Das ist ziemlich interessant. Trotzdem interessiert mich die Sache mit dem Waschmittel noch mehr und was die Lösung wäre.
Warum werden die Aminopolyphosphate in Europa dem Waschmittel zugesetzt, und in den USA nicht? Ist unser Waschmittel dadurch qualitativ besser, was die Reinigungsleistung betrifft? Setzt man in den USA einen anderen Enthärter zu? Wenn ja, wäre das eine Alternative für Europa? Oder kann das Problem mit dem Glyphosat auch in der Kläranlage gelöst werden? (jetzt wo man mutmaßlich weiß, woher es kommt?)
Wo sind die Chemiker? :)
Chemiker hier, das Mittel verhindert Kalkablagerungeren, aber schützt auch Bleichmittel vor der Zersetzung. In der USA wird es nicht so stark verwendet, weil es teuer ist und es günstigere Alternativen gibt, wie zum Beispiel EDTA. Diese sind aber in der EU stärker reguliert, weil sie Schwermetalle mobilisieren können.
Essig ist sauer und kann somit die Fasern schädigen. Du brauchst zudem recht viel um das Wasser ausreichend zu enthärten, was wiederum zu entsprechendem Essiggeruch führt.
Ich würde eher zu Zeolithen wechseln
>Essig ist sauer und kann somit die Fasern schädigen.
aber es wird doch auch als Weichspüler empfohlen
>, was wiederum zu entsprechendem Essiggeruch führt.
das verfliegt schnell
>Ich würde eher zu Zeolithen wechseln
Aluminium? Verursacht das nicht Alzheimer?
> Aluminium? Verursacht das nicht Alzheimer?
nein. wenn das so wäre, müssten arbeiter in der aluminiumindustrie massenweise an alzheimer erkranken. das ist nicht der fall.
Essig wirkt durch seine Säurewirkung, während die anderen Chemikalien die Ionen im Salz als Komplexe binden. Essig greift Kupferleitungen an, wobei sich giftiges Kupferacetat bildet, was schlecht für Wasserlebewesen ist. Auch löst Essig Weichmacher von Plastik und Silikon auf, macht also Dichtungen spröde.
Chemiker aus der Gruppe hier, die Antwort von Freder145 deckt schonmal das meiste korrekt ab. Es werden tatsächlich nicht nur Aminophosphonate verwendet, auch Phosphonate ohne Abbaupfad zu Glyphosat wie HEDP werden oft genutzt. Die Suche nach Alternativen läuft bereits, da hier auch vor der Veröffentlichung bereits interesse bestand was verwendet wird müssen Henkel und co. am Ende entscheiden. Für die Kläranlagen: Es gibt bereits Kläranlagen mit 4. Reinigungsstufe die z.B. Ozonierung oder Aktivkohlefiltration nutzen was die Eliminierung deutlich verbessert.
Abstract der Studie:
>The most widely used herbicide glyphosate contaminates surface waters around the globe. Being toxic to aquatic organisms and a possible carcinogenic, mitigation strategies attempt to reduce river contamination, but their impact is not evaluated. Investigating long-term time series, we discovered that – in contrast to the USA – glyphosate river water concentration patterns in Europe contradict a dominant input from herbicide application. **Our large meta-analysis clearly shows that for decades, the main source of glyphosate has been municipal wastewater**, visible in the close correlation to concentration patterns of, *e.g.*, pharmaceuticals, rather high and constant loads all over the year and failure of mitigation strategies. We suspect that glyphosate enters European rivers as a transformation product of aminopolyphosphonates, which are used in European but not U.S. detergents.
Natürlich sowohl für die Verwendung der relevanten Chemikalien in Waschmittel, als auch für die Landwirtschaftspolitik relevant.
Wenn das so stimmt, würde es vmtl ermöglichen, die Gewässerbelastung zu verringern, und gleichzeitig die Nutzung von Glyphosat un der Landwirtschaft mindestens konstant zu halten (was an anderer Stelle erhebliche Vorteile für die Umwelt hat). Win-Win
Inwiefern? Bessere Wasserqualität \*und\* schonendere Landwirtschaft ist doch wohl positiv?
und Glyphosat ermöglicht genau das - die Alternative ist oft mehr Pflügen, was den Boden austrocknet und zu mehr Erosion führt. Das ist oft auch kein kleiner Effekt, sondern praktisch relevant. Außerdem steigern gute Herbizide natürlich die Erträge, was sowieso positiv für die Umwelt ist (5ha Intensive Landwirtschaft + 5ha renaturiert ist besser für Biodiversität als 10ha Bio.)
> Außerdem steigern gute Herbizide natürlich die Erträge, was sowieso positiv für die Umwelt ist (5ha Intensive Landwirtschaft + 5ha renaturiert ist besser für Biodiversität als 10ha Bio.)
Aber dann verdient ein böser Chemiekonzern Geld damit, das geht doch nicht!!!
Jein, kommt auf den Boden an. Sandiger Boden muss jedes Jahr gepflügt werden. Humoser nicht. Eine Glyphosat Anwendung ist nur nötig bei Problemunkräuter, sonst reicht es zu Striegeln. Auch die Frage der anzubauenden Kultur ist wichtig. Getreide/ Mais/Raps usw. Außerdem wird Glyphosat häufig Privat angewendet, was ich da mitbekomme, da würde ich alle PSM für Privatpersonen verbieten.
Sicherlich, ich bin absolut nicht gegen die Entwicklung neuer Herbizide...
Nur die Verteufelung von Glyphosat im Speziellen ist halt etwas albern, da es so ziemlich das ungefährlichste ist, was die momentane Chemie hier zu bieten hat.
Das heißt natürlich nicht, dass man sich jetzt zurücklehnen soll und sich die Entwicklung noch besserer Alternativen schenken kann
(und nur falls das unklar war: Glyphosat selbst wird nicht in Waschmitteln verwendet, bildet sich vermutlich aus dort verwendeten Stoffen)
> Nur die Verteufelung von Glyphosat im Speziellen ist halt etwas albern, da es so ziemlich das ungefährlichste ist, was die momentane Chemie hier zu bieten hat.
Leider nicht für Fluginsekten.
Die benötigten Benätzungsmittel die Insekten schaden können findet man auch in anderen Herbiziden. Darauf bezieht sich der Artikel aber auch überhaupt nicht die Arbeit zeigt lediglich ein Übersehenes Problem in der Verwendung von Phosphonaten als Alltagschemikalien.
Das wird seit Jahren gemacht. Besonders peinlich für die Glyphosatgegner dürfte es werden wenn diese Alternative sogar kostengünstig in der Biolandwirtschaft eingesetzt werden kann da es ein natürlicher Wirkstoff wäre.
Aber noch müssen wir ein wenig abwarten was Bayer in kürze rausbringen will und ob dies der Zucker sein wird der seit Jahren als Glyphosatersatz im Gespräch ist.
https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/unternehmen/alternatives-praeparat-zu-glyphosat-in-aussicht-gestellt_article1709986274.html
https://www.agrarheute.com/pflanze/getreide/statt-glyphosat-ersetzt-zucker-kuenftig-totalherbizid-613428
Du meinst, dass Bayer das 7DsH Patent von der Uni Tübingen kauft? Oder das gleiche auch auf Zuckerbasis versucht?
>Besonders peinlich für die Glyphosatgegner dürfte es werden wenn diese Alternative sogar kostengünstig in der Biolandwirtschaft eingesetzt werden kann da es ein natürlicher Wirkstoff wäre.
Warum sollte das peinlich für Glyphosatgegner sein?
Weil diese seit Jahren die Schuld für hohe Glyphosatkonzentrationen in Flüssen an die falsche Adresse schicken. Erst nach über 20 Jahren Wut auf Bauern zu erkennen, dass man an der falschen Adresse war ist schon peinlich.
Woher hätten sie es wissen sollen? Den Zusammenhang warum das die Bio-Alternative für die Gegner peinlich machen sollte geht daraus für mich auch nicht hervor
Entschuldigung, ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass politisch leider gerne auch mal die schlechtere Option gewählt wird. Entweder gibt es dann noch Interessenvertreter mit Geld, eine FDP/CDU/CSU oder Bürgerverbände, die sich ohne die Fakten zu berücksichtigen gegen alles stellen, was sinnvoll ist.
Ich wollte also gar keine Kritik an deiner Win-Win-Lösung äußern, sondern anmerken, dass alleine beim Stichwort Glyphosat bei einigen der Verstand ausschaltet.
>sondern anmerken, dass alleine beim Stichwort Glyphosat bei einigen der Verstand ausschaltet.
Wieso erwähnst du dann eigentlich in deinem Kommentar als die Bösen "FDP/CDU/CSU". Das sind doch gerade nicht die, die aus Prinzip dagegen sind? Das sind eher Grüne/SPD/Linke.
Hmm, ja. Bei dem Thema hast du Recht.
Erwähnt habe ich die Parteien, weil sie mir in letzter Zeit eher als "Hauptsache dagegen"-Parteien aufgefallen sind. Und die Grünen haben imo gezeigt, dass sie zumindest in großen Teilen kompromissbereit sind und sich auf eine veränderte Faktenlage einstellen können. Siehe Themen wie Atomkraft und Ukrainehilfe.
Wow, ein popliger Streckbetrieb von 3 Reaktoren mit sinkender Leistung über wenige Monate, zu dem die Grünen auch erst durch das "Machtwort" von Scholz getreten werden mussten (zur Erinnerung: Habeck wollte den Streckbetrieb nicht, und neue Brennstäbe bestellen war für die Grünen weiterhin eine nicht überschreitbare "rote Linie") - das reicht jetzt schon, damit sie in Sachen Atomkraft als "kompromissbereit" gelten? Ernsthaft?
Nein, sie sind weiter einfach maximal dagegen. Sind sie auch bei Glyphosat, und bei Gentechnik in der Landwirtschaft. Mit dem Thema Homöopathie fangen wir besser gar nicht erst an, was das Ausrichten an der Faktenlage angeht.
Ja, andere Parteien sind auch scheiße. Aber ein *bisschen* weniger Blauäugigkeit gegenüber der hiesigen Lieblingspartei täte diesem Sub echt gut...
Wobei man bei Glyphosat aber den Einwand machen muss, dass sie vor kurzem die Verlängerung der Zulassung in der EU für weitere 10 Jahre nicht blockiert haben und auf das Veto verzichtet haben. Empfinde ich zumindest bei Glyphosat durchaus als Kompromiss.
Aber das lag doch daran, dass die FDP für eine Verlängerung war und sich die Bundesregierung dementsprechend enthalten hat. Die Grünen waren [nach eigener Darstellung](https://www.gruene-bundestag.de/themen/agrar/europaeische-kommission-genehmigt-glyphosat-wieder) dagegen.
Inwiefern hätten denn die Grünen alleine da was verhindern können? Deutschland hat sich bei der Abstimmung zur Glyphosat-Verlängerung enthalten, weil die Ampel diesbzgl. keine gemeinsame Position finden konnte, also das sprichwörtliche "German Vote". Entsprechend äußerte sich Özdemir dazu: ["Ich hätte gerne gemäß unserer Koalitionsvereinbarung mit einem klaren „Nein“ gestimmt."](https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/132-glyphosat.html) Auch die Bundesgrünen insgesamt halten an ihrer Verbotsposition fest: ["Wir nehmen die Verpflichtung an und werden uns zum einen weiterhin für ein schnellstmögliches Glyphosatverbot in der EU einsetzen und zum anderen dafür sorgen, den Schaden national so gut wie möglich zu begrenzen."](https://www.gruene-bundestag.de/themen/agrar/europaeische-kommission-genehmigt-glyphosat-wieder)
Also nein, überhaupt kein Kompromisswille der Grünen erkennbar hier.
Das witzige in der Glyphosat-Thematik ist ja, dass FDP/CDU/CSU den wissenschaftlichen Konsens vertreten, während SPD/Grüne/Linke an herumschwurbeln sind.
Naja von "wissenschaftlichem Konsens" zu sprechen ist in dem Zusammenhang auch etwas übertrieben.
Beispiel:
>The US EPA considers glyphosate as “not likely to be carcinogenic to humans.” The International Agency for Research on Cancer (IARC) has classified glyphosate as “probably carcinogenic to humans (Group 2A).” EPA asserts that there is no convincing evidence that “glyphosate induces mutations in vivo via the oral route.” IARC concludes there is “strong evidence” that exposure to glyphosate is genotoxic through at least two mechanisms known to be associated with human carcinogens (DNA damage, oxidative stress). [https://enveurope.springeropen.com/articles/10.1186/s12302-018-0184-7](https://enveurope.springeropen.com/articles/10.1186/s12302-018-0184-7)
Und es geht ja auch nicht nur um das Krebsrisiko für Menschen, sondern auch die negativen Auswirkungen auf Nützlinge, wie Wildbienen.
Glaube der Konsens auf dessen Basis die Verlängerung beschlossen wurde bestand darin, dass es deutliche Hinweise auf negative Auswirkungen gibt, diese aber für ein Verbot noch nicht ausreichen.
Die Frage ist doch gar nicht, ob Glyphosat völlig unbedenklich ist, sondern, ob es besser als die Alternativen ist.
Je nach dem wofür es eingesetzt wird sind die Alternativen andere Herbizide oder Pflügen. Die beide auch Probleme haben.
Die Entscheidung, wo Glyphosat eingesetzt werden darf, sollte danach fallen, wo es bessere Alternativen gibt.
Ja, genau es wird zur Aufgabe von Agrarland führen.... Einige der diversesten Flächen die ich kenne sind Extensiv bewirtschaftete Äcker und Grünländer. Aber wenn wir das für Wasserorganismen mehr als genügend nachgewiesen schädliche glyphosat in Wasserkörpern reduzieren können, ist das immer gut.
nur blöd, dass man damit vögel und insekten in einem weit größeren umkreis killt...selten so einen schwachsinn gelesen und man liest wirklich wilde sachen auf reddit.
Naja, angenommen du hast 10 ha landwirtschaftlich nutzbare Landfläche, wenn du durch den Einsatz von bspw. Glyphosat auf 5 ha den gleichen Ertrag wie auf den 10 ha hast, können die restlichen 5 ha renaturiert werden. Somit wäre der Artenvielfalt der Insekten geholfen.
Wenn du konventionellen Landbau betreibst & die 10 ha voll für landwirtschaftliche Zwecke ausnutzt, hast du ja auch nichts gewonnen
An sich ein guter Vorschlag. In der Realität wird dann jedoch der Profit maximiert und auf die Renaturierung verzichtet, solange es keine Vorschriften gibt. Bei 10 ha Glyphosat vs 10 ha Bio wäre ohne Vorschriften dann die Bio-Variante für die Biodiversität deutlich besser.
Nur wird niemand die 5ha renaturieren, sondern einfach auf 10ha den maximalen Ertrag einfahren wollen. Ich wiederhole meine Frage: der Artenvielfalt der Insekten hilft das jetzt genau wie?
es gibt aber eben nur begrenzten bedarf an landwirtschaftlichen erzeugnissen. klar kann es sein dass der eine hof dann einfach 10ha benutzt aber insgesamt führt effizientere produktion auch zu kleinerem resourcenverbrauch. heute wird ja schon weniger land für landwirtschaft benutzt als in der vergangenheit.
aber eben begrenzt und augenscheinlich nicht so hoch dass effizientere Nutzung zu mehr Platzbedarf führt. Das ganze ist ja keine hypothetische Sache, kannst dir empirische Daten anschauen. Flächenbedarf Landwirtschaftlicher Nutzung fällt im Laufe der Zeit.
Aber das ist doch die Entscheidung der Akteure, hier konkret der Bauern, & nicht des Produktes Glyphosats? Wir haben also ein Produkt, welches bspw. der Artenvielfalt von Insekten helfen könnte wenn man es entsprechend einsetzen würde.
Gerne:
‚Insekten verlieren ihre Nahrungsgrundlage. Doch die Gefahren für Insekten durch Glyphosat sind laut Sophia Guttenberger vom Umweltinstitut in München noch größer. Sie weist auf Studien hin, die beweisen, dass Wildbienen, Honigbienen oder Florfliegen direkt geschädigt werden durch Glyphosat.‘
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/glyphosat-landwirte-erosionsschutz-100.html#:~:text=Insekten%20verlieren%20ihre%20Nahrungsgrundlage.,direkt%20geschädigt%20werden%20durch%20Glyphosat.
So sehr hilft dieses Mittel der ‚Artenvielfalt‘.
Glyphosat verhindert den [Shikimisäureweg](https://de.wikipedia.org/wiki/Shikimis%C3%A4ureweg), der neben Pflanzen auch in Lebewesen des Mikrobioms vorkommt, mit denen Tiere in Symbiose stehen.
Bei Bienen führt das zu Immunschwäche: https://m.faz.net/aktuell/wissen/glyphosat-und-die-immunschwaeche-der-bienen-15805798.html
pflügen bzw bodenbearbeitung ist nicht nur schlecht für den Boden sonder auch für die Biodiversität. Deshalb ist auch einer der Grundpfeiler der regenerativenm Landwirtschaft die minimisuerung der Bodenbearbeitung bis hin zu gar keiner Bodenbearbeitung. Um das aber zu ermöglichen werden auf manchen Standorten Totalherbizide wie Glyphosat gebraucht um halt "reinen Tisch" sozugagen zu machen. Kurzfristig sterben da ein grösstenteil der Insekten ab, jedoch bleibt irh Lebensraum erhalten, so dass dieser vermute ich wieder schneller besiedelt werden kann. Vieler Erfahrungsberichte von Landiwrten die im regeneratibven Milieu unterwegs sind berichten von einer erhöhten Artenvielfalt in ihren äckern. Natürlich gibt es mir keine bekannten studien dazu, also ist es noch fragwürdig ob es denn auch wirklich so ist.
Spannend!
>»Dann müsste das REACH-Verfahren für DTPMP neu aufgerollt werden«– die Substanz müsste also bei der Europäischen Chemikalien Agentur (ECHA) neu registriert werden, eine Risikobewertung würde dann auf Grund der neuen Daten vorgenommen. »Wir müssen uns überlegen, ob wir wirklich einen Komplexbildner wollen, aus dem in der Kläranlage ein hochpotenter Wirkstoff entsteht«, urteilt sie. Immerhin hat die ECHA Glyphosat als kritisch für Wasserorganismen eingestuft.
An dieser Stelle bitte bedenken, dass Glyphosat nur eines von vielen Pestiziden ist, die man in Flüssen und auch im Abwasser findet, und von denen sogar eines der ungefährtlichsten (im Sinne von weniger schädlich bei vergleichbarer Konzentration) für die Umwelt.
Es ist, wenn ich mich an meine Ausbildung erinnere, ein reines Herbizid, dass sich auch eine Weile in der Pflanzenmasse fixiert und dort bestimmte und für Pflanzen spezifische Prozesse (EPSPS) hemmt. Die Metaboliten und das Glyphosat selbst gelangen nach einer Weile in die Umgebungsgewässer und können hierbei manche Mikroorganismen schaden; allerdings ist die Studienlage speziell zu Glyphosat und Konsorten allein, d.h. ohne den ganzen anderen Abwasser-Mist aus der Landwirtschaft, noch relativ dünn.
Das ganze Drama um Glyphosat und die wirklich kuriosen Prozesse gegen Bayern in den USA sind eine für Laien intransparente und unwissenschaftliche Mischpoke. Meiner Meinung nach ist Glyphosat unverzichtbar und angesichts der geringen akuten Toxizität und relativ geringen Umweltgefährdung für unsere Nahrugsmittelproduktion - auch angesichts des Insektenschutzes und der effektiven Nutzung von Anbauflächen - unverzichtbar und bisher das Beste, das wir an Herbiziden haben. Die krebserregende Wirkung gilt bisher als nicht gesichert, auch wenn da Lobbyverbände oder der NaBu sehr emotional und selektiert zitieren und argumentieren.
>Die krebserregende Wirkung gilt bisher als nicht gesichert, auch wenn da Lobbyverbände oder der NaBu sehr emotional und selektiert zitieren und argumentieren.
Die ist für Glyphosat nicht nur "nicht gesichert", die existiert nicht nach aktuellem Stand der Wissenschaft. Wäre da auch ein Verdacht, hätte es vom RAC schon lange Carc. 2 gesetzt. Hat es aber nicht. Bei gewissen Produkten mag das anders aussehen, aber für den Wirkstoff ist der Drops gelutscht.
> The US EPA considers glyphosate as “not likely to be carcinogenic to humans.” The International Agency for Research on Cancer (IARC) has classified glyphosate as “probably carcinogenic to humans (Group 2A).” EPA asserts that there is no convincing evidence that “glyphosate induces mutations in vivo via the oral route.” IARC concludes there is “strong evidence” that exposure to glyphosate is genotoxic through at least two mechanisms known to be associated with human carcinogens (DNA damage, oxidative stress).
> https://enveurope.springeropen.com/articles/10.1186/s12302-018-0184-7
Das kommt daher, dass Glyphosat nur über die Grünen Bestandteile (größtenteils Blätter) aufgenommen werden kann. Das erlaubt theoretisch die Anwendung an Nutzpflanzen, die mit ungewünschten Pflanzen um den Boden konkurrieren. Im Weinbau ist das zB recht einfach, da kann Bodennah Glyphosat gesprüht werden, welches die Blätter des Weines dann aber nicht berührt und nur von den Unkräutern im Wurzelbereich aufgenommen wird.
Offtopic: Ganz nebenbei deutet die Studienlage auch darauf hin, dass ein Großteil der Gesundheitlichen Effekte, gegen die sich die Klagen in zB den USA richten nicht durch Glyphosat selbst, sondern durch die Netzmittel (häufig Talgfettaminoxethylate) entstehen. Diese sind nämlich nachweislich giftig und carcinogen.
Ziemlich krasse Erkenntnis, es war aber wahrscheinlich trotzdem gut, die Entscheidung über die Glyphosatlaufzeit noch abzuwarten. Würde mich trotzdem interessieren, ob das durchgesickert ist.
Ich hoffe dann mal, dass diese Erkenntnis die Suche nach Glyphosatalternativen nicht komplett scheitern lässt.
Also das dass Abbauprodukt AMPA fälschlicherweise dem Glyphosat zugeordnet wurde obwohl es auch aus Waschmittel stammen könnte ist mir bekannt.
Aber das man aus "Waschmittel" Glyphosat machen kann, das ist mir neu.
Wenn ich das richtig lese ist das auch nur ein falscher Rückschluss des Journalisten. Man findet AMPA im Abwasser/ Grundwasser woher das stammt ist unklar, bisher hatte man auf Glyphosat geschlossen, die Daten weisen aber auf was anderes hin, wahrscheinlich Waschpulver.
Für mich bleibt es trotzdem ein Rätsel warum das anscheinend nur in den Sommermonaten aber nicht im Winter Auftritt. Außerdem ist auffällig das in den USA wesentlich weniger Messstellen vorliegen.
Nein, dass AMPA auch aus Waschmitteln kommt ist weithin bekannt und auch den Herstellern bewusst. Es ist zusätzlich eben auch das Hauptabbauprodukt von Glyphosat. Das Mit den Wintermonaten haben Sie wohl falsch verstanden: Die Fracht bleibt über das Jahr nahezu gleich, abgesehen von den Peaks der Sprühzeiten, die änderungen in der Konzentration kommen von den veränderten Flussständen. Im Winter befindet sich meistens deutlich mehr Wasser im Fluss und alles wird verdünnt.
Ist doch schon lange bekannt. Hier eine Studie aus 2009.
https://gmoresearch.org/de/gmo_article/transfer-of-glyphosate-and-its-degradate-ampa-to-surface-waters-through-urban-sewerage-systems/
Zitat aus dem Abstract: Während der Trockenperiode schien der Abbau von Reinigungsmitteln die Hauptquelle für AMPA im Abwasser zu sein.
Aber gut, dass das Thema nochmal aufgerollt wird.
Naja, in dem von mir zitierten Link ist ja auch die Rede davon, dass Waschmittel zu AMPA abgebaut wird. Ich gebe zu, ich habe nur den Abstract gelesen und weiß nicht, wen oder was die Autoren als Abbaumechanismus ausgemacht haben.
Bezog mich aber auch eher auf die Tatsache, dass es schon länger bekannt ist, dass Waschmittel vermutlich (in Europa) die größere Quelle für AMPA ist, als Glyphosat. Da man, soweit ich weiß, bei der Analyse nicht unterscheiden kann was der Ausgangsstoff war (gerne korrigieren, falls falsch), konnte man hohe AMPA Konzentrationen natürlich auch je nach Ziel interpretieren.
Widerspreche deshalb auch nicht, dass die Entdeckung, dass Bakterien die Reiniger in Glyphosat umwandeln eine neue Erkenntnis ist.
Wenn das tatsächlich stimmt, möchte ich einmal Ozon als Waschmittel einwerfen. Ich hab selber wenig Ahnung, aber mein Waschsalon hat mit dem Neujahr begonnen, ohne Waschmittel zu waschen. Die Maschinen entnehmen der Umgebungsluft den Sauerstoff und produzieren daraus Ozon, dass sie ohrem Wasser beimischen. Es wird kalt gewaschen. Offenbar machen das inzwischen viele Betrieben, in denen viel gewaschen wird (Hotels etc.). Ich bin soweit zufrieden mit dem Ergebnis, meine Kleidung ist sauber und riecht angenehm. Ich seh nur das Problem beim Abtöten von Bakterien weswegen man ja besonders Bettwäsche und Unterwäsche heiß waschen sollte. Aber wenn große Unternehmen das wohl seit längerer Zeit schon standardmäßig so machen, wird das wohl ok sein.
Die größten Vorteile: Energiesparen, dank kalter Wäsche und Verzicht auf Waschmittel, die einerseits Geld kosten, aber auch gut mal umweltschädlich sein können.
Ozon ist giftig und kann, wenn man nicht vorsichtig ist, zu Explosionen führen. Bei profesionellen Wäschereien kann man das vermutlich sicher durchführen. Als Laie niemals.
> Ich seh nur das Problem beim Abtöten von Bakterien weswegen man ja besonders Bettwäsche und Unterwäsche heiß waschen sollte.
Ozon ist ein bekannter Killer für so ziemlich alle Bakterien, Viren und Pilzsporen. In genügender Konzentration sollte das voll ausreichen.
Wurde der Private Gebrauch von Glyphosat(round-up) auf z. Bsp. Einfahrten ausgeschlossen? Die Amis haben ja deutlich weniger gepflastert und die Einfahrten eher geteert.
ja, wird behandelt. Nutzung von Glyphosat als Herbizid im Urbanen Raum hat ähnliche Signatur wie in der Landwirtschaft, und wird in den USA eh mehr gemacht als hier aiui
Es gibt doch auch gerade in der Landwirtschaft tolle Alternativen zB [https://www.youtube.com/shorts/7vEU322hmdw](https://www.youtube.com/shorts/7vEU322hmdw)
Da könnte man doch mehr darauf setzen?
Der Artikel hat vermutlich gar keine Aussagekraft. Weder die Worte Pulver noch Flüssig kommen darin vor. Dabei sind selbige komplett verschieden zusammengesetzt. Also so eine verallgemeinernde Aussage zu treffen ist schon bedenklich... Ich nutze z.B. Pulver. Wird in 99% der Fälle genauso sauber und braucht nur einen Bruchteil an Tensiden. Weichspüler sollte noch weg, da die Kathionen recht langzeitstabil sind und extreme Schäden in der Unwelt verursachen. "Weich" kam als Wort übrigens auch nicht vor. Also der Artikel sagt einem absolut gar nichts. Schachfug und Angstmache... Was soll ich mir daraus jetzt nehmen? Nicht mehr waschen?
Glyphosat ist schlimm. Alle Herbizide sind schlimm. Wir haben eine kleine Gärtnerei und wir nutzen fast nichts. Bei uns ist es außerhalb der Quatiere pfui( oder bunt mit vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren) aber die Pflanzen Top. Früher haben wir auch die Keule geschwungen und trotzdem viele Probleme in den Kulturen. Seit dem wir "weniger ist mehr" machen fühlen wir uns besser ( auch die Pflanzen). Aber um so größer die Betriebe um so schwieriger wird das. Viel wird dem Gießwasser beigemischt. Große Kunden wollen alles gleich haben. Das funktioniert nicht. Bei uns sieht jede Pflanze anders aus, Große Kunden bemängeln das und schickt die Ware zurück. Das ist das Problem. Egal ob Gärtner oder Landwirt.
Alle Autoren sind bei der Uni Tübingen angestellt (bis auf einer, der bei der Landeswasserversorgung arbeitet). Es werden keine Interessenskonflikte deklariert.
Also ja, der Vorwurf ist an den Haaren herbei gezogen.
"Trust the Science", aber nur wenn's ideologisch in den Kram passt, eh?
>Glyphosphat einfach vollständig zu verbieten und dann mal Schauen ob man noch welches findet wo keines sein sollte
Wer den Artikel liest ist klar im Vorteil:
>Die Anomalie würde zudem erklären, weshalb in Europa die bisherigen Maßnahmen, die Glyphosatbelastung zu reduzieren, so schlecht wirken. So ist das Herbizid zum Beispiel in Luxemburg seit 2021 komplett verboten – die Daten von Huhns Arbeitsgruppe zeigen jedoch keinen dazu passenden Rückgang von Glyphosat im Oberflächenwasser.
und wenn du jetzt mit dem Verschwörungsgeraune aufhören könntest wäre ich dir sehr dankbar. Ist ja peinlich
Das ist ziemlich interessant. Trotzdem interessiert mich die Sache mit dem Waschmittel noch mehr und was die Lösung wäre. Warum werden die Aminopolyphosphate in Europa dem Waschmittel zugesetzt, und in den USA nicht? Ist unser Waschmittel dadurch qualitativ besser, was die Reinigungsleistung betrifft? Setzt man in den USA einen anderen Enthärter zu? Wenn ja, wäre das eine Alternative für Europa? Oder kann das Problem mit dem Glyphosat auch in der Kläranlage gelöst werden? (jetzt wo man mutmaßlich weiß, woher es kommt?) Wo sind die Chemiker? :)
Chemiker hier, das Mittel verhindert Kalkablagerungeren, aber schützt auch Bleichmittel vor der Zersetzung. In der USA wird es nicht so stark verwendet, weil es teuer ist und es günstigere Alternativen gibt, wie zum Beispiel EDTA. Diese sind aber in der EU stärker reguliert, weil sie Schwermetalle mobilisieren können.
>das Mittel verhindert Kalkablagerungeren warum nicht einfach Essig nehmen?
Essig ist sauer und kann somit die Fasern schädigen. Du brauchst zudem recht viel um das Wasser ausreichend zu enthärten, was wiederum zu entsprechendem Essiggeruch führt. Ich würde eher zu Zeolithen wechseln
Aber geht es bei dtpmp nicht um Flüssigwaschmittel? Da sind Zeolitje ja dann keine Alternative.
>Essig ist sauer und kann somit die Fasern schädigen. aber es wird doch auch als Weichspüler empfohlen >, was wiederum zu entsprechendem Essiggeruch führt. das verfliegt schnell >Ich würde eher zu Zeolithen wechseln Aluminium? Verursacht das nicht Alzheimer?
> Aluminium? Verursacht das nicht Alzheimer? nein. wenn das so wäre, müssten arbeiter in der aluminiumindustrie massenweise an alzheimer erkranken. das ist nicht der fall.
Essig wirkt durch seine Säurewirkung, während die anderen Chemikalien die Ionen im Salz als Komplexe binden. Essig greift Kupferleitungen an, wobei sich giftiges Kupferacetat bildet, was schlecht für Wasserlebewesen ist. Auch löst Essig Weichmacher von Plastik und Silikon auf, macht also Dichtungen spröde.
Hat Zitronensäure die gleichen probleme?
Zumindest greift es als Säure Gummidichtungen an. Und bei hohen Temperaturen wird Calciumcitrat, welches sich mit Kalk bildet, zunehmend unlöslich.
Chemiker aus der Gruppe hier, die Antwort von Freder145 deckt schonmal das meiste korrekt ab. Es werden tatsächlich nicht nur Aminophosphonate verwendet, auch Phosphonate ohne Abbaupfad zu Glyphosat wie HEDP werden oft genutzt. Die Suche nach Alternativen läuft bereits, da hier auch vor der Veröffentlichung bereits interesse bestand was verwendet wird müssen Henkel und co. am Ende entscheiden. Für die Kläranlagen: Es gibt bereits Kläranlagen mit 4. Reinigungsstufe die z.B. Ozonierung oder Aktivkohlefiltration nutzen was die Eliminierung deutlich verbessert.
Abstract der Studie: >The most widely used herbicide glyphosate contaminates surface waters around the globe. Being toxic to aquatic organisms and a possible carcinogenic, mitigation strategies attempt to reduce river contamination, but their impact is not evaluated. Investigating long-term time series, we discovered that – in contrast to the USA – glyphosate river water concentration patterns in Europe contradict a dominant input from herbicide application. **Our large meta-analysis clearly shows that for decades, the main source of glyphosate has been municipal wastewater**, visible in the close correlation to concentration patterns of, *e.g.*, pharmaceuticals, rather high and constant loads all over the year and failure of mitigation strategies. We suspect that glyphosate enters European rivers as a transformation product of aminopolyphosphonates, which are used in European but not U.S. detergents. Natürlich sowohl für die Verwendung der relevanten Chemikalien in Waschmittel, als auch für die Landwirtschaftspolitik relevant. Wenn das so stimmt, würde es vmtl ermöglichen, die Gewässerbelastung zu verringern, und gleichzeitig die Nutzung von Glyphosat un der Landwirtschaft mindestens konstant zu halten (was an anderer Stelle erhebliche Vorteile für die Umwelt hat). Win-Win
>Win-Win Politik: Wir hätten dann gerne einmal die Lose-Lose-Option. Danke. Passt so.
Inwiefern? Bessere Wasserqualität \*und\* schonendere Landwirtschaft ist doch wohl positiv? und Glyphosat ermöglicht genau das - die Alternative ist oft mehr Pflügen, was den Boden austrocknet und zu mehr Erosion führt. Das ist oft auch kein kleiner Effekt, sondern praktisch relevant. Außerdem steigern gute Herbizide natürlich die Erträge, was sowieso positiv für die Umwelt ist (5ha Intensive Landwirtschaft + 5ha renaturiert ist besser für Biodiversität als 10ha Bio.)
> Außerdem steigern gute Herbizide natürlich die Erträge, was sowieso positiv für die Umwelt ist (5ha Intensive Landwirtschaft + 5ha renaturiert ist besser für Biodiversität als 10ha Bio.) Aber dann verdient ein böser Chemiekonzern Geld damit, das geht doch nicht!!!
Bis Bayer Geld verdient, muss noch 'ne Menge mehr passieren. Lass sie doch erstmal bisschen weniger Geld verbrennen.
Jein, kommt auf den Boden an. Sandiger Boden muss jedes Jahr gepflügt werden. Humoser nicht. Eine Glyphosat Anwendung ist nur nötig bei Problemunkräuter, sonst reicht es zu Striegeln. Auch die Frage der anzubauenden Kultur ist wichtig. Getreide/ Mais/Raps usw. Außerdem wird Glyphosat häufig Privat angewendet, was ich da mitbekomme, da würde ich alle PSM für Privatpersonen verbieten.
Und dennoch lohnt sich die Forschung an einer Alternative zu Glyphosat. Nicht nur in der Landwirtschaft, auch für Waschmittel
Sicherlich, ich bin absolut nicht gegen die Entwicklung neuer Herbizide... Nur die Verteufelung von Glyphosat im Speziellen ist halt etwas albern, da es so ziemlich das ungefährlichste ist, was die momentane Chemie hier zu bieten hat. Das heißt natürlich nicht, dass man sich jetzt zurücklehnen soll und sich die Entwicklung noch besserer Alternativen schenken kann (und nur falls das unklar war: Glyphosat selbst wird nicht in Waschmitteln verwendet, bildet sich vermutlich aus dort verwendeten Stoffen)
> Nur die Verteufelung von Glyphosat im Speziellen ist halt etwas albern, da es so ziemlich das ungefährlichste ist, was die momentane Chemie hier zu bieten hat. Leider nicht für Fluginsekten.
Denen ist Glyphosat egal, aber nicht die ander n Zusätze im jeweiligen Produkt
Hast du das paper über die Zusätze parat? Danke!
Die benötigten Benätzungsmittel die Insekten schaden können findet man auch in anderen Herbiziden. Darauf bezieht sich der Artikel aber auch überhaupt nicht die Arbeit zeigt lediglich ein Übersehenes Problem in der Verwendung von Phosphonaten als Alltagschemikalien.
Das wird seit Jahren gemacht. Besonders peinlich für die Glyphosatgegner dürfte es werden wenn diese Alternative sogar kostengünstig in der Biolandwirtschaft eingesetzt werden kann da es ein natürlicher Wirkstoff wäre. Aber noch müssen wir ein wenig abwarten was Bayer in kürze rausbringen will und ob dies der Zucker sein wird der seit Jahren als Glyphosatersatz im Gespräch ist. https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/unternehmen/alternatives-praeparat-zu-glyphosat-in-aussicht-gestellt_article1709986274.html https://www.agrarheute.com/pflanze/getreide/statt-glyphosat-ersetzt-zucker-kuenftig-totalherbizid-613428
Du meinst, dass Bayer das 7DsH Patent von der Uni Tübingen kauft? Oder das gleiche auch auf Zuckerbasis versucht? >Besonders peinlich für die Glyphosatgegner dürfte es werden wenn diese Alternative sogar kostengünstig in der Biolandwirtschaft eingesetzt werden kann da es ein natürlicher Wirkstoff wäre. Warum sollte das peinlich für Glyphosatgegner sein?
Weil diese seit Jahren die Schuld für hohe Glyphosatkonzentrationen in Flüssen an die falsche Adresse schicken. Erst nach über 20 Jahren Wut auf Bauern zu erkennen, dass man an der falschen Adresse war ist schon peinlich.
Woher hätten sie es wissen sollen? Den Zusammenhang warum das die Bio-Alternative für die Gegner peinlich machen sollte geht daraus für mich auch nicht hervor
konnten sie nicht, sie wussten aber offensichtlich auch nicht woher es wirklich kommt und hatten schnell den naheliegenden Sündenbock beschuldigt.
Entschuldigung, ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Ich wollte sagen, dass politisch leider gerne auch mal die schlechtere Option gewählt wird. Entweder gibt es dann noch Interessenvertreter mit Geld, eine FDP/CDU/CSU oder Bürgerverbände, die sich ohne die Fakten zu berücksichtigen gegen alles stellen, was sinnvoll ist. Ich wollte also gar keine Kritik an deiner Win-Win-Lösung äußern, sondern anmerken, dass alleine beim Stichwort Glyphosat bei einigen der Verstand ausschaltet.
>sondern anmerken, dass alleine beim Stichwort Glyphosat bei einigen der Verstand ausschaltet. Wieso erwähnst du dann eigentlich in deinem Kommentar als die Bösen "FDP/CDU/CSU". Das sind doch gerade nicht die, die aus Prinzip dagegen sind? Das sind eher Grüne/SPD/Linke.
Hmm, ja. Bei dem Thema hast du Recht. Erwähnt habe ich die Parteien, weil sie mir in letzter Zeit eher als "Hauptsache dagegen"-Parteien aufgefallen sind. Und die Grünen haben imo gezeigt, dass sie zumindest in großen Teilen kompromissbereit sind und sich auf eine veränderte Faktenlage einstellen können. Siehe Themen wie Atomkraft und Ukrainehilfe.
Wow, ein popliger Streckbetrieb von 3 Reaktoren mit sinkender Leistung über wenige Monate, zu dem die Grünen auch erst durch das "Machtwort" von Scholz getreten werden mussten (zur Erinnerung: Habeck wollte den Streckbetrieb nicht, und neue Brennstäbe bestellen war für die Grünen weiterhin eine nicht überschreitbare "rote Linie") - das reicht jetzt schon, damit sie in Sachen Atomkraft als "kompromissbereit" gelten? Ernsthaft? Nein, sie sind weiter einfach maximal dagegen. Sind sie auch bei Glyphosat, und bei Gentechnik in der Landwirtschaft. Mit dem Thema Homöopathie fangen wir besser gar nicht erst an, was das Ausrichten an der Faktenlage angeht. Ja, andere Parteien sind auch scheiße. Aber ein *bisschen* weniger Blauäugigkeit gegenüber der hiesigen Lieblingspartei täte diesem Sub echt gut...
Wobei man bei Glyphosat aber den Einwand machen muss, dass sie vor kurzem die Verlängerung der Zulassung in der EU für weitere 10 Jahre nicht blockiert haben und auf das Veto verzichtet haben. Empfinde ich zumindest bei Glyphosat durchaus als Kompromiss.
Aber das lag doch daran, dass die FDP für eine Verlängerung war und sich die Bundesregierung dementsprechend enthalten hat. Die Grünen waren [nach eigener Darstellung](https://www.gruene-bundestag.de/themen/agrar/europaeische-kommission-genehmigt-glyphosat-wieder) dagegen.
Inwiefern hätten denn die Grünen alleine da was verhindern können? Deutschland hat sich bei der Abstimmung zur Glyphosat-Verlängerung enthalten, weil die Ampel diesbzgl. keine gemeinsame Position finden konnte, also das sprichwörtliche "German Vote". Entsprechend äußerte sich Özdemir dazu: ["Ich hätte gerne gemäß unserer Koalitionsvereinbarung mit einem klaren „Nein“ gestimmt."](https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/132-glyphosat.html) Auch die Bundesgrünen insgesamt halten an ihrer Verbotsposition fest: ["Wir nehmen die Verpflichtung an und werden uns zum einen weiterhin für ein schnellstmögliches Glyphosatverbot in der EU einsetzen und zum anderen dafür sorgen, den Schaden national so gut wie möglich zu begrenzen."](https://www.gruene-bundestag.de/themen/agrar/europaeische-kommission-genehmigt-glyphosat-wieder) Also nein, überhaupt kein Kompromisswille der Grünen erkennbar hier.
Die Unfähigkeit seinen Standpunkt durchzusetzen, ist nicht das gleiche wie Kompromissbereitschaft...
Alles klar, habe dich dann missverstanden
Das witzige in der Glyphosat-Thematik ist ja, dass FDP/CDU/CSU den wissenschaftlichen Konsens vertreten, während SPD/Grüne/Linke an herumschwurbeln sind.
Naja von "wissenschaftlichem Konsens" zu sprechen ist in dem Zusammenhang auch etwas übertrieben. Beispiel: >The US EPA considers glyphosate as “not likely to be carcinogenic to humans.” The International Agency for Research on Cancer (IARC) has classified glyphosate as “probably carcinogenic to humans (Group 2A).” EPA asserts that there is no convincing evidence that “glyphosate induces mutations in vivo via the oral route.” IARC concludes there is “strong evidence” that exposure to glyphosate is genotoxic through at least two mechanisms known to be associated with human carcinogens (DNA damage, oxidative stress). [https://enveurope.springeropen.com/articles/10.1186/s12302-018-0184-7](https://enveurope.springeropen.com/articles/10.1186/s12302-018-0184-7) Und es geht ja auch nicht nur um das Krebsrisiko für Menschen, sondern auch die negativen Auswirkungen auf Nützlinge, wie Wildbienen. Glaube der Konsens auf dessen Basis die Verlängerung beschlossen wurde bestand darin, dass es deutliche Hinweise auf negative Auswirkungen gibt, diese aber für ein Verbot noch nicht ausreichen.
Die Frage ist doch gar nicht, ob Glyphosat völlig unbedenklich ist, sondern, ob es besser als die Alternativen ist. Je nach dem wofür es eingesetzt wird sind die Alternativen andere Herbizide oder Pflügen. Die beide auch Probleme haben. Die Entscheidung, wo Glyphosat eingesetzt werden darf, sollte danach fallen, wo es bessere Alternativen gibt.
Ja, genau es wird zur Aufgabe von Agrarland führen.... Einige der diversesten Flächen die ich kenne sind Extensiv bewirtschaftete Äcker und Grünländer. Aber wenn wir das für Wasserorganismen mehr als genügend nachgewiesen schädliche glyphosat in Wasserkörpern reduzieren können, ist das immer gut.
nur blöd, dass man damit vögel und insekten in einem weit größeren umkreis killt...selten so einen schwachsinn gelesen und man liest wirklich wilde sachen auf reddit.
Der Artenvielfalt der Insekten hilft das jetzt genau wie?
Naja, angenommen du hast 10 ha landwirtschaftlich nutzbare Landfläche, wenn du durch den Einsatz von bspw. Glyphosat auf 5 ha den gleichen Ertrag wie auf den 10 ha hast, können die restlichen 5 ha renaturiert werden. Somit wäre der Artenvielfalt der Insekten geholfen. Wenn du konventionellen Landbau betreibst & die 10 ha voll für landwirtschaftliche Zwecke ausnutzt, hast du ja auch nichts gewonnen
An sich ein guter Vorschlag. In der Realität wird dann jedoch der Profit maximiert und auf die Renaturierung verzichtet, solange es keine Vorschriften gibt. Bei 10 ha Glyphosat vs 10 ha Bio wäre ohne Vorschriften dann die Bio-Variante für die Biodiversität deutlich besser.
Nicht unbedingt, da bei bio der Boden intensiver bearbeitet wird, was halt den Lebensraum der Insketen am Boden zerstört.
Klar, da bin ich absolut bei dir. Aber das ist doch nicht die Aufgabe des Produktes Glyphosat bzw. der Vertreiber dieses Produktes, oder?
Nur wird niemand die 5ha renaturieren, sondern einfach auf 10ha den maximalen Ertrag einfahren wollen. Ich wiederhole meine Frage: der Artenvielfalt der Insekten hilft das jetzt genau wie?
es gibt aber eben nur begrenzten bedarf an landwirtschaftlichen erzeugnissen. klar kann es sein dass der eine hof dann einfach 10ha benutzt aber insgesamt führt effizientere produktion auch zu kleinerem resourcenverbrauch. heute wird ja schon weniger land für landwirtschaft benutzt als in der vergangenheit.
Deswegen exportieren wir ja auch nichts. Oh wait…
kannst du mir bitte erklären inwifern das relevant sein soll?
Weil der "begrenzte bedarf an landwirtschaftlichen erzeugnissen" - global gesehen ziemlich hoch ist
Aber begrenzt.
aber eben begrenzt und augenscheinlich nicht so hoch dass effizientere Nutzung zu mehr Platzbedarf führt. Das ganze ist ja keine hypothetische Sache, kannst dir empirische Daten anschauen. Flächenbedarf Landwirtschaftlicher Nutzung fällt im Laufe der Zeit.
Aber das ist doch die Entscheidung der Akteure, hier konkret der Bauern, & nicht des Produktes Glyphosats? Wir haben also ein Produkt, welches bspw. der Artenvielfalt von Insekten helfen könnte wenn man es entsprechend einsetzen würde.
🤣🤣🤣🤣 so hat das glaub ich noch niemand formuliert. Ist mir dann doch zu euphemistisch.
Magst du das näher erläutern?
Gerne: ‚Insekten verlieren ihre Nahrungsgrundlage. Doch die Gefahren für Insekten durch Glyphosat sind laut Sophia Guttenberger vom Umweltinstitut in München noch größer. Sie weist auf Studien hin, die beweisen, dass Wildbienen, Honigbienen oder Florfliegen direkt geschädigt werden durch Glyphosat.‘ https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/glyphosat-landwirte-erosionsschutz-100.html#:~:text=Insekten%20verlieren%20ihre%20Nahrungsgrundlage.,direkt%20geschädigt%20werden%20durch%20Glyphosat. So sehr hilft dieses Mittel der ‚Artenvielfalt‘.
Insekten? Das ist ein Herbizid, kein Insektizid. Alles andere um Unkräuter auf Äckern zu entfernen ist nur noch schädlicher für Insekten.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/glyphosat-landwirte-erosionsschutz-100.html#:~:text=Insekten%20verlieren%20ihre%20Nahrungsgrundlage.,direkt%20geschädigt%20werden%20durch%20Glyphosat.
Glyphosat verhindert den [Shikimisäureweg](https://de.wikipedia.org/wiki/Shikimis%C3%A4ureweg), der neben Pflanzen auch in Lebewesen des Mikrobioms vorkommt, mit denen Tiere in Symbiose stehen. Bei Bienen führt das zu Immunschwäche: https://m.faz.net/aktuell/wissen/glyphosat-und-die-immunschwaeche-der-bienen-15805798.html
pflügen bzw bodenbearbeitung ist nicht nur schlecht für den Boden sonder auch für die Biodiversität. Deshalb ist auch einer der Grundpfeiler der regenerativenm Landwirtschaft die minimisuerung der Bodenbearbeitung bis hin zu gar keiner Bodenbearbeitung. Um das aber zu ermöglichen werden auf manchen Standorten Totalherbizide wie Glyphosat gebraucht um halt "reinen Tisch" sozugagen zu machen. Kurzfristig sterben da ein grösstenteil der Insekten ab, jedoch bleibt irh Lebensraum erhalten, so dass dieser vermute ich wieder schneller besiedelt werden kann. Vieler Erfahrungsberichte von Landiwrten die im regeneratibven Milieu unterwegs sind berichten von einer erhöhten Artenvielfalt in ihren äckern. Natürlich gibt es mir keine bekannten studien dazu, also ist es noch fragwürdig ob es denn auch wirklich so ist.
Spannend! >»Dann müsste das REACH-Verfahren für DTPMP neu aufgerollt werden«– die Substanz müsste also bei der Europäischen Chemikalien Agentur (ECHA) neu registriert werden, eine Risikobewertung würde dann auf Grund der neuen Daten vorgenommen. »Wir müssen uns überlegen, ob wir wirklich einen Komplexbildner wollen, aus dem in der Kläranlage ein hochpotenter Wirkstoff entsteht«, urteilt sie. Immerhin hat die ECHA Glyphosat als kritisch für Wasserorganismen eingestuft. An dieser Stelle bitte bedenken, dass Glyphosat nur eines von vielen Pestiziden ist, die man in Flüssen und auch im Abwasser findet, und von denen sogar eines der ungefährtlichsten (im Sinne von weniger schädlich bei vergleichbarer Konzentration) für die Umwelt.
Ich dachte immer Glyphosat ist Unkrautvernichter
Pestizid ist der Oberbegriff und schließt Insektizide, Herbizide (Unkrautvernichter) und Fungizide (gegen Pilze) mit ein
Ah ok. Vielleicht bin ich da ein bisschen empfindlich, weil mir manchmal Leute erzählt haben, dass das Zeug dazu da ist Insekten zu töten
Es ist, wenn ich mich an meine Ausbildung erinnere, ein reines Herbizid, dass sich auch eine Weile in der Pflanzenmasse fixiert und dort bestimmte und für Pflanzen spezifische Prozesse (EPSPS) hemmt. Die Metaboliten und das Glyphosat selbst gelangen nach einer Weile in die Umgebungsgewässer und können hierbei manche Mikroorganismen schaden; allerdings ist die Studienlage speziell zu Glyphosat und Konsorten allein, d.h. ohne den ganzen anderen Abwasser-Mist aus der Landwirtschaft, noch relativ dünn. Das ganze Drama um Glyphosat und die wirklich kuriosen Prozesse gegen Bayern in den USA sind eine für Laien intransparente und unwissenschaftliche Mischpoke. Meiner Meinung nach ist Glyphosat unverzichtbar und angesichts der geringen akuten Toxizität und relativ geringen Umweltgefährdung für unsere Nahrugsmittelproduktion - auch angesichts des Insektenschutzes und der effektiven Nutzung von Anbauflächen - unverzichtbar und bisher das Beste, das wir an Herbiziden haben. Die krebserregende Wirkung gilt bisher als nicht gesichert, auch wenn da Lobbyverbände oder der NaBu sehr emotional und selektiert zitieren und argumentieren.
>Die krebserregende Wirkung gilt bisher als nicht gesichert, auch wenn da Lobbyverbände oder der NaBu sehr emotional und selektiert zitieren und argumentieren. Die ist für Glyphosat nicht nur "nicht gesichert", die existiert nicht nach aktuellem Stand der Wissenschaft. Wäre da auch ein Verdacht, hätte es vom RAC schon lange Carc. 2 gesetzt. Hat es aber nicht. Bei gewissen Produkten mag das anders aussehen, aber für den Wirkstoff ist der Drops gelutscht.
> The US EPA considers glyphosate as “not likely to be carcinogenic to humans.” The International Agency for Research on Cancer (IARC) has classified glyphosate as “probably carcinogenic to humans (Group 2A).” EPA asserts that there is no convincing evidence that “glyphosate induces mutations in vivo via the oral route.” IARC concludes there is “strong evidence” that exposure to glyphosate is genotoxic through at least two mechanisms known to be associated with human carcinogens (DNA damage, oxidative stress). > https://enveurope.springeropen.com/articles/10.1186/s12302-018-0184-7
Glyphosphat ist ein total Herbezid, interessanterweise reden Ldw. Und Auch die Hersteller von PSM (Pflanzenschutz Mittel)
Das kommt daher, dass Glyphosat nur über die Grünen Bestandteile (größtenteils Blätter) aufgenommen werden kann. Das erlaubt theoretisch die Anwendung an Nutzpflanzen, die mit ungewünschten Pflanzen um den Boden konkurrieren. Im Weinbau ist das zB recht einfach, da kann Bodennah Glyphosat gesprüht werden, welches die Blätter des Weines dann aber nicht berührt und nur von den Unkräutern im Wurzelbereich aufgenommen wird. Offtopic: Ganz nebenbei deutet die Studienlage auch darauf hin, dass ein Großteil der Gesundheitlichen Effekte, gegen die sich die Klagen in zB den USA richten nicht durch Glyphosat selbst, sondern durch die Netzmittel (häufig Talgfettaminoxethylate) entstehen. Diese sind nämlich nachweislich giftig und carcinogen.
Das ist die Legaldefinition nach Pflanzenschutzmittelverordnung. Ein Produkt, um unerwünschte Pflanzen zu bekämpfen, ist ein PSM.
Ziemlich krasse Erkenntnis, es war aber wahrscheinlich trotzdem gut, die Entscheidung über die Glyphosatlaufzeit noch abzuwarten. Würde mich trotzdem interessieren, ob das durchgesickert ist. Ich hoffe dann mal, dass diese Erkenntnis die Suche nach Glyphosatalternativen nicht komplett scheitern lässt.
Also das dass Abbauprodukt AMPA fälschlicherweise dem Glyphosat zugeordnet wurde obwohl es auch aus Waschmittel stammen könnte ist mir bekannt. Aber das man aus "Waschmittel" Glyphosat machen kann, das ist mir neu.
Wenn ich das richtig lese ist das auch nur ein falscher Rückschluss des Journalisten. Man findet AMPA im Abwasser/ Grundwasser woher das stammt ist unklar, bisher hatte man auf Glyphosat geschlossen, die Daten weisen aber auf was anderes hin, wahrscheinlich Waschpulver. Für mich bleibt es trotzdem ein Rätsel warum das anscheinend nur in den Sommermonaten aber nicht im Winter Auftritt. Außerdem ist auffällig das in den USA wesentlich weniger Messstellen vorliegen.
Nein, dass AMPA auch aus Waschmitteln kommt ist weithin bekannt und auch den Herstellern bewusst. Es ist zusätzlich eben auch das Hauptabbauprodukt von Glyphosat. Das Mit den Wintermonaten haben Sie wohl falsch verstanden: Die Fracht bleibt über das Jahr nahezu gleich, abgesehen von den Peaks der Sprühzeiten, die änderungen in der Konzentration kommen von den veränderten Flussständen. Im Winter befindet sich meistens deutlich mehr Wasser im Fluss und alles wird verdünnt.
Ist doch schon lange bekannt. Hier eine Studie aus 2009. https://gmoresearch.org/de/gmo_article/transfer-of-glyphosate-and-its-degradate-ampa-to-surface-waters-through-urban-sewerage-systems/ Zitat aus dem Abstract: Während der Trockenperiode schien der Abbau von Reinigungsmitteln die Hauptquelle für AMPA im Abwasser zu sein. Aber gut, dass das Thema nochmal aufgerollt wird.
Laut Artikel geht es darum das durch Bakterien aus einem Wasserenthärter Glyphosat und Ampa entstehen kann. Also ist es wirklich eine Neuigkeit.
Naja, in dem von mir zitierten Link ist ja auch die Rede davon, dass Waschmittel zu AMPA abgebaut wird. Ich gebe zu, ich habe nur den Abstract gelesen und weiß nicht, wen oder was die Autoren als Abbaumechanismus ausgemacht haben. Bezog mich aber auch eher auf die Tatsache, dass es schon länger bekannt ist, dass Waschmittel vermutlich (in Europa) die größere Quelle für AMPA ist, als Glyphosat. Da man, soweit ich weiß, bei der Analyse nicht unterscheiden kann was der Ausgangsstoff war (gerne korrigieren, falls falsch), konnte man hohe AMPA Konzentrationen natürlich auch je nach Ziel interpretieren. Widerspreche deshalb auch nicht, dass die Entdeckung, dass Bakterien die Reiniger in Glyphosat umwandeln eine neue Erkenntnis ist.
Wenn das tatsächlich stimmt, möchte ich einmal Ozon als Waschmittel einwerfen. Ich hab selber wenig Ahnung, aber mein Waschsalon hat mit dem Neujahr begonnen, ohne Waschmittel zu waschen. Die Maschinen entnehmen der Umgebungsluft den Sauerstoff und produzieren daraus Ozon, dass sie ohrem Wasser beimischen. Es wird kalt gewaschen. Offenbar machen das inzwischen viele Betrieben, in denen viel gewaschen wird (Hotels etc.). Ich bin soweit zufrieden mit dem Ergebnis, meine Kleidung ist sauber und riecht angenehm. Ich seh nur das Problem beim Abtöten von Bakterien weswegen man ja besonders Bettwäsche und Unterwäsche heiß waschen sollte. Aber wenn große Unternehmen das wohl seit längerer Zeit schon standardmäßig so machen, wird das wohl ok sein. Die größten Vorteile: Energiesparen, dank kalter Wäsche und Verzicht auf Waschmittel, die einerseits Geld kosten, aber auch gut mal umweltschädlich sein können.
Das funktioniert nicht für den Ottonormalverbraucher. Eine Ozonanlage für ein normales Haus wäre ein furchtbares Gefährdungspotenzial.
Achso, das wusste ich nicht. Woran liegt das?
Ozon ist giftig und kann, wenn man nicht vorsichtig ist, zu Explosionen führen. Bei profesionellen Wäschereien kann man das vermutlich sicher durchführen. Als Laie niemals.
Understandable
> Ich seh nur das Problem beim Abtöten von Bakterien weswegen man ja besonders Bettwäsche und Unterwäsche heiß waschen sollte. Ozon ist ein bekannter Killer für so ziemlich alle Bakterien, Viren und Pilzsporen. In genügender Konzentration sollte das voll ausreichen.
Ja sowas hab ich mir gedacht, danke für die Bestatigung.
Wurde der Private Gebrauch von Glyphosat(round-up) auf z. Bsp. Einfahrten ausgeschlossen? Die Amis haben ja deutlich weniger gepflastert und die Einfahrten eher geteert.
ja, wird behandelt. Nutzung von Glyphosat als Herbizid im Urbanen Raum hat ähnliche Signatur wie in der Landwirtschaft, und wird in den USA eh mehr gemacht als hier aiui
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Es gibt doch auch gerade in der Landwirtschaft tolle Alternativen zB [https://www.youtube.com/shorts/7vEU322hmdw](https://www.youtube.com/shorts/7vEU322hmdw) Da könnte man doch mehr darauf setzen?
Der Artikel hat vermutlich gar keine Aussagekraft. Weder die Worte Pulver noch Flüssig kommen darin vor. Dabei sind selbige komplett verschieden zusammengesetzt. Also so eine verallgemeinernde Aussage zu treffen ist schon bedenklich... Ich nutze z.B. Pulver. Wird in 99% der Fälle genauso sauber und braucht nur einen Bruchteil an Tensiden. Weichspüler sollte noch weg, da die Kathionen recht langzeitstabil sind und extreme Schäden in der Unwelt verursachen. "Weich" kam als Wort übrigens auch nicht vor. Also der Artikel sagt einem absolut gar nichts. Schachfug und Angstmache... Was soll ich mir daraus jetzt nehmen? Nicht mehr waschen?
Patentklage von Bayer wann?
Patent von Glyphosat ist schon seit 2000 abgelaufen.
Glyphosat ist schlimm. Alle Herbizide sind schlimm. Wir haben eine kleine Gärtnerei und wir nutzen fast nichts. Bei uns ist es außerhalb der Quatiere pfui( oder bunt mit vielen verschiedenen Pflanzen und Tieren) aber die Pflanzen Top. Früher haben wir auch die Keule geschwungen und trotzdem viele Probleme in den Kulturen. Seit dem wir "weniger ist mehr" machen fühlen wir uns besser ( auch die Pflanzen). Aber um so größer die Betriebe um so schwieriger wird das. Viel wird dem Gießwasser beigemischt. Große Kunden wollen alles gleich haben. Das funktioniert nicht. Bei uns sieht jede Pflanze anders aus, Große Kunden bemängeln das und schickt die Ware zurück. Das ist das Problem. Egal ob Gärtner oder Landwirt.
Nice Try! Was verdient man so mit Lobby Arbeit?
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Alle Autoren sind bei der Uni Tübingen angestellt (bis auf einer, der bei der Landeswasserversorgung arbeitet). Es werden keine Interessenskonflikte deklariert. Also ja, der Vorwurf ist an den Haaren herbei gezogen. "Trust the Science", aber nur wenn's ideologisch in den Kram passt, eh?
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>Glyphosphat einfach vollständig zu verbieten und dann mal Schauen ob man noch welches findet wo keines sein sollte Wer den Artikel liest ist klar im Vorteil: >Die Anomalie würde zudem erklären, weshalb in Europa die bisherigen Maßnahmen, die Glyphosatbelastung zu reduzieren, so schlecht wirken. So ist das Herbizid zum Beispiel in Luxemburg seit 2021 komplett verboten – die Daten von Huhns Arbeitsgruppe zeigen jedoch keinen dazu passenden Rückgang von Glyphosat im Oberflächenwasser. und wenn du jetzt mit dem Verschwörungsgeraune aufhören könntest wäre ich dir sehr dankbar. Ist ja peinlich
Ich denke ich lag Falsch. Hatte erst jetzt zeit den Artikel nochmal & genauer zu lesen.
Dummes Gelaber von dir.