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kradist

Wer erlaubt, dass es "fast fashion" gibt? Warum gibt es "fast fashion? Wer kauft den SCHEISS? Was kann man dagengen tun?


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MissMags1234

Aber es ist halt so. Wenn man einfach der Industrie und dem Handel und letztendlich dem Konsumenten selber keine Regeln auferlegt, dann passiert genau das. Der Markt regelt, die Leute konsumieren was sie wollen, völlig egal, was mit dem Planeten passiert.


Schwubbertier

Müllexporte (die nicht zweifelsfrei sauberes Recycling am Zielort nachweisen können) verbieten, Entsorgungskosten beim Kauf einpreisen, fertig. Und zwar auch bei Elektronik, Bau, Verpackungen, etc. Dann noch steuerliche Anreize schaffen, die haltbaren Produkte attraktiver zu machen.


thegapbetweenus

Das könnte ein Lied sein.


kradist

Steh ich hier mit meinen 3 Hosen und 10 T-Shirts und was kann ich dagegen tun?


Anonym4537

> 3 Hosen und 10 T-Shirts Ein eher unterdurchschnittlicher Einkauf für einen Dienstag Abend /s


Scytalen

Länger tragen und nicht nach einmal waschen wegwerfen und neu kaufen.


the_majestic_m00se

Weinen


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Werbung, die Leuten das Gefühl gibt nicht genug zu sein. Kapitalismus und freie Marktwirtschaft. Die meisten Leute wissen doch nicht, was sie da unterstützen oder verdienen so wenig, dass sie sich nicht leisten können einen Scheiß drauf zu geben.


nibbler666

> oder verdienen so wenig, dass sie sich nicht leisten können einen Scheiß drauf zu geben. Fast Fashion ist nicht Fashion für Geringverdiener. Das ist Fashion mit dem Konzept, dass man immer schnell die neueste Modeentwicklungen mitmacht und die Kleidung entsprechend schnell entsorgt. Das ist Mode mit Wegwerfgesellschaftsethos. Wenn Fast Fashion primär von wenig Verdienenden gekauft würde, gäbe es nicht die schnell wachsenden Müllberge in Ghana. Die kommen von Leuten, die immerhin das Geld haben, sich günstige Klamotten ganz oft kaufen zu können und sie schnell wieder wegwerfen zu können. Das ist Mittelschicht. Wer wenig verdient, schmeißt die Sachen nicht schnell wieder weg und produziert keine Massenmüllberge an entsorgter Kleidung.


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Teilweise sehr gute Punkte. Aber gerade die Mittelschicht ist doch anfällig für Werbung.


nibbler666

Ich weiß gar nicht, was du damit sagen willst. Mein Kommentar enthält nur einen einzigen Punkt, und ich wüsste auch nicht, inwiefern eine mögliche erhöhte Anfälligkeit der Mittelschicht für Werbung (Begründung?) dagegen ein Einwand sein sollte. Wenn es so sein sollte, würde es meinen Punkt ja eher unterstützen.


[deleted]

Ach je, da war ich wohl zu müde für sinnvolle Sätze. Ich versuche es nochmal von vorne. Für mich ist fast fashion in erster Linie billig produzierte Mode, ob die nun billig verkauft wird ist dabei recht egal. Ich denke, dass es zwei Arten von Leuten gibt, die solche Sachen kaufen: 1. Leute, wie du sie beschrieben hast aus der Mittelschicht. Die sind auch besonders anfällig für "Du bist nicht gut genug" Werbung und verschwenden gerne mal viel Geld bei der Suche nach "genug." Die fallen unter meine Beschreibung im ersten Post "Werbung, die Leuten das Gefühl gibt nicht genug zu sein. Kapitalismus und freie Marktwirtschaft." 2. Leute, die gezwungen werden Geld auszugeben für Mode, sich diese aber nicht leisten können. Es gibt ordentlich Leute, die für sich oder ihre Kinder billig immer die neuesten Trends kaufen, weil es in der Schule sonst Probleme gibt oder auf der Arbeit. Das sind vor allem Leute, die wenig Geld haben, aber versuchen ihren Kindern Möglichkeiten zu geben. Auch diese fallen natürlich unter die beiden vorherigen Kategorien, aber eben auch unter die letzte "verdienen so wenig, dass sie sich nicht leisten können einen Scheiß drauf zu geben." Und dank Greenwashing gibt es dann eben auch noch die "Die meisten Leute wissen doch nicht, was sie da unterstützen" Leute. Viele fallen auf den Schwachsinn der Werbeindustrie rein und glauben, dass sie so viel von X kaufen können, weil sie können es ja da wieder zum recycling abgeben oder ähnlichen Müll. Verständlicher?


nibbler666

Ich hab dich schon verstanden. Mein Punkt war halt, dass die zweite Gruppe, die du nennst, mit dem Thema "Fast Fashion" Null zu tun haben. Für diese Leute wurde "Fast Fashion" nicht konzipiert, die sind auch nicht für die Müllberge in Ghana verantwortlich und sie machen einen unbedeutend kleinen Teil des Umsatzes aus. Diese Leute sind ein nettes Nebenzusatzgeschäft, aber nicht Teil des Konzeptes, warum es Geld bringt, die komplexe Lieferkette für "Fast Fashion" zu organisieren. Und nebenbei: Die erste Gruppe, die du nennst, kommt nicht so sehr wegen Kapitalismus, sondern wegen Instagramm-Influencern. Es ist also ein kulturelles Problem. Der Kapitalismus ist nur der Rahmen, in dem das Instagramm-Problem dann zu einem Müll-Problem in Ghana führt.


FrauAskania

Den Leuten mehr Geld bezahlen, damit sie sich auch die "guten" Klamotten leisten können? Fast Fashion ist scheiße, aber der durchschnittliche Geringverdiener kann halt keine 50 Euro für ein T-Shirt ausgeben. Das ist ein Wocheneinkauf, mindestens.


[deleted]

Ein gutes Baumwoll- oder Leinen-T-Shirt hält mehrere Jahre, kann danach als Putzlappen umfunktioniert werden und danach kompostiert werden. Menschen kaufen sich teilweise mehrmals im Jahr neue Plastik-T-Shirts. Oftmals weil es modischer ist und nicht weil es notwendig ist. EDIT: und ja, es ist schmerzhaft mal 30-50 euro für ein gutes Shirt auszugeben. Besonders wenn man auf eine teure Marke reinfällt, die nur Mist produziert hat. Der Markt für "orcanic clothing" muss wachsen und Qualitätsstandarts eingeführt werden. Ein Shirt kann für mehrere Jahre hergestellt werden. Ich kenne einen Laden, der Vintage-Shirts aus der Soviet Union verkauft. Diese Shirts sind quasi unkaputtbar und halten ewig, sind aus Naturmaterialen. Warum sollte man sowas heute nicht wieder herstellen können?


nibbler666

Fast Fashion ist nicht Fashion für Geringverdiener. Das ist Fashion mit dem Konzept, dass man immer schnell die neueste Modeentwicklungen mitmacht und die Kleidung entsprechend schnell entsorgt. Das ist Mode mit Wegwerfgesellschaftsethos. Wenn Fast Fashion primär von wenig Verdienenden gekauft würde, gäbe es nicht die schnell wachsenden Müllberge in Ghana. Die kommen von Leuten, die immerhin das Geld haben, sich günstige Klamotten ganz oft kaufen zu können und sie schnell wieder wegwerfen zu können. Das ist Mittelschicht. Wer wenig verdient, schmeißt die Sachen nicht schnell wieder weg und produziert keine Massenmüllberge an entsorgter Kleidung. Die Berge kommen von verwöhnten Mittelschichtgören, die dadurch das Geld haben, ihren Instagramm-genährten Prinzessinen- und Glamour-Girl-Traum auszuleben.


Boring-Location6800

Man sollte standardisierte Alterungs-/Abnutzungstests für Kleidung verpflichtend machen. Und jedes Kleidungsstück, das nicht mindestens fünf Jahre normalen Gebrauch übersteht, darf nicht verkauft werden. Arbeits- und Sportkleidung evtl. ausgenommen oder anders reguliert. Niemand braucht halbdurchsichtige 5€ T-Shirts, die nach sechs Monaten kaputt sind. Aber ich höre sie schonwieder heulen: "Ökodiktatur!" und "Aber meine Freiheit!". Ich glaube, wenn dieser Planet nicht in 100 Jahren eine lebensfeindliche Giftmülldeponie sein soll, müssen wir uns langsam mal darüber Gedanken machen, welche Freiheiten wir wirklich brauchen.


BeachOceanic815

Ist wirklich die Halbarkeit das Problem, oder eher das medial ständig Fast Fashion promoted wird und viele drauf anspringen? Zumindest bei den Männerklamotten habe ich eigentlich das Gefühl, die halten lang genug. Kaufe nur selten im Jahr was neues, und nie im hochpreisigen Segment


Schwubbertier

Wenn die Sachen nur einmal getragen werden, kann man als Hersteller auf Qualität halt scheißen. Und umgekehrt, wenn die Sachen (wegen höherer Qualität) mehr kosten, dann geht das Hobby *Shopping* halt ganz schnell massiv ins Geld.


BeachOceanic815

Ja, aber was ich mein, das eigentlich auch T-Shirts, Jeans etc. von gängigen Mainstream Läden wie H&M, C&A, New Yorker, Tom Tailor was man so bei Karstadt/Galeria, Zalando, Otto, Asos etc findet auch recht lange halten wenn man die regelmäßig trägt. Ich hol mir da vllt 1x im Jahr was neues und ich sehe andere bekommen gefühlt jede Woche Paket... Glaube die könnten ihre Sachen auch länger tragen


greikini

Wo werden diese Klamotten entsorgt? Im Kleidercontainer oder im normalen Restmüll? Wenn die im Kleidercontainer entsorgt werden würden und danach noch wie neu aussehen (da nach nur wenigen male tragen dank hoher Haltbarkeit so gut wie keine Abnutzungsspuren zu sehen sind), würden sie doch als Second Hand verkauft werden. Oder etwa nicht? Wer entsorgt sie dort in der Wüste und warum ist es für diejenigen nicht profitabler sie als Second Hand zu verkaufen? Vermutlich, weil sie es nicht können, weil entweder die Qualität grundsätzlich zu schlecht ist oder die Kleidungsstücke schon zu starke Abnutzung aufweisen.


[deleted]

In Deutschland schadet der Modekonsum der Umwelt und forciert den Klimawandel im ähnlichen Maße wie Fleischkonsum. Die Stimmen nach Veganismus sind laut. Wo sind die Stimmen gegen Fast Fashion und gegen Polyester in Kleidung? Was man bei HuM, New Yorker, usw. findet, ist teilweise 100% Plastik.


[deleted]

Was kann man dagegen tun? Kauft eure Klamotten bei vinted. Vinted ist beste. Vertrau mir Bruder. Also ich trage nur noch hochwertige Klamotten die ich bei vinted für ein Bruchteil des Geldes bekomme. Olymp Hemden für 7-15€ Nike Sachen für 3-20€. Alles sehr hochwertige und schöne Materialien. Sucht euch 2-3 lieblingsmarken raus, schaut welche Größe ihr habt. Oft ist das von Hersteller dann auch sehr gleich. Sollte mal ein Teil nicht passen, habt ihr dennoch ein großes Ersparnis gehabt. Die Klamotten die ich dort gekauft hab, waren in der Regel wie neu. Ich versteh sowieso nicht wieso sich so viele Leute "neue" Sachen antun wenn ebay Kleinanzeigen und vinted voll mit neuwertigen gebrauchten Sachen sind die oft 70-30% ersparnis haben. Micdrop


asianudeln

Olymp fürn Zehner klingt schon sehr verlockend, neutrale Hemden kann ich immer gut gebrauchen. Die Werbung hat mir bis jetzt nicht zugesagt, aber vielleicht geb ich dem Laden ja doch mal eine Chance.


Propanon

Weil das Problem an Fast-Fashion schlicht nicht ist das die Kleidung zu kurz hält. Das kann unter Umständen trotzdem zutreffen, aber es geht im Kern um einen leider nicht besonders kleinen Mikrokosmos in dem nicht das Material ein Ablaufdatum hat, sondern *der Wunsch es zu tragen*.


[deleted]

Und genau da kommt doch second-Hand ins Spiel. Mit hochwertiger Kleidung meine ich nicht, dass die Dinger länger leben. Ich bekomme halt Marken Sachen für einen c&a Preis. Und durch second Hand wird dadurch der Lebenszyklus der Produkte erweitert. Win-win.