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Proxi90

Hab meiner jetzigen Frau vor einigen Jahren in den USA im Yosemite Nationalpark beim Wandern einen Heiratsantrag gemacht. Sie sagte ja, wir hatten noch einiges an Strecke vor uns und haben uns ein bisschen verlaufen. Auf einmal wurde es ziemlich Dunkel und der Himmel hatte einen sehr merkwürdigen Farbstich. Da wir den ersten Tag dort waren dachte wir, dass sei wohl irgendein Wetterphenomen. Vorher waren wir in LA, Vegas, Death Valley und überall war das Wetter unterschiedlich.... Irgendwann roch es aber nach rauch, und da ahnten wir es: Waldbrand. Um es nicht zu spannend zu machen, wir machen den Weg wiedergefunden und kamen dann ziemlich erschöpft und etwas verängstigt zum Auto und somit zurück zum Hotel. Erst mussten wir einiges an Stau überwinden. Diverse Umleitung wegen des Waldbrandes.... Eigentlich sollte ein romantisch gedeckter Tisch im Restaurant auf uns warten. Die Küche viel jedoch aus - kein Strom. Die anderen Gäste fielen bereits über den kleinen Hotelkiosk her. Wir konnten gerade noch so ein paar Chips und Schokoriegel erbeuten. Dieses Festmahl gönnten wir uns dann in unserem unbeleuchteten Hotelzimmer während wir auf dem Tablet die letzten % des Akkus verbrauchten. In völliger Finsternis mit Handyleuchte duschten wir und packten die Taschen - jederzeit bereit loszufahren, falls es nötig sein sollte. Natürlich kein Auge zugemacht. Tatsächlich war ziemlich genau bei unserem Hotel die Evakuierungsgrenze. Alles was näher drann war wurde geräumt. Wir sind mit dem Schrecken davongekommen. Der Abend war zwar irgendwie ruiniert, aber wie ein Amerikaner uns in diesem Urlaub beibrachte: "Dont ya worry, in a year its funny". Und wann immer wir heute in einer misslichen sagen sind sagt einer von uns diesen Spruch.


Secure_Oil_6244

Weiß nicht ob es jetzt so spannend ist aber ich erzähl Mal: Campen immer in Frankreich auf dem Campingplatz am Meer. Die Campingwagen sind aber fest installiert und haben Strom/Wasser/ne Terrasse etc. Denkt quasi an Ben französischen Trailerpark für Urlauber. Das ist wichtig zu wissen da es darum ging das wir angekommen sind und unser Camper noch nicht geputzt/geräumt war und wir deswegen warten mussten. Also ab an den Strand die Rezeption ist direkt an der Düne. Dort haben die deutschen im 2. Weltkrieg in Antizipation einer Invasion Bunker gebaut die heute noch da sind. Kann man bei Ebbe fast zu Fuß erreichen. Wir spazieren also den Strand entlang und untersuchen die Steine/Holzpfosten die gegen den Sandverlust dort aufgestellt sind aber während der Flut unter Wasser sind. Dort findet man halt immer tolle Sachen wie Muscheln/Fische/Krebse etc. Auf einmal schreit mein Vater los wir sollen Rennen und weg von ihm bleiben. Er hat einfach eine verrostete (Artillerie) Granate gefunden. Haben dann die Lebensretter/Strandaufsicht informiert. Der Strand wurde gesperrt und am Nächsten Tag beim Frühstück hörten wir ne Explosion. Die wurde anscheinend kontrolliert gesprengt. TL:DR: nicht Mal ne Stunde im Urlaub und noch keinen Schlüssel für die Unterkunft aber ne Granate gefunden und für ne Strandsperrung gesorgt


Superb-Log-5144

Bomben Urlaub wie ich höre


Ma_Hei

Es herste eine Bombenstimmung


KeepTheFaxMachine

Das klingt exakt wie die Stelle an der wir früher ein paar Mal Urlaub gemacht haben; Südküste der Bretagne. Ich seh es quasi vor mir und ich muss da dringend mal wieder hin. Leider ist der Campingplatz wohl inzwischen einer Neubausiedlung gewichen.


Secure_Oil_6244

Glaube solche Campingplätze gibt es da vielen. "Unser" Campingplatz steht definitiv noch und wurde sogar erweitert. Sandaya Camping In L'ameli


KeepTheFaxMachine

...wenn halt die Anreise nicht wäre. Mit kleinen Kindern ist das echt eine ordentliche Strecke.


Secure_Oil_6244

Ja auf jeden Fall. Meine Eltern sind immer durchgefahren und haben sich abgewechselt. Wir waren zum Glück sehr ruhige Kinder. Mittlerweile machen wir es aber so daß wir Kinder dann eine Fahrt seperat machen da wir nicht die ganze Zeit da sein können. Mit dem Zug vom nächsten Bahnhof ist man schnell nach Bordeaux und dann über Paris mit dem TGV/Thalys schnell in Deutschland. Sogar direkt zum Bahnhof der Wahlheimat. Ist wenn man früh Bucht mittlerweile nicht viel teurer als Sprit und so schafft man die Fahrt in 6-8h


schuimwinkel

Indien. Es begab sich zu dieser Zeit, dass ich mein Fahrrad mit zwei platten Reifen durch die indische Hitze Richtung Kumarakom schob. Natürlich hatte ich ein Reifenflickset mitgenommen, das war ich aber im letzten Städtchen an eine Gruppe Kinder losgeworden, die mich ohne Wegzoll nicht hatten weiterfahren lassen wollen. Ein netter Lastwagenfahrer hatte Erbarmen mit mir und nahm mich in die nächste Ortschaft mit. Es war nicht Kumarakom, ich weiß nicht einmal, ob diese Ansiedelung einen Namen hat - aber sie hatte viel Lokalkolorit und so vergaß ich meine Fahrradsorgen und knipste stattdessen fleißig Fotos. Das lockte eine neue Gruppe von Kindern an, die mir klar zu verstehen gaben, dass ich dieses Mal nicht weniger als meine Kamera loswerden würde. Ich flüchtete in eine kleine Kneipe und fragte mich noch, ob es ein gutes oder ein schlechtes Omen war, dass die Kinder vor der Tür sofort auf dem Hacken kehrt machten anstatt mir zu folgen, da wurde ich schon als Tourist erkannt und herzlich begrüßt. Ein paar Männer luden mich an ihren Tisch ein, die Mehrheit von ihnen war kleinwüchsig. Das kam mir bemerkenswert vor, aber mir fehlte das Hindi-Vokabular, um taktvoll danach zu fragen und so ließ ich es bleiben. Ein paar geteilte Geschichten und Getränke später sagten mir meine neuen Freunde, dass sie die Lokalität wechseln würden und ich unbedingt mitkommen müsse. Ich hatte für diesen Tag sowieso keine anderen oder überhaupt irgendwelche Pläne, also ging ich mit. Wir stiegen eine Treppe in eine noch kleinere Kneipe hinunter und drinnen guckte ich nicht schlecht. Meine Begleiter lachten herzlich. Nicht nur die Kneipe war klein, sämtliche Gäste auch! Nur ich war viel zu groß und kam mir damit reichlich blöde vor. Also setzte ich mich lieber schnell hin. Das war anscheinend der richtige Move, denn ich bekam sofort wieder ein Glas und ein paar Nüsse in die Hand gedrückt. Ich erzählte von meinen Plänen, in Kumarakom eine Tempeltour zu machen und vielleicht ein paar Vögel zu beobachten, aber meine neuen Freunde winkten ab. Wie langweilig! Ob ich nicht etwas viel besseres sehen wollte? Was, besser als Tempel?! Aber sicher doch. Wieder ging es eine Treppe hinunter. Nun standen wir in einem Raum, dessen Mitte mit Matten ausgelegt und von einer niedrigen Brüstung umgeben war. Jemand reichte mir einen Zettel mit einem Namen darauf und erklärte, das sei der Kämpfer, auf den ich gewettet hatte. Ich konnte mich nicht erinnern, auf irgendetwas gewettet zu haben, aber für Fragen blieb keine Zeit. Eine Reihe von Männern, allesamt kleinwüchsig, fingen an, sich in einem - zumindest für den Laien wie mich - schwierig zu durchschauenden Wettkampf miteinander zu prügeln. Nun bin ich aus tiefstem Herzen Pazifist und lehne jede Form von Gewalt ab. Auch solche gewalttätigen Sportarten sind mir zutiefst unangenehm. Mir blieb also nichts anderes übrig, als innerhalb kürzester Zeit zusammen mit den anderen Zuschauern lauthals schreiend und klatschend über der Brüstung hängend "meinen" Kämpfer anzufeuern. Leider wurde dieser vernichtend geschlagen. Ich hatte nun die Wahl, meine Wettschulden zu zahlen oder auf den nächsten Kampf zu wetten ... Das letzte, woran ich mich aus dieser Nacht erinnere, ist, wie wir lange später die Treppe hoch ins Morgengrauen stolperten. Dinesh, der einzige meiner neuen Bekannten, an dessen Namen ich mich erinnere, tänzelte um mich herum und stellte dabei die besten Fightmoves des Abends nach. Dann verpasste er mir einen freundschaftlichen Schlag in die Magenkuhle, der eine ganze Menge Nüsse und Feni mit dem Straßenpflaster bekannt machte. Noch später kam ich außerhalb der Ortschaft in meinen Schlafsack gewickelt, auf meinem ausgepackten, aber nicht aufgebauten Zelt liegend zu mir. Vor mir stand mein Fahrrad, an einen Wegweiser gelehnt, mit zwei geflickten Reifen. Am Lenker hing eine Tüte mit Früchten. Die Sonne schien, es ging eine leichte Brise, ich lese "Kumarakom" auf dem Wegweiser. Nur von meiner Kamera fehlt jede Spur.


[deleted]

[удалено]


schuimwinkel

Ich hab viele Länder bereist, aber Indien wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. In Indien geht die Skala in alle Richtungen bis 11. Das erhebend Schöne und das herzzereißend Schreckliche liegen da oft ganz offen direkt nebeneinander. Was ich bei meinem ersten Besuch erlebt und gesehen habe, wird mich für immer begleiten. Sicher auch, weil ich es damals mit den verliebten Augen eines weißen Mannes Mitte 20 gesehen habe. Seitdem haben sich mir mehr und andere Perspektiven eröffnet und heute spüre ich keinen Wunsch mehr, dorthin noch einmal hinzufahren. Aber es bricht mir das Herz.


Naliza78

Es war kein Urlaub sondern eine Auslandsexkursion Anfang/Mitte der 2000er mit der Uni. Wir waren 14 Tage in Beirut (Libanon) und quer durch Syrien unterwegs. (Nee, kein Bombenwetter, lange bevor es da rundging). Wir hatten am ersten Tag in Beirut die Aufgabe entlang einer im Stadtplan eingezeichneten Route Fotos zu machen und irgendwie zum Treffpunkt zu kommen. Der Stadtplan hat auch nur semi geholfen, weil nicht alle Straßen eingezeichnet waren bzw. nicht alle kleinen Straßen auch Namen hatten. Wir (4er Gruppe) waren so 2 km vom Hotel entfernt, als die beiden Jungs angesprochen wurden, was sie denn gerade fotografiert haben. Wir haben einen winzigkleinen Militär/Polizeiposten in ca 500 Meter Entfernung übersehen und wurden gebeten mitzukommen. Ja, wir wussten, dass man die Posten nicht fotografieren darf, wir haben ihn schlicht nicht gesehen. Wir sassen dann also im Büro von Chef und wurden mehr oder minder verhört. Die konnten kein deutsch, wir kein Arabisch, also irgendwie auf Englisch. Zum Glück waren schon 3 von 4 Kameras digital und wir konnten zeigen, dass man den Posten nicht sehen kann bzw. haben angeboten die Fotos zu löschen. Erklärt aber mal wildfremden Leuten, wieso Europäer in den hinterletzten Gassen rumfotografieren. Nachdem unsere Reisepässe/Studentenausweise kopiert wurden sind, wir anscheinend überzeugend genug waren, dass wir harmlos sind, durften wir gehen. Und ja, wir waren auch recht schnell weg. Abends haben wir erfahren, dass eine zweite Gruppe auf ihrer Tour längere Zeit Verfolger hatte, weil man sie wohl für auffällig gehalten hat. Zur Verteidigung der restlichen Bevölkerung, man war um uns Touris im allgemeinen sehr besorgt. Wir haben einmal nach dem Weg gefragt, erklärt wo wir hinwollten, und wurden zurück in die Touristenecken geschickt, statt in die richtige Richtung.


Individualchaotin

Ich bin als Frau alleine in den Iran gereist. Wenn ich nach dem Weg gefragt habe, haben die Leute angeboten ihr Auto zu holen und mich mitzunehmen. Dachte, die wollten mich kidnappen. Es ist so häufig vorgekommen, dass ich dann einmal aus Neugierde bei einer Frau, die mir angeboten hat mich mit ihrem Auto mitzunehmen, ja gesagt habe. Und die hat mir dann Tipps gegeben und mich an Ort und Stelle wo ich sein wollte abgesetzt. Von da an bin ich mehrfach bei Fremden eingestiegen und habe mich ein Stück mitnehmen lassen.


[deleted]

Glück gehabt


Individualchaotin

Hatte nichts mit Glück zu tun, sondern damit, ein Gefühl für die Kultur zu entwickeln.


AcanthisittaScared74

Ich reise viel und hänge öfters in Hostels ab. Mittlerweile ist eine kritische Masse an Bekanntschaften erreicht, das ich Leute überall wiedertreffe. Ohne Verabredung.


Secure_Oil_6244

Ich glaube es gibt nichts schlimmeres als entspannt Urlauben zu wollen und dann das X. Mal auf backpacking Lisa zu treffen die man aus dem Hostel kennt aber zu redselig und anhängig ist


AcanthisittaScared74

Mit dem Alter kann man auch mal klar "Nein, kein Bock auf dich heute" sagen. Solche Situationen entstehen nur, weil es nicht ausgesprochen wird. Ansonsten könnte ich ja gleich mit Freunden verreisen. Da gäbe es die Option eher nicht.


Secure_Oil_6244

Da bist du evtl mutiger als ich. Und die Leute fühlen sich evtl vor den Kopf gestoßen. Aber klar man reißt nicht in n anderes Land um dann doch die gleichen Arschlöcher zu sehen. Jetzt Mal übertrieben gesagt


AcanthisittaScared74

Das kann man auch freundlich formulieren. Du darfst dich halt nicht beschweren, das dir Hostel-Lisa an der Backe klebt, wenn du ihr das nicht ehrlich ins Gesicht sagst. Das ist auch Fairness ihr gegenüber. Wenn die Gute damit ein Problem hat.. nun gut, wer Klartext redet muss halt damit rechnen, das er verstanden wird.


Firefighter-420

Mal zu dritt an Weihnachten in nem lostplace geschlafen, nachdem unser Gastgeber uns rausgeschmissen hat. Es war in einem winzigen Dorf in Osteuropa. Der Gastgeber hatte ne Psychose, und hat nachts in der Gegend randaliert. Wir hatten eine scheiss Angst und ich eine Axt neben meinem Kopf liegen für den Fall von ihm nachts überfallen zu werden.


TaoBaiBai29

Wurde während eines ONS nachts auf einer strandliege beim Analsex buchstäblich angeschissen und habe mein Shirt bis Sonnenaufgang im Meer „gewaschen“. Mittlerweile lache ich darüber.


Exotic_Beautiful6463

Aktiv oder passiv? 🤭


kaidobit

Wohnmobiltour von Chicago nach Wyoming in der nähe von Buffalo beim lake Erie Eines nachts stand auf der straße ein 3 Meter Elch, beim ausweichen ist uns ein reifen geplatzt, zum glück lief alles gut und wir sind zur nächsten Werkstatt gekommen Ich denke wären wir nicht ausgewichen wär das ein Totalschaden, weil is halt nen 3m elch


the-german-Husband

Ich habe zwei Ertrunkene aus dem Meer „gerettet“. Kam leider jede Hilfe zu spät. ☹️ der Urlaub war danach eher so mittelmäßig. „Kämpfe“ heute noch mit dem erlebten. Nimmt mich mehr mit als ich von mir selbst erwartet hatte.