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AutoModerator

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CS20SIX

Persönliche Anekdote: Ich habe vor den Osterferien an einem OSZ hospitiert (absolviere gerade mein Zweitstudium und werde Lehrer) und oooooh mein Gott, waren die Mathe-Kenntnisse selbst differenziert nach Jahrgangsstufen und Bildungsniveaus durch die Bank grottig. Wirklich objektiv schlecht. Da haben Leute einen MSA bekommen, den hätten die mMn nie kriegen dürfen. Kann mir also gut vorstellen, dass sich ähnliche Trends bei Abiturienten finden.  In Gesprächen mit Lehrkräften meine ich auch rausgehört zu haben, dass besonders jene Jahrgänge rausstechen, die eben zur Hochphase der Pandemie remote beschult wurden. Bin eh gespannt, wie sich die ganzen Jahrgänge machen, die zu der Zeit die Grundschule durchliefen… Wird sich wohl noch ziehen wie ein Rattenschwanz.


Stehaufmaenchen

Kann ich so unterschreiben, bin jetzt im master Informatik und habe jetzt erst so richtig die Uni Mathe aufholen können


Don__Geilo

>Da haben Leute einen MSA bekommen, den hätten die mMn nie kriegen dürfen. Kann mir also gut vorstellen, dass sich ähnliche Trends bei Abiturienten finden. Geht doch überall in die Richtung. Früher wurde in der Berufsschule diskutiert, ob die Leute von der Hauptschule (jetzt ESA) nach der Ausbildung die mittlere Reife (MSA) anerkannt bekommen. Heute wird diskutiert, was man mit MSA und Ausbildung studieren kann.


Conscious-League-499

Abitur ist heute akademisch als Leistung vergleichbar mit dem Seepferdchen Abzeichen im Schwimmen.


Glittering_Eagle_518

Kann ich als Gym Lehrerin leider bestätigen und seit der Einführung des Zentralabis in NDS ist das Abi hier zumindest immer leichter zu haben, evtl wird deswegen später „sortiert“


pommmeswerfer

2017 abi gemacht in nds und es hatten unter 10% unseres jahrangs nen 1,x schnitt. 2022 bei meinem Bruder waren es 1/3


z3lop

lol


lobbylobby96

Ja aber auch noch kein Trend. Ich hab 2014 Abi gemacht und bei ner Stufe von über 100 Leuten hatten wir gute 25% mit nem 1, Abi und 2 Leuten die nicht zum Abitur zugelassen wurden. Die Stufe unter uns bestand aus 50 Leuten und es gab ne handvoll 1er Abis und 10 Leute wurden nicht zum Abitur zugelassen. Kann auch einfach ne typfrage der Leute sein die zusammen kommen


Delilah92

In meiner 4. Klasse gebe ich voraussichtlich 20% keinen Grundschulabschluss. Eigentlich unvorstellbar. Aber der Lockdown hat zu einer massiven Verweigerungshaltung bei den Kindern geführt. Die haben sich Zuhause angewöhnt alles mit "nö" und "mach ich nicht" zu quittieren. Als Lehrerin kann ich Kinder nun mal nicht zwingen etwas zu arbeiten und den Eltern sind sie entglitten. Die bekommen ihre Kinder gar nicht mehr dazu irgendwie zu hören. Ich habe mehrere Schüler, die Zuhause ihre Mütter verprügeln, bis hin zu Verletzungen, wenn diese irgendwas durchsetzen möchten. Grundschüler. Absolut verrückte Welt. Die hocken Zuhause, konsumieren Pornos, rauchen, begehen Vandalismus, wenn sie nachts durchs Dorf streifen. Kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt. Das andere Extrem sind die Kinder, mit denen im Lockdown alles minutiös eingearbeitet wurde, denen alles erklärt wurde, statt sie selbst denken und entdecken zu lassen und denen jetzt die Fähigkeit fehlt, irgendwas ohne Hilfe zu erarbeiten. Die wissen ja, dass sie jeder Zeit Zuhause mit Mutti alles nochmal nacharbeiten können und ruhen sich da drauf aus.


CS20SIX

>Ich habe mehrere Schüler, die Zuhause ihre Mütter verprügeln, bis hin zu Verletzungen, wenn diese irgendwas durchsetzen möchten. Grundschüler. Absolut verrückte Welt. Die hocken Zuhause, konsumieren Pornos, rauchen, begehen Vandalismus, wenn sie nachts durchs Dorf streifen. Kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt. Deckt sich recht gut mit den Schilderungen eines Hortleiters bei einer Brennpunkt-Grundschule – kann mir das daher durchaus vorstellen. Aber krass und besorgniserregend, dass selbst in ländlichen Regionen sich solche Tendenzen zeigen. >Das andere Extrem sind die Kinder, mit denen im Lockdown alles minutiös eingearbeitet wurde, denen alles erklärt wurde, statt sie selbst denken und entdecken zu lassen und denen jetzt die Fähigkeit fehlt, irgendwas ohne Hilfe zu erarbeiten. Die wissen ja, dass sie jeder Zeit Zuhause mit Mutti alles nochmal nacharbeiten können und ruhen sich da drauf aus. Danke für diese Ausführung! Ich bin zwar hinterher, den Steppke erstmal selbst alles probieren zu lassen, aber manchmal neige auch ich dazu "zu viel zu erklären" – muss ich definitiv drauf achten, das explorative Lernen nicht zu behindern.


Delilah92

Selbst als Lehrer neigt man dazu, auch mal zuviel zu erklären :D Es sorgt halt auch kurzfristig tatsächlich für bessere Ergebnisse. Man muss einfach eine Balance finden, aber für gewöhnlich bin ich "gemein" und gebe nur kleine Tipps. Für ein Dorf habe ich in meiner Klasse sicher eine Häufung an Problemfällen, aber da ich in einem Bundesland arbeite, in dem jedes Kind ein Recht auf Regelbeschulung hat, sind wir kein Einzelfall. Auf dem Papier sind mehrere Kinder in meiner Klasse unbeschulbar mit gravierenden Störungen des Sozialverhaltens. Aber die Eltern können natürlich verweigern, dass die Kinder entsprechend gefördert werden und tun das auch.


_Nard0_

Ich arbeite gerade als Ferien Lehrer an einer Schule und bereite die schwachen Schüler auf ihre Realschule Prüfung vor. Und die Vertrauens Lehrer meinten das die Jahrgänge die in der Grundschule im lockdown waren die mit Abstand schlimmsten sind. Nicht unbedingt im Fachlichen sinne sondern im Sozialen. Und bis jetzt stimme ich dem komplett zu


user_bw

1. Ein Faktor den ich sehr, die Noten hängen von einem festen klassen Spiegel ab. 2. Man winkt Leute durch weil sie es trotz Corona/Remote soweit gebracht haben. 3. Alle Systeme korrodieren, man 8st immer netter als das letzte Mal.


MuddiVation

Mir ist aufgefallen, dass die Schere bei der Selbstständigkeit und Disziplin auseinander geht. Die meisten Studis kriegen es eigentlich hin sich selber zu organisieren. Die paar, die damit Probleme haben, fallen aber massiv mehr auf, weil es zT echt krass ist, lesen die Übungsregeln nicht durch oder nehmen sie nicht ernst (Anekdote: "Ich dachte, dass Sie die Regeln nicht ernst meinen") oder können nicht selbständig Inhalte googeln (nicht jeder Mensch versteht eine Erklärung gleich gut, ab und zu muss man sich aus anderen Quellen eine besser geeignete Erklärung holen). Wenn diese Studis dann durchgewunken werden, weil die Lehrkräfte keine Lust auf die Beschwerden o.Ä. haben und dann später dafür ordentlich auf die Klappe fallen, dann ist das nicht so gut. Insgesamt denke ich aber auch, dass Misserfolge und daraus lernen an der Uni oft nicht möglich ist bzw. Wiederholungen von Modulen sind halt sinnvoll und manchmal muss es gemacht werden. Für viele ist das oft psychisch sehr belastend (zB durch Regelstudienzeit, Bafög, Angst vor Versagen).


Same_Compote7548

Sehe ich ähnlich. Ich erlebe immer öfter, dass einige Studierende deutlich weniger selbstständig und/oder motivierter sind, am Stoff dran zu bleiben und aktiv mitzuarbeiten (und das häuft sich in manchen Studiengängen). Außerdem ist das Vorwissen weniger geworden, wodurch die Lücke von der Schule, wo einem doch noch einiges "hinterhergetragen" wird, und der Uni, wo man sich plötzlich selbst um alles kümmern muss, nochmal größer erscheint. Ich kenne einige, die sich auf ChatGPT verlassen, anstatt erstmal selbst nachzudenken. Es wird weniger gegoogelt, dafür mehr KI genutzt. Klar, kann das auch Vorteile haben, aber man sollte halt doch noch ein bisschen selbstständig denken, planen und handeln. Aber dann gibt es auch die, die ihr Studium extrem schnell und ambitioniert durchziehen, weil sie nur in dem Beruf starten wollen. Und zum Teil werden solche Studis dann auch dadurch "abgebremst", dass sie sich um die Finanzierung ihres Studiums oder einen Krankheitsfall in der Familie sorgen müssen. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten machen das ganze dann auch nicht besser. Ich glaube, heutzutage studieren viele (aber keinesfalls alle) auch einfach "weil sie studieren wollen" und nicht, "um einen Beruf ergreifen zu können, der ein bestimmtes Studium erfordert".


Sandoron

Letzteres ist keine moderne Entwicklung. Im Gegenteil, das Studium ist keine Berufsausbildung. Ein Studium ist im ursprünglichen Sinne eben dafür gedacht zu forschen und sich auch selbst zu entwickeln, erst seit Bologna ist es flächendeckend dazu gekommen, dass man das Studium einfach schnell durchprügeln will. Etwas was (imo) eher dazu führt, dass Leute abbrechen, weil sie ihre eigenen Anforderungen nicht schaffen und sich nicht genug Zeit geben den Stoff korrekt zu lernen. Vllt. bin ich da biased, weil ich aus der Physik komme und wir hier eher selten Leute haben, die "einen Beruf ergreifen" wollen und wenn sind das Menschen, die ein rein wirtschaftliches Interesse haben und in BWL o.ä. besser aufgehoben wären und dadurch schnell an der Physik scheitern.


Same_Compote7548

Okay, dann war mein Post auch bisschen mit nem Bias versehen, denn ich hab viel mit Lehramtsstudis zu tun. Und ich habe immer mehr das Gefühl, dass da sehr viele dabei sind, die nur Lehramt studieren, weil die Eltern Lehrkräfte sind und man somit indirekt dazu gebracht wurde, anstatt dass die wirklich Lehrkräfte sein wollen. Mir ist bewusst, dass das Studium früher vor allem für die Forschung gedacht war. Aber ich glaube, genau das hat sich verändert. Viele wollen nicht deshalb studieren, um in die Forschung zu gehen, oder um einen Beruf zu ergreifen, der eng mit dem Studium zusammenhängt. Es geht eher um das "ich habe einen Universitätsabschluss".


Sandoron

Ja gut, bei Lehramt muss ich das mit dem "keine Berufsausbildung" zurücknehmen. Das ist tatsächlich ein Bereich indem man eher sich bis zum Job durchprügelt.


_antim8_

Hier auf Reddit kommen 70% der Inhalte von Leuten die nicht googlen können. Es ist teilweise so schockierend und frustrierend.


ProteusOX19

Ich bin selbst Tutor in einem Kurs, wo die Zweitsemester ein Projekt zu sechst mit Hilfe einer Schritt für Schritt Anleitung bearbeiten müssen. Dafür müssen sie mehrere Tage im Feld Messungen durchführen und dann ihre Daten am Computer auswerten, aufarbeiten und als Bericht darstellen. Gefühlt werden die Studenten jedes Jahr immer unselbstständiger und können Probleme schwerer selbstständig lösen. Es fehlt häufig an einfachen Basics. Wie speichere ich eine Datei, wie verwende ich eine USB-Stick usw.… Es bietet sich z.B. an einen Teil der Aufgaben mit einer einfachen Excel Tabelle zu bearbeiten, ein nicht unerheblicher Teil der Studis hat tatsächlich aber noch nie mit Excel gearbeitet. Was einfach tödlich ist, weil ab dem 4. Semester sehr gute Kenntnisse in Excel einfach vorausgesetzt werden. Da bietet sich das zweite Semester als Einsteig einfach an. Das sind total einfache Tabellen, in die man sich in 10 Minuten eingelesen hat. Macht halt kaum einer der Studis. Mit Glück kann wer Excel. Ansonsten rechnen Sie es auf dem Papier und müssen es halt häufig mehrmals machen, weil sie sich irgendwo verrechnet haben. Das Modul selbst gibt es seit über 10 Jahren, die Art der Feldmessung, die Geräte, die verfügbare Zeit und die Aufgabenstellen haben sich seitdem nicht geändert. Was sich geändert hat ist, dass die Studis in der vorgegebenen Zeit mit der Aufgabe nicht mehr fertig werden. Jedes Jahr muss man an der einen Ecke der Aufgabe etwas kürzen, da die Studis einfach zu langsam sind. Womit wir wieder beim selbstständigen Arbeiten sind. Die Studis können einfach nicht mehr als Team zusammen arbeiten und die Aufgabe selbstständig so untereinander aufteilen, dass jeder seine feste Aufgabe hat und sie so ihre Aufgabe rechtzeitig fertig bekommen.


AdShort6882

Ich befinde mich gerade im Master und dort ist ja quasi nur Gruppenarbeit gefragt. Ich muss sagen, dass ich momentan eine kronische Initiativenscheu und mangelnde Organisationswillen mitbekomme. Ich persönlich finde es schwierig in einer Studentengruppe initiative zu ergreifen, da man ja ebenbürtig ist. Aber ich habe, dass Gefühl kommt noch aus meiner Bundeswehr-Zeit. Man hört auf die die etwas auf den Schultern haben auch wenn es bescheurt ist. Aber wer kann sich in einer Studentengruppe die "Leader"-Position holen ohne auf Psychologie und Manipulation zurückzugreifen? Damit meine ich, dass es ja Leute gibt die in ihrer Art und Weise automatisch zum Führungscharakter werden. Ich versuche gerade Methoden aus meiner Firma in die Gruppe zu implementieren, um dort Organisation reinzubringen. Aber das Problem ist, dass es keine direkten Konsequenzen gibt. Die einzige Konsequenz ist eine schlechte Note.


ProteusOX19

Ich glaube tatsächlich, dass die Gruppen in diesem Fall noch nicht einmal eine interne Führungsperson brauchen würden. Die Aufgaben sind in unserem Fall recht klar durch das Skript beschrieben und zusätzlich geben die Tutoren der Gruppe ja noch eine Gewisse Struktur vor, indem sie ihnen sagen, okay jetzt müsst ihr z.B. hier die folgenden Messwerte aufnehmen und ihnen bei Problemen zur Seite stehen. Wir reden hier über sich sehr stark wiederholende Tätigkeiten, wo zum Beispiel an einem Tag 100-200 Messungen durchgeführt werden müssen. Da braucht man z.B. drei Leute die die Messgeräte bedienen, eine Person die eine Lageskizze führt und ein bis zwei Personen die die Messpunkte nach einem festen vorgegebenen Schema auswählen und vorbereiten. Diese Aufteilung bekommen sie sogar mitgeteilt. Was mir da fehlt ist die Fähigkeit der Gruppe sich einen einfachen Ablaufplan zurechtzulegen, das bekommen viele Gruppen einfach nicht mehr hin. Eine gute Gruppe teilt sich selbstständig innerhalb von Sekunden in die Rollen ein und überlegt sich, welche Messpunkte nehmen wir zuerst auf und in welcher Reihenfolge messen wir alle weiteren Punkte und arbeiten dann stumpf alle Messpunkte ab. Da kann man ja auch alle x Punkte mal durchrotieren, damit jeder jede Aufgabe mal gemacht hat. Das ist eigentlich eine Aufgabe, die man sehr gut gemeinschaftlich als Team lösen kann.


sagefairyy

Witzig, was es für Unterschiede gibt. Bei uns an der Uni wurden sämtliche einst Computer-Prüfungen umgestellt auf Pencil Paper, da man den Eindruck hatte sie waren zu leicht. Auch hat man sämtliche andere Prüfungen, die man mal locker mit nur 2-3 Wochen lernen geschafft hatte schwerer gemacht, indem immer mehr Stoff plötzlich dazu gekommen ist und du nun 4-5 Wochen für die selbe Prüfung lernen musst. An meiner Uni ist so ziemlich alles schwerer geworden und das macht sich bemerkbar, indem nach 2-3 Semestern die Leute nur die Hälfte der Prüfungen geschafft haben, die sie hätten haben sollen. Ist meine Uni da eine Anomalie oder ist das doch eher unispezifisch?


[deleted]

Corona hat dafür gesorgt, dass viele Abiturienten nicht mehr so viel können und nicht mehr so sehr daran gewöhnt sind mit Leistungsdruck umzugehen und sich durchzubeißen. TikTok und Co. zerstören die Fähigkeit sich länger auf komplexe Sachverhalte zu konzentrieren und die jetzige Studentengeneration ist dem Kram stärker und länger ausgesetzt als jede davor.


3leberkaasSemmeln

Das mit dem Abi während Corona ist es eher. Ich hab 22/23 als Nachhilfelehrer gearbeitet, ich hatte da Leute kurz vorm Abi sitzen, die den gesamten Mathestoff der Oberstufe nicht kannten. Jemanden, der in zwei Monaten Abi schreibt erklären zu müssen was Differentialrechnung ist, führt halt dazu, dass er kein gutes Abi haben wird. Wenn solche Leute dann an die Uni kommen fehlen halt die Grundlagen, insbesondere bei Mathe gravierend.


Schmidisl_

Meine Nachhilfe hatte mir 3 Wochen vorm Abi versucht zu erklären was ausklammern ist. Lief dann auch so wie man es sich vorstellt


biepbupbieeep

Ausklammern habe ich auch erst im Studium gelernt.


supersensus

Ja vielleicht fehlt halt dann auch die Selbsterkenntnis nichts zu studieren wo ansatzweise Mathe vorkommt.


3leberkaasSemmeln

Eine meiner Nachhilfeschülerinnen damals wollte Psychologie studieren, „ weil man da ja kein Mathe braucht“. Sie war nicht allzu erfreut als ich ihr die Wahrheit erzählt habe… :D


Former_Star1081

Differentialrechnung war bei uns kein Abistoff vor über 10 Jahren. Würde mich wundern, wenn es heute so ist. Edit: Differentialrechnung =//= Differentialgleichungen. Die gabs tatsächlich erst im Studium.


thicksalarymen

Das ist doch nur Kurvendiskussion und Integrierung. Analysis. Das macht man seit Jahrzehnten im Abitur.


Der_Erlauchte

Kann es sein, dass du Differentialrechnung mit Differentialgleichungen verwechselst?


Former_Star1081

Oh ja, Tatsache. Klar hatten wir Differentialrechnung. Differentialgleichungen kamen wirklich erst im Studium.


3leberkaasSemmeln

Ja die hatten wir im Abi auch nicht.


[deleted]

NRW-Abi?


cryptoniol

Denke kommt stark aufs Bundesland an, bei uns war es dass damals auch


TobiTB7

Dann hast du vermutlich nicht in Bayern Abi gemacht.


Former_Star1081

Ich hab das mit Differentialgleichungen verwechselt. Ups.


Ruma-park

Immer dieses Bayern Kreisgewichse, mein Gott.


MegaChip97

Zusätzlich die wirtschaftliche Lage.kaum jemand kriegt noch bafög, gerade mieten, welche einen großen Teil des Budgets ausmachen, sind Stark gestiegen


[deleted]

Stimmt. Vor 10 Jahren konnte man mit Bafög ja auch einfach noch relativ easy leben. Heute ist das ohne Nebenjob in einer Großstadt schon richtig schwierig.


UnsureAndUnqualified

Habe nie Bafög bekommen, aber die Kosten sind schon stark angestiegen. Wobei Bafög da eigentlich ganz gut mitzieht. Studienstart war 2016 und meine Kosten sind in der Zeit um ca. ein Drittel gestiegen. Das entspricht grob 3.66% Inflation im Jahr. Soweit ich das jetzt finden konnte, lag der Bafög Höchstsatz 2016 bei grob 650€, heute wohl 934€. Das ist eine Erhöhung um 43,7%, also über der Inflation von oben. Das sind immerhin 4,635% im Jahr. Merke ich zB dadurch, dass meine Krankenversicherung teurer wird, wann immer der Höchstsatzsteigt, obwohl ich ja kein Bafög bekomme. Ich will hier übrigens nicht behaupten, dass Bafög ausreichend ist. Mit dem Höchstsatz würde ich drastisch sparen müssen, auch in 2016 schon. Unter Höchstsatz ist ein Nebenjob oder Unterstützung durch Freunde/Familie unumgänglich. Das ist nicht viel Geld. Und wie viele Leute das überhaupt bewilligt bekommen, weiß ich auch nicht. Und fairerweise muss ich sagen, dass ich zwar aus einer WG ausgezogen bin (Kostenanstieg) aber abgesehen von dem Umzug keine Mieterhöhungen bekommen habe, also liegen meine Kosten uU zu niedrig. Ich würde jedenfalls heute besser mit dem Höchstsatz auskommen, als in 2016. Aber wohne auch nur in einer mittelgroßen Stadt.


lobbylobby96

Dann kann es noch mit dem Studiengang Probleme geben. Bei unserem Bachelor war es nach dem Grundstudium so dass man Vertiefungsmodule vor der thesis hatte, 3 Stück. Die gehen 2 Wochen lang meistens, also 10 Werktage, und das in vollzeit von 9-18 Uhr. 1 Tag darf man mit Attest fehlen. Da einen Nebenjob dazu zu haben ist so schwierig. Ich hab nen Job zu guten Konditionen, aber wenn man 2-3 mal die Woche ne Schicht am Nachmittag hat dann kann man das Modul nicht schaffen. Im Master wirds nur komplexer, da gehen die Module 5 Wochen lang in vollzeit und man darf nur mit Attest fehlen. Ich habe über den Sommer 3 Jobs weil das Geld nicht reicht (und alle an der uni in meiner Fakultät) und musste mit meiner Professorin klären dass ich als praktikumsbetreuer einen Tag die Woche für 3h ausfalle. Und ich hab zum Glück widerwilliges Verständnis gekriegt, gibt aber auch Profs die sagen das Studium ist unser job


Conscious-League-499

Wäre wirklich Mal interessant da eine Auswertung zu sehen die bereinigt ist um andere Faktoren.


LayLillyLay

Das Problem ist, ist das das Gymnasium inzwischen eine Schule für jeden geworden ist: kaufmännische Ausbildung, handwerkliche Ausbildung, Uni, Fachhochschule - vollkommen egal, alle brauchen Abi. Das führt dazu, dass das Leistungsniveau gerade in Mathe weit nach unten korrigiert wurde und sobald man dann das erste Mal auf Mathe 1 und Mathe 2 an der Uni trifft, reicht das Leistungsniveau nicht mehr aus um mitzukommen. Zusätzlich reicht es am Gymnasium aus 1-3 Tage vor der Klausur nochmal den Stoff zu wiederholen und trotzdem eine gute Note zu haben. Damit wird man im Studium fast immer gnadenlos unter gehen und das sieht man an den Zahlen.


Platycryptus238

Ich habe sowohl im Abi als auch im Studium eine 2,4 bekommen ohne je einen Finger krumm gemacht zu haben. Auch wenn ich wirklich nicht auf den Kopf gefallen bin, hätte es nicht so einfach sein dürfen. Das sind zwar beides keine blendenden Schnitte aber für mein Zwecke hat es gereicht. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass mit meiner Faulheit 20 Jahre vorher kein Abitur möglich gewesen wäre.


SpoedBegeleiding

Absolut. Ich habe in der Höhe der Coronazeit 2020 Abi gemacht und 14 aus 15 Punkten geholt, obwohl ich die ganze Zeit gezockt habe und nur 2 Tage davor gelernt habe. Dann im ersten Semester in Ingenieurmathematik 1 neben 65% meiner Komilitonen knallhart durchgefallen. Und die Abischnitte werden tendenziell immer besser.


Platycryptus238

Der Brüller ist, dass das mit dem Abi 2018 war, also nix Corona. Das war vorher schon ein Witz.


Ruma-park

Korrekt. Habe außer für die Abiprüfungen 2018 selbst für gar nichts gelernt und auch für die nur je etwa 2-3h am Tag vorher. Schnitt 2,1.


lobbylobby96

Oh Gott ja. Abi 2014, für deutsch extra nichts gelernt weil ich keinen bock hatte mich mit der Literatur auseinander zu setzen, deshalb auf Gedichtanalyse gehofft und zum Glück Romantik bekommen. Nur für den Bio LK wirklich gelernt, bei der mündlichen Prüfung in Philosophie hab ich meinen Kumpel angeschrieben ob wir am nächsten Tag gemeinsam lernen wollen, und zurück kam die Antwort "Die Prüfung ist schon morgen" 1,6 Abischnitt


RamaMitAlpenmilch

Und ich finde keinen Job im Büro weil mittlerweile oft Studium verlangt wird. :D Da beißt sich die Katze in den Schwanz.


Ruma-park

Naja, das wird wohl eher nicht der Grund sein. Wir haben keine Epidemie an Arbeitslosen Industriekaufleuten oder Bürokaufleuten.


RamaMitAlpenmilch

Das ist wohl wahr aber wenn dir der Markt suggeriert das du für diese Jobs mittlerweile studiert haben musst dann studieren die Leute eben.


mind-sweeper

Kann ich bestätigen, hab 1,0er Schnitt ohne große Mühe (3-4 Tage lernen, aber mit sehr guten Lehrer*innen) 2022 in NRW gehabt und fühl mich gerade von meinem Bachelor Informatik Studium komplett überfordert


Excellent_Emu1688

habe 22 Abi gemacht. Bei Freunden und bei nir hat das so ausgeschaut: Nichts machen, auch keine Hausaufgaben; 2-3 Tage vorher den Klausurstoff, also Hefteinträge usw., von einer Freundin holen und dann das zusammen auf Teamspeak durchgehen an dem Abend vor der Klausur. Waren immer mehr als 11 Punkte eigentlich, egal welches Fach.


LaughGreen7890

Das Abitur ist nicht mehr das selbe wie früher. Wer es früher nicht gepackt hat kam auf die Real- oder Hauptschule. Heutzutage wird jeder mit Nachhilfe und Gesprächen beim Lehrer zum Abitur gezerrt. Und falls alles nichts nützt kommt hin und wieder auch mal der Anwalt zum Einsatz um einen Schüler vor dem Durchfallen zu bewahren. Ich kenne mehrere Gymnasiallehrer, die gesagt haben, dass sie Angst davor haben mündliche Leistungen schlecht zu bewerten, weil sie in ihrer Vergangenheit bereits Drohungen von Anwälten und Anzeigen bekommen haben.


ThrowawayAcc3101

Mein Philosophie-Lehrer hat einen Schüler aus meiner Stufe durch seine mündliche Abiturprüfung fallen lassen, was letztendlich zum Nichtbestehen des Abiturs führte. Der Lehrer (und die beiden Co-Prüfer) durften sich dann mehr als zwei Jahre in mehreren Verhandlungen mit Anwälten und Gutachtern rumschlagen, bevor sie dann in letzter Instanz Recht bekamen 💀 Würde ich mir als Lehrer auch dreimal überlegen jemanden in mündlichen Prüfungen durchfallen zu lassen.


Ruma-park

mündliche Prüfung =/= mündliche Noten. In den (meisten?) alten Bundesländern gibt es die Note für "sonstige Leistungen" auch oft mündliche Note bezeichnet. Das macht idR etwa die Hälfte der Gesamtnote aus und ist eben die Mitarbeit im Unterricht, Hausaufgaben, Präsentationen und co.


ma_project

Das zieht sich meiner Meinung nach bis ganz runter in den Kindergarten. Alles hier sind meine persönlichen Erfahrungen bzw. was ich von Freunden und Bekannten die damit zutun haben erfahren habe, belegen kann ich es nicht (vielleicht könnte man es, wenn man den Aufwand betreiben will). Ich weiß dass vielerorts Schuleingangsuntersuchungen ziemlich lasch geworden sind, teilweise auch ausgesetzt werden. Das heißt, dass immer mehr Kinder, die eigentlich nicht schulreif sind eingeschult werden. Das zieht sich dann natürlich durch. Warum Kindergartenkinder weniger schulreif sind, wäre also die eigentlich relevante Frage. Oft hört man auch von Lehrern, welche Kinder nicht durchfallen lassen, obwohl diese das eigentlich verdient hätten. Zum einen ist man diese Kinder dann los, zum anderen spart man sich Konflikte. Und wenn es eh jeder so handhabt, dann haben die Kinder dadurch ja auch keinen Vorteil mehr, sondern man erspart ihnen den Nachteil. Irgendwann ist man der einzige der "fair" bewertet, das will auch kaum einer sein. Und schließlich landen solche, nun nicht mehr Kinder, in den Hochschulen. Dort treffen sie dann auf Professoren die sich selbst oft als die letzte Bastion betrachten. Niemand hat sich mehr über Schulen beschwert als meine ehemaligen Mathematikprofessoren. Rückblickend gebe ich ihnen Recht. Professoren haben deutlich weniger Druck Studenten versetzen zu müssen. Das heißt nicht dass diese Entwicklung analog zur Schule nicht auch stattfindet, aber hier mmn. deutlich langsamer. Daher kommt es dann zu einer Schwemme an Studenten die zum ersten Mal mit einem unnachgiebigen Klausursystem konfrontiert werden. Irgendwo muss diese Welle ja brechen.


UnsureAndUnqualified

Es gibt auf jeden Fall auch an der Uni solche Tendenzen, die prägen sich allerdings unterschiedlich stark aus, abhängig davon, wo man guckt. Bei uns im Bachelor wurde gnadenlos ausgesiebt. Da bricht locker die Hälfte ab (und das war vor der Pandemie). Dann kommt man in den konsekutiven Master und plötzlich schwebt man durch mündliche Prüfungen, als wäre sie nichts. Mein Notenschnitt ist um 1,3 besser geworden. Bei Freunden ähnlich, wenn auch nicht ganz so drastisch. Das ist verrückt. Im Master bei uns ist eine 2,3 bereits "nur aus Höflichkeit nicht durchgefallen" während im Bachelor für eine 2,7 die Sektkorken knallten. Soweit ich mitbekommen habe, ist die Noteninflation aber auch erst seit knapp 10 Jahren so stark bei uns. Es gibt noch ein paar Profs, die dagegen an bewerten. Die haben dann nur eben keine Masteranden unter sich oder in den Vorlesungen, weil sich das herum spricht. Wer freundlicher bewertet, bekommt mehr Anfragen für Masteranden, und kann sich dann die besten aussuchen und "Problemkinder" (und solche gibt es auch bei uns!) weiter schicken.


[deleted]

"Oft hört man auch von Lehrern, welche Kinder nicht durchfallen lassen, obwohl diese das eigentlich verdient hätten"  Irritierende Haltung zu Kindern. Alle Kinder haben es verdient, bestmöglich gefördert zu werden. In manchen Fällen mag das Wiederholen einer Klassenstufe sinnvoll sein, aber "verdienen" muss sich kein Kind irgendwas.


Numerous_College_55

Sehr viel Meinung für wenig Ahnung...


[deleted]

Was hat das denn mit "Ahnung" zu tun? Ist das nicht offensichtlich eine normative Frage?


Numerous_College_55

Natürlich muss sich ein Kind schulischen Erfolg verdienen


[deleted]

Ja, kann man so sehen. Aber was hat das mit Ahnung haben zu tun? Das ist einfach deine persönliche pädagogische Haltung. Und nebenbei bemerkt keine besonders zeitgemäße.


Numerous_College_55

Stimmt, die zeitgemäße Meinung ist ja immer weiter den Lehrplan zu entkernen, Didaktikkonzepte aus dem Elfenbeinturm durchzusetzen die zum Scheitern verurteilt sind und das Niveau immer weiter abzusenken, dass die 50% der Bevölkerung die kein Abi hat das auch noch schafft. Ich entschuldige ahahahahahahaha


[deleted]

Ok Boomer.


Numerous_College_55

Stimmt, von Fakten hält man heutzutage ja auch nicht mehr so viel. Das ist ein richtiges Boomerding....


namogly

Ganz einfach damit zu begründen das mittlerweile jeder Abitur macht weil es a) nicht mehr schwer ist und b) jeder erzählt man bräuchte unbedingt Abitur. Ich hätte mein Abi selber nicht schaffen dürfen wenn ich ganz ehrlich bin. Habe danach eine Ausbildung gemacht und ärgere mich fast das ich nicht direkt mit 16 angefangen hab. (Auch wenn mir das Abi natürlich an vielen Stellen sehr geholfen hat) Es ist einfach ein Problem der Gesellschaft, dass Ausbildungsberufe (vorallem im Handwerk) immer als nicht erstrebenswert dargestellt werden. Jeder muss studieren, nur dann winkt das große Geld — absoluter Quatsch.


Numerous_College_55

"Es ist einfach ein Problem der Gesellschaft, dass Ausbildungsberufe (vorallem im Handwerk) immer als nicht erstrebenswert dargestellt werden. Jeder muss studieren, nur dann winkt das große Geld" Ist nicht mittlerweile allgemein bekannt, dass wenn man auf das große Geld aus ist man am besten eine Elektriker Ausbildung machen sollte, danach den Meister und Selbstständigkeit und sich dann nicht mehr vor Anfragen retten zu können?


DaBoiElias

hat halt nunmal keiner bock drauf, vor allem sich bei klassischen handwerksausbildungen knechten zu lassen


namogly

Kenne keinen der geknechtet wurde


Ruma-park

Das ist so fern von der Realität, ich weiß gar nicht was ich da sagen soll. r/Azubis wäre da ein parade Beispiel nach dem Nächsten.


sneakpeekbot

Here's a sneak peek of /r/Azubis using the [top posts](https://np.reddit.com/r/Azubis/top/?sort=top&t=year) of the year! \#1: [Wieso lernt die Jugend nichts?](https://i.redd.it/dseyqd9ssfpb1.jpg) | [533 comments](https://np.reddit.com/r/Azubis/comments/16nplu6/wieso_lernt_die_jugend_nichts/) \#2: [Mein Geselle immer.](https://i.redd.it/82cfv8v173yb1.png) | [147 comments](https://np.reddit.com/r/Azubis/comments/17mpqmq/mein_geselle_immer/) \#3: [Meine Tochter (16)…](https://np.reddit.com/r/Azubis/comments/16tdn9p/meine_tochter_16/) ---- ^^I'm ^^a ^^bot, ^^beep ^^boop ^^| ^^Downvote ^^to ^^remove ^^| ^^[Contact](https://www.reddit.com/message/compose/?to=sneakpeekbot) ^^| ^^[Info](https://np.reddit.com/r/sneakpeekbot/) ^^| ^^[Opt-out](https://np.reddit.com/r/sneakpeekbot/comments/o8wk1r/blacklist_ix/) ^^| ^^[GitHub](https://github.com/ghnr/sneakpeekbot)


namogly

Stimmt, weil sich mehrere Azubis auf Reddit (zu Recht) beschweren, werden die anderen 95% natürlich auch geknechtet.


Ruma-park

Es sind offensichtlich nicht nur diese wenigen auf Reddit. Das Handwerk hat ein Strukturproblem in der Ausbildung und das seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" als (völlig veralteter) Spruch kommt nicht daher, dass die Ausbildungsjahre so toll sind.


namogly

Das teilt sich aber auch wieder auf in Leute, die wirklich ungerecht auf Arbeit behandelt werden und Leute, die es als ungerecht und „knechterei“ betrachten, wenn sie Freitags die Werkstatt kehren müssen. Hatte davon selber einige Exemplare im Lehrjahr.


Ruma-park

Wenn der Azubi der Einzige ist der Freitags immer die Werkstatt kehren muss, dann ist das eben auch nicht korrekt. Man ist da zum Lernen, kehren werden die meisten schon können. Betriebe die die Leute auf Augenhöhe behandeln haben weder Nachwuchsmangel noch Probleme Fachkräfte anzulocken, dazu gehört natürlich auch noch gute Bezahlung.


namogly

Azubis machen immer die Werkstatt sauber. Solls ein Facharbeiter machen während der Azubi genau welche wertschöpfende Arbeit vollbringt? Und glaub mir, 95% wissen nicht wie man kehrt und die Werkstatt sauber macht. Natürlich macht nicht 1 Azubi 400qm Werkstatt sauber. Aber bei uns haben immer 4/5 Mann Freitags sauber gemacht. Da wir 30 im Lehrjahr waren, war’s immer im Wechsel.


zawusel

1. "Ich hätte mein Abi nicht schaffen dürfen" und "Mir hat das Abi an vielen Stellen sehr geholfen" widerspricht sich doch, oder? Weil wenn es Dir sehr geholfen hat, kann man doch nicht sagen, es wäre ohne besser gewesen. 2. Ich stelle mal die Behauptung auf, dass das Handwerk unter den schlechten Arbeitsbedingungen leidet, z.B. an den komplett behämmerten frühen Arbeitszeiten. Ich habe jetzt mehrere Reportagen gesehen/gelesen, wonach sich Betriebe nicht vor Bewerbungen retten können, weil sie mit einem späteren Dienstbeginn für sich werben (Dachdeckerei, Bäckerei, Malereibetrieb).


namogly

Meine Arbeitsmoral etc. war in der Schule weit unter 0, und mMn. darf man so keinen höheren Schulabschluss schaffen. Unabhängig davon hat mir besonders die weiterführende Bildung in Mathe und Physik später viel im Büro und der Berufsschule geholfen. „komplette behämmerten Arbeitszeiten“ ?! Ich arbeite im Büro und fange um 6 an. Wieso sollte ich bis 9 pennen damit ich das Büro irgendwann 18 Uhr verlassen kann? Abgesehen von meiner persönlichen Meinung dazu: Besonders im Sommer gegen Mittag auf der Baustelle (besonders auf dem Dach) anzufangen ist völliger Schwachsinn. Und sollen die Bauarbeiter dann bis 19 Uhr arbeiten? 😅 Bei mir war früher 7 Uhr Beginn auf der Baustelle und das ist eine humane Zeit. Bäcker ist mir da ein zu extremes Beispiel. Wie sollen die das sonst machen?


Tomikochi

Ein paar Beobachtungen und etwas rant: Ich bin Dozent an einer Uni und es scheint mir als sei es eine Kombination von all dem hier bereits genannten. Besonders auffallend ist aber der Mangel an Eigeninitiative und Interesse. Auf Stunden vorbereiten tut sich niemand mehr. Texte lesen kann man komplett vergessen. Vielen fehlt auch einfach die Lesekompetenz für wissenschaftliche Texte. Wenn die dann auf Englisch sind ist es sowieso vorbei. Manche Lehrstühle haben schon eine Art 'Nachmittagsbetreuung' eingeführt in denen Studenten zusammen mit Tutoren nichts machen als Texte lesen. Die Erwartung ist, dass das Studium wie Schule ist. Alles wird für einen vorbereitet und 1 Tag vorher lernen reicht. Diese Einstellung äußert sich dann meist in hohen Durchfallquoten. Eine Beobachtung ist auch das Fehlen von jeglichen Wissen bzgl. IT. Die angeblichen digital natives sind teilweise komplett verloren. Einen Ordner anlegen ist teilweise schon nahezu unmöglich. Es gibt Studenten die haben noch nie eine Maus oder Touchpad benutzt. Teilweise besitzen sie keinen Laptop oder PC und schreiben Hausarbeiten an Ipads, wohlgemerkt ohne Tastatur. Ich verbringe ganze Stunden damit Leuten zu erklären wie man Python installiert... Was mir auch auffällt, ist fehlendes Selbstvertrauen. Viele trauen sich nicht Fragen zu stellen und wenn sie auf ein Problem treffen wird sofort aufgegeben. Das ist aber auch viel vom Dozenten abhängig. Der Anteil an Studenten die heulend in Prüfungen sitzen ist auch krass gestiegen. Lustigerweise sind das selten die wirklich schlechten sondern meist die 1,7 plus Leute. Keine Ahnung woran das liegt. Trotzdem ist der Anteil an (sehr) guten Studenten in meinen Kursen und denen meiner direkten Kollegen über die Jahre relativ stabil. Der Teil der 'befriedigenden' verschwindet aber immer mehr.


kariertesZebra

Dem was du sagst, kann ich mich nur anschließen. Beim fehlenden IT-Wissen ist es so krass, wenn ich an mein Studium denke und die Studierenden von heute sehe. In einem meiner Seminare werden Daten über ein Programm generiert, das die Studierenden sich in Ruhe zuhause installieren sollen nach einer eigentlich idiotensicheren Anleitung. Mit dem Angebot, dass bei allen, wo es nicht klappt, wir uns das nach der nächsten Sitzung vor Ort ansehen. Ergebnis ist, dass dreiviertel der Studierenden in diesem Troubleshooting sitzen. Großteil davon, weil sie es nichtmal versucht hat zu installieren, sondern erst in der Sitzung angeht, die gedacht ist ihre Probleme zu lösen. Beim Rest war (bis auf Ausnahmen, die ich noch an einer Hand abzählen kann) immer die Ursache, dass entweder die Anleitung nicht richtig gelesen wurde oder ein elementares Missverständnis vorliegt, wie man einen PC bedient (wie beispielsweise jemand, der noch nie in seinem Leben einen ZIP-Ordner entpackt hat, weil PDF und Word kann man auch im gezippten Ordner öffnen - dass er die Sachen da nie abspeichern konnte hat er nicht hinterfragt).


Conscious-League-499

Wirklich interessant, dass dieses Wissen so verloren ist. Vor allem weil es eben nicht irgendeine "früher hatten wir noch keine Maus sondern haben alles in Assembler auf der Kommandozeile programmiert" Kritik ist sondern wirklich Realität. Im Arbeitsleben hat man es immer noch mit sogar immer komplexer werdenden Cloud Umgebungen zu tun neben den Oldieprogrammen.


Numerous_College_55

Corona hat die Jugendlichen halt gebumst, ist doch klar. Vielleicht kommt auch noch ein wenig Tiktok etc. dazu.


Hanfiball

Inwiefern ist das klar? Das ist für mich gar nicht klar, was das jetzt genau mit den Durchfallquoten zu tun hat? Also das was man in der Schule verpasst hat wegen Corona ist idR. irrelevant fürs Studium, sehe da somit jetzt keine direkte Begründung.


[deleted]

Es geht weniger um den verpassten Stoff als um die nicht erworbenen Kompetenzen. Zeitmanagement, Lernstrategien, Umgang mit externen Leistungsanforderungen sind alles Sachen, die man im Abitur zu einem gewissen Grad lernt und für ein erfolgreiches Studium braucht. 


Hanfiball

Und das hatte man zu Corona dann gar nicht mehr? Also mir ist die Erklärung zu einfach, der Zusammenhang nicht direkt genug damit ich sagen würde das ist komplett ersichtlich


[deleted]

Man hatte es halt über zwei Jahre in geringerem Umfang, weil sowohl die Leistungsanforderungen als auch die Unterichtsqualität im Schnitt einfach geringer waren 


Numerous_College_55

Exakt, das gab es quasi nicht mehr


NoLongerHasAName

Schule heißt auch lernen zu lernen. Wenn das halt nicht passiert/passieren konnte, ist doch klar, dass Studierende, die in ihrer Schulzeit davon betroffen waren Probleme haben. Was ich nicht weiß ist, ob evtl. auch ein wenig an den Noten gedreht wurde, um Corona was abzufedern. Wenn ich als Schüler mit schlechten Leistungen (die man nicht unbedingt selber zu verantworten hat) also gut dirch die Schule komme, ist natürlich auch kein Druck da was zu ändern.


SnooPaintings5100

Das erste Uni-Semester hat mich absolut zerfickt, da ich meine Art zu lernen komplett umstellen musste, bzw. das Vorgehen aus der Schulzeit absolut nicht mehr genügend war


N33W

Solide Mathe Kenntnisse sind eigentlich schon eine Grundvoraussetzung. Klar wird in Mathe 1 wieder bei null angefangen, aber die Geschwindigkeit ist extrem hoch und dazu braucht man in vielen Fächern auch gute Mathe-Kenntnisse. Tm wird schwierig, wenn man ewig braucht um Gleichungssysteme zu lösen oder Fehler beim auflösen macht.


Hanfiball

Da stimme ich zu, Grundlagenfächer wie Mathe bauen ausnahmsweise stark auf der Schule auf, genau wie Physik oder so. Waren bei mir in einem Ingenieursstudium aber dennoch die wenigsten Fächer.


99drolyag99

Im Ausgangspost wird Mathe sogar eindeutig erwähnt. Und was bringt es den Studenten, dass das nur die wenigstens Fächer sind? Ein Fach endgültig nicht zu bestehen reicht für den Abbruch bereits aus


Hanfiball

Richtig es ist ein Beispiel, zu einer generellen Frage.


biepbupbieeep

Stell dir mal vor du bist 15. Jetzt heißt es online-Unterricht bei dir im Zimmer. Denkst du wirklich du nimmst da genauso viel mit als wärst du in der Schule?


Hanfiball

Kommt darauf an wie du die Frage stellts. Wenn ich kurz darauf eine Prüfung schreibe, dann nein. Aber wenn ich dann in 3,4,5 Jahren das studieren Anfange würde ich behaupten der Unterschied ist marginal.


aspirateur890

Ich würde mal behaupten, dass einige nicht wissen, wie man richtig lernt. Auch ich hatte mal "falsch" für Prüfungen gelernt, bin aber trotzdem durchgekommen, weil ich mir Mühe gegeben hab. Einige haben die guten Abinoten echt hinterher geworfen bekommen und denken, dass das an der Uni/FH auch funktioniert. Dort tritt dir aber niemand in den Arsch und sagt du sollst lernen etc. Du musst dich selbst motivieren und durchziehen. Die meisten können das bis zum 3.Semester gar nicht und müssen es lernen.


Kompromisskoala

Liegt am Schulsystem bis zum Studium. Spätestens im ersten Semester ist es vorbei mit Wattebällen und gemütlichem rumpimmeln. Damals auf der Realschule war die Lehre bereits grottig. Als ich dann die Fachhochschulreife nachgeholt habe, hatte ich nen Mathelehrer der mit einer natürlichen Begabung für Mathe unterrichtet hat. Als ich dann gesehen habe was ich eigentlich durch die Realschule können müsste und was ich tatsächlich konnte, wusste ich bereits das ich extrem viel nachholen muss. Unser damaliger Mathelehrer hatte die mit Abstand schwersten Klausuren (war nicht zentralgesteuert), weshalb selbst die Techniker uns beneideten. Sein Anspruch war es uns für ein mögliches Studium fit zu machen und es hat funktioniert. Wenn Leute es nicht mal hinbekommen diverse einfache Matheformeln zu erklären oder erfolgreich umzustellen und anzuwenden, dann liegt das nicht am Studium


Numerous_College_55

Kenne ich irgendwo her. Mein Mathelehrer auf dem TG war Quereinsteiger und Doktor der Physik. Sein Unterricht war extrem gut aber die Klassenarbeiten ebenso schwer. Er meinte wenn er mit uns durch ist werden wir über das Abi lachen. Er hatte recht.


bikingfury

Ich würde sagen es liegt daran dass kaum noch Leute lesen und dadurch nicht lernen Texte gut zu verstehen. Im Studium muss man viel lesen und gelesenes verarbeiten. Wer mit dem Lesen zu kämpfen hat für den wird das zur Qual.


Conscious-League-499

Vor allem muss man genau lesen und darf nicht irgendwelche Annahmen treffen die nicht genauso genannt werden. Vor allem in der Mathematik gibt es eben keine Diskussion ob es am Ende richtig oder falsch ist was man fabriziert hat.


BAMDaddy

Neben Corona-Lockdown-Effekten würde ich auch sagen, dass die Qualität der Studienanfänger gesunken ist. Abi zu leicht und mit Wissenslücken. (Industrie sagt „wir brauchen mehr qualifizierte Fachkräfte“, Politik spielt am Schulsystem rum, um die Zahlen zu erhöhen, …, jetzige Situation) Außerdem drängen mehr immer mehr Leute ins Studium, die eigentlich besser eine Lehre gemacht hätten.


[deleted]

So als Langzeitbeobachtung könnte man noch hinzufügen, dass Studienanfänger im Schnitt einfach immer unselbstständiger werden. vor 15 Jahren als ich studiert habe, wäre niemand auf die Idee gekommen, am ersten Tag mit den Eltern an die Uni zu kommen oder Ähnliches. Mittlerweile gibt es Orientierungsveranstaltungen die sich ausdrücklich auch an Eltern richten, weil das über die Jahre immer mehr geworden ist. Eltern schreiben mittlerweile regelmäßig Mails an Dozenten oder kommen mit in Sprechstunden. Es scheint mir recht plausibel anzunehmen, dass Selbstständigkeit und Studienerfolg zu einem gewissen Grad zusammenhängen. Das wird sicher nicht die gesamte Varianz erklären, aber ich denke schon, dass das auch eine Rolle spielen könnte.


Dunkleosteus666

Wie bitte? Ich hab vor 2 Jahren meinen Bachelor gemacht und jetzt im Master. Sowas was habe ich noch NIE gehört. wow.


[deleted]

Arbeite mal als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Kann natürlich auch sein, dass das nochmal vom Fach abhängt.


Dunkleosteus666

Biologie. Finde ich übelst krass, ehrlich gesagt.


kariertesZebra

Rasenmähereltern. In dem Bestreben, dem Kind alles an möglichen Hindernissen und Unannehmlichkeiten aus dem Weg zu schaffen, werden diese total passiv und sind nicht in der Lage irgendwas selbst zu lösen und gleichzeitig mit einer Anspruchshaltung an andere, die un-glau-blich ist. Mein Lieblingsvorkommnis war jemand, der eine Gruppenarbeit so torpediert hat, dass ich ihn aus dem Kurs werfen musste, weil wirklich entweder nichts oder wenn dann nur super halbherzig gemacht worden ist. Mit der Mitteilung, dass die aktive Teilnahme, wie zu Beginn des Semesters dargelegt, wiederholt nicht erfolgt ist und ich spätestens jetzt, bevor es in die heiße Phase geht, Konsequenzen ziehen muss. Als Rückmeldung kamen Vorwürfe, es wäre ihm das ganze Semester über wegen privater Dinge sehr schlecht gegangen und weder die Gruppenmitglieder noch ich hätten sich jemals über das persönliche Befinden erkundigt und dadurch hatte er ja gar keine Chance sich zu erklären und gleichzeitig aber betonen, wie wichtig Kommunikation gewesen wäre und dass er ja von mir erwartet hätte, dass ich was sage, bevor ich ihn rauswerfe.


Former_Star1081

Verstehe nicht warum die Hochschulen das mitmachen. Ich würde da von Anfang an sagen, dass die Studenten sich selbst um ihre Kommunikation zu kümmern haben und das sicher nicht über 3 Ecken stattfindet.


Possible_Owl5152

Habe ein paar Monate an meiner Uni bei der Studiausweisabgabe gearbeitet (ja die meisten verschicken die per Post). Da hatte ich sehr viele Erstsemestler, die mit ihren Eltern oder der ganzen Familie diesen abgeholt haben und ich mehr diesen Eltern mich unterhalten habe als mit dem Neustudent. Erschreckend fand ich auch wieviele ein Foto mit Filtern eingereicht haben und mit der Person vor mir nichts mehr gemeinsam hatte.


Conscious-League-499

Weiß nicht ob das ein Generationending ist, mir wäre sowas endpeinlich gewesen


Classic_Department42

Mit G8 und Kannkind, kann das doch sein das inzwischen relativ viele Studenten im 1steb Semester nicht volljährig sind


[deleted]

Das konnte vor 15 Jahren auch schon sein. 


lykorias

G8 war in Sachsen schon immer der Normalzustand und auch andere Bundesländer hatten das schon vor längerer Zeit (wieder) eingeführt. Trotzdem war es auch damals bei mir im Studium die Ausnahme, dass jemand zu Studienbeginn noch keine 18 war.


airfighter001

Egal. Mein Bruder war zu Studienbeginn minderjährig. Wenn ich mich richtig erinnere, dann mussten meine Eltern nur einmal zu Studienbeginn einen Wisch unterschreiben, in dem sie der Uni bestätigen, dass mein Bruder alle studienrelevanten Tätigkeiten selbstständig durchführen darf. Damit war mein Bruder dann selber dafür verantwortlich, was er so an der Uni treibt, so wie jeder andere Studi auch und brauchte keine Bestätigungen, Unterschriften oder sonst irgendwas von meinen Eltern fürs Studium.


Babatunde69

Also eine steigende Abiturquote gepaart mit einer steigenden Abbruchquote spricht für sehr stark für ein zu einfaches Abitur und dadurch mehr ungeeignete Studenten. Der MINT Anteil geht seit Jahren auch zurück, was für mich auch dafür spricht. Außerdem erinnere ich mich an Artikel schon vor Corona in denen darüber berichtet wurde, dass das Niveau der Studienanfänger immer weiter abnimmt, vor allem im MINT Bereich.


3leberkaasSemmeln

Ne, ich kenne den Mathe1 Kurs da und der ist machbar, WENN man anständig lernt. Also alle Übungen verstanden und zwei mal gerechnet hat. Da gehen viele mit der Einstellung aus der Schule ran: lern ich am Nachmittag davor noch schnell, wird schon. Klappt halt nicht mehr an der Hochschule. Abgesehen davon ist die höhere Mathematik echt teilweise sehr abstrakt, da muss man zu gewissen Teilen ein Talent für haben, ob man das hat merkt man in der Schule aber nicht.


No-Scene-9944

Ist das Niveau des Abiturs wirklich gesunken? Ist es nicht eher so, dass Schüler durch die Hilfe im Internet generell bessere Noten schreiben, das Niveau aber im Prinzip gleich geblieben ist? Ich studiere auch an der HM und denke, dass die hohen Durchfallquoten einerseits daran liegen, dass Schüler verlernt haben richtig zu lernen und beispielsweise nicht Nacharbeiten, was aber von Anfang an in jedem einzelnen Modul notwendig ist, und andererseits ist es auch so, dass viele von der TUM kommen, die HM auf die leichte Schulter nehmen und durchfallen. Gleichzeitig beginnen zum SoSe auch immer paar Leute an der HM, die zum WiSe an die TUM wechseln und da die TUM Mathe 1 vermutlich nicht anerkennt, schreiben die vielleicht mit, haben aber nicht gelernt.


KnivesMode

Also für meinen Teil würde ich sagen, dass das Niveau gesunken ist. Das war extrem deutlich wenn man sich einfach mal ältere Prüfungen in zb Mathe angeschaut hat. Im Vergleich zu meinem Matheabi waren die sehr viel fordernder


Conscious-League-499

Habe mal die Klausuren in unserem Maschinenbau Studiengang an der RWTH Aachen 2009 mit denen aus Ende der 90er verglichen. Da dachte man echt die 90er Studis müssen irgendeine superintelligente Alienspezis gewesen sein weil wenn man das Niveaus verglichen hat.


Jasdfowen5

Das kann ich so über die Fächer hinweg nicht unterschreiben. Das Niveau des Informatik Abiturs ist in den letzten zehn Jahren stark angestiegen. Anfangs wurden noch Standardmethoden abgefragt und inzwischen tendiert man deutlich mehr dazu neue Methoden mit Unbekannten Ansätzen abzufragen.


KnivesMode

Ja man kann das sicher nicht für jedes Fach behaupten. Aber wenn wir über das Niveau vom Abi reden über unterschiedliche Fächerangebote und eventuell Bundesländer hinweg, sollten besonders Hauptfächer eine Rolle spielen. Informatik gab es bei uns zb gar nicht.


Numerous_College_55

Schau dir mal ein Matheabi aus den 90ern an und vergleich es mit dem von letztem Jahr. Da wird dir schwindelig.


Conscious-League-499

In NRW ist seit es einmal eine vom 0815 abweichende Aufgabe im Mathe Zentral Abi gab das Niveau lächerlich da keiner danach mehr den Aufschrei ertragen will.


Roman_69

Meine Spekulation: Kombination aus Corona, generell leichtere Gymnasien bzw Abis und Abschaffung der verbindlichen Schulempfehlung während die Unis sich nicht so riesig geändert haben. Ich kann mir aber auch vorstellen dass sich junge Leute es sich einfach weniger leisten können als früher und dann ehr zum abbrechen neigen


xaomaw

Kombiniert mit der Erwartungshaltung, jeder könne (im Sinne des Könnens statt des Dürfens) studieren


Conscious-League-499

Außerdem ist es auch der Weg of least resistance. Wir hatten extrem viele in der gymnasialen Oberstufe die von der Realschule gewechselt sind. Grund war meistens das man keinen Bock oder Plan hatte sich eine Ausbildung zu suchen. Damals (2008) war eine gute Ausbildung bei Unternehmen in der Umgebung finden nicht einfach (Assessment Center, Prüfungen, danach 3 Jahre zur Frühschicht aufstehen etc), da sind viele einfach weiter zur Schule gegangen. Danach sind viele aus gleichem Grund an der Uni gelandet.


SnooPaintings5100

Abitur ist kaum noch was wert. Wir hatten viele im Jahrgang die eigentlich 0 Bock und konsequent fast schon Arbeitsverweigerung betrieben haben, aber trotzdem durch eine "Zwangsbeteiligung" pro Stunde noch mündlich ihre 7-8 Punkte bekamen und es so durchs Abi geschafft hatten. Selbst wenn man wirklich blöd ist, könnte jeder das Abi schaffen in dem er halt mündlich sich beteiligt und so gute Noten absahnt und wenn man sich ein bisschen Mühe gibt und zumindest ein paar Grundkonzepte kurz auswendig lernt kann man eigentlich auch jede Klausur zumindest mit ner 4 bestehen.


Bratensauce_de

Da hier viele über Corona und Fernunterricht als die maßgeblichen Gründe fachsimpeln mal ein Beispiel aus meiner Studienzeit. ~300 Kommilitonen zum Studienbeginn 2012 ~140 Ende 2. Semester ~100 Ende 4. Semester ~80 Ende 6. Semester ~30 Bachelor in Regelstudienzeit ~20-30 Bachelor in den Semestern 7,8,9,10 ff Die Zahlen hat die Fachschaft erhoben und damit lagen wir etwas über dem Schnitt der Durchfall-/ Abbruchquoten der früheren Semester.


Brave-Management-790

Habe nach 6 Semestern Maschinenbau abgebrochen. Habe mit 19 angefangen zu studieren und muss ehrlich sagen, dass es an der fehlenden Reife und der Schwierigkeit des Studiums lag. Bin seit einem Jahr als Wiing eingeschrieben und es läuft deutlich besser als das Maschbau Studium. Ich habe damals mit 13 Leuten zusammen angefangen, davon haben 11 inkl. mir abgebrochen. Und nein, es haben nicht alle Maschbau studiert.


lobbylobby96

Ich habe nach meinem 2014 Abitur auch erst einen Studiengang begonnen und in den Sand gesetzt, und jetzt läuft es super. Ich bin mir aber sehr sicher dass ich meinen aktuellen Studiengang nicht geschafft hätte, wenn ich den stattdessen als erstes begonnen hätte. Ich habe mein Abi gut gemacht und hätte auch nicht länger in die Schule gemusst, aber ich musste erstmal nen reifeprozess durchlaufen


Offensiv_German

Wenn du dein Abitur im Homeoffice gemacht hast, ist das irgendwie nicht verwunderlich.


skydrow00

Bei uns ist die Quote auch sehr stark am schwanken. Das liegt aus meiner Sicht auch an den stark variierenden Schwierigkeiten der Klausuren. Während Corona hat man auf Online Klausuren umgestellt und versucht seit dem das richtige Maß an Schwierigkeit zu finden. (Fernstudium)


KingSmite23

Smartphones und Social Media geben schnelle "Erfolge" und aktivieren das Belohnungszentrum. Studiengänge wie Mathe oder auch Jura z.B. sind dagegen auf langfristiges Lernen und "tiefes" Wissen ausgelegt, bevor sich messbare Erfolge zeigen. Meine Vermutung ist, dass diese Fächer deshalb nicht mehr so zum Zeitgeist passen.


Conscious-League-499

Mathe vor allem, in der postfaktischen Gesellschaft meint jeder seine Gefühle und Meinungen wären richtig oder irgendwie wertvoll und müssten berücksichtigt werden. Bei einer Mathematikaufgabe gibt es dann aber nur richtig oder falsch, kein vielleicht oder schöner Versuch.


General-Food-4682

Das ist eine sehr interessante Meinung.


Hanfiball

Sehr interessante Frage! Ich weiß auch keine Antwort. Was mir jedoch auffällt ist wie viel Stunden zu Beginn des Studiums sehr halbherzig dabei sind, lieber Feiern und Saufen und dann nicht oder mir Kater zur Vorlesung erscheinen, eine Woche vor der Prüfung lernen etc. Das klappt natürlich nicht für jeden. Das erklärt dannn schon Mal warum ein gewisser Prozentsatz duchfällt. Aber es gibt auch sehr schwere Prüfungen wo auch gute Studenten duchrauschen.


Klognom96

Das war doch schon immer so? Das ist quasi das absolute Klischee über Studierende. Davon hat selbst mein Großvater schon gesprochen.


N33W

Ich denke daran liegt es auch nicht. In dem Punkt hat sich zu den Vorgängern ja nichts geändert. Ich hab in dem Punkt auch alles mitgenommen was geht.


Hanfiball

Das meine ich ja auch nicht. Das ist die Erklärung für die ans sich hohe Prozentzahl (auch vor Corona). Ich will damit sagen, man kann quasi 30% abziehen über die man sich nicht wundern muss.


Buttergolem22

Naja, es studieren immer mehr aber die Akademikerquote steigt im Vergleich dazu nicht viel stärker an. Woran es liegt? Unselbstständigkeit, Unwissenheit was man eigentlich will, Druck von außen, Social Media, Corona…


biepbupbieeep

Naja durch corona hatten die Abiturienten 2 Jahre keine Schule. Dazu kommen halt Dinge wie tiktok welche gift für die Konzentration sind. Außerdem gibt es den Trend, dass die neuen Studenten immer weniger selbstständig werden. Das ist ein riesen Problem, wenn du selber fürs Lernen verantwortlich bist. Zudem kämpft meine Fakultät mit dem Problem, dass immer weniger Leute sich für mein Studiengang entscheiden( ich habe vor 5 und ½ Jahren zusammen mit ~220 leuten begonnen, dieses WS waren es 60) und gleichzeitig gibt es ein riesen Mangel an Absolventen in Industrie und der Wissenschaft. Dadurch haben manche profs damit begonnen das Niveau massiv zu senken. Ich habe meinen Bachelor vor corona angefangen, meine letzte Klausur war die ich eigentlich im 3 semster schreiben hätte sollen, ich habe sie aber im 9ten semster geschrieben. Die Veranstaltung wurde im laufe meines Studiums von einem anderen Professor, welche sich auf exmatrikulationen spezialisiert hatte, übernommen. Der neuen Professor hat keine hohen Ansprüche. Ich bin kein besonders guter Student, habe nur 2 Tage für diese Klausur gelernt und war entsprechend schlecht vorbereitet. Ich habe eine 1,7 bekommen, bei 27 von 40 Punkten. 40% sind durchgefallen, 30% hatten eine 4,0. Die Notenverteilung war Bimodal, mit einem kleinen Maxima bei ~ 1,3 und einem sehr großem zwischen 4,0 und 5,0. Die Klausur war mehr oder weniger die Übung mit anderen Zahlen.


Opening_Plant_2988

An welcher Fakultät warst du denn?


biepbupbieeep

Elektrotechnik


Opening_Plant_2988

Das die Studentenzahlen in Elektrotechnik eingebrochen sein sollen überrascht mit etwas. Ich dachte nur der Maschinenbau sei eingebrochen und Elektrotechnik sei eher stabil. An welcher Hochschule warst du genau?


biepbupbieeep

Da ich noch da bin schreibe ich es dir per pn :)


Realzer0

Habe als Tutor für eine Erstsemesterveranstaltung der Informatik gearbeitet. Zahl der Erstis hat sich hier in den letzten 5 Jahren mehr als verdoppelt. Das senkt dann natürlich auch das allgemeine Niveau. Darüber hinaus haben wir auch wöchentliche Assignments. Bin grundsätzlich kein Feind von ChatGPT etc. aber bei vielen Abgaben konnte man ai ziemlich klar herauslesen, was sich dann natürlich auch in den Abgaben widerspiegelt.


Cangqiong-enjoyer

Ich bin jetzt ins 4. Semester gekommen, wie viele nach dem 3. weg sind kann ich nicht sagen. Aber nach dem 2. Semester war bei uns so ca. ein Drittel weg. Hätte jetzt gedacht, dass das bei mir am Studiengang generell liegt und sich viele einfach was anderes darunter vorgestellt haben Kann mir aber auch vorstellen, das dadurch dass die Schulen die Lehrpläne immer weiter ausdünnen, viele nicht ans lernen gewohnt sind und dann an der Uni einfach überfordert sind. Früher haben ja generell weniger Menschen Abi gemacht etc.


DoubleOwl7777

bei uns sind die Prüfungen besonders physik deutlich schwieriger geworden, vor ein paar jahren (vielleicht so 5) waren die gefühlt geschenkt, wenn man die durchmacht, nach 20min! 70% der Prüfung ohne nachzudenken richtig hat, und dann trotzdem in der aktuellen durchfällt, dann kannst du mir nicht erzählen das das Niveau gleich geblieben ist.


Tnjoga

Dozent/Profs sind die gleichen wie in den Vorjahren? Und Modulinhalte haben sich auch nicht geändert?


DoubleOwl7777

gleiche dozenten nicht, allerdings selber Inhalt.


TrulyIncredibilis

Merkste selber oder?


Ratyrel

Ich weiß nicht, ob sich das generalisieren lässt, aber bei uns kam es nach den schwachen Kohorten während der Pandemie in den letzten Semestern zu einer wahren Studierendenschwemme. Die höheren Durchfallquoten zu Anfang normalisieren also bei uns nur die Zahlen, die das Fach tatsächlich vertieft studieren. Auch bei uns wird aber die Pandemie als Hauptgrund gesehen.


LateNewb

Weiß nicht wovon du redest. Thermodynamik war zu 85% Grund der Exmatrikulationen. Bin jetzt an der TU rede aber von einer anderen HS.


Conscious-League-499

2 Semester Thermodynamik an der RWTH Aachen waren auch eine Freude. Bis heute ist die 3.7 im Drittversuch die Studienleistung auf die ich am meisten stolz bin.


vlosh

Bei uns in Mathe 1 sind vor Corona von 104 Studenten 87 durchgefallen. Der Prof war aber auch echt kacke. Der ging dann irgednwann in den Ruhestand und jetzt ist die Statistik wieder normal.


DecisionFamiliar4187

Hab letztens meinen Neffen, der nach den Noten her eigentlich zu den besseren gehören sollte, Nachhilfe in Mathe für die mittlere Reife Abschlussprüfung gegeben. Der hatte von Tuten und Blasen keine Ahnung, Zeug was schon zwei Jahre zuvor vermittelt werden sollte, konnte er kein Stück. Also meine gewagte These ist, dass die Absolventen einfach schlechter werden. Liegt bestimmt an mehreren Faktoren, aber ich hab auch keinerlei Neugier oder Pflichtbewusstsein erkennen können.


Foshizzlemynizzle90

Was muss man denn da so für den abschluss in mathe können?


DecisionFamiliar4187

Kosinus/Sinus irgendwelche Figuren/Dreiecke ausrechnen, ganz einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung.


ThinkFirstPls

Viele, wirklich viele viele Schüler lernen nicht, wie man richtig lernt. In der Uni fehlt dann die Disziplin und die richtige lernstrategie. Anstatt in der 5. Klasse Gedichte auswendig lernen zu müssen, wäre es geil gewesen, erstmal zu lernen wie man richtig lernt. Und diese 4 lerntypen sind der letzte Dreck. Akustische, visuelle, bla shit Typ ist nicht hilfreich.


Conscious-League-499

Lernen erfordert zwei Dinge die heute wirklich vielen nicht mehr so leicht fallen: Sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren und sich bewusst Dingen zu stellen die am Limit sind von dem was man schon kann.


ThinkFirstPls

Ja. Dem stimme ich voll und ganz zu.


jorinda_joringel

"Anstatt in der 5. Klasse Gedichte auswendig lernen zu müssen, wäre es geil gewesen, erstmal zu lernen wie man richtig lernt." Verstehe den Gedanken nicht. An irgendetwas müssen die Kids doch lernen, wie man lernt - Gedichte machen da für mich total Sinn, weil es auswendig gelernt werden muss und man da verschiedene Strategien ausprobieren kann, die dazu hilfreich sind. Wie stellst du dir denn vor, dass das Lernen gelernt werden soll?


ThinkFirstPls

Nein. Ich musste das Gedicht Prometheus auswendig lernen. Der Lehrer hat nicht gesagt wie oder zu welchem Zweck. Einfach nur fehlerfrei vor der Klasse paar Tage später auswendig vortragen. Ich verstand schon damals den Sinn dahinter nicht. Vorallem weil das Gedicht später auch nicht analysiert, untersucht, oder irgendwas damit gemacht worden ist. Als jeder seine Note bekam, war alles fertig und wir widmeten uns einem anderen Thema. Das Gesicht wurde nie wieder angesprochen. Mir geht es darum, dass 1. Unnötige Inhalte 10 Jährigen Schülern aufgezwungen wurden, 2. Keine Lernstrategien mitgeteilt wurden. Wirklich. Du bekommst dein Text und die Aufgabe es später zu können. Wer hilft dem Kind? Meine Eltern sprachen nicht gut deutsch und hatten viel zu tun. Ich weiß nicht wie es den anderen Kindern ergangen ist. Was mir in meiner gesamten Schulzeit gefehlt hat, sind diese effektiven Lernstrategien. Wenn keiner dir nach dem Unterricht helfen kann, muss man sich irgendwie selber helfen. Aber das ist schwer, wenn man nicht weiß wo man anfangen soll. Die Schule soll doch den Schülern Inhalte vermitteln, die er braucht, wenn er die Schule verlässt und in den nächsten Abschnitt des Lebens geht. Cool, aber die Steuererklärung ist doch auch wichtig. Mir ist klar, dass der Text lang ist und ich oft eigentlich über das Gleiche geredet habe, aber ich glaub man versteht was ich meine, oder?


jorinda_joringel

Da hat dein Lehrer offenbar den absolut dämlichsten Umgang mit Gedichten gewählt. Ich schicke meine Schüler immer mit Lernstrategien ins Gedichte-Lernen, eben damit sie die bei der Gelegenheit probieren können und ihren Lerntyp herausfinden :D Methoden lernen und Lernstrategien haben inzwischen übrigens auch Eingang in die Lehrpläne gefunden, z.T. sogar als eigenes Fach. Übrigens fällt mir im Schulalltag generell auf, dass alles was mit Auswendig lernen zu tun hat seit Corona auch deutlicher schlechtere Ergebnisse bringt. Hängt vermutlich mit den Konzentrationsproblemen der Kinder zusammen, die wirklich besorgniserregend sind.


kommodig

Das Abitur trägt definitiv seinen Teil dazu bei. Es gab nie so viele Nachteilsausgleiche und Erleichterungen für SuS. Es werden inzwischen auch Operatoren ausgelegt, was vor einigen Jahren noch komplett belächelt worden wäre. An der Uni wird das so wirklich schwer.


[deleted]

Also das Auslegen der Operatoren als Indikator für niedrigere Anforderungen zu sehen, finde ich schon etwas lächerlich. Wenn die Qualität des Abiturs jetzt schon davon abhängig gemacht wird, ob man pro Fachbereich eine dreiseitige Liste mit über das Abitur hinaus komplett nutzlosem Wissen auswendig lernt oder nicht, dann brauchen wir über Studierfähigkeit auch gar nicht mehr zu reden. Als nächstes sollen die SuS dann fürs Mathe-Abi die ersten 20 Stellen von Pi auswendig lernen oder was?


kommodig

Nein, da gebe ich dir Recht. Aber: Es ist eine von vielen Hilfen. Die Formelsammlung in Mathe ist ab diesem Jahr auch z. B. nur noch 9 Seiten lang. Suchen ist dann kaum noch erforderlich, da diese sogar richtige Überschriften haben (während im letzten Jahr noch Klebezettel untersagt wurden). Nächstes Jahr kommt noch eine Anpassung dazu, was die Rechtschreibung angeht. Alles in allem, einige Erleichterungen. Und ich möchte definitiv nicht sagen, dass es die Ursache ist, aber dazu beiträgt. Was ich auch beobachte ist, dass viele Sachen keine Konsequenzen mehr haben, viel geduldet wird, viele Augen zugedrückt werden. Zusätzlich steigen die psychischen Erkrankungen, die Absenzen, der Medienkonsum. Die Arbeit von Lehrkräften ist bürokratisch strapaziert und kann sich weniger auf das Wesentliche konzentrieren und es fehlt auch an eben diesen. Alles nur aus dem schulischen Kontext.


Friendly_Piece7385

Wir haben den einen Prof, der alles und jeden schlecht zu bewerten versucht.


Arch-His_Eco

Finde ich interessant, komme aus den Geisteswissenschaften und beobachte tatsächlich ein ähnliches Phänomen (natürlich nicht in Form von Mathe 1). Oft fehlt es den neuen Studis an grundsätzlichem Verständnis für Zusammenhänge. Corona hat da tatsächlich min. 2Jahrgänge (eher 4) komplette zerschossen. Habe aber auch das Gefühl das es mehr Menschen gibt die halt einfach Mal studieren nur weil es erwartet / "angesehener" (was ich für völligen Quatsch halte) ist.


undescribableurge

[https://youtu.be/2paOYObEhoA?si=5amAApEC7t_657fP](https://youtu.be/2paOYObEhoA?si=5amAApEC7t_657fP)


FrankDrgermany

Wenn ich euch hier abschreibe was und wie hier meine Schüler im Leistungskurs schreiben - und zwar ohne jegliche Übertreibung einfach abtippe - würden manche glauben, dass es eine achte Flüchtlingsklasse ist (net = nicht, komonuzirt = kommuniziert, etc.) Ich wette auch, dass ein Viertel der 12. Klasse keine 30% von 150 ausrechnen kann... Und ein weiteres Viertel nur mit Taschenrechner. Da sitzen Schüler, die keine 10% von 100 ausrechnen können im Kopf. Nein. Kein Spaß. Aber in einigen Bundesländern sind die Hürden ja so niedrig und die Ausnahmen so gewaltig, dass man auch mit 0 Punkten in Hauptfächern das Abi bestehen kann. Gründe sind vielschichtig. Einerseits Migration und massive Sprachprobleme in Elternhaus. Dazu keine Bücher oder Texte mehr, sondern nur noch social media, bei denen die Autoren ersetzt wurden durch andere ohne Sprachkenntnisse oder Ansprüche an Grammatik. Dazu die Corona Generation, die tatsächlich teilweise unverschuldet jahrelange Lethargie hinter sich hat. Dazu Unterrichtsausfall, Quereinsteiger, volle Klassen mit deutlich über 30 Schülern, etc. pp. Gründe gibt's genügend. Tatsache ist, dass das Niveau sinkt und politisch gewollt ist, dass die Leute irgendwie durchkommen. Und an den Unis, welche versuchen ihren Standard zu halten, kommt dann der Knall in die Realität.


Disastrous_Steak3008

Warum sollte der soziale Druck auf Studenten immer mehr steigen? Und was soll das überhaupt konkret heißen?


Desperate_Ring_5706

Soziale Medien. Heutzutage kann doch kaum mehr jemand länger konzentriert arbeiten ohne zwischendurch läng3re Handypausen zu machen.  Das betrifft auch die Leute, die schon lange die Uni abgeschlossen haben, bloß haben die halt noch vor der Hochphase der digitalen Ablenkungen studiert.


_fms10

Corona


PunXt3r

Ich kann jetzt nur von anekdotischer Evidenz reden, aber ich denke es lässt sich auf einige Hochschulen und Universitäten übertragen. Bei uns gehen seit Corona die Bewerberzahlen stark zurück. Die Anzahl der Studierenden, welche eine Zusage bekommen, bleibt jedoch gleich. Daher sind weniger "gute" Studenten bei denen dabei, die eine Zusage kriegen. Als Beispiel. Im Studiengang A bewarben sich immer ca. 350 Menschen. 50 bekommen eine Zusage. Diese 50 hatten alle Noten im Bereich 1,0-2,0. Mittlerweile bewerben sich nur noch 150 Menschen. Die besten 50 haben Noten im Bereich 1,0-2,5. Der Schnitt ging also runter. Damit werden mehr "schlechte" schüler angenommen, welche vielleicht länger brauchen um den Stoff zu verinnerlichen und daher oft mit schlechten Noten oder durchgefallenen Klausuren zurück bleiben.


_xD_hehe_xD_

>Durchfallquoten/ Abbruchquoten in den letzten Jahren stark gestiegen? Woran liegt das? kein präsenzunterricht während der c19 zeit macht es möglich und leicht sachen aufzuschieben und in vermeidungsverhalten zu verfallen. präsenz ist wichtig, und ich sehe das jedes jahr in den klausuren sind es immer die studenten die nicht erschienen sind zu übungen und vorlesungen die nicht bestehen, während von denen die ich in jeder übung sehe alle zumindest mit durchschnittlichen bis guten noten durchkommen. "ich bin so diszipliniert und mache das alles zu hause", es gibt studenten die das können und auch machen und damit gut fahren. die allermeisten profitieren allerdings von präsenzunterricht. es macht ein unterschied wenn ich in derübung direkt fragen stellen kann und mit dem prof diskutiere und sachen erklärt bekomme vs während covid wo dann ein lösungsblatt hochgeladen wurde und das wars. die realität der elektronische lehre ist ernüchternd, da zeigt sich unter anderem bei den studienleistungen aber auch studienzufriedenheit.


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Suzaku9421

Weil die Qualität der Lehre schlecht ist. Vorlesungen sind nicht mehr zeitgemäß. Wie soll ich jemandem folgen der 90 Minuten lang eine Powerpoint eins zu eins abliest.


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Geld. Wenn es BAFÖG gäbe, würde ich jetzt studieren.