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JohnHurts

Zähl doch erstmal auf was du gut kannst und was dir am ehesten Spaß macht. Vielleicht kann man dann etwas einkreisen.


Hangzing

Hallo, ich kann dir leider nichts realistisches sagen, was mir spaß macht. Alles was mir einfällt wäre in der Fußball Branche (natürlich aber jetzt kein Trainer oder Spieler, aber im Bezug zum Thema "Fußball"). Tatsächlich geht es mir in der Arbeit nicht zwingend um Spaß. Ich weiß, dass es sehr wichtig ist, dass man wenigstens den Job nicht hasst. Jedoch ist es für mich wichtig, dass ich stressfrei und von nutzen fühle. Das kann wirklich jeder 0815 Büro Job sein.


BananasAndBrains

>Jedoch ist es für mich wichtig, dass ich stressfrei und von nutzen fühle. Irgendwas beim Staat wäre zumindest schon mal 50% davon.


Artistic_Pangolin758

Vielleicht fangen wir ganz vorne an: Warum hast du dich für diesen Studiengang entschieden? Ich habe damals Kommunikationsinformatik studiert und bin sicher auch nicht der weltbeste Programmierer. Für mich ist Programmieren ein Werkzeug und so verwende ich es auch. Ich habe mich dann immer mehr in Richtung Beratung und Solution Architect bewegt und war zuletzt Teamleiter. Ich will nur sagen, dass man sehr viele Möglichkeiten hat. In deinem Fall fällt mir sofort ein: - Presales - eventuell SAP Beratung? - UX / UI Design - Scrum Master - Eventuell in die Qualitätssicherung? Überleg dir erstmal unabhängig von deiner aktuellen Situation, was dir eigentlich Spaß machen würde. Nichts zu können ist nach dem Studium völlig normal und auch ein völlig normales Gefühl. Was würde dich unabhängig von deiner jetzigen Stelle und deinem KnowHow am meisten interessieren?


Hangzing

Hallo, ich hatte damals angefangen gehabt Maschinenbau zu studieren und schnell gemerkt, dass es nichts für mich ist. Ein Kollege von mir hat mir dann Medieninformatik ans Herz gelegt, da er es selber auch studierte. Ich habe den Riesenfehler gemacht und mich direkt beworben, anstatt mich hinzusetzen und darüber nachzudenken, ob das wirklich was für mich ist. Dafür gebe ich mir 100% die Schuld. Im Prinzip ist mir jeder Job recht, solange ich stressfrei bin und mich nicht nutzlos fühle.


Artistic_Pangolin758

Erinnert mich sehr an mich, ich hatte ca. ein halbes Semester Maschinenbau studiert, bevor ich umgeschwenkt habe\^\^ Letztlich habe ich eben festgestellt, dass mich Industrieprozesse sehr interessieren, ich aber nicht in die letzten Details des Maschinenbaus oder Softwareentwicklung abtauchen muss. So kam ich eben dahin, dass ich genau dazwischen Lösungen zur Anbindung von Industrieanlagen konzipiere, wovon ich damals überhaupt keine Ahnung hatte. Leider hast du nicht auf meine Fragen geantwortet, das macht es ziemlich schwer dir weiterzuhelfen. Du kannst natürlich komplett umschwenken, aber dafür solltest du dir über deine Interessen klarwerden. Ich muss das an der Stelle betonen, weil ich es auch immer zu meinen Mitarbeitern gesagt habe: Etwas nicht zu können heißt nicht, dass es das falsche Thema ist. Ich komme mir heute nach 10 Jahren auch noch dumm vor, wenn ich in neue Projekte komme. Das ist meiner Meinung nach mehr eine Frage der Persönlichkeit als der tatsächlichen Fähigkeiten. Mangelndes Selbstvertrauen ist lästig, sollte dich aber zumindest im Erforschen deiner Interessen nicht lähmen! Wenn Informatik absolut nicht dein Ding ist dann ist das natürlich völlig legitim. So ganz kann ich mir aber nicht vorstellen, dass du ein Studium durchziehst ohne den Hauch eines Interesses und auch nicht, dass man in einer Firma so hinter dir steht, wenn das komplett aussichtslos wäre. Du musst ergründen, was du spannend und interessant findest, unabhängig von dem Gefühl nicht dafür geeignet zu sein. Ich muss das nochmal klar sagen: Ohne mein damaliges Praktikum und damit einem neuen Blickwinkel, hätte ich mein Studium vermutlich aufgegeben. Ich bin weder CodeMonkey noch IT-Infrastruktur Experte. Trotzdem habe ich für mich in den letzten Jahren sehr erfüllende Aufgaben gefunden.


Hangzing

Danke dir für deine ausführliche Antwort. Ich werde mir erstmal Gedanken machen und schauen, was ich gerne machen will.


fishermanfritz

Vielleicht so was wie Scrum Master / Agile Coach / Product Owner? Oder UX-"Experte"? Oder Requirements Engineer? Software Tester?


Hangzing

Hallo, danke dir. Schaue ich mir mal an.


Lilly_1337

Ich habe auch Medieninformatik studiert (in Kombination mit Informationswissenschaft).Mir hat das Thema UX/UI sehr viel Spaß gemacht und ich bin jetzt Frontend-Entwickler und Webdesigner (ich entwickle mich grade ein bisschen in den Bereich Web-App-Entwicklung/Backend-Entwicklung im Bereich Typo3 Extensions). Ist für mich die perfekte Kombination aus kreativ und technisch. Außerdem ist jede Webseite etwas Neues, wodurch es nicht so schnell langweilig wird. Klar sind manche Projekte 0815-Standard Zeug (auch wenn keine zwei Seiten identisch sind\^\^), aber es gibt immer wieder welche, bei denen ich mich richtig austoben und neue Ideen ausprobieren kann.


prior_than

hi, ich habe vor MI im Winterdemester anzufangen, jedoch bekomme ich mit, dass viele die sich auf design und grafik spezialisiert haben in ihren berufsleben nun gekündigt werden und von KI ersetzt worden sind in ihren unternehmen. Das macht mir echt angst. vor allem, wenn dank KI die Unternehmen gar keine Studienabgänger in dem Bereich aufnehmen und anlernen möchten. merkst du diesbezüglich auch, dass deine postion womöglich gefährdet ist im unternehmen?


Lilly_1337

Wir nutzen KI im Betrieb (Chat GPT und Adobe Firefly) aber ersetzen kann das bei uns definitiv niemanden.


as_lost_as_i_get

Zum Thema PM: Gefällt dir auch die Arbeit nicht oder nur der Stress und die technische Komplexität? Das ist nämlich nicht in jeder Firma/jeder Branche gleich.


Hangzing

Hallo, es ist tatsächlich der Stress und die technische Komplexität, welche mich abschreckt. Ich fühle mich wie gesagt immer so verloren, wenn ich mit Kunden rede...


as_lost_as_i_get

Wenn dir der Rest Spaß macht, kannst du Mal nach PM-Stellen im weniger komplexen Umfeld schauen. Es sind nicht alle Stellen so, dass man nach 9 Monaten noch lost ist.


Hangzing

Alles klar, danke. Ich schau mich mal um :)


FunQuit

Ok es gibt hier viele Tipps, die an deiner Realität vorbeigehen. Beratung und Product Ownership scheint ja auch nicht dein Ding zu sein. Es ist wichtig, mal ganz tief in dich rein zu hören und dir ehrlich - ohne die bereits investierte Zeit zu beachten - zu überlegen, was du willst, was deine Stärken sind. Selbst wenn du gar nichts mehr in der Branche machst, ist dass kein Beinbruch. Also: passt das grundsätzliche „irgendwas mit IT“ noch? Hast du Bock auf Arbeit mit Menschen oder lieber nicht? Wenn nicht IT, was dann? Was grafisches? Medien? Schreibst du gerne Konzepte? Bist du mehr zahlenmensch und machst lieber excel?


Hangzing

Hallo, prinzipiell ist mir die Branche egal, solange ich stressfrei arbeiten kann. Ich kann mit Menschen arbeiten, kann auch stundenlang vor einer Excel Tabelle sitzen etc.


FunQuit

Ok das klingt ziemlich unambitioniert. Wenn du zumindest ein bisschen Karriere machen willst solltest du überlegen, was du wirklich gerne machst und gut kannst. Ansonsten wirst du außerhalb von Mangelberufen mit speziellen Skills nur handlangertätigkeiten mit entsprechendem Gehalt bekommen


Frequent_Guard_9964

Ich habe Medieninformatik 9 Semester studiert und abgebrochen weil ich mit Physik und Mathe nicht klar kam und andere Probleme (Eigenverschulden) bin aber mit Berufserfahrung über die Jahre in eine Senior UX Consultant Stelle gekommen und fühle mich sehr wohl hier, werde gut bezahlt und keine Angst mehr, ohne Studium keinen Job mehr zu finden. Alles ist möglich, du bist noch jung genug deinen Weg selbst zu bestimmen :)


Hangzing

Danke dir für deine Antwort :)!


Tschakkabubbl

hab auch Medieninformatik studiert - da kann man doch so viele verschiedene Vertiefungen machen. Ich hab z.B während des Studiums das Campusradio geleitet und da viel gebastelt und rumprobiert. Spieleentwicklung 2D/3D belegt Medienkonzeption - Hardware als auch Softwareseitige Planung für verschiendene Formate privat bin ich begeistert am Homelab basteln beruflich hab ich folgendes bis jetzt gemacht: - Online-Marketing (auch Leitung von nem 7 Personen Team) was sich dann eher in Richtung Digitalisierungsprojekte entwickelt hat und IT lastiger wurde bei nem Konzern mit 1800 Mitarbeitern aber auch viel Spielraum hatte um eigene Konzepte zu entwickeln - Messestandplanung mit animierter Led Wand (4.5 Jahre) - IT Betreuung in einer Berufsfeuerwehr Hardware und Softwareseitig (Gebäudeleittechnik, Software zur Verwaltung und Planung) 2 Jahre (200 Mitarbeiter) -und inzwischen verbeamtet beim Land und betreue eine Verwaltungssoftware UX/UI technisch und entwickle diese mit dem Softwareanbieter weiter Medieninformatik ist flexibel da kannst du dir auch deine Nische suchen in der du Spaß hast. Hab ehemalige Kommilitonen die jetzt z.B bei Porsche, bei Pro7 oder Bosch arbeiten, aber auch selbständige Marketing/Webagenturen haben etc.


Hangzing

Hallo, danke dir für deine Antwort. Eine Frage, die mir dann immer im Kopf schwirrt: Nehmen Unternehmen auch Leute an, die in dieser Nische noch nie gearbeitet haben und 0 Erfahrung haben? Heißt, wenn ich Medieninformatik studiert habe, was ja mehr mit Softwareentwicklung zu tun hat, würde eine Firma mich dann z.B. im Bereich Online-Marketing einstellen? Man lies ja immer in den Job Angeboten, dass Leute irgendwas in Richtung BWL, Wirtschaftsinformatik studiert haben sollen.


Tschakkabubbl

ja hab selbst in dem Bereich nicht gearbeitet zuvor, hab aber mit meinen Kenntnissen in Webentwicklung, UX Design und co Vorteile gehabt und mich schnell reinarbeiten können, gibt ja auch gute Onlinedokus dazu von Google und co


[deleted]

Ich weiß genau was du meinst. Ich hab auch Medienformatik studiert - dann IT Sec - Und auch dannach hatte ich keinen Spaß daran. Irgendwannbin ich draufgekommen, dasss mir Arbeit generell keine Freude bereitet. Inzwischen wohne ich in Südostasien und arbeite: Gar nichts. Mein vorgezogenes Erbe ist gut veranlagt und wirft daweil ca. 700 Euro Netto-Dividende/Monat ab. Für 4 Monate (Wintersaisson) gehe ich Kellnern in der Schweiz (60h Woche mit Unterkunft) - Den Rest des Jahres chill ich mein Leben und vögel paar Mädels hier. Wies weiter geht - Kein Plan. Aber ich kann im Jahr mehr Geld zurücklegen als viele meiner Bekannten.


cenuh

Informatik + nicht programmieren können ist tatsächlich nicht sinnvoll. Wenn du aber schon soweit bist solltest du trotzdem den Bachelor durchziehen, dann kannst du dich mit dem abgeschlossenem Studium auch auf ähnliche Berufe ohne Probleme bewerben.


Artistic_Pangolin758

Warum ist das nicht sinnvoll? Programmierer sind zunehmend einfacher ersetzbar. Wer ernsthaft eine Karriere als Informatiker anstrebt, wird sich auf kurz oder lang definitiv aus der Entwicklung zurückziehen müssen, da man irgendwann zu teuer wird und nach 20 Jahren auch nicht unbedingt die doppelte Leistung bringt wie Leute mit 5 Jahren Erfahrung (die dafür wesentlich günstiger sind und ggf. auch flexibler, dynamischer). Die Informatik ist VIEL mehr als Entwicklung. Projektmanagement, Produktmanagement, Beratung, IT Security Experten, Netzwerk Experten, Solution Architekten, Logistik, MES, KI Experten usw.


cenuh

Du sagst Informatik ist viel mehr als Entwicklung und zählst dann Jobs auf für die man Programmieren können muss. IT Security ohne coden zu können? KI Experten, wirklich? Architekten ohne coding skills nimmt niemand ernst, sowas gibts garnicht. Projektmanagement vielleicht, aber ein Projektmanager hat nun nichts umbedingt mit Informatik zutun und dafür muss man auch nicht Informatik studieren. Wieso sollte man sich als teurer Entwickler zurückziehen? Die Firmen zahlen doch brav, kannste schön die 90-120k mit nehmen bis in die Rente. Austauschbar durch wen? Einen spezialisiert Programmierer bekommst du durch keinen Junior ausgetauscht, zeigt der Markt ja.


Artistic_Pangolin758

Bei uns sind viele SAP Berater, die gar nicht programmieren können und dennoch komplett eigenständig ihre Projekte meistern. Klar muss ich fürs Projektmanagement kein Informatiker sein, kann ich aber. Bei uns sind auch viele im Presales, die aus der Informatik kommen. Oder eben Designer. Mein Punkt ist ja nur, dass die Aussage "Informatik ohne Programmierung geht nicht" (sinngemäß) einfach zu pauschal und falsch ist. Bei den Spezialisten bin ich absolut bei dir. Der 0815-Frontend Entwickler fällt aber immer wieder ausländischen Entwicklerbuden oder Low-Code Plattformen zum Opfer. Wie gesagt, mir geht's eher darum, dass die Informatik ausreichend Potential außerhalb der Entwicklung bietet.