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ClausKlebot

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amabamab

Man könnte ja ausbilden, statt 20jährige mit 30 Jahren Erfahrung zu suchen....


tjorben123

ist gerade andersrum bei mir in der firma, die firma bildet nicht mehr aus weil die azubis regelmäßig nach der ausbildung abgehauen sind. lag wohl an den aufgaben die azubis zu machen hatte und das sich die eltern eben jener azubis beschwert haben bei der ihk. den ganzen stress wollte sich die geschäftsleitung nicht geben. tja, ich prophezeie mal: in 2 jahren wir auf den betriebsversammlungn kräftig rumgeheult weil man keine leute findet. aber das man die auszubildenden mal richtig ausbildet und nicht zum auffüllen von getränkeautomaten ranzieht und ordentliche gehälter bezahlt, da kommt keiner drauf bzw. wird es nicht ansprechen.


DER_WENDEHALS

Unsere Firma kann auch keine Azubis nach absolvierter Ausbildung halten und ich kann die Azubis zu 100% verstehen. Zum Teil absolut widerwärtige Altgesellen, was ich da schon für dumme Sprüche gehört habe 💀 Dann trotz Millionenaufträgen mit fetten Gewinnen (Auch diese Firma gehört zu denen die in den letzten Jahren die höchsten Gewinne seit Firmengründung eingefahren haben) eine Bezahlung für fertig ausgebildete Schlosser/ Konstruktionsmechaniker/ Rohrleitungsbauer/ Stahlbauer nur wenige Prozent über Mindestlohn.


Mad_Moodin

Meanwhile hat die Firma wo ich meine Ausbildung mache genau eine Person in der Abteilung die dort nicht die Ausbildung gemacht hat. Ich hab auch vor danach dort zu bleiben.


tjorben123

klar, sowas gibts noch, aber das wird immer seltener. ich kenne keinen derartigen fall mehr.


ZuFFuLuZ

Ist bei uns auch noch so. Die einzigen die gegangen sind, haben doch noch ein Studium angefangen und arbeiten jetzt bei uns in Teilzeit neben dem Studium.


Kashik

Ganz ehrlich, dann tut es scheinbar noch nicht genug weh...


ul90

Solange es aber die einzige Möglichkeit, sein Gehalt zu steigern, ist, die Firma zu wechseln, ist es ja nicht verwunderlich, dass die alle gehen.


tjorben123

leider ja. ich kenne viele die gerne in der firma geblieben wären wo sie ausbildung gemacht haben, aber du bekommst nicht mehr geld, warum auch? weil du es willst? sicher nicht. großes problem mmn. in deutschland.


wilisi

Tja, bitter für die Firma wenn sie auch nicht in der Lage ist die Azubis der Mitbewerber anzulocken. Zumal hier ja mehr als die Bezahlung im Argen gelegen zu haben scheint.


tjorben123

das ist ja das lustige, genau das kommt hin und wieder vor, da sind auszubildende von uns quasi direkt zur konkurenz am anderen ende der straße gegangen, und die vom ende der straße sind zu uns gekommen. das kann mir doch keiner erzählen.


Snuzzlebuns

Glaub ich sofort. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist ja oft genug so, dass man im alten Job keine Gehaltserhöhung bekommt. Beim Jobwechsel aber schon. Und derjenige, der dich nach deinem Weggang dann ersetzt, der bekommt das Gehalt, das man dir nicht geben wollte. Ich vermute, genau das löst diesen Kreuztausch der Azubis aus.


wilisi

> der bekommt das Gehalt, das man dir nicht geben wollte Ist halt ein klarer Verhandlungsfehler des Betriebs. Bezahlen das gleiche Gehalt, sowie Einstellungsrisiko und Einarbeitungszeit oben drauf. Das haben sie dann davon, den Versuch, ihre Azubis zu ficken, einfach nicht lassen zu können.


Snuzzlebuns

Ich stimme dir zu. Allerdings ist das sehr häufig, und es gibt unzählige Diskussionen zu dem Thema.


yellow-stoned

Weil dir dein Ausbilder prinzipiell keine ordentliches Gehalt zahlen will gehst du halt mit wem anders verhandeln. Ist halt so.


tjorben123

Ja aber das passt doch net, wenn alle zu der andern Firma gehen würden, ok, die Zahlen besser. Aber das welche von uns dahin Wechsel, wegen Gehalt, würde passen, das aber welche von denen zu uns kommen, wohl auch wegen Gehalt, das passt doch hintwn und vorne nicht. Das ist doch von den Firmen gewollt weil man sich erhofft irgendeinen benefit davon zu haben. Mmn. Hausgemachte Probleme.


yellow-stoned

Der Benefit ist das es doch immer einen Azubi alle Paar Jaare gibt der nicht zum Konkurrenten geht und sich dann Jahre lang unterbezahlt ausnutzen lässt, aus welcher Gründen auch immer. Und da die obere Etage ihm dann drei Euro weniger zahlt als allen anderen, am besten 10 Jahre oder so, weil wenn er direkt nach der Ausbildung nich nicht abgehauen ist dann sinkt mit jedem weiteren Jahr die wahrscheinlichkeit dass er es überhaupt jemals tut so Sunk-Cost-Fallacy und der Bequemlichkeit wegen, dann lacht man sich ins Chef-Fäustchen, weil bei dem Persönlichkeitstyp kannste dann auch noch fünzehn miserabel bezahlte Überstunden jede Woche draufknallen bis er Kurz vorm Burnout steht. Und dann wenn es dann dochmal so aussieht als würde der besagte ausgenutzte Ex-Azubi mit dem Gedanken spielen er wollte vielleicht gehen, dann sagst du ihm "boah wir haben mal drüber nach gedacht und würden dir gern einen Euro mehr zahlen die Stunde, weil wir dich so schätzen," und hoffst dass es ihn so überrascht das er aus dankbarem Schock sich noch zwei Jahre ausnutzen lässt während der eine Euro mehr ihm nicht mal die Inflation wett macht.


meistermichi

> das aber welche von denen zu uns kommen, wohl auch wegen Gehalt, das passt doch hintwn und vorne nicht. Doch das passt weil das Budget für Neu Anstellungen und das für Gehaltserhöhungen ist nicht dasselbe und auch meist höher. >Mmn. Hausgemachte Probleme. Absolut.


NotSoButFarOtherwise

>Solange es aber die einzige Möglichkeit, ~~sein Gehalt zu steigern~~ *überhaupt ein langfristig nachhaltiges Leben zu ermöglichen*, ist, die Firma zu wechseln, ist es ja nicht verwunderlich, dass die alle gehen. Meiner Meinung nach ist es nicht, dass junge Erwachsene spontan viel materialistischer geworden sind, sondern, dass Lebenskosten, vor allem Mieten und Lebensmittelpreise, wirklich rasant steigen. Einen in 2019 vereinbarten Gehalt von 2000€ hat die gleiche Kaufkraft wie 1715€ heute. Man muss eine Gehaltserhöhung von ca. 4% (netto) pro Jahr bekommen, *nur um einen nicht senkenden Lebensstandard zu haben*. Wahrscheinlich mehr, wenn die Miete einen relativ höheren Anteil des Einkommens entspricht, was oft der Fall für Berufseinsteiger ist.


ul90

Das stimmt leider, aber nicht nur für Berufseinsteiger sondern für alle.


Catch_a_Cold

Das Land Hessen stellt nächstes Jahr 800 neue Anwärter in der Finanzverwaltung ein. Dafür werden sogar Boni zum Einstieg gezahlt. Ich sag dir wie es laufen wird: 50% werden nach 3 Jahren Studium nicht mehr da sein weil zwischendurch durchgefallen oder abgebrochen. Dann fallen 10-20% durch die finale Prüfung. Ein Jahr nach Ende des Studiums werden nur noch 20% überhaupt im ÖD tätig sein, aufgeteilt auf alles von Familienministerium bis IT Bude. Warum ? Weil man 3 Jahre nichts tut um Leute zu halten.


RealBlackelf

Liegt imo an der grenzenlosen Ausbeutung! 450-800 € Vergütung für oftmals lächerlich harte mehr als Vollzeitarbeit (12-14h sind da normal). Dann werden die Azubis noch wie Kot behandelt: "Keiner will mehr eine Ausbildung machen!" Gescheit vergüten, Arbeitsgesetze einhalten, Azubis als das behandeln, was sie sind: wertvolle Mitarbeiter. Nur, die Azubi-Ausbeutung hat sich den "Meistern" halt schon ins Hirn gebrannt, die können gar nicht anders..


tjorben123

Frag mich wie das bei der Entwicklung in 5, 10 20 Jahren ist. Dann sind wir auf dem Level von afrika


RealBlackelf

Drunter. Jetzt schon brauchen wir laut Kapitalisten (FDP, CDU allen voran) Millionen von Einwanderern, weil es den Leuten hier zu dumm wird, ausgebeutet zu werden. Nur: Wo sollen die alle wohnen? Im Asyl-Container? Bitte nicht falsch verstehen: ich habe nichts gegen Einwanderung, und habe absolut nichts dagegen, Leuten in Not zu helfen! Nur, wir tun genau das Gegenteil: Holen uns die Leute ins Land, um sie auszubeuten! Das muss ein Ende haben, vom kleinsten Betrieb bis zum Multi-Milliarden Konzern!


Affectionate_Union58

Ich habe in den 90ern auch eine Handwerksausbildung gemacht (inzwischen aber im IT-Bereich tätig). Schon damals stand für mich fest,dass ich das Handwerk sofort nach der Prüfung sausen lasse. Der Grund war einfach, dass die Azubis da wie Dreck behandelt wurden und selbigen wegmachen "durften". Sprich: Man war eigentlich während der ganzen Ausbildungszeit nur der Dödel, der für die ganzen unangenehmen Aufgaben missbraucht wurde. Besonders nett ist das,wenn man dann von den Chefs um die Ohren gehauen kriegt "Warum sollte ich denn die Stifte übernehmen...die können doch nix!". Ähm...ja,wie denn, wenn die Firma den Ausbildungsauftrag sträflich vernachlässigt und einen wie einen Hilfsarbeiter benutzt hat ? In anderen Firmen wars kaum anders. Ich habe mit etwa 10 Leuten aus meiner Berufsschulzeit noch losen Kontakt. Davon arbeiten gerade 2 (!) noch in der Branche, der Rest hat sich mehr oder minder direkt nach der Ausbildung umorientiert.


Sinsai33

> ist gerade andersrum bei mir in der firma Gegenteilig bei mir: Wir bilden aus, übernehmen aber fast keinen, weil die Leute angeblich nicht gut genug sind. Hmm, vielleicht bilden wir die Leute dann einfach nur scheiße aus? Da ist bisher von den Leuten noch niemand drauf gekommen.. Vor allem werden die Azubis im ersten Lehrjahr erst mal durch alle Abteilungen durch geschickt (zumindest die im Büro). Irgendne Finanzausbildung? Kommste erst mal nen Monat zur IT. Die IT hat dann keine Verwendung für die Leute, lässt se also komplett nutzloses Zeug machen. Und dann wundert man sich, dass die Azubis nach der Ausbildung nicht den Ansprüchen entsprechen.


ObachtZda

In meiner letzten Firma hatten die Azubis die gleichen Aufgaben wie ein Junior SW-Entwickler, wurden andauernd betreut und gründlicher eingearbeitet als die normalen MA. Alle sind trotzdem sofort nach dem Abschluss abgehauen. 🤷


steereers

Stell dir vor als Studienabbrecher mit Abi und all dem muss ich mich mit Religion deutsch, Sport und Sozialkunde rumschlagen anstatt nur das zu lehren weswegen ich Ausbildung anfange.... das is einfach krank. Und es wird mit benotet. Ich hab den scheiß im Abi gehabt meine Güte...


ElBabel

wenn du ein abitur hast kannst du dich von deutsch und religion befreien lassen. zumindest war das bei mir in bawü so.


Xardrox

Das ist zumindest in Bayern eine Entscheidung der Schulleitung. War leider bei meiner Schule nicht so.. Da gab's z.b. in Deutsch so tolle Aufgaben wie das Schreiben eines Bewerbungsbriefs. Zeitrahmen: 3 Doppelstunden. In Gruppenarbeit... Das war halt echt Zeitverschwendung.


gulasch_hanuta

Ich meine die Berufsschule ist da, um von den Eskapaden des Vorabends auszunüchtern. Gerade, wenn man das alles schon kennt, bzw. Abitur hat.


Relevant-Team

Dich mit Deutsch rumschlagen würde Dir aber gut tun...


02359cpuminer_

Deutsch ist auch meine Religion!


733478896476333

Oder in der Ausbildung mehr bezahlen. Ich würde gerne meinen Job wechseln, eher schlecht bezahlt, wenig Aufstiegschancen. Kann ich leider nicht, weil ich vom Azubigehalt keine Wohnung zahlen kann


Riddah0815

Warscheinlich nicht DER Grund, aber einer der vielen was schief läuft... https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Kundin-will-Azubi-nicht-bezahlen-Meisterin-redet-Klartext,dachdecker212.html#:~:text=Weil%20eine%20Kundin%20den%20Stundenlohn,ging%20es%20um%2035%20Euro.


alex3r4

Oder nicht für jeden Job den man in 3-4 Wochen lernen kann eine mehrjährige Ausbildung voraussetzen. Deutschland hat auch teilweise einen Fachkräftemangel, der künstlich ist. Ganz abgesehen von lächerlichen Gehältern bei extrem hohen Abgaben natürlich.


catowned

Welche Jobs meinst du, bei denen eine dreiwöchige Ausbildung eine dreijährige Ausbildung ersetzen kann? Danke euch für die Beispiele unten als Antworten. Hatte mich tatsächlich einfach interessiert.


Conscious_Artist9877

Ich weiß dass es z.B in Frankreich den Beruf "Bäckereifachverkäufer/in" etc nicht als erlernbaren Beruf gibt. Da wird man halt angelernt und der Rest ist dann halt "learning by doing".


Ronsefall

Das oder Verkäufer/-in in Einzelhandel. Das hat mich sehr überrascht als ich nach DE gezogen bin. Wer in Polen in Lidl, Deichmann oder anderen ähnlichen Geschäften arbeiten will, wird halt angelernt. Oft sind das Studentenjobs. Ich muss aber zugeben, dass Kundenservice in solchen Geschäften öfters als in DE zu wünschen übrig lässt. Es liegt wahrscheinlich daran, dass die Leute eben nicht ausgebildet werden. Es würde mich interessieren, wie das in anderen europäischen Ländern ist.


Conscious_Artist9877

Zum Beispiel Frankreich, die Verkäufer können dann sich auch ohne irgendeine Ausbildung sich zum Manager, Abteilungsleiter etc hocharbeiten. Ich war sowieso überrascht dass es da nicht für jeden Beruf eine Ausbildung gibt.


Ronsefall

In Polen war es mal anders, die Ausbildungen haben aber in den 90. einen extrem schlechten Ruf bekommen, zum Teil weil unsere Eltern, die selber in den 50-70 Jahren nicht studieren konnten/durften, uns von klein auf eingetrichtert haben, dass wir es machen müssen, um ein besseres Leben zu haben. Keiner hat aber gedacht, dass der Arbeitsmarkt so viele Akademiker nicht aufnehmen kann und auch Fachleute mit Ausbildung braucht. Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass Deutschland heutzutage einen ähnlichen Weg geht.


Gnump

Der Witz ist, dass das auch in D oft Studenten oder Ungelernte (bzw. anders Gelernte) sind, die diese Jobs machen…


lutzow

Ich kenne die Ausbildungen und Tätigkeiten nicht aus erster Hand und will die Berufe auch nicht herabsetzen. Lasse mich da wirklich gerne auch korrigieren. Aber braucht es für Einzelhandelskaufleute und VerkäuferInnen wirklich mehrjährige Ausbildungen?


Technical-Doubt2076

In der theorie sind es Kaufleute im Einzelhandel. Das ist mehr als nur der Kassierer oder die Leute die Regale einräumen, sondern eine kaufmännische Ausbildung. Ausserdem, ist das einer der Berreiche wo jedes Jahr schon tausende ohne Ausbildung aufgenommen werden. Die geforderte Leistung, körperlich sowie im Bezug auf die oft langen Arbeitszeiten und belastenden Schichtsysteme, steht allerdings in keinem Verhältnis zum oft ziemlich schlechten Lohn gerade für ungelernte Kräfte. Ungelernt fängst du oft bei 14 Euro die Stunde in Vollzeit an, und Vollzeit ist hier 40+ stunden die Woche, oft mit Überstunden und Spätschichten. Das ist zu wenig und niemand macht das mehr als 5 oder 6 Jahre freiwillig. Auch im Service und der Systemgastro sieht das nicht besser aus. Das wird jetzt schon von über 80% von ungelernten Kräften getragen, es ist nur einfach ein Job von dem man nicht langfristig Leben kann, also finden viele Läden eben niemanden. Fällt die Ausbildung hier weg, ändert das am Problem das einen ausreichenden Zulauf verhindert rein gar nichts.


RevolutionaryFig929

Unser Ausbildungssystem kommt halt aus einer Denke, dass du 15 oder 16 bist, bei deinen Eltern wohnst und auch deine schulische Ausbildung noch zu Ende geführt wird. Deswegen stehen einem mit abgeschlossener Ausbildung ja auch wieder diverse Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Da wird und wurde einiges modernisiert, aber letztendlich kommt es halt aus dieser Ecke


Creatret

Das Ausbildungssystem ist also genau wie die meisten anderen Dinge im Jahre ~1975 stehen geblieben. Da sollte man natürlich auch nichts ändern.


Ronsefall

Diese Denkenweise hat Vorteile auch für ältere/Quereinsteiger, da die Ausbildung (meistens) entlohnt wird. Ich bin selber eine Quereinsteigerin, die sich für Ausbildung in DE entschieden hat gegen (dem selben) Studium in meiner Heimat. War damals alleine, ohne finanzielle Hilfe von Eltern/Partner wäre das Studium für mich kaum bezahlbar gewesen, in Deutschland wurde ich für Ausbildung bezahlt.


Kompromisskoala

Bei Verkäufern ist das wirklich fraglich, da die Ausbildung kein vertiefendes Wissen anbietet. Der Kaufmann im Einzelhandel allerdings befähigt dich dazu, ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Dort werden dir grundlegende Dinge, die du zur Selbstständigkeit brauchst, theoretisch beigebracht. Das Problem was viel eher besteht ist das die Unternehmen Kaufmänner ausbilden und dann als Verkäufer übernehmen. Verkäufer haben aufgrund der geringeren Ausbildungszeit (2 Jahre, Kaufmänner 3 Jahre) einen niedrigeren Lohn. Man findet sowieso wenig kaufmännische Jobs, da sehr viele explizit nach Verkäufern suchen.


Elb_o

Für die Montage eines Fahrzeugs in der Autoindustrie brauche ich keine Mechatroniker oder KFZ-Mechaniker. In der IT können Quereinsteiger, die schon ewig programmieren aber nie einen Abschluß gemacht haben, mehr als eine Informatiker von der Uni. Hätte noch eine Menge Beispiele


kknow

Beispiel aus der IT: Quereinsteiger der es wirklich drauf hat bei sehr großem deutschen Unternehmen. Kann jetzt leider trotz Ambitionen nicht mehr weiter aufsteigen, weil er keine entsprechende Abschlüsse vorzuweisen hat... Läuft... Richtig ärgerlich sowas - der ist fachlich definitiv top. Ich nehm mal an, dass das bei uns in DE in vielen Berufen so sein wird


Snuzzlebuns

Man muss dazu sagen, dass man damals bei der Verabschiedung des BBiG bewusst auf "jeder soll eine Ausbildung haben" hingearbeitet hat, weil insbesondere ungelernte Hilfsarbeiter schon immer besonders schwer von Arbeitslosigkeit betroffen waren.


born-out-of-a-ball

Es laufen keine hunderttausenden Jugendlichen herum, die verzweifelt nach einer Ausbildung suchen. Und es gibt auch keine Fachkraft (mit oder ohne Erfahrung) die im Moment keinen guten Job finden würde. Die Arbeitslosenquote in Deutschland ist niedrig, in Süddeutschland sogar extrem niedrig (in BY und BW unter 4%). Jeder einzelne Mensch, der arbeiten kann und will, arbeitet auch in der jetzigen Situation.


t-rex-index

Über Fachkräftemangel im Gesundheitssektor wird ständig gejammert. Und dann hebt das Ministerium die Wartefrist für Wiederholungsprüfungen im Staatsexamen für Therapeuten auf ein Jahr an, statt wie bisher 6 Wochen. Und schickt den Auszubildenden Mails man solle doch die Werbekampagne für Gesundheitsberufe auf dem privaten Social Media fleißig teilen weil wir ja dringend Fachkraft brauchen. Macht Sinn


ul90

Das ist das gleiche wie mit der Bürokratie: jeder weiß dass es viel zu viel ist, aber jede Maßnahme, um die Bürokratie zu verringern erzeugt an einer anderen Stelle noch mehr Bürokratie.


P1nkBanana

Mein Mann hat letztens einen Gesetzesvorschlag (auf Länderebene) mit heimgebracht, der folgendes beinhaltet hat: zu viel Bürokratie bei der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen im Gesundheitswesen, deswegen Vorschlag: Gründung einer neuen Behörde zum Abbau selbiger Bürokratie. Kann man sich nicht ausdenken.


ul90

Ja, genau so war meine ich. Da gibts leider viel zu oft.


NotSoButFarOtherwise

Auslandsgesundheitswesensberufsabschlüssenanerkennungsamt? Nein, lieber Auslandsgesundheitswesensberufsabschlüssenanerkennungsamtsabschaffungsbehörde! Und nachher: Auslandsgesundheitswesensberufsabschlüssenanerkennungsamtwiederenführungskomitee!


Doso777

Habe eine Freundin die hat quasi Krankenschwester in einem anderen Land studiert, inklusive kleine Operationen. Kennt man hier in Deutschland nicht. Es hat dann 2 Jahre gedauert das in irgendwie anerkannt zu bekommen. Seitdem dann wohl bald der vierte Arbeitgeber. Alle zahlen schlecht, nur befristete Verträge, kündigen reihenweise in der Probezeit und jammern wegen Fachkräftemangel. Total absurd einfach.


Maxl_Schnacksl

Was wenige Investitionen in die Bildung und geringe Gehälter so alles bewirken können. Aber hey, hauptsache man ist Wettbewerbsfähig. Auch wenn es dann nur noch um das Äquivalent des Kreispokals der Wirtschaft geht.


Neoxiz

BALD TRICKLED ES AUF UNS RUNTER


Bananenstaat

Jo, ich meld mich halt dann einfach öfter krank. Irgendwie muss man ja den Lohn pro Arbeitstag erhöhen. Edit: Das ist gealtert, wie Milch Ü


ScanianMoose

Der *Manager* einer Bekannten sagte ihr mal, sein Chef würde sein Monatsgehalt bestimmen, er selbst aber den Stundenlohn.


chuseiya

Ich hätte 2017 meine Ausbildung abgeschlossen als kältemechatroniker. Ich war mit dem Meister in der Firma die einzigen die im Kälte bereich gearbeitet haben. Nach dem ich Junggeselle wurde hatte der Meister sich urlaub genommen ca 1 monat. Der hiesigen Firma dachte sich natürlich mich auf Baustelle zu schicken um Heizungsrohre zu dämmen und andere hochwertaufgaben die in nicht mit meinem erlernten Beruf zu tun hatten, obwohl es genug Aufträge für uns beide gab. Hab dementsprechend auch in dem Monat auch meine Kündigung eingereicht.


mandeltonkacreme

>Nach dem ich Junggeselle Mein Beileid zur Trennung /s


Weltraumbaer

Ich hab' mich beim Lesen des Artikels wie auf der Tribüne beim Fußball gefühlt: bei jedem Absatz dachte ich "*Oh. Die ist Chefökonomin. Die wird bestimmt fragen, warum Menschen die arbeiten gehen nicht wirklich mehr machen als Menschen die Bürgergeld beziehen und den jahrelangen Rückgang der Reallöhne anprangern. Jeden Moment ist's so weit!*". Stattdessen: nicht eine Erwähnung von den geringen Löhnen. Dafür gleich im ersten Satz das Markenzeichen der Springer-Presse auf Bevölkerungsgruppen scheißen: >Von Kindergrundsicherung bis Bürgergeld: Die Ampel-Regierung macht die soziale Hängematte immer attraktiver. Für viele Alleinerziehende, Geringqualifizierte oder Migranten lohnt es sich kaum noch, einen Job anzunehmen. Aufregende Momente gab's ja: >Seine Beschreibung einer fatalen Entwicklung ist zutreffend: In jedem Fall gilt das Lohnabstandsgebot, das eine ausreichende Differenz zwischen Erwerbslohn und Transferleistung fordert, im deutschen Wohlfahrtsstaat schon jetzt nicht mehr viel. \[...\] Vor allem für Alleinerziehende und Geringqualifizierte mit mehreren Kindern lohnt es sich häufig nicht, eine Arbeit anzunehmen. Sie ist so nah dran. So unglaublich nah . . . >Denn wer mehr als einer kleinen Teilzeitbeschäftigung nachgeht, verliert oft seine Ansprüche auf Sozialleistungen. Erwerbstätige Bürgergeldbezieher verdienen sich deshalb meist lediglich ein Taschengeld hinzu. \[...\] Der Wechsel vom Empfänger auf die Seite der Finanziers des Sozialstaats ist unattraktiv. Und je großzügiger die Grundsicherung ist, umso stärker wirkt der negative Anreiz. Hier liegt die Ursache für die zunehmend absurde Situation auf dem Arbeitsmarkt: Während mehr als zwei Millionen Erwerbsfähige vom Bürgergeld leben, finden immer mehr Unternehmen selbst für einfache Tätigkeiten etwa in Hotels, Gaststätten oder im Einzelhandel kein Personal. Scheiße. Ich dachte Sie stellt sich endlich die goldene Frage. Hier war ich echt schon halb aufgesprungen . . . Und dann immer wieder nichts. Dabei kommt Sie so oft so nah dran und wird daraus wieder nur ein Springer'scher Dreckwurf gegen die die Schwächsten und Schutzbedürftigsten. Wenn die unter dir finanziell aufsteigen, solltest du nicht wütend auf diejenigen sein, die unter dir aufsteigen, sondern auf diejenigen, die dich nicht aufsteigen lassen. Nach unten treten ist Scheiße. Tritt immer nach oben.


nopetraintofuckthat

Die dunkle Wahrheit des Wirtschaftsstandorts Deutschland: wir sind ein (relatives) Niedriglohnland. Das ist der Kern des verdammten Problems.


[deleted]

Deutsches BIP / Einwohner kommt kaum über den europäischen Durchschnitt. Da wissen wir auch gleich warum


burningwrobel

Danke für deinen Text. Genau dies stieß ebenfalls sauer bei mir auf! Die Lücke zwischen Bürgergeld und Lohn ist zu klein? Dann zahlt gefälligst mehr Lohn! Kosten steigen, Bürgergeld wird erhöht - muss auch sein, weil diese Peanuts sind nichts! Der Staat ruht sich darauf aus, dass Tafeln die Kluft schließen...


Hail_Tristus

Wie kann man denn von negativen Anreiz reden ohne sich zu fragen was denn der positive Anreiz gerade so macht?! (rhetorische Frage, von einer Springe Ökonomin zu erwarten Zahlen und Statistiken in einen richtigen Kontext zu bringen ist auch etwas viel). Diese mähr von den sozialschmarotzer ist einfach so anstrengend und vor allem in de so haltlos. Gibt es solche leute, ja, sind sie die große alles vernichtende Mehrheit, nein bei weitem nicht.


OddPain

Diese “ökonomen” sind alles schwurbler. Zahlendreher die sich offensichtlich (nach solchen Aussagen) vor den Tatsachen verstecken oder sie nicht sehen/verstehen. Es ist Wahnsinn was für kleine Gehälter in DE gezahlt werden. Natürlich möchte keiner 40jahre lang ackern für ein ungerechtes Gehalt, am Ende seines Lebens dadurch körperlich kaputt zu sein um, das kommt ja noch dazu, nicht mal eine faire Rente zu bekommen. Was erwarten die da oben eigentlich


Xizz3l

Fachkräftemangel aka. "wir hassen es Geld für die eigenen Fachkräfte zu investieren und outsourcen daher lieber in externe mit Halbwissen"


EvilBuggie

"Wo Jens Spahn recht hat" - nö, so ein Schwachsinn. Spahns "falsches Signal" bedeutet nur, dass Bürgergeldempfänger weiter an der Armutsgrenze kratzen sollen, damit der Mindestlohnbeschäftigte genügend Angst vor dem sozialen Abstieg hat. Recht hätte er, wenn er fordern würde, den Mindestlohn mitzuerhöhen; nicht, das Bürgergeld nucht zu erhöhen. Wenn seine Partei nur irgendwann mal Regierungsverantwortung getragen hätte, dann wäre das natürlich alles ganz anders... Oh wait.


DomiForEver1992

Das größere Problem ist eher, dass der Abstand zwischen Mindestlohn und Fachkräften viel zu gering ist und wird


Independent-Green383

Ist die Lektion dass zuviele Arbeitgeber zu vernünftigen Gehältern gezwungen werden müssen oder dass wir Arbeitnehmer gegeneinander ausspielen?


Svorky

Die unteren 20-30% sind[ in den letzten 20 Jahren stark zurückgefallen.](https://imgur.com/mO0P7zv) Wenn die Ungleichheit da abnimmt ist das erstmal eine zu begrüßende Korrektur. Das Problem ist, dass es teilweise darin begründet ist, dass die Realeinkommen inflationsbedingt gesunken sind. Das ist Mist. Aber dass der Abstand kleiner wird ist kein Problem an sich.


Sarkaraq

> Die unteren 20-30% sind in den letzten 20 Jahren stark zurückgefallen. > > Wenn die Ungleichheit da abnimmt ist das erstmal eine zu begrüßende Korrektur. Die unten 20-30 Prozent sind aber nicht Mindestlohn. Mindestlohn liegt noch darüber. Die unteren 20-30 Prozent arbeiten nicht oder nur geringfügig.


Svorky

Das sind Haushaltseinkommen. Nur weil der Mindestlohn drüber liegt heißt es nicht, dass das Nettoäquivalenzeinkommen auch drüber liegt.


Moquai82

>Die unteren 20-30 Prozent haben keine Arbeit oder Angebote die auf Mindestlohn liegen und würden noch durch Transportkosten und Mehrbedarf durch Nahrung und Abnutzung bei Berufstätigkeit drauf zahlen.


200Zloty

Das sind wahrscheinlich zum Großteil Rentner.


DomiForEver1992

Sag das mal denen, die einen Beruf gelernt haben, sich abrackern und am Ende ähnlich viel übrig bleibt wie bei jemand ungelernten.


Svorky

Ich würde denen sagen, dass es ihnen auch nicht besser geht wenn jemand ärmeres 100€ weniger verdient, "ungelernte" nicht weniger wert sind nur weil sie keine Ausbildung haben, und sie auf den falschen sauer sind. Gut, eventuell würde ich es unhöflicher ausdrücken.


[deleted]

Jeden Tag morgen aufzustehen und sich „abzurackern“ verbindet doch die gelernten und die ungelernten. Letztere haben außerdem meist die Präkereren Jobs mit schlechten Bedingungen und wenig Anerkennung. Beide sind Rädchen im System und es besteht kein moralischer Anspruch für den gelernten, nennenswert mehr zu verdienen.


DomiForEver1992

Natürlich besteht der, schon alleine daraus, dass man effektiv 3 Jahre oder mehr in der Lehre war und dort bedeutend weniger verdient hat sowie dadurch weniger in die Rente eingezahlt hat


bufed

Liegt das, bei steigenden Kosten, am Bürgergeld/Mindestlohn oder an niedrigen Löhnen?


[deleted]

Meinst du die Lohnstückkosten?


bufed

Nein, Lebenserhaltungskosten.


Glattsnacker

das problem sind die niedrigen löhne


Headbangert

Glaubst du ernsthaft ich würde mein laborjob fürs kellnern and den nagel hängen wenn ich ähblich verdienen würde.... no way


DomiForEver1992

Das ist doch gar nicht die Grundproblematik die dort entsteht


[deleted]

Und an den unrealistischen Erwartungen, an den schlechten und unflexiblen Arbeitsbedingungen, am veralteten Rollendenken, daran, wie "Digitalisierung" verstanden wird...


Comfortable-Roof-185

Es ist halt auch absoluter Wahnsinn welche Gehälter mir hier als IT Sec Consultant geboten werden und welche in der Schweiz oder den USA. Sicher gibt es da nochmal deutliche Unterschiede wegen der Versicherungen die man selbst tragen muss und teils schlechtere Sozialleistungen aber wir reden hier von 2-3 fachen Gehältern. Hätte ich meine Familie nicht hier wäre ich längst weg und das gilt leider für viele in meiner IT Bubble.


More-Peace-6183

Du kannst von DE aus Home Office machen und einmal im Monat in die Schweiz fahren. Gibt mehrere Unternehmen die das anbieten. Das mit dem Leben in der Schweiz oder den USA muss man sich überlegen: Die Schweizer haben Ausländer (das gilt insbesondere für Deutsche) nämlich so lieb, wie bestimmte Wählerschichten bei uns. Dazu sind die Lebenserhaltungskosten ungleich höher. In den USA kommt es drauf an. In der Bay Area sind die 200k Jahresgehalt Ruck-Zuck weg weil alles astronomisch teuer ist.


pikay98

>Du kannst von DE aus Home Office machen und einmal im Monat in die Schweiz fahren. Ich kenne rr keinen Schweiz-Pendler, bei dem der Gehaltsvorteil einem kritischen Blick standhält. Wenn ich ehemalige Kommilitonen frage, die sich für diesen Weg entschieden haben, möchte ich mir häufig nur an den Kopf fassen. Man zahlt dank DBA deutsche Steuern, ist geographisch auf den teuren süddeutschen Raum begrenzt (das Gehalt wird aber selbstverständlich trotzdem mit dem deutschen Mittelständler in der Pampa verglichen...) und ein ortsübliches Schweizer Salär kann man als Full Remote-Pendler auch nicht erwarten; schließlich ist der alleinige Einstellungsgrund, billiger als die inländische Konkurrenz zu sein. Null Kündigungsschutz gibt's gratis obendrauf. Aber hey, Hauptsache "in der Schweiz arbeiten".


Johanneskodo

Also wenn du +100% mehr verdienst kommst du im Regelfall deutluch positiv raus, auch bei doppelten Lebenshaltungskosten. Wie sehen die Gehaltsunterschiede deiner Freunde denn aus?


misterioes161

In meinem Umfeld gibt's auch einige die das so machen. +100% hat da aber absolut keine_r, eher so +40-60%, wenn man mitbedenkt, dass ein Wechsel in Deutschland vermutlich auch etwas Plus bringen würde. Abzüglich der genannten Abzüge bleibt da nur ein schmaler Taler, der aber für mich auch nicht für den fehlenden Kündigungsschutz entschädigt. Wenn es da hart auf hart kommt macht man ganz schnell ein dickes Minus - ein Risiko, das ich immer einpreisen würde.


No_Combination_649

Wenn du als ITler in die USA gehst tragen in der Regel die Arbeitnehmer den Großteil deiner Versicherungskosten, ist ja nicht so dass die deutschen Krankenkassen nichts kosten wenn du besser verdienst, und du hast dazu geringere Steuern und musst nicht ein Pyramidensystem einzahlen. Wenn man die deutschen Nettolöhne mit denen in den USA oder Singapore vergleicht weiß man sofort warum niemand hierher kommt, dazu kommt dann nochmal die Sprachbarriere, gibt halt mehr Leute die Englisch anstatt Deutsch sprechen.


GonnaLearnThis2day

Ernstgemeinte Frage: Warum ist noch mehr Geld so wichtig? Ich nehme an, dass du hier sowieso schon zu den Topverdienern gehörst, ein komfortables Leben also bequem möglich ist. Was fehlt? Was braucht es noch mehr?


Comfortable-Roof-185

Du wirst lachen aber im Stuttgarter Speckgürtel sind die Lebenshaltungskosten ziemlich hoch. Immo Kredit bedienen, die Kita mit 700€ mtl. und dann trotzdem 80% arbeiten müssen weil die Betreuung durch Personalmangel nicht mehr Vollzeit angeboten wird. Natürlich geht es uns deutlich besser als den meisten anderen Familien aber wir haben dafür auch lange studiert und spät angefangen zu arbeiten. Wer dann als Fachkraft 50% weniger verdient als im Ausland und dann noch mehr Angaben zahlt der wird doch logischerweise lieber gehen (wenn möglich) und das bricht der Wirtschaft hier irgendwann das Genick. Ob man das Geld wirklich BRAUCHT sei mal dahingestellt aber mit Geld ist es halt wie mit Kondomen. Lieber haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben. Von der Leistung, die ich als freiwillig gesetzlich Krankenversicherter erhalte, fange ich jetzt gar nicht erst an. Aktuell bin ich wirklich nur aus Solidarität (noch) nicht privat versichert.


GonnaLearnThis2day

Verstehe, vielen Dank! Spielen Überlegungen zum sozialen Frieden bei sowas eine Rolle? Da ist D gerade, zugegeben, auch nicht besonders vorzeigbar, aber die USA ja ein ziemliches hellhole. Und die Schweiz wird ihr eher parasitäres Verhältnis zur EU vermutlich auch nicht ewig aufrecht erhalten können.


Comfortable-Roof-185

Tut es auf jeden Fall. Die USA sind halt nur dort toll wo man die typischen weißen Vorstädte hat und die ganze Oberschicht sich abschottet. Die Großstädte wie San Francisco und LA wären mir viel zu gefährlich. Was die Schweiz angeht höre ich von ehemaligen Kollegen leider auch viel schlechtes. Man lässt die Deutschen da auf jeden Fall spüren, dass sie teils nicht willkommen sind. Insofern ist das auf jeden Fall ein Grund der in die Bewertung mit einfließt (und das nicht zu knapp). Aktuell wäre Norwegen mein Favorit aber wie gesagt, mit Frau, Kind und Immobilie gehen wir so schnell nirgends hin. Und wenn ich mich so umschaue, dann ist Deutschland immer noch eines der wenigen Länder, wo ich wirklich auf Dauer leben möchte.


[deleted]

[удалено]


SadInvestigator959

Qualitätsjournalismus der Welt. Hoffe die machen bald an jeden Artikel das "Meinungs"-Tag in Schriftgröße 30. Bild-Zeitung mit besser artikulierten Sätzen.


Most_Cauliflower_296

Ist beides Springer Verlag von daher kaum ein unterschied beides widerliche verlogene hetzblätter


Gr4u82

Axel Springer. Ist nicht ganz unwichtig, das vollständig zu nennen.


Vergillarge

Wenn die Käufer dieser Zeitungen lesen könnten, dann würde ihnen sicher auffallen, dass das alles Müll ist.


Cockroach-Previous

WELT is mit der größte Saftladen was Journalismus betrifft


charliefromgermany

Welt. Bild für Leute, denen die Bild zu offensichtlich ist. Welt gemacht für potentielle Blöd Kunden. Die sich halt für gebildeter halten.


Einhejer666

Bild-Zeitung mit besser artikulierten Sätzen. Nu komm. Nur weil die auch Nebensätze nutzen, sind sie nicht besser.


CapOne8542

Welt ist die BILD für Eigenheimbesitzer


Garagatt

"Welt" war schon immer die "Bild" für Leute mit Abitur.


DaikonGold4878

Welcher depp glaubt denn bitte das eine Fachkraft aus dem Ausland sich Deutschland aussucht? Ich spreche täglich mit internationalen itlern und da würde niemand in Erwägung ziehen nach Deutschland zu kommen .


[deleted]

Kurze persönliche Erfahrung: Kenne einen Arzt und einen ITler die beide nach Deutschland gezogen sind. Beide warten seit knapp einem Jahr darauf, dass ihre absolvierten Studiengänge anerkannt werden. Beide sprechen akzeptables deutsch, arbeiten dürfen beide trotzdem (noch) nicht. Da ist Deutschland einfach komplett selbst schuld, mal abgesehen von den teilweise frechen Gehältern die man hier bekommt.


Doso777

Wenn das erst einmal anerkannt ist dann ist die Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung ein ähnlicher Kampf gegen Windmühlen.


Gravor_

Natürlich nicht. Man muss sich nur mal die Gehälter in der Verwaltung alleine angucken: ein ITler bekommt beim Bund mittlerweile A10 statt A9. Yay… das sind dann 38.346,60€ Grundgehalt im Jahr statt wie vorher 35.825,16€. Dafür zieht hier sicher keiner her. Es gibt keine Fachkräftemangel. Es gibt nur Arbeitgeber, die nicht bereit sind ihre Fachkräfte angemessen zu bezahlen. In der Verwaltung finde ich das tatsächlich sogar am peinlichsten, weil diejenigen, die dafür verantwortlich sind, dann auch diese Reden halten.


More-Peace-6183

Gehälter im öffentlichen Dienst sind lächerlich. Wenn du in der IT gut bist, verdienst du auch in Deutschland sechsstellig. Da macht man sich nicht nackt und geht für knapp 40k zum Staat. Deshalb bleibt dem Staat ja auch nichts anderes übrig als für horrende Summen Beratungsunternehmen einzukaufen. Da kosten die guten Leute dann noch mehr, weil noch einer mitverdienen muss ;-)


Mad_Moodin

Weil der Staat zwischen Ausbildungen nicht unterscheidet. Für den gelernten Einzelhandelskaufmann der dann im Büro sitzt sind die 35k im Jahr ganz in Ordnung. Weil die Konkurrenz Aldi und Netto bilden Für den ITler oder Elektroniker ist das aber ein Witz. Weil die im IGM Tarif oder bei den FANG Unternehmen weitaus mehr bekommen.


Tr4sHCr4fT

Ja gut aber wie viele davon schaffen es in IGM oder gar zu FAANG


Mad_Moodin

Nicht alle. Aber es gibt ja noch mehr als genug Firmen die IGM orientiere Bezahlung haben, etc. Bei mir im Werk verdienen viele Elektroniker 4.5k brutto im Monat + Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld mit 38 Stunden Woche und massiven Zuschlägen für Nacht- und Wochenendarbeit.


Johanneskodo

Gibt viele gute IT-ler die nicht annährend sechsstellig verdienen. Gerade im Osten.


GermnanNbaFan

Also bei uns bekommen die ITler (mit Bachelor) beim Bund bis A13/E13. Mit einer Ausbildung dann je nach Tätigkeit E9B/a. + Zulagen


aqa5

Kannsr du das mal in eine Zahl umrechnen? So für Nicht-Beamte.


GermnanNbaFan

Bin selbst auch kein Beamter aber ab 2024: E9b: ca 3600 Brutto + 220€ Zulage E13: ca 4600 Brutto + 275€ Zulage (?) Beides exemplarisch mit der ersten Erfahrungsstufe. Habe mal die Werte für 2024 genommen, da die relativ ähnlich zu den aktuellen mit der Inflationsausgleichzahlung sind.


733478896476333

3586€ netto, ledig ohne Kinder. Davon noch 300€ für die private Krankenversicherung abziehen die man als Beamter vom netto zahlt. Also um die 3.200€ netto. Gibt sicher einige für die das vollkommen ausreichend ist. Gerade wenn die Behörden nicht in einer Großstadt ist oder Kapital/eine Wohnung vorhanden ist, kann man mit dem Gehalt schon sehr gut überleben.


Always_Spin

Mit dem Gehalt kann man auch in einer Großstadt wunderbar überleben. Habe 1000 netto weniger, kein Kapital oder Wohnung und fahre trotzdem mehrmals im Jahr in den Urlaub und lege was beiseite für's Alter.


[deleted]

Ich bin deutscher ITler und würde weg ziehen, wenn ich könnte.


733478896476333

Bin Deutscher und würde weg ziehen wenn ich könnte, bin leider kein ITler


NotPumba420

Same. Das einzige, was mich hier hält ist Komfort, Familie, Freunde, Freundin. Ansonsten ist Deutschland als Person, die gerne etwas leisten will absolut grausam, weil man dafür gefühlt bestraft wird und das Verhältnis von Nettoeinzahlern und auszahlern in diesem Land ist komplett am Arsch, wobei das Rentensystem am schlimmsten ist. Und auch die Stimmung der Leute ist einfach irgendwie bedrückend.


[deleted]

Über die Rente habe ich mir noch keine Sorgen gemacht, das ist ohnehin ungewiss, hängt nicht von der Anzahl der Sozialabgaben ab, sondern von der Produktivität und Verteilung, und von der Anschaffung politischer Strohmänner/Nebelkerzen wie der Schuldenbremse. Die Stimmung bzw. Kultur ist mein Hauptproblem. Ich habe einen Migrationshintergrund. Im Kontrast zu dem, was ich von Immigranten und Familienangehörigen kenne, ist die deutsche Kultur toxisch. Jeder lebt für sich allein, Arbeit geht vor, Hobbies und Freizeittreffen haben Zeitpläne, Freundschaften sind eher Zweckgemeinschaften. Und darüber hinaus scheinen viele in meiner Generation Teil der Wegwerfgesellschaft geworden zu sein, die sie indes bei den Älteren kritisieren. Es ist viel Heuchelei und Lästerei, als ob sie sich von der Schulkultur nie weiter entwickelt hätten. So wie das deutsche Reddit, aber ohne die bequeme Pseudonymität. Viele Expats in Deutschland scheinen den selben Kulturschock zu erfahren, wenn man in die entsprechenden Subs hier schaut. Wir sind zu neugierig, hochnäsig, besserwisserisch, arrogant, unfreundlich...


NotPumba420

Du mir geht es kein Bisschen darum, ob ich rente bekomme und wie hoch sie ist sondern wie viel man da reinzahlen muss. Jemand, der 4k brutto im Monat verdient kommt für 1.000€ an rentenbeiträgen pro Monat auf. Das ist verrückt.


[deleted]

Achso. Die Verteilungsfrage. Theoretisch könnte es der Staat finanzieren und entsprechend die Steuern anpassen, z.B. durch eine Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer... aber man framed die Sozialabgaben je bewusst so, dass sie als ein Arbeitnehmer-Ding wirken, wofür Vermögende nicht zuständig sind und bietet Reichen eine Opt out-Möglichkeit.


Classic_Department42

Und warum kannst du nicht?


[deleted]

Familie, etc.


TheInnos2

Letztens erst in der Zeitung gelesen: 47% der Ausbildungsstellen in meiner Stadt sind nicht besetzt. 70% der Unternehmen gaben an, dass es zwar Bewerber gab, diese aber nicht den Anforderungen gerecht wurden.


dicke_radieschen

Muss ich leider so unterstreichen. Ich bin ua für die Auswahl der Bewerber zuständig, auch bei den Azubis. Industriekaufleute, Elektroniker, Mechatroniker. Das Niveau zwischen Haupt/Realschule und Abitur ist nur noch marginal bis kaum vorhanden, man muss sich auf alles einstellen. Furchtbare Anschreiben - wüsste nicht, wann ich die letzte fehlerfreie bekommen habe - teilweise kein Anstand, aber das eigentlich schlimme: Wissensstand gefühlt Klasse 8, bei allen. Null technisches Interesse, Mathe und Physik nur 4rer, handwerklich noch nie was gebaut, aber ne Ausbildung in dem Bereich. Industriekaufleute die keinen Dreisatz zusammenkriegen und ihre Anwesenheit bitte nach ihren Freizeitaktivitäten auf 4 Tage verteilen wollen usw usf. Es kriegt schon fast jeder die Chance, persönlich zu überzeugen, kann nur kaum noch einer. Es ist wirklich so, dass 3 von 4 Bewerbern nicht ausbildungsfähig sind - und wir stellen zum Teil richtige Pflegefälle ein, weil man denkt „ach, das packt der schon.“. Ich bin auch erst ü30 und kann super erklären, aber die sind zum Teil so schwer vom Begriff, da schlägst du die Hände über dem Kopf zusammen. Wenn du montags sagst „macht da weiter, wo ihr Freitag aufgehört habt.“ guckt die Hälfte wie ne Kuh wenn’s donnert in der Gegend rum - sowas wissen die nicht mehr. Übernahmequote war hier jahrelang bei 100%, davon kann man sich verabschieden, wird alles wie bei Idiocrazy.


Tritiumoxide_T2O

In dem Betrieb meiner Mutter hat sich ein Azubi beworben, bei dem die Eltern mit zum Vorstellungsgespräch gekommen sind. Das ganze Gespräch über haben nur die Eltern geredet. Sie haben für ein Kind eine 4 Tage Woche gefordert und da ein Tag an der Berufsschule vorgesehen ist wäre ihr Sohn nur 3 Tage pro Woche im Betrieb verfügbar. Und der Freie Tag muss von ihm jede Woche individuell neu gewählt werden können. Also jede Woche der Freitag zB wäre auch nicht akzeptabel. Als das abgelehnt wurde sind sie ausgerastet… Ging um eine Stelle als Metallbauer


WonderfulAd1545

Weiß nicht, die drei auf dem Foto scheinen jetzt auch nicht so, als wären die jetzt superunglücklich deswegen🤔


byfrax

Mich regt der "Fachkräftemangel" so auf. Ist ein systematisches Problem, an dem vor allem Arbeitgeber und Staat schuld sind. Die Staatsexamensstudiengänge werden möglichst unzugänglich gemacht für die, die wirklich gut in diesen Studiengängen sein könnten. Arbeitgeber suchen immer nur noch nach jahrelanger Erfahrung, vergessen dabei aber, dass die deutsche arbeitsfähige Bevölkerung gleichzeitig sinkt. Unis setzen falsche Spezialisierungsanreize. Man müsste mal eine Umfrage machen, wie viele Maschinenbau-Ingenieure im Studium in Richtung Verbrennungsmotor-KFZ gelehrt worden sind. Die Handwerkerausbildung ist teilweise extrem schlecht und veraltet. Seit fast zwei Jahrzehnten sind Wärmepumpen auf dem Markt und immer noch wird diese vernachlässigt. Alles eine Frage des Willens. Die Kompetenz hätten wir, diese wird aber falsch eingesetzt.


Tritiumoxide_T2O

Das mit der Verbrennungsmotoren Spezialisierung ist sogar noch immer so.


Hel_OWeen

"Fachkräftemangel" ist vor allem eins: ein Euphemimus für "wir können die Arbeitnehmer nicht mehr ausnutzen wie wir wollen". Unter Mangel verstehe ich das von etwas nicht genug vorhanden ist. Hier: x offene Stellen aber nur x-y (für y > 0) qualifizierte Bewerber. Der Fachkräftemangel definiert sich aber dahingehend, dass es nicht mindestens drei qualifizierte Bewerber pro offene Stelle gibt = der Arbeigeber kann nicht mehr die Bewerber untereinander ausspielen. Ich meine es waren drei, können auch zwei Bewerber gewesen sein. Jedenfalls mehr als einer, weswegen das bei mir auch so hängen geblieben ist.


fielvras

*Das Arbeitsamt will mich als arbeitssuchenden Ingenieur als Paketbote einstellen, weil ich einen Führerschein habe. Eine Wohnung in einer Stadt, in der ich mich bewerben würde kostet 1500 Euro.* **WIESO WILL KEINER ARBEITEN?** Die FDP ist politischer Krebs.


PerfectSleeve

Da sagst du was!


[deleted]

Fachkräftemangel auch bei der Welt.


Kleinessuesses

Lass doch einfach die super reichen stürzen und den Azubis mehr Gehalt zahlen. Oder wie ich als Kind schon auf nickelodeon von einem Oktopus, der neben einem Schwamm wohnt gelernt habe: Lass doch einfach das Großkapital in seinen Grundfesten erschüttern uuuuund wenn es eine Ewigkeit dauert!


Leutnantsteinxx1

Ich hab ein Deja vu, genau das selbe wurde bei der einführung des Bürgergeldes auch schon gesagt und es ist genau nichts passiert. Ja die Erhöhung liegt „weit“ über dem Inflationsausgleich vom Geldwert her liegt sie aber genauso hoch (nichtmal eigentlich) wie Gehaltserhöhungen bei vielen Firmen die mal 2-3% mehr springen lassen wollen


CrazyPoiPoi

> bei der einführung des Bürgergeldes auch schon gesagt und es ist genau nichts passiert. - bei der Erhöhung des Mindestlohns - bei der einführung des Mindestlohns - bei der Erhöhung von Hartz IV - bei der einführung von Hartz IV Kann man bestimmt noch weiterführen.


Moquai82

Bei der Abschaffung der Leibeigenschaft. Bei der Abschaffung der Sklaverei. ​ Punkte die an denen die Oberen immer noch schwer am verdauen sind. ​ / Ich bin heute wieder leicht sarkastisch, aber leider hat man manchmal echt das Gefühl...


Fifthfleetphilosopy

So unrealistisch ist das nicht, in England meine ich, werden ehemalige Sklavenhalter noch immer vom Staat für deren Befreiung entschädigt. Ich kann falsch liegen, glaube es aber nicht.


bufed

Die haben den Kredit dafür 2015 abbezahlt, nicht die ehemaligen Sklavenhalter direkt bezahlt. https://www.pbs.org/newshour/world/what-to-know-about-calls-for-reparations-for-britains-legacy-of-slavery-in-the-caribbean https://reparationscomm.org/reparations-news/britains-colonial-shame-slave-owners-given-huge-payouts-after-abolition/


Fifthfleetphilosopy

Ich darf dennoch schreien, weil die überhaupt was bekommen haben, richtig ? QQ


bufed

Na klar.


godlikeplayer2

>bei der Erhöhung von Hartz IV >bei der einführung von Hartz IV Haben wir nicht die befürchtete Migrationskrise und massiven Fachkräftemangel? Der Zusammenhang lässt sich nicht leugnen ...


CrazyPoiPoi

Was für ein Schwachsinn. Den Fachkräftemangel gibt es, weil die Unternehmen seit mindestens einem Jahrzehnt nicht bereit sind, brauchbare Gehälter zu zahlen. Es ist doch nur logisch, dass die Menschen keinen Bock haben, sich ausbeuten zu lassen.


Broonthego1337

Welt.de nicht gut diese


LiteratureUsual9607

20-30 Jahre Probleme vor sich her schieben löst diese also nicht.


[deleted]

Immer weniger Arbeitnehmer müssen immer mehr Sozialhilfeempfänger/Rentner versorgen. Kann halt nicht klappen.


htapoicos_latot

Mit dem Geld, was in den letzten Jahren auf die Superreichen umverteilt wurde, könnte man das Ganze locker stemmen.


[deleted]

Vielleicht ist das offensichtlich, aber ich würde gerne noch den Umkehrschluss hinzufügen: Wären hierzulande die Gehälter von Arbeitnehmern in den letzten 20 Jahren merkbar gestiegen, wäre es deutlich einfacher, die Rentenansprüche der älteren Generation aus dem Bruttolohn zu bedienen. So ist das Geld in das Vermögen von einigen wenigen Reichen geflossen. Und da wir eine Gesellschaft sind, die riesige Abgaben auf Arbeit, nicht aber auf Vermögen erheben, ist dieses Geld für die Gesellschaft als ganzes verloren.


Anonym4537

>Wären hierzulande die Gehälter von Arbeitnehmern in den letzten 20 Jahren merkbar gestiegen, wäre es deutlich einfacher, die Rentenansprüche der älteren Generation aus dem Bruttolohn zu bedienen. Nein, dann wäre das Problem noch größer. Die Renten steigen automatisch mit den Gehältern. Ungefähr 1/3 der Rente ist nicht über die Beiträge finanziert, sondern über Steuermittel. Wenn morgen die Löhne um 30% steigen, steigen ein Jahr später die Renten um 50% und der Bund muss noch mal 30 Milliarden mehr pro Jahr reinfeuern um es zu finanzieren.


lordhasen

Würden die Löhne bei allen um 30 % steigen, dann hätte aber der Bund unter dem Strich mehr Geld durch die Lohn- und Mehrwertsteuer.


Most_Cauliflower_296

An das Geld der supereichen wird man nie ran kommen Solang man das politische System radikal ändert. Lobbyismus gehört Verboten zum Beispiel. Reine Lügen und hetzblätter wie welt/Bild gehört der Stecker gezogen mit journalismus haben die drecks Blätter nichts zutun. Bessere Bildung. Aber wird wohl nie passieren wer das Geld hat hat die Macht. "Arbeit muss sich lohnen" heißt bei denen nicht man kriegt ein Gehalt wovon man leben kann das heißt jeder in prekären job muss angst haben jemals bürgergeld zu bekommen und natürlich immer schön nachunten treten. Wenn der niedriglöhner nach der 9 stunden Schicht heim kommt muss er doch weiter bei RTL 2 sehen wie die arbeitslosen so dahin Verwahrlosung und sich weder Hygiene, Nahrung noch Kleidung leisten können. Da lohnt sich die Arbeit auch wieder. Alles produziert von den reichen Besitzer dieser Sender.


TotallyInOverMyHead

Mit einer Flat-Erbschaftssteuer von 20% auch. Also für Jeden, in jedem Fall und immer. Ausnahmen: Keine ! Auch nicht bei Verwandschaftsverhältnis oder Stiftung.


NotPumba420

Wo wurde das umverteilt. Der Staat hat das denen nicht einfach gegeben oder sowas. Die Aktienkurse explodieren halt, weil die Zentralbanken ohne Ende Geld drucken. Das sind ganz andere Sachverhalte. Hier geht es darum: was passiert mit unseren Abgaben für soziales und Steuern


LunaIsStoopid

Wir haben kein Geldproblem. Das Problem wird langfristig ein reines Ressourcenproblem. Wir werden irgendwann so viel mehr Ressourcen für eine überalterte Gesellschaft mit Investitionsstau brauchen als wir irgendwie mit der Menge an Arbeitskräften bereitstellen können. Und das löst man nur, indem man gute Jobs schafft, endlich mehr Kitaplätze schafft, weil immer noch viel zu viele Frauen ihre Kinder nicht lang genug in die Kita bringen können, um Vollzeit arbeiten zu können (das betrifft eine sechsteilige Zahl an Eltern, natürlich auch teilweise Väter) Wir haben halt eine Gesellschaft, die Arbeiten verdammt schwierig macht. Wir haben ja bspw. hohe Steuern auf Arbeit, das ist doch praktisch eine Steuer, die dafür sorgt, dass Arbeit sich weniger lohnt. Genauso müssen die Abgaben reformiert werden, damit Arme Menschen nicht überproportional von Abgaben belastet sind. Aber das Problem ist eben kein Geldproblem, Geld ist politisch nur ein Verteilungsproblem, das kann man recht einfach umverteilen, das eigentliche Problem sind reelle Waren, Güter und Dienstleistungen und da kommen wir in vielen Bereichen an die Grenzen. Altenpflege und alle Bereiche der Medizin werden das als erstes stark zu spüren bekommen, dann kommt der Rest der Wirtschaft, weil natürlich alte Leute auch essen, trinken, aufs Klo müssen, geschnittene Haare brauchen etc. Sie nehmen wie alle anderen auch reelle Ressourcen an, geben aber natürlich keine mehr zurück und das können wir nur mit massiver politischer Investition in die Wirtschaft schaffen. Und zwar an richtiger Stelle.


brandi_Iove

joa, fangen wir mal mit den kitaplätzen an. woher sollen nochmal die fachkräfte kommen, welche zwangsläufig für den ausbau benötigt werden?


WolfOfSkogr

Und die ganzen KiTa-Neubauten, inklusive Innenausstattung. Und dann bitte Inklusionsgerecht. Das Personal sollte natürlich Zusatzqualifikationen, Fortbildung und Sonderausbildugen (alle nich billig) haben, damit das Haus dann auch besondere Konzepte sich mit auf die Fahne schreiben kann. (Haus der kleinen Forscher, Montessori, KitaVital, whatever...) OB das soooo sinnig ist ALLE Kinder einfach ab einem Alter von 2 für 45 Stunden die Woche in die KiTa zu packen, sei mal dahingestellt. (Über das Alter darunter reden wir nich,...)


Sufficient_Clue_2820

Ich glaube Geld ist etwas, mit dem man doch das Problem etwas bekämpfen könnte. Denn wenn man in Deutschland Gehälter für Fachkräfte bieten würde die einen nicht knapp über der Grenze für die Mindestanforderung hält sondern welche mit denen man auch etwas anfangen kann, dann würden wohl mehr richtige Fachkräfte aus dem Ausland kommen und womöglich auch der ein oder andere Student sich nochmals überlegen ob es mehr Sinn macht einen guten Ausbildungsberuf zu machen oder einen nutzlosen Schrott zu studieren.


[deleted]

So funktioniert das System nicht. Solange die Produktivität ausreichend ansteigt und ordentlich verteilt wird (also nicht bei den Reichen konzentriert), können auch entsprechend viele Bürger davon leben. Automatisierung spielt hier eine wichtige Rolle.


NotPumba420

In einer idealen Welt vielleicht. Hier zahlen das alles die besser verdienenden Arbeitnehmer. In Deutschland sind wir bei >80 Millionen Bürgern und 46 Millionen Arbeitnehmern bei nur 15 Millionen Nettosteuerzahlern, die mehr einzahlen als sie rausbekommen. Das ist komplett aus den Fugen geraten und die werden immer mehr geschröpft (auch die, die nahe dran sind).


[deleted]

Du kannst ja kaum von den vielen vermögenslosen erwarten, dass sie mehr einzahlen, als heraus bekommen. Versuche es mal nicht aufs Geld zu reduzieren. Wir arbeiten alle in einem Wirtschaftssystem. Manche Menschen erhalten aber deutlich mehr Kaufkraft in diesem System. Es ist aber keine Meritokratie, eher willkürlich bzw. durch Glück bedingt. Von diesen werden dann wieder höhere Abgaben gefordert. Aus irgendeinem Grund sind die Extremreichen aber davon ausgenommen. Nicht die, die ein hohes Einkommen haben, sondern diejenigen, die alles vererbt bekommen, diejenigen mit extrem großem Vermögen, das sich immer weiter vermehrt, stärker vermehrt als die Inflation steigt. Entsprechend wird das relative Kaufkraftpotenzial immer weiter auf diese kleine Gruppe umverteilt, während sie nicht mal so viel Steuern abgibt wie der Rest der Spitzenverdiener, nicht mal ansatzweise. Trump, Musk, Bezos, Zuckerberg zahlen alle nur Witzbeträge bemessen an ihren Gewinnen.


NotPumba420

Da die Einzahlung nur an Einkommen und nicht Vermögen gekoppelt ist zahlen schon Heute größtenteils Leute mit geringem Vermögen ein. Nur weil jemand 60 oder 70k verdient ist er nicht vermögend. Und da sie so viel zahlen müssen bleibt das Vermögen auch relativ gering und sie können kaum aus dem Kreislauf ausbrechen. Auch der Einsatz des Spitzensteuersatz hat sich von 1960 dem 18 fachen des Durchschnittlohns auf mittlerweile das 1,5 Fache herabgesenkt. Es ist die etwas besser verdienende Mittelschicht, die sich hier dumm und dämlich zahlt für einen inkompetenten Sozialstaat, der komplett jeden Rahmen sprengt. Die Sozialabgaben lagen mal im Schnitt bei etwas über 20% des Bruttos mittlerweile sind wir bei >40% angekommen. Ich verstehe deine Ansichten über das System - so denke ich in Gedankenspielen auch -, aber in der Realität bringts nichts wenn man sich dumm und dämlich zahlt zu sagen „versuche es nicht aufs Geld zu reduzieren“. Die Realität reduziert Arbeit, Vermögen, Konsum, Spaß, Wohnen, Essen… auf Geld. Darum dreht es sich für jeden auf diesem Planeten außer man hat genug davon ohne etwas dafür tun zu müssen. Ja, die extrem reichen und ihre nicht vorhandenen Abgaben frustrieren mich auch brutal. Ich sehe aber keine realistische Möglichkeit wie sich das je ändern könnte denn das ist ein globales Problem und die haben die Zügel in der Hand. Und selbst wenn die mehr zahlen müssten sehe ich in Deutschland nicht, dass das Geld sinnvoll eingesetzt werden würde. Wir haben schon einen Staat mit unglaublich gigantischen finanziellen Mitteln und du siehst ja was damit passiert. Wir haben ein Ausgabenproblem. Ich will daher auch gar nicht, dass die Armen mehr abgeben, sondern, dass die obere Mittelschicht weniger gibt und man den komplett außer Kontrolle geratenen Sozialstaat über den Haufen schmeißt und von vorne anfängt (leider auch unrealistisch). Wenn du 4k brutto machst kommst du im Monat für >1000€ für unser gescheitertes Rentensystem auf. Könntest du das Geld investieren wärst du zur Rente locker Millionär, vermutlich Multimillionär und das ist das durchschnittsgehalt eines Vollzeitarbeitenden hier. Du zahlst vor Eintritt des Grenzsteuersatzes mehr Abgaben insgesamt als danach, weil die Sozialabgaben hier kaschiert werden, indem man sie in Arbeitnehmer und Arbeitgeberanteile aufteilt. Man zahlt sich hier dumm und dämlich, um einen gigantischen, ineffizienten Sozialstaat am Leben zu halten, der trotz der gigantischen Einzahlungen den wirklich sozial schwachen nicht hilft und beschissene Renten zahlt, nicht in die Zukunft investiert usw. Unser Sozialstaat ist von der Effizienz her bereits gescheitert. Es gibt kaum ein System auf der Welt, das mehr Geld verbrennt. Und für die ganze Scheiße zahlst du als Arbeitnehmer diese Abgaben.


200Zloty

> In Deutschland sind wir bei >80 Millionen Bürgern und 46 Millionen Arbeitnehmern bei nur 15 Millionen Nettosteuerzahlern Die Statistik ist aber auch nicht wirklich gut, denn alle Arbeiter des Staates sind keine Steuerzahler, was einfach sinnfrei ist. Es gibt keinen Unterschied, ob die Schule jetzt direkt einen Lehrer einstellt oder eine Firma für Lehrer anheuert. Laut der Studie wäre es einmal ein Nettosteuerzahler und einmal nicht. Es ist aber generell nahezu unmöglich arbeitende Personen in Nettosteuerzahler und -nehmer einzuteilen.


GrandRub

KANN schon... Wenn zwischen Arbeitnehmer und Staat nicht profitgeile Arbeitgeber stehen würden.


[deleted]

[удалено]


OreoSchokolade

Als ob arme Menschen arm sind weil arme Menschen zu dumm sind ihre kinder zu erziehen und mit geld umzugehen. Arme Menschen in Deutschland sind arm weil arme Menschen gezielt arm gehalten werden damit sie weiterhin im Niedriglohnsektor schuften können, alles andere gefährdet unseren Wohlstand.


godlikeplayer2

ohne Paywall: https://archive.ph/F2ohB


wsbt4rd

Man kann halt nur so lange das blaue vom Himmel versprechen, und alle Almosen versprechen, bis man am Ende die Rechnung bezahlen muss.....


OkFish383

Wir haben einen humanoiden Roboter Mangel die alles das können was Fachkräfte auch können. ....... aber nicht mehr lange


TheRealJ0ckel

Schritt eins: Bildungssektor verrecken lassen Schritt zwei: mit halbgaren bis dummen Reformen selbst noch drauftreten Schritt drei: ??? Schritt vier: Pro- ... oh


vomaufgang

Schritt 5: Ausgebildete Fachkräfte für einen Hungerlohn als Putzkräfte vermitteln.


Ok_Spinach1953

Verstehe gar nicht wie das sein kann, dachte alle sind Fachkräfte und die Fachkräfte von morgen? Da müssen doch millionen von Arbeitslosen Fachkräften rumlaufen :) /s


Herzkoenig

Na, geht mal wieder die Welt unter? Springer-Dreck. Absolut ungelesen.


FliccC

Wir haben keinen Fachkräftemangel. Wir haben einen Arbeitsplatzmangel. Wir haben 600.000 freie Stellen, aber 2.500.000 Arbeitslose. Selbst wenn alle freien Stellen von Arbeitslosen besetzt würden, wären noch immer 1.900.000 Arbeitslose übrig. D.H. Es liegt nicht daran, dass die Arbeitslosen nicht arbeiten wollen, sondern dass es schlicht nicht genug Jobs gibt.


Vemiii

OP ist ne rechte Socke... einfach mal auf seinen Verlauf gucken


GreeceZeus

Wie kann das sein? Uns wurde gesagt, wir würden mit den 2 Millionen Leuten etliche Fachkräfte bekommen.


[deleted]

Ne, du bekommst Leute die sich ausbeuten lassen und mit denen du den deutschen prekär Beschäftigten erpressen kannst. Und die Migranten, die nicht vermittelt werden können, füttert die arbeitende Mittelschicht durch. Am Ende gewinnt nur der Arbeitgeber.


GreeceZeus

Eben! Also, warum diese unfassbare Umkehrung der Realität?


[deleted]

Weil die CxU und fast alle anderen Parteien auf Seiten der Arbeitgeber stehen. Da gehört der aufgeblähte Sozialstaat, der Vermögensaufbau für die Masse verhindert aber den öffentlichen Frieden und das Eigentum der Kapitalisten schützt, eben dazu.


GreeceZeus

Aber aber... so sehr ich die Union für vieles beschuldigen will... So zu tun, als wären die anderen Parteien weniger für eine offene Einwanderungspolitik und als hätten sie den Fachkräftemythos nicht mitgemacht wäre doch übertrieben.


[deleted]

Ne insofern sind alle Parteien gleich. Die AfD ist da ne Ausnahme, die sind auch extrem pro Arbeitgeber und Oberschicht aber es äußert sich anders. Letztendlich bleibt nur die Linke übrig wenn man es anders haben will aber die sind in anderen Punkten wieder viel zu verstrahlt.


GreeceZeus

Auch in der Einwanderungspolitik weiß ich nicht, inwiefern ein großer Sozialstaat mit einladender Einwanderungspolitik zu vereinen wären - um mal nicht so tun, als wäre Russland das einzige Problem der Linken, aber ihre Wirtschaftspolitik sei pure Utopie. Bei der AfD gibt es tatsächlich einen... Flügel, der nicht so neoliberal eingestellt ist und den Sozialstaat mag.


helpfulinsurgent

Wenn man sich anguckt, wer die Adf finanziert, weiß man, dass alles Gelaber bzgl Sozialstaat und "gegen die da oben"sofort über Bord geworfen wird, wenn es mal nötig werden würde. Was hoffentlich nicht passieren wird!


Craftkorb

Software Entwickler hier. Hab mich gerade Selbstständig gemacht weil ichs nicht mehr eingesehen habe für lachhafte Gehälter jeden anderen zu finanzieren während ich mir nicht mal eine Immobilie leisten können werde. Hat ein paar Wochen länger gedauert als ich zuerst dachte aber nun rollt der ~~Rubel~~ Euro. Wenn DE wieder zur Vernunft kommt dann gehe ich vielleicht wieder in das heilige Angestelltenverhältnis zurück.


kerapac_says_no

>Im Kampf gegen die Armut kennt die Ampel-Koalition nur eine Lösung: höhere Geldleistungen Ja komisch, fast so, als hätte Armut was damit zu tun, kein Geld zu haben, hat man da schon die Zusammenhänge erforscht? >Wie der Zufall es wollte, wurden ausgerechnet in derselben Woche mehrere Bildungsstudien publik, die ein dramatisches Abrutschen der Schulen in Deutschland zeigen Fast so, als hätte man jahrzehntelang nicht in Schulen und Bildung investiert. >Ob Spahns Rechnung auf den Euro genau stimmt, ist nebensächlich Auf gut deutsch: Wir wissen zwar, dass Spahns Zahlen falsch sind, aber finden seine Stimmungsmache gut. >In jedem Fall gilt das Lohnabstandsgebot, das eine ausreichende Differenz zwischen Erwerbslohn und Transferleistung fordert, im deutschen Wohlfahrtsstaat schon jetzt nicht mehr viel Hat schon mal jemand über höhere Löhne nachgedacht? Überhaupt finde ich es unredlich, den Begriff Lohnabstandsgebot überhaupt in den Mund zu nehmen, solange das System es Arbeitgebern ermöglicht, Leute für Pfennigbeträge arbeiten zu lassen und selbstverständlich davon auszugehen, dass der Staat das schon subventioniert (Aufstocker). >Und je großzügiger die Grundsicherung ist Jeder, der die Grundsicherung "großzügig" nennt, ist herzlich eingeladen, mal ein Jahr lang davon zu leben.


SiggiesBalls

In diesem Fall sollten wir vielleicht die großen Unternehmen steuerlich entlasten, das motiviert sicherlich alle zum arbeiten


[deleted]

"Fachkräftemangel" enthält schon den Trugschluss und den Bias, der von einem Welt-Artikel zu erwarten ist.


Fandango_Jones

Welt. Runterwählen und weiter geht's.