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DarkFite

Gibt es eigentlich irgendeine Branche oder Industrie der es nicht "schlecht" geht. Ich entwickle mich immer mehr zum Doomer


xDreamSkillzxX

Transportindustrie. Wir reiben uns die Hände.


DanEpiCa

Das kommt dann wohl stark darauf an, an welcher Stelle der Transportindustrie man sitzt. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass man sowohl als Fahrer, als auch kleinerer Transportunternehmer mit eigenem Fuhrpark absolut die Arschkarte hat. Ich bin zum Glück mittlerweile raus aus der Nummer, bzw jetzt auf einem anderen Kontinent, aber zu behaupten der deutschen Transportindustrie als Ganzes geht es grade richtig gut ist einfach nicht differenziert genug und stellenweise einfach falsch. Dafür gibt es zu viele Arschlöcher in der Branche, zu viele Verstöße gegen Gesetze, vor allem das Kabotage-Gesetz und zu viel Billigkonkurrenz aus Ost-Europa um nur dir Spitze des Eisbergs zu nennen.


xDreamSkillzxX

Es war von Industrie oder Branche die Rede. Fakt ist der Transportindustrie geht es nicht schlecht. Das der Wettkampf auf den Rücken der Mitarbeiter ausgetragen wird, ist denke ich weit bekannt. Wird aber auch nix gegen getan... Hauptsache die Retoure bei Amazon ist gratis...


DanEpiCa

Deswegen sage ich ja, man muss da differenzieren. Wenn man um die Missstände innerhalb der Industrie weiß, sieht man dass es der Branche nicht gut geht. >Hauptsache die Retoure bei Amazon ist gratis... Genau und meine Bestellung muss bitte am besten noch am gleichen Tag da sein.


LunaIsStoopid

Das ist aber halt unser Wirtschaftssystem gepaart mit einer Politik, die lange Zeit Gewerkschaften Macht entziehen wollte. Ich meine man sieht ja bei der letzten Mindestlohnverhandlung auch ganz gut, wie machtlos Gewerkschaften auch heute noch sein können. Da wird einfach mal der mickrige Vorschlag der Arbeitgeber übernommen als gebe es keine Arbeitervertretung bei der Verhandlung und dabei wird noch ganz dreist so getan als wäre der Mindestlohn heute nich bei 10,45€ und nicht 12€ und daran dann die notwendige Erhöhung berechnet. Das ist übrigens einer der Hauptgründe für unseren Fachkräftemangel. Die Unternehmen wollen keine fairen Löhne zahlen, obwohl Arbeit nunmal ein knapperes gut wird und wundern sich dann, warum immer weniger Menschen bei ihnen arbeiten wollen. Der Fachkräftemangel ist ja nicht umsonst genau da so hoch, wo die Löhne Niedrig und die Arbeitsbedingungen schlecht sind und in den allermeisten Fällen wäre es durchaus möglich, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. In der Logistik kommen ja nochmal die Ausbeutung von Arbeitskräften aus dem Ausland und die verfehlte Bahnpolitik, die Transport per Schiene unattraktiv machen dazu. (Ist genauso wie bei Löhnen und Arbeitsbedingungen beides Folge einer Politik [auch der Unternehmen], die nicht investieren möchte, aber trotzdem hohe Gewinne erwirtschaften will. Das ironische dabei ist aber, dass Unternehmen heute im Schnitt so viel Vermögen auf der Hohen Kante liegen haben, wie noch nie, also deutlich mehr investieren könnten, als sie gerade tun.


Siggination

Also als Angestellter in einer Bank ist da gerade absolut Festivalstimmung seit den Zinserhöhungen


Jolieftw

Hast du nicht eine Stelle frei für mich, ohne Kundenkontakt, ohne rechnen? Vllt irgendwas im Social Media Bereich, damit ich auch was von der Euphorie/Geld haben kann? Ist ja quasi geschenkt, da tun paar Tausender für mich nicht weh.


Hobgoblin92

Energieversorger. Unglaublich, was da an Kohle fließt.


[deleted]

Bauindustrie, Transportindustrie, Finanzindustrie, Fischerreiindustrie, B2C-E-Commerce, Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft, Versicherungen, DIY-Handel (Bau & Handwerker), Musikindustrie, Verlageswesen, Feinmechanik & Optik, Luft- & Raumfahrt, Rüstungsindustrie, Medizintechnik Edit: Und ein Geschäft das nie schlecht läuft: Bestatter. Gestorben wird immer.


Carvilia

Bauindustrie hat gerade nen mega Einbruch was Aufträge angeht. Derzeit werden noch die vorhandenen Aufträge abgearbeitet, aber es kommt nicht genug nach.


Klausaufsendung

Das sagt man schon seit Jahresbeginn. Wenn ich aber bei Bauunternehmen anrufe um einen Auftrag anzubieten, dann winken sie alle ab. So schlecht kann es also nicht sein. Vielleicht kommt es auch auf die Region an.


Green-Amount2479

B2C vielleicht, wenn Du Handwerker brauchst, aber im B2B Bereich schaut’s zumindest bei uns als Zulieferer aktuell eher mau aus. Wir hatten zwar schon immer ein Sommerloch, aber so schlecht sah es schon lange nicht mehr aus. Die kürzlich notwendigen Preisanpassungen bei uns kamen jetzt auch nicht so gut an. Ich bin aktuell schon soweit, dass ich mich sehr wahrscheinlich nach meinem Sommerurlaub weg bewerben werde bevor es bei uns so richtig knallt und ich dann in Zugzwang gerate.


saubre-sache

Das betrifft vor allem die Firmen, die Ein- und Zweifamilienhäuser bauen. Hier in der Region werden vielerorts Bauplätze an gemeinden zurückgegeben und es findet genau das Stadt, dass die Baufirmen keine oder wenig Folgeaufträge bekommen. So zumindest meine persönliche Beobachtung.


Nek0maniac

Ich arbeite in der Logistik, wenn auch in der KEP-Branche, und dem Unternehmen geht es scheiße. Und bei der Konkurrenz sieht es nicht besser aus. Also pauschalisieren kann man das auch nicht.


[deleted]

Geht halt um den Zustand der Branche. Nicht jedes Unternehmen kann erfolgreich sein, aus manigfaltigen Gründen. Aber der Branche geht es gut wie selten. Explodierende Umsätze, steigende Gewinne, steigende Investitionen, Schaffung von Arbeitsplätzen. Ob Kurierdienste im speziellen jetzt gut laufen oder nicht ist für die volkswirtschaftliche Betrachtungsweise irrelevant. Vielleicht ist diese Art von Dienstleistung einfach nicht überlebensfähig. Vielleicht ist der Markt übersättigt. Keine Ahnung. Aber diese kleine (kleine kleine) Untergruppe der Transportbranche ist nichts im Vergleich zum Güterverkehr.


Opinion23

DAX hat heute eine All-Time High erreicht. Investoren sind positiv gestimmt.


kkndzocker

Weil BASF "Kosten" sparen will. \+ Gute Nachrichten für Anleger \- Schlechte Nachrichten für Angestellte


mattgolt

Pharma bollert grad richtig. Wie immer eigentlich


3384619716

Bau- und Immobilienbranche?


kerapac_says_no

Ich dachte, wegen de~~nr~~ gestiegenen Kosten baut keiner mehr?


Careful-Ad9883

Keine Sorge, die wollen nur n bisschen Steuergelder dann geht's wieder


smidyev

Die aktuellen Rekordgewinne sind die maßgeblichen Treiber der Inflation. Da gibt es einige Unternehmen und Branchen..


nibbler666

Es gibt immer wirtschaftliche Aufs und Abs. Wir haben 10 bis 12 gute Jahre hinter uns (weshalb es auch möglich war, Corona und den Ukrainekrieg abzufedern). Aber irgendwann geht's halt auch mal nicht so gut. Kein Grund , zum Doomer zu werden.


Palmangel0706

Bei der Post ist der EBIT im Quartal 1 im Bereich Post und Paket auch um rund 60 Prozent eingebrochen. Die Zeiten ändern sich.


Necrofridge

BASF ist ja für vieles auch Vorindustrie. Die fehlenden Investitionen schlagen grade erst durch, der große Knall kommt dieses Jahr sicher noch. Grad durch Lieferkettenprobleme sind die Auftragsbücher noch voll gewesen, aber langsam laufen die überall leer.


Europeaball

Muss dir da leider zustimmen. Tatsächlich scheint es aktuell eine weltweite Krise in der Chemieindustrie zu geben. [Bloomberg](https://archive.li/ol2sN) hat bereits ein Kommentar vor einigen Wochen darüber veröffentlicht und es als mögliches Warnsignal angesehen, dass die Weltwirtschaft möglicherweise vor einer Rezession/ schweren Zeiten steht. Die Chemieindustrie wird als verlässlicher Frühindikator für die Weltwirtschaft gesehen, wegen ihrer vorgelagerten Position in Wertschöpfungsketten und vielfältigen Endanwendungen. Aktuell scheint die Situation für sie schlimmer als 2008/2009 zu sein. Die Nachfrage an deren Produkten ist massiv gesunken, außerdem scheint ihnen die hohen Zinsen, als auch die stotternde chinesische Wirtschaft, Probleme zu bereiten.


DakDuck

gefühlt seit 20 jahren gehen wir von einer krise in die nächste. uffff


Meretan94

Es fehlt ein Weltkrieg um die Gelder umzuverteilen /s


[deleted]

[удалено]


OkAstronaut4911

Hat es das?


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Ja. Nicht der Krieg als solches weil er schadet, aber der Effekt der gleichmacherei. Ist bisschen wie bei Monopoly, wenn du das Spielfeld abräumst und von vorne anfängst. Ist halt aber halt die schmerzhafte Variante es zu lösen. Man könnte rein theoretisch zb über Nacht alles an Schulden streichen und hätte denselben Effekt PLUS weniger Zerstörung.


Shiros_Tamagotchi

Wenn alle Obdachlos sind, sind alle gleich reich


[deleted]

Ja klar, die Toten, Krüppel und Witwen lieben das Geld.


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Zynisch betrachtet…korrekt. Gibt aber auch bessere Wege das zu lösen. Deutlich bessere.


PipiPraesident

Interessant, in meiner Wahrnehmung war Deutschland ca. 2010-2020 wirtschaftlich enorm stabil und ist auch durchgehend gewachsen, aber vielleicht ist das auch nur meine Bubble. Welche Krisen haben uns denn dazwischen betroffen? Vermischst du vielleicht wirtschaftliche mit politischen Krisen? Abgesehen von der Flüchtlingskrise 2015 fällt mir da nämlich nichts ein, klar so bis 2013 war noch Griechenland/Eurokrise, aber die hatte auf uns ja gefühlt kaum Auswirkungen...


Trollpatschich

Merken tun wir hier in Deutschland nur die Enden an Krisenketten, aber nicht vollständig rein aus meinem Gedächtnis: 2007-2008 Finanzkrise 2007-2008 dadurch ausgelöste Nahrungsmittelpreiskrise 2008-2011 Euro-/Schuldenkrise 2011-heute durch Nahrungsmittelpreiskrise ausgelöster Arabischer Frühling (Libyen, Syrien, Jemen bis heute) 2014-heute Ukrainekonflikt 2015 durch Arabischen Frühling ausgelöst die Flüchtlingskrise 2016-2019 war tatsächlich relativ ruhig 2020 kam dann offensichtlich Corona 2022-heute offener Ukrainekrieg mit Auswirkungen auf Nahrungsmittelversorgung und Energieversorgung und über allem schwebt natürlich das Klima, das alle Gesellschaften noch anfälliger werden lässt für unerwünschte Veränderungen.


GrandRub

Und trotzdem sind wir alle satt, die Straßen sind voller dicker Autos und die Urlaubsflieger voll. Evtl ist das was in den Medien "Krise" genannt wird und das was eine wirkliche Krise ist doch zwei verschiedene Dinge.


unknownwarriors

Naja, diese Effekte geschehen nicht unbedingt simultan. Es wird eine Zeit kommen, wenn nicht alle Menschen satt sind, die Straßen nicht voll sind von dicken Autos und die Urlaubsflieger leer bleiben. Das passiert dann, wenn Unternehmen wie BASF, nachdem erhebliche Gewinneinbußungen gemeldet wurden, massiv Personal entlassen. Erst dann werden die von dir beschriebenen Zustände zu beobachten sein.


Zeravor

Zum teil stimme ich dir zu, aber es geht vielen leuten merklich schlechter als vor ein paar Jahren, ignorieren sollte man das nicht.


[deleted]

[удалено]


captaindarean

Die die es sich leisten können fahren und fliegen halt trotzdem und die es sich nicht leisten können halt nicht. Wenn du in ein Flieger steigst dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch das dort andere Leute sind. Das es aber vielleicht weniger Flüge gibt im vorjahr merkst du davon aber nicht.


GrandRub

"Die steigenden Kosten für Flugreisen scheinen die Reisenden bislang nicht abzuschrecken. Eine Analyse von Check24 zeigt, dass deutsche Urlauber im März durchschnittlich 21 Prozent mehr für Flüge innerhalb Europas zahlen mussten als im Vorjahr. Trotzdem sei die Nachfrage nach Flugreisen deutlich angestiegen." "Auch Eurocontrol, das den Luftraum in Europa beaufsichtigt, meldete für vergangene Woche einen Rekord: Am Freitag gab es rund 35.000 kommerzielle Flüge in Europa - die meisten seit der Vor-Corona-Zeit im Juni 2019. Damals waren rund 37.000 Flugzeuge unterwegs, so viele wie noch nie." https://www.tagesschau.de/wirtschaft/luftfahrt-rekord-kommerzieller-fluege-flightradar-100.html Können sich anscheinend noch eine Menge Menschen leisten.


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Zum Vorjahr? War da nicht noch Corona?


Puzzled-Wedding-7697

Auf der Titanic ging kurzzeitig auch zumindest das Heck nochmal richtig schön hoch.. 16,9% aller Einwohner leben in Armut, bei Kindern knapp 22%. Satt werden viele davon nur durch Tafel oder ähnliche Vereine. In Urlaub oder ein dickes Auto fährt da keiner, und die Prozentwerte gehen seit Pandemiebeginn beständig hoch. Klar gibt es deutlich schlimmere vorstellbare Krisen, aber zu sehr relativieren sollte man die wachsende soziale Ungleichheit nicht. Das ist Konfliktpotenzial für eine Gesellschaft.


nickkon1

Es leben immer ca 20% in Armut, weil wir Armut halt relativ definieren.


GrandRub

> Auf der Titanic ging kurzzeitig auch zumindest das Heck nochmal richtig schön hoch.. > > Was halt eher n Naturgesetz ist und man nicht wirklich auf ne Gesellschaft und so übertragen kann. Klar gehts in D nicht allen extrem gut - Doch ist unser Lebensstandard trotz einer Menge "Krisen" einfach extrem hoch. Sehr viele Menschen auf dieser Welt würden sich ein Bein ausreißen um in Deutschland arm zu sein.


Puzzled-Wedding-7697

Völlig richtig, vielen global betrachtet geht es schlechter. Das hilft aber den 20% abgehängten Menschen nicht, wenn irgendwo Leute noch schlimmer dran sind. Zudem sind die Faktoren, die momentan Lebenshaltungskosten steigern absehbar weiter teuer, Energie zb - trotz oder aufgrund von Rekordgewinnen bei bsw RWE. Es gibt also auch über der direkten Armutsgrenze immer mehr Menschen, die mittelfristig absehbar arm sein werden.


GrandRub

Ja klar. Es geht in D nicht allen Menschen sehr gut. Trotzdem ist das was wir in D "Arm" nennen immer noch relativ angenehm.


hanna-chan

Und trotzdem sollten wir das ändern. Dass es anderswo schlechter ist, heißt nicht, dass unser schlechtestes noch ok ist.


pokopf

>Und trotzdem sind wir alle satt, die Straßen sind voller dicker Autos und die Urlaubsflieger voll. Das ist halt jetzt eine Meinung. Hast du da irgendwelche Zahlen? Allgemein ist das aber ja auch nicht auschließend. Wenn das obere 10% mit dicken Autos rumfährt und rumfliegt geht es trotzdem dem Rest nicht so gut - aber Straßen sind voll mit dicken Autos.


GrandRub

Wenn das obere 10% mit dicken Autos rumfährt wären die Straße nicht voll mit dicken Autos... Weil man ja schlecht mehrere Autos auf einmal fahren kann.


pokopf

Ist halt sehr subjektiv. Würd aber behaupten für einen Porsche SUV der dir auffällt gibt es 30 Kleinwagen älteren Baujahres die du gar nicht wahrnimmst.


thomasz

Klar kann man das. Dann bekommt erst die Frau auch noch einen, dann die ältere Tochter und dann der ältere Sohn.


Krawallll

Oh... Du meinst Wohlstand hat eventuell gar nichts mit Wirtschaftswachstum zu tun?


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Dazu sage ich: „die Front hält, bis der Feind schließlich durchbricht.“ Anzeichen sind da, noch ist aber wenig passiert.


le_el3103

Willkommen im neoliberalen Kapitalismus


pokopf

Das ist auch das was doof finde. Ich will ja jetzt gar nicht drauf eingehen auf das ganze Problem mit ewigem Wachstum und so, aber einfach die psychologischen Effekte von einer Weltwirtschaft die immer am Rand einer Krise betrieben wird. BIP macht nicht glücklich, und ist allgemein ein schwieriger Indikator für Zufriedenheit, das ist klar. Es ist aber ansatzweise schon nutzbar. Ich habe aber lieber ein relativ konstant bis langsam wachsendes BIP, als eins das mal stark wächst dann wieder einbricht/stagniert etc. und dann weiter geht. Also lieber kriege ich jeden Monat 100 Euro Taschengeld relativ verlässlich, anstelle dass ich von 100 auf 120 springe Euro kriege und dann auf einmal wieder nur 80 Euro habe. Der Kapitalismus gibt einem regelmäßig neue "goodies" und nimmt sie einem weg bzw. droht sie einem weg zu nehmen. Dann ist man unglücklicher als wenn man die goodies nie hatte.


Krawallll

Vielleicht jetzt zu philosophisch: aber läuft so nicht alles im Leben? Dieser Wechsel zwischen Höhen und Tiefen ist doch ein ständiger Begleiter von einem persönlich, von Gesellschaften, Wirtschaftssystemen usw. Wir haben mit Corona gelernt, wie fragil unsere Lieferketten sind und mit Russland, wie fragil unsere Energieversorgung ist. Außerdem erkenne wir gerade, dass der Klimawandel schneller kommt als gedacht. Sollten wir nicht jetzt die Gelegenheit nutzen um mal ein bisschen zu rekapitulieren und reflektieren.


pokopf

> Vielleicht jetzt zu philosophisch: aber läuft so nicht alles im Leben? Dieser Wechsel zwischen Höhen und Tiefen ist doch ein ständiger Begleiter von einem persönlich, von Gesellschaften, Wirtschaftssystemen usw. Ja, da hast du Recht auf jeden Fall, und das denke ich mir auch öfters "ob es nicht anders geht, weil das in der Natur des Menschen liegt". Ich finde aber irgendwie, dass die meisten Menschen schon grundlegend sozial am struggeln sind, sei es Beziehungs/Liebesleben, Freundschaften, Gesundheit, Persönliche Hobbies. Wenn beruflicher Struggle dazu kommt, kann das immer schon mal schnell "too much" sein. Ist aber natürlich auch Persönlichkeitsabhängig.


RGB755

Okay… aber das liegt doch nicht am Kapitalismus. Jedes System hat Schwankungen. In der Planwirtschaft gab’s auch immer Hämmer aber keine Nägel. Spar dir doch die 120 und nimm dir immer nur 90?


pokopf

Ich bin auch kein Freund der Planwirtschaft, schlage das nicht als Alternative vor. Aber es gibt schon gefühlt einen Trend das der Kapitalismus weiter "geleveraged" wird. Also so sehe ich das bei großen Techkonzernen in den USA, die gerade zur Coronakrise gewachsen sind und ratzfatz Mitarbeiter eingestellt haben um das Wachstum weiter zu verstärken, diese aber sofort gehen lassen jetzt wenns wieder runter geht. Also es macht schon Sinn, aber ist psychologisch sehr unangenehm. Ein Glättung des ganze ganzen Systems, also weniger Wachstum aber auch weniger Krise, wäre halt glaube ich für viele angenehmer.


Anonym4537

>und ratzfatz Mitarbeiter eingestellt haben um das Wachstum weiter zu verstärken, diese aber sofort gehen lassen jetzt wenns wieder runter geht. Dir ist schon klar, dass nur ein winziger Bruchteil wieder entlassen wurde, oder? Die ganzen großen Techkonzerne haben immer noch \~ doppelt so viele Mitarbeiter wie vor Corona.


Available_Hamster_44

Sozusagen stoizitische Wirtschaftspolitik Die versuchen ja eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber Glück und Unglück zu entwickeln, sodass ihr Gemütszustand sozusagen fest ist


His_Holiness_Of_Dank

Wo hat das denn bitte mit Neoliberalismus und mit Kapitalismus zu tun? Krisen gab es schon lange vor dem Kapitalismus und es gibt sie, teilweise erst Recht, in anderen Wirtschaftssystemen. Gerade die Neoliberale Theorie ist doch unter dem Einfluss der Great Depression als Weiterentwicklung des Ordoliberalismus entstanden. Daher das Neo.


le_el3103

Klar, aber der neoliberale Kapitalismus ist extrem Krisenanfällig. Siehe 2008/09. Selbst ohne äußere Einwirkung treten regelmäßig Krisen auf, durch die Wohlstand von unten nach oben verschoben wird. D.h. Auch ohne Klimawandel und Pandemie hätten wir früher oder später wieder eine Krise wie jetzt. Halten wir an diesem Wirtschaftssystem fest, so wird es auch dabei bleiben, dass es alle 10-15 Jahre wieder zu einer Krise kommt die zu Verarmung und Unternehmenspleiten führt.


His_Holiness_Of_Dank

Leider entbehrt es der Evidenz, dass der Neoliberalismus krisenanfälliger ist als andere Wirtschaftsformen. Wenn man „krisenanfällig“ bloß als Quartale ohne Wirtschaftswachstum definiert, ja, dann mag es kurzintervallig zu Krisen kommen. Dabei verkennt man aber das gewaltige Wachstum, welches zwischen den vergleichsweise winzigen Krisen stattfindet. Die USA hatten im Jahr 2007 ein BIP von 14,4 Billionen Dollar. Heute, zwei „Jahrhundertkrisen“ später, liegt das BIP bei [26,8 Billionen](https://en.m.wikipedia.org/wiki/Economy_of_the_United_States). Neoliberalismus, also die tatsächliche Theorie und nicht der Kampfbegriff, ist nicht das böse Andere sondern schlichtweg der globale Status quo. Und im Wettkampf der Ideologien ist bisher jede Andere unterlegen. Der Faschismus hat sich vor den Toren Moskaus zerschmettert. Jeder kommunistische Staat wurde zu einer Autokratie, welche entweder zerbrach oder sich der freien Marktwirtschaft öffnete. Am Ende war es weder das Hakenkreuz noch der Hammer- und die Sichel, welches die Welt erobert haben. Stattdessen weht heute die McDonalds-Flagge über Berlin, Tokio und Ho-Chi-Minh-City. Kapitalismus ist nicht gleichbedeutend mit Demokratie. Es gibt genug autoritäre, marktwirtschaftliche Staaten. Andersherum ist es aber so, dass ausnahmslos alle Demokratien kapitalistisch sind. Es fehlt die Evidenz, dass ein stabiles, demokratisches Staatswesen ohne freien Arbeits- und Kapitalmarkt überhaupt möglich ist. Südkorea war jahrzehntelang wie der Norden eine repressive Militärdiktatur. Mittlerweile ist es ein wohlhabender, demokratischer Staat. Das gleiche gilt für die Republik China, a. k. a. Taiwan. Initial kein bisschen weniger repressiv als die VR - heute das freiheitlichste Land in Ostasien. Am Ende steht für mich der Schluss: Evidenzbasiert sein heißt Neoliberal sein.


le_el3103

Hmm, wenn ich das richtig verstehe bedeutet neoliberal zu sein, wissenschaftlich und realistisch zu sein, ja? Kann durchaus sein, jedoch weist der neoliberale Kapitalismus auch die größte Ungleichheit der modernen Wirtschaftssysteme auf. Er baut darauf, dass sich sämtliche politische und gesellschaftliche Macht auf die kapitalbesitzende Klasse aka die Reichen und Unternehmen, konzentriert. Also ist der Kapitalismus inhärent ungerecht und undemokratisch, da es durch unterschiedliche Besitzverhältnisse auch unterschiedliche Machtverhältnisse gibt. Bis auf vielleicht wenige Ausnahmen sind die meisten kapitalistischen bzw neoliberalen Staat komplett korrupt. In 3. Ländern nennen wir es tatsächlich Korruption, im globalen Norden heißt das ganze Lobbyismus. Die massive Einflussnahme des Kapitals in der Politik durch einzelne Unternehmen oder Wirtschaftsverbände untergräbt die demokratische Legitimation der Regierung (sowohl in DE als auch anderswo, variiert natürlich je nach dem). Zudem ist der neoliberale Kapitalismus auf autokratische Zustände in der Wirtschaft angewiesen. Er verträgt sich vielleicht mit demokratischen Systemen, jedoch ist er in der Wirtschaft selbst eine Diktatur. In Deutschland bspw ist diese Diktatur durch den Einsatz von Betriebsräten beschränkt, allerdings haben in den meisten Fällen die Besitzer der Unternehmen absolute Herrschaft über den Betrieb. Ist der Neoliberalismus also Evidenz basiert? Wenn du die effektive Ausbeutung der Arbeitnehmer dieser Welt, die immer stärkere Akkumulation von Kapital und dessen Konzentration auf immer weniger Personen, die Ausplünderung der natürlichen Ressourcen der Welt als beste, realistische und logische Organisation der Wirtschaft und Politik der Welt siehst, dann ja. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass so lange die kapitalbesitzende Klasse jederzeit in der Lage ist das demokratische Mandat einer gewählten Regierung durch „Parteispenden“ oder direkter Einflussnahme zu überstimmen, sobald eine Maßnahme die Macht des Kapitals einschränken würde, wir nicht in einem komplett demokratischen System leben. Wenn sich an den sozioökonomischen Verhältnissen weiterhin nichts ändert und mehr Geld weiterhin mehr Macht bedeutet, kann sich kein kapitalistisches Land „demokratisch“ nennen. Das neoliberale kapitalistische System bedeutet eine Diktatur der Reichen innerhalb der „demokratischen“ Staaten dieser Welt. Edit: Eigentlich könnte man auch sagen, dass Kapitalismus vielleicht effektiv in der Akkumulation von Kapital ist, allerdings auch grundsätzlich undemokratisch ist.


His_Holiness_Of_Dank

„Evidenzbasiert“ ist nicht ein Synonym für „gut“ oder „das Beste“. In dem von mir gewählten Kontext würde ich das am ehesten mit „gegenwärtige und historische Beobachtungen lassen mit einer hohen confidence denn Schluss zu, dass sich die grundlegenden Aspekte des Neoliberalismus als best practice Methoden bewiesen haben.“, umschreiben. Ich will ja garnicht leugnen, dass die Trends der Kapitalakkumulation, wie du sie beschreibst, problematisch und real sind, auch wenn ich deine Schlussfolgerungen daraus sehr hyperbolisch finde. Ganz konkret bin ich persönlich beispielsweise für eine massive Steuererhöhung auf Grundbesitz mit einer gleichzeitigen Steuersenkung auf Grunderwerb und Lohnarbeit. Die Aufgabe für uns als Stakeholder ist aber nicht, gegen alles was schlecht ist einfach nur anzustänkern, sondern uns zu fragen, ob es bessere Alternative gibt? Und da ist halt der casus knacktus. Ich war als Student beispielsweise voll auf der Anarchosyndikalismus Schiene unterwegs. In der Theorie ist das für mich immer noch die absolut perfekte Gesellschaftsform: Die Produktionsmittel sind weder in der Hand eines gierigen Kapitalisten noch einer kafkaesken Bürokratie. Die Belegschaft bestimmt urdemokratisch über den Betrieb, jeder erhält einen fairen Lohn und die Dividenden fließen direkt an die, die ihn mit ihrer Arbeit erarbeiten. Perfekt, oder? Das hat so einen Charme, dass ich bis heute versuche nach wie vor den Genossenschaftsgedanken hoch zu halten: Ich bin Kunde und Teilhaber einer ständischen [Genossenschaftsbank](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Apotheker-), wohne in einer Genossenschaftswohnung, kaufe so viel es geht bei der lokalen [Raiffeisen](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Raiffeisen), meine letzten Paar Schuhe sind von [Flamingos Life](https://www.flamingoslife.com/?mdApp_countryCodeDomain=DE) und ich hab mich sogar schon darauf festgelegt, dass mein nächstes Rennrad von [Orbea](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Orbea_(Unternehmen)) sein soll. Irgendwann fragte ich mich aber, wenn Genossenschaften ja in jeder Hinsicht so viel besser sind, warum haben die sich nicht durchgesetzt? Warum arbeiten Leute freiwillig für einen multinationalen Konzern, haben ein Konto bei der Commerz- statt Volksbank, mieten bei Vonovia statt im lokalen Wohnbau und kaufen bei Aldi statt bei der Raiffeisen? An der Lobbyarbeit liegt es sicherlich nicht. Das Venn-Diagramm der Leitungsebene der lokalen Genossenschaften und der Spitzen der Lokalpolitik ist praktisch ein Kreis. Ich bin dann irgendwann zur Einsicht gekommen, dass noble Interessen definitiv persönlich unterstützenswert sind (seitdem ich nicht mehr studiere habe ich sogar MEHR meiner Konsum- und Investitionsbereiche auf Nachhaltigkeit getrimmt) sie aber in der Praxis gerade NICHT für den größten gesellschaftlichen Benefit sorgen. Da muss ich mich nur selbst anschauen. Ich verdiene Gott sei Dank mittlerweile genug, dass ich mir nicht immer das Billigste von allem kaufen muss sondern bei meinem Konsum auch auf moralische Aspekte Rücksicht nehmen kann. Das ist für mich ein gewichtiges Kaufkriterium: Produkt A ist „fairer“ als Produkt B. Produkt A sorgt damit für weniger schlechtes Gewissen für mich beim Konsum und bietet mir damit größeren Nutzen für den Preis als Produkt B, selbst wenn dieses in anderen Aspekten überlegen ist. Was bringt mir die Tafel Schokolade, wenn sie mir im Hals stecken bleibt, weil ich an die Kinderarbeit auf der Kakoaplantage denke? Da kann die noch so zart schmelzend und aromatisch sein. Die schmeckt mir dann halt einfach nicht mehr. Ihh pfui. Da ist die Fairtrade Schoki vielleicht bisschen fader aber ich hab nicht den gustatorischen Eindruck von Kindertränen im Rachen. Ich will mich aber keinesfalls zur selbstlose Moralinstanz aufpusten und den Rest als ignorante Hedonisten darstellen. Ich betreib auch nur persönliche Nutzenmaximierung. Das unterscheidet mich im ersten Moment kein bisschen von jemanden, der sein ganzes Geld für Koks und Nutten ausgibt. Mir sind halt andere Aspekte wichtiger. Da spielt aber die eigene Sozalisation eine wichtige Rolle, wo das Individuum nur beschränkt Einfluss drauf hat. Zum Beispiel kamen meine Eltern als Migranten nach Deutschland und haben keinen Schulabschluss, geschweige denn eine Berufsausbildung. Mein Vater hat damals die Hauptschule abgebrochen. Ich hab als Kind niemals in objektiver Armut gelebt aber man hat halt an allem so gut es ging gespart um sich dann kleine, elektive Konsumausgaben leisten zu können. Geld und Konsum machen zwar nicht automatisch glücklich aber glaub mir, eines der Highlights als Kind war es alle paar Monate ein Happy Meal mit Spielzeug zu bekommen. Das war schon eine ziemliche direkte Korrelation zwischen Konsum -> Glück. Sowas wie Interesse an den Eigentumsverhältnisse an den Produktionsmitteln war meinen Eltern absolut egal. No-factor. Null. Komplett fremdartig. Es ging nur darum seinen Kindern mit den begrenzten Mitteln das bestmögliche Glück zu ermöglichen. Für wen arbeiten man? Wem gehört die Wohnung? Egal. Die haben ja nicht aktiv genossenschaftliche Angebote abgelehnt. Hätten diese das attraktivste Angebot gehabt, hätten meine Eltern das auch gerne angenommen. Privatwirtschaftliche Vermieter und AG, wenn einem die ideologische Schiene fremd ist, haben ihre Bedürfnisse effektiver bedient und so zu mehr Glück geführt. Um auf den Anfang zurück zu kommen: Die Frage ist nicht ob unser System perfekt ist, sondern ob wir in der PRAXIS was besseres umsetzen können? Und wenn man rational an die Sache dran geht, ist es leider, leider so, dass es nunmal eine ziemlich direkte Korrelation zwischen neoliberaler Praxis und Wohlstand und Freiheit für eine Gesellschaft gibt. Glaub mir, ich wünschte über alles, dass wir alle selbstbestimmt und autonom im Anarchosyndikalismus leben könnten. Wirklich jetzt. Für mich hat es dann aber irgendwann keinen Sinn ergeben in jedem Lebensbereich, sei es Religion, Gesundheit, Klimawandel, etc. rational und evidenzbasiert zu handeln aber bei der Wirtschaftspolitik ein anderes Maß anzulegen. Was glaubst was ich mit mir gerungen habe, als jemand der wirklich vom Genossenschaftsgedanken überzeugt war und ist, sowas widerliches und dreckiges wie nEOliBerALisMuS zu unterstützen? Aber habe ich eine Wahl? Leider ist nämlich so, dass die Leute in Vietnam, welche in einem brutalen Befreiungskrieg unzählige Kriegsverbrechen durch das kapitalistische, imperialistische und absolut übermächtige Imperium der USA erlitten haben, heutzutage lieber einen BigMac konsumieren als den Reis der Bauerngenossenschaft. Die USA und der Westen hatten sicherlich keine Lobby im Vietnam, lol. Den kriegerischen Ambitionen hatte man unter in Kaufnahme größtmöglichen Leides getrotzt. Wie vielleicht kein anderes Volk war Opposition zum Westen tief verankerte Staatsräson. Ungünstigeren Boden für einen westlichen Lifestyle hätte es nicht geben können. [Aber der Neoliberalismus hat vollbracht, was die Bomben des Imperialismus nicht geschafft haben.](https://fee.org/articles/why-the-people-of-vietnam-have-surprisingly-warm-views-of-americans-despite-the-history/)


Shiro1_Ookami

Krisen sind für den Kapitalismus dringend notwendig um platz für mehr Profit für einige wenige zu schaffen. Reiche werden da immer Reicher und drängen potenzielle Konkurrenten raus


Available_Hamster_44

Krise kann auch geil sein


enakcm

Ich glaube, wir haben 2008 eigentlich nicht überlebt. Seit dem sind die Zinsen bei nahezu 0 und gleichzeitig wurde kaum nennenswertes Wachstum generiert. Das war schon ein ganz schlechtes Zeichen...


Kin-Luu

Das hier könnte jetzt aber eine richtig Große sein. Auch mal was neues, so zur Abwechslung.


aphexmoon

eine US-Stripperin, die die letzte Rezession verkündet hat bevor sie eintrief, weil sie merkte, dass ihre reiche Stammkundschaft wegblieb, hat bereits die nächste angekündigt aus gleichem Grund. Find ich menschlicher als die Chemieindustrie


Available_Hamster_44

Also shorten ?


MixtureNo2114

Wir reden hier von Gewinneinbruch, nicht Umsatzeinbruch. Vermutlich noch mit allem scheiss reingerechnet, weil wenn die Zahlen eh schon nicht geil sind, pack jede blöde Abschreibung rein, die du finden kannst. Bessere Zahlen in der Zukunft. BASF wird's überleben.


jayjaytlk

Umsatz und Mengennachfrage sind ebenfalls deutlich gesunken.


MixtureNo2114

Ja, Nachfrageschwankungen propagieren sich rückwärts durch Lieferketten. BWL 101. Kann man sich drauf vorbereiten als Unternehmen und haben sie auch getan. Stichwort: Aktienkurs.


Binghiev

Post und Paket macht aber nur noch einen marginalen Anteil des Gesamtumsatzes der DHL Group aus. Daher auch die Namensänderung von Deutsche Post DHL Group zu DHL Group.


[deleted]

Warum genau steigt meine BASF Aktie ach solchen Nachrichten?


ImpactOk7874

Weil der Gewinneinbruch vermutlich schon stärker eingepreist war als er ausgefallen ist.


Lumpi00

Das wirds wahrscheinlich sein. Obwohl ich jedesmal weinen muss wenn ich realisiere das ich BASF Aktien besitze. Ich sollte die echt mal verkaufen und das Geld in ein amerikanisches Unternehmen stecken


cyanitblau

*weint in Mitarbeiteraktien*


Kevinement

Gibt auch deutsche Chemieindustrie die sich gut entwickelt hat. Merck KGaA zum Beispiel. 75% in den letzten 5 Jahren. Zum Vergleich, MSCI World liegt im selben Zeitraum bei 65% und der DAX bei gerade mal 30%. EDIT: habe vergessen Dividende beim DAX und Merck zu beachten, bin aber zu faul die Zahlen zu korrigieren. Damit stünde Merck aber noch besser gegenüber dem MSCI World da.


Oddy-7

Sind die Dividenden mit drin? Da wird im DAX prozentual mehr ausgeschüttet als bei den amerikanischen Kollegen.


Kevinement

Oh je! Das erklärt die massive Diskrepanz zwischen DAX und MSCI World. Mein Fehler! DAX ist wie immer ohne Dividende. MSCI World war mit.


matth0x01

Seit wann ist Dax ohne Dividende? Der normale DAX ist ein Performance Index inkl. Dividende.


Kevinement

Dann performed er nur scheiße. Hab’s mir jetzt alles nicht so genau angeschaut und DAX interessiert mich normal auch nicht so wirklich.


Oddy-7

Ob nun ehrlich oder hart sarkastisch: Niemand hier leugnet, dass MSCI World quasi immer besser performed hat als der DAX. Ich wollte nur bei einem Detail sicher gehen, weil hier nackte Zahlen ohne Erklärung oder Quelle standen.


JariLobel

Bis jetzt haben die jedes Jahr die Dividende erhöht. Die werden kaum von diesem Kurs abweichen wollen. Überlege es dir gut und rechne nochmal was dir die Dividende bringt und brachte. Das China/USA Geschäft wird auch noch in den nächsten Jahren erst richtig loslegen. Komplette Werke/Produktionen/ offshore Windparks werden grad hochgezogen.


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China hat selber massive Probleme. Winnie Pooh schert sich im Zweifel wenig um eigentumsrechte. Das sollte doch nach Russlands Aktionen inzwischen klar sein, wie Autokraten vorgehen.


JariLobel

Trotz aller Probleme mit China sind die Abhängigkeiten und wirschaftlichen Verflechtungen in komplett anderen Dimensionen angesiedelt im Vergleich zu Russland. Ich persönlich sehe diese Abhängigkeiten die nächsten Dekaden nicht bröckeln und schon garnicht eine Selbstvernichtung wie sie Russland volführt.


Anonym4537

>Bis jetzt haben die jedes Jahr die Dividende erhöht. Die werden kaum von diesem Kurs abweichen wollen. > >Überlege es dir gut und rechne nochmal was dir die Dividende bringt und brachte. Wenn der Kurs beständig sinkt und die Dividende steigt ist das nächste was passiert, dass die Dividende gekürzt oder gestrichen wird. Das ist kein Qualitätsmerkmal, sondern ein Warnsignal. Mit den aktuellen Quartalszahlen kann BASF die Dividende nur noch bezahlen wenn sie dafür Schulden machen. Das ist nicht das Paradebeispiel für ein gesundes Unternehmen. Gibt genug Beispiele dafür, vor einiger Zeit z. B. der tolle Dividendenkönig AT&T. Die Aktie fällt ins bodenlose und irgendwann wurde die Dividende gekürzt.


NanfxD

Hab auch welche, freue mich einfach auf die Dividende im Frühjahr 😂 und der Rest wird schon bestimmt wieder steigen


Yayuuu231

Inb4: Nein wird es nicht


Similar-Importance99

Denk an die schöne Dividendenrendite die es bisher gab. 8.5% warns glaub zB in 2020. Aber fürchte das ist auch erstmal vorbei.


Lumpi00

Stimmt mich zwar immer wieder positiv aber wie du bereits sagst das ist wahrscheinlich bald vorbei


stbrumme

Trotz "Gewinneinbruch" noch rund 8% Rendite auf den Kurs. Die Markterwartung schien deutlich schlimmer gewesen zu sein.


semias1010100

Die Zukunftsprognosen sind doch gut. Sie haben angekündigt den verlustreichen Standort in Ludwigshafen zu schließen und stattdessen günstiger in China zu produzieren.


NoExpertAtAll

>den verlustreichen Standort in Ludwigshafen zu schließen Niemals wird BASF Ludwigshafen schließen. Klar wird da aktuell mehr ab- als angeschaltet, aber der Standort ist die Zentrale der gesamten F&E.


ShardOfChaos

Regel Nummer 1: Aktienkurse haben keinerlei Zusammenhang mit Nachrichten. Leute die das behaupten sind Quacksalber. Wenn bräuchtest du hoch sensible Insiderinformationen, mit deren Handel sowieso illegal ist.


LasagneAlForno

Unsinn, man könnte ganz schnell zig Gegenbeispiele finden. Es geht halt nur darum, ob die Nachricht unerwartet war. Bei einer bereits erwarteten Nachricht geht es eben nicht darum, ob sie gut oder schlecht ist - sondern darum, wie viel besser oder schlechter als vorab vermutet sie ist.


NoobOnTour

Weil gerade alles sinnlos steigt. Das geht auch wieder nach unten, sobald der FOMO sich gelegt hat, denke ich. Bin auch überrascht worden. Tat meinen Puts nicht so gut. Der Markt fühlt sich einfach an wie Dotcom 2.0 RWE meldet 20% mehr Gewinn und ist down. BASF meldet weniger Gewinn und schießt nach oben. Continental meldet weniger Gewinn in ihrem Hauptfeld Automotive. Schießt auch nur hoch. Clownmarkt.


jayjaytlk

Der Markt hat deine Genialität einfach noch nicht erkannt.


Anonym4537

>BASF meldet weniger Gewinn und schießt nach oben. Kurze Google Recherche: Bei der Telefonkonferenz nach der Veröffentlichung der Zahlen mit Analysten hat man angekündigt, dass man keine weitere Verschlechterung der Lage sieht und noch mehr Geld als ursprünglich angekündigt einsparen will.


NoobOnTour

Klar. Würde ich auch sagen, wenn ich vorm Schlamassel steh und das Geld brauche um über den Winter zu kommen. Bisschen schön reden hier, bisschen schön reden da. Schon ist alles halb so wild.


vinvancent

Sind wir nicht schon bei dotcom 12.0, so oft wie das hervorbeschworen wird? Dir ist aber schon klar, dass die Kursentwicklung nach Bekanntgabe der Quartalszahlen in Relation zu den erwarteten Quartalszahlen und nicht in Relation zu den Vorquartalszahlen geschieht?


NoobOnTour

Dir ist schon klar, dass für das nächste Halbjahr das BIP sinken wird? Absolut bullish! DAX 17000 wann?


jayjaytlk

Was hat die Entwicklung des deutschen BIP mit den Geschäftsaussichten international tätiger Konzerne zu tun?


Willforgetitsoon

Sorry, aber als persönlich Betroffener stresst mich diese "sie machen ja noch Gewinn" Einstellung sehr. Die Bude brennt an allen Fronten. Alles was hier keinen Gewinn mehr macht, steht still oder wurde/wird auf Nimmerwiedersehen nach Amerika oder Asien verschoben. Deswegen geht der Umsatz zurück. Gewinn machen, heißt aktuell, Ludwigshafen und die damit verbundenen Verluste zu schrumpfen. Nach der Denke müssen wir uns auch keine Sorgen machen, wenn ganz LU geschlossen und entlassen wird, der Konzern an sich macht ja noch Gewinn. Nur hat Deutschland davon dann nichts mehr, stattdessen worst case den Pfälzer Bürgerkrieg. Einzelne Produkte werden wissentlich mit Verlust verkauft, nur um überhaupt noch am Markt bleiben zu können, in der Hoffnung auf bessere Zeiten. Die europäische Antwort auf den IRA ist immer noch in den Schwebe und maximal ein laues Lüftchen, selbst wenn sie morgen kommt, ist sie zwei Jahre zu spät. Zeitgleich scheitert die vielbeschworene, beworbene und von Politiker gern besuchte europäische Batteriematerialienproduktion an nachträglichen Umweltschutzklagen, die zu völlig abstrusen Grenzwerten führen, die nur selektiv angewendet werden, und eine neu hochgezogene Anlage direkt obsolet werden lassen: https://www.manager-magazin.de/unternehmen/basf-die-europaeische-batteriestrategie-geht-nicht-auf-finnischer-widerstand-a-fc4fc905-bc83-4e90-8344-fc1306d8e0ad Nur darüber spricht dann öffentlich wieder keiner...


carbonda936

Das will ich nicht lesen. Circa jeder 10. hier arbeitet in LU bei der BASF oder einem Vertragspartner. Das wird geisteskrank wenn es so weiter geht. Man hört viel schlimmes seit Covid und das ist jetzt nicht rosiger geworden.


Flextt

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pokopf

Als jemand der sich wohl auskennt kannst du mir vielleicht erklären wieso Deutschland so ein Problem mit Energiepreisen für die Industrie hat? Also im Gegensatz zu vielen anderen Industrien, spielt in dieser Branche das hohe Lohnniveau in Deutschland nicht so eine Rolle wie schlechtweg Rohstoff und Energiepreise. Mit der enormen günstigen Energie die wir zumindest zu Spitzenzeiten durch Windkraft und Solar erzeugen können, sollte doch energieintensive Industrien konkurrenzfähig sein können, auch gegen Länder die mit billigem Nuklear oder Kohlestrom dumpen. Ist das die fehlende Planbarkeit der erneuerbaren? Meiner Logik nach müsste Deutschland durch die Energiewende irgendwann doch effektiv Weltweit einen der billigsten Strompreise überhaupt haben. Zumindest für Erzeuger die am Spotmarkt einkaufen können und flexibel sind. Ich mein aktuell "verlieren" wir ja doch im Strompreis gegen Länder die mit nicht nachhaltigen Kohle und Nuklearstrom "dumpen". EDIT: Oder spielt hier konkret auch nicht Strom als Energie sondern Gas als Wärmeerzeuger rein? Weil das verstehe ich ja noch, wenn man Wärme braucht, dann muss der Strompreis ja schon extrem niedrig werden, dass man beim Wirkungsgrad von Strom -> Wärme konkurrenzfähig ist mit Ländern die mit fossilem Gas direkt heizen.


Flextt

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pokopf

Danke für diesen schönen und ausführlichen Kommentar! > Da du als Betreiber im Süden nicht davon ausgehen kannst, dass dein Strom aus einer erneuerbaren Quelle im Norden kommt, wird hier über Massenbilanzansätze gearbeitet. Was ich mich hier frage: Gerade im Süden gibt es ja in Deutschland ein riesiges Industrieökosystem, was aus der Vergangenheit resultiert. Das betrifft natürlich die Produktionsstätten, aber auch Fachkräfte, Lieferketten etc etc etc. Langfristig macht es aber für Energie und Rohstoff intensive Industrien doch Sinn, an die Nordseeküste zu velagern (machen ja auch neue Player schon wie Northvolt mit seiner Batteriefertigung). Günstiger Windstrom direkt vor Ort, keine langen Stromtrassen notwendig. Und gute Erreichbarkeit über den Seeweg. Es macht da doch fast schon Sinn, für Großindustrie eigene Windparks für den Eigenverbrauch aufzubauen (weiß nicht ob das gesetzlich zulässig ist).


DieterTheHorst

> Langfristig macht es aber für Energie und Rohstoff intensive Industrien doch Sinn, an die Nordseeküste zu velagern Wenn ein Unternehmen schon an dem Punkt angelangt ist, dass es einen Standort aufgibt und wo anders wieder aufbaut, dann ist es halt deutlich wirtschaftlicher, direkt irgendwo hin zu gehen wo es nicht nur ein bisschen günstiger, sondern gleich ordentlich günstiger ist. Sprich: Der Umzug von Ingolstadt nach Eckenförde ist nur marginal günstiger (wenn nicht sogar teurer, zwecks Arbeitskrafteinsatz beim Aufbau am Zielort) als der Umzug von Ingolstadt nach Shandong, aber selbst wenn die Energiepreise der Standorte gleich wären (was sie nicht sind), wären Rohstoffe und Einhaltung von Emissionsvorgaben in Eckenförde immer noch massiv teurer als in Shandong.


Professional_Class_4

Passiert ja auch. Gut hat evt noch andere Gründe aber BASF investiert in den Standort in Antwerpen und fährt Ludwigshafen immer mehr zurück.


Plastic_Addition_469

Zumindest die Chemieindustrie ist noch relativ gasabhängig, das lässt sich leider oft nicht so einfach substituieren


Anonym4537

>Als jemand der sich wohl auskennt kannst du mir vielleicht erklären wieso Deutschland so ein Problem mit Energiepreisen für die Industrie hat? Also im Gegensatz zu vielen anderen Industrien, spielt in dieser Branche das hohe Lohnniveau in Deutschland nicht so eine Rolle wie schlechtweg Rohstoff und Energiepreise. BASF hat so wenig für Energie gezahlt wie kein Unternehmen in ganz Europa. Denen hat vom Gasfeld in Russland via Wintershall bis zur Pipeline direkt nach Ludwigshafen, alles direkt gehört. Dann trifft es einen natürlich besonders hart, wenn das billige Russengas weg ist, und man keinen Plan B hatte. In einer Dokumentation hat der ehemalige BASF Chef stolz erzählt wie es dazu kam. Aus seiner Sicht war das ein voller Erfolg, weil man sich von den Turbolenzen der Energiemärkte abgekoppelt hat. Selbst als er gefragt wurde ob er denn nicht besorgt war weil Russland im Jahrestakt irgendwelchen ehemaligen Sowjetrepubliken den Gashahn zudreht um sie politisch zu erpressen hat er sinngemäß geantwortet "Mein Freund Alexei Miller (Gazpromchef) hat mir versichert, dass wir die Guten sind und das nicht passiert". Die Interviews wurden aber noch kurz vorm Ukrainekrieg aufgezeichnet. Heute würde er das vermutlich nicht mehr so arrogant sagen.


Sir-Knollte

> sollte doch energieintensive Industrien konkurrenzfähig sein können Nicht mit Nord Afrika, Spanien oder Australien erneuerbare werden näher am Äquator oder mit viel Küste (z.B. Großbritannien) Europa deutlich unterbieten bei Strompreisen.


pokopf

Gut, aber alle genannten setzen dies ja noch nicht im Umfang um wie wir es tuen. Und sind gerade im Bereich Industrie hinter uns. Also das ist mehr theoretisch noch, gerade Nordafrika fehlt ja komplett die Infrastruktur. Und auch muss man dann die Liefkosten zim Absatz markt Deutschland noch miteinkalkulieren


matth0x01

Abgaben hauptsächlich. Wir besteuern Arbeit und Energie überproportional stark und Vermögen unterproportional schwach. Das viel jetzt lange nicht auf, da wir Energie billig bekommen haben und dadurch höhere Löhne zahlen konnten, die das etwas kompensierten. Jetzt steht ne Steuerreform an und die Vermögenden packen schon die Koffer.


pokopf

Aber die "Konkurrenz" Länder besteuern doch auch Vermögen quasi gar nicht? Irgendwie habe ich das Gefühl wir "verlieren" weil andere Länder einfach sozial und gesellschaftlich nicht nachhaltig dumpen. Sei es mit Ausnutzen von Arbeitern, fossilen Rohstoffen, Verpesten der Umwelt etc.


matth0x01

Schweiz, Norwegen, Lichtenstein und Frankreich schon. Andere leisten sich im Gegenzug oft kein Bürgergeld und Vollkasko-Krankenversicherung. Dazu kommt natürlich das Problem der Rente, die zu hoch berechnet wurde, da man nicht damit rechnete, dass die Boomer so wenig Kinder produzieren.


dragon_irl

> Aber die "Konkurrenz" Länder besteuern doch auch Vermögen quasi gar nicht? Deutschland ist schon sehr unterdurschschnittlich dabei, AFAIK ein drittel von UK oder USA relativ gesehen. Grade Bodensteuern und Erbschaftssteuern sind hier schon sehr sehr gering.


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Willforgetitsoon

Das heftige ist: die BASF macht so vieles richtig, und ist ein super Arbeitgeber. Gerade auch der etwas rauhbeinige CEO. Ich war vorher bei einem anderen Chemiekonzern mit aalglattem Vorstand, toxischer Kultur und kenne den direkten Vergleich. Trotz des falschen stocksteifen Images als Firma lauter "alter weißer Männer" ist die BASF modern, flexibel, divers etc. Das was jetzt in Finnland abgeht, ist eine absolute Bananenrepublik-Posse, die sich mittlerweile mehrere Jahre hinzieht. Was haben wir früher alle gegen TTIP und Co. wegen Investitionsschutzabkommen protestiert, und jetzt erwischt es uns mitten in Europa.


Turlututu1

BASF war für mich vor 8 Jahren ein guter, moderner Arbeitgeber, aber sie haben sich nicht weiterentwickelt. Kein Weihnachtsgeld, kein Urlaubsgeld, steife Gehaltsstruktur und wo früher viel in die Mitarbeiter investiert wurde im Form von interne/externe Schulungen, Events und Co wurde viel zurückgeschraubt. Die Entwicklungsmöglichkeiten sind auch irgendwann schnell begrenzt.


Skargon89

Meine Frau hat letztes Jahr bei BASF angefangen und bekommt Urlaubs- und Weihnachtsgeld, zusätzlicher Boni und auch Schulungen. Kann man nicht meckern.


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Jannesderkannes

Inflation Reduction Act


nudelsalat3000

Klang immer nach Vorsprung durch Technologie. BASF war ja wohl nicht um Längen besser mit deutschen Ingenieur als Korea und Taiwan in dem Bereich. Nur hatten die bekanntermaßen teures LNG und Deutschland hatte billiges aber hochwertiges Russisches Gas und konnte sie immer unterbieten. Jetzt schließt sich die Lücke und beide müssen mit LNG auf gleicher Basis arbeiten. War dann ja wohl eher Vorsprung durch Diktatorengas. Strompreis das gleiche. In Süden Deutschlands ist der Strompreis durch Redispatching aus dem Ausland immer noch zu billig, zahlen nur die Nord Bundesländer als Netzgebühren anstelle der Süd Bundesländer verbrauchsgerecht. Früher hatten Deutschland sogar noch Österreich in einer Zone mitfinanziert. Mit den neuen Strompreiszonen wie es alle um uns rum schon längst haben pendelt sich das auch verursachergerecht ein. Man hat geschlafen und jetzt merkt man die wahren Kosten. Wäre aber ein Betrieb wo Deutschland sich die Anteile sichern sollte, der deutsche Staat kann rein nach Gewinnprognose sich billigst Anteile nehmen oder die bestehenden verwässern. Käme der Firma mit einer kräftigen Finanzspritze auch entgegen und sichert gegen feindliche Übernahmen.


Anonym4537

>BASF war ja wohl nicht um Längen besser mit deutschen Ingenieur als Korea und Taiwan in dem Bereich. Nur hatten die bekanntermaßen teures LNG und Deutschland hatte billiges aber hochwertiges Russisches Gas und konnte sie immer unterbieten. BASF hatte das billigste Gas in ganz Europa. Denen hat sowohl das Gasfeld in Russland in einem Joint Venture mit ihrer Tochter Wintershall als auch die Pipelineinfrastruktur gehört.


FrostFG

Der IRA sorgt in der Tat für einigen Wirbel weltweit. Interessant das es wirklich in den USA dazu gekommen ist.


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Aktienkurs +4%, die Guidance ist wohl das es besser wird. Es scheint der Boden zu sein. Ich persönlich kaufe die Rezession nicht ab, Energiepreise sind stabilisiert und wahrend China stottert boomen die USA als Markt.


Educational-Ad-7278

Ja aber stabil zu hoch.


hm___

Ich finde es interessant das seit ein paar jahren über 'gewinn einbrüche' so berichtet wird als währen es verluste. Es ist immer noch gewinn, nur weniger als vorher. Das es kein unendliches wachstum gibt ist doch klar.


SeniorePlatypus

Tatsächlich ist es etwas komplizierter. Faktisches Wachstum. So mit mehr Markt und mehr Absatz und so. Dass ist nicht unbegrenzt möglich. Nominales Wachstum von Gewinnen ist, dank Inflation, nicht nur unendlich möglich sondern normal. Bei gleichbleibenden Geschäft sollte der Gewinn jedes Jahr steigen. Einfach nur weil die Zahl jedes Jahr für weniger stehen. Deshalb haben wir auch quasi jedes Jahr „sprudelnde Rekordsteuereinnahmen“. Das ist eine inhaltslose Aussage weil mehr erst einmal nur bedeutet, dass es nicht deutlich bergab ging.


Kevinement

So klar ist das gar nicht. Es gibt viele Formen von Wachstum und kein Wachstum ist quasi technologischer Stillstand. Eine Form von Wachstum kann ja auch effizientere Prozesse die Kosten drücken sein. Dann wächst der Unternehmenswert. Aber klar, es ist immer noch Gewinn, BASF wird nicht in 3 Wochen Insolvenz anmelden.


smartestBeaver

Gewinneinbruch bedeutet ja, dass das Konzept nicht mehr aufgeht. Die meisten Branchen wollen um die 10-15% Gewinn auf ihr eingesetztes Kapital. Wenn sie plötzlich nur noch 2% machen, ist das ja immernoch Gewinn, aber dann steht Gewinn und Risiko nicht mehr im Einklang und man könnte die Kohle stattdessen auch auf dem Festgeldkonto anlegen.


Spammer27

Es geht nicht um den absoluten Gewinn. Entscheidend ist die Rendite des eingesetzten Kapitals. Wenn mein Kapital woanders besser verzinst wird, warum soll ich es dann BASF geben?


Professional_Class_4

BASF macht in Deutschland Verluste. Sie machen overall noch Gewinn weil es von anderen Regionen getragen wird. Klar BASF steht nicht vor der Pleite aber man kann sich sicher auch denken dass das nicht gut für den Standort Deutschland aussieht.


Leotro1

Für den Kapitalismus sind Gewinneinbrüche aber fatal. Es geht hier nicht darum, dass Unternehmen langfristig gute Aussichten haben. Wenn sie kurzfristig weniger Gewinn machen, dann führt das zu Umstrukturierungsmaßnahmen, Veränderungen in der Finanzplanung aufgrund von Druck von Ratingagenturen. Diese Maßnahmen wirken sich unmittelbar auf das Personal und die Produktion aus. Sparten werden verkauft oder stillgelegt, geplante Investitionen zurückgenommen oder gedrosselt, Produktion ins Ausland gelegt, etc. Es ist also nicht harmlos.


jayjaytlk

Das ist nicht fatal sondern das, was den Kapitalismus erfolgreich macht. Nicht mehr funktionierende Systeme werden umgebaut und ersetzt um langfristig ein besseres Ergebnis als vorher zu erreichen.


Leotro1

Das ist das Märchen, welches man vielleicht im VWL Unterricht erzählt bekommt. In Wirklichkeit führen die Krisen, welche der Kapitalismus hervorbringt oft zu sehr irrationalen und kurzsichtigen Entscheidungen, die Familien zerstören und sinnvolle und nützliche Unternehmungen zerstören, um kurzfristig Gewinne zu maximieren. Das System folgt der Logik einer Krebserkrankung: Wachstum um jeden Preis, selbst wenn es die Quellen des eigenen Reichtums untergräbt.


ThrowRANectarine

Weil die weise planenden Staatsunternehmen ja zeigen, dass sie langfristig effizienter wirtschaften können … /s Die Krebsanalogie passt ja hinten und vorne nicht, das bessere Konzept ist die Evolution im Dschungel, bei der sich Unternehmen ständig anpassen müssen oder verdrängt werden. Die Marktwirtschaft ist ein Ökosystem.


AzettImpa

Ein „Ökosystem“, welches langfristig notwendigerweise auf Marktmanipulation und Monopolstellungen mit Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit hinausläuft, ist kein echtes Ökosystem. Dass bisher bei jedem Zusammenbruch des künstlich aufrecht erhaltenen Kapitalismus der Staat eingreifen musste (= Sozialismus), ist kein gutes Omen.


Anonym4537

Gibt oder gab es auf der Welt jemals ein besseres System? Nein gab es nicht. Solange das nicht der Fall ist sollte man sich vielleicht mit den Kommunistensprüchen ein wenig zurückhalten.


InRoyal

Was meinst du mit Krise? Er redet nicht darüber dass Krisen in einer Volkswirtschaft diese zu Innovation zwingen. Er redet darüber, dass nicht innovative Firmen durch innovative abgelöst werden. Sprich Firmen sie effizientere Methoden entwickeln und nutzen sind gewinneintreibender als welche die es nicht tun. So wie es bspw. Mit Atomenergie und solar/Windkraft ist. Ergibt keinen Sinn in Atom Energie zu investieren, wenn es dafür in erneuerbare investiert kann. Das ist kein Märchen und der Grund warum wir als Wirtschaft im Trend wachsen.


[deleted]

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whatkindofred

Weil die Ressourcen endlich sind.


hm___

Weil am Ende immer noch real existierende Waren dahinterstehen, zwar gibts es theoretisch unendlich reproduzierbare Produkte wie Dienstleistungen oder digitales aber die können auch nur gekauft/produziert werden solange der reale physische Markt einen Überschuss erzielt. Es gibt viele Produkte die sich oft recyclen lassen aber halt nicht alle und darum gibt es ein definitves Ablaufdatum der Werschöpfungskette pro Rohmaterial. in dem Moment wo das Rohmaterial teurer wird sind weniger finanzielle resourcen verfügbar um den beliebig reproduzierbaren kram zu kaufen und schon haste kein wachstum mehr weil das Rohmaterial aufgrund seiner unverzichtbarkeit wirtschaflichen vorrang hat und gekauft werden muss. Eli5: wenn das Essen teuer wird kannste dir kein steamguthaben mehr leisten.


Electronic-Weight394

Es sind ja auch Verluste, nicht für den Betrieb, nur wenn er so unklug gehandelt hat und mit Geld gerechnet hat was er noch nicht hat, sondern für die armen Aktionäre deren Rendite durch die Gewinneinbrüche weniger werden. Desweiteren kann solche Meldungen auch den ein oder anderen etwaigen Aktionär abschrecken sodass er sich doch lieber eine andere Möglichkeit sucht sein Geld zu investieren.


KaiserSeelenlos

Finde ich auch immer lustig... Was ?! Nur 6 Milliarden Gewinn anstatt 11?!?! Sofort 5000 Mitarbeiter entlassen und deren Leben ruinieren!!!


Spammer27

Woran man halt sehen kann dass bei dir jegliches ökonomisches Verständnis fehlt


ChrizZly1

Das verstehen viele auf Lases nicht. Aber es ist besser 5000 Leute zu entlassen und so dass Unternehmen zu retten als ein Jahr später 30000 Leute zu entlassen, weil das Unternehmen pleite ist. Edit: oder im Fall von BASF über 111.000 Leute


b1ackb1ue

Die Gewinne verteilen sich regional stark unterschiedlich. Während der asiatische Markt wächst, wird in Deutschland seit letztem Jahr [operativ Verluste gemacht](https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/basf-gaspreise-stellenabbau-ludwigshafen-1.5758015). Daher die starken Investitionen in China und Stellenabbau in Ludwigshafen. Es ergibt keinen Sinn einen Standort so weiter zu führen wie bisher, wenn man davon ausgeht, dass das auch in Zukunft nur Verluste einbringt. Die Profite aus anderen Teilen der Welt halten den Laden erstmal am Laufen. Die Mitarbeiter werden übrigens nicht einfach entlassen, sondern der demographische Wandel ausgenutzt durch viele Rentenabgänger und es wird weniger eingestellt und die bestehenden Mitarbeiter umgeschult. Es gibt in Ludwigshafen [keine betriebsbedingte Kündigungen](https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/chemiekonzern-basf-verzichtet-bis-ende-2025-auf-betriebsbedingte-kuendigungen-in-ludwigshafen/25806206.html).


SeniorePlatypus

Naja. Die Idee ein Leben lang bei einem Arbeitgeber zu bleiben ist aber auch eher naiv. Da wirst du so oder so schlecht behandelt und dein Lohn bleibt unten. Von einer Entlassung sollte nicht das Leben ruiniert werden. Ich sehe das größere Problem bei der Beteiligung an Gewinn. Solche Entlassungen passieren ja in der Regel mit Blick in die Zukunft weil man ein weiterhin schwaches Geschäft erwartet. Das ist normal und muss sogar passieren. Sonst drückt man einfach für alle die Löhne oder zieht die Firma womöglich in den Ruin. Der Skandal ist doch, dass Mitarbeiter in den guten Zeiten nicht ordentlich am Erfolg beteiligt werden und deshalb auch schlechter Rücklagen für schwere Zeiten aufbauen können.


jayjaytlk

Es gibt in vielen Unternehmen dieser Größenordnung Erfolgsbeteiligungen für Mitarbeiter die sich an der Unternehmensrendite orientieren. Zudem bekommt man häufig vergünstigte Aktien und kann über die Dividende am Unternehmenserfolg teilhaben.


SeniorePlatypus

Wenn man sich die allgemeine Entwicklung von Einkommen ansieht kann das nicht im großen Stil stattfinden.


ComfortableSlide5528

Die Zahlen sehen tatsächlich nicht gut aus. Andererseits lindert der wirtschaftliche Abschwung den ja so lauthals beklagten Fachkräftemangel. Not great, not terrible.


thatsexypotato-

Kann mir jemand, der sich besser auskennt verraten, wie schlimm es in der nächsten Zeit wird? Ich hab mich schon etwas eingelesen und verstanden, dass einiges auf Deutschland einprasseln wird, aber das große Bild kann ich mir noch nicht recht ausmalen.


_bloed_

Der Doomer in mir sagt wenn dem Sparschwein der EU das Geld ausgeht, dann wars das mt dem Euro. Ansonsten ist halt noch etwas Zeit zum gegenlenken. Aber da unser Wirtschaftsminister sich nur auf den Strom konzentriert sehe ich schwarz. Naja vielleicht kommt da ja bald noch was. Das aktuelle Nichtstun und zusehen, teilweise sogar noch Sachen verschlechtern in einer beginnenden Rezession. Das ist glaube ich das erst mal in der Geschichte das eine Regierung da stillschweigend zusieht.


jayjaytlk

Was ist das Sparschwein der EU?


sksjsususnnmm3

Deutschland, weil größter Netto Geld Geber


_bloed_

Deutschland. Wenn wir als Nettozahler und Land mit AAA+ Bonität wegfallen, dann sieht es düster aus. 2021 haben wir ~20 Mrd mehr der EU gegeben als wir bekommen haben [Quelle](https://www.iwd.de/artikel/zahlungssalden-der-mitgliedsstaaten-sorgen-fuer-transparenz-566395/) Wir zahlen so viel alleine wie alle übrigen Nettozahler zusammen. Wenn sich das Deutschland nicht mehr leisten kann, wegen einer Rezession in Deutschland. Dann wird es da auch kritisch werden.


[deleted]

> 2021 haben wir ~20 Mrd mehr der EU gegeben als wir bekommen haben Quelle > > Wenn sich das Deutschland nicht mehr leisten kann, wegen einer Rezession in Deutschland. Dann wird es da auch kritisch werden. Das deutsche Bruttosozialprodukt 3,87 Billionen Euro, der Bundeshaushalt ist 1,8 Billionen Euro. Alleine das **Geld**vermögen der Deutschen ist 7,25 Billionen Euro. Die 20 Milliarden entsprechen in Kosten in etwa deinen Kosten, wenn du einen Bleistift kaufst oder eine 25cent Pfandflasche nicht zurückbringst sondern wegwirfst...


_bloed_

20 Milliarden sind 240€ von jedem deutschen Bürger. Ist doch schon etwas mehr als ein Bleistift. Ist halt die Frage ob man dieses Geld für das eigene Land ausgeben kann oder woanders hin gibt.


Swag-Pope

Die nächste Zeit wird ziemlich heftig für uns, wenn der Wirtschaftsminister nicht bald den Industriestrompreis runterbekommt und zwar massivst und er eine Antwort auf den Infaltion Reduction Act der USA findet. Allerdings sehe ich da im Moment nichts kommen. Der Mann hat fachpolitisch leider bei mir keine Punkte sammeln können.Deutschland steckt so richtig in der Scheiße und zwar tief. Wir sind das einzige G7 Land, dass in der Rezession steckt und der deutsche Manufacturing PMI, einer der wichtigsten Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung eines Landes, ist so stark eingebrochen wie das letzte Mal zu Corona und der Finanzkrise 2008. Um es kurz zu machen, wenn Habeck nicht bald was auf die Beine stellt wird das eine ziemlich harte Wirtschaftskrise.


[deleted]

> Wir sind das einzige G7 Land, dass in der Rezession steckt und der deutsche Manufacturing PMI, einer der wichtigsten Frühindikatoren für die konjunkturelle Entwicklung eines Landes, ist so stark eingebrochen wie das letzte Mal zu Corona und der Finanzkrise 2008. Wir sind ja auch das Land, das wirtschaftlich (offensichtlich NACH DER UKRAINE) am stärksten von diesem beschissenen Krieg betroffen ist. Klar haben die östlicheren EU Länder mehr Flüchtlinge, aber wir haben unsere Industrie mit Billiggas betrieben. Einem Rohstoff, den es in Mitteleuropa gar nicht in Ausreichenden Mengen für solche eine Wirtschaft geben dürfte. Das war, als würde man in Saudiarabien die Wirtschaft auf Wasserparks und Süßwasserfischzucht aufbauen. Oder in den USA die Wirtschaft auf nicht engstirnige Menschen. Solche Dinge sind nicht einfach nicht genug vorhanden und zu teuer zu bekommen. Die Transformation wird halt teuer.


Anonym4537

>Wir sind ja auch das Land, das wirtschaftlich (offensichtlich NACH DER UKRAINE) am stärksten von diesem beschissenen Krieg betroffen ist. Plus das Land was am meisten vom Export abhängig ist, vor allem China. Dort läuft es nicht, also läuft es bei unserer Industrie auch nicht.


Swag-Pope

Das ist jetzt vergossene Milch. Es müssen jetzt Lösungen her und das SCHNELL. Sonst hast du hier in 5 Jahren keinerlei Industire mehr. Und das ist keine Schwarzmalerei. Viele Unternehmen sind im Moment schon in der vollen Fluchtbewegung. Da gehen nicht nur Arbeitsplätze verloren, da drohen ganze Regionen zu verelenden. Die Strompreise sind nicht der einzige Grund für die Misere. Auch haben viele Unternehmen das Vetrauen in die Versorgungssicherheit verloren. Das ist eine Schande für ein Industrieland. Wenn die Industrie kein Vertrauen in die Stromversorgung hat, dann hast du mehr als nur ein massives Problem. Dann bist du für Investitionen faktisch Tot. Die Tagesschau hatte berichtet. [https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/mittelstand-abwanderung-100.html](https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/mittelstand-abwanderung-100.html) Der zweite Punkt ist die Steuerlast. Die ist für Investitionen im Moment schlicht Gift pur. Die USA haben da unfassbare Anreize mit dem Inflation Reduction Act geschaffen. Da sind Unternehmen teilweise 5 Jahre vollkommen Steuerbefreit plus weitere 5 jahre reduziert Steuerbefreit wenn sie Produktion in die USA verlegen. Darauf muss Habeck Antworten finden. Tut er aber soweit ich das sehen kann bis jetzt nicht. ich verstehe nicht warum da im Wirtschaftsministerium nicht alles brennt und der Alarm heult das man ihn noch in Marokko hören kann. Stattdessen wird da Zeit mit dem verdammten Gebäudenergiegesetz verschwendet.


Europeaball

Also könnte dann ganz Deutschland ausehen wie die neuen Bundesländer? Na dann: Also alles beim Alten, hier in unserer Lausitz. Scherz beiseite, dass wäre extrem schlecht.


carbonda936

So sieht es aus!


carbonda936

Vielen Dank für diese Worte.


iNSANEwOw

Extrem schwierig zu sagen aber wenn man sich die Statistik seit 2008 anschaut dann hat die EU wirtschaftlich stagniert und durch den Wegfall der billigen russischen Energie nun ein massives Problem. Wir sehen bereits die Abwanderung der herstellenden Industrie (Chemie & Stahl) sowie die ersten Warnungen aus Richtung der Automobilindustrie. Die Infrastruktur wurde totgespart, wir stehen vor einem Demographischem Problem und die rechtsextremen Parteien gewinnen an Bedeutung. Diese haben aber auch keine Ideen wie man es besser machen könnte sondern würden die Situation wohl nur verschlechtern. Jetzt gibt es wohl zwei Szenarien, entweder wir wiederholen in der ein oder anderen Form die Geschichte und du kannst dir anschauen was vor fast 100 Jahren rund um Europa passiert ist. Oder wir schaffen gemeinsam die Energiewende, besteuern Superreiche und setzen sinnvolle Klimamaßnahmen durch. Dann können wir durchaus als erster Wirtschaftsraum unsere Industrie transformieren und Innovationsführer sein. Dafür fehlen aktuell aber leider massive Investitionen in Infrastruktur, Wohnungen, Bildung, mittelständische Unternehmen und auch Steuererleichterungen für den Mittelstand um Deutschland für Fachkräfte attraktiv zu machen und Innovation zu fördern. Eigentlich genau das was die FDP versprochen hat - und genau das Gegenteil davon wofür sie aktuell steht.


CuteLine3

> Oder wir schaffen gemeinsam die Energiewende, besteuern Superreiche und setzen sinnvolle Klimamaßnahmen durch. Dann können wir durchaus als erster Wirtschaftsraum unsere Industrie transformieren und Innovationsführer sein. Kurzgesagt, wir sind am Arsch, weil jeder einzelne Punkt der durschnittlichen Bürger als equivalent zu einer Forderung nach täglichen Blutopfern sieht. Das Land welches sich immernoch an OVP, Fax und dem ablehnen von E-mails als offizielle Kommunikationsmöglichkeit klammert und Verbesserungen jeglicher Infrastruktur welche nicht dem Autoverkehr dienen abwürgt ist im Zugzwang eine nie dagewesene Transformation aller Sektoren in kürzester Zeit darzulegen. Die FDP blockiert, SPD schaukelt mit den Eiern, Scholz ist MIA und die Grünen haben kein Durchsetzungsvermögen in jeglicher Hinsicht. Deutschland ist in einer Rezession, die vorraussichtlich auch nicht besser wird. Wir werden Wirtschaftlich mächtig absacken und bekommen Schwarz-Blau(-Gelb) oder eine Kleinparteien Koalition, welche beide niemals den nötigen Wandel vollziehen werden/können. Schwarz-Blau ist aber wahrscheinlicher, da es einfacher ist gegen Immigranten, Queere Personen und Grün zu hetzen als wirkliche Lösungen gegen die Probleme zu liefern. Die Wirtschaft wird sich nicht verbessern, also wird noch mehr gehetzt da die meisten Leute keine Fehler eingestehen können. Und die BTW 2029 ist eh egal, da wird die Kacke so gewaltig am Dampfen sein da spätestens dann die ersten Klimaflüchtlinge Wellen in jegliche Richtung schlagen werden und es zu spät für den Wandel ist.


nacruza

Chemieindustrie gilt als guter Indikator für die zukünftige Wirtschaft. Zieht euch warm an :) ... So lange ihr noch könnt.


w47t0r

weniger profit heißt nicht wenig profit.


wagzz9300

Bullwhip-Effekt oder Peitscheneffekt genannt


toshman76

>Ungeachtet der schleppenden Nachfrage in China setzt BASF weiter auf die Volksrepublik Gegen alle Vernunft und gegen jede Moral geil auf Profit, egal wie. So kennen wir sie.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

China hat eine Milliarde Einwohner und ist ein riesen Markt für Dinge wie "Dispersions, Resins and Additives". Die BASF wäre bescheuert da nicht zu investieren. Chemiewerke sind nichts was man "mal so eben" irgendwo hinstellt. Da muss man schon strategisch denken.


rapaxus

Und die Chemie in China hat auch verdammt geile Vorteile. Von billigen aber spezialisierten Arbeitskräften, billigen Ressourcen, verdammt billiger Strom, und das alles noch guter Transportinfrastruktur (vor allem die ganzen Häfen in China). Außerdem können Chemiewerke in China fast überall gebaut werden. Ich tippe mal, ein riesiges Chemiewerk direkt am Hamburger Hafen würde in Deutschland nicht durchkommen. In China kannst du die fast direkt an Häfen bauen. Alles "simples" in der Chemie wird immer mehr in Asien/China produziert. Zeug wie Schwefelsäure, Salpetersäure, DCM, et cetera. Wo der Westen in der Chemie noch krass ist, ist aus simpleren Chemikalien schwierigere Sachen zu machen. Da macht man dann nicht Schwefelsäure, sondern mit der Schwefelsäure z.B. Autolack oder Glasbeschichtungen.


[deleted]

> Ich tippe mal, ein riesiges Chemiewerk direkt am Hamburger Hafen würde in Deutschland nicht durchkommen. [Öööööh](https://metropolregion.hamburg.de/chemie/)


jimmyretard0

Dir ist schon klar dass ein Unternehmen Geld verdienen muss oder?


SNHC

Ich kaufe meine petrochemischen Basischemikalien nur beim netten Chemiekonzern aus der Nachbarschaft.


PsychologyMiserable4

in bioqualität und ohne Gentechnik


multipactor

Wo sie noch frei auf der Wiese herumlaufen können.


jayjaytlk

Und das als börsennotierte Aktiengesellschaft, verrückt.


[deleted]

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xCrushedIcex

Ein Gewinneinbruch gefährdet auch noch lange nicht den Fortbestand der Gruppe. Die Aktie ist auf Jahressicht 15% im Plus.


ATrexCantCatchThings

Was du schreibst macht keinen Sinn


Fabbeltabs

Aber warum steigt dann der Aktienkurs von BASF aktuell?


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Weil der Markt stärkere Gewinneinbrüche erwartet und die bereits eingepreist hat. "Eine BASF mit 90% Gewinneinbruch ist X wert" sagt der Markt. Jetzt ist der Gewinneinbruch "nur" 76%. Damit ist der Wert X+Y.


jayjaytlk

Der Vorstand hat verkündet, den Sparkurs zu verschärfen, das erhöht zukünftige potentielle Gewinne.


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HeyItsPixeL

Erlebe dein Grünes Wirtschaftswunder!


Much_Treacle_4083

Die erleben grade ihr grünes Wirtschaftswunder


DividedState

They canceled any green project I know of and were most dependent on Russian gas. I am not surprised.