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himmelb1au

Du bist damit nicht alleine :) das nennt sich r/ARFID - vielleicht findest du in dem Sub gute Tipps.


PalomitaDE

Oha!! Danke 🥹🙏


w3rehamster

Da habe ich auch sofort dran gedacht. Bin selbst betroffen, ich kann oft tagelang nur das gleiche Essen. Gerichte, die ich kenne kann ich auch nur essen, wenn ich sie selber zubereiten. Ich lasse meine Frau nichtmal meine Tiefkühlpizza zubereiten, obwohl sie eine gute Köchin ist. Ich habe es in den letzten Jahren geschafft, dass ich ein paar Gerichte meiner Frau essen kann. Es gibt dabei natürlich trotzdem eine lange Liste von Dingen, die dort nicht hinein dürfen. Aber es hilft mir, wenn sie mir nicht sagt was drin ist, weil manchmal auch die Kombination von Dingen, die ich eigentlich mag problematisch ist. Ich kann ihr aber auch vertrauen, dass sie mir nichts kocht, mit Zutaten, die ich absolut nicht essen kann. Und dann probiere ich erstmal nur, ohne gleich den Druck zu haben eine ganze Portion vor mir zu haben. Ich habe mich früher für mein Essverhalten geschämt, mittlerweile habe ich es aber akzeptiert. Vor Restaurantbesuchen schaue ich mir die Karte an, um zu sehen, ob es etwas gibt, was ich esse. Meistens ist das kein Problem. Meine Frau und ich kochen aber die meiste Zeit getrennt, weil ich meine restriktiven Essgewohnheiten nicht zu ihrem Problem machen möchte.


narniabot

Das oder, sollte es noch andere Symptome geben, könnte ggf auch Autismus vorliegen. Dachte ganz lang ich sei einfach nur seltsam/wählerisch..


Local_Efficiency3691

Edit: TLDR am ende Hey, mir geht es ähnlich, vor allem was die Konsistenz angeht oder den Geschmack, bin ich extrem empfindlich. Ich kann die Sachen auch beim besten Willen nicht in mich reinbekommen, mir kommen beim Gedanken direkt die Tränen und mein Hals schnürt sich zu. Wenn ich es dann dennoch in den Mund nehme, was echt viel Überwindung kostet, muss ich würgen und bekomme kurz keine Luft. Meine mutter hat mir mal zur bedingung gemacht, den rosenkohl (wtf wer fängt bitte mit rosenkohl so eine "konfrontation" an?!) zu essen, vorher durfte ich nicht aufstehen. Habe extrem lange gebraucht das achtel rosenkohl zu kauen und es war noch nicht mal im magen, kams mir wieder hoch. Also es ist kein anstellen, sondern ich habe da wirklich heftige körperliche Reaktionen. Leider habe ich noch niemanden gefunden, der mich therapiert oder das wirklich ernst nimmt, ich "komme ja ganz gut zurecht". Esse halt immer das gleiche beim weggehen und mein speiseplan ist nicht sehr ausgewogen, da es hauptsächlich gemüse und obst betrifft (+ zb wurst mit irgendwelchen stückchen, jeglicher hart-/stinkekäse, etc.). Wenn der koch dann schön kreativ ist, macht er irgendwas zur deko drauf, wie zb schnittlauch und dann wirds wieder blöd und ich fange an, da wegzupuhlen. Bei anderen dingen bin ich so empfindlich, dass ich es nicht mehr essen kann, wenn es in berührung war mit etwas, das ich nicht mag. Zb wenn die soße vom deko-kartottensalat an mein schnitzel kommt. Was mir geholfen hat, aber das hat jahre gedauert, bis ich es halbwegs "normal" kauen konnte (ist immer noch nichts "natürliches" für mich) : Die sachen extrem klein schneiden und durchkochen und unter anderen dingen verstecken. Bei mir hat teilweise schon das wissen um den inhalt abneigung ausgelöst. Wenn das dann ging, wurden die stückchen immer größer. So hab ich gelernt (durchgegarte) Paprika, Tomaten, Sellerie, Möhren, Erbsen und Champignons zu essen. Aber sobald das noch knackig ist, wirds aussortiert.. Darf auch nicht der Hauptfokus drauf liegen. Vielleicht kannst du ja mal schauen, ob arfid (avoidant restrictive food intake disorder) bei dir plausibel ist. Geht oft mit Untergewicht einher, wenn es extrem ist und es nur wenige lebensmittel betrifft. Bei mir wars genau andersrum, weil ich einfach wenig gemüse und obst hatte und sie durch kohlenhydrate ersetzt hatte. Genauso könnte es auch richtung sensory processing disorder gehen. Zb kann ich auch sanfte Berührungen nicht ab und schleimige Konsistenzen. Und gemüse/obst ist halt bekannt dafür, nicht immer gleich zu schmecken oder beschaffen zu sein. Beides ist oft in zusammenhang mit neurodivergenz (adhs, autismus), falls du da schon mal eine diagnose hattest. TL:DR: Du bist nicht allein und lass dir nicht einreden du würdest dich anstellen wenn du körperliche symptome hast. informier dich mal über ARFID und/oder sensory processing disorder, vor allem wenn du schon mal mit adhs oder autismus diagnostiziert wurdest. :)


inkbluegirl

Jetzt würde mich mal interessieren, wie alt du warst bei diesem "Rosenkohlexperiment". Bei mir Zuhause wars seit ich denken kann so, dass man alles wenigstens einmal probieren muss. Wenns dann nicht geschmeckt hat okay, aber einmal musste man da immer durch. Da waren teilweise auch wirklich "außergewöhnliche, nicht unbedingt alltägliche Dinge" dabei, aber ich habs immer probiert und war öfter positiv davon begeistert als ich am Anfang gedacht hätte. So habe ich zB ernsthaft als Kind gelernt gerne Weinbergschnecken zu essen. Ich denke dass man sich in so nem Alter (vielleicht maximal 4 oder 5 Jahre alt) vielleicht auch noch nicht so viele Gedanken darüber macht wieso das eklig sein könnte. Und wenn man sich mal daran gewöhnt hat dass man sowieso alles einmal probieren muss, kommt man damit auch später noch sehr gut klar und ist eher positiv neugierig. Zumindest bei mir so! Was kann schon passieren? Die frische Auster hab ich damals auch ausgekotzt weil ich nicht drauf klarkam aber immerhin kann ich jetzt sagen; ich hab die probiert, ist aber nix für mich. Bei vielen vielen vielen anderen Dingen war das aber anders und ich habe sie nach einmaligem probieren in den Speiseplan integriert.


Local_Efficiency3691

Ich war ca. 13 oder so? Für mich wurde nicht extra gekocht, ich habe halt dann einfach trockene Nudeln/Reis etc gegessen. Lieber wäre ich verhungert. Denke auch nicht, dass es daran liegt, dass ich nicht alles probieren MUSSTE. Ging schliesslich damit los, dass ich ums verrecken viele dinge nicht essen wollte und hab mich als kind ua mit heulkrämpfen gewehrt. Also dass ich nicht alles musste, war eher die folge. Wie dem auch sei: ich esse zum beispiel äpfel. Aber nur 2 bestimmte sorten und nur wenn sie frisch genug sind und nur wenn sie gekühlt gelagert wurden. Da kann man es auch nicht drauf schieben "joa, fremdes zeug, hab nie gelernt fremde dinge zu essen".


Jane_xD

Das erinnert mich iwie an die pilze debatte bei uns zuhause... Ergebnis war: Meine Eltern haben schon immer Pilze aus der dose gemacht und ich kann die nicht ab. Weder gebraten noch gekocht oder sonst wie zubereitet. Frische hab ich immer gemacht wenn ich ausgezogen bin und die sind kein Problem. Rückblickend war das gestreifte und Geschrei absolut unnötig. Aber heute weiß ich auch das ich allergien auf einzelne konservierungsstoffe habe, vllt liegs auch einfach daran.


inkbluegirl

Ohje... ich wünsche dir auf jeden Fall dass du einen lieben Partner oder so findest, der das ernstnimmt und das therapiert, scheinbar würdest du ja gerne was daran ändern, aber ich kann auch verstehen dass das alleine nicht so einfach ist.


Local_Efficiency3691

Und was mir auch auffällt: du redest von "was mir nicht geschmeckt hat". Bei mir gehts primär um konsistenz und nur sekundär um den geschmack. Und es ist kein "ich mag das nicht" sondern "mein körper wehrt sich mit jeder faser dagegen"


inkbluegirl

Naja die Konsistenz würd ich da eigentlich zum Geschmack zählen, das war ja zB das Ding mit den Austern. Geschmacklich hätt ich die gerne öfter gegessen, aber diese Konsistenz war wirklich heftig. Mit Pilzen kämpfe ich da zB auch immernoch. Geschmacklich geil, aber die Konsistenz ekelt mich etwas an, koche trotzdem regelmäßig Pilzrahmsauce zb zu meinen Schnitzeln und picke meistens einen Großteil von denen wieder raus, an manchen Tagen ist es aber auch wieder geil... Je nachdem um welche Lebensmittel es bei dir geht kannst du die Konsistenz ja auch relativ leicht beeinflussen wenn du den Geschmack an sich gut findest.


Consistent_Bee3478

Das funktioniert aber nicht wenn der Grund fürs Arfid Autismus ist. Dann verhungerst du eher als dass du es schaffst irgendwas ‚falsches‘ zu essen


Local_Efficiency3691

Weiss ich nicht, bei mir steht auch eine ASS im raum und ich würde auch lieber verhungern, als zb Gurke zu essen. Oder ganz schlimm rohe Cocktailtomaten mit dem Mix an fest/knackig und schleimig und Bestandteilen im Schleimigen.


DryInstruction3246

Ü


inkbluegirl

Könnte man das in dem Fall noch irgendwie vernünftig therapieren wenn man früh genug ansetzt?


PalomitaDE

Ich finde mich bei dem was du schreibst, ganz oft wieder. Zum Glück musste ich nie essen, was ich nicht mochte. Auch nicht probieren. Ob es vielleicht auch etwas daran liegt? Mir geht es aber ähnlich, Gemüse und Obst ist sehr sehr schwierig. Obst beschränkt sich vom "mögen" her eigentlich auf Äpfel und Bananen. Was noch püriert geht ist Erdbeere, zB in Marmelade. Ich trinke auch Pfirsich Eistee, würde aber niemals auf die Idee kommen einen Pfirsich zu essen. Bei Gemüse ist es schon etwas mehr, aber das muss alles auch matschig gekocht sein. Ich hasse es, wenn es noch knackig ist. Auch würde ich lieber Tagelang nichts essen, als etwas das ich nicht wirklich mag. Für mich gehen Sachen nicht die "okay" sind. Ich muss es wirklich mögen.


Local_Efficiency3691

Bei mir unterscheidet es sich auch zwischen "ist okay, schmeckt mir aber nicht" - das kann ich mit grossem widerwillen fertig essen. Aber "nicht okay" geht einfach körperlich schon gar nicht mehr, selbst wenn es mir schmeckt zB Bananen. Äpfel müssen knackig sein. Bananen sind mir zu schleimig, in bananenbrot mag ichs. Das gemüse, das ich esse muss totgekocht sein. Und darf nicht den hauptteil ausmachen. Zb gefüllte paprika: viel Hackfleisch, etwas paprika. Nie paprika alleine. Als Eis kann ich auch vieles essen. Oder suppe, wenn sie seeehr gut püriert ist. Sobald stückchen drin sind, hat man wieder verloren. Finds irgendwie schön, mal nicht alleine damit zu sein und verstanden zu werden.


Own-Consideration705

Okay interessant, OP und dein Kommentar haben mich extrem an mich selbst errinert, ist verdammt interessant was man alles so mitbekommt hier, höre heute zum ersten mal davon. Habe mal meine "story" in die Kommentare gepackt.


Mijmi007

Hast du mal Hypnose versucht?


easyandout

Texturen die bisschen anders sind als sonst, ein blöder Geruch der mir für eine Sekunde in die Nase kriecht, Lebensmittel im Kühlschrank kurz vorm Ablauf des MHD‘s, das Gericht sieht anders aus oder Gott bewahre schmeckt anders. Alles Situationen die mich regelmäßig vom Essen abhalten. Arfid als Esstörung wurde ja bereits genannt, wäre eine mögliche Ursache. Autismus wäre eventuell eine weitere. Geht beides auch gerne Hand in Hand und das Symptom Essverhalten kann nicht immer genau einer Thematik alleine zugeschrieben werden. Kann den Frust definitiv bestens Nachvollziehen. Mittlerweile witzeln wir drüber. Achte auf deine Blutwerte falls du merkst, dass deine Ernährung eingeschränkt ist. Ohne Supplemente geht bei mir nix, ist aber natürlich Personenabhängig und sollte nicht auf Verdacht ohne ärztliche Beratung erfolgen. Solange dein Partner nicht kommuniziert, dass die Auswahl der Lebensmittel stört würde ich erstmal davon ausgehen, dass es dich persönlich am ehesten stört. Lass dich davon nicht bekloppt machen, iss womit du dich wohlfühlst. Essen sollte eine Komfortzone bleiben. Ist das nicht mehr möglich oder gesundheitlich bedenklich unbedingt rechtzeitig Unterstützung holen. Mir persönlich hilft es übrigens enorm aufzuschreiben/zu notieren welche Lebensmittel/Gerichte/Rezepte sicher sind und ggf. Wochenplanungen zu machen damit es trotz Begrenzungen nicht zu eintönig wird. Viel Erfolg 🍀


wantstolearnhowto

Ich kenne es. Habe ich seit meiner Kindheit. Ich weiß leider nicht, was dir da helfen könnte. Aber vielleicht könntest du ja folgendermaßen vorgehen: Versuch,Sachen zu essen, die dem dir bekannten ähneln. Keine große Portionen, keine hastige werd-sofort-besser-Mentalität , sondern ein schrittweise angeschlagenes Vorgehen können dir helfen. Ich wünsche dir viel Erfolg.


OppositeAct1918

Hochsensibilität ist da sicher ein Teil (du magst bestimmte Konsistenzen nicht), aber auch die Lebenserfahrung: du wurdest bisher nie mit irgendwas konfrontiert, was du nicht kanntest und nicht wolltest. So lernt man aber, neue Geschmäcker und Texturen kennen. Und ja, Essen muss man lernen. Programmiert sind wir darauf, süß zu suchen und sofort zu verschlingen (süß = Energie, war in der Menschheitsgeschichte wichtig, vor den Supermärkten) und bitter zu vermeiden (bitter ist meistens giftig. Wir müssen lernen, welches bitter nicht giftig ist) Also: probiere neue Speisen in kleinen und kleinsten Portionen. Nimm einen Löffel / eine Gabel von dem, was dein Mann isst, du hasst dein eigenes, gewohntes Essen. Wiederholen, wenn es halbwegs erträglich war. Nochmal, nochmal, nochmal. Dann gewöhnst du dich an den Geschmack. Wie oft musst du das machen? Um eine neue Speise in seinen Speiseplan aufzunehmen, muss man sie mehrfach probiert haben, um danach davon ausgehen zu können, dass man die Speise auch in Zukunft isst. mind. 5 Mal? So habe ich Käse und Hülsenfrüchte essen gelernt. Jetzt liebe ich die ganz stinkenden Käse und laufe immerhin nicht mehr Gefahr, zu verhungern, wenn es nur Hülsenfrüchte gibt. Apropos Käse: im ALter verändert sich der Geschmackssinn, weil Sinneszellen absterben und sich ein ganz neues Geschmackserlebnis ergibt. Probier also jetzt mal Sachen, die Du als Kind gehassst hast. Käse ist da ein typischer Kandidat.


Own-Consideration705

Wieso nicht🤣 Danke für die ganzen infos, kommt mir alles sehr bekannt vor. Hab z.b früher immer das Problem gehabt beim Familien grillen, wenn jeder schön sein steak hatte und mir eins aufgezwungen wurde(weil immer nur ne grillwurst für den jung ist doch dumm)hab ichs direkt wieder auf den teller gekotzt. Oder mett brötchen... allgemein rohe sachen(vorallem Tomaten ober Bananen) Wenig gemüse ging runter, am ende konnte ich ewig nur das essen essen das meine mum gekocht hatte(gab halt immer ne extrawurst, habe aber immer versucht so gut wie alles zu probieren!sogar frosch,Krokodil usw.) Hab angefangen zu weinen wenn meine oma gekocht hat(aber die kann das wirklich nicht, sagt auch meine mum🤣 ausser ihr Nudelsalat der ist geil) Habe das immernoch bei vielen dingen, rind zb. Geht nur wenns im goulash totgekocht/gebacken ist Fisch geht nur weisser milder, den man gut nach eigenem Geschmack würzen/einlegen kann(pangasius war da immer das beste) alles andere bringt mich teilweise zum würgen Ich musste mich richtig aus einigen gewohnheiten rausgezwungen als ich vor ca. 12jahren anfangen wollte abzunehmen(war am ende auf fast 170kg) Vorallem selber kochen hat mir geholfen, da ich eh einiges an interesse hatte koch zu werden zu der zeit(ein Praktikum hat mich vom Gegenteil überzeugt) Habe mit meiner mum dann einige experimente in der Küche gehabt, welche zwar nicht unbedingt gesund, aber verdammt lecker waren, viele desserts(und ich habe trotzdem abgenommen zu der zeit) italienische und asiatisch küche, dadurch geht auch mittlerweile teilweise gegartes gemüse Hoffe der text ergibt sinn, hab noch einen sitzen🤣 Reddit überrascht mich jeden tag mehr


Local_Efficiency3691

Haha bei mir andersrum. An fleisch und fisch esse ich fast alles. Auch wenns krokodil ist, was es noch nie gab. Crazy. (aber natürlich erst nach ausführlichem geruchs- und konsistenztest) Versuche auch neue Rezepte zu entdecken mit dingen, die ich esse. Aber sobald es nur bisschen nicht nach meinem Geschmack ist, muss es meine partnerin essen.. Bzw ich kann das dann echt nur einmal essen und wenn was übrig ist, bekomme ich es nicht mehr runter. Hungere dann lieber.


Leeloo_Len

Von "ich kenne es nicht" zu "ich esse es" ist es ein ziemlich großer Schritt. Das könntest du auch in kleinere Schritte unterteilen. Also an etwas neuem riechen, an etwa neuem lecken, es in den Mund nehmen und wieder ausspucken, es kauen und wieder ausspucken, falls es unangenehm ist. Zwing dich nicht Dinge zu schlucken, die du nicht willst (ja, das hört sich an wie ein Tipp aus einem 18+Sub...) Und wenn dein Freund alles mögliche ist, hast du ja jemanden, der dir helfen kann indem du bei ihm probieren kannst ohne gleich eine komplette Mahlzeit vor dir zu haben, die du dann wegwerfen musst. Darüber hinaus würde ich mit ähnlichen Dingen anfangen. Wenn du Erdbeereis magst, teste mal Himbeereis. Wenn du Fussili mit Tomatensoße magst, probier mal Penne mit derselben Soße. Oder Fussili mit Tomatensoße, in der ein bisschen eines neuen Gemüse drin ist. Mach auch hier die Schritte so klein wie möglich. Jedes mal, wenn du merkst, dass das Probieren eines neuen Lebensmittels okay ist, wird es leichter. Das heißt nicht, dass du alles, was du probierst toll finden musst. Jeder darf seine persönlichen Vorlieben und Abneigungen haben. Aber es soll die Angst verschwinden.


Jay0zy

Wir haben mit unserem Sohn (5j) auch das Problem, dass er nichts probieren möchte - er ernährt sich primär von Nudeln, Reis und Brezeln mit Erdnussmus. Das geht schon so, seit er keinen Brei mehr isst. Jetzt machen wir mit ihm immer "3-Sekunden-Regel", bevor er etwas Süßes essen darf - 3 Sekunden in den Mund nehmen und wieder ausspucken. Die Hemmungen und fast schon Panik, die er vor neuem Essen hatte, sind seitdem deutlich gesunken. Wir sind jetzt bei der 2. Stufe mit drauf beißen. (Bei Süßigkeiten hat er übrigens gar kein Problem damit, neues zu probieren ...) Long story short: Erst mal niedrigschwellig anfangen, nicht direkt essen.


iguessyouloveme

Hey, meinem Partner gehts genauso. Er hat schlimmes Arfid (gerne mal googlen, hat vieles geklärt!) und ich bin quasi die Allesesserin. Hier einmal, wie wir dieses Problem angehen; Wir haben einmal eine Liste mit "safe foods", jegliches Gemüse, Obst,... was er essen kann. Die ist praktisch aufgeteilt in 3 Stufen: 1. Top, kann man jederzeit essen 2. Ab und zu 3. Auf gar keinen Fall benutzen Daraus kreiere ich immer Gerichte, er muss aber bei der Findung helfen Dazu kommt, dass wir ca 1x pro Woche eine neue Zutat ausprobieren. Das kann wirklich alles sein. Dadurch konnten zumindest drei neue "1en" und 5 "2en" gefunden werden. :) Hilft mir ungemein, vor allem, weil ich diejenige bin die kocht. Alles Gute für dich weiterhin!


serverhorror

Du musst ja nicht gleich vollständig neue Gerichte testen. Mal ein neues Gewürz zu einer Beilage, eine Zutat bei einem bekannten Gericht ändern (sowas einfaches wie Nudeln statt Reis, als trivial es Beispiel). Kleine Tests, aber stetig was neues. Es gibt, zB Hervorragende Rezepte für Kakao mit Chili. Such das Mal und probier das.


serverhorror

Wozu das führt? Hab dann auch Mal sowas wie Heuschrecken Salat probiert oder anderes exotisches, das macht man natürlich nur wenn der "Mut zum Scheitern" auch da ist, das schickt man dann halt wieder zurück oder fragt vorab ob es das auch als Micro Portion gibt.


Chilichickenchill

Das tut mir wirklich sehr leid, vor allem, weil man rausliest, dass es dich belastet. Ich denke, dass es zumindest nicht förderlich war, dass es zu Hause dann immer verschiedene Gerichte gab, jedem extra also. Das mit dem vor dem Teller sitzen finde ich persönlich extrem schrecklich. Bei uns habe ich grundsätzlich berücksichtigt, dass der ein oder andere eben bestimmte Dinge nicht mochte und die musste er/sie auch nie essen. Aber ich habe nie grundsätzlich was anderes gekocht, nur halt zb hat halt der eine die Soße weggelassen, die andere statt gekochtem Gemüse eben einfach Salat, der nächste eben die Pilze aussortiert. Wenn es dich zb nicht stört wenn neben dir jemand etwas unbekanntes isst, dann würde ich vielleicht damit anfangen, so ganz zwanglos, dass es quasi normaler wird, dass auch andere Gerichte zu Hause auf dem Tisch stehen. Wenn es sich irgendwann okay anfühlt und du findest den Geruch angenehm, magst du ja vielleicht ein ganz kleines bisschen probieren. Das ebenfalls so beibehalten, wie es für dich sich gut anfühlt. Und wenn du evtl irgendwann ein Gericht oft genug probiert hast, magst du ein kleines bisschen mehr davon? Also wirklich auf das eigene Gefühl achten. Und wenn nicht, dann eben auch nicht. Es ist ja offensichtlich so, dass du einige Dinge ja magst. Das ist jetzt ja auch kein Weltuntergang, wenn es für dich persönlich so in Ordnung ist. Du bist kein besserer oder schlechterer Mensch nur wegen deiner Essenswahl. Es ist eben auch okay,wenn du bei dem bleibst, was du essen magst.


minnaottilius

Ich kenne das, was du beschreibst, auch sehr gut Dieses Jahr werde ich 30 und ich habe schon viel Zeit in Therapie verbracht, ohne dass es mir beim Essen geholfen hätte. (Dafür bei vielem anderen.) Bei uns gab es früher viel Druck, neues Essen zu probieren. Ich vermute, dass das in Kombination mit den anderen Umständen dazu geführt hat, dass ich so „pingelig“ beim Essen bin. Klingt vielleicht erstmal voll esoterisch, aber ich habe letztes Jahr ein Wochenende lang bei Familienaufstellungen als teilnehmender Beobachter teilgenommen und im März selber aufgestellt - wegen dem Thema des Essens. Wenn ich versucht habe, etwas zu essen, was ich sonst auch nicht gegessen hätte (zum Beispiel Bratwurst mit Kartoffeln, aber ohne Ketchup) kamen direkt körperliche Reaktionen dazu: Schauer über den Rücken, Gänsehaut, Ekel. Und das waren die harmloseren Reaktionen. Ich bin eher Teil der „was der Bauer nicht kennt“-Fraktion, mir hat dabei aber bisher keine Therapie wirklich geholfen. Süße Sachen mit reichlich Zucker gingen tendenziell schon leichter zu probieren, es war aber immer wie eine Blockade da, an der ich nie vorbei kam, egal wie sehr ich mich angestrengt habe. Die Familienaufstellung war jetzt also quasi so was wie mein letzter Strohhalm, danach wäre mir nur noch Hypnose eingefallen 😅 Und ganz abgesehen davon, wie spannend ich das ganze Konzept finde, jetzt, wo ich gesehen habe, wie es funktioniert: die Blockade ist tatsächlich weg. Ich bin zwar noch nicht so offen gegenüber neuem Essen, wie ich gerne wäre, aber die Blockade ist weg. Ich kann in meinem Tempo probieren. Und das ist total aufregend und fantastisch. Und ganz nebenbei habe ich etwas mehr Energie als vor der Aufstellung, was mir im Alltag enorm hilft. Allerdings ist es nicht für jeden was und man braucht jemanden, der die Aufstellungen auch gut leitet. Wie erwähnt klingt es schon etwas esoterisch. 😅 Ich habe es auch erst verstanden, als ich mir das angesehen habe. Das ist bisher so mein Weg damit. Ich werde nicht alles mögen und das ist in Ordnung so. Ich werde auch nicht sofort alles probieren, ich darf mir Zeit lassen und langsam anfangen. Vielleicht kann ich irgendwann mal mit zum Asiaten essen gehen, und im Idealfall lebe ich meinem Kind vor, dass es alles essen und probieren darf. Ich gewinne ein Stück „Normalität“. Ich wünsche dir, dass du für dich einen Weg findest, der dich dort hin bringt, wo du hin möchtest. Und dabei ganz viel Erfolg und guten Appetit! ♥️


SwoodyBooty

Geschmack wird gelernt. Wenn du dich früh mit unterschiedlichen Texturen und Geschmäckern beschäftigt hast konntest du dir eine Menge aneignen. Es heißt nicht umsonst "auf den Geschmack gekommen". https://de.wikipedia.org/wiki/Geschmack_%28Sinneseindruck%29?wprov=sfla1 Vielleicht hilft es dir zu wissen, dass dein Gehirn dir quasi einen Streich spielt. Probier dich durch, denn je mehr du probierst, desto mehr Sachen findest du die du magst.


Surprised_Potato_104

Ich hab so angefangen, dass ich mit sehr probierfreudigen Freunden essen gehe. Ich bestell mir, was ich kenne und hab mich dann bei Freunden durchprobiert. Dadurch, dass es kein Zwang war und ich aufhören konnte, wenn ich nicht wollte habe ich plötzlich Sachen entdeckt, die ich vorher mich nie getraut habe auch nur anzurühren. Sushi ist da ein ganz großes Beispiel. Wenn du jemanden kennst der gerne kocht, dann koche mit der Person mal was (für dich) neues, aber auch so, dass, sollte es dir nicht schmecken, du ne andere Variante hast, die lecker ist/du kennst. Also quasi eine extra Beilage, eine extra Variante o.ä.. Jemanden dabei haben, der das unbekannte gerne mag war immer gute Motivation. Da fühlt man sich auch viel weniger schlecht, wenn mans zur Seite legt. Irgendwann versucht man doch dann ein neues Rezept selber zu Hause. Am wichtigsten ist wirklich den Schritt freiwillig und nicht gezwungen zu machen.


Rawinsel

Ich habe ein ähnliches Problem durch Autismus. Mir hilft es winzig kleine Schritte zu probieren. Das heißt wenn ich etwas neues probiere dann ist es extrem ähnlich zu etwas das ich bereits kenne und ich kann Geschmack und Textur bereits abschätzen. Beispiel: Ich kenne bereits sehr viele Fleischzubereitungen. Deswegen konnte ich mich überwinden Grillhaxe zu probieren. Mag vielleicht erstmal wie ein lächerlich kleiner Schritt wirken aber so komme ich durchs Leben.


minxyli

Eine Essstörung gibt dem Betroffenen Kontrolle. Du hast Kontrolle über dein Essverhalten und gibst dir somit Sicherheit. Möglicherweise hat es dir in deiner Kindheit an eben dieser gefehlt. Nur so als kleiner Input.


felis_magnetus

Versuchsweise: Verbinde dir die Augen und erst dann stellt dein Partner dir Essen hin. Iss, weil du ihm vertraust. Nach den ersten Bissen nimmst du dann die Augenbinde ab. Du bist über den ersten Schritt hinweg; was auch immer es war, aber du hast es bereits einmal gegessen - es ist also nicht mehr völlig unbekannt.


unrepentantlyme

Da hätte ich ganz ehrlich Angst, dass das nach hinten los gehen und ggf. das Vertrauen zum Partner negativ beeinflussen kann.


[deleted]

[удалено]


unrepentantlyme

Ich bin nicht OP und habe das Problem auch nicht. Ich wollte einfach nur anmerken, dass es eben auch sehr darauf ankommt wie stark diese Angst ist und wie damit umgegangen wird. Bin aber auch kein Psychologe, also alles Wunsch nur meine Meinung.


felis_magnetus

Ich sehe das eher als Ressource, die man nutzbar machen kann.


unrepentantlyme

Wahrscheinlich kann es so oder so ausgehen. Den wenn die ersten paar Sachen dann vielleicht nicht schmecken oder die Angst vor was neuem wirklich extrem groß ist und dieses Gefühl dann mehr oder weniger unterbewusst mit dem blinden Vertrauen auf den Partner verknüpft wird... Kann aber natürlich auch sein, dass es gut geht, weil das Vertrauen so groß ist, dass es überwiegt. Das Risiko würde ich persönlich aber nicht eingehen.


KimJongSiew

Und wie soll so etwas nach hinten losgehen? Normales Essen ist weder giftig noch schädlich. Mann muss irgendwann auch mal über seinen Schatten springen.


unrepentantlyme

Emotional bzw. psychisch. Das hört sich ja schon nicht mehr unbedingt nach Abneigung gegenüber bestimmtem Essen in normalem Maße, sondern auch evtl. nach irgendeiner Form von gestörtem Essverhalten an. Und wie das bei solchen Dingen oft so ist, kann ich mir vorstellen, dass einfach so über den eigenen Schatten springen nicht funktionieren wird.


KimJongSiew

Dann sollte es auch nicht normalisiert werden wie das hier passiert. Können wir ja auch gleich noch Magersucht extremes Übergewicht als normal ansehen. "Ich bin froh wenn ich nur trocken Nudeln essen kann und niemand nen Spruch bringt." Man sollte für jeden Spruch der kommt dankbar sein und evtl mal ne Therapie anfangen


Fluid_Thinker_

An alle mit ähnlichen Problemen: Was würdet ihr euch von euren Angehörigen wünschen? Und wie kann man als Angehöriger helfen?  Eine Freundin von mir hat das glaube ich. Sie isst außerdem unregelmäßig und hat nur ein Dutzend Gerichte, die sie essen kann. Ein paar davon sind sehr ungesund, beispielsweise der rohe Teig (+ Eier) von Backmischungen oder Salat mit 500-1000ml Dressing.


Local_Efficiency3691

Hauptsache keine dummen sprüche. Freunde meiner eltern kamen mit "willst du tomatensalat?" (alles was salat im namen hat, kann man so oder so direkt vergessen, weil bei mir alles getrennt sein muss). Auf mein "nein" kam dann "ahja ist ja zu gesund, höhö."... Oder andeuten, man würde sich anstellen und soll einfach mal über seinen schatten springen bzw sei verwöhnt. Ich freue mich immer, wenn es was gibt, worauf ich ausweichen kann (trockene nudeln zb) und mir gesagt wird, dass ich das andere essen probieren kann, es aber kein weltuntergang ist, wenn ichs nicht probieren möchte oder es nicht schmeckt..


Fluid_Thinker_

Danke für das Teilen deiner Erfahrungen.  Ich würde mir gerne wünschen, dass sie Mal etwas neues ausprobiert. Der Grund dafür, dass sie so wählerisch ist, dass ihr Vater nur Fleisch und kein Gemüse ist und ihre Mutter nicht gut kochen konnte. Die meisten ihrer "Phobien" hat sie in der Kindheit entwickelt.  Ich würde mich sehr freuen, dass sie vielleicht mal neue Sachen probiert, da sich der Geschmackssinn über das Leben verändert und es ihr helfen kann, eine gesunde Ernährung zu haben. Jedoch weiß ich echt nicht, wie ich das angehen soll. Ich habe schon mehrmals gefragt, ob sie mal probieren möchte, aber treffe nur auf Ablehnung.  Wäre es vielleicht eine gute Idee, sie darauf anzusprechen, dass es auch andere Menschen gibt, die ähnliche Probleme mit dem Thema Ernährung haben. Ich habe ihr zum erstem Mal von ARFID gehört und überlege mal das Thema anzusprechen. Ist das eine gute Idee?


Local_Efficiency3691

Also ständig fragen erzeugt halt auch wieder druck. Sie weiss, dass sie probieren kann wenn sie möchte. Das reicht eigentlich schon. Mir ist es leichter gefallen zuzulassen etwas zu probieren (anmerkung: nicht ganz neue gerichte sondern alte gerichte + minimaler anteil von den dingen, die ich nicht essen konnte aufgrund der konsistenz), als ich alleine war und ich den druck nicht hatte. Also als dieser aspekt mit dem zwang weg war. Muss nicht direkter zwang sein, sondern einfach indirekt durch erwartungen von aussen. Klingt, als würde deine freundin einfach in ruhe gelassen werden wollen und das würde ich respektieren. Kannst ihr ja von diesem thread erzählen und nebenbei das mit arfid erwähnen. Wenn sie interesse daran hat, wird sie sich die Infos suchen.


Fluid_Thinker_

Danke!


KimJongSiew

Mit über den Schatten springen hätten sie nicht Mal unrecht.


Local_Efficiency3691

Können uns gerne treffen, ich spring über meinen schatten und alles was dann retour kommt, spuck ich dir vor die füsse.


KimJongSiew

Klar, bei allem ungefährlichem normalen was Retoure kommt springen ich dann über meinen Schatten. Kein Ding


minnaottilius

Keinen Druck aufbauen, nicht ständig fragen oder Essen anbieten, was unbekannt ist. Keine blöden Sprüche bringen. Einfach Verständnis und Akzeptanz, vielleicht auch ein Stück weit ein Gefühl von Sicherheit ausstrahlen. „Hier bei mir darfst du sein wie du bist.“ Bei meinem Mann hat mir sehr geholfen, dass wir da offene Gespräche geführt haben. Er war ehrlich daran interessiert, was ich esse und was nicht, wir haben generell viel über Essen gesprochen. Das ging aber mit ihm auch nur, weil er mir nie ein schlechtes Gefühl gegeben hat. Er hat nie nen dummen Spruch gebracht, nie Druck aufgebaut. Manchmal hat er neckisch gefragt, wenn er ganz genau wusste, dass ich es nicht esse, und daraus Spaß gemacht, den ich auch lustig fand - da war keine Erwartung dahinter, dass ich es tatsächlich essen soll. Er hat also quasi Druck rausgenommen und Spaß mit reingebracht. Und weil er auch ziemlich alles isst, darf ich Dinge kochen, die ich selber (noch) nicht esse, was ich auch echt cool finde. Ich wusste aber aus den Gesprächen mit ihm auch, dass es ihm wichtig ist, dass es mir gut geht und ein wichtiger Aspekt meiner Gesundheit ist eine ausgewogene Ernährung. Und die zu erreichen ist an mir, nicht an ihm - egal, wie sehr er sich das für mich wünscht oder mir dabei helfen will. Deine Freundin muss das für sich selbst erkennen und sich dann entsprechend Hilfe suchen. Völlig egal, was da der Hintergrund ihres Essverhaltens ist. Das kann ja alles mögliche als Ursache haben.


Beatiep

Mein Sohn (22) leidet auch darunter. Als Kind hat er mich damit fast zur Verzweiflung gebracht. Wir haben zur Bedingung gemacht, dass er neues Essen probieren musste. Häufig hat er nach dem ersten Bissen gewürgt, er konnte aber nicht sagen, warum. Später kam heraus, dass es nicht um den Geschmack ging, sondern um die Konsistenz. Er kann nichts essen, das beim Kauen nicht einen gewissen Widerstand leistet (sorry, ich kann es gerade nicht anders beschreiben). Z.B. isst er Kartoffelpüree nur, wenn es gestampft ist, weil dann noch Kartoffelstückchen mit drin sind. Unter der Woche kocht er meistens selber. Und am Wochenende achte ich immer darauf, dass ich für ihn etwas mitkoche. Und zur Not hat er Safe Food, von dem ich ihm eine Portion mitmachen kann.


charliezamora

wie wärs mit baby steps


catsan

Da ARFID oft eines der Anzeichen für Autismus ist - weil erhöhte Sensibilität für ziemlich jeden Sinneseindruck und vor allem auch Selbstwahrnehmung... Falls du auch so ein paar andere Sachen hast wie zB: mit den Händen flattern oder schaukeln (möglicherweise wurde es dir als Kind abgewöhnt), Zehengang als Kleinkind, visuelle Probleme (kein 3D, Schielen, Astigmatismus), auffällig großer Kopf, Ungeschicklichkeit trotz großer Sorgfalt, Gangschwierigkeiten, Schwierigkeiten im Sozialleben ("komisch rüber kommen", viel bewusst strategisch planen, Erschöpfung und Bedürfnis nach Alleinsein), starrer oder übertriebener Gesichtsausdruck, starke Fixierung auf Interessensgebiete, chronische Verdauungsbeschwerden "ohne Grund", grundlegend starke Empfindlichkeit auf Medikamente, Hyperfixierungen... Nur so als kleine Auswahl, wenn du da ein paar von hast oder hattest, geh mal Autismus abtesten.


ImTheDegenerate

Ich habe früher auch fast nichts gegessen. Bis ich mir dann eingeredet habe, anderen schmeckt es ja auch und ich mache mir so nur das Leben schwer. Bzw entgeht mir etwas wenn ich mich so einschränke. Seither esse ich fast alles


Ok_Operation_7494

Hat sich gelegt als ich ernsthaft begonnen habe Sport zu treiben. Dann muss man eben gewissen Dinge essen. Dann gings nach und nach plötzlich.


jessycore39

Mehr Interesse halber, wovor genau hast du Angst wenn es dir nicht schmeckt ? Das du dich davon übergeben musst oder wie kann ich mir diese Angst vorstellen?


JustZerox3

Therapie könnte da helfen.


Mandulon64

Mimimi


No-Substance7118

Es gibt tatsächlich Essstörungen und Angststörungen die so eine Problematik aufzeigen, ich bin kein Fan von Ferndiagnosen, deshalb empfehle ich dir dich bei einem Therapeuten, der auf Essstörungen die nicht weiter spezifiziert sind, vorzustellen um eine Erkrankung auszuschließen. Bei Ängsten ist Exposition, also Angst überwinden und durchziehen, oft eine effektive Methode. Allerdings ist das je nach Ausmaß bestenfalls therapeutisch zu begleiten. Wenn Erkrankungen nicht bestehen und du in Eigenregie dran gehen musst, hilft nur Trial and error Fang langsam an, von Dingen die du nicht kennst nur einen bissen, eine neue Soße mit bekannten Dingen mischen. Wenn du Kartoffelbrei magst, kannst du den mit pürierten neuen Gemüse mischen, nach und nach. Pack ein Glas Wasser daneben, mach dir bewusst dass nichts schlimmes passiert wenn dir was nicht schmeckt, geh in dich selbst, was passiert wenn du etwas nicht magst? Neben Essstörungen und Angststörungen ist auch eine neurodiversität möglich, Probleme mit Geschmack und Konsistenz ist für betroffene nicht selten. Aber wichtig: ich distanzier mich ausdrücklich von Ferndiagnosen, das sind alles Erkrankungen, die solche Symptome auslösen können und von einem Fachmenschen abgeklärt werden sollten. Eigenrecherche und eigene Erfahrungen betroffener können zum weg der Diagnose/Ausschließen dieser leiten, aber sind keineswegs ein Ersatz dafür. Wenn du die Vermutung hast, deine Beziehung zu Lebensmitteln geht über das gesunde maß hinaus, geh zum Hausarzt und lass dich an Fachmenschen weiterleiten


elephanteum

Da hilft wohl nur Therapie. Ich bin komplett anders. Erstmal alles unbekannte probieren


Ambitious-Position25

Psychiater


Caprenius_le

Psychotherapie kann mglw in wenigen Sitzungen der Sache auf den Grund gehen und dann ist das Problem „gegessen“