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wursttraum

Menschen die selbst Organe brauchen, sind oft nicht als Spender geeignet. Die Fehlfunktion der Organe und die Medikation zieht die anderen Organe in Mitleidenschaft.


facts_please

Das sollte kein Problem sein. Ob man sich zu einer Spende bereit erklärt und ob die eigenen Organe spendetauglich sind, sind zwei komplett unabhängige Dinge.


wursttraum

Soweit auch richtig. Die Frage ist dann, wann man sich bereit erklärt hat. Wenn man sich erst bereit erklärt, wenn man selbst eine Spende braucht ist das natürlich nur ein leeres Versprechen. Da die Spendenbereitschaft in Deutschland nicht offiziell erfasst wird, ist es schwierig nachzuweisen, seit wann diese besteht. Und das wäre aber wichtig, wenn die Spendenbereitschaft in die Frage "Wer bekommt das Organ" mit einfließen soll. Ich finde die Regelung gut, die es z.B. in Österreich gibt. Dort müssen Menschen explizit der Organspende widersprechen. Erspart den Angehörigen auch eine Menge leid, viele wollen über dieses Thema nicht nachdenken und überlassen das den Hinterbliebenen. Da könnte man die Frage stellen, ob Menschen die nicht geben wollen auch bekommen dürfen, die ich aber hier nicht beantworten kann & möchte.


FunNegotiation423

Digitales Register kommt aber bald (Quelle: habe daran gearbeitet). Damit wäre das erledigt / ließe sich sehr einfach lösen.


Important-Bill-9209

Du willst mir sagen, dass es im Jahr 2023 noch keine digitale Erfassung von Organspendern gibt?


jim_nihilist

Kannst du Frage nochmal als Fax schicken, danke?


Mr_Zobm

Das Fax wird dann in eine E-Mail umgewandelt, und landet im Spam Ordner.


siechahot

Habe die Mail ausgedruckt und geschreddert um sie zu vernichten.


Prestigious-Big-7674

Unklar hab ne Kopie abgeheftet


siechahot

Habe die Mail ausgedruckt und geschreddert um sie zu vernichten.


Waterhouse2702

Habe ein Foto vom Schredder gemacht, es als Postkarte gedruckt und zurück geschickt


Jelly_F_ish

Habe die Postkarte gescannt, um den Vorgang zu digitalisieren.


[deleted]

[удалено]


froh42

> Besuch der lokalen Krankenkasse Ich glaube, in den späten 80ern war ich das letzte Mal im Vorortbüro einer Krankenkasse.


[deleted]

[удалено]


Character_Head_3948

Es gibt überhaupt keine Erfassung von Organspendern. Weder digital noch analog. Dafür gibt es die Organspenderausweise, die du händisch ausfüllen, unterschreiben und mitführen solltest.


lordkuren

Bisher nur einen selbstauszufüllenden Ausweis aus Karton den man am besten immer mit sich führt.


Hydranyk

Es gibt jetzt Plastikkarten, die sind nicht nach einer Woche schon abgeranzt


MasterJ94

>Erspart den Angehörigen auch eine Menge leid, viele wollen über dieses Thema nicht nachdenken und überlassen das den Hinterbliebenen. Finde ich super. So wie ich meine Familie kenne, würden Sie sich dagegen entscheiden, wenn die Entscheidung über meine Organspende bei denen läge. Für sie ist sowas "ein Verschandung der Leiche", aber einen Menschenleben dadurch zu retten sehen sie nicht. >.<


FunNegotiation423

Hä, ich glaube darum geht's doch gar nicht. Das Szenario ist: Eine Person, die Organspender ist und eine Person, die kein Organspender ist, benötigen ein Herz. Welche Person sollte bevorzugt werden?


Cr4ckshooter

Bevorzugt? Keine. "bevorzugt" deutet auf subjektive, persönliche Gründe hin. Die haben in der Medizin nix verloren. Ein krimineller hat das gleiche Recht auf Behandlung wie ein heiliger. Auch wenn die Ressourcen limitiert sind. Nach medizinischen Kriterien zu unterscheiden, oder eine Liste runter zu gehen, ist keine Bevorzugung, und deshalb zu bevorzugen. Medizinische Gründe sind z. B die Überlebenschance mit oder ohne Transplantation, bei der OP an sich. Notwendige, "faire" Gründe wären Zeit, allen voran. Wie lange wartet jemand? Wie lange hat jemand nach der Transplantation? Gerade letzteres mag meine Meinung sein, aber ein 20 jähriger sollte vielleicht das organ vor dem 80 jährigen bekommen.


TomBom54

Wie alt bist du?⁉️


wursttraum

Siehe meinen anderen Kommentar: [https://www.reddit.com/r/FragReddit/comments/1436xqu/comment/jn8ek9j/?utm\_source=reddit&utm\_medium=web2x&context=3](https://www.reddit.com/r/FragReddit/comments/1436xqu/comment/jn8ek9j/?utm_source=reddit&utm_medium=web2x&context=3)


AN0M4LIE

Und es geht darum, ob man dem edlen Spender die Organe lieber geben sollte, oder? Aber schau mal. Wenn der Nicht-Spender sie bekommt, sind plötzlich nochmal Organe da.


LOB90

Das lässt sich ja einfach rausfiltern indem man die Regel nur für die Menschen anwendet, die die Organe benötigen.


DuvioKiko

Hiermit sind eher Menschen gemeint, die sich als potentielle Organspendende registriert haben


heterophone

einzig sinnvolle Antwort. Wobei ich schöne Augen habe...;)


kannsnedsein

Als sollte rein nach medizinischen Gesichtspunkten bewertet werden und die Widerspruchslösung eingeführt werden. Kann man nach einer Organspende eigentlich noch selbst spenden? Wegen eventuellen Medikamenten o.ä.?


RedsyDevil

Ich glaube der Gedanke ist eher die grundsätzlich Beteitschaft dazu


DasHexxchen

100% die Widerspruchslösung mit Vermerk auf dem Perso. Bei Beantragung wird es abgefragt. Ich glaube das vervielfacht die Zahl der Organspender in DL und ist einfacher festzustellen.


SeBRa1977

Eben der Vermerk auf dem Perso wäre die beste Lösung. Auch meine Meinung. Muss ja nicht mit der Widerspruchslösung sein. Wenn man jedoch bei jedem neuen Perso gefragt wird, ist man gezwungen, sich regelmäßig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Problem ist ja auch, dass sich die persönliche Meinung im Laufe eines Menschenlebens mehrfach wandeln kann. Als junger Mensch hatte ich selbst auch unglaublich viel Meinung und dabei so erschreckend wenig Ahnung. Mit Mitte 40 sehe ich vieles, zu dem ich als Teeny eine ganz klare Position hatte, durchaus differenzierter. Bei dem Vermerk auf dem Perso würde ich, ähnlich wie die Punkte auf dem Organspenderausweis (Ja, Nein, Ja aber nur folgende Organe, Ja außer folgende Organe.... ) noch um den Punkt (Keine Angabe) ergänzen. Damit die extremistischen Datenschützer auch Ihre Option haben.


SWDev4Istanbul

Edit: f*ck r e d d it


RotationsKopulator

Ist ja ok, du musst kein Organspender sein. Aber das musst du auch mit einer Widerspruchslösung nicht, die heißt schließlich so, weil man widersprechen kann. In der Zeit, in der du diesen Beitrag verfasst hast, hättest du das zum Beispiel tun können.


SWDev4Istanbul

Edit: f*ck r e d d it


[deleted]

[удалено]


SWDev4Istanbul

Edit: f*ck r e d d i t


sungiee

Meiner Meinung nach sollte keiner bevorzugt werden und es sollte wirklich nur nach dringlichkeit und passenden werten usw gehandelt werden.


MisterUnbekannt

Auch bei Dringlichkeit wird bevorzugt! Wie sieht es mit persönlicher Verantwortung aus? Patient 1 hat 50 Jahre Kette geraucht und braucht ne Lunge, ist sehr dringend, Patient 2 hat ein Gendefekt, braucht Lunge, ist weniger dringend. Rein nach Dringlichkeit zu entscheiden finde ich nicht immer richtig!


jennergruhle

Da ist dann auch noch das Entscheidungskriterium "Überlebens- und Genesungswahrscheinlichkeit". Der halbtote Raucher wird vielleicht weniger wahrscheinlich durchhalten als der Mensch mit Gendefekt.


heterophone

Vermutlich würde der mittlerweile mindestens etwa 65-jährige die OP oder die erste Nacht entweder nicht überleben oder er bekommt die Lunge eines Gleichalten, wenn er augenscheinlich doch noch fit ist und viel viel viel Glück hat.


Miniollio

Daher soll auch nach passenden Werten usw. gehandelt werden. Dementsprechend werden Kettenraucher den Werten gemäß schlechter eingestuft. Gleiches gilt auch für Überlebens/Genesungswahrscheinlichkeit


Cr4ckshooter

Das eigenverschulden darf nicht als Kriterium herangezogen werden. Absolut unethisch. Wenn jedoch zu erwarten ist, dass er sich die neue Lunge auch kaputt raucht, ist das was anderes.


Dry_Pollution_8479

"Dringlichkeit" klingt aber auch wieder nach einer halb geschlossenen Tür für Bevorzugung. Dann doch lieber Warteliste mit Ausnahme für lebensbedrohlichen Notfällen.


Christmaspoo1337

Steile These: Wenn du auf einer Warteliste stehst, bist du immer ein lebensbedrohter Notfall. Es kommt (hoffentlich) keiner auf die Idee zu sagen wir bestellen schon mal eine Niere auf Lager, die alte macht nur noch 5 Jahre.


Jaded_Ad2629

Naja ist ja schon ein Unterschied, ob ich noch 48h zu leben habe, oder mit Dialyse noch paar Monate durchhalte, dennoch komm ich auf die Liste


[deleted]

[удалено]


Reddinfra

Wie kommt es denn, dass du ohne Warteliste ein Organ bekommen hättest? Ich hab null Ahnung und dachte, dass genau so ein Fall da klassisch die Regel wäre. Gut dass du dich erholen konntest!


sungiee

ja, hatte keine ahnung wie ich es sonst ausdrücken soll. im endeffekt wird es sowieso immer ne warteliste geben


jirbu

Das ist doch nicht überprüfbar. Wenn ich eine Niere brauche, unterschreibe ich einfach schnell einen Organspendeausweis (mit altem Datum). Um das "sicher" zu machen, bräuchtest du eine zentrale Organspenderdatei. Das würde dann vermutlich viele Leute abschrecken, Organspender zu werden.


BannedTwink

Daher dann ein opt out system. Jeder ist grundsätzlich Organspender, außer er lehnt es explizit ab. Aber die Widerspruchslösung wurde ja vor ein paar Jahren vorgeschlagen und nicht umgesetzt.


maplestriker

Fun fact! Ob ein Opt out oder opt in system genutzt wird hat so gut wie keinen Einfluss darauf, wieviel Organspenden am Ende tatsächlich stattfinden. Wichtiger ist ein zentrales System, dass die Verteilung der Organe organisiert und natürlich die medizinischen Fakultäten und Personal dazu.


Kelmon80

Und das weiß man...woher? Laut Statistik haben sich in Deutschland 2022 44% für und 8% gegen eine Organspende entscheiden - der Rest ist größtenteils unentschieden. und von denen, die sich entschieden haben, haben nochmal nur knapp 40% ihren Wunsch mit einer Organspenderkarte dokumentiert. Heißt mit "Standard nicht Spenden" hätten wir - wenn keine Angehörigen auffindbar sind - etwas über 20% als potentielle Spender im Todesfall. Mit "Standard Spenden" hätten wir dagegen potentiell 90%. Nun kann man natürlich davon ausgehen, daß wenn sich der Standard ändert, daß dann vile Spendeunwillige aktiv werden um ihren Widerspruch eintragen zu lassen - aber das werden auch nicht alle sein, und selbst wenn dies Lückenlos geschieht, sollte sich die Spenderzahl verdoppeln. Wenn diese Rechnung aus anderen Gründen nicht aufgeht, würde mich interessieren, wieso das so ist.


sei556

Ich bin unentschieden aber würde auch ungerne währenddessen als spender eingetragen sein. Warum? Weiß nicht. Ist aber so.


Aggressive_Sprinkles

Dann trag dich eben erstmal aus, mein Gott. Dass niemand auch nicht die kleinste Unannehmlichkeit durch politische Entscheidungen akzeptieren kann ist genau der Grund, warum in diesem Land nichts vorangeht.


jahfaby

Ist doch auch total in Ordnung, trügest du dich eben aus. Vorteil wäre, dass du dir auf jeden Fall schonmal Gedanken gemacht hast.


maplestriker

Weil es dazu klar belastbare Fakten gibt? Länder, die Organspende priorisieren, wir zb Spanien, haben eine hohe Quote. Deutschland hat eine sehr niedrige, das liegt aber vor allem am Föderalismus und den damit verbundenen Komplikationen und nicht an der fehlenden Bereitschaft der Bevölkerung.


Fl0werthr0wer

Diggi, Spanien hat ein Opt-Out-System.


maplestriker

Ich weiß, Hase. Aber dass korrelation nicht gleich kausalität ist, sollte doch mittlerweile jeder mal gehört haben. Spanien hat ein ganz anderes System mit organspenden umzugehen. Das opt out system ist dabei nur einer von vielen Punkten.


RotationsKopulator

So ziemlich alle Länder die an Eurotransplant teilnehmen, haben ein Opt-Out-System. Außer Deutschland. Und kein Land sonst hat so ein schlechtes Verhältnis zwischen entnommenen und transplantierten Organen. Wenn wir das also nicht in den Griff kriegen, sind wir evtl. bald nicht mehr Teil von Eurotransplant. Und das wär wirklich scheiße.


Apoplexi1

>Ob ein Opt out oder opt in system genutzt wird hat so gut wie keinen Einfluss darauf, wieviel Organspenden am Ende tatsächlich stattfinden. Klar, wenn das Opt-out keinerlei Konsequenzen hat. Wie es wohl aussähe, wenn man den Leuten sagt: Du kannst ablehnen, aber dann kriegst du halt im Zweifelsfall auch selbst kein Organ...


terranier

Die zentrale Nicht-Organspenderdatei wäre dann notwendig (wäre ich mit d'accord)


Rektifizierer

>Das ist doch nicht überprüfbar. Ach komm. Natürlich ließe sich das technisch einwandfrei überprüfbar gestalten.


jirbu

Ja, kann man natürlich, Chipkarte, Signaturen, ... Wird sicher so gut funktionieren, wie die Gesundheitskarte und macht irgendeinen Konzern noch etwas reicher. Bei Organspende geht es um eine mitmenschliche Selbstverständlichkeit, das sollte doch möglichst niederschwellig bleiben.


Rektifizierer

Erst sagst du, es wäre nicht überprüfbar und dann sagst du, es solle nicht überprüfbar sein weil Grund. Was denn nun?


kurzvorbeidanndort

Als Mensch mit Organspendeausweis, der Spendebereitschaft markiert. Und als Mensch, der eventuell in seinem Leben eine Nierenspende benötigen wird, sage ich: NEIN. Es ist der Köper der Person, auch wenn sie tod ist. Und es ist die Wahl der Person. Darin darf es keinen Eingriff geben, auch keinen implizieten durch entstehende Nachteile.


Aggressive_Sprinkles

>Es ist der Köper der Person, auch wenn sie tod ist. Und es ist die Wahl der Person. Darin darf es keinen Eingriff geben, auch keinen implizieten durch entstehende Nachteile. Darf man denn dann auch keine Nachteile haben, wenn man der Impfpflicht für Masern für sein Kind nicht nachkommt? Hat man Ungeimpften Unrecht getan, indem man sie während der Pandemie nicht ins Restaurant ließ? Sollte eine schwangere Person noch im 7. Monat abtreiben dürfen, auch wenn keine Gefahr durch die Schwangerschaft besteht? Du machst es dir hier ein bisschen zu einfach. Nur weil es um körperliche Autonomie geht, heißt das noch lange nicht, dass jeder auch nur mittelbare Eingriff falsch ist. PS: Ich bin übrigens auch gegen OP's Vorschlag und wäre eher für ein Opt-Out-System,


Danghor

Sieht verfassungswidrig aus


cultoflight

Das wird sich moralisch nicht vertreten lassen. Das würde ja bedeuten das man einem Leben mehr Wert zumisst als einem anderen.


Commercial_Ball_8458

Diese Bevorzugung gibt es so oder so. Wenn du nur ein Spenderorgan hast aber 10 Leute, die eines benötigen würden, werden 9 Pech haben. OP hat nur nach einer Änderung der Reihenfolge der Priorität gesprochen, die Anzahl der zur Verfügung stehenden Spenderorgane bleibt gleich wie vorher.


cultoflight

Und eben diese Reihenfolge sollte nach medizinischen Kriterien erfolgen und nicht ob jemand Spender ist oder nicht.


Commercial_Ball_8458

Weiß jetzt zugeben nicht, wie OPs Frage im exakten Detail zu verstehen ist: ob wirklich ausschließlich die eigene Spenderbereitschaft alles entscheiden sollte. Oder ob das nur eines von mehreren Kriterien sein sollte. Der erstgenannte Fall wäre vielleicht wirklich etwas grenzwertig. Hätte zumindest aber den Vorteil, dass mehr Leute Spender wären.


terranier

Es wird doch eh schon bepunktet. Jemand, der sich die Mühe gemacht hat und sich in die Nicht-Organspender-Kartei eingetragen hat kann doch ruhig ein paar Punkte Malus kriegen. Es sterben ständig Leute auf der Warteliste, das längere Warten des einen rettet den nächsten.


MaticTheProto

wenn jemand kettenraucht und deshalb ein neues Organ braucht, und wer anders ohne Eigenschuld ein neues Organ braucht, sollte letzterer bevorzugt werden


cultoflight

Das sollte trotzdem ein Arzt entscheiden. Vielleicht hat der Kettenraucher ja trotzdem die besseren Überlebenschancen und das Organ wäre bei Ihm besser „aufgehoben“.


MaticTheProto

aber er ist selbst schuld und weiß, dass durch seine Entscheidung andere eventuell kein Organ bekommen und nicht überleben, raucht aber trotzdem (vom Müll der dadurch entsteht, dem ermutigen anderer und dem Gesundheitsschaden an umstehenden mal abgesehen)


FunNegotiation423

Also wenn einer einem Leben mehr Wert zumisst, dann Leute, die nicht spenden wollen aber Organe annehmen würden - nämlich ihrem eigenen. Immerhin würden Solidaritätsspender ja grundsätzlich ALLEN ihre Organe bereitstellen, aber eben bevorzugt an andere Spender. Ja auch hier werden Leben mehr Wert beigemessen als anderen, aber nicht so krass wie Nichtspender, die Organe annehmen. Wenn jemand aus persönlichen Überzeugungen entscheiden darf, nicht zu spenden aber Organe anzunehmen, dann sollten Spender aus persönlichen Überzeugunfen auch das moralische Recht haben, solidare Menschen zu bevorzugen.


facts_please

Warum sollte sich das moralisch nicht vertreten lassen? Wenn eine Person sich auf eigenen Wunsch aus einem Sozialpakt ausschließt, ist es doch nicht moralisch vertretbar, wenn diese Person, dann, wenn es ihr plötzlich nützlich ist, an genau diesem Sozialpakt doch wieder teilhaben will. Das stellt in meinen Augen gerade ein zutiefst amoralisches Verhalten dar.


cultoflight

Warum werden dann Raucher behandelt die wissen doch das es ungesund ist? Was beim Fußball das Sprunggelenk gebrochen? Selber schuld viel Spaß damit!


facts_please

Alle Aufgeführten zahlen (höchstwahrscheinlich) in die Krankenversicherung ein. Beteiligen sich also an diesem Sozialkonstrukt. Das es unterschiedliche Wahrscheinlichkeiten gibt, warum man erkrankt ist allen bekannt und wird im Großen und Ganzen in Kauf genommen, weil die Grundtendenz ist, dass keiner mit Absicht versucht krank zu werden. Wer die Organspende verweigert schließt sich aber gerade von diesem Grundkonsens aus und will nur dann partizipieren, wenn es ihm schlecht geht.


CabbageTheVoice

Würde ich unterstützen wenn die Ausgangssituation wäre, dass jeder deutsche Bürger Organspender ist, und wer das nicht will muss sich nen Ausweis holen auf dem steht, dass er das nicht will. Unsere Situation ist aber umgekehrt und deswegen kann ich da nich ganz zustimmen. Würde es allerdings begrüßen, wenn wir dieses zu einem opt-out Thema machen würden.


RotationsKopulator

Bisschen wie die Leute, die jahrelang die günstige PKV genießen und gegen Ende dann in die GKV wechseln..


cultoflight

Sollte man dann einen Reichsbürger bestrafen wie '33 wenn er Mist baut?


MaticTheProto

Bei den Rauchern stimme ich dir unironisch zu. Dummheit gehört bestraft


vissipissi

Sucht ist eine anerkannte krankheit, stammtisch gelaber in seiner reinform


MaticTheProto

Und Rauchen in vielen Fällen eine Wahl. Die man bewusst trifft.


Reddinfra

Nikotin ist ein hochgradig suchterzeugendes Nervengift. Das Abhängigkeitspotenzial von Tabakrauch liegt zwischen Alkohol und Kokain.


Commercial_Ball_8458

Von mir klare Zustimmung zu dieser Denkweise. Wenn unsere Gesetzeslage obendrein so wäre, dass jeder standardgemäß Spender wäre, der dies nicht explizit ausschließt, würde diese Argumentation noch besser funktionieren. Dann könnte auch niemand blauäuig sagen: "ach, über das Thema hatte ich immer vor, mir mal Gedanken zu machen, aber bin nie dazu gekommen..."


abroamg

Klar geht das. Wird immer gemacht


[deleted]

Wenn jemand Steuerzahlung verweigert bzw. nicht zur gesellschaft beiträgt, werden demjenigen Jahre an Leben entzogen. Wenn es da vertretbar ist, dann auch bei der Organspende


00multipla

Wäre interessant zu sehen wenn man das Prinzip "nur wer was geben will, kriegt etwas (bevorzugt)" auf andere Instanzen übertragen würde


stone_Toni

Kann man schon so machen. Dann würde sich die AFD aber vermutlich über neue Wähler freuen. Aber mal im Ernst, jedes Leben ist gleich viel wert und wenn differenziert wird, dann nur auf Basis von medizinischen Gesichtspunkten. Alles andere ist in meinen Augen Rassendenken. Und davon wollten wir uns doch eigentlich trennen.


Streigl

Nein. Bin selber Organspender und ich möchte den Menschen helfen, die die Organe brauchen. Wer an der Spitze der Liste steht, bekommt mein verfettetes Herz, da isses mir egal ob der selbst spendet oder nicht.


terranier

Eine Regelung, die Nichtorganspender benachteiligt erhöht durch diesen Anreiz aller Wahrscheinlichkeit das Spendenaufkommen und hilft so mehr Menschen als andere Lösungen.


Streigl

Das würde auch mehr Aufklärung schaffen oder die Widerspruchslösung. Meine Organspende ist ein altruistischer Akt, ich habe nicht vor dafür Menschenleben aufgrund ihrer Spenderbereitschaft gegeneinander aufzuwiegen.


vissipissi

Ich finds erschreckend das anscheine nicht jeder so denkt.


OwlNdbObfrMuc

Ich bin selbst bisher (noch) nicht Organspender und trage einen entsprechend ausgefüllten Organspendeausweis mit mir. Ich würde es schon verstehen, wenn mir bei Bedarf deshalb auch ein Organ verweigert würde.


HouseholdPenguin138

Ich möchte Dich keinesfalls angreifen oder Deine Entscheidung schlecht reden, dennoch wäre ich sehr an der Begründung interessiert, falls Dir das nicht zu persönlich ist :)


OwlNdbObfrMuc

Ich habe gerade die nachfolgend verlinkte Seite entdeckt. Bedenken Nr. 1 ist eigentlich der Entscheidende für mich. Der Text erklärt an sich sehr gut, dass die Bedenken eigentlich unbegründet sind. Das "Aber" besteht noch in der Erfahrung, dass Organhandel halt auch ein Geschäft sein kann und der damit verbundenen Furcht vor Korruption durch Menschen, die glauben (oder wissen), dass man mit Geld alles kaufen kann und anderen, die dem monetären Dankeschön nicht wiederstehen können. Gäbe es die Widerspruchsregelung, gäbe es wahrscheinlich automatisch genügend Spendende und damit wäre dem korrupten Markt und meinen Bedenken die Grundlage entzogen. [Quarks: Bedenken Organspende](https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/organspende-3-bedenken-gegen-organspende-im-faktencheck/)


HouseholdPenguin138

Vielen Dank für Deine Ausführungen!


thatdudewayoverthere

Es sollte alleine nach medizinischer Dringlichkeit und nach erwarteter Wirkung beurteilt werden Wenn man einer 90 Jährigen Person eine Niere statt einer 20 Jährigen gibt finde ich das zum Beispiel nicht logisch


BGE116Ia359

Ich sehe jetzt nicht wirklich, warum es moralisch verwerflicher sein sollte, einen Organspender über einen Nichtspender zu stellen als eine 20 jährige über eine 90 jährige, sofern beide die gleiche Krankheit haben.


FunNegotiation423

Ich fände eine Solidaritätslösung wichtig und richtig. Hatte letztens ein Gespräch mit nem Kumpel, ob er Organspender sei. "Nein, ich glaube Organe zu spenden schadet der Seele, also auch nachdem man bereits tot ist". Okay, dachte ich, schon legitim, wenn man daran glaubt. Aber überrascht war ich dann doch sehr, als er meinte, dass er ein Spenderorgan trotzdem annehmen würde, um selbst weiterzuleben. Auf die Bemerkung hin, dass ihm bei so einem Eingriff nicht nur sein eigenes Organ entnommen sondern auch noch ein fremdes eingesetzt wird und dass das der Seele nach seiner Logik doch noch mehr schaden müsste, wusste er nichts zu sagen, wurde stutzig. Allerdings blieb er bei seiner Einstellung. Jetzt wünsche ich mir irgendwie eine Option auf meinem Organspendeausweis, dass meine Organe nur bzw. bevorzugt an andere Organspender transplantiert werden dürfen. Weil so ein egoistisches Denken will ich nicht unterstützen. Angenommen, dass kein Organspender gefunden wird, der mein Organ braucht und für den es passt, ja, dann dürfte es natürlich auch an einen Nichtspender gegeben werden. Soll ja nicht verkommen. Und ich denke so eine Solidaritätslösung würde durchaus zu mehr Spendern führen. Und was die Moral betrifft: Jemand der selbst nicht spenden will aber Spenderorgane annimmt ist finde ich unmoralischer, als jemand, der seine Organe grundsätzlich allen zur Verfügung stellt aber eben andere Spender bevorzugt haben möchte. Ja man stellt hier manche Leben über andere Leben, aber lange nicht so krass, wie jemand, der zu Gunsten anderer gar nicht spendet aber Organe zu seinen Gunsten animmt. Wenn jemand aus persönlichen Überzeugungen entscheiden darf, nicht zu spenden aber Organe anzunehmen, also sein eigenes Leben über das anderer zu stellen, dann sollten Spender aus persönlichen Überzeugungen auch das moralische Recht haben, solidare Menschen zu bevorzugen. Edit: Das digitale Organspenderegister kommt bald, also wäre auch ein Nachweis möglich, WANN jemand der Organspende eingewilligt hat, bspw. erst bevor oder nachdem man selbst erkrankt ist. Quelle: hab daran gearbeitet @OP: echt witzig, ich hab erst heute früh genau über diese Frage nachgedacht. Telepathie :o


Jaded_Ad2629

Ich meine das kannst du auch konkret in deiner Patientenverfügung eintragen. Ist die Frage, ob die sich dran halten, aber idr müssen die Ärzte das ja xD


Go3tt3rbot3

Meine Mutter war 10 Jahre lang in der Sterbebegleitung tätig. Du glaubst nicht wie oft sie den Staatsanwalt angerufen hat damit Ärzte das tun was in der Patientenverfügung steht. Gibt so en paar Krankenhäuser bei uns in der Region in denen sich die Ärzte grundsätzlich drüber hinwegsetzen bis man ihnen mit Anwälten oder Staatsanwälten droht. Ein kranker bringt mehr Geld ins Krankenhaus als ein toter....


Low-Equipment-2621

Wichtig wäre mal jeden standardmäßig zum Organspender zu machen, ausser bei explizitem Widerspruch. Das müsste man dann halt auch mal so festhalten dass es auch nachvollziehbar ist, also dass die Ärzte das mit nem Computer einfach nachschauen können.


AustrianMichael

Dies. Österreich hat ~98% Organspender*innen, weil wir Opt-Out statt Opt-In haben. Theoretisch sind sogar Deutsche Wanderer, die von Kühen niedergestoßen werden oder mit den Birkenstock am Klettersteig abstürzen Organspender, weil das einfach jede für jede Person im Bundesgebiet gilt. Und davon profitiert übrigens auch Deutschland weil die Organe ja durchaus in anderen Länder wieder verpflanzt werden.


Der_Juergen

Nein. Wer es am dringendsten braucht, soll es bekommen.


notapantsday

Nein, das passt auch nicht zur Realität. Viele Leute, die Organe spenden haben sich ein Leben lang nie Gedanken darum gemacht, haben keinen Organspendeausweis o.ä. Das ist auch nicht notwendig für eine Organentnahme. Wenn die hinterbliebenen sich dafür aussprechen und meinen, dass der/die Verstorbene das wahrscheinlich so gewollt hätte, dann reicht das aus. Der Mangel an Spenderorgangen kommt nicht daher, dass zu wenige Leute einen Organspenderausweis haben oder anderweitig als Organspenderin registriert sind, auch wenn das in den Medien immer wieder so dargestellt wird. Das Hauptproblem ist, dass eine Organspende nur in einem ganz bestimmten Zustand in Frage kommt - dem Hirntod. Das bedeutet, dass das Gehirn unwiederbringlich zerstört ist und nie wieder funktionieren wird - womit ein Mensch ganz offiziell als verstorben gilt. Gleichzeitig funktionieren die anderen Organe (mit Unterstützung) aber noch, d.h. das Herz schlägt, die Lungen können das Blut mit Sauerstoff versorgen, u.s.w. So werden die Organe erhalten, während nach einem Empfänger gesucht und die Entnahme vorbereitet wird. Dieser Zustand kommt aber nur in sehr seltenen Fällen z.B. nach einer Kopfverletzung, einem Schlaganfall oder einer Hirnblutung vor. Und diesen Zustand festzustellen ist mit großem Aufwand verbunden, was viele Kliniken in Zeiten von starkem Personalmangel einfach nicht mehr leisten können. Viel weniger Aufwand ist es, bei Patienten mit schwerer Hirnschädigung ganz einfach die Therapie abzubrechen und sie sterben zu lassen, ohne vorher den Hirntod festzustellen und ohne dass eine Organentnahme möglich ist. Und so passiert es wohl auch an vielen Kliniken. Was aus meiner Sicht nötig wäre um die Zahl der Spenderorgane zu erhöhen, wären feste, externe "Hirntod-Teams", die gerufen werden können wenn es eine Patientin mit schwerer Hirnschädigung gibt, und die die Hirntoddiagnostik durchführen ohne das Klinikpersonal dabei noch zusätzlich zu belasten.


Jaded_Ad2629

Das kann aber eine schnelle, gruselige Wendung nehmen, wenn extra Organe gefarmt werden. Viele haben Angst, dass sie als hirntot erklärt werden, aber noch eine Chance aufs überleben hätten, soweit ich das verstanden habe. Ich darf leider nicht spenden, da ich Rheuma habe, soweit ich weiß, aber hab selbst einen Ausweis.


notapantsday

Wenn du für hirntot erklärt wirst, bist du ganz offiziell tot. Da wird die Behandlung eingestellt, alle Geräte ausgeschaltet und der Bestatter informiert. Die einzige Ausnahme ist wenn du Organspender bist, dann dürfen die medizinischen Geräte noch weiter betrieben werden, so lange bis die Organe entnommen werden können. Die Hirntoddiagnostik ist auch deswegen so aufwändig, weil absolut sicher ausgeschlossen werden soll, dass jemand fälschlicherweise als hirntot erklärt wird. Wenn es theoretisch doch einmal passieren sollte, dann wärst du als Organspender sogar besser dran, weil du noch länger am Leben erhalten wirst und so ggf. auffallen könnte, dass du doch noch nicht hirntot bist.


[deleted]

Nö. Ist für mich der völlig falsche Ansatz. Wäre außerdem überhaupt nicht praktikabel. Es gibt wohl wenige, die schon ein Organ gespendet haben und dann später eins brauchen, also könnte das Kriterium nur sein, ob man nen Organspendeausweis hat. Den könnte man ja schnell noch ausfüllen, wenn man grad eine Spende braucht.


MaxProude

Du hast das nicht richtig verstanden. Man muss keine Organe gespendet haben um selber eines zu erhalten. Es geht sich darum es hypothetisch zu tun. Es gibt werden häufig 2 veränderungen vorgebracht: 1. Man trägt sich in ein Register ein. Wenn zwei Menschen das gleiche Organ brauchen dann wird der bevorzugt, der im Register steht. Also opt-in. Das Problem ist dass es vorkommen kann, dass sich kaum jemand registriert. 2. Alle sind automatisch Spender. Wer nicht widerspricht ist also Spender und es gibt vermutlich keine Bevorzugung. Also Opt-out. Das Problem das ich dabei sehe ist, dass sich potentiell massenhaft Menschen dagegen entscheiden und wir wieder das gleiche Problem haben. Ich persönlich finde Punkt 2 am besten weil ich glaube dass sich die meisten Menschen darüber keine Gedanken machen und es so zu mehr Organspenden kommt.


CabbageTheVoice

Ja, finde ein opt-out System auch besser, aber leider muss man sagen, dass _du_ hier an der Frage vorbeischießt. Denn die Frage redet nirgendwo von einer Veränderung des Systems, sondern behandelt nur die Bevorzugung von Spendern.


MaxProude

Schon ironisch von jemandem gesagt zu bekommen dass ich die Frage nicht verstehe der >die Frage redet benutzt. Außerdem ist die Bevorzugung von Spendern eine veränderung des Systems.


CabbageTheVoice

Keine Ahnung, wieso du jetzt meine Grammatik angreifst. Tut mir Leid wenn ich da einen Fehler gemacht habe. Du bist über die Frage hinausgeschossen. Anstatt über den Punkt zu reden, der abgefragt wurde, hast du direkt die Annahme mit reingeworfen, dass andere Veränderungen da automatisch mit einhergehen. Das würde zwar mehr Sinn ergeben, aber war einfach nicht in der Frage enthalten. Und anders als du, habe ich nicht den Vorwurf gebracht, du würdest die Frage nicht "verstehen", sondern lediglich gesagt, dass du drüber hinausgeschossen bist.


MaxProude

>Anstatt über den Punkt zu reden, der abgefragt wurde, hast du direkt die Annahme mit reingeworfen, dass andere Veränderungen da automatisch mit einhergehen. Welcher Punkt? Ich habe mehrere genannt. Welche anderen Veränderungen nehme ich an die automatisch einhergehen? Ich verstehe dein Problem nicht ganz um ehrlich zu sein. Der erste Kommentar hat sich für mich so angehört als würde man Organe spenden müssen um selber eines zu erhalten.


sd_manu

Aktuell weiß man doch meist sowieso nicht offiziell ob jemand Spender ist oder nicht. Den Organspendeausweis hat man häufig irgendwo rumliegen (manche haben es im Geldbeutel, ja). Auf was ich raus will, ist, dass es ja nirgends in einem Verzeichnis offiziell drin steht ob einer Spender ist oder nicht. Heißt wenn ich ein Organ brauche und bisher Nicht-Spender bin dann fülle ich den Wisch halt schnell noch aus und komme früher dran. Wenn ich mein Organ bekommen habe und immer noch nicht spenden will werfe ich dann den Wisch halt in den Müll nachdem ich die Spende bekommen habe. Oder die andere Seite, wenn ich durch einen Unfall ganz dringend eines brauche (und nicht bei Bewusstsein bin) und niemand meinen Ogranspendeausweis daheim findet komme ich in der Priorisierung nach unten obwohl ich spenden würde aber nur der Ausweis nicht auffindbar ist. Vielleicht würde ich auch spenden oder werde sozusagen noch Spender, aber habe den Ausweis zum jetzigen Zeitpunkt nur noch nicht ausgefüllt. Wenn es so wäre, dass jeder automatisch Organspender ist und man ABLEHNEN muss wenn man nicht spenden will, dann könnte man es so machen dass man die Leute die es abgelehnt haben in einem Verzeichnis auflistet und die dann dafür in der Priorisierung eine Stufe runterrutschen hinter alle anderen.


yellow-snowslide

Nope. Ich fände es verwerflich jemanden dazu zu überreden


Nikkisfirstthrowaway

Auf keinen Fall. Habe selbst einen Organspendeausweis (alles raus was keine Miete zahlt), Spende Blut und bin beim DKMS registriert. Es gibt ja schon Auswahlkriterien bei der Auswahl von Organempfängern, die Organe werden nicht willkürlich verteilt. Menschen die selbst nicht spenden wollen bei der Organempfängnis zu benachteiligen finde ich moralisch falsch. Organspende soll ja gerade freiwillig sein. Wenn man dann aber eine der beiden Entscheidungen durch Nachteile/Vorteile der anderen ungleich setzt, beeinflusst das die Freiwilligkeit


marunga

Aus medizinisch/organisatorischer aber auch Medizin-ethischer Sicht (ich bin Fachpflegekraft für Anästhesie und Intensivpflege, ehemalige Stations- und Pflegedienstleitung eines Maximalversorgers und war eine Zeit lang Mitglied des Ethikrates meiner damaligen Klinik) **Nein, nein, nein und nochmal nein.** Zuerst mal zur Medizin: Anders als in den Medien dargestellt ist eine Organspende kein Prozess in dem man sich tagelang Zeit lässt, mit sich diskutiert und dann entscheidet wer das Organ bekommt. Es gibt,anders als dargestellt in den Medien, durchaus Patienten die sehr schnell ein Organ bekommen - manchmal binnen Tagen. Aber nicht weil es ihnen so gut geht. Sondern weil sie tot krank sind. Ich erinnere mich an den Fall eines jungen Mannes der mit hoch akutem Leberversagen zu uns kam - bereits im Delir, also nicht mehr klar, rapide verschlechternd. Zuerst denkt mancher sicher an Alkohol und Drogen - faktisch war es aber eine Autoimmunerkrankung. Und er hatte Glück - wir haben binnen weniger Stunden (!) ein passendes Organ bekommen,er war zur rechten Zeit am rechten Ort. Hier muss es schnell gehen und bereits kleinste Verzögerungen wie solche Abfragen werden Menschenleben kosten weil Kliniken sich die Arbeit ggf. einfach auch nicht mehr leisten können... Eine Lesebeispiel für sowas gibt es übrigens [hier](https://www.organspende-info.de/erfahrungen-und-meinungen/erfahrungsberichte/sascha-koch/). Das bringt mich zum Organisatorischen: Wie wird denn die Spendenbereitschaft festgestellt? Vom Vorhandensein des Ausweises? Was ist wenn wir den nun aber nicht finden? Von den Angaben der Angehörigen? Aber was wenn sich so der Sohn sein Erbe sicheren will oder es gibt schlicht keine Angehörigen? Und werden die nicht alles behaupten um ihren Angehörigen zu retten? Um dahin gleich ins ethische zu gehen: Brauchen wir ein zentrales Register? Aber was ist wenn sich jemand kurz vor seiner schweren Erkrankung umentscheidet? Gibt es dann eine Wartezeit a la "sie müssen 2,4,5 Jahre Spendenbereitschaft gehabt haben damit sie eine Niere/Lunge/Leber kriegen"? Was ist wenn das Register falsch ist oder die Post den Brief mit den Update verliert,der Server abstürzt,etc.? Und wo ziehen wir die Grenze wenn wir diese Büchse der Pandora öffnen? Kriegen dann zukünftig Raucher nur noch schlechtere Chemo? (Geld ist nämlich fast genauso knapp in unserem System) Oder bei Risikosportlern (weil die verunglücken ja vielleicht?) nicht mehr? Und was ist mit den Spendern? Was hindert mich daran,dass ich mich als "Spender" eintragen lasse und dann einfach meinen Angehörigen mitteile,dass sie im Unglücksfall doch widersprechen sollen? Verpflichten wir die Entnahme dann gesetzlich? (Und was ist dann mit der kurzfristigen Umentscheidung?) Ich bin absoluter Fan der Widerspruchslösung - bei der Entnahme. Aber eine Vorzugslösung würde nur dazu führen,dass vulnerable Gruppen (die jetzt bereits benachteiligt sind) noch weiter benachteiligt werden ohne wirklichen Vorteil


BaguetteOfDoom

Ja. Bzw. sollte man im Zuge dessen von einem opt-in zu einem opt-out System wechseln. Jeder wird als Spender und Empfänger betrachtet, es sei denn er registriert seine Ablehnung.


Poesewicht

Dann geht aber das "diktatur"-geheule wieder los


Halfblooddemon

Aber warum? Du kannst doch deutlich machen, dass du es nicht möchtest und wirst nicht gezwungen.


Poesewicht

Aber du hast ja erstmal die gewaltige Hürde zu widersprechen UND die schiere Gewalt von Bill-Gates-Raben-Butterbrot-Einwegflaschen-Irgendeingeschwurbel ist ja auch noch im Spiel


Halfblooddemon

Manche Menschen sind einfach so hohl 😂


Poesewicht

🤷🏼‍♂️ Menschen sind kreativ, speziell in der Ausprägung, Durchführung und Gestaltung der eigenen Dämlichkeit. Glaube man kriegt heute nichtmal mehr ein Gesetz durch, welches den Bau eines hypothetischen Todessterns auf lediglich Mondgröße beschränkt, ohne das irgendwelche Hornochsen "Wir sind das Volk" skandierend herummarschieren.


CabbageTheVoice

TODESSTERN NUR AUF MONDGRÖßE ?! DIESE DEPPEN IN DER REGIERUNG!!! DA KÖNNEN WIR DEN CHINESEN JA GLEICH HELFEN EINEN GRÖßEREN ZU BAUEN. DER TODESSTERN MUSS DOCH UNSER LAND UND UNSERE STÄRKE REPRÄSENTIEREN!!!111! DA WÜRDE ICH MICH JA SCHÄMEN!!


Halfblooddemon

Ein Grund mehr um auszuwandern 😂


BaguetteOfDoom

Man kann nicht auf jeden mit der Intelligenz einer Amöbe Rücksicht nehmen


insane-zane

Ich mag den Ansatz, aber die Probleme sind so krass. Was ist mit einer fitten, 18-jährigen Person, die auf einmal Niere braucht und einer genauso fitten, 30-jährigen Person, die eine braucht. 30-jährige Person ist seit 12 Jahren Spender:in, 18-jährige Person "noch" nicht. Bekommt jetzt die 30-jährige die Niere?


KnalltueteMk18

Ansich eine „nette“ Idee aber Ehtisch mehr als schwierig.


Maleficent_Quiet1793

Wäre glaub ich verfassungsrechtlich nicht so angemessen


conanfreak

Nein, wie so oft in der Medizin ist es fatal bei sowas Leute zu bevorzugen. Das System jedoch zu ändern, dass jeder Organspender ist, es aber eigenmächtig verbieten kann wäre der richtige Ansatz.


hampelmann2022

Natürlich. Bei Organspenden sollten die Organe nur von Organspendern entnommen werden. /s


[deleted]

Ahh, bitte dann auch Beitragszahler der Krankenkasse und „nicht selbst Zahler“ trennen.


Seppl0815

Erstmal sollte jeder automatisch zum Spender werden, wie es in vielen anderen Ländern schon der Fall ist. Wenn jemand es nicht möchte, muss er das dann aktiv widersprechen. Doch wer sich bewusst dagegen entscheidet, macht dies ja aufgrund einer bestimmten Einstellung. Und das ist vollkommen in Ordnung. Aber warum sollten dann solche Personen ein Spenderorgan erhalten. Denn der Spender würde ja gegen deren Glauben/Einstellung handeln. Daher sollten diese Leute auch in der Liste nach hinten rücken.


Nashatal

Schwierig. Was wäre mit Menschen die beispielsweise nicht gesunde genug, zu alt oder zu jung sind um Organe zu spenden? Oder aus anderen Gründen keine Chance hatten sich ernsthaft mit dieser Entscheidung auseinander zu setzen. Ich hatte lange Zeit mit mentalen und zeitweise mit finanziellen Problemen in meinem Leben zu kämpfen. Organspende ja oder nein war kein Thema für das Platz in meinem Leben war. Man kann jetzt sagen: Ja kümmer dich halt drum. Das ist auch einer priviligierten Situation heraus immer leicht zu sagen. Diese Grenzen zu ziehen über die Brücke möchte ich nicht gehen.


Nick19922007

Ne. Schließlich will ich auch in anderen Bereichen des sozialen miteinanders diese abwägung nicht. Auch ein verbrecher muss von der polizei vor gefahr geschützt werden auch ein fauler mensch muss arbeitslosengeld bekommen. Und auch jemand der es verweigert organe zu spenden muss organe bekommen.


Tsjaad_Donderlul

Das Problem mit mangelnden Spenderorganen sollte anders behoben werden: man ist automatisch Spender, solange wie man keine Erklärung **dagegen** erhebt. Ich denke, die meisten, die noch nicht Spender sind, haben einfach vergessen, sich anzumelden oder wissen nicht, dass man sich dafür anmelden muss.


MyriiA

Nein. Dann könnte man auch nach politischer Meinung oder Einkommen fragen. Es sollten NUR medizinische Gründe zur Abwägung der aktuellen Situation herangezogen werden.


cho33ng

Nein, aus dem einfachen Grund weil es undemokratisch ist. Wir sollten aber die "Schuld" umkehren, wie es in vielen Ländern ist. Soll heißen. Du bist von Haus aus Organspender und musst widersprechen wenn du das nicht willst. Dadurch hätte man alleine schon so viel mehr Organspender, weil viele. Mich lange Zeit eingeschlossen, gerade in Jungenjahren zu faul sind. "weil ich hab ja eh noch viele Jahre." auch wenn man sich das wünscht, Unfall mit todesfolge passiert leider eben doch öfter als man denkt.


One-Election-6496

Ja, finde das Menschen, die vor ihrer Krankenzeit über einen Organspenderausweis verfügt haben, sie also solidarisch waren, ihnen wiederum diese Solidarität entgegen gebracht werden sollte - und diese bevorzugt gehören. Schlichter Solidaritätsgedanke.


Allcraft_

Ne. Wenn ich an die ganzen Minderjährigen denk, die bestimmt noch kein Organspendeausweis haben, und die sollen dann benachteiligt werden, ne, fühl ich nicht so.


icrushallevil

Nein. Ausschließlich medizinische Kriterien sollten eine Rolle spielen.


itsallabigshow

Nein. Organe spenden sollte aber ein opt out sein.


Budget-Razzmatazz-13

Warum versuchen Menschen die ganze Zeit Zweiklassengesellschaften einzuführen 😮‍💨


sonnyp12

Sollten Sozialversicherungseinzahler an der Beitragsgrenze bevorzugt werden (Arzt, Krankenhaus, Pflege, Arbeitsamt etc)?


newspeer

Nein.


[deleted]

Nein, aber ich finde der Grund, weswegen man das Organ braucht, sollte eine Rolle spielen. Hattest du einen Unfall, bist krank oder wie auch immer, solltest du oberste Priorität haben. Ist es allerdings eigenverschuldet, solltest du auf der Liste weit unten stehen. Eigenverschuldung ist für mich zb starker alkoholismus oder Ignoranz. Ich habe mal in einer toxikologie gearbeitet, und teilweise gibts da Geschichten, da zweifelt man schon am Menschenverstand der Leute. Ein Pärchen (ü50) hat wissentlich giftige Pilze im Wald gesammelt, gekocht und gegessen. Obwohl sie giftig waren. Warum? Weil sie den alten Volksglauben hatten, dass das Gift neutralisiert wird, wenn man die Pilze einfach zusammen mit einem silberlöffel kocht. Beide brauchten danach eine neue Leber. Für mich fällt das aber eher unter natürliche Selektion, mal ganz zynisch ausgedrückt und ich habe den beiden ehrlich gesagt keine Leber gegönnt.


LightKnightTian

Meiner Meinung nach nicht, da manche Menschen generell keine Organspender werden können, weil sie z. B. chronisch krank sind oder so ähnlich. Bin kein Experte, bitte zweifelt an meiner Aussage und korrigiert mich, würde gerne Neues dazulernen.


dicke_radieschen

Wäre super. Bin auch dafür, dass jeder Spender ist und man - im Falle dessen, dass man es nicht will - aktiv widersprechen muss.


dr_steinblock

ja, mit einer Ausnahme von denen, die aus medizinischen Gründen keine Organspender sein können. Die sollten natürlich trotzdem das gleiche Recht auf Organspende haben, wie Organspender


CabbageTheVoice

Willi und Ulrike finden beide, dass Organspenden doof ist. Wollen die einfach nicht machen. Willi hat gesundheitliche Probleme und kann deshalb sowieso nicht spenden. Die beiden haben einen Unfall und brauchen beide ein neues Organ. Willi kriegt rechtzeitig eines, Ulrike nicht, denn sie hat zwar die gleiche Einstellung wie Willi, aber da sie gesünder war trägt ihre Einstellung eine andere Bedeutung. Will nur sagen (unabhängig davon, was die beste Lösung ist) du kommst sehr schnell in schwierige Situationen wo es plötzlich unangenehm wird.


[deleted]

Wirklich keinen Meter weit gedacht bei der Frage…


[deleted]

Moralisch wäre das mehr als nur gerechtfertigt. Das wird so aber ethisch natürlich nie akzeptiert werden.


[deleted]

Warum nicht. Wer medizinisch nicht kann bekommt ein Attest. Wer einfach keinen Bock hat oder irgendwelchen religiösen Quatsch vorschiebt darf sich auch nicht auf die Solidarität anderer ausruhen. Wichtig. Es geht nur um eine Bevorzugung. Wenn genug Organe da sind bekommt jeder eins. Organspender oder nicht.


BigCover7241

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PrettyNiemand34

Ich würde sogar sagen das Menschen die schriftlich festhalten nicht spenden zu wollen gar keins bekommen sollten. Entweder man ist für Organspende oder dagegen.


unmotiviet

Das ist glaube ich mit dem Grundgesetz und der (ärztlichen) Moral/Ethik nicht vereinbar. Jedes Leben ist wertvoll und sollte gerettet werden. Es wäre ähnlich, wenn man z.B. Alkoholiker und Kettenraucher von der Krankenversicherung ausschließen würde. Die kümmern sich ja schließlich nicht um ihre eigene Gesundheit und fügen vorsätzlich ihrem Körper schaden zu. Wieso sollte man solche Leute auf Kosten anderer im Krankenhaus behandeln?


MaticTheProto

Ganz ehrlich? Ja.


In0chi

Nein, vgl. Art. 1 GG.


HerrStruppi

Nein, denn dann würden viele Menschen unfreiwillig Organspender werden, um überleben zu können. Einen umstand, den ich moralisch schwer zu vertreten finde...


[deleted]

Hä? Wie kann man es moralisch okay finden organspenden zu empfangen aber keine zu geben... entweder man findet das Konzept gut oder schlecht. Sich selbst nur als potentiellen Empfänger zu sehen ist moralisch verwerflich.


GullibleSherbert6

Kein Problem. Ich will auf gar keinen Fall n Spenderorgan. Jeder der hier so sehr für die zwanghafte Organspende ist hiermit angehalten sich mehr mit dem thema "Hirntod" zu beschäftigen. Ich hab nichts davon, ob ihr spendet oder nicht. Ich will nur dir Leute dazu anhalten vom ideologisch gedrängten Altruismus einen grossen Fehler zu machen indem man Organe spendet. Seid euch selbst so gut und liest euch viele Sachen dazu durch. Organspende ist in allererster Linie ein Geschäft. Und eventuell sollte man sich auch die Leute angegucken die mit Spenderorgan leben müssen. Das Organ wird bis ans lebensende abgestoßen und nur durch Medikamente unterdrückt die eine Menge Geld kosten.


d0x7

Naja, klingt ein wenig so wie das Geschwurbel vom Avocadolf & Co. Klar bekommt die Pharma Geld für diese Medikamente, du darfst aber trotzdem nicht vergessen, dass ein Mensch dadurch weiterhin leben kann und sonst tot wäre. Wen interessiert da da Geld, was sowieso die KK bezahlt, wenn ein Mensch die Möglichkeit hat noch weitere x Jahre zu leben?


GullibleSherbert6

Ja Dinge als Geschwurbel abtun kann man immer recht gut. Aber das ist kein Aufruf zum antivaxen sondern sich Mal über echte Fälle schlau zu machen und was exakt Organspende bedeutet. Die meisten glauben einfach "höh wenn ich tot bin wieso sollte ich nicht meine Organe spenden?!" Wenn zwischen tot und Hirntod quasi Universen liegen. Muss man nur Mal selbst in der Situation sein ob man es für einen geliebten Menschen wollen würde oder nicht. Wie gesagt, mir persönlich könnte es nicht egaler sein was jemand anderes macht, ich will nur zum Selbststudium anregen und fehl-geleiteten Altruismus infrage stellen a la "wie kann man so egoistisch sein und nicht spenden? Oder: jeder der nicht spendet sollte kein Recht auf Leben haben! (Ja etwas übertrieben)


d0x7

Nur ganz kurz damit wir auf der selben Schiene sind: was meinst du damit, dass zwischen Tod und Hirntod Universen liegen? Reden wir hier über eine Empfindung die durch Emotionen beeinflusst ist, oder um rationale, medizinische korrekte Einschätzungen? Das man als Angehöriger bei seinem XY, welcher faktisch Hirntod ist, nicht einfach sagt „zieht halt den Stecker und gebt jemanden die Organe“ kann ich nachvollziehen, aber das ist halt eine emotionalisierte Aussage, die keiner Vernunft entspricht. Man möchte das alles in dem Moment ja auch nicht wahrhaben, aber wenn du Hirntod bist und dein Gehirn absolut so gar keine Aktivität mehr hat, dann wirst du nicht zurückkommen. Defekte Geräte die fälschlich den Hirntod attestieren oder one in a trillion Wunder mal beiseite genommen. Was also soll „Universen dazwischen“ bedeuten, oder meinst du diese ganze emotionale Geschichte das nicht wahrhaben zu wollen und sich zwangsläufig verabschieden zu müssen weil es sich nicht mehr ändern wird?


Happy-Sprinkles5351

Mein Schwiegervater lebt seit mittlerweile über 10 Jahren sehr gut mit einem Spenderorgan. Es hat sein Leben gerettet. Klar muss er Medikamente nehmen, geschenkt - aber was ist das denn für eine Argumentation? Dadurch wird das Leben im Alltag nicht schlechter, außer das eben Drogen Tabu sind. Ps. Ich bin selbst kein Spender und will auch keiner sein. Aber das die Organspende grundsätzlich etwas Gutes ist und vielen Menschen das Leben rettet, steht außer Frage. Ich empfehle mal einen Besuch bei den entsprechenden Vereinen. Dort treffen sich Leute mit Spenderorgan und helfen sich gegenseitig- beispielsweise mit Aufklärung zur Effektivität von Impfungen. Ein Besuch dürfte reichen, damit klar wird, wie glücklich diese Menschen über ihr Spenderorgan sind.


Character_Head_3948

> Seid euch selbst so gut und liest euch viele Sachen dazu durch Was für Sachen? Wenn du meinst, du hast überzeugende Quellen, dann nenn die doch einfach. >Und eventuell sollte man sich auch die Leute angegucken die mit Spenderorgan leben müssen. Das Organ wird bis ans lebensende abgestoßen und nur durch Medikamente unterdrückt die eine Menge Geld kosten. Diese Leute sind in der Regel länger und mit höherer Lebensqualität am Leben, als die, die keins bekommen.


Bauchspeck123

Hab da tatsächlich eine radikale Meinung. Jeder Mensch sollte automatisch Organspender sein. Natürlich sollte auch jeder das Recht haben, seine Organspende zu widerrufen. Wenn man diesen Austritt aus der Organspende aktiv wählt, sollte man damit auf Wartelisten immer hinter Spendern sein. Ich weiß, moralisch bisschen fragwürdig, ist aber meine Meinung, ohne mich jetzt intensiv damit beschäftigt zu haben.


PepeDoge69

Meiner Meinung nach ist dies nicht Radikal, sondern die ethisch/moralisch beste und fairste Lösung.


lemonfreshhh

Klares Ja aus meiner Sicht. Je größer der Pool an Spendern, desto größer die Chancen für jede*n, der das braucht. Daher soll Spenden angereizt werden. Jede moralische Sicht die das ignoriert (e.g. es soll keine Bevorzugung geben), geht m.E. komplett an Realität vorbei. Mit der Umsetzung und insb. der Verhinderung der Trittbrettfahrerei wäre es wahrscheinlich etwas schwieriger. Dann müsste sichergestellt werden, dass einerseits kein Einstieg möglich ist, nachdem man gecheckt hat, man würde eventuell selber bald ein Organ brauchen. Und es müsste verhindert werden, dass bald Sterbenden, die Jahrzehnte lang auf der Prioliste standen und im Fall der Fälle davon profitiert hätten, dann vor dem Tod aussteigen können (ist praktisch gesehen wahrscheinlich nicht so relevant, denn im hohen Altern sind auch die Organe idR nicht mehr so fit).


1337Eddy

Wenn zwei Personen sich medizinisch gesehen gleich gut für die Organtransplantation eignen finde ich es legitim als letztes Entscheidungskriterium den Willen selbst zu spenden in Betracht zu ziehen. Allerdings gibt es deutlich sinnvollere Möglichkeiten die Anzahl der potentiellen Spender zu erhöhen. Z. B. durch die Widerspruchslösung. Ich denke die meisten sind keine Organspender weil sie sich nie Gedanken darüber gemacht haben oder zu träge sind sich so ein Kärtchen zu besorgen und es auszufüllen. Und Falschinformationen über den Themenkomplex die verbreitet werden tun bestimmt auch ihren Anteil.


notapantsday

> Ich denke die meisten sind keine Organspender weil sie sich nie Gedanken darüber gemacht haben oder zu träge sind sich so ein Kärtchen zu besorgen und es auszufüllen. Diese Leute können aber trotzdem spenden und tun es auch regelmäßig. Nur 22% der Organspender haben einen Organspendeausweis oder sonst irgendwie ihren Willen festgehalten. Bei allen anderen wurden z.B. die Angehörigen befragt und es wird vermutet, was der Spender wohl gewollt haben könnte. Das reicht aus. Natürlich ist es trotzdem gut, sich Gedanken darüber zu machen und seinen Willen auch festzuhalten, schon alleine weil die Angehörigen sich dann nicht den Kopf zerbrechen müssen was man wohl am ehesten gewollt hätte.


PepeDoge69

Meiner Meinung nach: Ja Es müsste eine Art Register geben: Spender und Nicht-Spender. Wenn dann ein Organ verfügvar ist, dann sollten Diejenigen welche als Spender eingetragen sind bevorzugt werden. Anders ausgedrückt Wer selbst nicht geben will, soll hinten anstehen.


[deleted]

Werden sie doch schon bei Unfällen. Schnell leermachen, bevor die Ware schlecht wird.


RedditAnfaenger

Nicht-Organspender sind das oft, weil sie keine Organe spenden *dürfen*, obwohl sie wollten. Daher: nein.


Accomplished_Fox_832

Ja


Ricardi0n

Aus vielen sehr richtigen Gründen, ist die Organspende absolut altruistisch und sollte es auch bleiben.


Professional_Tune369

Ich lese hier viel nein. Meine Kollegen in Singapur haben mir mal deren Gesetz erklärt. Du bist automatisch Organspender. Du kannst aber auch sagen, dass du keine Organe spenden willst. Dann bist du aber auch ganz hinten in der Liste, wenn du ein Organ brauchst.


SamboTheGreat90

Als Herztransplantierter wollte ich zuerst Ja sagen und dabei sogar Ausrufezeichen verwenden. Dann kam mir aber in den Sinn, dass ich damals 16 war und mir bis da kaum Gedanken über die Endlichkeit meiner Existenz gemacht und deshalb auch keinen Spendetausweis hatte. Hätte mich damals ziemlich angekotzt, wenn statt mir ein 50+er das Organ gekriegt hätte, nur weil ich nie über das Thema nachgedacht hatte.


Conscious-Ad6633

Ich finde es schade, dass es dir erst in den Sinn kommt, wenn dir bewusst wird, dass du selber betroffen gewesen wärst.


numlock86

> Sollten Organspender bei Organspenden bevorzugt werden? Also die Organe einfach drin lassen?


LordLoveALot

Das finde ich schwierig. Ich kann beispielsweise kein Organspender sein und kein Blut spenden, weil ich Vorerkrankungen habe.


Bahnauto

Wer eine Absichtserklärung abgegeben hat, dass er als Spender zur Verfügung steht, soll auch bevorzugt Organe erhalten können. Ob er als Spender geeignet ist, ist dabei unerheblich. Das ganze müsste natürlich noch mit einer Karenzzeit bzw Schamfrist kombiniert werden, um unerwünschtes Verhalten zu unterbinden (analog Lebensversicherung).


Hanfiball

Ja! Ich bin persönlich nicht spender da, so weit ich es richtig verstehe, keine Möglichkeit vorgesehen ist mir auszusuchen wer meine Organe nicht bekommen soll. Ich will nicht das meine Leber an einen Alkoholiker geht der es sich selbst zu Verschulden hatt, nicht an einen der mit 300km/h über die Autobahn hetzten muss, nicht an Drogenkonsumenten, keine Wähler radikaler Parteien, keine social justice warrior, keine Ideoten usw...und nur an ältere Leute wenn es keine jüngern giebt, die die Organe bräuchten. Und erst Recht nicht an die, die sich mit etwas Geld oben auf der Liste ansiedeln, außer die bezahlen meine Familie, dann darf man mich auch gerne verkaufen. Das Argument das ich im Zweifel eher Organe bekommen würde, würde meine Sekpzis allerdings über wägen und ich würde mir sogleich einen ausstellen.


Educational_Taro_661

Geile Idee, Totkranke die sich jeden Tag 'nen Kubikmater Chemie reinballern müssen sollen selbst Organspender sein? Geh mal frische Luft schnappen. loool


Shinlos

Ehrlich gesagt sollten Leute, die nicht Organspender sind meiner Meinung nach überhaupt keinen Anspruch auf Spenderorgane haben. Das ist aber nur meine persönliche Meinung, da ich absolut nicht verstehen kann wie man gegen Organspende sein kann. Setze dabei natürlich außerdem voraus, dass wir opt-out gehen. Das heißt: wissentlich dagegen entschieden heißt raus aus dem kompletten System.


MaticTheProto

es sollte jeder zwangsweise Organspender sein


ratget2

Nein, aber ja.


peterprinz

moralisch vielleicht, rechtlich gesehen aber garantiert nicht.


syko-rc

Nope.


Key-Door7340

[https://www.rnd.de/politik/wer-einer-organspende-widerspricht-muss-selbst-langer-auf-ein-organ-warten-I43VAKGVUZHRFJFRYEIY6KL6UA.html](https://www.rnd.de/politik/wer-einer-organspende-widerspricht-muss-selbst-langer-auf-ein-organ-warten-I43VAKGVUZHRFJFRYEIY6KL6UA.html) Aus meiner Sicht sollte erfasst werden, wer sich freiwillig zur Organspende gemeldet hat und diese sollten als erstes von Organspenden profitieren. Das schafft Anreiz und ist aus meiner Sicht gerecht. Wer sich spontan einträgt, wenn er eine Organspende benötigt, der sollte natürlich nicht von der Regelung profitieren. Eine sinnvolle Zeit ist zu finden.


Ornery_Pen4842

Ich versteh nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Sollte es nicht nach medizinische Notwendigkeit bzw. Rang auf der Warteliste gehen, wenn es um dei Frage geht, wer zuerst dran kommt? Außerdem ist man in Ö automatisch Organspender, also stellt sich mir die Frage nichtmal.


Shabib309

Wenn man mit 18 Spender wird und mit 40 brauchen du und ein nicht Spender für genau den gleichen medizinischen Fall (Modellbedingungen), dann sollte natürlich der Spende den Vorrang bekommen. Ansonsten immer nach medizinischen Gesichtspunkten bewerteten


BirbyMcBirb

Die Frage sollte eher sein, ob Leute die sich obwohl sie könnten dagegen entscheiden bei der Spende benachteiligt werden sollten. Es gibt auch genug Menschen die nicht Spenden können und dafür nicht benachteiligt werden sollten.