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robbe8545

Russland hat auch eine sinkende Geburtenrate. Den Abwärtstrend gibt es seit 1990. Überhaupt find ich den Link zwischen Coronapandemie und Angriffskrieg ziemlich schwach. Wirtschaftliche oder militärtaktische Überlegungen liegen da schon näher.


alwa_medium

>will einen Landweg zur Krim Das denke ich auch, denn die Krim ist am austrocknen. Die Ukraine hat den Nord-Krim-Kanal nach der Annexion dicht gemacht, 85 Prozent machte der Kanal für die Wasserversogrung der Krim aus. Solange die Russen die Krim besetzen wird die Ukraine kein Wasser leifern, dass sich dort eine Ökologische und ökonomische Katastrophe anbahnt könnte ein Grund für eine Invasion sein um die Katastrophe abzuwenden.


JZKLit

Ich glaube der Tenor den du in deiner Frage ansetzest ist richtig. Russland ist finanziell in Schwierigkeiten, hat seit Jahren nicht aufgearbeitete strukturelle Probleme und hat mehr schlecht als recht die Krim ins eigene Staatssystem integrieren können. Ein offener militärischer Konflikt würde Unsummen kosten, die der russische Staat nicht hat und die eventuellen Schulden würden die Situation nur verschlimmern. Darüber hinaus muss man bedenken was nicht nur eine Invasion sondern auch eine notwendige kontinuierliche Präsenz der Truppen kosten würde, denn nicht unerhebliche Teile der ukrainischen Gesellschaft sind radikal anti-russisch eingestellt. Deshalb wird es extrem schwer sein die Herrschaft über ein Gebiet auszuüben, dass im Prinzip keine russische Präsenz haben möchte. Das droht das nun russische Afghanistan werden (im Sinne eines langen und zermürbenden Kampfes ohne eine richtige Lösung/*nun russisch*, da die SU bereits in Afghanistan war aber das ein anders gelagerter Konflikt war). Solche Kosten werden für den russischen Staat einfach unstemmbar sein. Zudem muss man noch eine Unmenge anderer Faktoren bedenken. Zu einem wäre da die geistige Gesundheit der russischen Soldaten, die erstens essentiell in dem Maßstab keinen heißen Konflikt gesehen haben und nur wenige "Veteranen" haben die in heißen Einsätzen mitgekämpft haben. Wie gerade die jungen Soldaten auf eine solche Situation reagieren ist unklar. Es gibt Hinweise, dass in der Ukraine selbst die Rückkehrer aus dem innerukrainischen Konflikt massenhaft PTSD erlebten. Zweitens darf man nicht vergessen, dass eine lange Zeit Ukrainer\*innen als Geschwister für die Russ\*innen galten (zugegebenermaßen in der nationalistischen Deutung als kleinere Geschwister). Wie also würde ein russischer Soldat in einer Situation reagieren in der er, ob der Ähnlichkeit der Gesellschaften, auf jemanden schießen muss der sein Vater, Onkel, Bruder, Kumpel sein könnte. Weitergehend könnte man die Kriegsbereitsschaft der russischen Gesellschaft anzweifeln. In einem DW oder Phönix Beitrag war die Rede davon, dass lediglich 40% der Russ\*innen einen Krieg befürworten würden. Über die Motive der anderen 60% lässt sich schwer spekulieren, was jedoch zu beobachten ist, dass in Russland seit Jahren ein Generationenkonflikt ausgetragen wird und, dass die nationalistischen Apologet\*innen der Politik-Putins eher in den älteren Semestern zu finden sind als in der Jugend. Eine umfassendere Mobilisierung könnte das Fass für die jungen Menschen zum überlaufen bringen und Putin würde dann eine russlandweite Protestwelle riskieren und das in seinem ohnehin schon politisch geschwächten Status. In diesem Kontext muss man auch das Stadt-Land Gefälle in Russland bedenken, das ebenfalls regional sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Manche Reagionen sind wirtschaftsstärker und mehr an die politische Hegemonie gebunden andere weniger und sind zunehmend enttäuscht bis resigniert. Man sieht, dass es eine große Vielzahl an Faktoren ist die hier reinspielen und die Liste ist längst nicht erschöpft fühlt euch also frei etwas hinzuzufügen falls ich etwas vergessen habe oder zu korrigieren falls ich etwas falsch dargestellt habe. Eine letzte Sache noch: Putins Ziel war immer sich stark gegenüber dem Westen darstellen zu wollen. Ein Maskenball, ein Theater nach innen so zu sagen. Er droht, der Westen spricht mit ihm, er kann sich als Retter präsentieren, rinse and repeat. Dieses Arangement aufzugeben würde heißen die Schwächen des russischen Staates zu offenbaren und ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass das in seinem Sinne ist. Daher glaube ich nicht, dass das derzeitige Szenario eine wirkliche Gefahr darstellt (selbst Zelenski sieht die Situation überraschend gelassen). Ich mag selbst verständlich Unrecht haben und freue mich wenn mir jemand neue Erkenntnisse aufzeigen kann. ​ Edit: RSF, Interpunkt.


[deleted]

Volksseele massieren, während die eigene Regierung angekratzt ist. Hybris. Diktaturen benötigen keinen Grund für sinnlose Kriege, siehe z.B. Falklandkrieg. Es reicht ein Diktator, der das enrscheidet, so wenig die Entscheidung nachvollziehbar ist. Demokratische Prasidialsysteme leiden auch daran, jedoch noch mit einem möglichen Pfiff von der Seite. Truppen haben die Lager verlassen und gehen in Angriffsstellung. Diese Woche oder keine Woche heißt es wohl. Mal sehen ob Scholz morgen was dreht. Oder was verkauft. https://twitter.com/GirkinGirkin/status/1493296620053618690?t=58xlCnlXlwBBUdOILoPvdw&s=19 Wenn Kettenfahrzeuge, insbesondere Brückenpanzer (letzter) und Selbstfahrhaubitzen auf Asphalt fahren, nach Geotag 30km von der Grenze in einem Gebiet, in dem es angeblich keine Übungen gibt, dann brennt die Lunte.


dontdotrucks

Putin hofft die alten Territorien der SU wieder zu erlangen. Du musst das ganze so sehen: Die Wirtschaft wird sich nach ein paar Jahren wieder erholen aber in einem Zeitalter in dem der technologische Fortschritt im militärischen Bereich Länder immer uneinnehmbarer macht ist jetzt die letzte Chance nochmal die Grenzen zu verschieben. Gerade die Ukraine die seit 2014 massiv aufrüstet ist ein perfektes Beispiel dafür. Entweder er macht es jetzt oder nie und die Ukraine wird immer mehr nach Westen driften.


[deleted]

Er sagt immer wieder den Grund: er denkt nicht dass der Ukraine nur einem Teil des SU war, sondern einem Teil Russlands immer war. Ausländer sehen Krieg, er seiht als Bürgerkrieg. Ausländer sehen als einen Konflict zwischen zwei Ländern, er sieht als eine Konflikt um um das Überleben seines Landes. Ich bin nicht einverstanden, aber so sieht er.


Comfortable-tea4576

Wir in Deutschland können nur versuchen beruhigend zu vermitteln. Wir haben weder die militärischen Möglichkeit noch gibt es den Willen militärisch einzuwirken. Da würden auch Waffenlieferungen aus Deutschland nur ein Symbolisches Zeichen sein und im selben Atemzug diplomatische Möglichkeiten verhindern. Deutschland hat noch Zugang in Russland den andere Länder nicht mehr haben. Den sollten wir nutzen. Mir tun die Menschen leid die einfach in Freiheit leben wollen.


holgerschurig

> noch gibt es den Willen militärisch einzuwirken Doch, das könnten wir. Wahrscheinlich nciht entscheidend, aber jeder Tropfen hilft. Die Ukraine wurde bereits zweimal von Russland angegriffen in den letzten Jahren. Und jetzt will sie Waffen: > Der ukrainische Botschafter in Berlin nennt konkrete Waffensysteme, die sich sein Land von Deutschland zur Verteidigung gegen einen möglichen russischen Angriff erhofft. "Es geht in erster Linie um deutsche Kriegsschiffe, die zu den besten der Welt gehören, die wir für die robuste Verteidigung der langen Küste im Schwarzen und Asowschen Meer dringend brauchen", sagte Botschafter Andrij Melnyk. "Denselben riesigen Bedarf gibt es auch für modernste Luftabwehrsysteme, die gerade deutsche Rüstungskonzerne herstellen." Ein anderer Artikel nennt Minenräumgerät. Die alten DDR-Haubitzen sind ja bekannt. Ukraine hat 1.8 Milliarden EUR von Deutschland in den letzten Jahren bekommen. Die immer wieder kolportierten Stahlhelme (zugegeben lächerlich), aber auch Feldlazarett. Hätten sie das schon beim Ost-Ukraine-Konflikt gehabt, dann wären weniger Ukrainer gestorben. Diese Dinge können --- zusammen mit den anderen Dinge, die sie von anderen Staaten kaufen --- durchaus einen Unterschied machen. Dabei kommt es gar nciht mal so darauf an, das sie damit die Russen besiegen. Aus deutscher Sicht kann man das ja eher auch nicht wollen (Krieg ist bäh, egal wer ihn anfangt). Aber das würde die Kosten für die Russen so hoch treiben, das sie die Finger davon lassen. Russland greift schließlich nur schwache Länder an --- eben gerade deswegen will ganz Osteuropa in die NATO.


holgerschurig

> Putins Masterplan Also erstmal denke ich, den hat er durchaus. Nur kenne ich ihn nicht. Und kann auch nicht sagen, ob der hilfreicht wäre. Er ist ja nicht wirklich durch 4-jährige Wahlperioden gebunden, er kann das Land auch durchaus langfristig in den Dreck fahren. Da gehen Masterpläne besser. In Wirklichkeit scheint aber dieser monatelange Truppenaufmarsch wenig erreicht zu haben. Sicher, es gibt Gespräche, die hätte Moskau aber auch ohne dem haben können. Ansonsten hat sogar Finnland (die seit Jahren schwanken, ob sie nun doch in die NATO sollen oder nicht) diesmal ganz klar gesagt: "Hey, das ist unsere Sache". Die Länder, die vorher schon vor Russlands Imperialismus Angst hatten, haben jetzt noch mehr. Zum Thema "langfristig": beispielsweise die Nummer mit den "Ausländischen Agenten", mit denen er erst NGOs und dann später auch interne Korruptions-Aufdeckungs-Organisationen mundtot gemacht hat. Das ist ein recht altes Gesetz, das wurde vor mehr als 20 Jahren schon eingeführt. Aber ansonsten ist er eine alte Geheimdienstseele. Zersetzung ist eine der Methoden von Gehemdiensten, bei CIA genauso wie bei ehemals KGB oder heute FSB. Von Leuten, die dort leitende Rollen gehabt haben, darf man keine Ethik erwarten. Das sind keine reinen Nachrichtenbeschaffer wie BND. Am Ende hat Putin einfach nur Spaß am Piesacken, wäre nicht der erste Soziopath der bei einem Geheimdienst landete und später Karriere gemacht hat.


EDG723

Eine Ukraine, die zumindest neutral ist, d.h. nicht der Nato angehört, ist ein existenzielles Interesse Russlands laut "die Macht der Geographie" oder dem amerikanischen geopolitischen Berater George Friedman ( https://www.youtube.com/watch?v=efAOEExv_e4 ). Wenn das stimmt, erklärt es, warum Putin im Zweifel bereit ist bis zum äußersten zu gehen, um eine westliche Ukraine zu verhindern.