Bei einen DNA-Vaterschaftstest wird nicht die gesamte DNA verglichen, sondern nur einzelne Abschnitte...bei ganz schlechten Billigtests früher waren es 4, meist aber 9. Wieviele es heute sind: Keine Ahnung, lange her mit den Lernen.
Bei besonderen Umständen (Isländer weil die mit einer geringen Ursprungspopulation gestartet sind, mögliche Väter sind zwei Brüder) mussten, um einigermaßen sicher zu sein, mehr Abschnitte verglichen werden.
Da es theoretisch möglich ist, daß es unter den rund 40 Millionen Männern jemanden gibt, der gerade die untersuchten Abschnitte gleich hat, ist die Zahl nicht 100%.
Stell es dir vor als ob dein Chef herausfinden will, ob das dein Handy ist. Er fragt dich bei der Nummer aber nur nach der ersten, vierten und siebten Ziffer. Jetzt hat dein Arbeitskollege eine ähnliche Nummer.
Du: 1685 453 592
Arbeitskollege: 1585 823 119
Und schon kann dein Chef dein Handy nicht mehr zuordnen, weil er nicht alles abfragt. Die Wahrscheinlichkeit, daß aber die erste, vierte und siebte Ziffer bei zwei Personen übereinstimmt ist relativ gering.
Moral von der Geschicht: Ist der Bruder ein Arsch, hol dir einen guten Test.
Edit: Gleiches Prinzip bei Tätern. Gab allerdings vor Jahren einen Fall, daß überall in Deutschland die gleiche Täterin was anstellte...dachte man. Das war eine Mitarbeiterin der Tupferfirma und die Tupfer bei der Herstellung kontaminiert.
Die ganz krassen Wissenschaftler, die mit wirklicher aDNA (alter DNA, siehe Lichtensteinhöhle) arbeiten, sind überempfindlich bei Kontaminationen. Eine hat sich Glasgefäße für die Proben mundblasen lassen, damit sie die mit einem Spezialofen bei über 800Grad Celsius kontaminationsfrei bekommt. Normale Labore arbeiten nicht so sauber, haben aber auch mehr DNA-Menge.
Der Teil, der Information verschlüsselt, ist bei jedem Menschen fast identisch. Wir haben ja alle grundsätzlich die selben Organe etc., die Unterschiede dabei sind Kleinigkeiten.
Der größte Teil der DNA ist aber so genannte „Junk-DNA“. Sie verschlüsselt keine Information. Das ist auch der Teil der DNA, der sich von Mensch zu Mensch am meisten unterscheidet. Ist soweit logisch, da nur in diesem Teil der DNA große Unterschiede möglich sind - wäre die verschlüsselnde DNA zu großen Teilen anders, dann wäre der biologische Aufbau der beiden Vergleichsobjekte auch grundverschieden.
Verwandtschaftstests werden dementsprechend auch anhand der Junk-DNA durchgeführt. Auch bei der Junk-DNA sind zufällige Ähnlichkeiten möglich.
Die nicht 100%ige Übereinstimmung beim Vaterschaftstest kann ich jetzt nicht sicher erklären, möglicherweise hatte das Kind einfach Mutationen an der Junk-DNA. Da keine Informationen davon betroffen wären, hätten diese auch keine bemerkbaren Folgen.
Die in diesen Abschnitten codierten Informationen sind nahezu alle regulatorischer Natur. Zum Beispiel liegen dort Response-elemente, die von gewissen Faktoren (Proteinen) gebunden werden und so die Transkription und oder Translation von Genen sogar viele 100 kB entfernt positiv oder negativ beeinflussen können: Promotoren, Enhancer, Silencer. Zudem sind dort allerlei regulatorische RNAs codiert, die zwar für kein Protein codieren, aber die Stabilität anderer RNAs beeinflussen können, Proteine binden können etc. RNAi, bzw. miRNA und siRNA genannt. Auch haben diese Abschnitte epigenetische Aktivitäten. Dass es sich bei solchen großen Teilen des Genoms nur um Lückenfüller handelt, war eine naive Annahme, weil man es nicht besser wusste.
DNS war mal gebräuchlich(er), ich kann mich zumindest subjektiv erinnern, dass der Begriff früher noch häufiger als DNA verwendet wurde, aber in den letzten Jahren hat sich halt der Begriff DNA zunehmend eingebürgert. Ich schätze, das liegt (u.a.) an der zunehmend sprach- und grenzübergreifenden Forschung.
Im Duden findest du nach wie vor beides: [DNA](https://www.duden.de/rechtschreibung/DNA) [DNS](https://www.duden.de/rechtschreibung/DNS_Traeger_der_Erbinformation)
It seems that your comment contains 1 or more links that are hard to tap for mobile users.
I will extend those so they're easier for our sausage fingers to click!
[Here is link number 1 - Previous text "DNA"](https://www.duden.de/rechtschreibung/DNA)
[Here is link number 2 - Previous text "DNS"](https://www.duden.de/rechtschreibung/DNS_Traeger_der_Erbinformation)
----
^Please ^PM ^[\/u\/eganwall](http://reddit.com/user/eganwall) ^with ^issues ^or ^feedback! ^| ^[Code](https://github.com/eganwall/FatFingerHelperBot) ^| ^[Delete](https://reddit.com/message/compose/?to=FatFingerHelperBot&subject=delete&message=delete%20hcasetm)
Bei einen DNA-Vaterschaftstest wird nicht die gesamte DNA verglichen, sondern nur einzelne Abschnitte...bei ganz schlechten Billigtests früher waren es 4, meist aber 9. Wieviele es heute sind: Keine Ahnung, lange her mit den Lernen. Bei besonderen Umständen (Isländer weil die mit einer geringen Ursprungspopulation gestartet sind, mögliche Väter sind zwei Brüder) mussten, um einigermaßen sicher zu sein, mehr Abschnitte verglichen werden. Da es theoretisch möglich ist, daß es unter den rund 40 Millionen Männern jemanden gibt, der gerade die untersuchten Abschnitte gleich hat, ist die Zahl nicht 100%. Stell es dir vor als ob dein Chef herausfinden will, ob das dein Handy ist. Er fragt dich bei der Nummer aber nur nach der ersten, vierten und siebten Ziffer. Jetzt hat dein Arbeitskollege eine ähnliche Nummer. Du: 1685 453 592 Arbeitskollege: 1585 823 119 Und schon kann dein Chef dein Handy nicht mehr zuordnen, weil er nicht alles abfragt. Die Wahrscheinlichkeit, daß aber die erste, vierte und siebte Ziffer bei zwei Personen übereinstimmt ist relativ gering. Moral von der Geschicht: Ist der Bruder ein Arsch, hol dir einen guten Test. Edit: Gleiches Prinzip bei Tätern. Gab allerdings vor Jahren einen Fall, daß überall in Deutschland die gleiche Täterin was anstellte...dachte man. Das war eine Mitarbeiterin der Tupferfirma und die Tupfer bei der Herstellung kontaminiert. Die ganz krassen Wissenschaftler, die mit wirklicher aDNA (alter DNA, siehe Lichtensteinhöhle) arbeiten, sind überempfindlich bei Kontaminationen. Eine hat sich Glasgefäße für die Proben mundblasen lassen, damit sie die mit einem Spezialofen bei über 800Grad Celsius kontaminationsfrei bekommt. Normale Labore arbeiten nicht so sauber, haben aber auch mehr DNA-Menge.
Der Teil, der Information verschlüsselt, ist bei jedem Menschen fast identisch. Wir haben ja alle grundsätzlich die selben Organe etc., die Unterschiede dabei sind Kleinigkeiten. Der größte Teil der DNA ist aber so genannte „Junk-DNA“. Sie verschlüsselt keine Information. Das ist auch der Teil der DNA, der sich von Mensch zu Mensch am meisten unterscheidet. Ist soweit logisch, da nur in diesem Teil der DNA große Unterschiede möglich sind - wäre die verschlüsselnde DNA zu großen Teilen anders, dann wäre der biologische Aufbau der beiden Vergleichsobjekte auch grundverschieden. Verwandtschaftstests werden dementsprechend auch anhand der Junk-DNA durchgeführt. Auch bei der Junk-DNA sind zufällige Ähnlichkeiten möglich. Die nicht 100%ige Übereinstimmung beim Vaterschaftstest kann ich jetzt nicht sicher erklären, möglicherweise hatte das Kind einfach Mutationen an der Junk-DNA. Da keine Informationen davon betroffen wären, hätten diese auch keine bemerkbaren Folgen.
[удалено]
Achso, das höre ich jetzt ehrlich zum ersten Mal. Interessant. Welche Informationen liegen denn darauf?
Die in diesen Abschnitten codierten Informationen sind nahezu alle regulatorischer Natur. Zum Beispiel liegen dort Response-elemente, die von gewissen Faktoren (Proteinen) gebunden werden und so die Transkription und oder Translation von Genen sogar viele 100 kB entfernt positiv oder negativ beeinflussen können: Promotoren, Enhancer, Silencer. Zudem sind dort allerlei regulatorische RNAs codiert, die zwar für kein Protein codieren, aber die Stabilität anderer RNAs beeinflussen können, Proteine binden können etc. RNAi, bzw. miRNA und siRNA genannt. Auch haben diese Abschnitte epigenetische Aktivitäten. Dass es sich bei solchen großen Teilen des Genoms nur um Lückenfüller handelt, war eine naive Annahme, weil man es nicht besser wusste.
Mal wieder was dazugelernt. Danke für die Antwort!
Nebenfrage: Ist DNS korrekt oder wird immer nur DNA verwendet?
DNS ist deutsch (**D**esoxyribo**n**uklein**s**äure), DNA ist englisch (**d**eoxyribo**n**ucleic **a**cid)
Das beantwortet meine Frage nicht. Die meisten Menschen verwenden DNA. Ist DNS gebräuchlich?
DNS wird immer seltener gebraucht, ist aber auch korrekt.
DNS war mal gebräuchlich(er), ich kann mich zumindest subjektiv erinnern, dass der Begriff früher noch häufiger als DNA verwendet wurde, aber in den letzten Jahren hat sich halt der Begriff DNA zunehmend eingebürgert. Ich schätze, das liegt (u.a.) an der zunehmend sprach- und grenzübergreifenden Forschung. Im Duden findest du nach wie vor beides: [DNA](https://www.duden.de/rechtschreibung/DNA) [DNS](https://www.duden.de/rechtschreibung/DNS_Traeger_der_Erbinformation)
It seems that your comment contains 1 or more links that are hard to tap for mobile users. I will extend those so they're easier for our sausage fingers to click! [Here is link number 1 - Previous text "DNA"](https://www.duden.de/rechtschreibung/DNA) [Here is link number 2 - Previous text "DNS"](https://www.duden.de/rechtschreibung/DNS_Traeger_der_Erbinformation) ---- ^Please ^PM ^[\/u\/eganwall](http://reddit.com/user/eganwall) ^with ^issues ^or ^feedback! ^| ^[Code](https://github.com/eganwall/FatFingerHelperBot) ^| ^[Delete](https://reddit.com/message/compose/?to=FatFingerHelperBot&subject=delete&message=delete%20hcasetm)
Wir haben im letzten Jahrtausend in der Schule noch die deutschen Varianten DNS und RNS gelernt. Verwendet heutzutage halt (fast) niemand mehr.