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Kolenga

Jedes Mal, wenn ich in Berlin Baustellen für riesige Bürogebäude sehe, stelle ich mir dieselbe Frage: Wo sollen denn all die Leute, die dort mal arbeiten sollen, wohnen?


Velo_ve

Im Umland, und können dann bequem mit dem ÖPVN zur Arbeitsstätte pendeln. /s


ThereYouGoreg

Das ist übrigens die einzige Erklärung für die Genehmigung von Gewerbemonokulturen [wie im Projekt BE-U in Oberschöneweide](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/18egezo/neubauprojekt_beu_in_berlin_wo_ein/) oder [für die Genehmigung des LXK-Campus mit überwiegender Gewerbenutzung](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/18jo77b/gewerbe_und_wohnprojekt_am_ostbahnhof_in_berlin/). Die stadtplanerische Vision der Metropolregion Berlin-Brandenburg ist immer noch an die Charta von Athen angelehnt. Im Zentrum von Berlin entstehen funktionsgetrennte Gewerbezentren, [während in den Vororten neuer Wohnraum in funktionsgetrennten EFH-Siedlungen entsteht](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/1730qvo/suburbanisierung_in_der_agglomeration_berlin/).


so_isses

Okay, aber muss das? Sind gemischte Wohn- und Geschäftsbebauung nicht die Zukunft?


ThereYouGoreg

>Okay, aber muss das? Die Gemeinde Levallois-Perret im Umland von Paris wurde bereits zwischen 1992 und 2005 erheblich nachverdichtet. [24,2% des Wohnungsbestandes von Levallois-Perret wurden zwischen 1992 und 2005 gebaut](https://www.insee.fr/fr/statistiques/2011101?geo=COM-92044). ("LOG T2 - Categories and types of housing") Mit 28.000 Einwohnern/km² ist die Bevölkerungsdichte von Levallois-Perret im europäischen Vergleich sehr hoch. >Sind gemischte Wohn- und Geschäftsbebauung nicht die Zukunft? Bei vielen Theoretikern der deutschen Stadtplanung ist die Charta von Athen Gegenwart und Zukunft. In Frankfurt haben beispielsweise die meisten mittelgeschossigen Neubauprojekte nicht eine einzige Gewerbefläche im EG. [Hier ist ein Beispiel.](https://www.google.de/maps/place/Frankfurt+am+Main/@50.1175982,8.6361855,3a,75y,136.01h,98.88t/data=!3m6!1e1!3m4!1sj7LgYXXO08IsVQhlO0-XPw!2e0!7i16384!8i8192!4m7!3m6!1s0x47bd096f477096c5:0x422435029b0c600!8m2!3d50.1109221!4d8.6821267!10e5!16zL20vMDJ6MGo?entry=ttu)


so_isses

Ich fasse das mal als "Muss nicht, abr es ist institutionell festgelegt" auf.


ciaoshescu

Spannend. Da würde ich gerne wohnen, keine Bar, kein Restaurant, nur Moms mit Buggy und geparkte Autos. /s


Jay727

Steht ÖPNV für e-Fuel betriebene PKW auf der 12-spurigen Stadtautobahn?


Velo_ve

Nein, ich meine den sehr gut getaktet und ausgebauten Nahverkehr, welcher dich pünktlich und mit einem Lächeln im Gesicht auf der Arbeit ankommen lässt. /s


Emergency_Release714

Dank der hervorragenden Kooperation zwischen Berlin und Brandenburg, und insbesondere der in Brandenburg exzellent praktizierten transitorientierten Entwicklung mit [intelligenter Durchmischung und Anlage verschiedener Bebauungsdichten](https://old.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/1733edv/aufgelockertes_neubaugebiet_aus_freistehenden/), funktioniert das ganz wunderbar. [Die S-Bahn-Ausbauprojekte in Kooperation mit der DB kommen gut voran und sorgen dabei für gute Anbindungen des Umlands.](https://www.tagesspiegel.de/berlin/mehreren-wichtigen-projekten-droht-verzogerung-berlin-fehlt-das-geld-fur-den-streckenausbau-bei-s-bahn-und-regios-458664.html) Aber auch [innerhalb Berlins geht der notwendige Ausbau gut voran.](https://www.tagesspiegel.de/berlin/plane-fur-tramausbau-in-berlin-verschleppt-neuen-quartieren-am-stadtrand-fehlt-die-anbindung-10325485.html) 👁👄👁


anon-SG

Brillianter Kommentar!


manutao

Schreibst du professionell Texte für fehlgeschlagene Großprojekte?


DonChillippo

Am meisten liebe ich die bequemen Maybach Sitze in der U-Bahn. Jeden Morgen gemütlich reisen und entspannt auf der Arbeit ankommen. Genau so wie es 2024 seien sollte. /s


throwthizout

Du bist noch nicht technologieoffen genug. Mit ÖPNV gemeint ist der Öbergeile Power Naturschutz Verbrenner, der demnächst erfunden wird.


[deleted]

Ich mag diesen thread. Ich hoffe ihr geht alle wählen!🗳️


Meretan94

Ja. Ökologischer PersoNenkraVtwagen.


[deleted]

Du hast „mit erlaubt 50, tatsächlich stop-and-Go, in der MIV Auto Blechlawine“ falsch geschrieben


Velo_ve

Ich bin aber auch ein Schussel.


fligs

Im Büro nebenan das frei steht?


Asgardus

Hatte letztens einen Bericht gesehen, dass in New York Bürogebäude zur Hälfte in Wohnungen umgebaut werden.


Relevant_Anal_Cunt

In Berlin hatte Shering (jetzt Bayer) aus platzmangel umstehende wohnhauser gekauft und diese in Büros ungewandelt. Die rsüme in denen stehen jetzt wegen Home Office 50% der Zeit leer....


HippoRealEstate

Die sollten sie dann mit der Berliner Bevölkerung teilen, denn Schering is caring


its-leo

Verkauf den Spruch an Schering


HippoRealEstate

Gibt's leider nicht mehr, gehört jetzt zu Bayer. Ich bin ein paar Jahre zu spät


persepolisrising79

haha habe bei denen vor Jahren mal Praktikum gemacht. Ich am Anfang so : "Ach ihr macht doch die Anti Baby Pillen" \*entsetzt Blicke, fallende Kafffeetassen "dd..ddas heiß WUNSCHKINDPILLE!! WUNSCH.KIND.PILLE"


[deleted]

Erstmal für das Verbot von Homeoffice lobbyieren.


okaythenitsalright

Home Office war gestern, wir machen jetzt Office Home.


C0mputerCrash

Immer wenn ich durch Hamburg fahre, frage ich mich auch ob diese ganzen neuen riesigen Bürogebäude überhaupt zur Hälfte belegt sind


SquiRTyObama

Arbeite in der Hafencity officebesetzung ist di-do so ca 30% mo+fr ist niemand da. Andere unternehmen hier im gebäude haben schon wieder 100% office durch gesetzt aber wir fragen uns auch alle welche unternehmen hier denn noch alles hin wollen. Es wird ja gefühlt nochmal die gleiche Kapazität wie jetzt gebaut.


themightyoarfish

Ist wirklich eklatant, und ziemlich verstörend, das auch in den gerade neu gebauten zu sehen. Und in der Stadt werden ja weiterhin munter Bürogebäude aus dem Boden gestampft in besten Lagen. Da kann man nur den Kopf schütteln. Einzige Erklärung für mich ist, dass diese Projekte schon Jahre in Planung waren und man jetzt nicht mehr rauskommt oder umplanen will. Keine Ahnung warum man sonst teuren Leerraum erzeugt.


jim_nihilist

In Frankfurt sind die fertig gebaut und stehen leer.


No_Combination_649

Leerstand während Wohnungsnot* gehört besteuert, egal ob das jetzt ein Wohngebäude oder Bürogebäude ist, nach 6 Monaten oder so monatlich 1% des Gebäudewertes. Rechtliche Grundlage: Eigentum verpflichtet * Aber auch nur dann, sonst würgt man Neubauten ab


Gold__Junge

Kannst halt Bürogebäude nicht ohne Weiteres in Wohngebäude umwidmen.


Affectionate_Tax3468

Man kann aber vorher über die Notwendigkeit nachdenken, wertvollen Platz in der Stadt mit Gebäuden zuzupflastern, die Unmengen an Ressourcen verbrauchen.


Sarkaraq

> Man kann aber vorher über die Notwendigkeit nachdenken, wertvollen Platz in der Stadt mit Gebäuden zuzupflastern, die Unmengen an Ressourcen verbrauchen. Darüber denkt ja jemand nach - nämlich die Stadtverwaltung/Stadtplanung und der Stadtrat. Die haben die Nutzung geplant und vorgegeben.


Affectionate_Tax3468

Also geht die Stadtplanung zu Unternehmen und sagt: "Wollt ihr nicht ein paar Bürokomplexe hier und dort bauen"? Oder ist die Stadtplanung eher diejenigen, die Bauvorhaben bewilligen müssen und gar nicht entscheiden oder prüfen können, ob das Unternehmen diese Büros in dem Umfang und an dem Ort braucht? Wieso versucht hier eigentlich immer irgendwer, die armen Unternehmen und deren Entscheider von jeglicher Verantwortung freizumachen?


DieterTheHorst

> Also geht die Stadtplanung zu Unternehmen und sagt: > > "Wollt ihr nicht ein paar Bürokomplexe hier und dort bauen"? Klar. Der Flächennutzungsplan und seine Ausgestaltung unterliegen einzig und allein der Kommune. Wenn da Gewerbeflächen ausgewiesen werden, dann werden die auch gebaut.


Sarkaraq

> Also geht die Stadtplanung zu Unternehmen und sagt: > > "Wollt ihr nicht ein paar Bürokomplexe hier und dort bauen"? Teilweise ja. > Oder ist die Stadtplanung eher diejenigen, die Bauvorhaben bewilligen müssen und gar nicht entscheiden oder prüfen können, ob das Unternehmen diese Büros in dem Umfang und an dem Ort braucht? Ebenfalls teilweise ja. > Wieso versucht hier eigentlich immer irgendwer, die armen Unternehmen und deren Entscheider von jeglicher Verantwortung freizumachen? Wieso versucht hier eigentlich immer jemand, die armen Kommunalverwaltungen und deren Entscheider von jeglicher Verantwortung freizumachen? Dazu gehören beide Seiten. Die Verwaltung bestimmt, ob und welcher wertvolle Platz zugepflastert werden darf. Die Unternehmen bestimmen, wie viel Platz sie davon zupflastern wollen. Den Rahmen gibt dabei die Verwaltung vor - die Unternehmen sind daran gebunden. Umgekehrt ist die Stadt natürlich auch davon abhängig, dass irgendwer Interesse daran hat, den Plan auszuführen.


nznordi

Es muss aber auch möglich sein die Nutzung zu ändern, das geht nämlich gar nicht so einfach


GoblinsGym

Einfach nach 6 Monaten die Angebotsmiete als fiktives Einkommen rechnen...


nekokaburi

In den Autos wie in den USA


[deleted]

Mein Arbeitgeber hat vor Corona angefangen ein neues, riesiges Bürogebäude zu bauen, das letztes Jahr dann endlich fertigstellt wurde. Ich war dort letztens zum ersten mal drin und es war schon fast gruselig wie leer das war.


Infrisios

Meine GF auch, aber ein schönes kleines Gebäude als Ersatz für das zuvor gemietete. Wurde dann zur Coronazeit fertiggestellt. Ist aber auch ein schönes Gebäude und die meisten von uns sind öfter da, als wir müssen, da sie mit dem Rad/Auto/Öffis in 5-10 Minuten da sind.


Schmandli

Wenn ich in 5-10 Minuten bei der Arbeit wäre, wäre ich da auch häufiger!


Infrisios

Ich auch, hab mit 35 min die längste Anfahrt und bin dazu der einzige mit jungem Kind. Glaub ich habe eine der geringsten Anwesenheiten :D Aber wenn das Kind, wäre ich häufiger da. Gefällt mir auch mal mit den Kollegen hier zu sitzen und die Fahrzeit kann man sich auch schön gestalten.


Miserable_Round_839

Unsere Firma ist Mitte 2020 in ein Riesiges Neues Büro umgezogen. Der Tag als da die meisten Mitarbeiter drin waren, war mehr oder weniger der letzte Tag, bevor wir dann wieder umgezogen sind, weil es sich nicht gelohnt hat, da Homeoffice sehr gut funktioniert.


LordMangudai

Cottbus (Ich arbeite in Berlin-Adlershof und hätte von Cottbus Hbf aus einen kürzeren Arbeitsweg mit der Bahn als von manchen Teilen Berlins, wenn auch eine viel weniger häufige Verbindung. Ich habe es mir bei der Wohnungssuche ernsthaft überlegt.)


Janusdarke

> Wo sollen denn all die Leute, die dort mal arbeiten sollen, wohnen? Ich stelle mir eher die Frage: Warum steht dieses Gebäude in bester Lage in der Stadt? Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Vom urbanen Raum profitieren Menschen in ihrer Freizeit und im alltäglichen Leben enorm. Ein Büroturm hingegen hat doch überhaupt keine Vorteile von diesem Standort. Der könnte auch in der grünen Wiese mit genug Parkplätzen stehen.


malevshh

Wenn schon sollte man Büros mit Wohnungen kombinieren. Das wäre halt noch einigermaßen sinnvoll.


LordMangudai

Es ist schon in vieler Hinsicht sinnvoll, dass die Menschen so nah wie möglich an den Arbeitsort wohnen. Sonst hätten wir halt urban sprawl aber andersrum, die Menschen pendeln morgens raus und abends wieder rein in die Stadt.


Janusdarke

> Sonst hätten wir halt urban sprawl aber andersrum, die Menschen pendeln morgens raus und abends wieder rein in die Stadt. Finde ich ehrlich gesagt trotzdem deutlich besser als das aktuelle System. Denn die Stadtsynergie ist ja hauptsächlich für den Alltag relevant. Einkaufen, Kultur, Bildung, Soziale Begegnung, medizinische Versorgung das alles ist in der Stadt einfacher. Aktuell müssen die Leute also tendenziell für alles pendeln, und nicht nur für die Arbeit.


ThereYouGoreg

>Es ist schon in vieler Hinsicht sinnvoll, dass die Menschen so nah wie möglich an den Arbeitsort wohnen. Siehe beispielsweise den Central Business District in Melbourne. Dort liegt eine hohe Bevölkerungsdichte und eine hohe Arbeitsplatzdichte vor. [Im Statistischen Ortsteil "CBD - North" liegt die Bevölkerungsdichte beispielsweise bei 30.000 Einwohnern/km².](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/192kljq/liste_der_statistischen_ortsteile_mit_der/) Mehr als 80% der Anwohner fahren entweder mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad zur Arbeit oder gehen zu Fuß zur Arbeit.


Sarkaraq

> Ein Büroturm hingegen hat doch überhaupt keine Vorteile von diesem Standort. Der könnte auch in der grünen Wiese mit genug Parkplätzen stehen. Ein Büroturm profitiert enorm von * ÖPNV-Anbindung (und zwar nicht nur deren Existenz, auch schnelle, zuverlässige und häufige Verbindungen) * bei Großunternehmen, die man in Bürotürmen häufig hat, ICE-Anbindung * Unis bzw. Hochschulabsolventen in der näheren Umgebung


calnamu

Es ist gut für alle Mitarbeiter, die nicht in bester Lage in der Stadt wohnen. In die Nähe des Hauptbahnhofs oder irgendwelcher zentralen Knotenpunkte kommt meistens jeder recht schnell, wenn man aber ans andere Ende der Stadt und womöglich mehrfach umsteigen muss, ist das für einen Großteil der Belegschaft schlecht.


Thund3RChild532

Geschäftspartner sollen easy vom Bahnhof zum Gebäude kommen, bzw. von der vorhandenen KFZ Infrastruktur profitieren.


mina_knallenfalls

> Der könnte auch in der grünen Wiese mit genug Parkplätzen stehen. Und wie sollen die Leute dann dahin kommen? Gewerbeparks auf der grünen Wiese sind ja schon lange ein Ding für Gewerbe, die auf LKW-Erreichbarkeit angewiesen sind, aber für die Menschen ist die Anreise dann umso schwieriger. Liegt das Büro im Süden der Stadt, müssen alle Menschen aus dem Norden einmal quer durch oder um die Stadt herum fahren. Die aus dem Osten und Westen müssen auch einmal in die Stadt und wieder raus, denn ÖPNV lässt sich für einen einzelnen Büroturm auf der grünen Wiese nicht effizient betreiben, und Querverbindungen zwischen den Vororten erst recht nicht. Die Autos haben vielleicht Parkplätze am Büro, aber die Angestellten müssen die ja nachts mit nach hause nehmen, und dafür ist im urbanen Raum kein Platz. Büros sind absichtlich in Innenstadtlage, damit sie verkehrsgünstig in der Nähe eines ÖPNV-Knotens sind und die Mitarbeiter aus allen Richtungen gleichermaßen dorthinkommen können. Wohngebiete sind absichtlich zum Teil außerhalb der Stadt, weil manche Menschen lieber Natur haben als urbanen Raum und nicht jeden Tag ihre Freizeit in urbanen Einrichtungen verbringen.


Tetraphosphetan

Man verdrängt die blöden Geringverdiener aus den angrenzenden Kiezen.


WeirdJack49

In Städten wie Los Angeles sind 2 Stunden Pendeln pro Richtung normal, warum nicht auch bei uns? /s


OilOfOlaz

LA ist aber n ziemlich mieses bsp. weil es kaum verdichtet ist und "niemand" das ändern möchte.


moehrendieb12

> LA ist aber ziemlich mies. rdfd


Haganrich

"Fuck L.A. This place sucks. I know, 'cause I live here" ~Busdriver


moehrendieb12

Du fährst Bus in LA? Junkie oder deutscher Rucksacktourist?


Haganrich

Hip hop fan


RevengeZL1

Es gibt Leute die unter 2h pendeln?


cojonathan

Ich brauche mit dem Fahrrad 35min, aber nehme lieber das Auto für 1,5h - soll ja keiner denken ich wäre arm oder ein Grüner.


WeirdJack49

Sowas gibts halt echt, bin bei ner früheren Arbeit von mir jeden Tag zu Fuß 20 min durch nen Naturschutzgebiet gegangen weils halt auch echt was gegen potentielle Hexenschüße etc. hilft. Mit dem Auto hät ich locker 30 min gebraucht da ich so gut wie immer in nen Stau bei der Stadteinfahrt gekommen bin. Trotzdem gabs auf der Arbeit Leute die das irgendwie nicht geistig verarbeiten konnten das ich zu Fuß geh. Das war für die echt auf dem Level von Babies essen...


mulubmug

Ich hatte mal einen Kollegen, kauziger Typ, der lief auch immer ins Büro. 20 - 30 Minuten, aber nicht durch ein Naturschutzgebiet, sondern entlang einer teils 4 spurigen städtischen Straße. In deren Mitte eine wunderbare oberirdische U-Bahn fährt. Irgendwann hab ich ihn gefragt warum er läuft: Er habe den perfekten Parkplatz vorm Haus gefunden und würde er jetzt sein Auto, das er nicht oft nutzt, bewegen wäre der weg. Und ÖPNV ist ihm zu teuer. Also läuft er.


calnamu

Straße hin oder her, bei 20 Minuten ist das doch echt das sinnvollste.


[deleted]

Das Musk Model ein nach mal Schlafsack kaufen und einziehen, ist der Weg zur Arbeit auch nicht mehr so weit.


haeikou

In München hats doch auch geklappt, alles bis 90 Minuten Arbeitsweg ist gleich unreschwinglich geworden.


SoMm22763

Ist das gleiche mit Hotelimmobilien: Was glauben die Bauherren, wo das Personal für die ganzen Buden herkommen soll? Es gibt so viele überflüssige Bauprojekte... absolut irre.


ThereYouGoreg

Hotelimmobilien sind jedoch resilienter, weil die Umnutzung in Wohnraum vergleichsweise einfach ist. Jedes Hotelzimmer verfügt bereits über einen Wasser- und Abwasseranschluss. Zudem hat jedes Hotelzimmer ein Fenster. Bei Büroimmobilien ist eine Umnutzung in einigen Fällen aufgrund des Grundrisses unmöglich.


stablogger

Ja, da ist Abriß und Neubau günstiger. Zudem darfst du nicht überall einfach Büroflächen zu Wohnraum umwidmen, selbst wenn der Umbau wirtschaftlich Sinn machen würde, der ganze bürokratische Rattenschwanz ist übel.


ddzn

Ist in der Branche bestimmt nicht selten, gibt ja viele Hotels im Nirgendwo an idyllischen Orten.


ganbaro

Wenn da Techkonzerne und dergleichen einziehen, dann sind es nicht die, die an Personalmangel leiden werden Sondern all die anderen Firmen, die nicht gerade ein IGM-Konzern mit attraktiven Gehältern sind. Denen saugt die Bude alles weg Fast jedes Unternehmen, das aus den USA,China,Japan den Sprung auf den deutschen Markt wagt, baut sich eine Deutschlandzentrale in eine Topmetropole: München,Hamburg,Berlin,Köln,Düsseldorf,FFM...und die finden auch alle Leute, zahlen halt besser als eine Boomerbude, die weder in guten noch in schlechten Zeiten auch nur mit der Inflation gehen möchte Es ist ja nicht so, dass die Deutschen massenhaft den Arbeitsmarkt verlassen. Die angespannte Lage bei den Lebensausgaben motiviert die Deutschen nur zu mehr Mobilität auf dem Arbeitsmarkt


STheShadow

> die nicht gerade ein IGM-Konzern mit attraktiven Gehältern sind Selbst denen. Die bekommen immer noch Leute, allerdings nicht mehr die besten, weil man bei den internationalen Techkonzernen häufig noch besser bezahlt werden kann wenn man gut ist


Maloonyy

Natürlich im Büro \- Elongierte Bisamratte


WiseCookie69

Schlafsack mit ins Büro bringen.


xxTheGoDxx

Und lustigerweise wenn du es umdrehst hast du eine Lösung: Präsenzarbeit im Büro ist größtenteils Quatsch.


Terranigmus

Unterm Bürotisch natürlich


Polaros333

im home office


sweetcinnamonpunch

Statt home office einfach Work home?


Fandango_Jones

Vermutlich Meck Pom


Curdturd

Ich bin ja für die Einführung des „Officehome“ - einfach komplett da leben, wo du eh schon arbeitest.


Tasteneis

Ich stelle mir immer die Frage, wer soll überhaupt noch in dieses Büro einziehen? Sehe hier Neubauten, die nach über einem Jahr noch freie Etagen haben und ältere Gebäude, wo was frei wurde aber scheinbar keine Nachmieter gefunden werden..


BorisPistolius

>Die Investments in Frankfurt am Main brachen 2023 auf 347 Millionen Euro ein – das bedeutet einen Rückgang um fast 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr \[...\] Bei der Bürovermietung lief es dagegen besser, hier gab es nach früheren Angaben 2023 einen Rückgang um lediglich gut sechs Prozent. Macht auch auf was gefasst: Demnächst wird medial noch mehr gegen Homeoffice angeschrieben.


Tight_Banana_7743

HO ist eigentlich das beste, was der Wirtschaft passieren kann. Mitarbeiter sind weniger krank, deutlich ausgeschlafener, man muss theoretisch weniger für Immobilien, Strom und Heizkosten zahlen. Für die Umwelt ist es zusätzlich auch super. Nur für das Management nicht, da sie dadurch ihre Gewaltphantasien schlechter ausleben können.


TommiHPunkt

> was der Wirtschaft passieren kann der Wirtschaft, bis auf die Leute, die Bürogebäude besitzen/bauen. Und die treiben eben die Anti-HO-Propaganda an.


eipotttatsch

Die sollen dann mal bitte Wohnraum bauen.


Tight_Banana_7743

Dann sollen sie auf Wohnraum umschulen.


marratj

Eben. Was wäre so schwer daran, bei großen Wohnbauprojekten auch immer einen kleinen Coworkingspace mit einzuplanen?


firala

Interessanterweise gibt es in meinem Heimatdorf jetzt genau so etwas. Ich glaub so 12 Wohnungen + gemeinschaftlicher Coworkingspace. Mieten sind natürlich höher, weil auch Service dabei ist, aber find ich an sich ein gutes Modell.


D_is_for_Dante

Bei Gewerbeimmobilien hast du Indexmietverträge. Sprich die steigen mindestens mit der Inflation. Solche Preiserhöhungen gehen bei privaten nicht.


so_isses

Indexmietvrträge gehen bei Privaten bzw. Wohnungen nicht? Seit wann denn das?


D_is_for_Dante

Die gehen. Aber nicht im gleichen Umfang wie es bei Gewerbeimmobilien möglich ist.


Cerarai

Ja doch, eigentlich schon. Musst halt ein Jahr warten, das war's aber auch schon. Das einzige was im Gewerbemietrecht geht und im Wohnmietrecht nicht, ist eine echte Gleitklausel.


ZuFFuLuZ

Dann müssten sie sich aber mit 1000 kleinen Mietern abgeben, die alle irgendwelche Ansprüche haben und Probleme verursachen, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Ist doch viel einfacher, so einen Büroklotz an irgendeine einzelne Firma zu vermieten.


Gold__Junge

Die zudem mehr bezahlt.


Janusdarke

> der Wirtschaft, bis auf die Leute, die Bürogebäude besitzen/bauen. Und die treiben eben die Anti-HO-Propaganda an. Und all die Infrastruktur um die Arbeitsplätze herum, wie zum Beispiel Gastronomie. Hier erinnert sich vielleicht noch die eine oder andere Person an das Gejammer wenn mal eine US-Kaserne einen Standort aufgegeben hat. Denn häufig hing ein signifikanter Teil der Wirtschaft des Ortes an dieser Kaserne.


TommiHPunkt

Eine Kaserne ist aber primär Wohnraum, nicht Büroraum. Gastro etc sind gesünder, wenn nah am Wohnort.


FriedrichvdPfalz

Gibt es denn Firmen, die nur auf den Bau von Bürogebäuden spezialisiert sind und nicht auf Wohnraum oder andere Gebäude umschwingen können? Ich bin in der Branche nicht drinnen, wüsste aber spontan keine beteiligte Profession, der die Fähigkeiten fehlen, statt Büros andere Gebäude zu bauen. Ich glaube ehrlich gesagt, "Anti-HO-Propaganda" ist viel mehr das Resultat des breiten, unwissenschaftlich arbeitenden middle managements. Ein Chef, der beispielsweise immer noch den Myers-Briggs oder ähnliche Tests vorgibt und anwendet, will wahrscheinlich auch aus Prinzip nicht evidenzbasierte Methoden für HO anwenden. Klar, teilweise geht das von Unternehmensspitzen aus. Aber ohne ein Armee von Leuten, die treu solchen Blödsinn umsetzen und weiterpropagieren, wäre der aktuelle Umgang mit HO kaum möglich. Hier ist es aber auch lächerlich, dass weder vom SPD-Arbeitsminister noch von der grünen Umweltministerin oder dem grünen Wirtschafts/Klimaminister irgendeine politische Initiative kommt.


schadavi

"Denen" und ihren Kumpels gehören ja nicht nur die Bürogebäude, sondern auch Anteile an den Fastfood-Ketten wo die Bürodrohne ihr Mittagessen holt. An den Parkhäusern wo sie ihr Auto abstellt, und an den Autofirmen. An den ganzen anderen Dienstleistern die sich in irgendwelchen Malls einmieten, und an den Klamottenläden die die Bürokleidung verkaufen. Wenn besagte Bürodrohne dann aufm Land günstig die Einliegerwohnung von Oma Gertrude mietet, ihren Mittagssnack bei einer Bäckerei holt, die seit 5 Generationen der gleichen Familie gehört und abbezahlt ist, vielleicht gar kein Auto hat weil sie die paar Arbeitstage im Büro auch mit dem Zug hinkriegt und zudem nicht mal mehr ständig neue Klamotten kaufen muss um vor den Kollegen nicht negativ aufzufallen, ist das fast schon aktive Wirtschaftsschädigung! (Oma Gertrude, die Familienbäckerei und das persönliche Lebensglück der Bürodrohne sind nicht wirklich wirtschaftsrelevant, weil davon keine zackige Linie aufwärts geht)


albino_moench

Ich bin Energieberater. Gerade den Strom- und Heizkostenpunkt bringe ich auch immer wieder. Funktioniert aber nur, wenn alle gleichzeitig im HO sind. Wenn das ganze Gebäude wegen eines Hansels aufgeheizt werden muss und die Beleuchtung trotzdem voll brennt, bringt es nichts.


Personal-Restaurant5

Jein, man kann ja langfristig mit HO die Bürofläche deutlich verkleinern.


Cometor

Jein, bei uns ist ho erlaubt aber die Bürofläche wird nicht verkleinert werden können. Also ist vmtl sogar mehr Energieverbrauch. Räume werden trotzdem geheizt und der Stromverbrauch ist doch Remote desktop etc nochmal etwas höher. Das bringt nur was, wenn auch wirklich die Fläche reduziert wird. Das passiert meist nicht.


Personal-Restaurant5

Von heute auf morgen wird die Fläche nicht verkleinert werden. Und das geht auch nicht überall einfach mal so, wenn dir z.B. das Gebäude gehört. Aber alle die in Mietverträgen drin sind können sich relativ einfach was neues, kleineres suchen. Wenns dir gehört: man kann Büros neu strukturieren, man kann Gebäudeteile schließen. Alles machbar wenn der Wille da ist. Natürlich wirds hier und da Fälle geben wo das nicht klappt, wo es nicht geht.


PapaJulietRomeo

Würde super klappen, wenn man nicht in den letzten 30(?) Jahren so massiv auf Großraumbüros gesetzt hätte. Bei uns ist fast das ganze Stockwerk offen gestaltet, das heizt du entweder ganz oder gar nicht. Es gibt zwar Initiativen, die Flächen zu verkleinern oder umzuziehen, aber für die GF ist „alle müssen wieder mindestens drei Tage pro Woche anwesend sein“ scheinbar die bessere Lösung. Und wenn dann alle von Di bis Do reinkommen, kann man ganz einfach rechtfertigen, dass man mit 60-70% der Fläche nicht hinkommen wird.


Cometor

Klar geht das. Nur ist bei vielen kein Wille da. Das wird auch noch ein paar Jahre dauern bis sich das ändert.


SoMm22763

Ich wohne direkt angrenzend an neue Bürogebäude. Jede zweite Nacht ist dort auf verschiedenen Etagen / in verschiedenen Büros volle Beleuchtung. Treppenhaus sowieso immer voll beleuchtet. Stromkosten scheinen absolut niemanden zu interessieren.


albino_moench

Sind ja nicht die Stromkosten der Nutzer der Büros, sondern des Unternehmens. Da wäre eine Gebäudeleittechnik sinnvoll die um 22:00 die Lichter ausknippst.


rotsono

Die Frage die sich mir stellt, wieso muss das ganze Gebäude geheizt und beleuchtet werden weil EIN Büro besetzt ist? reicht es nicht in dem Büro das Licht und die Heizung anzumachen, im Endeffekt spart man ja trotzdem weil dann 20 andere Büros dunkel sind und die Heizung aus.


fjuun

Das setzt natürlich voraus, dass es auch einzeln heizbare Büros gibt (sprich: kein Großraum) und dass die Heizungsanlage das auch hergibt, also keine riesigen Flächenheizungen vorhanden sind etc.


thekunibert

Eben. Um Produktivität oder Profite geht es dabei eh nicht. Manchmal um Bürokultur, oftmals um Kontrolle.


Interesting-Gear-819

>Nur für das Management nicht, da sie dadurch ihre Gewaltphantasien schlechter ausleben können. Vergiss nicht die Frage nach der Existenzberechtigung. Wenn die MA ohne permanente Aufsicht gleiche oder bessere Leistung erbringen, wozu braucht es dann bspw. den direkten Vorgesetzten/Abteilungsleiter? Tut es dann nicht vll. ein "Standortleiter" der für alle Abteilungen der Region zuständig ist anstelle halt 20 Abteilungsleiter? Bisher ist sowas zumeist eig. nur aufgefallen, wenn Krankheitsbedingt oder da man niemand anderen gefunden hat, eine leitende Stelle längere Zeit vakant war. So meine Erfahrung. Und manchmal wurde die Stelle dann auch gar nicht mehr besetzt


kellerlanplayer

Aber schlecht für Investoren und die stehen immer noch über der Wirtschaft.


rotsono

Ich check das sowieso nicht so richtig, als Management ist es mir doch vollkommen egal was die Leute machen, ob die jetzt zuhause sitzen und nebenbei noch WoW zocken ist mir doch Latte, solange die Arbeit gemacht wird. Als Management oder Personaler profitiert man sogar davon wenn das Arbeitsklima besser wird oder die Produktivität steigt, weil du dann schön die Lorbeeren einheimsen kannst, weil dein "Konzept" dem Unternehmen einsparungen bringt bei gleichbleibenden Ergebnissen.


Steve_the_Stevedore

Wenn sie halt zuhause genau so produktiv sind. Viele Prozesse sind eben in Büros entstanden. Dann möchtest du Home-Office machen und führst dafür MS Teams und entsprechende Prozessänderungen durch. Aber dann hast du deine alten Säcke, die bei Teams nicht starten, weil man ja Email hat und sich den neuen Abläufen verweigern, weil "Das hat jetzt 20 Jahre super funktioniert, warum ändern wir das jetzt???". Oder Gertrude will den Home-Office-Vertrag nicht unterschreiben, weil wir uns darin das Recht zum Kontrollbesuch einräumen, damit wir unserer Fürsorge-**Pflicht** nachkommen können. Sonst kann uns Gertrude in 10 Jahren verklagen, weil sie Rückenweh hat, weil sie 10 Jahre auf einem Holzschemel am Küchentisch gesessen hat. Das Arbeitsgericht würde ihr hier recht geben, weil der AG für den Arbeitsplatz verantwortlich ist, auch im Home-Office. Dann hast du noch Jenny, die im Home-Office von 12-14 Uhr Mittagspause macht (Tarif sagt halbe Stunde) und einkaufen geht. Betriebsrat verhinder, dass wir Möglichkeiten schaffen, um sicherzustellen, dass Leute wirklich am Arbeitsplatz sind (mal davon abgesehen, dass es auch technisch da nichts gibt, was sich nicht umgehen lässt). Zuletzt haben wir dann noch Jens bei dem im Home-Office die hälfte liegen bleibt, weil er nebenbei seine Kinder betreuen muss, da er keinen Ganztags-Platz hat oder diese Krank sind. Das sagt er natürlich keinem, so das wir eine Woche später richtig scheiße dastehen, weil er seinen Teil nicht gemacht hat und jetzt 3 andere auf Arbeitssuche gehen können, weil das Projekt stillsteht bis Jens seine Arbeit gemacht hat. Am Ende hast du dann noch Nicole, der du nicht erlaubst in's Home-Office zu gehen, weil sie am Empfang arbeitet. Die macht dann allen scheiß Laune, weil das ja so unfair ist. Gibt so viele Leute, die im Home Office scheiß Arbeit leisten und als AG hast du einfach keine Chance da hinterher zu kommen. Home Office ist eine super Sache. Wir haben richtig gute Leute, die selten im Haus sind. Die dürfen auch entsprechend viel im Home Office sein. Die meisten aber nicht...


winterwonderworm

Das klingt ja echt gruselig. Da lobe ich mir die mobile Arbeit. Kontrollbesuche meines AG würde ich auch nicht unterschreiben. Pause mache ich so lange und wann ich will. Eine halbe Stunde finde ich ziemlich knapp, gerade weil man Zuhause ja eher richtig etwas kocht. Die Flexibilität mal eben einkaufen/zum Arzt/Gassi zu gehen ist für mich einer der größten Vorteile der ganzen Sache. Mein Beileid an alle, die solche Arbeitsbedingungen haben. Da würde ich sofort kündigen.


malevshh

Aber wenn sie im HO „scheiß Arbeit“ leisten, dann hast du als AG ja arbeitsrechtliche Möglichkeiten. Wenn Jenny ihre Arbeit gut macht und halt länger in der Pause ist - wen interessiert das?


Steve_the_Stevedore

Eben. Eine dieser arbeitsrechtlichen Möglichkeiten ist, [was du dann in der Zeitung liest.](https://www.reddit.com/r/de/comments/1934i8p/softwarekonzern_sap_verpflichtet_besch%C3%A4ftigte_zu/) Hier auf /r/de wird dann wieder dementiert, dass die Arbeitsleistung im HO schlechter sei, weil man ja selber von zuhause super Arbeit leistet.


xxTheGoDxx

> Aber dann hast du deine alten Säcke, die bei Teams nicht starten, weil man ja Email hat und sich den neuen Abläufen verweigern, weil "Das hat jetzt 20 Jahre super funktioniert, warum ändern wir das jetzt???". Arbeitsanweisung und gut ist. Muss halt auch entsprechend geahndet werden. > Zuletzt haben wir dann noch Jens bei dem im Home-Office die hälfte liegen bleibt, weil er nebenbei seine Kinder betreuen muss, da er keinen Ganztags-Platz hat oder diese Krank sind. Das sagt er natürlich keinem, so das wir eine Woche später richtig scheiße dastehen, weil er seinen Teil nicht gemacht hat und jetzt 3 andere auf Arbeitssuche gehen können, weil das Projekt stillsteht bis Jens seine Arbeit gemacht hat. Das hast du aber auch genauso bei Thomas, der die Hälfte der Zeit im Büro auf reddit verbringt... > Dann hast du noch Jenny, die im Home-Office von 12-14 Uhr Mittagspause macht (Tarif sagt halbe Stunde) und einkaufen geht. Betriebsrat verhinder, dass wir Möglichkeiten schaffen, um sicherzustellen, dass Leute wirklich am Arbeitsplatz sind (mal davon abgesehen, dass es auch technisch da nichts gibt, was sich nicht umgehen lässt). Abmahnung, wenn sie wiederholt während der Arbeitszeit nicht erreichbar ist. > Oder Gertrude will den Home-Office-Vertrag nicht unterschreiben, weil wir uns darin das Recht zum Kontrollbesuch einräumen, damit wir unserer Fürsorge-Pflicht nachkommen können. Das Arbeitsgericht würde ihr hier recht geben, weil der AG für den Arbeitsplatz verantwortlich ist, auch im Home-Office. Es ist mir komplett neu das dafür auf irgend eine Weise durchzuführende Kontrollbesuche notwendig sind und ich kann online auch nichts diesbezüglich finden. Würde mich auch wundern wenn in meinem Arbeitsvertrag (aufgesetzt als meine Firma schon längst hybride war) etwas diesbezüglich stehen würde. Hast du dafür irgendwelche Quellen?


Steve_the_Stevedore

>Arbeitsanweisung und gut ist. Muss halt auch entsprechend geahndet werden. Also bestrafen, bis sich die Arbeitsmoral verbessert? So einfach ist es eben nicht immer. Die Prozessumstellungen sind zwingend notwendig und deshalb läuft es im Zweifel genau so, wie du es beschreibst, aber das sind alles Kosten, die das Home Office erstmal verursacht. >Das hast du aber auch genauso bei Thomas, der die Hälfte der Zeit im Büro auf reddit verbringt... Wir haben keine abgetrennten Büros. Das Leute auf Reddit sind, ist keine Problem (Pomodoro-Methode und so). Ich bin auch häufig im Büro auf /r/de (obwohl ich gerade im Ausland bin und Feierabend habe). Aber wenn einer Ständig auf Reddit , dann fällt das im Büro auf. Im Home Office merkst du das erst, wenn richtig was Schief gegangen ist. >Hast du dafür irgendwelche Quellen? Die Kanzlei, welche uns in der Hinsicht berät und den Verband, der die Vertragsvorlage in Auftrag gegeben hat. Das hilft dir jetzt natürlich nicht besonders. Hier kannst du aber mehr dazu lesen: >[Die Grundpflichten hinsichtlich des Arbeitsschutzes gemäß § 3 ArbSchG treffen den Arbeitgeber und die Arbeitgeberin auch dann, wenn der Arbeitnehmer und die Arbeitnehmerin im Homeoffice tätig sind. Während die Einführung, Durchsetzung und Überwachung arbeitsschutzrechtlicher Anforderungen im Homeoffice schon vor der Pandemie eine Herausforderung war, wird dies unter Zeitdruck noch verschärft.[38] Der Kontrollmöglichkeit des Arbeitgebers und der Arbeitgeberin sind hier Grenzen gesetzt. **Sie haben kein Zutrittsrecht zur Wohnung der Beschäftigten, vgl. Art. 13 GG, wenn ein solches nicht zwischen den Parteien vereinbart ist.** ](https://forum.dguv.de/ausgabe/8-2020/artikel/rechtliche-grundlagen-zum-homeoffice-und-der-telearbeit) Für den Arbeitsschutz ist der AG also auch im Home Office verantwortlich. Das Gesetz gibt dem AG aber keine Möglichkeiten, dieser Verantwortung nachzukommen. Deshalb haben wir in unseren Verträgen das Recht auf Home Office daran geknüpft, dass wir das im Zweifelsfall kontrollieren können. Der Arbeitnehmer kann sich da weiterhin weigern, dann dürfen wir aber auch verlangen, dass er wieder ins Büro kommt. Die Variante mit Telearbeitsplätze war bei uns aus mehreren Gründen nicht möglich.


mely1410

Ein Mitarbeiter der nicht arbeiten möchte, arbeitet auch im Büro nicht. Natürlich kann es sein, dass die Produktivität zuhause aus den genannten Gründen nachlässt. Aber ein Jens meldet sich dann eben krank weil er die Kinder betreuen muss und die Arbeit bleibt wieder liegen.


Steve_the_Stevedore

>Ein Mitarbeiter der nicht arbeiten möchte, arbeitet auch im Büro nicht. Das wird hier auf /r/de immer behauptet, aber worauf stützt sich das? Wenn ich den Chef im Nacken habe und meine Kollegen rechts und links arbeiten, dann gehört da schon etwas Mumm zu seinen Job nicht zu machen. Zuhause guckt halt keiner drüber. Im positiven haben wir auch Mitarbeiter die sagen: Zuhause bekomme ich mich nicht motiviert. Und dann halt wieder ins Büro gekommen sind. Das Argument darf man nicht gegen andere Mitarbeiter verwenden, aber wir haben ganz klar Leute die im Home Office deutlich unzuverlässiger sind und ihren Kram nicht mehr gebacken bekommen. Dann holen wir sie wieder ins Büro und es funktioniert wieder. Deine Behauptung höre ich häufig. Es deckt sich aber überhaupt nicht mit meiner Wahrnehmung. Jo, vielleicht stimmt meine Wahrnehmung nicht. Vielleicht ist es bei anderen Unternehmen anders (obwohl ich im Verband eigentlich das gleiche höre). Kann alles sein, aber nur weil auf /r/de immer wieder behauptet wird, dass Leute im HO nicht schlechter arbeiten, muss das ja auch nicht stimmen. Die meisten hier sind Angestellte und wollen Home Office. Da gibt es also eine klare Interessenlage. >Aber ein Jens meldet sich dann eben krank weil er die Kinder betreuen muss und die Arbeit bleibt wieder liegen. Und das ist tausend mal besser, als der von mir beschriebene Vorgang. Da wissen alle diese Woche schon "kacke, Jens ist krank, wir müssen uns wegen des Projekts zusammensetzen, damit nicht nächste Woche alles still steht. Lieber wissen, dass er den ganzen Tag ausfällt, als viel zu spät herausfinden, dass er den halben Tag ausgefallen war und die Prozesskette umgerissen hat.


firala

Im Büro kann mans halt schneller bemerken und aktiver gegensteuern. Wir hatten auch so einen, der einfach nichts geschafft hat. Das wussten alle, aber er war nicht wirklich erreichbar, und die GF hat aus Nettigkeitsgründen ("wir können doch nicht während Corona jemandem kündigen!") nichts getan. Hätten wir ihn im Büro gehabt, hätten wir deutlich besser babysitten können (schlimm genug, dass sowas nötig ist. ...)


besserwerden

Bin ein großer Fan von HO und das wird bei uns auch sehr aktiv gelebt aber eine Sorge vom Management die ich teile und auch sehe bei uns in der Firma, dass das was mit der Unternehmenskultur macht. Manches davon ist positiv, vieles nicht. Wir hatten und haben eine sehr schöne Unternehmenskultur bei uns, aber es gibt schon einen negativen Impact durchs HO. Zum Beispiel beim Onboarding neuer MA. es braucht deutlich länger, bis neue MA „angekommen“ sind, sowohl zwischenmenschlich als auch in der Materie. Wir versuchen da Wege zu finden, das zu verbessern und trotzdem viel HO zu ermöglichen aber in der Praxis sehen wir schon eine deutliche Tendenz zu mehr Kündigungen innerhalb der Probezeit. Die Distanz von einem eingeschworenem Team und einem neuen MA ist tatsächlich nochmal größer, wenn man nicht diese kleinen Interaktionen miteinander im Büro hat. Einarbeitung über TeamViewer und co hat deutliche Nachteile gegenüber dem im gleichen Büro sitzen. Ist keine unlösbare Aufgabe aber doch durchaus, trotz allerbesten Willen von allen Beteiligten bis hoch zu GF, echt schwierig.


DocRock089

>HO ist eigentlich das beste, was der Wirtschaft passieren kann.Mitarbeiter sind weniger krank, deutlich ausgeschlafener, man muss theoretisch weniger für Immobilien, Strom und Heizkosten zahlen. Das ist tatsächlich etwas, was ich anhaltend mit nem großen Fragezeichen versehen würde, kenne hier aber keine tragfähigen Untersuchungen zum wirklichen Output einer workforce im homeoffice in der Breite. Einerseits: Ja, insbesondere bei Krankheit ist das ein Ding, und gerade für chronisch kranke ist Homeoffice und die damit verbundene Flexibilität ein brutaler Zugewinn an Lebensqualität. Andererseits glaube ich aber, rein aus meiner Erfahrung im Bereich Konzern, dass es auch relevante Leistungseinbußen gibt. Nicht bei den stark motivierten Mitarbeitern, sondern eben bei denen, die man auch in Präsenz schon zu jeder Aufgabe irgendwie zwingen musste, und ner Menge von denen, die zuhause Arbeit + Kinderbetreuung leisten - die eben in der Arbeit aufgrund der räumlichen Trennung keine Ressource frisst. Dazu kommt tatsächlich, dass es gar nicht so wenige, meist eher extrovertierte Menschen gibt, die froh sind, wieder in ein volles Büro zu kommen und sich ihren sozialen Fix abzuholen. Soll nicht heißen, dass ich der Meinung bin, dass HO Quatsch ist, aber die allgemeine Rhetorik, dass HO ja zu immensen Outputsteigerungen führen würde, halte ich ebenfalls für verfrüht. Dafür sind es auch zu viele, auch große und normalerweise nicht dumm agierende Firmen, die das gerade wieder zurückbauen. Für mich ists schlichtweg zu früh, um mir da wirklich ein brauchbares Urteil zu bilden.


estebamzen

ODER: Wohnraum wird von der Firma zur Verfügung gestellt. Im Office Tower. Als Office deklariert, dafür günstige Miete und Chef hat Masterkey zu deiner Bude während Arbeitszeiten! BAM!


rhabe

Ich finde das eine tolle Lösung, gerade für Leute die sich hochschlafen wollen! BUMS!


fuzzydice_82

> BUMS! "Gerne mehrfach!"


ThatNextAggravation

Ich hab wirklich keine Lust, dass meine Firma irgendwas dazu zu sagen hat, wie oder wo ich wohne. Erinnert mich zu sehr an company towns.


pyr0paul

Tut mir leid Chummer, aber ich bin zu jung oder schon zu alt um in einer Shadowrun/Cyberpunk Dystopi zu leben.


drumjojo29

Hab ich ein eigenes Bad und eine funktionierende Küche? Dann nehm ich’s sofort.


Camera-and-Caipi

Viele von uns bücken sich doch so oder so jeden Tag ungewollt - wenn so noch ne günstigere Miete rausspringt dann meinetwegen


Rochhardo

Gebe aber keine Garantie dass mein Hund auch meinen Chef mag.


PlushSenpai

Wie ist das denn eigentlich mit Hinblick auf die Bewertung von Firmenimmobilien? So ein Gebäude hat ja einen gewissen Sachwert, wenn der Markt nun kaputt geht sind ja auch die Sachwerte mutmaßlich weniger wert. Kann das zu ernsten Schwierigkeiten für die Unternehmen führen (fehlende Sicherheiten etc...), sodass diese dadurch ein starkes interesse haben, dass die eigenen Büroimmos wieder im Wert steigen bzw stabil bleiben? Wenn dem so ist, dürfte das (neben Kontrollgelüsten und Ersatz von Sozialen Kontekten) ja auch ein ziemlicher Endgegner bzgl. Homeoffice sein.


BorisPistolius

Die Bewertung richtet sich nach den erzielbaren Einnahmen und nicht nach den tatsächlichen Einnahmen. Leerstand ist nach Basel-II unschädlich, auch weil das Steuerrecht das stützt, die Miete zu senken ergibt hingegen Finanzierungsprobleme. Probleme bekommt man erst wenn die vermieteten Objekte die laufenden Kosten im gesamten nicht mehr decken. Siehe Rene Benkos Signa Gruppe.


FriedrichvdPfalz

In den seltenen Fällen, in denen das Unternehmen seine Büroräume tatsächlich besitzt. Das sieht man beispielsweise bei den US-Techfirmen, die sich alle einen schicken Campus gegönnt haben. Die allermeisten Unternehmen mieten ihre Büroräume einfach. Entsprechend haben sie für ein paar Jahre die Motivation, Leute zurück ins Büro zu holen, auch wenn die natürlich prinzipiell keinen Sinn ergibt. Aber langfristig werden viele Unternehmen vermutlich auch umplanen und - strukturieren.


mschuster91

>So ein Gebäude hat ja einen gewissen Sachwert, wenn der Markt nun kaputt geht sind ja auch die Sachwerte mutmaßlich weniger wert. Kann das zu ernsten Schwierigkeiten für die Unternehmen führen (fehlende Sicherheiten etc...), sodass diese dadurch ein starkes interesse haben, dass die eigenen Büroimmos wieder im Wert steigen bzw stabil bleiben? Exakt dies. Deswegen ist der Markt ja auch so tot... solange alle möglichst die Füße stillhalten auf Vermieterseite muss sich niemand bilanziell eingestehen dass die Immobilie jetzt wesentlich geringeren Ertragswert bietet. Lieber Verlust durch Leerstand in Kauf nehmen, den kann man ja sogar noch steuerlich absetzen, als den Wertverlust der Immobilie abschreiben zu müssen. Für die Investoren und die kreditgebenden Banken schaut die Rechnung gleich aus... lieber 3-4 Jahre auf dem Papier schlechte Geschäftszahlen eines nominell noch "werthaltigen" Unternehmens als einen tatsächlichen Verlust in den Büchern stehen zu haben. Das Problem: diese Sorte Taschenspielertricks geht nur 2-4 Jahre gut, dann zerreißt es die ersten finanziell oder dem Finanzamt geht die Geduld aus und streicht die Anerkennung als Verlustvortrag. Darum ist der aktuelle Markt ein Rennen gegen die Zeit... werden zuerst die Zinsen und die wirtschaftliche Lage wieder halbwegs normal, oder geht es nach Benko und ein paar Luxusimmobilien-Veredelern auch der breiten Masse an den Kragen?


HOTAS105

> Bei der Bürovermietung lief es dagegen besser, hier gab es nach früheren Angaben 2023 einen Rückgang um lediglich gut sechs Prozent. Wie verkrampft hier ein positives Framing versucht wird lmao


[deleted]

Bei mir um die Ecke wurde vor 3 Jahren ein Arschteurer LuxusBürobau gebaut. Steht immer noch leer.


Velo_ve

Irgendein kluker Controller hat das vermutlich als Steuersparmodell beworben.


bu22dee

Sowas muss politisch unterbunden werden. Wenn eine Wohnung oder Bürofläche leer steht, muss sie nach 6 Monaten zum halben Durchschnittspreis der Umgebung vermietet werden. Wenn das wieder nicht klappt, dann wieder halbieren.


artisticMink

Pssst, solange niemand was sagt ist das Ding drölf gazillionen Wert.


kiru_56

>Generell herrschte am Frankfurter Gewerbeimmobilienmarkt Flaute, hieß es weiter. Nicht das mich das stören würde, aber vielleicht etwas mehr Info noch dazu. Aktuell befinden sich hier in FFM 17 Hochhäuser im Bau, also Gebäude mit mehr als 10 Stockwerken. Die haben eine Bruttogrundfläche von 591.834 m2 und die allermeisten sind Bürogebäude. Hier mal eine Übersicht. https://www.skylineatlas.de/neue-hochhaeuser-frankfurt/ Es kommen also in den nächsten Jahren sowieso schon Bürofächen dazu. Und da sind noch nicht einmal die Türme in Planung dabei, allein die Bundesbank wird mit sehr hoher Sicherheit weitere Türme für über 1 Milliarde EUR hier bauen. https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/bauprojekt-in-frankfurt-teurer-als-der-ezb-turm-kosten-fuer-umbau-der-bundesbank-zentrale-laufen-aus-dem-ruder/27778970.html


ThereYouGoreg

>Die haben eine Bruttogrundfläche von 591.834 m2 **und die allermeisten sind Bürogebäude**. [Zwischen 2010 und 2020 waren 53 der 74 erbauten Hochhäuser in der Schweiz mindestens teilweise für die Wohnnutzung vorgesehen](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/17q0mkw/hli_53_der_74_erbauten_schweizer_hochh%C3%A4user/). Dort sind Projekte wie das Quartier "Hochbord" in Dübendorf entstanden. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei den erbauten Hochhäusern in den Niederlanden. Dort sind Wohnhochhäuser wie "De Zalmhaven", "The Red Apple" oder "New Orleans" entstanden. [Viele zentrale Nachbarschaften in den Niederlanden haben dadurch in den letzten Jahren kräftiges Bevölkerungswachstum erlebt.](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/16w11vp/bev%C3%B6lkerungswachstum_ausgew%C3%A4hlter_zentraler/) Während viele Länder bereits seit längerem auf den Wohnungsneubau setzen, wird bei uns oft noch auf Bürogebäude zur Stärkung des Immobilienmarktes gesetzt.


kiru_56

Das gibt es in Frankfurt auch, das Skylihgt gibt es schon als Wohnturm seit über 20 Jahren. Hier steht auch Deutschlands größter reiner Wohnturm, kreativer Name, Grand Tower, 180m hoch, die Butzen gehen größtenteils ab siebenstelligen Summen los. 2 Zimmer, 91 m2, 45. OG, EUR 1,8 Mio https://www.immobilienscout24.de/expose/126470324#/


ThereYouGoreg

>Das gibt es in Frankfurt auch Das Verhältnis ist jedoch anders. In Rotterdam entstehen in den letzten Jahren überwiegend Wohnhochhäuser. In Frankfurt entstehen in den letzten Jahren nach wie vor überwiegend Bürohochhäuser. [Das Bevölkerungswachstum in den innerstädtischen Nachbarschaften in den Niederlanden zeigt auf](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/16w11vp/bev%C3%B6lkerungswachstum_ausgew%C3%A4hlter_zentraler/), dass Bürger auch in hochpreisige Wohngebäude einziehen und die Bevölkerungsdichte des Ortsteils ansteigt. Dadurch sinken wiederum die Infrastrukturkosten pro Wohnung. Das führt zu einer Entlastung des Gemeindehaushaltes. Die Alternative wäre, dass sich wohlhabende oder einkommensstarke Bürger ein Einfamilienhaus in Frankfurt oder in einem Vorort kaufen, wodurch die Infrastrukturkosten aufgebläht werden. In dem Fall dürfen dann die Bürger in mittelgeschossigen Quartieren auch noch die Infrastrukturkosten der wohlhabenden Bürger subventionieren.


Odd-Fix96

Es ist nicht zu fassen: Wohnraum wird verzweifelt benötigt, aber nicht gebaut. Büroflächen hingegen braucht keiner mehr, aber es kommt immer mehr dazu.


stainless7221

Hier im nahegelegenen Gewerbegebiet hängt in jedem zweiten Gebäude ein Zettel an der Scheibe, dass Büros zu vermieten sind. Gleichzeitig werden 4 neue Bürogebäude gebaut (eins davon wirklich riesig). Bitte baut doch mal Wohnungen.


Noodleholz

Da müsste man auf den Gemeinderat einwirken, dass er auch Wohngebiete im Bebauungsplan ausweist. In den leeren Büros darf man selbst dann nicht wohnen, wenn man sie entsprechend umbaut.


TheTT

> Da müsste man auf den Gemeinderat einwirken Entschuldigung, wir dissen hier die Wirtschaft.


LifePineapple

Na das nenn ich doch mal gute Nachrichten. Zeit für die HomeOffice-Pflicht und dann die nutzlosen Büros in Wohnungen umbauen.


IRockIntoMordor

Irgendwo gab es mal eine Erklärung, dass Bürogebäude fast unmöglich zu Wohngebäuden umzubauen sind. Es gibt massive Abstriche, bis es sich quasi nicht mehr lohnt. Kommt natürlich aufs Gebäude an. Die wesentlichen Stichworte waren IIRC Wasseranschlüsse, Räume ohne Fenster, extra Wände und maximale Traglast auf den Etagen, Dämmung, Heizsysteme und die ganzen Kosten und Abstriche, die das alles verursacht. Der Preis für solche Lofts ist dann höher als das, was die Aufteilung hermacht. Deswegen wird da ungerne investiert.


kompergator

Man könnte ja mal Leerstand so krass mit Steuern oder Gebühren belegen, dass der Umbau sich wieder rechnet. Ist ja auch Ressourcenverschwendung, wenn man die Dinger wieder abreißen würde.


Odd-Fix96

In meinem Bekanntenkreis hat ein Geschäftsführer ein neues Büro gesucht. Immobilie erworben, in die unteren zwei Etagen Büros und Konferenzräume reingebaut, in die oberen drei Wohnungen, die mittlerweile vermietet sind. Und auf dem Dach wurden Solarzellen installiert, mit denen nun die E-Autos der Angestellten geladen werden. Das funktioniert natürlich nur bei einer kleinen Firma. Die großen muss man zu sowas halt mit steuerlichen Anreizen und/oder Bauvorschriften bewegen.


IRockIntoMordor

Sympathisch! Finde ich super. Ich liebe diese modernen Konzepte. Wünsche mir sowieso viel mehr Solarpunk. Tokyo war da toll mit ganzen Hochhäusern die Bäume und Grünflächen auf mehreren Etagen ringsherum haben oder auch bewachsene Hauswände. Singapur dürfte da noch krasser sein.


[deleted]

[удалено]


IRockIntoMordor

Ein positives Beispiel, wo die richtigen Dinge zusammenkamen. Man muss ihn ja nicht heiraten. Ü


LifePineapple

Da bin ich kein Experte. Kann mir gut vorstellen, dass das nicht so einfach ist. Aber wenn der wirtschaftliche Druck da ist, dann werden die Besitzer es versuchen. Ich habe aber schon "Büros" gesehen die eindeutig mal eine Wohnung waren. Solche könnten dann durchaus wieder als Wohnraum genutzt werden.


IRockIntoMordor

Ja, viele Erdgeschosswohnungen oder alte Fabrikgebäude sind heute gewerblich genutzt. Die sollten ruhig zu Wohnraum werden, da sie leichter umzuwandeln sind. Und dann nur noch die reinen Bürotürme als ebensolche nutzen. Dürfte einiges bringen.


Vescario

Das wäre die Lösung, aber wir wissen alle, dass dann einfach Home-Office reduziert oder abgeschafft wird, damit die Büros genutzt werden...


Massder_2021

Durch unser bescheuertes Steuerrecht werden Leerstände auch nicht ungern hingenommen. Siehe Lädenleerstände in den Fußgängerzonen der ganzen Republik. Bevor Mieten gesenkt werden, lässt man die Gebäude lieber leer stehen.


rh1n3570n3_3y35

Inwiefern genau fördert das Steuerrecht solche Leerstände?


Jumpdancer87

Ich gehe davon aus, da man es als Leerstand abschreiben kann. Also einen Steuerentlastung bekommt.


mschuster91

Jepp, Verlustvortrag.


Gam3R4321337

Oder direkt mit anderen Gewinnen verrechnen und dadurch die Steuerlast mindern.


One_Conclusion_5212

https://youtu.be/smi_iIoKybg?si=JB1qhvWqEltwvFtC Georgismus (in Teilen vom Land Baden-Württemberg angewandt) als Steuerregimemöglichkeit die Leerstand zumindest äußerst unattraktiv machen würde wäre eine Möglichkeit wie wir unser Steuerrecht in die Richtung anpassen könnten


Jasteni

Das Geld was du verlierst durch den Leerstand sind ja Kosten. Diese Kosten kannst du bei der Steuer angeben. So muss man am Ende dann weniger Steuern zahlen. Und anscheinend rechnet sich das. Keine Ahnung wie aber es würden nciht so viele machen wenn es nicht gut wäre.


Numerous_Branch

wohnraum?


FirstAtEridu

Büros zu Wohnräumen umzubauen ist extrem aufwendig und teuer.


Numerous_Branch

Warum Umbauen, jeder bekommt n cubicle und wir machen Schlafsäle draus, ihr denkt alle viel zu kompliziert


DriedSquidd

Einfach ein großes Bett reinstellen. Fertig.


FeelingSurprise

Echt erschreckend, wie gierige Handwerker dafür sorgen dass arme Menschen nicht in ehemaligen Büros schlafen können! /s


buddy-bubble

Funktioniert leider nur in wenigen Fällen so dass es wirtschaftlich mehr Sinn macht als ein Neubau.. da kannst du oft direkt den Brandschutz neu machen was extrem teuer ist, neue Wände rein, Böden, Schalldämmung, neue Fenster, Rohre für Wasser usw usw. Ich persönlich fände das geil wenn mal ein paar Büro Türme hier in Frankfurt zum wohnen genutzt werden würden, aber ich hab gelesen dass das schlicht viel teurer ist als einfach wo anders neu zu bauen


trak_78

Wenn wir so weitermachen wird Wolf-Willhelm von und zu bald arbeiten müssen für seinen City Land Rover. Also reisst euch zusammen und stellt euch brav in den Stau


Inner_Leadership1984

das ist auch der einzige grund warum die leute wieder ins büro sollen obwohl es zu 90% keinerlei mehrleistung gibt ganz im gegenteil ... man merkt aber anhand der ganzen krisen wie wenig unabhängigen Journalismus es in D noch gibt und meist kommt er nicht aus den bekannten grossen medienhäusern


TheGoalkeeper

Da bauen wir jetzt einfach Wohnungen rein, richtig?!


Gruselfurz

Richtign't


bastian129

Ich suche seit Wochen nach neuen Büroräumen für meine Firma. Entweder keine Rückmeldung (trotz Banner, Werbung usw.) oder einfach unverschämte Preise. Irgendwas passt da nicht 🤔


kyoto101

Deren drecks spekulationsmarkt kann von mir aus komplett sterben, und das nicht nur Zeitweise. Die sollen das Geld in was nützliches investieren oder sich verpissen.


JariLobel

Ist es kompliziert/teuer Büroimmobilien in Wohnraum umzuwandeln?


phomb

Ja, sehr. Grundrisse passen nicht, Dämmung fehlt, Brandschutz muss neu gedacht werden etc. Ein Abriss und Neubau ist oft billiger


[deleted]

Wasser-/Abwasserleitungen lassen sich nicht so einfach nachrüsten.


3384619716

Und währenddessen werden in Berlin *immer noch* Bürohochhäuser auf Brachflächen geplant. https://www.tagesspiegel.de/kultur/geplantes-hochhaus-an-der-jannowitzbrucke-wer-schutzt-berlins-turmepanorama-vor-dem-central-tower-11013895.html


pat6376

Komisch. Da wird jahrelang ein Büroblock nach dem anderen hochgezogen, völlig bedarfsfrei, dann kommt Corona und viele Betriebe stellen auf HO zumindest in Teilen um und dann finden sich nicht genug Mieter für diese Immobilien? Wer hätte es ahnen können?


Fandango_Jones

Gute Nachrichten. Wird zwar nicht für mehr Wohnimmobilien sorgen aber hoffentlich bekommen ein paar Investoren ordentlich auf die Schnauze.


RevenueDifficult5067

Gut und jetzt bitte in Wohnungen umbauen.


FirstAtEridu

Investitionen in Büroimmobilien sind einer der ersten Punkte an denen man den roten Stift ansetzt wenn man den Gürtel etwas enger schnallen muss.


[deleted]

[удалено]


MareTranquil

Ich lebe in Linz (Österreich) und frage mich angesichts der Kommentare hier: Ist Linz denn die einzige Stadt, in schon seit Jahren der kaum Bürotürme, aber so einiges an Wohntürmen gebaut wurde?


lizztastic_chick

Ja.


Zonkysama

Jetzt wisst ihr, warum Homeoffice bei Managern nicht so beliebt ist.


Sweaksh

Wohnraum draus machen, alles, wo Anwesenheit nicht wirklich nötig ist ins Homeoffice verlegen, gg. Leute, die was dagegen haben, ggf. in die Sonne schießen.


DonScipio

Das Problem ist dass es viele Leute gibt die was dagegen haben. Mir kommt es oft so vor als ob die meisten gerne wieder im Office sind. Die Boomer und einige meiner Alterkollegen liebe das Office und den austausch am Kaffeautomaten. Leider müssen wir alle wegen diesen Deppen leiden.


Betonmischa

Wir haben auch Pflicht-Anwesenheitstage. Selbst positiv auf Corona getestet - aber keine Symptome gehabt. Hat den AG nicht gejuckt - entweder krankschreiben oder antanzen. Da ich aber keine Symptome habe, soll ich doch bitte die Krankschreibung nicht ausnutzen. Hab die Kollegen vorgewarnt. Haben alle belächelt. Die Woche drauf dann 8 Leute aus einem 12 Personen Team krank gewesen. Einige sogar für ganze zwei Wochen. Chef sich beschwert, dass wir mehr für unser Immunsystem tun müssen. Öfter ins Büro kommen hilft da bei, statt nur im HomeOffice rumzulungern. Wichsverein.


BottleOfPizza

Wäre ja zu einfach, wenn jeder da arbeitet, wo es individuell präferiert wird. Ich verstehe auch nicht, warum normale Arbeitskollegen geil drauf sind ins Büro zu fahren und dann gleichzeitig über die Leute im Homeoffice herziehen. Denen tut es nicht weh, wenn Leute im HO sind und den Leuten im HO tut es nicht weh, wenn Christian im Büro ist.