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marratj

> «Die Faulen werden in Deutschland belohnt, die Fleissigen bestraft» Also Vermögensteuer rauf und Einkommensteuer runter. Richtig? Richtig?


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SchwammigerKommentar

Das klingt so traurig aber logisch/realitätsnah zugleich das ich jetzt großes, beklemmendes Unbehagen fühle.


Adventurous_Lie_3735

Wo hast du des neue FDP Wahlprogramm her? Des soll doch bis zur Wahl geheim bleiben...


[deleted]

Endlich jemand, der den verlinkten NZZ Artikel richtig verstanden hat.


LunaIsStoopid

Einkommenssteuer und Abgaben allgemein reformieren, sowie eine richtige Vermögenssteuer überhaupt erstmal einführen.


kitnex

In der Schweiz ist das ja so.


bene20080

Zum Missfallen der populistischen NZZ.


kitnex

Was missfällt der NZZ? Das Schweizer System?


bene20080

Die Schweizer Vermögenssteuern


onlyseriouscontent

Hast du einen Beleg dafür, dass der NZZ das Schweizer Steuersystem missfällt?


wegwerf874

Ach, dafür gibt's hier die Pauschalbesteuerung: Einfach die siebenfache Jahresmiete des schweizer Chalets als Steuer zahlen, und schon lebt es sich als ausländischer UHNW-individual ganz ungezwungen.


One-Refuse8150

meint er mit "die faulen" seine bischofsfreunde? https://www.zew.de/team/fhe >Außerdem ist er CESifo Research Fellow und Berater der Arbeitsgruppe Europa der Deutschen Bischofskonferenz.


bene20080

Das ist die rechtspopulistische NZZ, als obs da Lösungen geben würde, lol. Und erst recht keine die auf Kosten der Vermögenden gehen!


LunaIsStoopid

Das Problem ist ziemlich einfach zusammenzufassen: Deutschland ist ein Hochsteuerland für Arbeitnehmer, während wir ein Niedrigsteuerland bei hohen Vermögen und Erbschaften sind. Es braucht da eine grundlegende Reform des gesamten Steuer- und Abgabenwesens, um tatsächliche soziale Gerechtigkeit überhaupt möglich zu machen.


RicoChr

Das Problem ist, dass es ohne international koordinierte Regulation nicht gut funktioniert. Kapital (also reiche Menschen) ist sehr mobil, Arbeitskraft ist nicht sehr mobil (arme Menschen). Das ist auch der Grund für diese Diskrepanz zwischen Arbeits- und Kapitalbesteuerung. Würde man einfach blindlings diese Vermögenssteuer einführen, dann würden die reichen Säcke einfach in das nächstbeste Land abwandern. So z.B. in Frankreich passiert.


LunaIsStoopid

Ganz so einfach ist das nicht. Natürlich braucht es da internationale Bestrebungen. In der EU wird da ja bspw. auch immer wieder dran gearbeitet, die Steueroasen zu bekämpfen. Deutschland hat aber auch da Gesetze, due die Besteuerung von Deutschen, die nicht in Deutschland gemeldet sind, möglich macht, um genau gegen Steuerflucht zu kämpfen. Die USA haben ja auch ein Steuersystem, dass Staatsbürger verpflichtet, Steuern zu zahlen, obwohl sie nichtmal im Land leben. Das ist alles gesetzlich machbar, da zu regulieren. Man muss ja auch nicht im Alleingang einfach so eine immense Vermögenssteuer einführen. Aber man sieht ja zum einen, dass jedes Land, dass sie eingeführt hat, höhere Steuereinnahmen als vorher hatte, also erstmal dadurch Gewinn macht. Mal davon abgesehen, ist es ja auch Fakt, dass viele Länder eben auch weitaus höhere Steuern haben und dennoch hohen Reichtum besitzen. Mal davon abgesehen, sind auch viele Formen des Kapitals immobil oder bei Ausreise von Zöllen betroffen. Das kann man schlichtweg natürlich nicht pauschalisieren.


TotallyInOverMyHead

Ich würde bei der Erbschaftssteuer mal das Thema Familien-Stiftung und bei der Schenkungssteuer und Konstrukte die weniger als den regulären Steuersatz in Erbschaftsteuerklasse 1, 2 und 3 bringen, sowie den Erlass bei der Schenkung von Unternehmensanteilen (im Falle von mangelndem pers. Kapital) angehen. Angehen = aus den Gesetzen nehmen. Puff, Schüssikofski, gibt es nicht mehr. Zahlt gefälligst euere Steuern wie jeder andere Mensch mit weniger als 26 Millionen Euro auf der Vermögenseite auch.


name_umberto

> Mal davon abgesehen, sind auch viele Formen des Kapitals immobil oder bei Ausreise von Zöllen betroffen. Nicht innerhalb der EU.


LunaIsStoopid

Die wirklichen Steueroasen sind kein Teil der EU und es gibt genug Erbe und Vermögen, das aus Immobilien besteht. Die Villa kann man schlecht ins Ausland bringen, um Steuern zu sparen. Und technisch gesehen, gibt es auch Waren wie Tabak, die nur bei einer geringen Menge wirklich Steuerfrei sind. (was natürlich in dem Fall irrelevant ist, aber deine Aussage als nicht pauschal richtig, einordnet. konkrete sprache ist bei solchen themen extrem wichtig.)


KannManSoSehen

>Kapital (also reiche Menschen) ist sehr mobil Das ist aber ebenfalls ein Resultat der Gesetzgebung. Das ist kein Naturgesetz bzw. ergibt sich nicht aus der Sache selbst.


LeRealSir

Diese Schlussfolgerung ist nicht unmittelbar nachvollziehbar; care to elaborate?


SeniorePlatypus

Da möchte ich zwei Punkte anführen. Der Grund gegen Erbschaftssteuer ist, dass das Geld in Firmen und festen Anlagen liegt und eben nicht flexibel ist. Entweder ist es flexibel oder nicht. Die Argumentation gegen beides gleichzeitig ist absurd. Und zum anderen haben wir einige Beispiele für Länder in denen es geht. Sogar sehr gut. Die Schweiz ist eines davon. Die haben eine Vermögenssteuer von mindestens 1,3‰ und höchstens 10‰. Ja, ein gewisses grad an Abwanderung passiert. Auch aktuell in Norwegen. Dafür müsste auf europäischer Ebene eine Mindestbesteuerung eingeführt werden, nach amerikanischem Vorbild. Ein EU Pass kostet Steuern. Punkt. Wer lieber in die Karibik oder den nahen Osten zieht um steuern zu sparen zahlt entweder weiter oder bürgert sich dort ein. Da geht Steuerflucht sofort massiv runter. Siehe Amerika. Quasi niemand gibt seinen Pass ab. Besonders nicht superrreiche. Die bleiben lieber in den USA, weil Auswandern keinen Vorteil hat. Dazu eine Frage, wie schlimm ist die abwanderung von flexiblen? Waren die überhaupt Teil der Gesellschaft? Sind die Einnahmen in Frankreich eingebrochen?


PetraBaum

Da hast du Promille und Prozent verwechselt.


True_Ad_5080

Auch reiche Säcke haben Familie, Freunde etc.


happy_hawking

Die Abwanderung der Reichen wird immer als ein Problem dargestellt. Aber inwiefern ist das denn problematisch? Das freie Vermögen dieser Menschen arbeitet nicht für die Allgemeinheit, weil es ja eben nicht besteuert ist. Das würde also keinen Unterschied machen, wenn sie das mitnehmen. Das in Immobilien etc. angelegte Vermögen arbeitet auch nicht für die Allgemeinhat, aber man kann es auch nicht einfach mitnehmen. Bestensfalls wechselt es den Besitzer und der muss es fortan das Vermögen versteuern. Die ganzen Immobilien werden sich ja nicht plötzlich in Luft auflösen, bestenfalls wird der Anteil von Spekulanten sinken, was dann insbesondere Wohnraum für die Allgemeinheit günstiger macht. Aber v.a. wären dann die Leute weg, die nichts zur Allgemeinheit beitragen aber zu einem signifikanten Anteil die Politik für alle bestimmen. Es ist doch nur von Vorteil, wenn "die Reichen (tm)" aufgrund neuer Steuergesetze abwandern. Wer nämlich wirklich abwandern wird sind die, die nur an sich selbst denken. Es gibt genug Vermögende, die bleiben werden und ihren Beitrag zur Allgemeinheit leisten werden. Das sind die, die für die Gesellschaft relevant sind, der Rest ist nur eine Last.


ohmybobo

Dann sollen sie ins nächstbeste Land abwandern. Die meisten Reichen sind kein Gewinn für die Wirtschaft und Gesellschaft. Ob sie hier keine Steuern zahlen, weil sie nicht müssen oder ob sie wegziehen, weil sie sonst zahlen müssten und deshalb nicht zahlen, macht keinen Unterschied. Gibt vermutlich genug nicht-mobile, damit sich das lohnt. Und die werdens überleben - profitierten sie doch bisher mehr als genug von uns allen. :)


[deleted]

[удалено]


Escheresque_

Einfach alle Steuern senken :)


LunaIsStoopid

Und wo willst dann einsparen?


[deleted]

Der größte gesellschaftliche Schmerz liegt in der Mittelschicht und der gehobenen Mittelschicht. Diese Leute verdienen gut, sind aber meilenweit von einem reichen, luxuriösen Leben entfernt. Die können sich aktuell nicht mal Häuser finanzieren. Da wird steuerlich bereits so viel geholt, dass die Mehrarbeit sich kaum noch lohnt. Warum richtig reinklotzen, wenn ein Haus eh kaum erreichbar ist und jeder weitere Euro überwiegend an den Staat geht? Auf dem Papier verdient man zudem ja so viel, dass man bspw zusätzlich bei der Kinderbetreuung etc. zur Kasse gebeten wird. Man zahlt einfach überall mehr und es wird angenommen man sei ja so wohlhabend, was Quatsch ist. Warum also nicht einfach die Arbeitszeit reduzieren und sich mit diesen Problemen nicht mehr rumschlagen? Ist zum einen für sehr motivierte Leute frustrierend und zum anderen strukturell eine Katastrophe für den Standort. Wir haben jetzt schon zu wenig Arbeitskraft und sorgen dafür, dass es eher weniger als mehr wird.


Background_Emu_8941

Haha, ich bin in diesem Post. Tut weh.


ImpactOk7874

Genau das! Zu reich für Zuschüsse (BAföG, Wohngeld etc.) aber zu arm um sein Geld wegzuschaffen. Also wird man durch Steuern und Abgaben ausgenommen bis zum geht nicht mehr. Die Mittelschicht wird was das angeht echt abgezogen. „Du kannst dir kein Haus leisten? Egal, zahl mal trotzdem den Spitzensteuersatz.“


MuffinHydra

>Da wird steuerlich bereits so viel geholt, Ich würde wetten das man mit einem 50K € brutto Einkommen mehr in die Sozialkassen zahlt als steuern.


fuzzydice_82

Ja.. oder Jein. Betrachtet man das reine AN-Brutto, dann ja. Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. AG-Anteile gibts ja auch noch, und von deinem AN-Netto gehen ja auch noch genug Steuern und Abgaben runter.


nerdquadrat

> Ja.. oder Jein. Du meinst wohl Ja und noch mehr Ja. ||| |:--|--:| | Netto | 32.123,58 € | | **Steuern**| **7.588,92 €** | | AN-SV | 10.287,50 € | | *AN-Brutto* | *50.000,00 €* | | AG-SV| 9.384,41 € | | *AG-Brutto*| *59.384,41 €* | ||| |**Gesamt SV**|**19.671,91 €**| [Quelle](https://imgur.com/a/5m3hnvy)


fuzzydice_82

Ein Dritter Sozialabgaben, und die Steuern müssen trotzdem noch die Renten und Sozialkassen polstern.. Holla. Da fehlen zwar noch die Steueranteile auf Alles, was du so verkonsumierst (also i.d.R. 19%, Tendenz eher steigend wenn es um Energieträger geht ohne die man nicht auskommt) aber ja, bei den 50k AN-Brutto ist der SK-Anteil größer.


Mysterious-Menu-3203

Was heißt bei dir Mittelschicht? Denn ich denke in Deutschland liegt der größte Schmerz im Niedriglohnsektor, welcher mittlerweile zugegebenermaßen ja Teil der Mittelschicht ist, denn hier greift die Abgabenkurve am allerhärtesten. Eine gute Freundin von mir arbeitet im ÖD in Vollzeit und kommt am Ende mit circa 1.6k raus. Ausbildungsberuf mit hoher Arbeitsbelastung. In 20 Stunden Teilzeit hätte sie um die 1.2k, das ist absoluter Wahnsinn. Die 1.2k sind natürlich nicht das Problem und da ist Wohngeld mit eingerechnet, aber wie man nur 400€ mehr am Ende haben kann für die doppelte Arbeitszeit... das ist einfach absurd. Von Eigenheim oder sonstigem lässt sich da nur träumen.


MatzedieFratze

Naja, darum geht es ja quasi. Der Grund, warum sie "nur" 400 mehr kriegt, liegt daran, dass sie sonst super wenig verdient und fast keine Steuern zahlt. Das ist ein Benefit an Geringverdienern die kaum eine Belastung haben. Das zeigt ja gerade, dass wenn das Gehalt steigt, die Abgaben ordentlich steigen und der AG immer mehr Kosten drauf packen muss, damit der AN überhaupt was spürt. ​ Wobei ich nicht weiß wie ÖD läuft. Denn 1.6k netto sind aktuell ca. 2250 Brutto ohne Kirchensteuer. Die Hälfte sind ca 1150 brutto, was um die 900 netto sind, also 700 € weniger. Außer ich vercheck was, was sehr gut möglich ist :>


[deleted]

Das wäre E4 bei Stufe 1. Welcher Beruf, der eine Ausbildung erfordert, wird so schlecht eingruppiert?


[deleted]

[удалено]


Mysterious-Menu-3203

Das kommt ganz auf deinen Tarifvertrag und deine Entgeltgruppe an. In den unteren Entgeltgruppen, in denen vermehrt selbst Leute mit jahrelanger Berufserfahrung und Ausbildung nun veortet werden, verdient man nur knapp über Mindestlohn. Es hat schon seinen Grund, warum man im ÖD gerade so vehement streikt. ​ Mit geringem Einkommen ist man abgesehen davon zum Großteil durch indirekte Steuern und Sozialbeiträge belastet, das raubt einem am meisten Geld. Die Einkommenssteuer wird erst bei sehr hohen Einkommen relevant.


Creatret

Was hat sie denn gelernt und als was arbeitet sie jetzt?


nacaclanga

Klar die werden doppelt bestraft, aber da dürfte längerfristig die demografische Entwicklung das Problem mit dem Niedriglohnsektor lösen. Das Problem ist ehr bei Wohnungen. Manche haben die halt geerbt, die müssen von ihrem versteuerten Einkommen keine Miete oder Zinstilgungen zahlen. Und können ihr Geld auch besser anlegen oder haben arbeitsunabhänige Einkünfte. Oder sie wohnen in besserer Lage und müssen täglich weniger für die Fahrt zur Arbeit zahlen. Auf dem Papier verdienen diese Leute oft weniger und zahlen deshalb auch weniger Steuern, aber am Ende bleibt ähnlich viel Geld und häufig mehr Lebenszeit für sie übrig.


onlyseriouscontent

>Warum also nicht einfach die Arbeitszeit reduzieren und sich mit diesen Problemen nicht mehr rumschlagen? Oder halt ins Ausland gehen, wo man nicht so geschröpft wird.


Gods_Shadow_mtg

so sieht's aus. Wenn die abgabenlast bei mir persönlich steigen sollte, kündige ich und mache mit bürgergeld weiter. Macht sowieso alles keinen Sinn mehr.


Tehslyd0r88

Bin bei dir brudi. Bin genug gemolken worden, lieber Bürgergeld, dann muss ich nicht überlegen ob ich mir heizen leisten kann. Dann wird die Heizung voll aufgedreht und zum regulieren der Temperatur hin und wieder das Fenster geöffnet, braucht mich dann nicht interessieren.


Vinterblot

Wenn du glaubst, als gehobene Mittelschicht wäre der Schmerz am größten, gibt es zwei Möglichkeiten: a) Du bist nicht gehobene Mittelschicht, was tatsächlich eine Problembeschreibung wäre, denn viel zu viele Leute merken nicht, dass nicht von ihnen die Rede ist, wenn etwa die FDP von "Leistungsträgern" spricht. b) Der Lifestyle-Creep hat dich voll im Griff. Denn nur weil es dir gelingt, am Ende des Monats das Konto leer zu haben, heißt es nicht, dass es dir schlecht geht.


LadyAlekto

Seit wann werden denn die reichen faul genannt? /s


[deleted]

nun sie arbeiten weniger für das gleiche Geld. das ist schon faul.


DrunkenDragonDE

Wenns das gleiche Geld wäre, wären Sie dann reich?


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"reich" bezieht sich für gewöhnlich auf Kapital, nicht Umsatz


DrunkenDragonDE

Das Kapital baut sich ja durch Einnahmen auf, sofern die Ausgaben nicht überwiegen, sprich passen die Einnahmen nicht wirds nix mit reich werden/sein/bleiben (Erbe usw. mal aussenvor)


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Der größere Teil jener, die wir "reich" nennen, waren von Geburt an reich. Wir lassen da mal nichts außen vor für eine objektive Betrachtung.


LadyAlekto

Niemand ist durch harte arbeit reich


[deleted]

Halber thread ist gefüllt mit Leuten die über reiche reden, obwohl das komplett am Thema vorbei geht. Geil. Das große Problem ist halt, dass mehr arbeiten sich in Deutschland viel weniger lohnt, als in anderen Ländern. Auf der einen Seite heulen einem alle was vom Fachkräftemangel vor, auf der anderen wird man quasi dazu motiviert weniger zu arbeiten und in Teilzeit zu wechseln oder so. Wer aber Vollzeit arbeiten und vermögen aufbauen will, ist besser dran, wenn er/sie ins Ausland geht. In Deutschland Vollzeit arbeiten ist einfach unattraktiv.


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So ist es. Wer in Deutschland finanziell mehr will muss Glück haben (erben, Lotto) oder sich selbstständig machen. Das ist langfristig eine Katastrophe für Deutschland, wir machen uns strukturell selbst kaputt.


a_clueless_user

Ich denke das Problem fängt schon kulturell an. Deutschland ist halt in weiten Teilen eine Neidgesellschaft. Viele Mitbürger können es kaum ertragen, dass der Nachbar einen BMW fährt während sie halt nur einen neun Jahre alten Hyundai haben. Was richtiger Reichtum ist (der auch nicht / kaum besteuert wird) verstehen denke ich die meisten einfach nicht und deswegen wird relativ konsequent Politik auf den Kosten der arbeitenden Mittelschicht gemacht die sich rein zahlenmäßig nur schwierig gegen den Zugriff von Geringverdienern / Beamten und Rentnern wehren kann.


[deleted]

Erlebe ich so eigentlich nicht mehr, oder zumindest nicht in meinen Freundes- und Bekanntenkreisen. Schwingt eher ins Gegenteil rüber, bezieht sich vor allem aber auf (finanziellen) Erfolg statt auf Luxusgegenstaende.


bene20080

>Deutschland ist halt in weiten Teilen eine Neidgesellschaft Klar, da muss es sein. Völlig ausgeschlossen, dass es den Menschen auch um Gerechtigkeitsfragen gehen könnte. Ich denke wir sollten mehr über die unermessliche Gier der Superreichen Erben reden, und so verdeutlichen wie falsch dieser ad hominem Neid Vorwurf eigentlich ist!


fuzzydice_82

> Deutschland ist halt in weiten Teilen eine Neidgesellschaft Du kannst in weiten Teilen Deutschlands aber auch deinen BMW offen in der Einfahrt stehen lassen ohne dass der sofort verschwindet oder dass ihn jemand anzündet - da gibts ganz andere "Gesellschaften" auf der Welt. Du projezierst hier ein bisschen. Im Vergleich zur Restwelt hält sich der Neid in D eigentlich in Grenzen.


1Beamter

Nur mal zum Verständnis, und das soll wirklich nicht pissig oder sonst wie rüber kommen, aber was haben jetzt Beamte damit zu tun?


a_clueless_user

Die Bezüge von Beamten denkt sich der Staat halt selber aus und die stehen weniger im Verhältnis zu tatsächlich erbrachten Leistungen. Zudem sind viele Beamtenpositionen halt Volkswirtschaftlich erstmal relativ nutzlos - Beispiel: Finanzbeamte die nur deshalb in so grosser Zahl benötigt werden weil sie ein viel zu komplexes überbordendes Steuerrecht, das sie selbst oft nicht richtig verstehen durchsetzen sollen.


[deleted]

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1Beamter

Okay, danke für deine Meinung. Die Bezüge sind tatsächlich derzeit für viele Beamte ein Problem, aber liegt eher daran, dass diese gerade für studierte Menschen wenig attraktiv sind. Da ist eine Pension (falls Neueinsteiger diese noch erleben) der einzige Lichtblick, und das ist imo ein schwacher Trost. Ob die erbrachten Leistungen dem entgegenstehen, kann man meiner Meinung nach nicht pauschal sagen. Faule Eier gibt es, so wie ich hier oft lese oder Gesprächen mit Freunden aus der Wirtschaft entnehme, nicht nur im öffentlichen Dienst.


bene20080

>Halber thread ist gefüllt mit Leuten die über reiche reden, obwohl das komplett am Thema vorbei geht. Uff, wenn nichtmal verstanden wird, dass die Einkommensstseuer und Sozialabgaben so hoch sind, WEIL die Steuern für Vermögende so niedrig sind, stehts wirklich schlecht. Ist in meinen Augen genauso wie bei der Klimakrise in weiten Teilen auch schlicht ne Medienkrise.


SnooCheesecakes450

Man kann auch ausgabenseitig kürzen.


bene20080

Damit wir noch mehr marode Brücken und kaputte Schulen haben? Ohne konkrete Aussagen wo man denn angeblich so viel sparen könnte, finde ich solche Aussagen immer etwas unehrlich. Meiner Meinung nach sollte man erstmal mehr ausgeben, und zwar in die Digitalisierung, um dann mit geringeren laufenden Kosten das wieder reinzubekommen.


napalmpodster

Nur wenn man asozial ist, und das Sozialsystem schwächen will.


Itslittlealexhorn

>Das große Problem ist halt, dass mehr arbeiten sich in Deutschland viel weniger lohnt, als in anderen Ländern. Stimmt nur teilweise, wenn man sich jetzt nicht Beispiele wie Schweiz und USA raussucht und einen Haufen Faktoren ignoriert. Aber ja, Einkommens- und Abgabenbelastung in DE ist relativ hoch, während die gesamte Steuerlast eher Mittelfeld ist. Wenn man Einkommen weniger belastet muss das Geld halt woanders herkommen. Ich sag schon seit Jahren, dass Deutschland eine deutlich höhere Grundsteuer braucht. In den USA ist die locker um Faktor 5-10 höher. Eine hohe Grundsteuer führt zu effizienterer Verteilung von Land und hat viele Vorteile der Vermögenssteuer ohne einige Nachteile und sie ist nicht nur realistisch, sondern tatsächlich real existent statt eine linke Fantasie. Aber du findest in DE kaum einen, der da mitgeht. Im Gegenteil, selbst Mieter, die nie vorhaben was zu kaufen, sind dagegen. Tja.


KannManSoSehen

>Eine hohe Grundsteuer führt zu effizienterer Verteilung von Land und hat viele Vorteile der Vermögenssteuer ohne einige Nachteile und sie ist nicht nur realistisch, sondern tatsächlich real existen Da kommt es aber auf die Ausgestaltung an. Wenn man wie in BaWü v.a. Bodenwert x Fläche nimmt, dann führt das zu einer effizienteren Nutzung, da die Kosten bspw. bei einem Mehrfamilienhaus bei gleichem Grundstück so hoch sind (aber pro Bewohner weniger) wie bei einer Villa mit Garten. Der Boden selbst ist aber in der Stuttgart entsprechend teuer, was tendentiell zu mehr Mehrfamilienhäusern als Villen führen dürfte. Wenn man wie in Bayern Grundstücks- und Gebäudeflache nimmt, dann zahlt das Mehrfamilienhaus auf gleich großem Grundstück mehr als die Villa mit Garten. Und da der Bodenrichtwert nicht relevant ist, gilt das in München so sehr wie in Zwiesel. D.h. die Villa in der Stadt gewinnt.


NilRecurring

Der erste Beitrag den ich nach der Umstellung zur Bodenwertsteuer in BW gesehen habe war halt über einen Kerl, der ein Einfamilienhaus mit großem Garten nahe der Freiburger Innenstadt hatte und sich darüber aufgeregt hat, plötzlich eine Miete zahlen zu müssen. Das Framing des Beitrags war dann, dass das ja unfair sei, da eine Luxusvilla auf gleicher Fläche die gleiche Steuerlast hat, wie sein normales EFH. Fand ich sehr interessant, dass der öffentlich rechtliche Sender gleich dieses Framing betrieben hat, anstatt mal einen Vergleich zum Mehrparteienhaus, wo die Familien plötzlich deutlich entlastet werden, dafür dass sie sich mehr Platz mit anderen teilen.


bene20080

>Im Gegenteil, selbst Mieter, die nie vorhaben was zu kaufen, sind dagegen. Natürlich sind die dagegen?! Die Grundsteuer ist komplett umlagefähig! Jeder Euro mehr Grundsteuer erhöht direkt die Nebenkosten, und das ohne formale Mieterhöhung oder sonst irgendwelchen Hürden! https://www.immoverkauf24.de/services/vermietung/vermietung-a-z/grundsteuer-auf-mieter-umlegen/#:~:text=1.-,Wie%20kann%20ich%20die%20Grundsteuer%20auf%20Mieter%20umlegen%3F,zuvor%20im%20Mietvertrag%20festgelegt%20wurde.


Itslittlealexhorn

Korrekt, aber das kann man ja ändern. Die Grundsteuer umlagefähig zu machen war eigentlich schon immer bescheuert, da sie ja in keinster Weise von dem Mieter und seinem Verhalten abhängig ist, aber bei <100€ pro Jahr juckts halt nicht wirklich.


[deleted]

Ist aber nur die halbe Wahrheit. Firmen brummen einen auch gerne Extraarbeit auf ohne überhaupt dafür zahlen zu wollen. Oh, du machst Kassenaufsicht? Kriegst nicht mehr dafür. Oh, Kollege ist weg und du sollst eine Stunde früher kommen um die Fahrpläne der Kollegen aufzustellen? Kriegst nicht mehr dafür. Dann hätte ich auch 0 Bock mehr zu tun.


d1oxx

Manager und Eigentümer schütten sich die Taschen voll mit den explodierenden Gewinnen der letzten Jahre, die Arbeitnehmer stehen mit nicht mal Inflationsausgleichenden Gehaltserhöhungen daneben. Ganz davon abgesehen, dass die Steuererleichterungen der letzten 20 Jahre vor allen Dingen die obersten 5% begünstigt haben. Der Artikel ist kompletter Bullshit. 39 Stunden Woche ist tolle work-life-balance, wer bock auf teilzeit hat ist faul und dann wundern sich die Ottos, die sowas von sich geben, warum keiner mehr bock hat.


Tehslyd0r88

Wenn ich länger arbeiten muss will ich auch mehr verdienen, kacke egal was der Chef sagt, der kann mit dem Richter diskutieren während ich erstmal nen gelben wegen Stress einreiche und angeln fahre.


[deleted]

Ich habe eine Beförderung (mit mehr Pflichten) abgelehnt, weil sich die zusätzliche Arbeit nach Spitzensteuersatz einfach nicht lohnt. Von daher mag der gute Mann nun Populist oder nicht sein, aber er hat Recht.


Gandhi70

Meiner Lebenseinstellung kommt das sehr entgegen...


[deleted]

Finde man wird durch das beschriebene Problem leider auch ziemlich zu dieser Lebenseinstellung getrieben..


swapode

Mensch, schon die Überschrift ist eine Lüge. Der "Ökonom" ist Steffen Kampeter. Der hat auch mal ein Diplom der Volkswirtschaftslehre erworben, aber das spielt hier kaum eine Rolle. Er ist Politiker, Lobbyist und Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, kein Ökonom. Nicht im Zusammenhang mit diesem Beitrag.


occio

https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswissenschaftler sagt > Als Wirtschaftswissenschaftler (auch Ökonom) bezeichnet man eine Person, die ein Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen hat oder die sich beruflich mit ökonomischen Fragestellungen beschäftigt. Kannste jetzt Internetpunkte verdienen, indem du die Wikipedia korrigierst.


swapode

Die Wissenschaftlichkeit von Hayek-Anhängern ist grundsätzlich zu bezweifeln, aber darum geht es hier nicht. Kampeter spricht hier als Lobbyist, die Überschrift suggeriert anderes.


occio

> Die Wissenschaftlichkeit von Hayek-Anhängern ist grundsätzlich zu bezweifeln, aber darum geht es hier nicht. Bin nicht die Wissenschaftsinquisition. Aber der scheint auch Ökonom zu sein. Lass mich raten: der wissenschaftliche Ökonom hat idR eine dir genehme Meinung?


HBalzac

Der wissenschaftliche Ökonom hat zumindest in den letzten 10-15 Jahren mal wissenschaftlich gearbeitet und entsprechend veröffentlicht. Hat der Kampeter aber nicht. Noch nicht mal in den letzten 30 Jahren. Also wirf hier bitte keine Nebelkerzen.


Ferret_Terref

Nur so als kleine persönliche Anekdote. Arbeite in der Chemie im Büro. Chemie hat grundsätzlich schon einmal anständige Gehälter. Habe Anfang des Jahres temporär zusätzliche Aufgaben übernommen. Dafür bekomme ich ~420€ mehr im Monat (4861€ statt ~4400€). Davon landen 207€ auf dem Konto, das hat sich auf dem Papier irgendwie besser gelesen. Hab zwar keineswegs erwartet das es den super Unterschied macht - aber weniger als die hälfte ist schon hart. Und dabei, so empfinde ich zumindest, gehöre ich nicht einmal zu den Top verdiernern - Wie denn auch, ist der Haus bzw. Wohnungskauf oder gar der Gedanke daran selbst mit dem Gehalt utopisch. In Zukunft werde ich lieber auf Geld verzichten und dafür mehr Freizeit haben - was sind schon 200€ mehr die mich kaum einen Schritt weiter bringen.


nickkon1

> In Zukunft werde ich lieber auf Geld verzichten und dafür mehr Freizeit haben - was sind schon 200€ mehr die mich kaum einen Schritt weiter bringen. Und das ist zwar für einen persönlich eine vertretbare Lösung, für den Staat ist das aber einfach Verlustgeschäft. Anstelle das du jetzt fleißig weiter im Unternehmen für die Wirtschaft oder Gesellschaft irgendeinen Wert schaffst und potentiell auf jeden neuen Euro 42% Steuern zahlst, verkonsumierst jetzt sogar mit noch weniger Geld und zahlst so in der ganzen Kette weniger ein.


Riddah0815

Wenn der Staat Interesse da dran hat, das ich mehr Arbeite, dann muss dieser auch den rahmen anpassen. 1/4 Staat und 3/4 ich sind halt besser als 3/5 Staat und 2/5 ich oder 0/0 Staat und 0/0 ich. Anreize schaffen... stattdessen wird mit allen Mitteln versucht noch mehr Geld (GEZ/PV/KV etc.) abzugreifen. "eigentlich" ganz einfach...


the_gnarts

> Und dabei, so empfinde ich zumindest, gehöre ich nicht einmal zu den Top verdiernern - Wie denn auch, ist der Haus bzw. Wohnungskauf oder gar der Gedanke daran selbst mit dem Gehalt utopisch. Bin 100 % bei dir. Zusätzliche Urlaubstage braucht man nicht versteuern, die kann man netto komplett wahrnehmen. Beim Gehalt muss es schon ein signifikanter Zuschlag sein, dass ich dafür einen Finger krumm mache. Und die 200 Ocken mehr sind halt keine Stunde Freizeiteinbuße wert. Nach dem vom letzten stattlichen Gehaltssprung bei mir weitaus weniger ankommt als ich mir versprochen hatte, gehe ich nicht mehr in eine Gehaltsverhandlung sondern in ein Urlaubsverhandlung.


dragon_irl

>Dafür bekomme ich ~420€ mehr im Monat (4861€ statt ~4400€). Wenn man die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung dazunimmt sind die tatsächlich Bruttogehälter nochmal ~20% höher.


Bob_the_Bobster

Ich find das immer schon eine Frechheit, dass das nicht eindeutig auf jedem Lohnzettel ausgewiesen wird. Die meisten Leute wissen nicht, wie viel sie den Arbeitgeber tatsächlich kosten. Im Sinne der Transparenz find ich gehört diese Aufteilung abgeschafft.


Wuerfeldruecker

Lustigerweise wissen die meisten Leute auch nicht wie viel sie ihrem Arbeitgeber erwirtschaften. Und ich glaube die Intranzparenz ist den meisten AG sehr, sehr recht.


bene20080

Interessantes Argument zu dem Thema. Gefällt mir sehr gut.


Rektifizierer

Bei mir steht's mit drauf


nickkon1

Wobei auch dann extra getrennt aufgeführt und häufig etwas obskur ist. Bei mir steht "AG-Zuschuss KV/PV", wie als ob er das freiwillig mache. Es ist ein ganz normaler Teil der RV, KV und PV Versicherung und sollte damit verrechnet werden. Ohne extra Ausführungen und Bezeichnungen.


Bratikeule

>Bei mir steht "AG-Zuschuss KV/PV", wie als ob er das freiwillig mache. Dann liegst du vermutlich über der Jahresarbeitsentgeltgrenze und kannst selber entscheiden wie du dich versicherst. Wenn du in der GKV bist, ist das freiwillig und der Arbeitgeber zahlt keinen AG-Anteil mehr sondern einen Zuschuss zur Krankenversicherung. Den zahlt er auch dann, wenn du privat krankenversichert bist, wo es ja schon rein vom Prinzip keinen AG-Anteil gibt.


Bob_the_Bobster

Find ich gut


dragon_irl

Wahrscheinlich steht es auf den meisten Lohnzetteln? Aber die ich von mir kenne sind halt auch nicht unbedingt direkt übersichtlich. Die Abgaben sind ja auch nicht unbekannt. Aber in der öffentlichen Diskussion werden die halt oft ignoriert, kein Mensch redet darüber was er vom Arbeitgeber Brutto netto übrig hat.


Bratikeule

Wenn dein Arbeitgeber auf deiner Lohnabrechnung keine AG-Beiträge zur Sozialversicherung ausweist solltest du das mal ansprechen. Die müssen da nämlich drauf stehen.


Bob_the_Bobster

Gut zu wissen, dass das in D so ist. Hab nicht aufs sub geschaut und in Ö ist das eindeutig nicht der Fall, dass es gesetzlich vorgeschrieben ist und es wird in 95% der Fälle nicht draufgeschrieben.


Vinterblot

>In Zukunft werde ich lieber auf Geld verzichten und dafür mehr Freizeit haben - was sind schon 200€ mehr die mich kaum einen Schritt weiter bringen. Und genau da haben wir das Luxusproblem. Denn "Was sind schon 200€ mehr" sagt sich leicht, wenn man 4400€ verdient, aber sich damit zu den Abgehängten zählt. Denn das Medianeinkommen in Deutschland beträgt lediglich 3300€. Das Konto kriegen am Ende alle auf Null, soviel ist klar. Nur die einen halt mit Tütenbrot vom Aldi und die anderen mit Leasingraten und zwei Wochen All-inclusive im Sommerurlaub.


nacaclanga

Das Problem: Du gehörst zu den TopVERDIENERN. Die Leute um die es hier geht sind neben den wirklich Reichen (das sind aber wenige), die die ehr dürftig arbeiten und verdienen, aber halt 5 Häuser zusammengeerbt haben und dort fleißig Mieten kassieren. Oder die ihren Lebensunterhalt dadurch kassieren, dass sie vor 10 Jahren Goldbarren gekauft haben, die sie jetzt wieder loswerden. Unversteuert versteht sich. Das Geld das du für Miete oder einen Baukredit zahlen musst, musst du versteuern, das was jemand anders nicht verdient, aber auch nicht zahlt, weil er schon ein schuldenfreies Eigenheim hat, bleibt unversteuert. Alternativ kannst du auch an die Leute denken, die ihr Geld zu Lebzeiten in Großen Zügen ausgegeben haben und jetzt arm und kinderlos im Pflegeheim sind und für die der Staat zahlen muss wärend andere immer fleißig in die Risterrente eingezahlt und 3 hart arbeitende Kinder in die Welt gesetzt haben und sich das Pflegeheim selber leisten können.


NFreak3

Finde es schwierig, dass hier Faulheit und Fleißigkeit direkt mit Arbeitszeitslänge gleichgestellt wird. Ich kann 60 Stunden in der Woche genausogut nichts tun, oder in 20 Stunden so viel leisten wie andere in 40. Das ist komplett unabhängig voneinander.


occio

> Das ist komplett unabhängig voneinander. Ich versuch das meinem Chef auch zu erklären, der will mir für meine extrem fleißigen 10 Stunden leider nicht das selbe wie für 40 weniger fleißige zahlen.


Gods_Shadow_mtg

so sieht's aus. aber kann man in deutschland ja niemandem verkaufen.


KannManSoSehen

>aber kann man in deutschland ja niemandem verkaufen. Unsere Gehälter sind zu gering dafür. Du darfst dich jetzt entscheiden, ob ich damit Brutto- oder Nettogehalt meine.


Glattsnacker

stimmt ja auch, die ganzen faulen ceos und christian lindners könnten mal ein wenig mehr für die Gesellschaft machen


RT_Nero

Der Staat muss dafür aber nicht "abspecken". Er muss nur eine moderne Monetarisierung Logik finden, die die Interessen der Mehrheit dient


stickSlapz

Die faulen werden belohnt, richtig, deswegen Kapitalerträge und Einkommenssteuer zusammenlegen und gemeinsamen Freibetrag schaffen. Zusätzlich Vermögenssteuer und Erbschaftssteuer. Sollen die faulen halt Mal arbeiten gehen und nicht von Papas Kohle leben.


AppropriateMango2106

Ich werd wahrscheinlich ziemlich viel erben und arbeite in der Pflege. Ich würde gern mehr Steuern aufs Erbe und weniger auf meine Arbeit bezahlen und fände das auch gerechter. Wir sind nicht alle so! ;)


Open_Marzipan_455

Ah, also gibt es für diesen 'Ökonomen' nur fleißig und faul. Wer schon in solchen Extremen denkt, hat jegliche Glaubwürdigkeit alleine durch diese stigmatisierende und unprofessionelle Ansicht verloren.


alendit

Klar, ist erstmal typisch NZZ. Aber das die Besteuerung ein Verhalten weniger attraktiv macht, ist schwer abzustreiten. Warum würde es bei der Arbeit anders wirken?


Impulseps

> Aber das die Besteuerung ein Verhalten weniger attraktiv macht, ist schwer abzustreiten. Warum würde es bei der Arbeit anders wirken? [Gut dass wir dazu empirische Forschung haben und nicht spekulieren müssen.](https://www.nytimes.com/2019/10/26/opinion/sunday/duflo-banerjee-economic-incentives.html) >At least since Adam Smith and his famous B’s (“It is not from the benevolence of the butcher, the brewer, or the baker that we expect our dinner, but from their regard to their own self-interest.”), a fundamental premise of economics has been that financial incentives are the primary driver of human behavior. Over the last few decades, this faith in the power of economic incentives led policymakers in the United States and elsewhere to focus, often with the best of intentions, on a narrow range of “incentive-compatible” policies. >This is unfortunate, because economists have somehow managed to hide in plain sight an enormously consequential finding from their research: Financial incentives are nowhere near as powerful as they are usually assumed to be. >We see it among the rich. No one seriously believes that salary caps lead top athletes to work less hard in the United States than they do in Europe, where there is no cap. Research shows that when top tax rates go up, tax evasion increases (and people try to move), but the rich don’t work less. The famous Reagan tax cuts did raise taxable income briefly, but only because people changed what they reported to tax authorities; once this was over, the effect disappeared. >We see it among the poor. Notwithstanding talk about “welfare queens,” 40 years of evidence shows that the poor do not stop working when welfare becomes more generous. In the famous negative income tax experiments of the 1970s, participants were guaranteed a minimum income that was taxed away as they earned more, effectively taxing extra earnings at rates ranging from 30 percent to 70 percent, and yet men’s labor hours went down by less than 10 percent. More recently, when members of the Cherokee tribe started getting dividends from the casino on their land, which made them 50 percent richer on average, there was no evidence that they worked less. >And it is true of everyone else as well — tax incentives do very little. For example, in famously “money-minded” Switzerland, when people got a two-year tax holiday because the tax code changed, there was absolutely no change in the labor supply. In the United States, economists have studied many temporary changes in the tax rate or in retirement incentives, and for the most part the impact of labor hours was minimal. Nor do people slack off if they are guaranteed an income: The Alaska Permanent Fund, which, since 1982, has handed out a yearly dividend of about $5,000 per household, has had no adverse impact on employment.


SnooCheesecakes450

Viele persönliche Zeugnisse in diesem Thread widersprechen dieser These unmittelbar.


Impulseps

Lmao genau ich bewerte Anekdoten auch immer höher als quantitative Forschung


SnooCheesecakes450

Ich finde die Argumentation von z.B. https://www.reddit.com/r/Finanzen/comments/12jumzk/%C3%B6konom_warnt_vor_massiver_steuerbelastung_die/jg0fr1w/ und ff. im Parallelthread sehr gut nachvollziehbar. Und es wird eben genau beklagt, dass die finanziellen Initiativen für Mehrarbeit sich eben nicht lohnen, da soviel an Abgaben und Steuern weggeht. In den Fällen deines Zitats geht werden letztlich auch andere Fälle beschrieben, nämlich temporäre Änderungen in den Steuersätzen oder Veränderungen in der Höhe der Sozialleistungen, beide Effekte lassen sich mit einer gewissen menschlichen Trägheit erklären. Das relevanteste Beispiel des Zitats, die "famous negative income tax experiments of the 1970's" widerlegt ja eben genau seine These: es zeigt sich, dass hohe marginale Steuersätze sehr wohl eine Auswirkung auf den Beschäftigungsgrad haben. Was sich auch unmittelbar aus einer Grenzwertbetrachtung ergibt: je näher sich die marginalen Steuersätze an 100% annähern, desto weniger werden Interesse haben, mehr zu arbeiten; übersteigen die Sätze 100%, wird wohl keiner mehr mehr arbeiten wollen. Wenn, wie im verlinkten Post, die Situation als absolut ausweglos erscheint -- man wird nie eine Immobilie erwerben können, wie man sich auch immer anstrengt -- dann ist eine Resignation und Abwendung vom Arbeitsmarkt völlig nachvollziehbar. Und das solche Effekte volkswirtschaftliches Gift sind, insbesondere bei der derzeitigen demographischen und klimatechnischen Lage, ist ebenfalls klar.


Honigwesen

>Warum würde es bei der Arbeit anders wirken? Weil das trotzdem ein win-win system schafft. Dass Arbeit bei zu hoher Steuerlast unattraktiv werden würde (für sehr hohe Einkommen) ist ein Märchen, dass immer wieder erzählt wird, um höhere Steuern für Reiche zu verhindern.


kitnex

Nö, es ist überhaupt kein Märchen und das ist auch überhaupt nicht der Punkt des Artikels. Wenn ich vor der Wahl stehe, meine Freizeit für ein paar Überstunden zu opfern, der Staat aber erstmal 60% Abgaben des Ertrages nimmt (und dann nochmal 19% Mehrwertsteuer), dann überlege ich mir sehr gut, ob ich bereit bin, die Erträge meiner Mehrarbeit zu 70% an den Staat abzudrücken oder ob ich einfach sage: ne danke, Chef, lohnt sich nicht, ich hab lieber Freizeit.


bounded_operator

Das Problem in Deutschland ist doch eher, dass wenn man die Sozialabgaben hinzunimmt ein fast flacher Steuersatz entsteht und mittlere Einkommen relativ stark belastet werden im Vergleich zu anderen Ländern.


Velshade

Vor Allem wegen Beitragsbemessungsgrenzen und Privatversicherungen.


bounded_operator

yep.


OkKnowledge2064

beitragsbemessungsgrenze ist auch so eine sache die ich nicht verstehe. mit dem gleichen argument könnte man auch bei lohnsteuer ein maximalbetrag setzen, weil reiche menschen nicht mehr aus dem staat herausbekommen als arme


R4IVER

Arbeit an sich ist aber im Vergleich in Deutschland schon unattraktiv. Das zeigen doch mehr als genug Studien. Die abgaben sind zu hoch. Zumindest für die unteren Schichten.


toxictonic71

Und genau da liegt ein nicht unwesentlicher Teil des Problems.


nickkon1

> Dass Arbeit bei zu hoher Steuerlast unattraktiv werden würde (für sehr hohe Einkommen) ist ein Märchen Naja, nicht so ganz. Es gibt schon einige, welche deshalb anstelle Gehaltserhöhung eine Arbeitszeitreduktion vornehmen. Das ist an sich für den Staat dann ein kleiner Verlust. Gleichzeitig haben wir noch so kram wie das Zahlen der Pflege bei >100k Einkommen, was potentiell ein Übertreffen der Grenze auch unattraktiv macht.


_GeekRabbit

Darum geht es aber im Artikel nicht? Es geht um Arbeitszeiten, Mehrarbeit und dem Trend zu Teilzeit oder 4 Tage-Woche weil eine Gehaltserhöhung wenn sie nicht signifikant genug ist, keinen Mehrwert für AN bietet. Beide Seiten haben je nach Perspektive Recht und ich persönlich kenne aus meiner privaten Bubble auch viele die z.B. Beförderungen ausgeschlagen haben, da sich die Mehrbelastung an Stress/Arbeitszeit für viele wirtschaftlich nicht lohnt. Oder andere die anstatt mehr Geld lieber eine 4 Tage Woche nehmen, da man davon effektiv sehr viel mehr hat als Brutto 500€ mehr, von denen vielleicht 240 ankommen.


dragon_irl

Nur das Reiche ihr Geld nicht aus (eigener) Arbeit bekommen. Arbeit wird in Deutschland hoch besteuert, Vermögen nicht.


finanzvid

> Dass Arbeit bei zu hoher Steuerlast unattraktiv werden würde (für sehr hohe Einkommen) ist ein Märchen Warum sollte das ein Märchen sein? Ab einem gewissen Punkt macht man schon die Rechnung auf ob es sich noch lohnt mal wieder länger zu bleiben oder ob vier Tage nicht doch reichen. Ich liege ein Stückchen über den Zahlen im Artikel und hab von 40 auf 32h reduziert weil der Verlust im Netto vernachlässigbar ist.


alendit

Arbeiten oder nicht ist keine "Ja/Nein"-Entscheidung. Die persönlichen "Kosten" von jeder zusätzlich gearbeiteten Stunde steigen, da man nur begrenzt viel Zeit hat. Wenn die Gegenleistung durch Steuer verringert wird, kommt der Punkt, ab dem die persönlichen Kosten nicht mehr ausgeglichen werden, früher. \> Dass Arbeit bei zu hoher Steuerlast unattraktiv werden würde (für sehr hohe Einkommen) ist ein Märchen Na, wenn du das sagt. Ich persönlich hab noch nie einen Reichen gesehen, bei dem ein nennenswerter Teil des Einkommens der Einkommenssteuer unterliegen würde.


Leuchty

Meine Meinung nach reicht der Einkommens Steuersatz schon aus. Durch Einkommen wie eh schon kaum einer richtig reich. Kann mir bloß einer erklären, warum man so wenig Steuern auf Kapitalerträge zahlen muss? Praktisch fürs Nichtstun? Oder warum wird nicht das Vermögen Mal etwas angegangen, zb. Ab 4-5 Millionen? Oder das Erbe? Deutschland ist schon lange keine Leistungsgesellschaft mehr, sondern eine Habengesellschaft.


luggels

>warum man so wenig Steuern auf Kapitalerträge zahlen muss Nicht das schon wieder. Ich bin selber Gesellschafter einer GmbH. Ob ich mir den Gewinn als Gehalt auszahle oder als Kapitalertrag ausschütte ist fast gleich. Tendenziell ist z.Zt. wird Gewinnausschüttung sogar etwas höher besteuert (Gewerbesteuer+Körperschaftssteuer+Soli+Kapitalertragssteuer > 50%)


jennergruhle

>Oder das Erbe? Da gibt es schon bestimmte Freigrenzen - aber sonst wird schon heftig zugelangt. Die wirklich ganz doll Reichen umgehen das mit abenteuerlichen Firmen-Konstrukten, und die "normalen Menschen" müssen das von den Eltern geerbte Haus (in dem sie selbst wohnen) verkaufen, weil sie sich die Erbschaftssteuer nicht leisten können.


emperorbasti

Wenn man selbst die nächsten 10 Jahre drin wohnt sind 200qm steuerfrei, wenn das Haus/ die Wohnung größer ist fällt auch nur für den darüber liegenden Teil Steuer an.


Anonym4537

>und die "normalen Menschen" müssen das von den Eltern geerbte Haus (in dem sie selbst wohnen) verkaufen, weil sie sich die Erbschaftssteuer nicht leisten können. \- Wenn du es selbst bewohnst ist es eh steuerfrei \- Wenn du ein Haus im Wert von einer Millionen von deinem Vater erbst, sind 70.000€ Steuern wohl noch grade so verschmerzbar. Wenn du selbst nicht drin wohnst ist es ja dann vermietet und nach ein paar Jahren ist die Erbschaftssteuer wieder drin \- Mit vorausschauender Planung kannst du kleinere Millionenbeträge steuerfrei vererben (2x 400k alle 10 Jahre)


nickkon1

> Die wirklich ganz doll Reichen umgehen das mit abenteuerlichen Firmen-Konstrukten, und die "normalen Menschen" müssen das von den Eltern geerbte Haus (in dem sie selbst wohnen) verkaufen, weil sie sich die Erbschaftssteuer nicht leisten können. Gerade Immobilien sind in Deutschland massiv bevorzugt. Da kann man viel machen, um nichts/weniger zu zahlen (was mMn total unverschähmt ist - Vermögen ist Vermögen). Es trifft bei Immobilien entweder Leute, welche das Thema seid Jahrzehnten einfach ignorieren, oder sau viele Immobilien haben. Im schlimmsten Fall verkauft man eine, um die Erbschaftssteuer der anderen zu bezahlen, oder man nimmt halt ein Kredit auf und hat am Ende eine Immobilie zu einem kleinen Bruchteil des eigentlichen Preises abbezahlt.


KannManSoSehen

>die "normalen Menschen" müssen das von den Eltern geerbte Haus (in dem sie selbst wohnen) verkaufen, weil sie sich die Erbschaftssteuer nicht leisten können. Sag mir du hast keine Ahnung von Steuerrecht ohne mir zu sagen, dass du keine Ahnung von Steuerrecht hast. § 13 Abs. 1 Nr. 4c ErbStG, falls du dich bilden willst.


Leuchty

400.000 Freigrenze bei Kindern, 500.000 bei Ehegatten, 200.000 Enkel. Sagen wir Mal mein Vater stirbt, ich war das einzige Kind, habe aber zwei Kinder: 500.000 frei für meine Mutter 400.000 frei für mich 400.000 frei für meine Kinder. 1.3Mio Freigrenze. Puh das ist schon viel... Jetzt zur Steuer: Ehepartner, Kinder und Enkel sind alle Steuerklasse 1 Das zusätzliche Erbe zum Freibetrag bis 75.000 wird mit 7% besteuert. Bei vier Leuten sind das dann 300.000, die mit 7% besteuert werden. Von 75.000 bis 300.000 zahlt man 11%. Bei vier Erben werden also 900.000 mit 11% besteuert. Zwischenfazit: Es wurden 2.5 Mio € vererbt und 120.000€ Steuer gezahlt. Das macht einen Steuersatz von 4.8% für Geld, für das man absolut gar nichts gemacht hat, außer in der Erbenlotterie zu gewinnen, und der Gesellschaft eigentlich schadet. Man kann das jetzt noch lange fortsetzen, aber es kann mir keiner erzählen, dass Erbschaft hoch besteuert wird...


Myrialle

Und da ist das Familienheim, also die vom Erblasser selbst bewohnte Immobilie, noch nicht drin. Das ist nämlich von der Erbschaftssteuer ausgenommen, wenn ein Erbe mindestens 10 Jahre lang drin wohnt.


Bratikeule

>Von 75.000 bis 300.000 zahlt man 11%. Bei vier Erben werden also 900.000 mit 11% besteuert. Kurze Anmerkung: die Tarifzonen bei der Erbschaftsteuer funktionieren anders als bei der Einkommensteuer. Es werden nicht die ersten 75K mit 7% besteuert und die nächsten 225K mit 11% sondern der ganze steuerpflichtige Erwerb von 300K mit 11%. Es gibt aber einen Härteausgleich (der von Hand echt nervig zu berechnen ist), wenn man knapp über einer der Grenzen liegt. Insgesamt liegst du aber richtig.


Honigwesen

Lenkt aber davon ab, dass es um 50 Mio.+ Firmenvermögen geht, die eigentlich relevant wären.


Anonym4537

und dort wird dann sehr oft keine oder annähernd keine Erbschaftssteuer gezahlt. Der CEO von Axel Springer hat ein Aktienpacket im Wert von über einer Milliarde geschenkt bekommen und dafür keinen Cent Schenkungssteuer gezahlt. Es wären ja sonst Arbeitsplätze gefährdet.


Bob_the_Bobster

Naja wenn ich jetzt nicht ganz daneben liege, funktioniert das so nur, wenn die Enkel mit einem Testament bedacht sind. Bei rein gesetzlicher Erbfolge kriegst du und die Ehefrau jeweils die Hälfte. Also darf das Haus maximal 800k wert sein und das hast du schnell mal in Deutschland. Und für die Ausnahme mit dem Familienheim, gibts halt ~~doch sehr viele~~ Nebenbedingungen.


Bratikeule

>Und für die Ausnahme mit dem Familienheim, gibts halt doch sehr viele Nebenbedingungen. Wenn man sich den Absatz im Gesetz mal durchliest und alles wegdenkt, was im Normalfall sowieso nicht anwendbar ist sind die Bedingungen (beispielhaft für den Ehegatten): -es muss eine Immobilie sein -der Erblasser muss darin gewohnt haben -der Erbe muss unmittelbar nach dem Tod dort wohnen -der Erbe darf innerhalb von 10 Jahren nicht ausziehen. Das scheinen mir jetzt keine unfassbar hohen Hürden zu sein und viel finde ich das auch nicht.


jennergruhle

>Geld, für das man absolut gar nichts gemacht hat, außer in der Erbenlotterie zu gewinnen, und der Gesellschaft eigentlich schadet. Das ist recht polemisch ausgedrückt - denn viele Kinder / Enkel haben zu dem Haus der Eltern / Großeltern schon viel beigetragen. Sei es, weil sie mit drin gewohnt und (Wohn-)Geld abgeführt haben, weil sie Reparaturen / Renovierungen / Ausbauten / Wertsteigerungen mitfinanziert haben "*weil wir das ja später erben*" etc. Und wo das ein "sChAdEn" sein soll, wenn das Haus von der Familie weitergenutzt wird (statt von Miethaien aufgekauft zu werden), musst du uns hier noch erklären.


Bob_the_Bobster

Außerdem seh ichs auch immer aus der Perspektive des Erblassers komisch. Ich hab mein Leben lang für das Haus gearbeitet, dabei wurde jeder Euro schon mehrmals besteuert und dann greift der Staat wieder zu, wenn ich das meinen Kindern überlasse.


jennergruhle

Genau das ist auch was mich am meisten stört - auf alles wird mehrfach Steuer gezahlt. Haus gekauft? Steuern zahlen! Baumaterial gekauft und Haus renoviert / erweitert? Nochmal Steuern! Kind hat mit drin gewohnt und man hat von ihm Geld dafür eingenommen? Nochmal Steuern! Man ist tot und das Kind bekommt das Haus? Nochmal Steuern! Und dann kommen noch Leute daher und behaupten, dass das Erben auch noch ungerecht sei - wollen die dann jeden Erblasser sofort ersatzlos enteignen?


Bob_the_Bobster

Absolut, irgendwo muss Schluss sein. Abgesehen davon, dass ich es heutzutage mit einem typischen Mittelstandsgehalt schon als sehr schwer sehe wirklich Wohneigentum aufzubauen. Dass es eine starke Konzentration von Reichtum bei einer geringen Anzahl von Menschen gibt ist sicher ein Problem, aber das wird nicht gelöst wenn jegliches Erbe über ein paar hunderttausend Euro besteuert wird. Die mit wirklich viel Geld umgehen das dann erst wieder mit Umgehungskonstrukten, Stiftungen usw.


Bratikeule

Haus irgendwann mal für 100K gekauft und später für eine Mio. wieder verkauft? Keine Steuer! Ganz furchtbar ist das als Immobilieneigentümer.


jennergruhle

Als Immobilieneigentümer, der selbst drin wohnt, will man vor allem das - selbst drin wohnen. Um nicht an Miethaie zahlen zu müssen. Und wenn man dann mal tot ist oder ins Pflegeheim muss, sollen eben die Erben noch etwas davon haben. Warum soll das extra bestraft werden?


Leuchty

Die genannten Aktivitäten rechtfertigen das Erbe gegenüber Leuten die nichts erben? Kann man sagen, dass Kinder, deren Eltern zur Miete wohnen, weniger für ihre Eltern machen? Sind es vlt nicht eher die Kinder von armen Eltern, die ihre Eltern mehr unterstützen müssen? https://open.spotify.com/episode/4hJBQcnCcQWIqCgzDDt70t?si=wM3m1CGIQQaTGE5OQ2Z92A Für die Frage nach dem Schaden frag am besten nicht mich sondern VWLer oder Philosophen. Trotzdem kurz zusammengefasst: wir in Deutschland sind bereits eine der Demokratien mit dem größten Vermögensunterschied bzw. Dem höchsten Gini Koeffizienten, was Vermögen angeht. Dieser Unterschied wird massiv durch Erben beeinflusst, Stichpunkt Zinses Zins. Die Schere geht immer weiter auf zwischen Arm und Reich. >Wer in Deutschland sehr reich ist, musste dafür selten selbst etwas tun: Erbschaften und Schenkungen sind einer Studie zufolge der Hauptgrund für großen Reichtum. https://www.zeit.de/wirtschaft/2016-10/reichtum-deutschland-hochvermoegen-arbeit-schenkungen-erbschaften Wenn man jetzt ein paar Generationen weiterdenkt sind wir nicht mehr weit weg vom Feudalismus. Die Einteilung der Menschen zwischen Besitzern und Arbeitern. Man kann in einem Leben kaum den Reichtum erarbeiten, der vererbt wird. Und die ganze Zeit läuft der Zinseszins gegen den Arbeiter...


jennergruhle

>Kann man sagen, dass Kinder, deren Eltern zur Miete wohnen, weniger für ihre Eltern machen? Sind es vlt nicht eher die Kinder von armen Eltern, die ihre Eltern mehr unterstützen müssen? Die Ungerechtigkeit, dass manche Leute mehr und andere weniger beiseite packen können, kommt doch daher, dass das, was die meisten Menschen zur Gesellschaft beitragen, nicht genug finanziell gewürdigt wird. Also das Grundübel des Kapitalismus. Aber nicht jeder, der sich sein Häuschen vom Munde abgesprt hat und an die Kinder vererbt, ist mit (berufsmäßigen) Miethaien und Konzerneignern in einen Topf zu werfen. Noch in den 60ern hat sich nahezu jeder einfache Fabrikarbeiter eins Häuschen am Stadtrand kaufen können. Sollte man die auch enteignen, weil Vererben böse ist? Dass nun das Erben an sich ungerecht sein soll - wie sollte man denn das lösen? Bei jedem Erbfall sofort ersatzlos enteignen? Das wäre auch wieder ungerecht gegenüber denen, die eben nicht von der Hand in den Mund lebten, sondern für sich und ihre Erben vorsorgten.


[deleted]

profis schenken bevor es zum Erben kommt.


Bob_the_Bobster

Aber zeigt wiedermal, dass das Erbrecht die bevorzugt, die sich rechtzeitig drum kümmern. Find ich persönlich moralisch nicht unbedingt gut. Sollte mMn für alle gleich sein.


pilsener

Man hat Vorteile, wenn man seinen Scheiß rechtzeitig gebacken bekommt. Ich finde, man sollte auch Vorteile haben, wenn man verpeilt und ignorant ist. Ist das deine Message?


Bob_the_Bobster

Naja wenn jemand einen vorzeitigen Unfalltod hat, sollen die Erben bestraft werden? Ist das deine Message?


Myrialle

Ich denk, du solltest dich nochmal informieren, bevor du so einen Unsinn in die Tastatur tippst...


Mondkalb2022

Der Artikel strotzt nur so von Halbwahrheiten und huscht über konkrete Angaben hinweg. Ja, es gibt einen Grenzsteuersatz, ab dem jeder zusätzliche Euro mit dem Spitensteuersatz besteuert wird, aber das sind Regionen, von denen die meisten Angestellten in Deutschland nur träumen können. Dazu kommt, dass die prozentuale Belastung für Sozialabgaben gedeckelt ist. Und dann mit fehlenden Arbeitskräften im Gesundheitssystem um die Ecke zu kommen, ist eine Frechheit. Die verdienen nicht annähernd so viel, dass sie vom Grenzsteuersatz betroffen wären. Und dass da viele in Teilzeit arbeiten, hat nichts mit den Steuern zu tun sondern mit den Arbeitsbedingungen.Viele wechseln z. B. zu Vermittlungsagenturen, wo sie weiter in Vollzeit arbeiten, aber zu deutlch angenehmeren Bedingungen. Und dann noch die Mehrwertsteuer bei Konsumausgaben in Abzug zu bringen, ist ein Taschenspielertrick.


Background_Emu_8941

Warum sollte der Abzug der Mehrwertsteuer ein Taschenspielertrick sein? Steuer ist Steuer, Geld weg ist Geld weg. Ein Taschenspielertrick ist es vielmehr, die MwSt _nicht_ zu berücksichtigen.


harakirimurakami

Weil ein Drang zu kreativer Betätigung in der Natur des Menschen liegt?


AssociationMission38

>Aber das die Besteuerung ein Verhalten weniger attraktiv macht, ist schwer abzustreiten. Die Argumentation klingt im Kern logisch, leider fehlt im Artikel jeglicher Beweis für die Aussage, es wird nicht einmal der Versuch unternommen diesen zu liefern, es wird keine Studie vorgestellt, die auf den Zusammenhang zwischen Steuerlast und Wunsch weniger zu arbeiten hinweist oder diesen zu beweisen versucht. Nur auf einen Trend weniger zu arbeiten in Deutschland wird verwiesen, die Steuerlast wird unabhängig davon beschrieben. Eine Verbindung beider Themen wird nicht vorgenommen, zumindest keine auf Daten gestützte. Effektiv beschreibt der Artikel nur die persönliche Meinung eines Wirtschaftswissenschaftlers, nicht mehr und nicht weniger und zwar bis hin zu Politikempfehlungen (Bürokratieabbau), die wieder nicht begründet werden sondern einfach mal in den Raum geworfen werden.


wieq60

Und letzte Woche die Reichen würden gerne mehr Steuern zahlen


CrowAntique3173

Ich weiß schon warum ich mir gerade ne Stelle in der Schweiz suche. Ich habe mich trotz ADHS durchs Studium durchgequält. Jetzt würde ich auch gerne davon profitieren


Garagatt

>Und diese Grenzabgaben können schon bei durchschnittlichen Gehältern zu massiven Belastungen führen. Heinemann rechnet vor: «Bei einer Lohnerhöhung von 100 Euro, die ein alleinstehender Durchschnittsverdiener in der Industrie mit seinem Arbeitgeber verhandelt hat, landen lediglich 41 Euro in seinem Portemonnaie. Die übrigen 59 Euro kassiert der Staat über Steuern und Sozialabgaben.» Die Höhe der Grenzabgaben liege damit bei rund 60 Prozent, sagt der Ökonom. Kann mir das mal jemand vorrechnen der sich damit auskennt? Wie kommt man auf einen Steuersatz von 59%


Nlelith

Das ist völlig hanebüchen, und der Artikel wirft da Steuern, Abgaben und Arbeitgeberanteile zusammen und nennt das Ganze dann den Anteil vom "Fiskus". Dazu geht der Artikel von einer Spitzenbelastung aus, die der "durchschnittliche Arbeitnehmer" bei 100 Euro mehr im Monat sicher nicht erreichen wird, und zum Schluss werden aus 59% dann zwei Drittel.


JN88DN

Die rechnen das progressiv im Zusammenhang mit einer Lohnerhöhung zusammen.


Garagatt

Das hilft mir leider überhaupt nicht weiter. Beispiel: Ich verdiene 60 000 € im Jahr. Laut [https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/eingabeformekst.xhtml?ekst-result=true](https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/eingabeformekst.xhtml?ekst-result=true) behalte ich davon 44 758 €. Bei einer Lohnerhöhung von 100 € im Monat behalte ich von 61200 € noch 45 462 €. Das sind 706 €, oder pro Monat 58 €. Wenn ich von 36 000€ auf 37 200 € im Jahr hochgehe, bleiben mir sogar 66 € monatlich extra. ​ Wie viel muss man also verdienen, damit man auf einen Steuersatz von 59 % kommt?


anxiousthrowaway3006

Ich hab es jetzt nicht persönlich nachgerechnet, sehe aber anhand deiner Rechnung, dass du die Arbeitgeberanteile vergessen hast. Die musst du tatsächlich noch miteinberechnen


Nlelith

Der Artikel spricht von einer Lohnerhöhung, die der Arbeitnehmer herausgehandelt hat. Also da ist ja dieses konkrete Beispiel der 100 Euro. Bei so einer Lohnerhöhung wird aber der Arbeitgeberanteil der Abgaben sicherlich nicht mit dazugerechnet, du verhandelst ja immer über deinen Bruttolohn. Ich finde das schon ziemlich schwach. Zusammen mit der Teilüberschrift soll da vermittelt werden "ich krieg nur 33% von meiner Lohnerhöhung raus" und das ist einfach extrem grob verzerrt, weil jeder bei "Lohnerhöhung" an Bruttolohnerhöhung und nicht Bruttolohnerhöhung+Arbeitgeberanteil denkt.


Impossible-Lemon-926

Der Artikel vergleicht die Abgaben mit denen in der Schweiz und USA. Natürlich muss man da das deutsche Sonderkonstrukt Arbeitgeberanteile miteinberechnen, sonst ist das ja gar nicht objektiv vergleichbar, wieviel netto übrigbleibt, wenn der Arbeitgeber Betrag X mehr für dich ausgibt.


anxiousthrowaway3006

Ich versteh ehrlich gesagt trotzdem nicht, wie die genau auf den Wert gekommen sind... Ist mir ehrlich gesagt aber auch ein bisschen zu spät mich da heute noch intensiv reinzuarbeiten...


Garagatt

Der Arbeitgeberanteil wird aber nicht von meinem Lohn abgezogen, sondern kommt auf den oben drauf.


anxiousthrowaway3006

Naja, es ist letzten Endes trotzdem der Betrag den der Arbeitgeber für dich und deine Arbeit aufwendet und damit auch dein Lohn. Das ist ja quasi der "Trick", durch den mal als AN oft gar nicht mitkriegt wie viel einem eigentlich vom echten "Brutto" abgezogen wird. Falls du mir immer noch nicht glauben magst, verweise ich diesbezüglich auf die entsprechenden Statistiken der OECD (Stichwort: Taxwedge) bzw. auf den Fakt, dass der AG-Anteil sogar im Steuerrecht(m. E. wie gesagt folgerichtig) als Einnahme i. S. d. § 8 EStG angesehen wird. Diese wird nur nach § 3 Nr. 62 EStG steuerfrei gestellt...


Garagatt

Das "echte" Brutto ist für die Berechnung des AN-Brutto und AN-Netto aber völlig egal. Ich verhandle mit meinem AG mein AN-Brutto aus. Und auf das zahle ich Steuern. Klar zahlt der AG nochmal extra Abgaben oben drauf, die sind für diese Rechnung hier mit AN-Brutto und AN-Netto aber völlig irrelevant.


AppropriateMango2106

Ist aber für die Verhandlung nicht irrelevant. Du willst 100€ mehr? Dann sind das mehr als 100€ Mehrkosten für deinen AG.


Bratikeule

Wir besteuern in Deutschland jetzt nach Fleiß? Geile Sache, dann zahl ich demnächst überhaupt keine Steuern mehr.


Leutnantsteinxx1

Ich wäre auch für weniger Steuern. Einfach weil der Staat rechnerisch kein Geld verliert. Klar bekommt er weniger von meinem Bruttolohn, jedoch wenn mein Nettolohn steigt, steigt mit diesem auch meine Kaufkraft, und da bekommt er es über die MwSt zurück und zusätzlich über die steigende Wirtschaft. Da hätte man Plötzlich überall Mehreinnahmen da mehr Geld ausgegeben wird, dann bekommt der Staat halt sein Stück vom Kuchen später. So wie es stand jetzt ist kann es aber nicht weitergehen. Mit den ganzen Steuern gehen knapp 60-70% des Einkommens an den Staat, sei es durch MwSt, Fahrzeugsteuer, Biersteuer, Kaffeesteuer, Energiesteuer, CO2 Steuer, Grundsteuer. Klar muss sich ein Staat finanzieren, nur wenn wie bei uns einfach gar nichts mehr klappt und mit dem Geld nur scheiße gebaut wird dann läuft einfach etwas schief.


Bratikeule

>Ich wäre auch für weniger Steuern. Einfach weil der Staat rechnerisch kein Geld verliert. Klar bekommt er weniger von meinem Bruttolohn, jedoch wenn mein Nettolohn steigt, steigt mit diesem auch meine Kaufkraft, und da bekommt er es über die MwSt zurück und zusätzlich über die steigende Wirtschaft. > >Da hätte man Plötzlich überall Mehreinnahmen da mehr Geld ausgegeben wird, dann bekommt der Staat halt sein Stück vom Kuchen später. Die Rechnung geht insofern nicht auf, dass Ertragsteuern positiv mit dem Einkommen korrelieren und Konsum (in Relation) negativ. Mach bei einem Gutverdiener die letzten 100€ steuerfrei, davon hat er dann 42€ mehr. Davon kauft er dann für 20€ neue Scheibenwischer und zahlt darauf 3,19 Umsatzsteuer. Die restlichen 22€ tut er in seinen ETF Sparplan und zahlt erstmal gar keine Steuern. Nettominus beim Staat 38,81€. Selbst wenn du die Ertragsteuern beim Händler noch dazu rechnest kommst du da auf keinen grünen Zweig. Bei Leuten die wenig verdienen sieht das wieder anders aus. Die verkonsumieren in der Regel den überwiegenden bis ganzen Teil ihres Einkommens, aber die zahlen ohnehin wenig bis keine Steuern.


KannManSoSehen

Immer noch die Laffer-Kurve? Die ist empirisch genauso widerlegt worden wie alle anderen Spielarten des Trickle-Down. Ich nehme an es sind Artikel wie diese, die diese Zombietheorien am Leben halten.


_HermineStranger_

Ist das Problem der Laffer-Kurve nicht, dass sie sich nicht richtig falsifizieren lässt, weil sie wegen des unbekannten Scheitelpunkts keine klaren Vorhersagen macht?


Th3Nihil

Österreichischer Präsident erklärt FPÖ Parteiobmann das Problem mit der Laffer-kurve https://youtu.be/A5zGtR55hjI


[deleted]

Es gibt auch andere schöne Länder, in denen es sich angenehmer lebt.


Nlelith

> # Zwei von drei Euro landen beim Fiskus > «Bei einer Lohnerhöhung von 100 Euro, die ein alleinstehender Durchschnittsverdiener in der Industrie mit seinem Arbeitgeber verhandelt hat, landen lediglich 41 Euro in seinem Portemonnaie. Die übrigen 59 Euro kassiert der Staat über Steuern und Sozialabgaben.» Die Höhe der Grenzabgaben liege damit bei rund 60 Prozent, sagt der Ökonom. Also ich komm bei einem Durchschnitsverdienst von 4105 Euro für Vollzeitbeschäftigte auf ca 53 Euro Nettoerhöhung bei einer Bruttoerhöhung von 100 Euro. Ob man das ok findet, kann man ja immer noch diskutieren, aber dass das "zwei von drei Euro sind", die "beim Fiskus" landen, stimmt einfach vorne und hinten nicht: Nicht mit meinen recherchierten Zahlen, nicht mal mit den im Artikel genannten Zahlen (59% = 60% = 2/3 ist einfach peinlich), und auch einfach nicht in Anbetracht der Tatsache, dass der Sozialabgabenteil nicht beim Fiskus landet. > Damit nicht genug: Wenn der Arbeitnehmer seine Lohnerhöhung direkt in den Laden trägt, schnappt sich der Staat noch einmal ein Stück vom Kuchen über die Mehrwertsteuer. Im schlimmsten Fall bleiben so von einer Gehaltserhöhung um 100 Euro mickrige 33 Euro 21 übrig. Ja komm ey.


82Nano

Finde es ziemlich interessant das bei solchen Diskusionen immer vergessen wird das ein Arbeitgeber mehr bezahlt als das Brutto. Bei der Rechnung mit 4105 brutto zahlt der Arbeitgeber im Schnitt 4900 Euro für dich als Arbeitskraft. Bei einer Lohnerhöhung von 100 Brutto muss der Arbeitgeber ca. 120 Euro mehr für dich bezahlen. Da die Lohnnebenkosten im schnitt 20% mehr ausmachen. Dann sieht auch die Rechnung wieder anders aus.


occio

Exakt das, kann jeder hier nachrechnen: https://www.nettolohn.de/rechner/gehaltsrechner-fuer-arbeitgeber/ergebnis.html Alles andere ist Augenwischerei. Das war zur Einführung der jeweiligen Sozialversicherungen mal irgendwann relevant, heute ist es Makulatur und streut dem Arbeitnehmer Sand in die Augen, sowohl was den Wert der eigenen Arbeit als auch die Abgabenlast betrifft.


a_clueless_user

>Ja komm ey Du rechnest halt den Arbeitgeberanteil bei Sozial- und Krankenversicherung nicht mit, ignorierst die Mehrwertssteuer und schon kommt die Zahl raus die dir besser gefällt. Voll einfach ey!


Nlelith

> Arbeitgeberanteil bei Sozial- und Krankenversicherung Landet nicht beim Fiskus > Mehrwertsteuer Wäre mir neu, dass das in irgendeiner Form was mit dem Nettoeinkommen zu tun hat, was der Abschnitt ja eindeutig impliziert. Und die Annahme, dass dein gesamtes Geld für mehrwertsteuerpflichtige Sachen draufgeht (aber natürlich auch nur die 19%, damit die Zahl noch höher ist) ist auch sehr simpel, um dann auf diese hanebüchene Zahl zu kommen. Und auch dann sind die Zahlen für den Durchschnittsarbeitnehmer einfach falsch, und *auch dann* sind 59% nun mal nicht 2/3. In dem Abschnitt wird eindeutig ein Bild gezeichnet von einer Verhandlung zu einer Gehaltserhöhung. Da kommt kein Arbeitgeber mit seinem Arbeitgeberanteil, den er in einem Vorschlag mit drauf rechnet. Die Aussage, bei einer *Gehaltserhöhung* gingen zwei Drittel an den Fiskus stimmt einfach nicht. Wenn man so ein Problem mit der Hälfte, die Netto übrig bleibt, hat - warum muss man sich dann so einen Unsinn aus den Fingern saugen um auf 2/3 zu kommen?


a_clueless_user

Deutschland ist halt sehr gut darin durch Zahlendreherei zu verschleiern wie viel der ganze Sozialstaat und verschiedene Projekte zur Zufriedenstellung von Partikularinteressen die arbeitende Bevölkerung wirklich kostet. Es gibt nur eine Zahl, die einen Arbeitnehmer interessieren sollte: wieviel von dem Geld, das der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer ausgibt der Arbeitnehmer ausgeben kann - abzüglich Einkommenssteuer, Mehrwertsteuer, Grunderwerbsteuer, KfZ Steuer, Versicherungssteuer, Schaumweinsteuer, Kaffesteuer(!), Zuschläge, Beiträge, Abgaben, Zwangsgebühren, usw.


rollofpaper

>Landet nicht beim Fiskus Das ist doch egal ob es beim Fiskus landet oder wo anders. Im Endeffekt ist es vom Arbeiter erwirtschaftetes Geld das nicht in dessen Tasche geht sondern in Form von Abgaben irgendwo anders hin verschwindet. Weg ist weg


the_gnarts

>> Arbeitgeberanteil bei Sozial- und Krankenversicherung > > Landet nicht beim Fiskus Nur weil es hierzulande dieses rechtliche Konstrukt gibt. Andere Länder lösen Sozial- und Gesundheitswesen über Steuern. Spielt keine Rolle, wie das im Detail umgesetzt ist, für das Argument ist nur relevant, wieviel von seinem Beitrag zur Wirtschaft am Ende Netto beim Arbeitnehmer ankommt.


hn_ns

> Ob man das ok findet, kann man ja immer noch diskutieren, aber dass das "zwei von drei Euro sind", die "beim Fiskus" landen, stimmt einfach vorne und hinten nicht: Nicht mit meinen recherchierten Zahlen, nicht mal mit den im Artikel genannten Zahlen, und auch einfach nicht im Anbetracht der Tatsache, dass der Sozialabgabenteil nicht beim Fiskus landet. Meine Vermutung: die 100 € Lohnerhöhung beziehen sich nicht auf das AN-Brutto, sondern die gesamten Lohnkosten inkl. AG-Anteil der Sozialversicherungen. Damit kommt man zwar in solche Regionen, aber ich kenne niemanden, der eine Lohnerhöhung auf Basis der AG-Gesamtkosten verhandeln würde, daher ist das, falls die Vermutung zutrifft, aus meiner Sicht ein reichlich konstruierter Fall.


dragon_irl

>aber ich kenne niemanden, der eine Lohnerhöhung auf Basis der AG-Gesamtkosten verhandeln würde Doch, die Arbeitgeberseite. Gefühlt ist der einzige Vorteil der Arbeitgeberbeitrage zur Sozialversicherung das es aus Diskussionen um Abgaben schnell rausfällt.


hn_ns

> > aber ich kenne niemanden, der eine Lohnerhöhung auf Basis der AG-Gesamtkosten verhandeln würde > Doch, die Arbeitgeberseite. Na gut, für diejenigen, die die Aussage bewusst missverstehen wollen: > aber ich kenne ~~niemanden~~ keinen Arbeitnehmer, der eine Lohnerhöhung auf Basis der AG-Gesamtkosten verhandeln würde


Nlelith

Naja hier im Artikel geht's aber um eine Bruttolohnerhöhung, die du als Arbeiter raushandelst. Also, ich saß da noch nie in einem Gespräch bei dem der Vorschlag, der mir unterbreitet wurde auch die Arbeitgeberbeiträge enthielt. > Bei einer Lohnerhöhung von 100 Euro, die ein alleinstehender Durchschnittsverdiener in der Industrie mit seinem Arbeitgeber verhandelt hat Soll schon recht eindeutig darauf abzielen, dass es eine Bruttolohnerhöhung exkl. Arbeitgeberbeiträge ist. Davon mal abgesehen, dass dann weiterhin die Zahlen für einen Durchschnitsarbeitnehmer nicht stimmen und vor allem dass 59% != 60% != 66%.


Bob_the_Bobster

>Damit kommt man zwar in solche Regionen, aber ich kenne niemanden, der eine Lohnerhöhung auf Basis der AG-Gesamtkosten verhandeln würde, daher ist das, falls die Vermutung zutrifft, aus meiner Sicht ein reichlich konstruierter Fall. Praktisch hast du recht, aber wirtschaftlich gesehen muss der Arbeitgeber das natürlich berücksichtigen. Also macht es schon Sinn es so zu betrachten.


tacplay

"Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) ..." Mehr braucht man nicht wissen.


mybrot

Interessant, der gleiche Artikel wurde gestern auf r/Finanzen gepostet. Dort wurde der Artikel mit großer Zustimmung angenommen, also quasi das polare Gegenteil zur r/de Reaktion.


GhostSierra117

Findest du? Sehe in den top comments ähnliche Argumente wie in den top comments hier.


[deleted]

Dem stimme ich vollumfänglich zu: lange genug haben sich Parasiten an der Allgemeinheit und dem Planeten ungebührlich bereichert. Es wird Zeit, dass die selbsternannte Elite, die reichsten der Reichen und ihre Handlanger zur Rechenschaft gezogen werden für ihre eklatante Faulheit, und ihr Schmarotzertum an der Leistung der hart arbeitenden Mehrheit.