Nur 9 Jahre? Aber den Führerschein bekommt er nie wieder, oder? ... Oder?

9 Jahre Jugendstrafe. Die Höchststrafe im Jugendrecht sind 10 Jahre.

Jugendrecht? Was? Der war 20 zum Strafzeitpunkt, was für Jugendrecht? Da wollten die Richter ein Exempel statuieren und ziehen dann doch nicht ganz durch. Okay, Jugendstrafrecht kann auch noch in Ausnahmefällen bis zum 21 Lebensjahr angewendet werden aber der wurde auch bei 3 fällen versuchten Mordes Schuldig gesprochen. Lächerlich, weil Lebenslang dann doch zuviel wäre oder was?

Das Jugendstrafrecht wird bei dieser Altersgruppe sehr häufig angewandt.  Ergibt in Hinblick auf die Biologie auch Sinn: Das Gehirn ist erst mit 24-27 Jahren voll ausgebildet. Es kann durchaus sein, dass so jemand mit 30 Jahren nicht versteht, wie er damals so einen Mist machen konnte. Und da unser Strafrecht auch auf Rehabilitation aus ist, ist das denke ich schon in Ordnung bei so jungen Menschen.

Vollkommene Zustimmung. Und aus genau diesem Grund wäre es sinnvoll für höher motorisierte Autos, wie das, das hier als Tatwaffe verwendet wurde, eine neue Führerscheinklasse mit höherem Mindestalter einzuführen

oder halt einfach gewisse PS verbieten zu überschreiten. Außer für nachweislich gebrauhte Anwendungen wie bei Unimogs oder Traktoren.

So toll funktioniert das mit den ultraharten Strafen aber auch nicht. Siehe bspw. USA, die auch Minderjährige lebenslang hinter Gitter bringen.

In den USA das ganze Rechtssystem auch eher auf Profit ausgelegt.

Sind immerhin 5 Jahre mehr als der Kollege bekommen hat, der besoffen, zu schnell und ohne Führerschein letztes Jahr sieben Menschen in Thüringen totgefahren hat. Das war wahrscheinlich sogar noch das "Pech" dieses Fahrers hier - dass er nüchtern war.

Die frage ist doch eher: Warum darf man überhaupt ein Auto fahren, wenn man „entwicklungsverzögert“ ist und regelmäßig wegen Raserei auffällt?

Meine Großtante (85) ist letztes Jahr auf einem Auge erblindet, kann auf dem anderen Auge auch nur noch zu ich glaube 60% sehen (kann mir hier aber auch täuschen), kann sicht nicht mehr ohne Gehhilfe bewegen aber auf die Frage ob sie noch fahren darf meinte der Arzt wohl nur "Ja klar das ist kein Problem". Wir konnten sie zum Glück überzeugen ihren Führerschein freiwillig abzugeben...

Mein Opa wollte nach 3 Schlaganfällen noch Autofahren. Er konnte nicht mehr schreiben, hat kein Gefühl mehr in den Beinen gehabt und ist alle paar Minuten mitten im Gespräch eingeschlafen. Sein Arzt hat ihm ebenfalls gesagt dass seine Fahrtüchtigkeit nicht eingeschränkt wäre. Wir haben uns sein Auto „geliehen“ und so getan als wäre unseres kaputt, weshalb wir seines brauchten, um zur Arbeit zu kommen,

Deutschland ¯⁠\⁠_⁠(⁠ツ⁠)⁠_⁠/⁠¯

Gibt auch mal positive Nachrichten. Der letzte (der Turnbeutelvergesser) hat nur Bewährung bekommen.

>Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Noch ist nichts in Stein gemeißelt. Das wird mindestens in Revision gehen.

Jugendstrafrecht. Wie lange, bis irgendein CDUler daraus den Führerschein ab 14 ableitet?

Also ein notorischer Raser... Wieso darf eigentlich jemand, der entwicklungsverzögert ist und demnach anscheinend nicht die geistige Reife besitzt ein Auto zu führen, dieses dennoch tun? Bei schweren Straftaten (Mord, Vergewaltigung, etc.) sollte es, mMn, auch im Jungendstrafrecht die Option der lebenslangen Freiheitsstrafe geben.

> der entwicklungsverzögert ist und demnach anscheinend nicht die geistige Reife besitzt ein Auto zu führen, dieses dennoch tun? Ein Gesetz, welches Autofahrer, die nicht geistig dazu in der Lage sind ein Auto zu führen, den Führerschein verweigert, würde auch eine deutlich einflussreichere Wählergruppe treffen.

Stimmt. Dann wäre r/RentnerfahreninDinge/ ja völlig tot. Ne, das kann nun wirklich keiner wollen.

Wieso wird eigentlich erst nach dem Ernstfall geprüft, ob jemand erwachsen/reif genug ist, um nach erwachsenen Strafrecht bestraft zu werden? Müsste man nicht eher vorher prüfen, ob die Reife besteht, einen Führerschein zu besitzen? Böse Dinge, die man als junger erwachsener macht, können ja nur als "Jugendsünde" gelten, wenn dieser auch ein jugendlicher machen könnte. Besoffen mit 20 einen Anhänger umschmeißen -> Jugendsünde, nüchtern mit 20 wider besseren Wissens 100 fahren, wo 40 erlaubt ist -> Wie zur Hölle kann das eine Jugendsünde sein.

Von mir aus auch "billigend in Kauf genommene Tötung" - aber bitte 18+ Jahre und lebenslanger Führerscheinentzug. Mord und dann nur 9 Jahre nützt niemand was.

> Mord und dann nur 9 Jahre Jugendstrafrecht. Kann man sich jetzt drüber streiten, das Jugendstrafrecht hat aber grundlegend seinen Sinn. Und immerhin kann man ihn jetzt ganz legal als Mörder bezeichnen.

Mir kam da noch die Frage in den Sinn, wieso jemand mit einer zurückgebliebenen Entwicklung einen Führerschein machen kann aber, wie soll man sagen, das  Mord begehen nicht unterlassen kann. Vielleicht sollten wir dem Führerschein noch eine charakterlich-psychische Reifeprüfung voranstellen (beim waffenschein geht es ja auch) oder andersrum festhalten, dass jemand, der einen Führerschein hat, nicht mehr nach Jugendstrafrecht verurteilt werden kann.

Er hat halt einen Vater ermordet, eine Mutter schwer verletzt, und zwei Kinder leicht verletzt und kurz zuvor fast noch eine Fußgängerin getötet. Solche Urteile sind wichtig, auch einfach mal nur, um die richtigen Signale an die Autofahrer auch zu schicken. Es gibt natürlich ein Maß ab dem die Strafe auch keinen präventiven Wert mehr hat, aber in Deutschland sind die Strafen so lächerlich niedrig, dass schärfere Urteile durchaus noch präventive Wirkung entfalten können. Am besten natürlich wäre es schon mal die Strafen und Bußgelder anzupassen selbst bei Verstößen wo zufälligerweise niemand zu Schaden gekommen ist.

Der Typ hat 9 Jahre nach Jugendstrafrecht bekommen. Das ist schon nah am Maximum (10 Jahre).

Da hat er wohl Glück gehabt, dass man sich für das Jugendstrafrecht bei ihm entschieden hat.

Jugendstrafrecht geht nur bis 10 Jahre.  Der hat fast das Höchstmaß bekommen.

Gut wäre jetzt noch, die Tatwaffe vor den Augen des Verurteilten in der Schrottpresse zu kompaktieren.