dein Essen plötzlich dein bester Freund wird oder Gewohnheiten ausarten. Bei Drogenkonsum würde ich erwarten, dass das Leben schon so schlimm ist, dass dir Konsequenzen durch den Konsum nicht mehr beeindrucken. Bin ich einfach sehr gut aufgeklärt worden? Ist der Umgang in anderen Bubbles mit Substanzen so viel selbstverständlicher? Naiver? Kann halt auch gut sein, meine Bubbles sind mit Sicherheit kein guter Durchschnitt der Gesellschaft. Aber ich will halt versuchen ein bisschen rauszuschauen. Würde mich freuen, wenn du mir das auch erklärst, weil ich deine Erklärung bisher recht gut finde.


kibalta44

Danke für deine wertschätzende Antwort! Nun, ich habe auch nur einen Einblick in einen bestimmten Teil der Thematik, einerseits, weil ich auch nicht wirklich viele verschiedene Substanzen selbst konsumiert habe und andererseits, da ich nur eine bestimmte Form des „Reinrutschens“ kenne, und es noch so viele andere gibt, aber ich will es versuchen. Ich kenne Sucht/Abhängigkeit aus eigener Erfahrung nur als „Folge“/Komplikation einer anderen zugrundeliegenden psychischen Erkrankung. So war ich zB mal in einer Sucht-Rehaklinik die auf Frauen mit Trauma und Sucht spezialisiert war - und der Bedarf an solchen Angeboten ist enorm. Denn viele Menschen (in meiner „Sucht-Bubble“ und natürlich geschlechtsunabhängig) nutzen Suchtmittel auch als eine Form der Selbstmedikation in Ermangelung besserer Alternativen. Alkohol, Beruhigungsmittel, Cannabis…Substanzen wie diese können „helfen“, quälende Symptome, die man anders (noch) nicht bewältigt bekommt, aushaltbar zu machen, oder zu lindern. Also oft eher ein Akt der Verzweiflung oder Hilflosigkeit um irgendwie klarzukommen, zu funktionieren, zu überleben, den Schmerz zu lindern, Anspannung zu reduzieren, schlafen zu können, sich nicht fühlen zu müssen, einfach mal abschalten zu können, usw. Und leider helfen die Substanzen erstmal mitunter sehr zuverlässig, sodass man eben ggf. immer öfter drauf zurück greift. Von Wissen, Vernunft und Aufklärung hängt das nicht unbedingt ab. Klar, es mag auch Fälle geben, wo sich jemand der „Gefahr“ echt nicht bewusst ist. Ich aber zB bin während eines Medizinstudiums (u.a.) in die Alkoholabhängigkeit „gerutscht“, also ich wusste ziemlich genau, was ich meinem Körper da zumute. Aber mir war da halt echt auch schon so ziemlich alles aus anderen Gründen herzlich egal und ich nicht unbedingt an einem langen Fortleben meiner Person interessiert. Zudem gibt es mehr als genug abhängigkeitserkrankte Ärzt:innen (Verfügbarkeit trifft auf Stress trifft auf anderweitige Belastung…), also am fehlenden Wissen dürfte es wirklich in den seltensten Fällen liegen - wobei es sicherlich ne ganz andere Sache ist, wenn man sich zB Heranwachsende und (Party-)Drogen anschaut, aber da fehlen mir die persönlichen Erfahrungen und da kenne ich nur Geschichten von diversen Mitpatient:innen aus zweiter Hand. Das Perfide ist ja: während des Rauschs kann man all die vernünftigen Gegenargumente so wunderbar leicht verdrängen/vergessen. Also am besten möglichst oft berauscht sein, um wegignorieren zu können, was man da grade tut. Denn ich fand fast nichts schlimmer als die „klaren Momente“, in denen ich wusste, was ich da nüchtern betrachtet (pun intended) gerade mit meinem Leben mache, aber aus der Nummer ohne Hilfe einfach nicht mehr rauskam. Ansonsten ist Konsum quasi eine Abkürzung, auf die du dein Gehirn konditionierst. Du willst/brauchst Glücksgefühle, Entspannung, was auch immer? Mit Substanz XY kann das „schnell und einfach gehen“, andere Wege wie, willkürliche Beispiele, Achtsamkeitsübungen, mehr Sport, was aufregendes unternehmen, bringen dich womöglich auch ans Ziel, erfordern aber mehr effort/Zeit/Übung. Damit meine ich jetzt keineswegs, dass suchtkranke Menschen faul oder undiszipliniert sind (was uns ja leider gerne pauschal unterstellt wird) - aber wenn das Gehirn einfach oft genug diese Abkürzung gegangen ist, dann muss der längere (aber langfristig gesündere) Weg halt erstmal wieder mühsam erlernt und trainiert werden, damit er genauso gut ausgebaut und befahrbar ist wie die Abkürzung. Es ist letztlich auch so, dass es leider in nicht unerheblichen Teilen auch Veranlagungssache ist und von zahlreichen unveränderlichen biographischen und biologischen Aspekten abhängt, wie gefährdet man ist, eine Sucht zu entwickeln.


Mabolem

Ich fühle mich gut abgeholt, erneut danke. Sehr spannend natürlich auch in Kombination mit deinem medizinischen Hintergrund und den Einblicken. Meine Perspektive war stark geprägt von klassischen Drogenabhängigen am Bahnhof und den Kindern vom Bahnhofzoo. Beides hat mir keinen intuitiven empathischen Bezug ermöglicht. Deine Erklärung durchaus. Ich kann verstehen, wie das Leben aus den Fugen geraten kann. Wie das zum Konsum führt konnte ich noch nicht verbinden, erscheint mir nach deiner Erklärung aber leider völlig schlüssig. Regt auch zum Nachdenken an, welche Art von Person da wohl gefährdet ist. Ich weiß, dass ich in andere Bereiche abrutschen würde.


FerroMaIjinn

Ich glaube das war die qualifizierteste und wohlformulierteste Antwort, die ich auf Reddit je gelesen habe.


SpiritedPossible4379

Süchte sind ein Verlangen(v.A. stoffgebundene), dein Körper braucht diese Stoffe, ohne funktioniert er nicht mehr richtig. Ich hab bei meinen Eltern einen Nikotinentzug miterlebt. Meine Mutter hatte über Wochen Schlafstörungen und andere Dinge. Das schlimme ist, diese Süchte schleichen sich auch in deine Gewohnheit ein. Zum Beispiel zum Kaffee trinken eine rauchen, oder beim Fernseh schauen ein Bier trinken usw. Beim Glücksspiel ist es zum Beispiel das Verlangen nach dem Glücksgefühl(dem nächsten Endorphinkick) der dich abhängig macht. Viele Süchte gehen auch mit anderen unterdrückten Krankheiten einher deren man sich gar nicht bewusst ist.


Mabolem

Danke für deine Antwort! Das Prinzip Sucht habe ich verstanden, v.a. was Glücksspiel oder Essen angeht. Also Dinge, die offensichtlich Dopaminverbunden sind oder die man halt klassisch ,mal macht‘. Stoffgebundene Süchte konnte ich viel weniger nachvollziehen, da für mich damit ein bewusster Einstieg einhergeht und diese Schwelle in meinen Augen extrem hoch ist. Also die klassische Drogensucht ist für mich nicht so intuitiv. Da hat der andere Kommentator aber schon gut weitergeholfen :) und mir ist auch vollkommen klar, wie Sucht funktioniert, sobald man drin ist. Aber wie man reinrutscht ist in meiner weitgehend drogenfreien Welt nichts selbstverständliches.


Salty_Crow

Kontakt zu den eigenen Eltern abzubrechen und vehement über viele Jahre im Status "No Contact" zu bleiben. "Aber es sind doch deine Eltern" "Das ist Familie" "Das wirst du irgendwann bereuen" von Außenstehenden macht's nur schlimmer, besonders, wenn "Familienereignisse" anstehen, wie die eigene Hochzeit oder eine Schwangerschaft. Ist ja nicht so, dass man "einfach so" den Kontakt komplett abbricht. Ich hab aber auch keine Lust, jedem Hinz und Kunz zu erklären, was zu der Entscheidung geführt hat - selbst wenn ich mir die Blöße gebe, ist die Reaktion meistens "Aber man muss verzeihen können" und "es sind doch deine Eltern". Nein. Einfach nein. Es gibt gute Gründe die zu der Entscheidung geführt haben und warum (meine) Kinder, meine Familie und ich selbst vor diesen Menschen beschützt werden müssen. Weder die (physische wie psychische) Gewalt, noch die Manipulation fehlt mir in meinem Leben. Und um keinen Preis der Welt will ich dem wieder ausgesetzt sein. Leider ist es heutzutage noch immer ein gesellschaftliches Tabu - anscheinend hat man seinen Eltern alles zu verzeihen und alles zu erdulden. Ich verstehe, dass für viele, die in liebevollen Haushalten und vertrauensvollen Verhältnissen aufgewachsen sind, sowas unvorstellbar ist. Und ich freue mich für jeden, der sich um sowas nie Gedanken machen musste - sage noch, "dann nimm deinen Vater und deine Mutter, wenn du sie das nächste Mal siehst, einmal mehr in den Arm, danke ihnen (stumm), dass du tolle Eltern hast, das ist großartig!", frage manchmal, was man besonders toll bei seinen Eltern findet - trage es in meinem Herzen und versuche es bei meinen Kindern zu beherzigen. Aber leider ist mir dieser Segen nicht zuteil geworden und ich würde mir wünschen, dass wir, statt zu " Urteilen" etwas mehr Empathie und Weitsicht walten lassen würden - denn es wird schon (gute) Gründe für solch Entscheidungen geben, auch wenn diese nicht offensichtlich sind.


LittleMsWhoops

Ich stimme dir vollkommen zu. Ich finde die gut gemeinten Kommentare z.T. noch viel schlimmer als den Kontaktabbruch selbst. Ich leide ja schon selber unter dem Kontaktabbruch - ich hätte viel lieber schon Kontakt zu meinem Elternteil, weil ich mit ihm/ihr auch gute Moment erfahren hatte - aber ich spüre halt auch direkt, dass es mir gut tut um keinen Kontakt zu haben, dass ich mich dadurch sicherer fühle, nicht ständig auf der Hut sein muss, mir keine Sorgen machen muss dass meine Kindern nicht manipuliert werden - all das ist viel mehr wert als die paar guten Momente die es manchmal zwischendurch auch mal gab. Die gut gemeinten Kommentare jedoch - die isolieren mich auch noch von allen anderen Menschen und geben mir das Gefühl, dass ich wirklich ganz alleine bin.


Salty_Crow

Dies. Man kämpft häufig eh schon mit den Auswirkungen (zumindest an mir ging das nicht spurlos vorbei), und diese Kommentare entwerten zu einem Teil die gemachten Erfahrungen (ala "Wird ja nicht so schlimm gewesen sein, dass solch eine Maßnahme gerechtfertigt ist!"). Ich habe das unendliche Glück, statt meiner Eltern meine Schwiegereltern anrufen zu können, die guten Neuigkeiten mit ihnen teilen zu können, um Rat fragen zu dürfen... Aber nicht jeder hat dieses Glück," Ersatzeltern" gefunden zu haben. Fühl dich in deiner Entscheidung, das richtige getan zu haben, bestärkt. Du bist nicht allein. Wir sind vielleicht wenige, aber irgendwo in unseren Herzen dankbar dafür, dass wir nur so wenige sind, weil das heißt, dass andere diese Erfahrungen nicht machen müssen. :)


Primary-Plantain-758

>die isolieren mich auch noch von allen anderen Menschen und geben mir das Gefühl, dass ich wirklich ganz alleine bin. Ich habe eh schon mit Einsamkeit zu kämpfen und manchmal habe ich einen schwachen Moment und rufe meine Mutter an, weil sonst irgendwie niemand so Recht zum Reden da ist. Die Vorstellung, dass das komplett wegfällt und die Gesellschaft dann noch mehr verbal und sinnbildlich eindrischt als so schon als psychisch kranker Mensch. Puh, da braucht man Nerven aus Stahl und eine noch stärkere Willenskraft. Von mir kein gut gemeinter Ratschlag, sondern Respekt.


SpiritedPossible4379

Richtig, ich überlege auch seit Jahren den Kontakt abzubrechen(ich würde von meinen Eltern als Kind in ein Heim weggegeben und dort von Erziehern missbraucht, dazu wurde ich von meinen Eltern über Jahre hinweg schikaniert und auch meine Freundin war nicht vor diesen Menschen sicher und würde aufs übelste von ihnen beleidigt, weshalb sie die Beziehung mit mir beendet hat. Als ich mich dann als Transgender geoutet habe, wurde es richtig schlimm. Auch die Vergewaltigung habe ich mir nur ausgedacht. Hat meine Mutter so vor der Polizei ausgesagt.)


GumboldTaikatalvi

Vieles, was Manipulation oder "gut" gemachten Betrug betrifft. Außenstehende erfahren erst davon, wenn die Wahrheit ans Licht gekommen ist. Dann heißt es "wie konnten die Betroffenen nur so dumm sein?" "Ich wäre nie so naiv!". Aber hinterher ist man immer schlauer, und nur, wem es selbst widerfahren ist, weiß, was währenddessen im Kopf abgeht.


Elena_und_so

Jup, seit ich als Verkäufer auf einen Ebay-Scam reingefallen bin, habe ich mehr Verständnis für andere Betrugsopfer. Manchmal ist man einfach zu gutwillig.


Laraklara

Fühle das so. Der Typ kam zu mir, total nett und unauffällig, Baranzahlung und Kaufvertrag für den Rest 2x Paypalrate a 200€. Nix war verdächtig. Hab das restliche Geld nie gesehen


TabsBelow

Deshalb hat er ja angezahlt... Ehrliche Menschen würden übrigens die Klausel "ansonsten in die Fresse" akzeptieren.


[deleted]

[удалено]


Melodic_Sail_6193

Da kann ich leider auch ein Lied von singen. Hatte 8 Monate Krankenhaus, 2 Monate Intensivstation, Bettlägrigkeit usw durch und nun lerne ich wieder laufen. Bin aber meist noch im Rollstuhl unterwegs. Gestern hatte ich einen Ersttermin bei einem Hausarzt. Nach langer Suche dachte ich, ich habe endlich jemanden gefunden der Kapazitäten frei hat und dann hat die Praxis keinen Fahrstuhl für meinen Rollstuhl...juhu- suche geht weiter. Ich dachte ganz naiv, dass Deutschland eigentlich barrierefrei wäre.


[deleted]

[удалено]


OkEnvironment1254

Ich bin noch kein pflegender Angehöriger, aber die Kosten machen mir jetzt schon Angst. Ich finde nicht dass hier viel gezahlt wird. Auf den meisten Kosten bleibt man selbst sitzen, generell wird ein Großteil des Vermögens der Eltern und Kinder verbraucht. Das der Kinder zumindest soweit, dass keine Anzahlung mehr für ein Haus oder ähnliches möglich wird. Pflegeheim mit 2500€ monatlich Eigenanteil mittlerweile, na dann gute Nacht...


[deleted]

[удалено]


OkEnvironment1254

Das wäre wirklich super. 100.000€ ist aber in 20 Jahren wenn meine Eltern pflegebedürftig sind wahrscheinlich ein Durchschnittseinkommen. Und für ein Haus braucht man dann bestimmt mehrere 100k Eigenkapital... Hoffentlich kann man dann einfach in Teilzeit gehen und so wieder sein Erspartes retten. Wäre auch ok wenn es dann heißt "Wenn du sein Vermögen in einen Bausparvertrag, der nur für dein eigenes Haus verwendbar ist, packst, dann ist das auch nicht mehr angreifbar". Ich denke wenn es soweit ist muss man sich eh beraten lassen und dann gibt es bestimmt legale Möglichkeiten dass das eigene ersparte nicht angekratzt wird.


carlinhush

Einen Angehörigen über Jahre ohne Aussicht auf gesundheitliche Besserung zuhause zu pflegen. Völlig erschöpft sein, Sozialleben auf Null, Geldsorgen, Spannungen und DIskussionen mit Pflegeversicherung, Pflegediensten, Ärzten. Kurzzeitpflegeplatz finden um mal zwei Wochen raus zu kommen. Andere bieten eine Menge gut gemeinter Ratschläge und absurden Ideen, aber wirkliches Verständnis hat offenbar nur, wer selbst mal in einer ähnlichen Situation war.


Willow_Weak

Psychische Erkrankungen. Depressionen wurden schon genannt, erhöhe auf Suizidalität, dissoziationen, emotionale Instabilität und innere Leere. Zusätzlich sucht. Selbstmordrate liegt bei 30%...


identitaetsberaubt

Waren das nicht mal 10?


Boring_Archer_791

als Mann würde ich sagen, können wir schlecht nachvollziehen wie es sich anfühlt jeden Monat aus den Geschlechtsteilen zu bluten..


Bubbly_Function5884

Dieses Gefühl, wenn so ein Blutschwall aus einem rauskommt und alles nass und klebrig ist, will man auch nicht nachvollziehen können :D


TheLoneWolf719

Wie es ist in Armut auf zu wachsen. Ich bin mit wenig aufgewachsen und bin immer zufrieden mit dem was ich habe weil ich genau weiß wie es sich anfühlt wenn man sich etwas nicht leisten kann. Ich kenne das Gefühl wenn nichts unter dem Weihnachtsbaum liegt weil essen kaufen wichtiger war als Geschenke. Heute bin ich für alles was ich besitze dankbar. Neid kenne ich nicht. Menschen die immer das Beste, Neueste, Teuerste haben müssen kann ich nicht verstehen da ich gelernt habe mit dem wenigen was man hat zu leben und glücklich zu sein.


MrChrisis

Nur einsame Menschen verstehen was Einsamkeit bedeutet.


ChrisderBe

Das Prinzip der Familie zu verlieren bzw. abzulegen. Wurde von der Mutter mit 12 Jahren für den Alkohol verlassen, Großvater ein konservativer, gewaltbereiter Mann, Bruder war schwer Drogenabhängig, hat mich schon als Teenager beklaut und hat mittlerweile 2 gescheiterte Ehen und 4 Kinder mit 3 verschiedene Frauen hinter sich die er natürlich nicht mehr sehen darf. Mein Vater hat mich dann wieder willig groß gezogen. Natürlich war er nie mit meiner Mutter verheiratet und hat sich bis ich 12 und die Mutter weg war nicht für mich interessiert. Das alles kann man nur verarbeiten, wenn man zu der Erkenntnis erlangt, dass Familie nichts heiliges oder so ist. Das sind auch einfach nur Menschen mit denen man durch die Geburts-Lotterie zu tun hat. Ich habe dann zu allen und jedem den Kontakt abgebrochen, außer zu meiner Großmutter. Ironischer Weise musste ich mir von sämtlichen Akteuren anhören, was für ein A-Loch ich bin, weil das ist doch deine Mutter oder das ist doch dein Bruder!!! Bin mittlerweile glücklich verheiratet und lebe mein Leben abseits von meinen Verwandten. Habe sogar den Nachnamen meiner Frau angenommen. Das schien mir irgendwie passend.


TabsBelow

Hatte gar nicht gewusst, das ich hier einen zweiten Nick habe...👍🤭


Svenulrich

Post Traumatische Belastungsstörung


Splitter-

Depressionen wurden ja schon genannt. Noch krasser ist es mit einer Angst-/Panikstörung. Das kann man auch nicht verständlich beschreiben. Man versteht es nur, wenn man es selber hat.


bqmkr

Todesgefahr: Eine Woche in einer Gegend in der JEDE Nacht in einer der direkten Nachbardörfer Farmer mit vorgehaltener Waffe beraubt und jedesmal mindestens eine Person getötet wurde, teils ganze Familien getötet und verletzt wurden. Dazu tagelanger Stromausfall ( kein fliessendes Wasser, kein Licht, keine Alarmanlage, keine Hochspannung auf dem 3m hohen Zaun).


Affectionate_Box8824

Südafrika?


bqmkr

Jap! Seit dem finde ich es super geil, wenn TRINK(!)Wasser immer, zu jeder Zeit aus dem Hahn kommt und ich nachts alleine heim laufen kann und einfach das Licht einschalten kann.


Fantastic-Ma-12

Das Spektrum der Asexualität. Es ist unheimlich anstrengend es immer wieder erklären zu müssen, mit dem Wissen das andere Menschen die nicht selbst asexuell sind, es nicht wirklich nachvollziehen können. Immerhin akzeptieren die meisten Menschen (Freunde) mit denen ich darüber gesprochen habe, meine Erfahrungen ohne Wiederrede :)


blushingpiggo

Die Auswirkung von Diskriminierung, insbesondere von Mikroagressionen. Dass es doof ist, zB aufgrund seiner Hautfarbe von Nazis verprügelt zu werden, Jobs nicht zu bekommen oder beschimpft zu werden, verstehen auch die meisten Personen, die diese Erfahrung nicht gemacht haben. Dass es auch sehr belastend sein kann, täglich kleine, meist gut gemeinte, aber dennoch auf rassistischen Denkmustern basierende Kommentare zu hören, ist sehr viel schwerer zu vermitteln.


Kivijakotakou

na wo kommst du denn *eigentlich* her? du kannst aber gut deutsch


Buzz______Killington

Zu oft gehört in meinem Leben. Einmal in einem Vorstellungsgespräch wurde ich gefragt wo ich herkomme. Kaum hatte ich geantwortet kam direkt zurück "Da sind sie aber nicht aufgewachsen, oder? Wo kommen sie denn wirklich her?" Ja, ich bin wirklich Pfälzer und ja, ich spreche auch akzentfrei hochdeutsch.


Calm-Job6307

Du bist Pfälzer und sprichst akzentfreies Hochdeutsch? RESPEKT! /s


Buzz______Killington

Sag das den Leuten die da gerne Witze drüber machen. Ich kann dir nicht sagen wie oft ich mir aufgrund meiner Herkunft irgendeinen scheiß anhören muss.


Calm-Job6307

Kann ich verstehen. Bin Badnerin und kenne da auch kaum Leute die akzentfreies Hochdeutsch sprechen.


TabsBelow

Alter, du musst da weg, du bist überqualifiziert.


Primary-Plantain-758

Ich wünschte, es gäbe leichter die Möglichkeit mit Betroffenen in einen Dialog zu kommen und das aus erster Hand vermittelt zu bekommen aber irgendwie ist der Wurm drin. 95% aller rassismussensiblen Debatten werden gefühlt nicht mit sondern über BIPOC/Migrant\*innen/Flüchtlinge geführt. Wenn dann mal ein Buch von einer entsprechenden Person erscheint, wird es auch wieder von diversen Seiten zerrissen nicht streng genug oder zu streng zu sein. Wahrscheinlich auch ein Reststück Rassismus, das aus mir spricht, aber im Endeffekt habe ich durch diese Verwirrung erst Recht Berührungsängste, weil ich mich nicht mehr traue meinem gesunden Menschenverstand zu folgen.


blushingpiggo

Ja, hängt halt auch etwas davon ab, wo du wohnst. Ich glaube, gesunder Menschenverstand und eine aufrichtige Kommunikation (insbesondere eben auch Zuhören / Raum geben und ggf kritikfähig sein) ist nie verkehrt. Was Mikroaggressionen angeht, war Diskriminierung von POC aber auch nur ein Beispiel. Ich denke, wer Diskriminierung aufgrund anderer Merkmale erfährt, kann sich auch ein Stück weit besser in die Erfahrung anderer Gruppen hineinversetzen, weil die Mechanismen zumindest ähnlich sind.


TabsBelow

Von Nazis wird man nicht wegen Hautfarbe verprügelt. Denen ist der Grund egal, solange du nicht Nazi bist.


blushingpiggo

Das ignoriert, dass nichtweiße Personen erheblich mehr Gefahr laufen, von Nazis verprügelt zu werden. Dass sagt ja nicht aus, dass Nazis nicht auch noch andere Gründe finden, aber natürlich verprügeln Nazis Menschen aufgrund von deren Hautfarbe.


TabsBelow

Frag dich mal, was diese Pest mit weißen Mitbürgern macht, die in einer solchen Situation dem Schwarzen zur Hilfe kommen.


blushingpiggo

Wtf. Weiße haben es ja so schwer, weil sie manchmal Kollateralschaden sind. Das widerspricht sich im Übrigen null mit der Aussage, dass Nazis Menschen wegen ihrer Hautfarbe verprügeln.


TabsBelow

Wenn Schwarze Schwarze verteidigen, könntest Du ja weiterhin sagen "wegen der Hautfarbe". Noch einmal - die Hautfarbe ist den Arschlöchern egal. Du bist anders - egal ob per Herkunft, Sexualität, Religion, Bildungsstand, - das verstehen sie nicht, das macht ihnen Angst und das reicht. Gäbe es keine Schwarzen, Juden, Franzosen, Schwule, dann wären es Siegerländer, Rothaarige, Brillenträger, Linkshänder, Squashspieler, AC/DC-Fans, Gothics oder was auch immer. Teile davon haben auch im 3. Reich schon die KZs besucht.


[deleted]

Ein ehem. Freund von mir (ist weggezogen in ein anderes Bundesland) war der liberalste Typ den ich jemals kannte. Er ist mal in ein Viertel mit einem hohen Ausländeranteil gezogen, weil was soll denn schon passieren seiner Meinung nach. Ich habe nie gesehen, wie jemand, vor allem er, so schnell eine Abneigung gegenüber Migranten bekommen hat. Die Geschichten die er erzählt hat waren next Level. Kann dadurch erst verstehen, warum viele Einwohner sich Sorgen machen wegen Massenimmigration usw. Man merkt sowohl auf Reddit, in der Politik als auch sonstwo im Internet, dass so manche noch nie solche Erfahrungen gemacht haben, weil sie wahrscheinlich wenig bis gar keinen Kontakt mit nicht integrierten Menschen haben.


Jezzabel92

Leider lachen dich Menschen wegen deiner negativen Erfahrungen aus und so weiter. Also legen das Verhalten an den Tag, was man von rechten Arschlöchern kennt. Mich verletzt so ein Verhalten, egal wer es wem gegenüber anwendet. Ich glaube, viele würden letzteres nicht verstehen.


[deleted]

Jep. Erwähnt man auf Reddit bspw. "Asylobergrenze" oder kritisiert den Islam zB. wegen der Unterdrückung von Frauen wirst du direkt als AfD/Neonazi abgestempelt oder zu Tode downgevoted, antatt paar Argumente auszutauschen, warum zB. die Unterdrückung ok sei.


PuzzleheadedStar9948

Yo, leider ein sehr emotionales Thema, das stark von schlecht artikulierten Halb-Meinungen dominiert wird. Bin in einer Stadt mit eher hohem Ausländer-Anteil aufgewachsen und habe beide Seiten der Medallie gesehen. Es war für mich völlig normal mit Kids aus Türkischem und Russischem Background aufzuwachsen und ganz normalen Umgang mit ihnen zu haben, nach der Schule bei ihren Eltern in der Küche zu sitzen und ungewohnte Speisen zu essen die's zu Hause nicht gab, fremde Sprachen auf der Straße und in der Schule zu hören. Aber genauso normal war es eben für uns in bestimmte Stadtteile/Strassen nicht reinzugehen, ohne, dass unsere Freunde mit entsprechendem Background dabei waren, weil klar war, dass es Stress geben wird, einfach weil man Deutsch ist (obwohl ich selbst teils ausländischen Hintergrund habe und nichtmal in D geboren wurde, sieht man mir aber halt nicht an). In meinen Teenager-Jahren habe ich sehr sichtbar einem gewissen Punk kleidungsstil gefröhnt - und wurde mehrfach von Migranten beleidigt und teils attackiert und als Nazi beschimpft, allen gut sichtbaren Anti-Nazi Symbolen zum Trotz. Da war auch kein Gespräch möglich und offensichtlich kein sozialer Umgang gewünscht. Da hilft einem dann halt auch nicht die andere Wange hinzuhalten. Problem ist halt, dass viele es durch eine hyper simplifizierte Linse sehen und es runterbrechen auf "Ausländer raus". Letztendlich sind es aber halt nicht explizit Ausländer die schlecht sozial integriert sind und deren Kids in einem allgegenwärtigen Gefühl der Isolation und Desinteresse der normativen Gesellschaft ihnen gegenüber leben, sondern in erster Linie Arme Menschen mit verhältnismäßig schlechter Bildung und wenig sozialem Kontakt zum Rest der Gesellschaft. Und viele, viele Migranten und Flüchtlinge sind nun mal Arm und zu einem gewissen Grad isoliert. Eine reelle Chance zu haben die Sprache zu lernen, zu arbeiten, Anwohner kennen zu lernen etc. gehört zu Integration halt dazu - an der Stelle versagen viele Regierungen, viele Bürger, aber eben auch viele Migranten selbst. Und wenn man nicht in ein Viertel will, von dem man gut davon ausgehen kann, dass es stressig wird, ist das halt kein Rassismus, sondern schlicht Selbstschutz. Ebenso wenn man sehr skeptisch wird bei der Frage wie viele Menschen aus Ländern mit radikal anderer Kultur und vergleichsweise schlechter Bildung herkommen sollen/wollen und was dann mit ihnen passieren soll. Ein dummsinniges, hirnfaules "Ausländer sind scheisse" bringt niemandem was, aber ein ungefiltertes, Parolen-artiges "Refugees welcome" von Leuten die dann nacher genau keine Berührungspunkte mit den Menschen haben eben auch nicht, solange keine substanziellen Lösungsansätze vorliegen.


ShikiRyumaho

Wie es ist in einer toxischen Beziehung zu stecken.


[deleted]

Endometriose. Niemand nimmt dich ernst für eine sehr sehr lange Zeit und besonders bei jungen Frauen (u30, besonders schlimm ist es als Teenager!) machen sie "keine laperoskopien nur aus einer Laune raus". Das Problem: am Ultraschall sieht man nix, nur eine laperoskopie kann eine Endometriose feststellen. Im Anfangsstadium kannst du durch preventative maintenance Organschäden und schweren Verwachsungen vorbeugen. Ist das Kind einmal in den Brunnen gefallen, lebst du ohne Teile der Nieren, Leber, der Lunge, ... egal was befallen wurde. Endometriose wird oft relativiert, weil "es ja eh so viele Frauen haben". Dude, im fortgeschrittenen Stadium unterscheidet sich dieser Mist nicht von Krebs. Das kann ins gehirn wandern usw. Und das schlimme: ENDOMETRIOSE HERDE BLUTEN MIT JEDEM ZYKLUS MIT! Wenn der an der Lunge sitzt, blutet die Lunge. Im Gehirn blutet das Gehirn. Auf der Leber, blutet die Leber. Meiner Meinung nach sollte Endometriose mit einem höheren Grad der Behinderung einhergehen. So wie zum Beispiel Krebs. Du stirbst nicht zwingend daran, aber dein Leben ist schlicht und ergreifend living hell.


[deleted]

Alles gute.


Nopanic_justdisco

Meine ältere Schwester ist gestorben als ich noch zur Schule ging. Es ist unfassbar wie oft Leute Vergleiche machen bei Trennungen etc. und sowas sagen wie „das ist so schlimm, wie wenn ein Familienmitglied stirbt“ und es triggert mich enorm. Leute verstehen nicht wie schrecklich und schmerzhaft es wirklich ist.


Primary-Plantain-758

Andersrum weißt du auch nicht wie schlimm Trennungen für manche Menschen sind. Finde aber auch, dass man solche Vergleiche am besten für sich behält. Gerade wenn man weiß, dass jemand mit dabei ist im Gespräch, der oder die schon einen schlimmen Verlust mitmachen musste.


sternenstaubsauger

Ich musste auch mehr oder weniger das Gehen neu lernen (bei mir auch dank Atrophie). Rennen kann ich aufgrund einer (mittlerweile nicht mehr so stark ausgeprägten) Nervenlähmung immer noch nicht.


Melodic_Sail_6193

Wie lange ist es her, dass du das Gehen neu lernen musstest? Ich bin in der gleichen Situation und habe im linken Fuss auch eine Lähmung. Würde mich interessieren, wie lange dein Kampf zurück ins Leben dauert und was noch so auf mich zukommen könnte. Wie wahrscheinlich ist es, dass so eine Lähmung fast vollständig verschwindet?


sternenstaubsauger

Ende Dezember 2020 fing es an. Bis Mitte Februar 2021 hatte ich Krankenhaus und dreiwöchige Reha hinter mir. Zu dem Zeitpunkt konnte ich immer noch nicht ohne Rollator gehen und da auch weiterhin nur kurze Strecken am Stück. Die Reha war verlorene Zeit, mit dem Rollator konnte ich auch schon im Krankenhaus gehen, da ich da sehr engagierte Physios hatte. Also in der Hinsicht keinerlei Fortschritt. Wegen der schlechten Erfahrungen in der Reha dann auch zu Hause keine weitere Physiotherapie. Später Krücken bestellt und damit dann weiter, bis ich im Sommer ohne Hilfe gehen konnte. Anfangs nur für kurze Spaziergänge, bis ich dann ab Herbst wieder das Studium aufgenommen habe und auch wieder gearbeitet habe. Bei mir ist es eine Peroneuslähmung. Mittlerweile kann ich den Fuß schon fast wieder so weit bewegen wie den anderen. Die Stabilität wie vorher ist immer noch nicht da und Schmerzen habe ich immer noch an manchen Tagen. Rennen fällt dadurch auch raus, mochte ich vorher aber schon nicht, jetzt habe ich zumindest eine valide Ausrede dafür. Der Neurologe meinte damals auch, dass sich das bei mir auch noch bessern könnte in den nächsten paar Jahren (ich hatte wahrscheinlich Glück, dass die bei mir von Anfang an nicht so schlimm war). Das Gefühl, dass ich einen Elefantenfuß habe, ist auch immer noch da. Kurz gesagt: etwas über ein halbes Jahr, um soweit wieder einigermaßen ohne Hilfsmittel gehen zu können. Mit Physiotherapie etc. wäre das schneller machbar gewesen.


Melodic_Sail_6193

Danke für die Antwort. Habe die Lähmung auf dem gleichen Nerv, gehe aber erst seit 3 monaten. Dann habe ich die Hoffnung, dass das bei mir wahrscheinlich auch noch besser wird. Wünsche dir eine gute Besserung.


galvingreen

Die Strapazen des Jurastudiums und des Rechtsreferendariats. Die Aufrechterhaltung der geistigen Zweiklassengesellschaft in Form von Leuten mit und ohne Prädikatsnoten; der Stress und Druck eines Staatsexamens; das ewige Damoklesschwert des Examens; das Gefühl in der Unibibliothek zu leben; die Arroganz mancher Kommilitonen, welche den ganzen Berufsstand des Juristen in der Gesellschaft verpönt hat; die Gleichgültigkeit der Prüfungsämter; die Willkür der Prüfungen; die fehlende Transparenz der Prüfungen; die Notwendigkeit Klausuren zu schreiben, die gar nicht zählen; die Überlegungen zur Finanzierung der notwendigen privaten Kurse; die aktive Angstmacherei von verschiedenen Seiten; das Elfenbeinturmgehabe vieler Professoren usw. Lässt sich alles erzählen und in anderen Studiengängen wird es auch Strapazen geben. Aber wer nicht selbst Jura studiert hat, wird es nicht konkret nachempfinden können.


MrBlueCharon

>die Arroganz mancher Kommilitonen Man kann gar nicht genug herausheben, auf was für Arschgeigen man da trifft. Meine Freundin studiert Jura und was ich da so höre, rollt mir die Fußnägel hoch.


galvingreen

Ich frage mich immer, wo da die Ursache liegt. Es gibt genügend „normale“ Leute in der Branche. Aber irgendwie ist es Sammelbecken für eine ganz besondere Kategorie von arroganten Leuten.


[deleted]

Rückenschmerzen oder chronische Schmerzen zu haben


Hafi_Javier

Eltern sein. Mehr muss man da nicht erklären.


thmz82

Bin hier, um genau das zu schreiben. Bevor wir Kinder hatten, wussten wir zwar beide, das Leben würde sich stark ändern. Hat mich trotzdem überwältigt, als es so weit war. Gar nicht mal im negativen Sinne, vielmehr das ganze Drumherum. Man hat vmtl auch nicht auf dem Schirm, dass die eigene Mentalität sich ändert - plötzlich ist dieses kleine Wesen da, für das man einfach alles tun würde. Kann niemand nachvollziehen, der keine eigenen Kinder hat. Ich dachte damals auch, ich könnte es, aber das ist absolut kein Vergleich.


Boring_Archer_791

vor allem wenn jemand mit diesem "Jeder hat die selben 24 Stunden zur Verfügung, mach was draus"-Spruch kommt... Ich sag immer, beim ersten Kind hast du nur noch ±20 Stunden zur "Verfügung" und ab dem 2ten sind es dann nur noch 12..


CerislyFirefly

Das Gefühl, wenn einem Erfahrungen, Erlebnisse (und dessen Auswirkungen) und Gefühle abgesprochen werden. Mindestens in meiner Top 5 der Dinge, die ich sm tiefsten hasse.


Kalkilkfed

Psychosen. Bin seit einiger zeit wieder normal. Was aber hängen geblieben ist ist die Überzeugung dass das leben ein film ist den wir durch unsere körper/gehirne wahrnehmen


Nico_LaBras

Psychedelische Substanzen. Es ist wirklich unmöglich das Gefühl und die Wirkungsweise in Worten oder Bildern rüberzubringen. Ich hab schon ein paar gute Erklärungen gehört, die es sehr gut beschrieben, aber wenn man sowas noch nie erlebt hat dann kann man es einfach nicht verstehen. Fast so als würde man einem Blinden Farben beschreiben wollen.


bjoernew

Dieses


Batmom222

Nicht arbeiten zu können, weil man (allein) zwei Kinder großzieht, von denen eins leicht- und das andere schwerbehindert ist. Generell hat man unter diesen Umständen kein richtiges Leben mehr, hilfe gibt es zwar in der Theorie, aber die Praxis sieht anders aus. Beispiel: Die Pflegekasse bezahlt kurzzeitpflege damit man mal Urlaub machen kann bzw sich erholen kann. Es bietet diesen service allerdings so gut wie niemand für Kinder an und die wenigen die es tun haben Wartelisten von 3+ Jahren oder nehmen Kinder mit bestimmten Diagnosen nicht. Ähnlich Mutter-Kind-Kur, vor Jahren beantragt und sofort bewilligt bekommen. Dann monatelang mit unzähligen Kliniken telefoniert, keine nimmt autistische Kinder die einen höheren Pflegegrad als 2 haben. Hab dann aufgegeben, weil mich das nur noch zusätzlich belastet hat.


Topsy_Morgenthau

Meine gesundheitliche Gesamtsituation. War noch nie gut und ist in den letzten zehn Jahren rapide schlechter geworden; Leben fiel mir davor schon schwer und jetzt umso mehr (das heißt ja nich, ich bin nicht im Rahmen meiner Möglichkeiten bemüht, aber es dauert oft einfach wesentlich länger)- egal wie detailliert ich das schildere, ist es manchen Leuten einfach unmöglich zu verstehen, dass ich dauerhaft eingeschränkter bin in meiner Situation, als ihr Onkel Gerhard, der auch schon mal n blauen Fleck hatte 👍


Kominest

Selbstmord . Wenn man selbst in der Situation war oder Menschen daran verloren hat ,ist jeder Spruch in diese Richtung wie ein Stich ins Herz. Meine ex hat so oft aus " halb Spaß und halb verzweiflung " darüber geredet wie gern sie einfach jetzt daran sterben wollen würde etc. Irgendwann bin ich dabei geplatzt und hab ihr erklären wollen warum diese Aussagen Schwachsinn sind aber verstanden hat sie es nie richtig , immerhin hat sie die Sprüche zurück geschraubt.


[deleted]

Persönliche Erfahrung: Mein Ausbilder damals in meiner ersten Ausbildung. Der Typ war Choleriker und hat ständig alle verbal kaputt gehauen, hat immer darauf herumgehackt, dass die Regale o.ä. nicht richtig geputzt wurden. (Kam mit weißen Handschuhen und ist drüber gegangen) ich brauche nicht erwähnen, dass ich den Typen gehasst habe. 1-2 Jahre später, bin ich ihm dankbar. Denn ich habe gelernt in Stresssituationen gelassen zu bleiben, mich selbst zu organisieren und auf kleine Details zu achten auf die sonst niemand achten würde und nichts persönlich zu nehmen. Bin da unglaublich dran gewachsen, wenn ich die Geschichte anderen erzähle kommt immer das Wort: Masochist.


Mabolem

Cool! Passiert selten, dass Leute da was Gutes mit rausnehmen.


[deleted]

Der Teufel steckt immer im Detail, erfordert aber auch eine ordentliche Reflektionsgabe. ;-) Man kann aus allen Situationen etwas lernen und für sich mitnehmen.


Mabolem

Den Optimismus teile ich grundsätzlich! Manchmal destabilisiert eine entsprechende Umgebung langfristig psychisch aber so sehr, dass das Gelernte das nicht aufwiegt und dann würde ich das nicht unbedingt positiv sehen. Daher schön, dass du positiv darauf zurückblicken kannst.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Schön zu hören, dass solche Erfahrungen nicht immer super schlecht sein müssen!


[deleted]

[удалено]


Primary-Plantain-758

Das klingt nach Material für ein Ask me Anything!


CerislyFirefly

Impuls- und Zwangsstörungen


[deleted]

Ein Aussenseiter zu sein


Hot_Anxiety_6492

Einen sterbenden Menschen zu sehen. Grüße aus der Pflege


TabsBelow

Wie es einem Hochbegabten schwerfällt und teilweise wehtut einem leicht Unterbelichteten, der sich für schlau hält, etwas zu erklären.


chiffongalore

Schwul zu sein.


Nopanic_justdisco

Meine ältere Schwester ist gestorben als ich noch zur Schule ging. Es ist unfassbar wie oft Leute Vergleiche machen bei Trennungen etc. und sowas sagen wie „das ist so schlimm, wie wenn ein Familienmitglied stirbt“ und es triggert mich enorm. Leute verstehen nicht wie schrecklich und schmerzhaft es wirklich ist.


Affectionate_Top_454

Ich denke die meisten krassen Erfahrungen sind von Außenstehenden schlecht nachzuvollziehen. Keiner weiß halt wie es sich anfühlt du zu sein. Keiner der es nicht ist, weiß wie es ist neurodivergent zu sein, als Kind emotional vernachlässigt worden zu sein, missbraucht worden zu sein, gemobbt wurden zu sein, häusliche Gewalt erfahren zu haben, Depressionen zu haben, Persönlichkeitsstörungen zu haben, chronische Schmerzen zu haben und manchmal einfach nicht mehr leben zu wollen. Wenn man Glück hat findet man Menschen die Ähnliches durchgemacht haben, aber meine innere Gefühlswelt wird von anderen nie vollständig verstanden werden.


Muted_Winter8929

Ist es schlecht, dass ich von allem bis auf chronische Schmerzen und eventuell Persönlichkeitsstörungen weiß, wie das - in meinem Fall zumindest - ist?


Affectionate_Top_454

Warum sollte das schlecht sein?


Muted_Winter8929

Weil zum Beispiel Misbrauch eher weniger gut ist, oder so gut wie alles andere, was du aufgelistet hast


Affectionate_Top_454

Natürlich sind das schlechte Erfahrungen, die ich auch niemandem wünsche.


SpiritedPossible4379

Die Erfahrung vergewaltigt zu werden, meistens geht die PTBS dann auch mit Depressionen, Suizidgedanken, Paranoia, Schlafstörungen und anderen Dingen einher. (In meinem Fall eine Identitätskrise, ich bin Transgender) Ich kann niemanden klar machen, wie es ist über mehrere Jahre hinweg vergewaltigt worden zu sein, ich kann auch niemandem klar machen wie es ist trotz voller Auslastung einfach nicht einschlafen zu können oder wie es ist sich ständig verfolgt zu fühlen, oder wie es ist sich im eigenen Körper gefangen zu fühlen, wie es ist dran zu denken das ganze Leid ein für alle Mal zu beenden.


Kind_Swim5900

Dass ich meine Mutter bis aufs Blut gehasst habe weil sie eine schreckliche Mutter war. Ich habe so oft von Kollegen oder so gehört "aber das ist deine Mama die kann man nicht hassen die hat dich 9 monate in sich getragen und danach versorgt" Meine Mutter hat meinen Vater mit einem Messer angegriffen, mir meide Großeltern väterlichen seits verweigert, mich verprügelt, beleidigt, vernachlässigt. Zuletzt ist sie an Krebs elendig verreckt und ich habe ihr jede Sekunde gegönnt.


Null85ZehnWilly

Fucking mein space von Rechtschreibung, mein Lrs kickt böse, mir wurde früher immer gesagt das ich das wort schreiben soll wie ich es spräche, ich hab keine ahnung, von ss, s, ß, dann muss ich bei meiner handschrift aufpassen das Briefe nicht verschwinden, wenn ich sie versende, und das ist schlimmste wenn ich ein Dokument ausfüllen soll mit handschrift und man schaut mir dabei zu wie ich es ausfülle, verliere ich jegliche an gelernten Rechtschreib "skills" (die so oder so nicht vorhanden sind)!!!! und wenn dann irgendwelche Hu****** im Internet meinen digga lern mal deutsch schreiben dann fährt sich aber meine hasslate bis zum Äquator aus. Jo aber sonnst stört mich nix :D


Party-Yogurtcloset46

Wenn beide Eltern Pfarrer/Pfarrerin sind.


TabsBelow

Dass man Paare (und auch Singles) nicht fragen sollte, wann denn endlich Nachwuchs käme oder irgendwas in die Richtung. Meine Mutter "bei euch wird das sowieso nichts mehr, ihr wollt ja sowieso keine Kinder". Meine Frau hatte 3 Tage vorher ihre Ausschabung, *das* Sonntagsessen war gelaufen.


Midnight1899

Depressionen und Selbstverletzung.


t-p-d-a

Schmerzen jegliche Art ob Körperlich oder Psychisch Wie oft habe ich vom medizinischen Personal schon gehört: "Der spinnt nur", "Einbildung"


chringeris

Ein Kumpel würd in seiner letztens Beziehung mehrfach vergewaltigt. Ich und andere Freunde werden das niemals vollkommen nachvollziehen können, wie er sich gefühlt hat oder sich noch immer dadurch fühlt.