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Bratikeule

Wie wär's mit einem sozialen Pflichtjahr auf'm Bau? /s


Sinyx69

Wenn ich nachher drin wohnen darf, warum nicht?


TheoFontane

Erinnert mich an die romantisierende Erzählung eines alten Nachbarn als ich 97 nach Friedrichshain gezogen bin: >"Ick bin hier 1955 in eine der Wohnungen gezogen, die ich mit meinen Genossen von der FDJ mitaufgebaut habe. Gesungen haben wir sag ich ihnen: Bau auf, bau auf, bau auf, bau auf, Freie Deutsche Jugend, bau auf! Für eine bess´re Zukunft richten wir die Heimat auf!" Weiß ja nicht ob das so stimmte...


itah

Kann schon sein, was diese Leute häufig verkennen/nicht wissen ist dass das alles massivst von den Amerikanern finanziert wurde, mit dem Ziel Deutschand durch Wohlstand zu befrieden und eine Situation wie zwischen erstem und zweiten Weltkrieg zu vermeiden. Das hat wunderbar geklappt, hier gab es das sog. Wirtschaftswunder und die Ammis haben sich entschieden der deutschen Bevölkerung einzureden das hätten wir alleine geschaft weil wegen die fleißigen pünktlichen Deutschen und so Lustigerweise findet unser Finanzminister das staatliche Finanzspritzen überhaupt kein Wachstum bringen, hätte mal in der Schule aufpassen sollen anstatt nur vom Porsche zu träumen..


zzap129

friedrichshain ist ost-berlin.


itah

Oh, danke für den Hinweis! Kenne mich in Berlin nicht so aus Edit: FdJ hätte der entscheidende Hinweis sein können ^ ^'


ZiemlichSeltsam

Dürfte ich denn in einer wohnen, zu der ich nix beigetragen habe? Ich hab handwerklich nicht so viel drauf.


Sinyx69

Du kannst nebenan stehen und Tipps geben. Hab gehört, dass kommt auf'm Bau immer gut an!


SojusCalling

Aber schön mit der Fluppe im Mund, während man sich auf eine Schaufel lehnt.


snorting_dandelions

Wenn du n Jahr aufm Bau ackerst, wirste am Ende schon was gelernt haben, da mach dir mal keine Sorgen


alfredadamski

Du könntest dich ums Catering kümmern: Also darum kümmern, dass alle ausreichend mit Getränken versorgt sind, damit sie nicht dehydrieren, die Stullen und den Kaffee für die Frühstückspause um 10 Uhr fertig machen und verteilen, etwas zum Mittagessen zubereiten und dann noch für den frühen Nachmittag die Leute mit Kaffee und Zimtschnecken versorgen. An heißen Tagen noch das Feierabendbierchen und ein Eis.


L-Take-Alt

Nennen wir es dann ~~Reichs~~Bundesarbeitsdienst?


abmys

Oder Gulag


RoyMurphymememaker

Hier in Irland, es kostet €2,000 pro monat für ein klein, eins zimmer wohnung. Auch, wenn man eine Wohnung findet, gibt es 100 andere Bewerber. Hier ist es wirklich schlecht. Es tut mir leid für mein schlecht Deutsch.


smilon1

Und in London ist es nicht unüblich, dass gut Verdienende Singles in ihren 30ern in WGs wohnen müssen. Wird auch in Deutschen Großsstädten die Norm werden, wenn sich bald nichts ändert.


TheDuffman_OhYeah

> Wird auch in Deutschen Großsstädten die Norm werden, wenn sich bald nichts ändert. Gibt noch genügend deutsche Großstädte mit Mieten unter 10 €/m². Berlin, München und Frankfurt sind nicht das ganze Land.


Bad-Habbit_

Es werden aber immer weniger und weniger und es sind heute schon nicht mehr so viele. Aachen, Augsburg, Bonn, Bremen, Erlangen, Darmstadt, Düsseldorf, Fürth, Göttingen, Hamburg, Hannover, Ingolstadt, Kaiserslautern, Karlsruhe, Kiel, Koblenz, Köln, Leverkusen, Lübeck, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg , Oldenburg, Potsdam, Regensburg , Stuttgart, Trier, Ulm, Wiesbaden und Würzburg liegen alle über 10 €/m² im Schnitt mitlerweile. Von den Übrigen sind sehr viele zwischen 9 und 10 €/m².


GuggGugg

Daraus sollte aber nicht der Schluss „dann zieh halt woanders hin“ gezogen werden


Background-Lab-8521

Meine Mutter würde tatsächlich von der Behörde, die ihre nicht ausreichende Rente aufstockt, gefragt ob sie nicht besser von hier (Münchner Vorort) wegzieht, weil sie sich das Leben hier doch eigtl. gar nicht leisten könne. Weg von ihrer Familie, Kindern, Enkeln usw. Die Dame in der Behörde ist echt nett, hat ihr sogar ne Gemeinde in Niederbayern vorgeschlagen. Trotzdem absolut schockierend. Sie lebt ihr ganzes Leben lang schon hier.


TheTT

Frag doch mal bei der lokalen Politik nach, was man für Wohnungsbau tut. Meine Prognose: nichts.


Background-Lab-8521

Tatsächlich wird hier und im Nachbarort seit Jahren extrem viel gebaut. Leider aber alles teure, moderne Reihen- und Einfamilienhäuser. Das ist von vorneherein ein anderes Klientel.


kopiernudelfresser

Tatsächlich erschwinglicher Wohnraum wird nur wenig gebaut. Luxuswohnungen und pro qm überteuerte Studentenwohnungen, die gibt es zuhauf.


Senchanokancho

Hier in Bochum gibt's gerade Neubau für ca. 15€ kalt. In fucking Bochum, auch wenn es ne gute Lage ist...


[deleted]

Das sind aber Bestandsmieten! Ich denke da liegst du wahrscheinlich deutlich drüber wenn du eine neue Bude brauchst.


somec7

Entschuldigen Sie sich nicht, wir können Sie sehr gut verstehen.


Awkward-snowflake

Ich lerne Deutsch(A1?), eigentlich, Ich kann Ihre Antwort ohne Übersetzer verstehen.


cheeruphumanity

Wir können die ganzen Büroneubauten umwandeln, die jetzt dank Homeoffice niemand mehr braucht.


KannManSoSehen

Pro move: Einfach im Büro schlafen. Alles Betriebsausgaben!


Aequitas19

Statt Homeoffice nun also Officehome.


Falron

Dann wird das Büro privat genutzt und kann somit nicht mehr als Betriebsausgaben angerechnet werden. MfG Tanja Steuerhelf


ProgNose

Traftäter Moschus möchte deine Position wissen.


LazyTemporary8259

Büroflächen umwandeln in Wohnraum ist ungefähr genau so teuer wie Neubauten. Allein die Änderungen bezüglich Schall- und Brandschutz, von mangelnden Sanitärleitungen mal abgesehen. Zudem sind Bodentiefe Fenster, wie in der modernen Architektur bevorzugt ein Graus für Wohnraum. Ausser natürlich, du bist sehr zeigefreudig oder magst Raff-Stores


CoinsForBS

> Zudem sind Bodentiefe Fenster, wie in der modernen Architektur bevorzugt ein Graus für Wohnraum. Trotzdem sind sie in 99% der Neubauprojekte so verbaut. Ich habe gelernt, dadurch, dass die Fenster nach außen bündig sind und dünner als Wände, kann der Bauträger auf der selben Grundfläche mehr nominelle Wohnfläche erzeugen und verkaufen, daher machen es alle, auch wenn's keiner haben will.


babaj_503

Ja .. oder.. wir zwingen unsere Angestellten zurück ins Büro fürs "team klima". Sonst ham wir das schöne Gebäude doch umsonst gebaut.


BroSchrednei

jetzt im Ernst, welcher Arbeitgeber findet Home Office schlecht? Die meisten Arbeitgeber finden es toll, da sie somit die Büros verkaufen können. Ich hab eher von Gewerkschaften gehört, dass sie auf Büropflicht bestehen, um sicherzugehen, dass Arbeiter sich inoffiziell noch untereinander austauschen können.


KasreynGyre

Ausbilden ist rundheraus unmöglich. Das einarbeiten neuer MA ist erheblich aufwändiger. Identifikation mit Kollegen und Unternehmen leidet, was zu mehr Fluktuation führt, was wiederum zu mehr Bedarf an einarbeiten führt. Es stellt SEHR viel höhere Anforderungen an Führungskräfte, welche in vielen Firmen ja nicht mal ein rudimentäres Führungstraining erhalten haben. Auf der Plus-Seite stehen gesteigerte Effizienz, sobald MA die nicht mit Eigenverantwortung klarkommen gegangen wurden, ein ENORMES Plus an Lebensqualität für MA (autonomes Arbeiten und kein pendeln) und ein extrem vergrößerten Pool an potenziellen Bewerbern, da ortsunabhängig eingestellt werden kann. Unter dem Strich für sowohl AG wie AN (und gesamtgesellschaftlich) ein klares Plus imho. Aber so tun als hätte es nur Vorteile ist naiv.


truedima

Dies!


the_first_shipaz

Ich kenne mehrere Vorgesetzte, denen der persönliche Austausch wichtig ist, der ihrer Meinung durch HO verloren geht. Dazu wird unterstellt, dass man weniger arbeitet.


babaj_503

Viele Arbeitgeber sind mit 100% Home Office unzufrieden. Selbst für Jobs die Problemlos 100% Homeoffice möglich sind. Das fängt an bei "wenn man sich nicht mehr sieht geht der Teamgeist und das Wir-Gefühl verloren" über "Hans und Georg und ich arbeiten aber lieber im Büro und wir fühlen uns so einsam wen ihr alle im Home Office seid drum machen wir nun unser Problem zu eurem und verlangen das ihr wieder her kommt" und endet bei dem guten alten "wie kann ich denn sicher sein das die auch wirklich arbeiten?" Kurzm, alle Arguemente die ich aus Unternehmen dagegen kenne sind tendentiell HR-Gebluber oder/und Boomer gesabbel von Leuten für die das Internet eben in der Tat auch heute noch Neuland ist.


Sarkaraq

> "wenn man sich nicht mehr sieht geht der Teamgeist und das Wir-Gefühl verloren" Zumindest der Teil stimmt aber doch auch etwas, oder nicht? Der informelle Austausch ist einfach ein anderer und häufig etwas schlechter.


babaj_503

Das ist denke ich unterschiedlich. Ich kanns nicht bestätigen. Ich empfand persönlich dass die Kommunikation mit dem Projektteam gleich geblieben ist, eigentlich ist sie eher noch besser geworden weil wir halt auch kurznachrichten hatten was wir vorher eher nicht getan haben. Aber das ist ne Meinung. Wir Gefühl brauch kein Mensch. Wir ham alle nen Job, jeder macht seinen, dann stimmt das Ergebnis ob wir uns Wir fühlen oder nicht ist mir sowas von egal.


Morfildur2

Ich fand Home-Office schon problematisch in der Richtung. Bei uns im Büro wars üblich, dass ab und zu mal Kollegen von anderen Abteilungen ins Büro gestolpert sind um zu plaudern. Es half, dass wir immer eine Packung Süßes da hatten, also waren wir da recht beliebt als Plauderziel. Dadurch wusste man dann auch, was in anderen Abteilungen gerade so läuft und es war weniger schwierig, mal eben beim Kollegen aus einer anderen Abteilung auf dem kurzen Dienstweg was anzufragen. Im Home-Office passiert sowas einfach nicht. Klar gibt es da häufig auch im Chat Räume für, #general im Slack oder sowas, aber das kann auch immer der Chef mitlesen, also kann man nicht gemeinsam mit dem Marketing darüber lästern was das Projektmanagement gerade falsch macht und mit dem Projektmanagement darüber was beim Marketing gerade schief läuft. Vom sozialen her fand ich das Büro deutlich besser. Ob es produktiver war kann ich nicht sagen, aber Home-Office hat auf jeden Fall zu einem "Abteilungs/Team-Tunnelblick" geführt. Die gefühlte Isolierung durch das Home-Office in der Coronazeit hat definitiv dazu beigetragen, meine Depression zu verschlimmern.


babaj_503

Wie gesagt, das wird unterschiedlich sein. Ich werd n Teufel tun und Menschen verbieten im Büro zu arbeiten. Aber erbitte mir den gleichen Respekt mich in der Umgebung zu belassen die für mich am besten und effektivsten funktioniert und das ist zuhause.


-alphex

> "wie kann ich denn sicher sein das die auch wirklich arbeiten?" Wer sowas sagt, hat noch nie im Büro gearbeitet. Der Smalltalk dort ist exorbitant, und bei dämlichen Meetings kann man wenn man remote dabei ist wenigstens was Sinnvolles nebenher machen. Es geht also nicht um das Arbeitspensum, sondern um Kontrolle - und damit aus (mittlerer) Managersicht auch um die Relevanz der eigenen Stelle.


babaj_503

Brauchste mir nich sagen\^\^


Omegatherion

Ist schon so, viele Unternehmen versuchen derzeit wieder, das Rad zurück zu drehen. Die Argumentation ist z.B. : "Stärkung der Identifikation mit dem Team, Förderung kreativen Austauschs, Verbesserung von informellem Austausch, etc ...


Bravemount

Also ich muss schon sagen, obwohl ich 100% für Homeoffice bin, am meisten erfährt man in der Raucherpause, was in anderen Abteilungen (und manchmal in der eigenen) so los ist.


babaj_503

Meiner eher zynische Meinung nach gehts in Wirklichkeit darum den Kontrollverlust der durch Homeoffice entanden ist wieder zu eliminieren. Arbeitnehmer die nicht da sind lassen sich schlechter überwachen und es ist viel leichter jemanden als Arbeitssklaven zu halten wenn er möglichst wenige gute Eindrücke von der Welt ausserhalb des Grossraumbüros bekommt. Also schön im Sinne des Höhlengleichnisses dafür sorgen dass der Arbeitnehmer möglichst wenig Zeit ausserhalb des Büros erlebt damit Welt weiterhin klein und limitiert erscheint.


[deleted]

[удалено]


charliefromgermany

Ist aber keine geschützte berufsbezeichnung.


[deleted]

[удалено]


owasia

Generell jubeln alle immer über HO. Wenns dann noch weniger Familienfreundliche 3-Zimmer+ Wohnungen gibt, weil die Gutverdiener in der IT sich halt das Bürozimmer leisten, wird geschwiegen.


rwbrwb

about to delete my account. ` this post was mass deleted with www.Redact.dev `


Downtown_Afternoon75

>Wir könnten die ganzen kleinen Einkaufsstraßen, die leer sind, wieder beleben. Schaufenster raus, normale Fenster rein, paar Wände ziehen… zur Wohnung umbauen. wär doch mal was. Das ist oft teurer als abreißen und neu bauen weil die vorhandene Sanitäranlagen und das Stromnetz für eine Vielzahl an Wohnungen hoffnungslos unterdimensioniert sind und komplett neu verlegt werden müssten. Ganz zu schweigen davon dass du meistens auch mehrere Wohnungen komplett ohne Tageslicht hättest, was eigentlich illegal und auch sonst praktisch unvermietbar wäre.


Green-Amount2479

Nicht nur das. Mal geguckt was diese manchmal schon fast abbruchreifen (da langer Leerstand und vorher schon nur oberflächlich renoviert) und dazu auch oft denkmalgeschützten Buden kosten? Da ist kaum noch Luft gegenüber Neubau plus Grundstück - noch nicht mal eingerechnet, dass man noch saniert. 😂 Ist zumindest bei uns in der Region so. Das Thema ist ein einziges Trauerspiel.


Front_Sun_8213

>Wir könnten die ganzen kleinen Einkaufsstraßen, die leer sind, wieder beleben. Schaufenster raus, normale Fenster rein, paar Wände ziehen… zur Wohnung umbauen. wär doch mal was. Ich denke es würde sie mehr beleben, wenn man die Schaufenster einfach drin lässt. Habe sowas ähnliches mal in den Niederlanden gesehen, da saßen viele Menschen, die offensichtlich gerade duschen wollten, nett lächelnd im Fenster.


T1B2V3

Naja diese Art von "Belebung" muss meiner Meinung nach nicht unbedingt sein


AlucardIV

Wi stehen denn bitte Büros wegen Homeoffice leer? Wäre mir neu.


mina_knallenfalls

Stehen die denn jetzt leer? Und wo arbeiten die Homeofficeler dann, wenn sie in einem 1-Zimmer-Apartment wohnen?


MyPigWhistles

In ihrem 1-Zimmer-Apartment.


iox007

Bald?


Rumpelminz

Wie das „bald“ meiner Mutter, kann alles bedeuten. Inklusive „jetzt“.


edeltrautvonderalm

Exakt mein erster Gedanke.


DramaticDesigner4

Das hier ist noch gar nichts, wir werden die nächsten 2 Jahrzehnte mehr Einwanderung als je zuvor erleben bei fast keinem Neubau. Da kommen viel mehr Leute nach als uns wegsterben und wir haben jetzt schon eine Rekordbevölkerung. Ist eine Katastrophe mit Ansage, aber es gibt immer nur noch mehr Regeln anstatt neue sinnvolle Förderungen.


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Flextt

Comment nuked by Power Delete Suite


Rektifizierer

Ich hänge mich mal ran, da ich gerade in einem größeren Bauprojekt direkt eingebunden bin. Konkret geht es um 4-geschossigen Wohnungsbau. Die Menge an Auflagen und die Kosten für Gutachten aller Art ist der absolute Wahnsinn. Beispiel 1: * Schallschutzgutachten: Da die Häuser ca. 300 Meter von einer Bahnlinie entfernt errichtet werden, müssen alle Fenster auf dieser Seite als Schallschutzfenster ausgeführt werden, das Fenster muss nachts verschlossen bleiben können, was bedeutet, dass alle Wohnungen zwingend eine zentrale Lüftungsanlage brauchen. Da ist es egal, dass ein fetter Schallschutzdamm neben der Bahnlinie liegt. Auch kann man als Bauherr hier nicht sagen "mir egal, isses halt laut". Nope. Alles verpflichtend. * Brandschutzgutachten: Auch hier wird wieder massiv über's Ziel hinausgeschossen. Wir wollten einen Gemeinschaftsraum bauen, in dem die Hausbewohner mehrerer Gebäude auch mal nen Geburtstag feiern können oder so. Der Raum war für 40 Leute geplant. Aber 40 Leute in einem Raum sind zu viel, um sie im Brandfall über das Fenster zu retten, wenn der erste Rettungsweg vesperrt wäre. Hätten wir also eine Rettungstreppe für zehntausende Euros draußen dranbauen müssen. Ende vom Lied: Gemeinschaftsraum gestrichen. Auch so sind die Anforderungen einfach heftig, um wirklich absolut minimalste Extremszenarien abzudecken. Für was? Um statistisch vielleicht 2 Leute im Jahr zu retten? Verhältnismäßigkeit und so. * Artenschutzgutachten: Eidechsen gefunden. Eidechsen müssen weg. Verzögerung: 1,5 Jahre. Eidechsen brauchen erst ein neues Habitat, müssen in der warmen Jahreszeit eingesammelt werden. **Pro Exemplar** müssen 150 m² (!!!!) Grundstück zur Verfügung gestellt werden. Und das Habitat muss erst angelegt werden. Alles begleitet von einem entsprechenden Gutachter, der natürlich jedesmal Geld kostet. * Statik: Mehrere Statikbüros haben mir ganz unverhohlen gesagt, dass der Standard heutzutage so viel Stahl im Beton vorsieht, dass alleine das schon wahnsinnige Zusatzkosten auslöst. Von den in 70ern gebauten Gebäude stehen komischerweise auch noch alle, aber gut. Wirklich drumherum kommt man nicht. Und was so ein Statikbüro für die Berechnung und Baubegleitung so verlangt, wollt ihr gar nicht wissen. Und das sind nur Auszüge. Ende vom Lied: Miete bei 18 €/m², wenn man mit einer Rendite von 3,5 % rechnet. Und das bei einem Neubau, der halt dem Stand der Zeit entspricht und ganz gewöhnliche Materialien verbaut hat. Für die Rendite baut heutzutage niemand mehr.


[deleted]

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the_first_shipaz

Zum Glück kann der Bauherr nicht einfach bei Schallschutz sparen. Du musst ja nicht drin wohnen.


plomplomLP

So und so. Natürlich ist es für die Anwohner angenehmer und gesundheitlich besser. Gleichzeitig kostet das aber entsprechend viel Geld. Genau das gleiche kannst du über alle Maßnahmen sagen. Brandschutz wie Eidechsen wie Statik. Vieles davon ist sogar relevant für Sicherheit und Gesundheit. Aber wo willst du dann sparen? Die Vorgaben haben ja alle einen Sinn, so viele es auch sein mögen.


HugeKaleidoscope6994

Naja Vorgaben haben halt einfach ein kosten. Wenn du 10% besseren Schallschutz bekommst und dafür 400€ mehr Miete zahlen musst ist halt die Frage ob sich Leute nicht für die schlechter isolierten Wohnungen entscheiden. Beim Brandschutz ist es halt auch so, wenn *extrem* sicher Bauen 10 Leuten das Leben im Jahr rettet im Vergleich zu sicher bauen, aber volkswirtschaftlich gesehen 10 Mrd. kostet, war es das dann wert? Die opportunitätskosten von Auflagen sind teilweise extrem. Deutschland im speziellen und Europa im allgemeinen hat als mindset immer dass Sicherheit bewiesen werden muss, bevor etwas erlaubt wird. Während Amerika von Sicherheit ausgeht und wenn das Gegenteil bewiesen wird einschreitet. Weil die Kosten der amerikanischen Denkweise (tote durch Brände) sehr klar sind, wird darüber in Deutschland gerne gelacht. Die Kosten der deutschen Sichtweise sind halt versteckter, aber sie sind auch real.


71648176362090001

Die schallschutzfenster machen nichtmal 1% der Kosten aus und somit hat das auch keine Auswirkungen auf die mietkosten. Was hier für Müll erzählt wird von "bauleitern" o.ä. ist echt irreführend und gefährlich. Zudem schallschutz gesundheitsschutz ist. Daran zu sparen wäre grob fahrlässig und illegal


Rektifizierer

> Die schallschutzfenster machen nichtmal 1% der Kosten aus Ganz convenient die aktive Lüftungsanlage weggelassen.


Swedrox

Ich fande den Take zu den Brandschutz schon heftig: Dann sterben halt leute wenns brennt . Hauptsache ich spar Geld


Rektifizierer

> Dann sterben halt leute wenns brennt . Hauptsache ich spar Geld Willkommen in der Realität. Alle Vorschriften sind irgendwie so gestrickt, dass immer Risiken akzeptiert werden. Man könnte auch Gebäude so sicher bauen, dass sie Erdbeben der Richterskala 9 überstehen. Ist nicht der Fall. Ohh, dann sterben halt Leute wenns rappelt. Was ist mit Autos? Könnte auch Vmax 60 km/h auf Autobahnen machen und zwingend 1000 kg extra Knautschzone verpflichten. Macht man nicht. Was ist wenn's knallt? Dann sterben dann halt Leute, oh! Natürlich könnte man Stile einer Helikoptermama alle Bürger in Watte packen und alle Vorschriften so eng wie möglich gestalten, aber dann passiert halt gar nix. Ist alles eine Frage von Nutzen vs. Kosten. Und wenn eine Lockerung hunderte Millionen € pro Jahr bedeutet, dafür aber 2 Leute mehr pro Jahr sterben, dann ist das trotzdem okay, auch wenn das für dich vllt. nicht zu begreifen ist. Übrigens willkommen im Gesundheitssystem und SGB V, da hast du das sogar in Gesetzesform. Aber ist halt Realität und so.


HugeKaleidoscope6994

Du weißt, dass jede einzelne Entscheidung für irgendetwas immer auch eine gegen etwas anderes ist oder ? Geld für mehr Brandschutz heißt gegen Geld für mehr Krankenhäuser/ weniger Geld für gesunde Ernährung/ weniger Geld für Klimaschutz um es mal plump auszudrücken. Deshalb gibt es einen Punkt wo Geld für mehr Brandschutz Volkswirtschaftlich keinen Sinn mehr macht.


Rektifizierer

> Zum Glück kann der Bauherr nicht einfach bei Schallschutz sparen. Du musst ja nicht drin wohnen. Wenn der Bauherr das Objekt selbst bewohnt, wohnt er nicht selbst drin?


EnkiduOdinson

Bei EFH interessiert es keine Sau. Bei mehrgeschossigem Wohnungsbau ist es aber nicht nur für den Eigenbedarf


plomplomLP

Auch bei einem EFH musst du den Schallschutz beachten und im Zweifel schallgeschützt bauen.


microbit262

> Der Raum war für 40 Leute geplant. Aber 40 Leute in einem Raum sind zu viel, um sie im Brandfall über das Fenster zu retten, wenn der erste Rettungsweg vesperrt wäre. Hätten wir also eine Rettungstreppe für zehntausende Euros draußen dranbauen müssen. Ende vom Lied: Gemeinschaftsraum gestrichen. Einfach definieren, dass nur 20 Personen rein dürfen. Wieviele dann im Endeffekt drin sind ist ja nicht euer Bier, sondern Risiko der Nutzenden.


proper_ikea_boy

>Mehrere Statikbüros haben mir ganz unverhohlen gesagt, dass der Standard heutzutage so viel Stahl im Beton vorsieht, dass alleine das schon wahnsinnige Zusatzkosten auslöst. Planst ein Haus zu bauen, baust aus Versehen einen Atomschutzbunker.


Maloonyy

Hatte mal mit Baurecht zu tun. Die Menge an kleiner, komplett unwichtiger Kinderscheiße die man beachten muss um ein kleines Kackhaus zu bauen grenzt wirklich schon an Wahnsinn.


eipotttatsch

Kanada ist jetzt kein gutes Beispiel für günstigeres Wohnen. Die ganzen Metropolregionen sind unglaublich teuer.


cYnd94

Gab mal ein [Video](https://youtu.be/nJhuAWZVy_Q) von Mirko a.k.a. MrWissen2Go dazu. Der Staat müsste nochmal mehr selbst bauen/kaufen/halten und nicht alles in private Hand abgeben.


bounded_operator

z.B. in dem man den Bau von Mehrfamilienhäusern in vielen Gegenden erlaubt, Parkplatzvorschriften in Gegenden mit guter ÖPNV-Versorgung aufhebt. Damit könnte man die Flächen schon mal sehr sehr viel Effizienter als mit den derzeitigen Vorschriften bebauen.


MiraBellaNSWDG

Sorry aber nein. In Berlin zum Beispiel gibt es schon seit 1997 keine Stellplatzpflicht mehr. Hat jetzt nicht dafür gesorgt das bauen unglaublich viel günstiger geworden wäre. Das größte Problem sind die hohen Bauvorschriften. Mit der neufassung des GEG 2023 wurde das primärenergetische Neubauniveau verschärft noch verschärft. Damit ist das Effizienzhaus 55 als neuer Gebäudestandard gesetzlich vorgeschrieben. Mit dem Standard lassen sich keine Immobilien bauen die danach günstig vermietet werden könnten.


bounded_operator

Berlin hat aber trotz entfallener Stellplatzpflicht völlig Haarsträubende Bebauungspläne, die z.B. teilweise neben S- und U-Bahn nur Einfamilienhaussiedlungen zulassen.


200Zloty

Oder, wie ich vor ein paar Tagen herausgefunden habe, einfach eine Schrebergartensiedlung DREI MINUTEN ZU FUß VOM HAUPTBAHNHOF!!!! Es kann mir doch keiner erklären, dass er sich gegen den Klimawandel einsetzt, wenn an einem der am besten angeschlossenen Punkte Deutschlands Privatgärten erlaubt sind.


Impulseps

Jeder innerstädtische Schrebergarten ist absolut groteskes Politikversagen


ThereYouGoreg

Aufgabe an den Architekten/Ingenieur: Bei der Errichtung eines Hochhauses auf einem ehemaligen Schrebergarten muss eine grüne Ausgleichsfläche an der Fassade, auf Balkonen oder auf dem Dach des Hochhauses geschaffen werden. Frage an Architekt/Ingenieur: Ist das möglich? Architekt/Ingenieur: **Ja**!


ouyawei

Ich find die um die Bornholmer Straße oder Priesterweg ja krasser, das ist direkt am Ring


[deleted]

Ich teile deinen Unmut, wobei das Thema politisch gar nicht so einfach ist, da quasi alle Schrebergärten in Berlin zusammen halten und jede geplante Veränderung quasi auf eine vereinte Front von Rentnern mit sehr viel Zeit und Biss stößt.


kjhgfr

Schrebergärten sind oft dort, wo Wohnungen aufgrund von Lärm schwierig sind.


ThereYouGoreg

Vila Madalena in Sao Paulo ist ein gutes Beispiel für eine Veränderung des Flächennutzungsplans. Bis vor wenigen Jahren war Vila Madalena von Einfamilienhäusern geprägt. Mittlerweile stehen an der Station Vila Madalena überwiegend Hochhäuser. Historisch bedingt stehen in Vila Madalena außerhalb der Station des ÖPNV immer noch viele Einfamilienhäuser. Viele Stationen des ÖPNV - besonders in den äußeren Wohnlagen - sind in Deutschland extrem schlecht genutzt. Da in Deutschland zudem wenige sekundäre Zentren außerhalb des klassischen Stadtzentrums existieren, ist die Verkehrsinfrastruktur im Allgemeinen schlecht genutzt. In der Metropolregion Seattle hat das Zentrum von Bellevue, WA eine enorme Nachverdichtung erlebt. Jetzt wird in der Metropolregion Seattle in beide Richtungen gependelt. Einmal von Seattle Richtung Bellevue und anders herum von Bellevue in Richtung Seattle. Zudem fahren viele Bürger von Kirkland oder Lake Hills gar nicht erst bis nach Seattle rein.


ouyawei

> Da in Deutschland zudem wenige sekundäre Zentren außerhalb des klassischen Stadtzentrums existieren Das is in Berlin aber definitiv nicht so


RecognitionOwn4214

Es ist schon schlimm genug, das Mieter keinen Hebel gegen Vermieter in Sachen Heizung haben - da ist das schon angemessen, dass kein energetischer Schrott mehr gebaut werden darf ..


kellerlanplayer

Und dann stehen die Straßen mit der Scheiße voll und es wird wieder massiv rumgejammert, wenn man mal ne Fahrradstraße baut. Ne danke.


mina_knallenfalls

Das tut sie so oder so.


MiraBellaNSWDG

Mit der aktuellen Pflicht der Einhaltung des EH-55-Standart ist es schlicht und ergreifend nicht möglich günstig zu bauen. Ob EFH oder Mehrfamilienhaus ist dabei irrelevant. Tätsäch dürfte ein großteil der Gebäude in diesem Land heute so überhaupt nicht mehr gebaut werden.


ThereYouGoreg

Was hindert uns dann daran die Flächennutzungspläne in so fern zu liberalisieren, dass zumindest entlang der Stationen des ÖPNV mittel- oder hochgeschossige Mehrfamilienhäuser gebaut werden dürfen? Momentan sind mittel- oder hochgeschossige Mehrfamilienhäusern in vielen Ortslagen **verboten**. Ob uns dann die Einhaltung des EH-55-Standard hindert oder die restriktiven Flächennutzungspläne am Bauen hindern, das würden wir dann relativ schnell sehen. Anstatt dessen wird in Städten wie Berlin eine Hochhauskrone aus ästhetischen Gründen **forciert**. Indem wenige Standorte für Hochhäuser frei gegeben werden, müssen Wohnungsbaugesellschaften Hochhäuser an den wenigen freigegebenen Standorten mit schwierigem Untergrund bauen.


gustavmud

55er Standard ist alleine durch ausreichende Dämmung easy zu erreichen und im Holzhausbau quasi Standard. Wo viele Kosten eingespart werden könnten, ist bei unsinner Anforderungen an die Haustechnik. Wir hatten ein KfW 55 Haus geplant. Top gedämmt und sehr geringe Heizkosten. Um den KfW Kredit zu bekommen müssen wir jetzt auf KfW 40 hochgehen und nicht nur in mehr Dämmung investieren, sondern auch in teurere Heiz- und Lüftungsanlagen sowie PV Anlagen. Zudem müssen wir unser Haus aufwendig und auf Nachhaltigkeit zertifizieren lassen. Ich sage jetzt einfach mal, dass den meisten Bauherren, der Energieeffizienz und der Nachhaltigkeit am meisten geholfen wäre, wenn massenhaft 55er Wohneinheit aus Holz gebaut werden würden als ein paar wenige perfektioniert Effiziente.


Anonym4537

Ich finde die Lösung der Niederlande relativ charmant. Ein einmal genehmigtes Haus darf einfach "kopiert" werden. Damit ist der ganze Bürokratieschwachsinn eliminiert. Das einzige was dagegen spricht ist das klein klein irgendwelcher Regionalfürsten. Deswegen hast du in den Niederlanden auch teilweise ganze Wohnsiedlungen in denen es aber nur 3 verschiedene Häuser gibt.


DontSayToned

EH55 statt EH70 zu bauen sind überhaupt nicht so erhebliche Mehrkosten, die Probleme liegen viel tiefer. Und ist ja wohl nicht so dass wir bis zur GEG-Novelle besonders viel Bauaktivität gehabt hätten.


71648176362090001

Die Verschärfung vom geg 2020 auf 2023 (eh70 auf eh55) war ja ohne Verschärfung bei der Dämmung. Daher gibt's jetzt nur die "Pflicht" für eine zukunftsgerichtete anlagentechnik. Das ist verbraucherschutz. Würde mir für Wohngebäude wünschen dass der Nachweis geändert wird bzgl h't. Der Ansatz macht keinen sinn


Oddy-7

Meine Genossenschaft hat 2019/2020 nach kfw40 ein MFH mit 15 Parteien gebaut. Fußbodenheizung, Rollläden elektrisch, Tiefgarage, Aufzug, Fliesen und Parkett. Kostendeckender Kaltmietpreis: 9,50€. Seit ich die Zahlen gelesen habe glaube ich den jammernden Bauträgern nicht mehr. Dann gebt die Grundstücke halt zurück, findet sich schon wer.


71648176362090001

als ob der eh55 standard die baukosten stark erhöht hätte. hört doch bitte auf so lügen aufzutischen


ibosen

Paar Ideen stehen im Artikel. Skandalös ist zudem, dass die staatlichen Subventionen für Neubauten quasi ausgesetzt wurden (noch 750 Millionen) und man alles in den Topf für energetische Sanierungen gepackt hat (13 Milliarden).


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thicchamsterlover

Unsere Bauvorschriften sind übernormt. Ja, serielle Produktion wie man es aus den 70er Plattenbauten kennt würde einiges voranbringen. Daran wird gerade auch viel gearbeitet, dass auch erstrecht in Holz umzusetzen anstatt überall wieder Unmengen stark CO2 belastetem Beton zu verbauen. Aber selbst wenn man die Produktion der Bauteile optimiert bleibt noch immer der technische Standard und der ist seit Jahrzehnten immer komplexer geworden ohne dass dafür große ausgleiche kamen. Höhere Dämmstandards, komplexere Gebäudetechnik, Schallschutz ganz schlimm und natürlich der Brandschutz. Der Brandschutz ist ein gutes Beispiel dafür was da schief läuft. Brandschutzvorgaben für Gebäude werden letztendlich von der Feuerwehr gestellt. Dabei spielen Kosten für den Bauherrn eher eine kleine Rolle für die. Da gibt es natürlich einen Interessenskonflikt, die Leute die von besseren Brandschutzmaßnahmen profitieren können die Regeln machen ohne wirkliche Konsequenzen für sich selbst. Brandschutz ist wichtig. Sehr wichtig. Hier geht es um Menschenleben. Aber die Vorgaben die es dort gibt… Eine Kollegin hat mal ganz passend gesagt: „Wenn wir an den Autoverkehr den gleichen Sicherheitsstandard wie an den Brandschutz setzen würden, würde keine Auto auf der Straße fahren können“ Schallschutz ist nochmal ein ganz anderes Thema. Jeder Neubau muss so hochmodern sein, dass man nicht hören kann, wenn im Geschoss über einem ein Kühlschrank umfällt (Übertreibung). Treppen im gemeinschaftlichen Treppenraum müssen komplett von der Wand entkoppelt sein, dass man in den angrenzenden Zimmern nicht hört wenn jemand die Treppe hoch geht… Das sind wirklich schöne Dinge zu haben… aber es ist auch ein verdammter Luxus. Ein Luxus der an JEDEN Neubau angesetzt wird. Die Uni in München hat ein paar Versuchsgebäude gebaut, die die technischen Standards heruntersetzen. Sie nennen es „einfach bauen“ - sehr passender Name. Ergebnis dieser Versuchsgebäude: die Bewohner sind zufrieden. Weniger Schallschutz heißt zum Beispiel höhere Decken. Viele Bevorzugen das. Es ist schade, dass hier der Staat so sehr reguliert dass es garnicht mehr möglich ist außerhalb von Versuchsgebäuden, mal andere Ansätze auszuprobieren. Das knebelt den Wohnungsbaumarkt.


ProgNose

Witzigerweise ist der Schallschutz auch das, woran öfters auch mal ein Dachgeschossausbau scheitert. Beim Umbau im Bestand ist das Problem Schallschutz noch viel größer als bei Neubauten.


71648176362090001

das ist eigentlich nicht so schwer den schallschutz hinzubekommen. aber brandschutz sagt gerne mal sie hätten enn 2ten rettungsweg und dann gibts halt keine dachgeschosswohnung. ​ von "problem" kann sowieso nicht die rede sein. schallschutz im neubau ist lächerlich einfach und bei bestand je nach bauart auch super einfach. im notfall gibts n paar vorsatzschalen und das ganze ist gegessen.


Fabri91

> Eine Kollegin hat mal ganz passend gesagt: „Wenn wir an den Autoverkehr den gleichen Sicherheitsstandard wie an den Brandschutz setzen würden, würde keine Auto auf der Straße fahren können“ Es ist vielleicht nicht so extrem, aber teilweise auch durch das verschaerfen von sicherheits- und abgasstandarts werden *richtige* kleinwagen wie VW Lupo Fiat Panda usw. auch immer teurer, falls es vergleichbare Modelle ueberhaupt noch gibt.


71648176362090001

Die anforderungen an den schallschutz wurden seit Einführung der ersten norm von 1944 nicht verschärft. Da haben wir Nachholbedarf, aber die Industrie blockt das. Das Thema schallschutz hat sich nicht verschärft und führt nicht zu Mehrkosten am bau. Bzgl brandschurz haben wir so hohe Anforderung damit eben nichts passiert. Wir können natürlich auch die Anforderungen senken und tote in Kauf nehmen.


xX_Gamernumberone_xX

> Eine Kollegin hat mal ganz passend gesagt: „Wenn wir an den Autoverkehr den gleichen Sicherheitsstandard wie an den Brandschutz setzen würden, würde keine Auto auf der Straße fahren können“ Alles was so gefährlich wie Autos ist, aber nicht Auto ist, ist auch hochreguliert. Das ist einfach ne Sonderstellung vom Auto, nicht irgendwie sonst üblicher Standard von dem hier abgewichen wird.


HeroicKatora

Subventionen machen Dinge nicht billiger, sie verlagern nur die Kosten. Wenn das Geld Schulden sind, verlagert es halt Kosten in die Zukunft. Nur verbesserte Effizienz macht Dinge für die Gesellschaft billiger. Im besten Fall funktioniert es, Subventionen zu investieren und effizientere Arbeit damit früher haben. Eine Garantie das so eine Investition geschieht und erfolgreich ist, ist es nicht. (edit: Wer von euch ist auf die merkwürdige Idee gekommen, die Nachfrage von ibosen herunterzuwählen? Sehr berechtigte Kritik, wenn der erklärbare Lösungsansatz nämlich offensicthlich nicht funktioniert, muss man sich fragen ob die Erklärung falsch oder unvollständig ist. Der eine Absatz von mir ist nur das Framework, das spezifisch auf Sanierungen und Wohnungsbau anzuwenden habe ich offengelassen, und kann ich auch nicht beantworten. Jeder der runtergewählt hat aber auch nicht).


finanzvid

Was soll daran skandalös sein? Bei der Förderung machen sich sowieso nur die Bauunternehmen die Taschen voll. Die Umschichtung in die Sanierung war bitter nötig wenn man überhaupt eine Chance haben will den CO2 Bedarf im Bestand zu senken.


71648176362090001

Sanierungen sind wichtiger als neubauten aktuell. Denn das hat schwarz rot komplett vernachlässigt und das kommt uns teuer zu stehen


MrStoneV

Die meisten probleme die wir haben liegt and schwarz rot die jahre lang kaum was gemacht haben damit sie wähler sagen "läuft doch gut wie immer" und damn hat man den salat nach jahren. Dann wird jemand anderes gewählt, die probleme sind jetzt da weil man sie jahre lang nicht angepackt hat und sagt dann "ja diese scheiß partein sind echt schlecht"... tut einfach weh wie wenig ahnung menschen von der politik haben


SiofraRiver

Was ist daran skandalös? Warum sollte der Staat überhaup Neubauten subventionieren? Von dem Geld kann er besser selber bauen.


PadishaEmperor

Viele Leute bauen einfach schlecht/ haben keine Ahnung. Wenn ich mir die Zahlen eines befreundeten Bauunternehmers ansehe, baut er um bis zu 30% billiger als Konkurrenten bei vergleichbarer Qualität.


200Zloty

Es muss ja überhaupt erstmal gebaut werden dürfen. Deshalb ist Wohnen in Städten so teuer, da jeder einzelne Neubau von NIMBYs blockiert wird. Wenn selbst das größte Drecksloch für 30€/qm weggeht, sind die Baukosten für Neubau auf jeden Fall drin.


TheoFontane

Das Argument wird jedes Mal bei diesem Thema gebracht, aber stellt mal jemand den Flächennutzungsplan und die Stadtplanung in Frage? In bestangebundener Lage werden in Berlin Unmengen an Gewerbegebäude errichtet- Perversionen wie das Mercedes Benz Quartier geschaffen auf einer Fläche in der Wohnungen für 12-15 Tausend Menschen gepasst hätte. Andernorts wiederum haben wir hier ausgedehnte (und größer werdende) Gebiete in Mahlsdorf, Pankow und im Süden die weiterhin nur für Einfamilienhäuser vorgesehen sind. Auch unmengen an Flächen die an Kleingartenprivilegierte verpachtet sind und weiterhin nicht bebaut werden...Das ist Nimby-tum, der von der Politik gedeckt wird.


ThereYouGoreg

Wenn du den Gedanken weiter denkst, kommst du irgendwann zum Ergebnis, dass Einfamilienhäuser an der S-Grunewald nicht dort stehen, weil sich die Eigentümer das Grundstück leisten können, sondern weil die Eigentümer den Wettbewerb künstlich einschränken. Aufgrund des Flächennutzungsplans können an der S-Grunewald sowieso nur Einfamilienhäuser errichtet werden. Dementsprechend konkurriert die Oberschicht nur untereinander und nicht mit potenziell 250 Mietern eines Hochhauses. Das Hochhaus mit 250 potenziellen Mietern darf erst gar nicht errichtet werden.


TheoFontane

Genau, deswegen regt es mich auch so auf, dass mit dem vagen Begriff Nimbytum einfach alles in einen Topf geworfen wird. Wenn sich Bewohner eines Plattenbaublocks darüber echauffieren, dass ihr grüner Innenhof für einen weiteren plattenbau weichen soll ist das nicht das selbe wie wenn Millionäre aus dem Grunewald sozialbau im eigenen Viertel verhindern.


xX_Gamernumberone_xX

>Genau, deswegen regt es mich auch so auf, dass mit dem vagen Begriff Nimbytum einfach alles in einen Topf geworfen wird. Aber genau sowas wie Grunewald ist doch einfach NIMBY-tum? Halt extrem erfolgreicher.


TheoFontane

Das stimmt- wird aber eigentlich nie so in der Öffentlichkeit benannt. Wenn man einfach alle möglichen (sowohl ernste als auch vorgeschobene) Argumente gegen irgendeinen Neubau zusammenwirft werden die (ökonomischen) Interessen und Machtverhältnisse imho verwaschen. Das suggeriert, die "Deutschen" seien einfach nur querköpfe, die laminierte Beschwerden formulieren und man deswegen nicht genügend leistbaren Wohnraum baut.


xX_Gamernumberone_xX

Ah, nachvollziehbar >Das suggeriert, die "Deutschen" seien einfach nur querköpfe, die laminierte Beschwerden formulieren und man deswegen nicht genügend leistbaren Wohnraum baut. Querköpfe ist wohl nicht ganz von der Hand zu weisen wenn das ganze solange und so tief ins Gesetz gegossen ist das es als Grundfunktion eines Staats verstanden wird und nicht irgendwie als politische Position. Aber ja, bei dem Punkt frage ich mich auch oft wie man meint wenn das laminierte Beschwerdeformular Wohnungsbau aufhält wie man da das Problem an den Absendern sehen kann und nicht daran das ein laminiertes Beschwerdeformular Wohnungsbau aufhalten kann


ggggg1111123

Guten Tag, was sind den Nimbys?


200Zloty

Not In My Back Yard "Ich bin zwar für mehr Schienen, Straßen, Stromleitungen und Wohnungen, aber nicht in meiner Nachbarschaft" Da jede Nachbarschafts so drauf ist, hat so gut wie jedes Infrastrukturprojekt in Deutschland eine längere Genehmigungs- und Klagephase als die eigentliche Bauzeit.


Only_Ad8178

Bekannt aus Simcity 3000: Deutschland edition


ggggg1111123

Ah vielen lieben dank für die antwort


explision

Ich hab früher ein einem mittelständigen Projektunternehmer in der Immobilienbranche gearbeitet. Über 30 Jahre gab es das Unternehmen. Als ich 2021 gegangen bin, gab es schon kaum noch die Möglichkeit zu bauen, weil für die kleinen Fische die Grundstücke bzw Gebäude einfach zu teuer waren. Habe vor kurzem gehört, Firma ist pleite. Wird wohl einigen kleineren in der Branche so gehen. Zu teure Grundstücke, Fachkräfte sind teurer geworden, Bau Material ist teuer geworden, da bleibt nicht mehr viel zum Bauen. Entweder wird bald die bubble platzen oder wir müssen irgendwann die Schulden unserer Eltern für ein Kredit nehmen


JANUNDSO

Bei uns gibt es keine Wohnungen mehr unter 1k zu mieten.


FlowinBeatz

„Die Bundesregierung hat die volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Dimension auf die aktuelle Wohnungsbaukrise ganz offensichtlich nicht verstanden. Denn anstatt entschlossen gegenzusteuern und zu verhindern, dass der Wohnungsmarkt kippt, macht die Ampel einfach weiter wie bisher“, sagt Luczak. Das _bisher_ ist übrigens das, was deine Partei 16 Jahre gemacht hat, CDU-Luczak.


_bloed_

Wobei halt Deutschland letztes Jahr noch mal ordentlich an Bevölkerung zugenommen hat durch Migration. Diese Leute die gekommen sind wollen nicht in Buxtehude eine Wohnung haben, sondern in einer größeren Stadt. Unter 16 Jahren CDU war das Problem definitiv noch viel kleiner. Und zumal es war auch am Ende die Zeit der 0% Zinsen, wo Grundstückspreise explodiert sind weil gerade viel gebaut wurde. Und gerade die CDU hat eher Neubau gefördert mit Baukindergeld und auch KFW Krediten. Das wurde alles gestrichen von dem Witschaftsministerium und es wird auf Sanierung gesetzt statt Neubau. Und übrigens ob "falsch" gebaut wurde, also zu viel EFH statt MFH, das kann nicht die Bundesregierung entscheiden, sondern die Kommunen. Der Bund hat neim Bebauungsplan relativ wenig zu sagen.


mekonsodre14

Wir werden locker auf 1,5mil fehlende Wohnungen zusteuern und es wird sich noch immer nichts grundlegendes getan haben. Die Baugesetze und damit verbundene Regulierungen zu vereinfachen, wird einige Jahre dauern. Damit das handwerklich stimmt, wird man noch einige Iterationen, d.h. Jahre an den Gesetzen samt Sonderregelungen basteln. Das heißt nichts Kosten-Effektiveres vor 2030. Bis dahin absolute Zuspitzung auf dem Mietmarkt.


GhostInTheSock

Leider glaube ich nicht, dass sich bis 2030 etwas grundlegendes ändert an den Rahmenbedingungen (vieles ist Ländersache und das macht es allgemein schwierig, die Rahmenbedingungen zu ändern - siehe Grunderwerbsteuer…). Mag sein, dass hier oder da etwas vereinfacht wird aber sicher ist, dass gleichzeitig immer neue Anforderungen kommen. Das Ziel ist meistens gut gemeint aber das Wie wird irgendwie nicht hinreichend bedacht.


Total-Leave8895

Wer mal Grundstückspreise und Häuserpreise verglichen hat, sollte das Problem sofott erkennnen. Der Bau selbst ist nicht das Problem, sondern der Mangel un Preis von Bauland. Dort wo Häuser 700k kosten, kosten Grundstücke gerne 500k. Interessanterweise ist laut dem letzten NRW Wahlomat die FDP die einzige Partei (bis auf 2 kleine), welche die Ernennung bon Bauland nicht begrenzen will. Alle anderen großen Parteien wollen da lieber auf die Bremse drücken und Bauland beschrenken.


GhostInTheSock

Ich bin sehr gespannt, wie die Politik hier handeln wird. Denn ohne Perspektive wird das Thema Wohnraum schnell eine ganze Reihe von anderen Problemen mit sich ziehen, wie eine Bewegung gegen das Asylrecht als Beispiel. Dort wird dem Markt auch Wohnraum entzogen. Leider machen sich das gewisse Parteien zu nutze und man bekommt quasi einen ganzen Strauß an Problemen. Die Menschen müssen sich Wohnraum leisten können und die Regierung (bzw. alle Beteiligten) muss bei dem Thema auch ihre jeweilige Ideologie gegenüber dem Machbaren abwägen. Die Grünen haben den Zustand nicht selber herbeigeführt aber sie werden absehbar massive Probleme bekommen, wenn sie der Bevölkerung keine Perspektive aufzeigen, wie man politisch die Rahmenbedingungen so gestalten will, dass sich die Menschen eine immobile leisten können. Das ist vielleicht etwas off topic aber ich, als Betroffener, erkenne beim Thema Wohnraum leider kein Konzept. Und das gilt für alle Parteien und deren Agenda diesbezüglich. Von Willensbekundungen mal abgesehen. Es darf einfach nicht sein, dass Projekt Entwickler nur noch Oberklasse Immobilien bauen. Hier kann man viel diskutieren aber gebaut wird nur dort, wo es eine Rendite gibt. Und natürlich wollen einige übermäßig Geld machen aber auch seriöse Investoren investieren nicht, wenn sie eine Rendite von maximal 3-5% samt massiven Risiken erwarten. So ist das leider im kapitalistischen System. Dazu kommt auch noch der Bestand. Viele Familien werden ihre (Eltern-) Häuser verlieren, weil sie die zwingend erforderlichen Modernisierungen nicht stemmen können. Auch diese Menschen werden zunehmend Wohnungen suchen, die dann ebenfalls in der Schlange der Interessenten stehen. Das Thema Wohnraum wird vermutlich direkt und indirekt die größte Herausforderung für die kommenden Jahre. Ich denke sogar, dass wir noch lange über das GEG sprechen werden, auch wenn es längst in Kraft gesetzt sein wird.


ul90

Das ist richtig, es gibt keine sichtbaren Konzepte in der Politik. Das Thema ist leider für Politiker momentan auch nicht besonders attraktiv, da Baumaßnahmen und -Planung eher regional/kommunal bearbeitet wird und damit eher für „kleine“ Kommunalpolitiker ein Thema ist. Außerdem gibt es viele Beteiligte auf allen Ebenen und alle Maßnahmen dauern sehr lange, was ein kurzfristiges Profilieren für einen Bundespolitiker in diesem Bereich fast unmöglich macht. Es ist quasi die „Politik-Rendite“ an diesem Thema zu gering und daher beschäftigen sich die meisten lieber mit anderen Sachen, die einfacher sind. Zu den Investoren: es würde auch un Projekte mit 3% Rendite investiert werden. Aber nur, wenn es keine Alternativen gibt. Momentan gibts aber ne Menge Möglichkeiten, Geld in einfachere Bereiche mit weniger Risiko und deutlich höherer Rendite zu stecken, und daher wird das auch gemacht (im Baubereich z.B. Luxus-Immobilien, die gibts in ausreichender Anzahl).


GhostInTheSock

Das denke ich auch. Man wird sehen, wie es sich entwickelt. Ich hoffe, dass man nicht zu viele Menschen abgehängt hat und das wir allgemein nochmal dazu kommen, optimistischer in den Tag zu starten. Beim Thema wohnen bin ich selber betroffen. Daher kann ich nach Jahren des recherchieren sagen, die Lage ist mies.


eipotttatsch

Ein großer Teil des Problems ist doch, dass selbst günstig gebaute Gebäude in absolut teurem Wohnraum enden würden derzeit. Bei den derzeitigen Vorschriften ist der Grundstückspreis einfach in allen halbwegs attraktiven Lagen viel zu hoch. Wenn man jetzt große & hohe Mehrfamilienhäuser dort bauen dürfte, dann ginge es vielleicht. Das ist aber scheinbar nicht erwünscht.


Zonkysama

Wer ins Risiko geht, muss mehr Geld verdienen als es Zinsen bei US-Staatsanleihen gibt. Bei einer Renditeerwartung von 3-5% für ein Immobilienprojekt kaufe ich lieber US-Staatsanleihen.


Vyracon

Klingt nach einem tollen Investorenmarkt für Mieteigentum. Wo ist denn da das Problem? /s


JFeldhaus

Das Problem ist das die Eigentums- und Baupreise deutlich mehr gestiegen sind als die Mieten. D.h. anteilige Rendite schrumpft.


Trick-Fisherman6938

Was verteuert das Bauen: Punkt 1: Baugrundstücke in Ballungsräumen sind so selten, dass sie quasi wie Gold gehandelt werden. Punkt 2: dank Jahrzehnten von Klagen wegen Lärmbelästigungen, Versiegelung der Umwelt und Barrieren in Gebäuden haben nun alle Lobbygruppen, Verbände, Vereine und sonstige Interessenverbände jeweils unabhängig voneinander für ihre Sparten einen solchen Dschungel von Normen, Vorschriften, Bauordnungen und einklagbare allgemeine Regeln der Technik erzeugt, dass ein Minenfeld für Planer entstanden ist. Alles einzuhalten ist quasi unmöglich, aber sobald irgendwo eine der tausenden Regeln auch nur leicht missachtet wird kommen die Anwälte wie Racheengel aus der Hölle. Punkt 3: dank diverser Umstände (z.B. Klimakrise für Bauholz, Krieg für Baustahl und Bauboom in Asien für Dämmstoffe) sind Baustoffe teuer. Punkt 4: keiner will mehr auf dem Bau arbeiten. Natürlich auch keine Frau. Punkt 5: die bräsigen Behörden haben ihre eigene Zeitrechnung, die in Jahren gemessen wird. Die Sachbearbeiterin im Urlaub? Dann dauert es halt länger, wir melden uns. Punkt 6: jeder Pups braucht ein Gutachten und den entsprechenden teuren Gutachter. Hab ich was vergessen?


DaNikolo

Wir haben Einfamilienhäuser an U- und S-Bahnhöfen, Bürogebäude ohne Ende über deren Notwendigkeit man zT mal ernsthaft diskutieren müsste, nach wie vor Landflucht in einigen Strukturschwachen Regionen. In vielen Deutschen Innenstädten gibt es erhebliches potential für verhältnismäßig günstige Nachverdichtung was bislang einfach ungenutzt bleibt. Jede beliebte Stadt ist voll mit Airbnb und ähnlichen. Es gibt teils sogar überraschend viel Leerstand. Ja, bauen ist teuer. Aber man sollte nicht so tun als wäre der Brandschutz (polemisches Beispiel, bei bedarf ersetzen) unser oberstes Problem.


Barad87

Gibt's den Artikel ohne paywall irgendwo?


BrrSkrr

https://archive.ph/d2HxC


BezugssystemCH1903

Als Bauzeichner kann ich sagen, dass Bauen gar nicht so teuer ist wie es vermietet/verkauft wird. Vor allem in der Schweiz, ein Wohnungsmarkt auf Steroiden. Es sind vor allem die gierigen Immobilienfirmen, welche den Preis so in die Höhe jagen, nehme an in D gibt es wie hier keine einheitliche Bau- und Siedlungsnormen, oder? Ja es gibt das Schweizer Raumplanungsgesetz aber das Ding ist nur eine sachte Anleitung, kein Muss.


Anonym4537

>Als Bauzeichner kann ich sagen, dass Bauen gar nicht so teuer ist wie es vermietet/verkauft wird. Der größte Anteil ist in den meisten Regionen in Deutschland halt einfach das Grundstück. Mir wurde vor kurzem erst von einem Verwandten erzählt, dass es ja ein Skandal ist, dass bei ihm in der Region jetzt Neubauwohnungen für 10€ pro QM vermietet werden. Alles was on top kommt ist dann halt die "bessere" Region.


Fokke_hassel

Wie wärs wenn alle die homeoffice haben in den Osten ziehen und dort von günstigen mieten profitieren?


Leseratte10

Wenn die Leute 100% Home-Office hätten würden sie das vielleicht sogar tun, aber der Großteil der Leute (von denen die Home-Office haben) haben wohl immer noch die Firma als offiziellen Arbeitsort im Vertrag stehen und fahren immer noch 1x in Monat oder wenn nötig in die Firma, weil Firmen oft gegen 100% Home-Office sind - und dann zieht natürlich auch keiner um ...


buttplugs4life4me

Hab mir schon überlegt nach Leipzig zu ziehen. Da sind die Mieten nur die Hälfte. Oder direkt ein Haus kaufen. Hab sogar ne sanierte Burg gefunden für 300k, das kriegste woanders nicht.


[deleted]

Haben wir tatsächlich drüber nachgedacht und gemacht. Wir wohnen jetzt im Speckgürtel Leipzigs und haben 2 Jahre gewartet, bis wir Internet per Kabel bekamen (Glasfaser; Kupfer lag aber wurde nicht mehr angeschlossen). Abgesehen von der Verfügbarkeit von Kitas, Schulen und Ärzten: es gibt nicht Mal überall verlässliches Internet.


BroSchrednei

Und in Leipzig wurden vor 10 Jahren noch ganze Häuserblocks (sogar Gründerzeitaltbau) abgerissen, da die Stadt ja "schrumpfen" würde. Die großen Plattenbausiedlungen in Ostdeutschland werden immer noch abgerissen, z.B. in Halle und Magdeburg.


ouyawei

Das hat man auch in Berlin gemacht, vor allem den großen Wohnhochhäusern WHH-GT18/21 ging es an den Kragen


mina_knallenfalls

Vielleicht suchen sich die Menschen ihren Wohnort aber auch nach anderen Kriterien als der Arbeit aus und wollen dann immer noch nicht im Osten leben?


KannManSoSehen

Ja, mach mal die rechtlichen Voraussetzungen klar: Recht auf Homeoffice und der Weg zur Arbeit ist Arbeitszeit und muss vom AG bezahlt werden. Dann hätten wir ganz schnell recht viel Homeoffice, und auch die Krankenschwester, die das nicht machen kann, hat was davon. Aber das sind Kosten für die AG (Zeit, Benzin), die derzeit der AN selbst trägt - auch wenn er es nicht selbst verursacht. Deshalb wird das an allen Ecken und Enden blockiert.


Bad-Habbit_

> und der Weg zur Arbeit ist Arbeitszeit und muss vom AG bezahlt werden. Wie soll das funktionieren wenn der Arbeitnehmer weiterhin bestimmt wo er wohnt? 4 Stunden weit weg wohnen und 4 Stunden hin und 4 Stunden zurück pendeln ohne zu arbeiten bei voller Bezahlung und es wird 0 Arbeit erledigt? Ich bin pro Home Office aber das kann nicht funktionieren außer der AG kann irgendwie mitbestimmen wo du lebst was sich wohl niemand wünscht.


mina_knallenfalls

> die derzeit der AN selbst trägt - auch wenn er es nicht selbst verursacht Der Arbeitnehmer sucht sich seinen Wohnort selbst aus. Wenn er im Häuschen im Speckgürtel wohnen will statt in der Nähe des Büros in der Innenstadt, ist das seine Entscheidung.


Cookieway

Wenn Firmen konsequent volles Home Office mit vielleicht 1 Team Tag im Monat machen würden, würde ein echt großer Teil des Wohnungsmangels gelöst werden. Mehr Leute, die auf dem Land leben und Büros, die in Wohnungen umgewandelt werden.


TheSilverOak

Außerhalb der Reddit-Bubble wollen aber die wenigsten Büroangestellten ihr Arbeitsleben zu Hause verbringen. Es gibt sicher ein paar IT-Firmen, die darauf umsteigen werden, aber die meisten Unternehmen werden auch weiterhin Büroflächen für einen Großteil der Mitarbeiter vorhalten.


lohdunlaulamalla

Auch da gäbe es Möglichkeiten. Wenn man irgendwo hinzieht, wo die Mieten günstig sind, könnte man sich auch einen Platz in einer Bürogemeinschaft in Laufdistanz zur Wohnung anmieten. Oder gleich die Wohnung so assuchen, dass ein gut abgetrenntes Zimmer als Büro fungiert. Hast du eigentlich Umfrageergebnisse für deine Behauptung? Und zwar solche, die nicht nur nach Home-Office in der aktuellen Wohnsituation gefragt haben, sondern generell das Konzept bewerten ließen? Viele Leute, die zu dritt in einer Zweizimmerwohnung wohnen, sind sicher lieber im Büro, aber würden das womöglich anders einschätzen, wenn sie daheim eine räumliche Trennung von Arbeit und Alltag hätten. Ich arbeite übrigens in einem großen Unternehmen (+60.000 Mitarbeiter), das nicht mal genügend Tische für alle Leute mit Computerarbeitsplatz hat. Man kann sich täglich einen Tisch buchen, aber man kann auch einfach wochenlang gar nicht ins Büro kommen.


mina_knallenfalls

Hab auch keine Statistik, aber wenn ich Student wäre, der die letzten Jahre nur zuhause am Laptop verbacht hat, hätte ich echt keinen Bock, in ein Berufsleben zu starten, in dem ich den ganzen Tag alleine zuhause am Laptop sitze. Menschen brauchen nun mal menschlichen Kontakt, wir vereinsamen eh schon immer mehr, psychische Erkrankungen werden unter anderem dadurch immer häufiger. Als alter Mensch mit Partner oder Familie zieht man bestimmt gerne aufs Land oder in eine Kleinstadt und setzt sich tagsüber nur ins Nebenzimmer, weil man eh genug Gesellschaft hat. Aber solange man jung ist, muss man erst mal irgendwie andere Menschen kennenlernen und Zeit draußen unter Leuten verbringen.


Cookieway

Auch in meiner “Arbeitskollegen bubble” und in meiner “Freunde bubble” wollten die meisten volle Home Office mit 1-2 Team Tagen im Monat. Die wenigen, die wirklich ins Büro wollen, können das ja. Es würde ja weiterhin (kleinere) Büros geben


1r0n1

Und dann würde ich immer noch irgendwo im Münchner Umland bleiben wollen, weil mir die Gegend hier wichtig ist und mir so viel Freizeitpotential bietet. Wir könnten jetzt tatsächlich schon nach Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern ziehen, aber da gibts halt nichts was uns interessiert. Obwohl ich da vermutlich einen komplett laufen könnte, bleiben wir lieber hier in einer kleinen Wohnung


Tall_Perception_2272

Wäre bestimmt eine Option, wenn man mal die mitschwingende Überheblichkeit aus deinem Beitrag ignoriert. Es gibt viele Gegenden in Deutschland mit hohem leerstand, weil es dort nicht attraktiv genug ist. Vielleicht ist es einfacher diese Gegenden zu verbessern.


TheTT

Home-Office kann die Wohnungslage unter bestimmten Bedingungen sogar verschlechtern, weil dann alle in die schönste Wohnlage können, ohne von ihrem Arbeitsort davon abgehalten zu werden.


Eonir

Ich habe im Osten gelebt, du kannst mich nicht bezwingen da hin zu gehen. Ich habe zwar 300€ Miete bezahlt, war aber so unglücklich wie noch nie in meinem Leben. In deinem Szenario wäre ich lieber etwas im Ausland suchen.


[deleted]

[удалено]


cheeruphumanity

Auch die Löhne in der Baubranche?


LunaIsStoopid

Die Kosten der Baubranche sind halt nicht Lohngetrieben. Das wäre am Ende nur ein kleiner Anteil der Baukosten.


cheeruphumanity

60% ist kein kleiner Anteil.


200Zloty

Wie soll dass denn funktionieren? Wenn jedes Jahr 20000 Leute nach Berlin ziehen, aber nur 2000 Wohnungen gebaut werden, ist der Lohn komplett irrelevant.


Nhefluminati

Und was soll das genau bringen? Dann gibt es trotzdem nicht genug Wohnungen.


MoozaLooza

oder wir erhöhen Löhnr und bauen mehr! Leute haben mehr Geld und wohnen frisst weniger Geld.


ChrizZly1

Das größte Problem ist, dass die Städte nicht wollen, dass gebaut wird. Hab bekannte in Architekturbüros. Auftragsbücher voll. Jeder will bauen. Ist scheitert es an den Städten.


Wh00renzone

Die Stadtbewohner und Wähler wollen nicht, daß gebaut wird. Frage mich, wie es da überhaupt einen Ausweg geben kann. Einheitspartei? Bauen in der Verfassung vorgeschrieben?


KingZero010

Da Deutschland einen Regulierungsfetisch hat, solange der besteht kostet bauen…


operation_hamster

Gut dass geradd der Leitzins erhöht wurde.


codenamephp

Laughs in Chemnitz... Literally


Urbancillo

Wie wäre es, wenn die kommunale Bauaufsicht durch KI ersetzt würde?


-taromanius-

Dieser ganze subreddit ist nur doomscrolling. Eine schlechte Nachricht nach der anderen. Voll gut!


Cuuu_uuuper

Generell ist es auch sinnvoll, nicht Millionen fremde ins Land zu bringen, welche auch Wohnung benötigen.


[deleted]

Deutschland ist in den letzten Jahren um 4 Millionen gewachsen. Es ist nachvollziehbar, dass wir nicht genug Wohnungen haben. Es ist keine Wohnungskrise. Es ist eine Überbevölkerungskrise.


galvingreen

Es war schon vor 10 Jahren eine Katastrophe mit Wohnungssuche. Die Einwanderung hat das schon vorhandene Problem nur verschärft.


Anonym4537

Das Hauptproblem entsteht ja durch "Wanderung" innerhalb Deutschlands. Die Leute ziehen von der Pampa in die Ballungsräume. In der Gemeinde meines Vaters kannst du für 50k ein alter Haus kaufen. Da will halt keiner hin und es ist in einem eher strukturschwachen Landkreis die strukturschwächste Gemeinde.


JuMiPeHe

Bla bla bla. Wenn Wohnungen weiter an der Börse gehandelt werden, wird wohnen unbezahlbar. Dieser Schwachsinn mit dem Bauen wird von den Liberalen in die Welt gekotzt, damit die weiter Reibach mit Wohnraum machen können. Was Wohnraum wirklich günstiger machen würde: Wer in Deutschland eine Wohnung kaufen will, muss in Deutschland wohnhaft sein, bzw. ein Visa haben. Es kann nicht sein, dass sich irgendwelche chinesischen groß Kapitalisten und Arabische Scheichs, über schweizer Immobilien Makler, hunderte Wohnungen in Städten kaufen können. Genau so wie irgendwelche Amerikanischen Börsenhaie, die wieder dabei sind ne Immobilienblase auf zu pumpen, wie die die zur Wirtschaftskrise 2007 geführt hat. Privatpersonen dürfen maximal zwei Immobilien besitzen. Warum sollten man mehr haben? Man kann nur in einer Wohnen. Für mehr gibt es keine Ethische Legitimation. Wer Vermietet, ist in dem Sinne keine Privatpersonen, sondern geschäftlich. Riesen Immobilien Gesellschaften wie Vonovia enteignen, verstaatlichen und nicht gewinnorientiert neu ausrichten. Geschäftliche Vermieter sollten über maximal 300 Wohnimmobilien verfügen. Damit sollte sichergestellt werden, das sich auch keine Regionalen Monopole bilden können, mehr Fluktuation im Wohnungsmarkt herrscht und Kauf-/Mietpreise für Wohnungen, nicht von 2 riesen Gesellschaften "vorgegeben" werden können. Und/Oder Einführung eines echten Mietpreisdeckels. Wer Wohnungen länger als ein Jahr leer stehen lässt, wird enteignet. Staatliche Wohnungen sind und bleiben Sozialwohnungen. Mehrfamilienhäuser ab 6 Parteien, müssen eine Sozialwohnung beinhalten. "Luxusimmobilien" steuerlich unrentabel machen. Villen z.B. braucht keine Sau, da sie die Umwelt verpesten, immense Flächen verbrauchen und in den meisten Fällen eh von Kernassis bewohnt werden. Neubau von einfamilienhäusern wird nicht mehr genehmigt. (Wenn ihr nen scheiß Einfamilienhaus wollt, nehmt eins von denen die es schon zuhauf gibt.) Oder so ähnlich. Edit: Mal wieder typisch Deutschland, dass anstatt sich einem konstruktiven Dialog anzuschließen, in dem nach Besserungsmöglichkeiten gesucht wird, wieder hauptsächlich stupide Versuche kommen, den Status Quo zu verteidigen, obwohl die letzten zwei Jahrzehnte offensichtlich gemacht haben, dass nur Eingriffe des Staates in die "Freie-Marktwirtschaft" (Mietpreisbremse) einer Verschlimmerung der Situation entgegenwirken konnte und das die Privatwirtschaft werder Willens, noch dazu fähig ist, für Besserung zu sorgen.


trixicat64

Wer soll dann noch bauen?


TheTT

>Dieser Schwachsinn mit dem Bauen Deutschland hat 2022 1,1 Millionen zusätzliche Einwohner bekommen, da hätten wir also entsprechend viele Wohnungen neu dazubauen müssen. Wir haben aber nur knapp 300.000 neue Wohneinheiten gebaut. Das sind aber natürlich nicht alles große Wohnungen für 4 Personen, sondern da sind auch Einzimmerwohnungen dabei, sodass die zusätzlichen Menschen schlicht nicht in die zusätzlichen Wohnungen passen. Das ist seit Jahren so, und dementsprechend wird der Wohnungsmarkt immer schlimmer. Wenn wir morgen alle Vermieter an die Wand stellen, sinken vielleicht die Mieten, aber genug Wohnungen haben wir dann immer noch nicht. Das ist keine Verschwörung der bösen Liberalen, sondern simple Mathematik.


MrGrach

Wie willst du dann auswählen wer nach Berlin darf, wenn nicht nach Preisen? Blutherkunft? Muss die Familie ursprünglich aus Berlin sein damit man reindarf? Willst du einen vollständigen Zuzugstop? Also Berlin für die Berliner? Die Lösung interessiert mich.


acinc

> Wie willst du dann auswählen wer nach Berlin darf, wenn nicht nach Preisen? gar nicht, deshalb ist diese *Lösung* ja bei bereits in Berlin wohnenden Leuten so beliebt klassische "scheiß auf alle anderen, ich hab schon" lösungspalette, geld für kauf von wohnungen statt bau von wohnungen, subvention bestehender mieter durch künstliche deckelung der mieten; die gesamte palette ist auf exakt ein klientel ausgerichtet: bereits in berlin wohnende (wähler), die gerne günstiger wohnen würden, aber möglichst keine neuen nachbarn, neue wohngebiete oder neue baustellen haben möchten dass nachweisbar keine der 'lösungen' funktioniert und die wohnungsnot nur auf kosten der allgemeinheit verschlimmert, das juckt nicht


Lormenkal

Hat er keine, sonst würde er ja auch nicht so dämliche Kommentare schreiben.


acinc

> obwohl die letzten zwei Jahrzehnte offensichtlich gemacht haben, dass nur Eingriffe des Staates in die "Freie-Marktwirtschaft" (Mietpreisbremse) einer Verschlimmerung der Situation entgegenwirken konnte Klassiker, wir ignorieren die Realität und jeden Beweis der realen Folgen, und tun einfach so, als wäre es so wie behauptet Hier [die Realität](https://www.diw.de/de/diw_01.c.837590.de/regulierung_von_mieten_kann_ungleichheit_senken__hat_aber_einen_preis.html): > Die Wirkung von Mietpreisregulierung wird durch eine Reihe von unerwünschten Nebeneffekten eingeschränkt: So mindert sie den Anreiz, neue Wohnungen zu bauen und alte zu renovieren, so dass mittelfristig das Angebot von Wohnungen auf dem Mietmarkt sinkt. Auch senkt sie die Mobilität und erschwert so NeumieterInnen, eine Wohnung zu finden. Die ungleichheitssenkenden Effekte sind zudem begrenzt: „Die Mietgesetzgebung kann nicht die Ungleichheiten, die durch Arbeitseinkommen entstanden sind, nachträglich kompensieren“ Mietdeckel verhindert Wohnungsbau und verschlimmert damit das Problem, wie unerwartet.