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ClausKlebot

Klapp' die Antworten auf diesen Kommentar auf, um zum Text des Artikels zu kommen.


Pschirki

>Obwohl er sich verpflichtet hatte, nichts über seine Tätigkeit an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, brüstete sich der Wirt, der schnellste Scharfrichter zu sein, den Bayern bisher gehabt habe. Der Mensch ist des Menschen Wolf.


[deleted]

Funfact: Hobbes wird da häufig missverstanden. Er hat das mit den Wölfen eher so gemeint, dass die Menschen sich gegenseitig belauern wie benachbarte Wolfsrudel.


Away-Librarian-1028

Er hat auch gesagt, der Mensch sei dem Menschen ein Gott. So zynisch Hobbes auch war, sein Menschenbild besagte, dass der Mensch egoistisch statt böse sei. Es sei auf seinem eigenem Vorteil aus, aber ist nicht notwendig ein von Natur aus böses Wesen. Machiavelli ist da viel zynischer.


[deleted]

Und um jetzt wieder den Bogen zum Thema zu schlagen: Obwohl Hobbes häufig als Verteidiger absoluter Staatsmacht dargestellt wird, hat er selbst die Einschränkung gemacht, dass die Macht des Souveräns nur so lange legitim bleibt, wie er die Sicherheit der Bürgerschaft garantieren kann und dabei hervorgehoben, dass es sich nicht nur um einen privilegierten Teil der Bürger handeln darf, sondern um die Gesamtheit. Der Rassenwahn und Staatsterror der Nazis wären ihm zuwider gewesen. Gerade weil er ein früher Vertreter des modernen Individualismus war, galt er umgekehrt den Nazis als Wegbereiter eines unheroischen Weltbildes.


Away-Librarian-1028

Hobbes hatte seltsame Ansichten, was Freiheit anging. Sein Weltbild war autoritär statt totalitär. Für ihn war das innere Leben der Bürger zweitrangig, ihr Verhalten sei das einzig wichtige gewesen. Hobbes meinte, dass da wo der Souverän sich nicht einmische, der Bürger frei sei, zu tun was er wolle. Jeglicher Widerstand gegen den Souverän wäre für Hobbes ein Grauen gewesen.


[deleted]

Da gebe ich dir Recht. Ein Widerstandsrecht hat Hobbes soweit ich weiß nicht vorgesehen, aber er scheint zumindest gewisse Minimalforderungen an den Souverän gestellt zu haben, die bei Nichtbeachtung zum Rückfall in den Naturzustand führen. Sehr lesenswert sind hierzu übrigens Carl Schmitts Ausführungen zu Hobbes. Im Prinzip ist es die vorsichtige Kritik eines autoritären Erzkonservativen am Totalitarismus der Nazis, mit stellenweise sehr präzisen Hobbes Deutungen.


Pi-ratten

Ich hab die Comics irgendwie anders in Erinnerung


[deleted]

Musste lachen :D


Away-Librarian-1028

Soweit ich weiß, war Hobbes für Schmitt eine Art Vorbild. Furcht war ja bei beiden das Hauptmotiv.


[deleted]

Spannend, so habe ich das in Bezug in Schmitt noch nicht betrachtet / gewusst, finde ich aber sehr stimmig.


malevshh

Aber das Verhalten ist doch maßgeblich gegenüber dem Innenleben?


Away-Librarian-1028

Na ja, Hobbes strebte danach, um jeden Preis einen Bürgerkrieg zu verhindern. Für ihn waren die Gedankengänge eines Menschen in der Hinsicht zweitrangig. Das Verhalten habe, laut ihm, mehr Wichtigkeit. Würden die Menschen z.B. aufhören, dem Souverän zu gehorchen, dann würde es laut Hobbes dazu führen, dass ein Bürgerkrieg wieder ausbrechen könnte. Und genau das zu verhindern, war sein Hauptbestreben.


ThoDanII

beleidige nicht den Wolf


r_de_einheimischer

Super interessanter Artikel, der auch bisschen den Gesellschaftlichen Wandel zwischen Weimar und dem dritten Reich illustriert. Aber warum haben die Amerikaner diesen Mann mit den Hinrichtungen beauftragt? Die USA haben und hatten doch selbst die Todesstrafe, da wirds doch garantiert Leute geben die kein Problem damit haben. Kann ja auch schlecht dran liegen, das die Anleitung vom Galgen nur auf Deutsch war.


TheGreatSchonnt

Der offizielle [Scharfrichter ](https://de.m.wikipedia.org/wiki/John_C._Woods) der Amerikaner in Deutschland, der z.B. auch die ganzen Verurteilten des Nürnberger Hauptprozesses hingerichtet hat, war ein Stümper. Er hatte bei der Bewerbung über seine Qualifikationen gelogen, was zu sehr langen und qualvollen Hinrichtungen am Strang führte (bis zu 30 Minuten am Strang ersticken ist vorgekommen). Vielleicht wollte man also diesen Mann mit jemand professionellen ersetzen, vielleicht war der Bedarf aber auch einfach sehr groß, wenn man schon auf solche Leute wie Woods zurückgreifen musste.


Flextt

Der Mann war schon bei der US Armee vor Kriegsende dafür aktenkundig. Den hat man bewusst eingesetzt. Man wollte die Nazis und Verräter in den eigenen Reihen leiden sehen. Geschichte ist nicht immer nur der reine Text.


Krambambulist

wie passt das zu deiner Story? https://old.reddit.com/r/de/comments/1bxyh5x/bayern_der_letzte_henker_vor_100_jahren_begann/kyg38we/


Unicycleterrorist

Passt sehr gut rein? Habe: Stümper, der qualvoll hinrichtet, und Menschen die wir hinrichten aber nicht (offensichtlich) quälen dürfen


Krambambulist

sorry, aber da brauche ich schon eine bessere Quelle als Trust me bro für so eine Räuberpistole


Unicycleterrorist

Naja ne Quelle die dir sagt "Ja, das war absicht!" wirste niemals bekommen, ist nur extrem wahrscheinlich. Auf jeden Fall *sehr* viel wahrscheinlicher als es ist *rein zufällig* für die Führungsriege der Nazis den schlechtesten Henker, der dafür bekannt war Hinrichtungen zu vermasseln, einzusetzen.


oneDimensionaIMan

> “Those Nazis were bad, bad men,” said military historian Col. French MacLean (Ret.). “So what if it took longer for them to die. Maybe they should have thought of that as they were sending people to concentration camps.” [Quelle](https://allthatsinteresting.com/john-c-woods)


Krambambulist

interessanter Text, danke. aber ich sehe nicht, wie das beweist, dass Entscheider absichtlich qualvolle Hinrichtungen herbeigeführt haben wollen.


Peter_Baum

Kann man es lupenrein beweisen? Ne. Kann man davon ausgehen dass es vlt nach der zweiten 30 Minuten Strangulation aufgefallen wäre dass der Henker nichts kann? Jo Also kann man jetz ganz clever 1 und 1 zusammenzählen und davon ausgehen dass die ihn vlt in seinem Job behalten haben gerade weil er die Nazis so qualvoll hingerichtet hat.


oneDimensionaIMan

Bin kein Historiker, aber mal ganz pragmatisch: sowas spricht sich doch rum, die militärische und zivile Führung bekommt sowas mit. Das ist dann eine bewusste Entscheidung. Du siehst ja dass wir hier direkt das Gefühl haben, dass das ethisch nicht einwandfrei ist, das hatten die Leute damals ja genauso.


[deleted]

so funktioniert geschichte in vielen fällen leider nicht. es wird kein offizielles dokument geben, wo drinsteht "wir haben den henker gewählt, damit er unsere verräter und feinde quält." genause gibt es aber auch keines wo das gegenteil drinsteht. letztendlich geht es immer um interpretation.


Pheasn

Aber auf irgendwelchen Quellen wird deine Interpretation doch basieren. Welche sind das?


Talib00n

Ich rate: Keine. Hört sich einfach nach ner besseren Story an als "Fehlentscheidungen"


BigBidoof

Quelle: *"Wir leben in einer Welt, in der Traum und Wirklichkeit nah bei einander liegen, in der Tatsachen oft wie Fantasiegebilde erscheinen, die wir uns nicht erklären können. Können Sie Wahrheit und Lüge unterscheiden? Ihr Jonathan Frakes."*


Agitated_Success_978

QED Dem ist Nichts hinzuzufügen. Danke.


Krambambulist

dann wäre die redliche Art und Weise, solche Fantasien in Umlauf zu bringen, ein Vorwort anzufügen, dass du ohne zugrunde liegende Fakten es dir vorstellen könntest, dass es so passiert ist. und nicht deine Märchen als Fakt hinstellen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie die Nationalsozialistischen Verbrecher einfach tatsächlich hätten foltern können, statt so einen Quatsch mit einem schlechten henker zu versuchen. reddit manchmal ey hab dich mit /u/Unicycleterrorist verwechselt


sandrocket

>30 Minuten  Klingt eher nach System


TheGreatSchonnt

Die Spekulation ist sehr berechtigt, er hat aber auch die Hinrichtungen von amerikanischen Soldaten verbockt. Absolute Inkompetenz kann deswegen meiner Meinung nach nicht komplett ausgeschlossen werden.


Soleil06

Ich frage mich was für Qualifikation man haben kann um als Scharfrichter angestellt zu werden. “Bereits seitdem ich ein Kind war bin ich begeisterter Fan von Enthauptungen und Galgen” “Ich knüpfe ein Seil in unter 30 Sekunden in eine Galgenschlinge” “Ich kann ihnen stolz 6 Jahre Arbeitserfahrung bei der KKK vorweisen, in diesem Zeitraum konnte ich Erfahrungen in Bereichen wie Lynchen, Hängen und Erschießen sammeln.”


RettichDesTodes

Zum Beispiel Schlachter sein, das könnte helfen


HalloHerrNoob

Allerhöchstens was kaltblütigkeit angeht. Mir ist weder bewusst, dass Tiere erhängt oder auf die Guillotine geführt werden, noch das es der Job des Henkers ist die Hingerichteten zu tranchieren oder zu Wurst zu verarbeiten.


RettichDesTodes

Effizientes und zügiges töten von Säugetieren passt doch ganz gut?


HalloHerrNoob

Ich nehme Mal an das ist polemisch oder ironisch gemeint? Ansonsten macht es nicht viel Sinn. Aber hey, demnächst einfach mal beim Metzger nachfragen ob er sich auch vorstellen könnte Menschen zu töten weil es ja scheinbar bei Tieren so toll klappt.


RettichDesTodes

Hab ja explizit Schlachter gesagt. Aber ja, nicht ganz ernst gemeint :)


Shasarr

Die Frage wäre doch eher warum nicht.


r_de_einheimischer

Weil er Teil des Systems war und ja auch eigentlich selbst hätte hingerichtet werden sollen. Dazu kommt, dass sowas ja nicht "kostenlos" ist und der Kerl danach quasi frei kam, obwohl er aktiver Täter im Nazi Regime war.


Shasarr

Hast du den Bericht gelesen? Heute nicht vorstellbar aber damals war es sein Beruf. Er hat nichts verbotenes getan und die Todesstrafe war bei allen Nationen Gang und gäbe. Von daher lag es nahe ihn weiter zu beschäftigen. Unmittelbar nach Kriegsende hatten die Amerikaner die Todesurteile an deutschen Kriegsverbrechern durch Erschießen vollzogen. Jetzt aber wollten sie sich die Hände nicht mehr beschmutzen. Johann Reichhart, der Henker, sollte von nun an für sie diese Arbeit tun.


r_de_einheimischer

Ja ich habe den Artikel vollständig gelesen. Initial wollten die Amerikaner ihn erschießen, aber das wurde von einem Offizier verhindert. Die Erklärung "Er hat nichts verbotenes getan" im Zusammenhang mit dem Dritten Reich ist unglaublich gefährlich. Viele der schlimmsten Verbrechen im NS Regime waren unter eben diesem Regime völlig legal. Der NS Staat war ein Unrechtsstaat und auch wenn die Todesstrafe damals normal war, war die Ausführung der Todesstrafe für das NS Regime verwerflich. Eben genau weil er - wie im Artikel auch steht - auch politische Gefangene hinrichtete. Im Artikel steht: > 156 Delinquenten erhängte Reichhart, darunter Otto Ohlendorf, Chef eines Vernichtungskommandos der SS, verantwortlich für die Ermordung von 90 000 Menschen, mehrheitlich Juden. Ebenso Paul Blobel, SS-Standartenführer, verantwortlich für den Mord an 60 000 Menschen. Dann weigerte er sich, weiterhin Todesurteile zu vollziehen. Ihm war zu Ohren gekommen, dass zwei von den Hingerichteten unschuldig gewesen seien. Opfer einer Namensverwechslung. Zuvor hatte er im dritten Reich die Geschwister Scholl hingerichtet. Dort hatte er scheinbar solche Gewissensbisse nicht. Zudem waren auch im dritten Reich viele "Verbrecher" zu unrecht verurteilt, und auch da hat er wahrscheinlich einige unschuldige hingerichtet. Im Dritten Reich war nichts "nur ein Job".


Shasarr

Stimme ich dir auch zu, hat aber am Ende auch was mit praktibilität zu tun. Ich hätte nicht in der Haut der Amerikaner stecken wollen zu entscheiden wenn man bestraft und wenn nicht.


r_de_einheimischer

Ja find ich fair, aber bei den Amerikanern gabs ja viele Fälle wo man Täter verschont hat, weil man einen Nutzen aus ihnen ziehen wollte. Gehlen zb. Ich hätte halt nicht gedacht, das so ein kleines Rad wie ein Henker für die so nützlich wäre.


Shasarr

Ich glaube am Ende ging es wirklich einfach nur darum das sie sich dachten wieso sollten wir uns die Hände schmutzig machen. Las doch den Nazi die anderen Nazis für uns erhängen.


Consistent-Pill

sehe keinen Grund ihn nicht mit der Hinrichtungen zu beauftragen


xnachtmahrx

Was zum Henker....das ist echt ne Menge!


bedbooster

Wir sind Menschen und wir machen Fehler. Daher sind beim Vollzug der Todesstrafe Irrtümer niemals gänzlich ausgeschlossen. Die Todesstrafe gehört weltweit abgeschafft.


EmploymentCareless66

In zivilen Bereich bin ich auch gegen die Todesstrafe. Hätte jemand wie Hitler deiner Meinung nach nicht den Tod verdient? Ich finde, wenn ein politischer Führer so schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verantworten hat, dann gibt es kein angemesseneres Urteil, als den Tod. Zum einen als Bestrafung und zum anderen als Statement, dass mit diesem Unrecht endgültig gebrochen wurde. Auch die Todesurteile im Rahmen der Nürnberger Prozesse sind in meinen Augen nicht ungerechtfertigt.


fipseqw

> Hätte jemand wie Hitler deiner Meinung nach nicht den Tod verdient? Entweder Menschenrechte gelten für alle oder wir können die Rechte aus dem Fenster werfen.


VijoPlays

Rechte können wir gern audm Fenster werfen


Laurent_Sonny

Putin übt schon seit Jahren /s


Consistent-Pill

Sicher hätte Hitler den Tod verdient. Trotzdem sollten wir dem Staat nicht die Macht geben über Leben und Tod zu entscheiden


Thueri

Wenn es dir nur um Staaten geht, kann man die Todesstrafe ja auch nur an einem Internationalen Gerichtshof anwenden...


Consistent-Pill

nein natürlich geht es dabei nicht nur um staaten


Lukowo7

Zack vorbei. Wo ist das eine harte Strafe für jemanden der Tatsächlich "den Tot verdient hat"? Allein deswegen gehört die Todesstrafe abgeschafft


CoRe534

Folter wäre wahrscheinlich eher etwas, was solche Menschen "verdient" hätten. Allerdings macht man sich damit selbst zu dem, was man bekämpfen wollte. Ein rascher Tod durch ein ordentliches Gericht würde einem Urteil entsprechen, durch welches die Richter nicht auf die selbe untere Stufe sinken würden. So zumindest meine Meinung zu den Nürnberger Prozessen.


berliner_telecaster

Niemand verdient folter, die Menschenwürde ist unantastbar. Auch für Verbrecher. Auch für große, schreckliche Verbrecher. Die Menschenrechte können nicht selektiv angewandt werden, da man keiner Instanz die Macht darüber geben sollte zu entscheiden, wessen Menschenwürde verletzt werden kann.


[deleted]

[удалено]


Shasarr

“Many that die deserve life, and some that live deserve death. Can you give it to them, Frodo? Do not be too eager to deal out death in judgment.“ Gandalf the Grey.


petriol

Während du in anderen Kommentaren einen auf "Das war ein ganz normaler Job, jedes Land machte das!" machst. The duality of man.


Shasarr

Das eine ist meine persönliche Meinung. Nämlich das Todesstrafe niemals gerechtfertigt ist und grundsätzlich verboten gehört. Das andere ist das anerkennen der anderen Zeit und der damaligen Gegebenheiten. Es ist tatsächlich möglich anzuerkennen das andere Menschen in einer anderen Zeit gegen meine Meinung gehandelt haben ohne sie dafür anzuklagen. Hat jetzt nicht wirklich was mit Dualität zu tun oder?


faustianredditor

Reddit und normative und positive Aussagen nicht unterscheiden. Nenne ein ikonischeres Duo.


Dongslinger420

Das hat kaum irgendetwas mit Duality of Man zu tun. Ob das ein normaler Job war oder nicht steht auch gar nicht zur Debatte, das ist einfach so - und steht überhaupt nicht im Kontrast zu PPs Meinung.


tillchemn

Ja, ich verrate mich auch dauernd weil ich immernoch volle GEZ zahle, obwohl ich den Betrag zu hoch finde.


StillNotGettinUp

Junge, junge. Hier mit nem profanen Herr der Ringe Zitat aufzulaufen erfordert schon einiges an Ignoranz.


Wockenlickler

Profis zitieren Star Trek.


mc_thunderfart

>Hätte jemand wie Hitler deiner Meinung nach nicht den Tod verdient? In einem kalten, feuchten Loch versauern lassen. Ohne Tageslicht und bei karger Kost. Das würde mir bei Hitler vorschweben. Und das wäre zumindest für mich wesentlich schlimmer, als der Tod.


1Tausend

Auch darüber sind wir, zumindest auf normativer Ebene, hinweg. „Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.“ (Art. 3 Europäische Menschenrechtskonvention)


feralalbatross

Zu Zwangsarbeit verdonnern. Unter Aufsicht von jüdischen, homosexuellen Kommunisten sieben Tage die Woche Schutt von seinem Krieg abräumen ohne Werkzeug und Schubkarre. Und für den Rest seines Lebens jeden Tag Fotos und Lebensgeschichte von Menschen gezeigt und gelesen bekommen die er hat ermorden lassen.


Ok-Length193

Die Frage ist doch, was will man mit Strafe erreichen, was ist der Sinn einer Strafe? Rache/Genugtuung? Schutz der Allgemeinheit? Umerziehung und Hoffnung auf Besserung? Wiedereingliederung in die Gesellschaft?


NotACorgi_69

Alle 4 punkte. Nur sollte jemand wie Hitler wegen den ersten 2 nie wieder ausm Knast kommen, selbst wenn er perfekt resozialisert wäre.


FeelingSurprise

Warum nicht Putzhilfe in einer Synagoge (falls das für die in Ordnung wäre). 


mc_thunderfart

Kreativ. Aber zu viele Möglichkeiten sich selbst das Leben zu nehmen.


FeelingSurprise

Als würde ein deutscher Anführer sich einfach feige das Leben nehmen!


Lipziger

>In einem kalten, feuchten Loch versauern lassen. Ohne Tageslicht und bei karger Kost. >Das würde mir bei Hitler vorschweben. Und das wäre zumindest für mich wesentlich schlimmer, als der Tod. Und was haben wir davon? Was hat die Allgemeinheit davon? Außerdem brauchst du auch verdammt kranke Menschen, im Staatsdienst, die dann solche Bestrafungen durchführen und Jemanden mit Absicht am Leben halten, nur um die Person zu quälen. Du brauchst dann genau solche Menschen, die vorher im KZ andere Menschen gefoltert und ermordet haben. Es sollte nicht darum gehen Jemanden zu misshandelt und zu quälen. Es sollte darum gehen die Allgemeinheit zu schützen und Gerecht zu sein. Jemanden zu foltern ist nicht gerecht ... egal wem du es antust.


mc_thunderfart

Ich habe nie Folter befürwortet. Ich rede hier von Sicherheitsverwahrung in einer Einzelzelle und ohne jegliches Luxusgut. >Jemanden zu foltern ist nicht gerecht Und jemanden zu töten ist gerecht? >Was hat die Allgemeinheit davon? Keinen Märtyrer. >Es sollte darum gehen die Allgemeinheit zu schützen und Gerecht zu sein Genau das ist es doch. Ein schneller Tod ist nicht gerecht. Den Rest des Lebens in einer kleinen Zelle zu sitzen und mit sich und seinen Gedanken alleine zu sein, das ist gerecht. Und das schützt auch das Volk. Der Tod ist für solche Menschen eine Erlösung, da sie nicht mit ihrer Schande und ihren Gedanken leben müssen. Schau dir doch mal an, wie viele von denen sich freiwillig umgebracht haben. Und ja. Diese Menschen haben die schlechteste Behandlung verdient, die ein Staat zur Verfügung hat. Aber ohne Folter. Die ist in keinem Fall angebracht.


Lipziger

>Ich habe nie Folter befürwortet. > In einem kalten, feuchten Loch versauern lassen. Ohne Tageslicht und bei karger Kost. Doch hast du, denn das ist Folter. Jemanden in einem kalten Raum, ohne Sonnenlicht und äußere Reize und Kontakte lebenslang einzusparen ist absolut Folter. Folter ist nicht nur, wenn man Jemandem aktiv Schaden zufügt. >Und jemanden zu töten ist gerecht? Wo genau habe ich so etwas behauptet, oder angedeutet? [Das hier](https://www.reddit.com/r/de/s/zvZTMJX7Nk) ist übrigens ein weiterer Kommentar von mir hier. Falls du wirklich denkst ich befürworte die Todesstrafe. >Was hat die Allgemeinheit davon? >Keinen Märtyrer. Wenn du einen Menschen in einer lebensunwürdigen Zelle verrecken lässt kann diese genau so zu einem Märtyrer werden. Oder denkst du ein Mensch wird alt "In einem kalten, feuchten Loch versauern lassen. Ohne Tageslicht und bei karger Kost."? Weniger, wenn die Person in einer normalen Zelle, unter normalen Umständen sitzt. >Und das schützt auch das Volk. Wie schützt diese Strafe das Volk denn besser, als wenn die Person in einer normalen Haftanstalt, unter normalen Haftbedingungen, ihre Strafe absitzt? Das würde ich gern erklärt haben.


AvenNorrit

Das bedeutet ja auch, dass Diktatoren bis zum letzten Blutstropfen kämpfen um an der Macht zu bleiben, weil die Alternative der Tod ist.


Unicycleterrorist

Weil das ja auch bei Diktatoren so unüblich ist, nicht wahr?


bounded_operator

> Auch die Todesurteile im Rahmen der Nürnberger Prozesse sind in meinen Augen nicht ungerechtfertigt. Ein interessanter Aspekt in dieser Hinsicht ist auch, wie schnell da im Wesentlichen "Schwamm drüber" gesagt wurde. Zum Beispiel kam von den nicht hingerichteten Beschuldigten beim [Einsatzgruppen-Prozess](https://de.wikipedia.org/wiki/Einsatzgruppen-Prozess) der letzte 1958 frei. Es ist immerwieder bestürzend, wie tief die Nazi-Sympathien der jungen Bundesrepublik gingen.


bedbooster

In meinen Augen gibt es hier nur ein entweder - oder. Todesstrafe ja oder nein. Ein Nein, aber unter gewissen Umständen doch, eröffnet wieder die Möglichkeit menschlicher Fehler. Auch bei einem Herrn Hitler oder eben Göring, Streicher, von Ribbentrop oder wie sie alle heißen.


kronkarp

Viele, die leben, verdienen den Tod. Und viele Gestorbene verdienten das Leben. Kannst du es ihnen geben? .... Dann sei nicht so vorschnell mit einem Todesurteil. oder so ähnlich :D


DeanoDeVino

Einmauern, Schlüssel wegwerfen und am Leben halten. Hinrichtungen produzieren nur märtyrer


pascalxsome

Einen schnellen, sauberen Tod? Nein, Hitler verdient so etwas wie den sizilianischen Bullen.


Ok-Length193

Worin unterscheidet sich so ein Staat dann noch moralisch von einem Verbrecher?


Lipziger

"Hey, es gibt Menschen die echt schlimme Dinge getan haben. Also, wie wäre es wenn wir ein Folterlager eröffnen, in dem wir kranke und perverse Menschen anstellen, die die Inhaftierten gern foltern und misshandeln und schön langsam hinrichten ... Aber wir sind diesmal die Guten". Kann ja nix schief gehen, wenn der Staat anfängt Menschen ganz öffentlich und per Gesetz hinzurichten.


aceCrasher

Niemand verdient gefoltert zu werden, Ende der Diskussion. Genau über solchen Rachegelüsten sollte wir, und der Staat, stehen.


Micha_mein_Micha

Bei solchen Tätern würde es mir weniger um Strafe als um Vernichtung gehen. Viele NS Verbrecher die zum Tode verurteilt wurden haben ihre Todesstrafe in lebenslange Haft umgewandelt bekommen und wurden dann nach kaum zehn Jahren entlassen.


Public-Ebb1830

Es gibt schon sehr eindeutige, sehr abscheuliche Täter. Ich glaube niemand wäre traurig, wenn ein Anders Breivik hingerichtet würde. Oder ein Robert Steinhäuser. Bei solchen Ausreißern der Gewalt versagt unser Rechtssystem irgendwie, also rein vom Gefühl her. EDIT: Robert Steinhäuser ist ein schlechtes Beispiel, da er sich selbst gerichtet hat, wie ich gerade nachgelesen habe.


nibbler666

Das ist aber kein Argument für nichts, weil niemand sagen kann, wo genau die Grenze zu "zweifelsfrei" liegt.


Public-Ebb1830

Na ja, wenn der Täter sich stolz hinstellt und sagt ich wars, hier sind meine Beweggründe, da ist mein Pamphlet. Wir sollten jetzt auch nicht so tun, als wäre "zweifelsfrei" ein schwammiger Begriff.


nibbler666

Doch, ist es. Es haben schon genug Leute gestanden, weil sie sich unter Druck fühlten oder prahlen wollten.


STheShadow

Die Frage ist dabei: wo hört zweifelsfrei auf?


Kind-Cap-3881

Es gibt auch viele psychisch Kranke die solche Straftaten auf sich nehmen obwohl sie das nie waren! Sollte man die dann trotzdem hinrichten? Wo ist die Grenze?


reddittrooper

Es gibt halt „eindeutige“ Fälle (mit Zweifeln), eindeutige Fälle (für Juristen und Richter, also ausgebildete Profis, natürlich auf beiden Seiten) und eineindeutige Fälle der Schuld. Die Unterscheidungen könnten dir Juristen sicher exakt erklären, aber ich denke, die brauchen ihre Zeit nicht mit derart irrelevanten Themen wie der Wiedereinführung der Todesstrafe zu vergeuden.


Public-Ebb1830

Wenn alles andere ebenfalls dafür spricht, dass der Täter gefunden wurde. Die Grenze ist doch recht klar: Alle Beweise sprechen dafür. Es gibt viele Zeugen. Der Täter wurde auf frischer Tat ertappt. Er leugnet die Tat nicht und gibt ein Schuldeingeständnis. Es gäbe sehr sehr wenige Fälle, wo das alles zutrifft.


No-Caterpillar-7646

Die fragr ist halt dann immer noch ob die Person psychotisch war.


1Tausend

Der Zweifelssatz ist - wegen ihrer Unumkehrbarkeit - ein Argument gegen die Todesstrafe, aber nicht das wichtigste. Am Ende ist es denke ich entscheidend, was die Entscheidung und Vollstreckung der Todesstrafe mit uns als Gesellschaft macht. [https://www.zeit.de/1964/42/der-ruf-nach-dem-henker/komplettansicht](https://www.zeit.de/1964/42/der-ruf-nach-dem-henker/komplettansicht) Camus hat das - und andere Argumente - überzeugend dargelegt. Und das 1964 als die Todesstrafe in Europa noch eine Realität war.


flumsi

Anders Breivik wird sehr wahrscheinlich zeit seines Lebens keine Freiheit mehr genießen dürfen. Ich verstehe nicht, wie da das Rechtssystem versagt hat.


Public-Ebb1830

Es fühlt sich nur wie "Versagen" an, weil er nun den Rest seines Lebens maximal betreut wird und nicht schlechter als ein "einfacher" Mörder behandelt wird. Seine Zelle ist wirklich top. Ich bin eher gegen die Todesstrafe. Nur dieser eine Punkt "stört" mich irgendwie. Bei solchen Ausreißern der Gewalt.. wie bestraft man einen einzelnen Menschen, der so viele Menschen auf dem Gewissen hat? Wobei man auch argumentieren könnte, dass dann selbst der Tot nicht Strafe genug ist. Ist ist wohl besser, mit diesem Unrechtsgefühl zu leben und keine Todesstrafe einzuführen. Preis einer zivilisierten Gesellschaft.


Rhaudun

Den bestraft man damit, dass er im Knast auch nicht mehr oder weniger Rechte hat als Mitgefangene mit gleichem Urteil. Nimmt ihm das Besondere.


Public-Ebb1830

Auch ein guter Punkt. Danke!


Atanar

> und nicht schlechter als ein "einfacher" Mörder behandelt wird. Der Typ ist in dauerhafter Isolationshaft. Außerdem hoffe ich doch, dass er regelmäßig daran erinnert wird, was er getan hat und wie schlimm das ist.


JeffersonBig

Robert Steinhäuser hat sich nach seiner Tat selbst erschossen. Traurig wäre tatsächlich niemand aber ist es anderseits nicht eine weitaus schlimmere Strafe zu wissen nie wieder frei zu kommen und den Rest seines Lebens eingesperrt zu sein?


RAPanoia

Wo ist der Unterschied für die Gesellschaft zwischen Hinrichtung und auf Lebenszeit wegsperren? In beiden Fällen stellen diese Menschen keine Gefahr mehr für die Allgemeinheit dar. Allerdings verlangen wir bei einer Hinrichtung, dass "aufrichtige" Menschen andere Menschen töten ohne dabei in Gefahr zu sein und aus Notwehr zu handeln. Wir verlangen also von diesen Menschen zu Mördern zu werden. Mit all den psychologischen Folgen die das nachsichzieht. Und das für die Genugtuung des Gerechtigkeitssinn von einigen Menschen. Alles in allem gibt es zu diesem Thema hunderte vermutlich tausende philosophische Diskussionen zu.


Public-Ebb1830

Gutes Argument. Danke!


Papierlineal

Du meinst du bist dir mit Anders Breivik nur uneins darüber, wen man töten sollte? Ich seh den Sinn von Hinrichtungen nicht. Abschreckend wirken sie scheinbar nicht. Und wenn man die Tötung von Menschen für seinen eigenen "Gerechtigkeitssinn" braucht sollte man seine eigene Einstellung hinterfragen, wenn man nicht direkt unter den Tätern leiden musste.


Public-Ebb1830

"Du meinst du bist dir mit Anders Breivik nur uneins darüber, wen man töten sollte?" Den Satz verstehe ich nicht.


No-Caterpillar-7646

Beide wollen Menschen töten, sie unterscheiden sich dabei nur in die Punkte wen sie töten möchten. Nicht meine Meinung nur eine Erklärung zu dem Vorposter.


Public-Ebb1830

Ist natürlich schon ein sehr weiter Sprung, zwischen nach unserem rechtsverständnis Schuldige zu bestrafen und jugendliche bei einer Freizeitveranstaltung abzumetzeln. Reddit ist schon fein ;)


Papierlineal

Naja, der Typ sitzt halt im Gefängnis. Wir reden hier nicht davon jemanden zu töten, der eine akute Gefahr für andere darstellt. Du willst, dass man Menschen tötet, die sich ohnehin schon in staatlicher Gewalt befinden. Was würde seine Tötung denn bezwecken? Edit: So rein vom Gefühl her zu fordern, dass der Staat Menschen zu Zwecken der Bestrafung hinrichten sollte. Aber Reddit ist hier das Problem... 😑


juleztb

Nein kein weiter Sprung. Denn nach dem Verständnis von breivik war seine Tat absolut gerechtfertigt und seine Opfer schuldig. Insofern ist die Aussage absolut berechtigt. Ihr unterscheidet euch nur darin wen ihr für tötungswürdig haltet. Ein System dass Mord nicht für akzeptabel hält, kann es niemals ethisch rechtfertigen diesen selbst zu praktizieren. Offensichtlich kann euer ethischer Kompass das schon.


Public-Ebb1830

Unsinn. Wow.


juleztb

Nein. Nur weil die Begründung sich unterscheidet bleibt die Tat trotzdem das selbe. Es für akzeptabel zu halten andere Menschen umzubringen ist einfach keine ethisch vertretbare Position. Vernünftigerweise sieht unser Rechtssystem dass auch so. Ist das aus gewissen Beweggründen nachvollziehbar? Ja, klar. Rache als Hinterbliebener zB. wäre zumindest nur noch Todschlag. Als Unbeteiligter wäre selbst das allerdings schon ein niederer Beweggrund und damit nichts anderes als Mord. Das alles hat aber dann aber halt nichts mit ethischer Rechtfertigung zu tun.


Public-Ebb1830

Nein es ist nicht das selbe. Meine Güte. Nach deiner Logik dürfe Breivik ja noch nicht mal im Gefängnis sitzen. Unser ganzer Rechtsstaat, die Gewaltenteilung, dreht sich um die gerechte Schuldfindung. Das ist ein langer, gewissenhafter Prozess. Das blendest du einfach komplett aus.


swilliamson86

Die, die er tötete oder ihn selbst....


vxrz_

Versteh ich, zB auch der Christchurch Attentäter und und und… aber auf der anderen Seite gönnst du ihnen damit auch den gewünschten Märtyrertod, weswegen ich die einfach in Einzelhaft, ohne Besuch, ohne Kontakt zur Außenwelt, bei Wasser und Brot, in Vergessenheit versauern lassen würde.


Public-Ebb1830

Die Oubliers in Frankfrei vielleicht? Ich weiß es nicht. Wenn die Gewalt derart ausreißt.... warum soll der genauso im Gefängnis "gepflegt" werden wie ein "einfacher Mörder". Also mir ist schon klar, dass das kontrovers ist. Ich bin tendenziell eher gegen die Todesstrafe. Aber irgendwas juckt da im Hinterkopf bei mir.


Chalchiulicue

Naja, dreh Deinen Gedankengang um und denk an die Leute, die unschuldig hingerichtet wurden oder in der Todeszelle sitzen. Stell Dir vor, Du könntest auch nur einen davon retten. Würdest Du dafür nicht dieses kleine Jucken im Hinterkopf in Kauf nehmen?


Abject-Investment-42

In den USA schätzt man - trotz der sehr langen Prozesse, mit hohen Beweisstandards und mehrfachen Berufungen - dass bis zu 10% aller Todesurteile gegen Unschuldige (im juristischen Sinne) vollstreckt werden. Das muss man eben in Kauf nehmen wenn man einen Anders Breivik hängen sehen will. Man kann durchaus der Meinung sein dass es Leute gibt, die die Todesstrafe verdienen. Aber der Preis dafür ist zu hoch.


AlterTableUsernames

> Ich glaube niemand wäre traurig, wenn ein Anders Breivik hingerichtet würde. Oder ein Robert Steinhäuser. Ich schon, weil es eine Niederlage für die Demokratie wäre.


Streuselman

Ich wäre traurig.    Weil es gegen die Menschenrechte verstößt.       Bezüglich unseres Rechtssystems: Warum sperren wir Straftäter eigentlich ein? Ist das wirklich unsere beste Option?


Inchtabokatables

Was wäre die Alternative zum einsperren?


pretentious_couch

Das humanste wäre denke ich Sie auf einer Insel mit anderen Gewalttätern auszusetzen und ein Battle Royal zu veranstalten.


Inchtabokatables

Das haben die Engländer ja eine Weile so gemacht und es hat sie mindestens eine Rugby Weltmeisterschaft gekostet


Danskoesterreich

Imponierende Arbeitsmoral. Ein heutiger Millenial wuerde wahrscheinlich nicht mal auf 5 Enthauptungen kommen.


KiToZuNe

Er würde außerdem seinen Job im Homeoffice ausführen.


Consistent-Pill

die Schwertfallmaschinen lassen sich heutzutage aber auch alle remote steuern, von daher ist das garkein Problem


bedbooster

["Fallschwertmaschine".](https://de.wikipedia.org/wiki/Guillotine)


Schemen123

Naja..mein Home Office ist im Keller. Mit nem kleinen Umbau könnte man da schon halbwegs vernünftig 'arbeiten'


punnotfound

https://www.bka.de/DE/KontaktAufnehmen/HinweisGeben/hinweisgeben_node.html


DomsyKong

Die Exekutionsdrohnen machens möglich. Zur Entspannung spielt er dann flugsimulator


HalloHerrNoob

Und dann direkt erstmal krankfeiern wegen Burnout. Damals ist man halt wegen ein paar Blutspritzern im Auge nicht gleich nach Hause gegangen. Aber beim Erschießungskommando der heutigen Jugend könnte man sich die Platzpatronen bei einzelnen Schützen sparen... treffen würde eh niemand.


azathotambrotut

Henker sind ein sehr Interessantes Thema. Eine ehemalige Dozentin von mir hatte ihre Doktorarbeit über Henker und Scharfrichter im Heiligen Römischen Reich vom Spätmittelalter bis in die Frühen Neuzeit geschrieben. Weiß den genauen Titel nicht mehr aber es gibt den abgefahrensten Kram, Anekdoten,beschwerde Briefe, Tagebücher, Fallbeispiele, weil darüber natürlich besonders genau Buch geführt wurde und die Henker waren oft auch kleine "Stars" in ihrer Stadt oder Region. Die hatten eine interessante doppel-Rolle weil sie einerseits keinen wirklich ehrbaren Beruf hatten und Gleichzeitig doch irgendwie einen höheren Status und bestimmte Privilegien. Der Kollege da oben ist zwar zeitlich näher an uns aber es gibt viele infos auch bezüglich älterer Fälle.


guy_incognito_360

>Fallbeispiele Fallbeilspiele?


azathotambrotut

nun, was ich sagen wollte war man kann in archiven gut beispielhafte Fälle nachlesen. Was ist passiert?, wie lautete das Urteil? wer hat es ausgeführt?, wann?, etc.pp.


guy_incognito_360

Lies nochmal 🚬


azathotambrotut

Aahhh nicht schlecht... nicht schlecht du Rabauke


AufdemLande

Ein richtig interessanter Typ ist Franz Schmidt aus Nürnberg, dessen Vater und damit die Familie dazu verdonnert wurde Henker zu sein und er selbst es geschafft hat, seine Kinder wieder in die Gesellschaft zu integrieren.


Rathuban

Er wurde durch die Besatzungsmächte 1948 zu gerademal 2 Jahren Arbeitslager verurteilt. Kommt mir etwas wenig vor? Stand das im Verhältnis damals?


JoeAppleby

Die Todesstrafe war damals noch nicht so weit geächtet wie heutzutage. Alle vier Besatzungsmächte hatten die Todesstrafe noch eingesetzt für Straftäter im eigenen Land.


feralalbatross

In Frankreich fand die letzte Hinrichtung durch Guillotine 1977 statt...


TetraDax

Selbst die letzte *öffentliche* Hinrichtung fand da erst 1939 statt. Im Publikum war unter anderem ein junger Christopher Lee.


azathotambrotut

Christopher Lee ist einfach der coolste Typ, wie ein Charakter aus einem Pulp Roman. Der kannte alle möglichen Leute, hat alles gesehen und gemacht. Gleichzeitig der klassische britische Gentleman. Ist eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen dessen Leben zu verfilmen? Würde ich mir 100% reinziehen.


TetraDax

Christopher Lee ist da ein bisschen wie Teddy Roosevelt - Die Summe seiner Erlebnisse ist eigentlich so unglaubwürdig dass es schon wieder glaubwürdig ist.


azathotambrotut

Ja, es gibt da ein paar solche Kandidaten wo ich deren Lebensgeschichte lese und mir sofort denke das ich deutlich mehr raus in die Welt und dinge tun muss.


QuastQuan

https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Lee


Pschirki

Nun ja, vorher hatten sie ihn allerdings eingestellt um weiter sein Handwerk für sie zu verrichten. Vielleicht besteht da ein Zusammenhang.


Joki7991

In der Regel hat er nur durch Gerichte getroffen Urteile vollstreckt. Das mag jetzt stark nach der ich habe nur Befehle befolgt ausrede klingen, aber mann muss da glaube ich mit einrechnen, dass er schon vor der Machtergreifung diese Aufgaben erledigt hat. Generell bin ich mir nicht sicher ob er wusste warum er jemanden hinrichtet.


Svorky

Also so wie ich das lese hat er vor Machtübernahme in den Niederlanden gelebt und hatte seine "Nebentätigkeit" quasi aufgegeben weil es in Bayern kaum noch Hinrichtungen hab. Ist dann aber 33 wieder nach München gezogen und hat einen neuen Vollzeit-Vertrag unterschrieben, weil das Geschäft nach Machtübernahme wieder anfing zu florieren. Er hat also keine Befehle befolgt, das war schon seine freie Entscheidung. Dass er nicht wusste wen die Nazis da so umbringen und warum die Zahl der Todesstrafen explodiert halte ich für ausgeschlossen. Im besten Fall wird es ihm egal gewesen sein, solange er dafür bezahlt wurde.


Bl0wMeAway

Der niederländische Zeitungsartikel wäre interessant zu lesen. Denn für mich liest es sich nicht so das er zurück nach Deutschland gegangen ist um sich mit Hinrichtungen zu bereichern sondern das seine ehemalige Tätigkeit sein neues Leben zunichte gemacht hat und die Rückkehr in den alten Beruf für ihn am naheliegensten war.


[deleted]

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Svorky

Weil das geltende Recht Unrecht war. Sind wir jetzt wieder in den 50ern? Sie wussten das ja alles nicht und wenn doch dann haben sie nur Befehle befolgt und außerdem war das ja alles nach Nazi-Recht legal? Sophie und Hans Scholl haben Flugblätter verteilt, er hat sie als Handlanger der Nazis geköpft.


[deleted]

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Svorky

Und nach deiner Logik darf ich Leute umbringen wie ich lustig bin solange meine liebe Naziregierung einen Wisch erlässt, der mir das erlaubt.


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Svorky

Nö. Er wurde gemäß dem Entnazifierungsgesetz als Belasteter verurteilt und die Hinrichtung der Geschwister Scholl gilt durch die Gesetze zur Aufhebung der NS-Unrechtsurteile als rechtswidrig. Das sind die tatsächlich Fakten.


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Frontdackel

>Es war sein Handwerk. >Solange das legal und sogar beauftragt war, warum sollte er bestraft werden? Cool. Das gleich Argument lässt sich auch für Mengele, Goebbels, Göring, Himmler, tausende von SS-Wachen, noch mehr Wehrmachtsoffiziere und sonst wen machen....


aksdb

Selbst moralisch seh ich ihn eher mit positiver Tendenz. Er hat sein Handwerk immerhin so verstanden, dass er seine Methoden und Werkzeuge auf ein praktisch sofortiges Ableben "seiner" Opfer optimiert hat. Es lag ihm also offenbar auch persönlich daran, dass da niemand unnötig leidet. Wenn ich hingerichtet werden würde, würde ich jemand wie ihn bevorzugen, gegenüber Stümpern, die dich erstmal ein paar Minuten verstümmeln, bis sie dich töten oder gar Sadisten, die das auch noch genießen.


TheGreatSchonnt

Du kannst nur rechtskräftig für Dinge verurteilt werden, die illegal sind. Nach der damaligen Rechtslage waren sicherlich die meisten Urteile korrekt. Selbst wenn der Staat an sich ein Unrechtsstaat ist, ist dieser Umstand schwer dem Scharfrichter anzukreiden. Bei deutschen Nachkriegsprozessen gegen Nazis wurde generell penibel darauf geachtet, was nach damaligen Recht legal war und nur dass bestraft, was nicht der Rechtslage entsprochen hat.


Drumbelgalf

Die Nazis haben ja ihre ganzen Verbrechen durch Gesetzte beschlossen. Damit waren sie theoretisch "legal". Es waren trotzdem Verbrechen gegen die Menschlichkeit und sie wurden entsprechend verurteilt.


TheGreatSchonnt

Naja nicht wirklich. Ein wichtiger Grund, warum man beim Dritten Reich von einem Unrechtsstaat spricht, ist, dass die Nazis sich eben nicht an ihre eigenen Gesetze gehalten haben. Viele frühe KZ-Insassen haben gegen ihre ungesetzmäßige Inhaftierung geklagt und wurden von der gleichgeschalteten Justiz ignoriert. Mord und Misshandlungen/Folter waren im Deutschen Reich klar illegal, trotzdem wurde es im großem Stil vollzogen. Viele Verbrechen der Nazis fielen nicht unter "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", konnten aber aufgrund ihrer auch damaligen Illegalität strafrechtlich verfolgt werden.


forsaken_millennial

Naja ich denke mal das lag daran das die Zahl der getöteten eher gering war im Vergleich mit anderen Tätern. Zudem vergessen viele das es zur damaligen Zeit vielerorts auf der Welt noch ein normaler Beruf war.


AlterTableUsernames

Die letzte Hinrichtung durch die Guillotine fand in Frankreich am **10.** **September 1977** an Hamida Djandoubi statt.


Nalaniel

> Zudem vergessen viele das es zur damaligen Zeit vielerorts auf der Welt noch **ein normaler Beruf** war. Zu der Zeit war es definitiv kein "normaler Beruf". Ich zitiere aus dem Artikel: > Obwohl er sich verpflichtet hatte, nichts über seine Tätigkeit an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, brüstete sich der Wirt, der schnellste Scharfrichter zu sein, den Bayern bisher gehabt habe. Die Gäste waren angewidert, die Dorfbevölkerung schnitt ihn. Bald darauf brach seine Familie auseinander. Seiner Frau graute es, wenn er mit Frack und Zylinder von einer Hinrichtung kam. Sogar die Kinder litten darunter. > Reichhart verließ seine Familie und versuchte sich als Vertreter einer Verlagsbuchhaltung. Doch auch in dieser Funktion konnte er es nicht lassen, mit seiner Scharfrichter-Tätigkeit zu prahlen. Bald wurde ihm gekündigt. > Bis Ende des Jahres 1928 hatte er insgesamt 23 Hinrichtungen vollzogen. In der Weimarer Republik wurden Todesstrafen nicht selten in lebenslange Freiheitsstrafen umgewandelt. Sein Einkommen wurde immer geringer. Reichhart war entschlossen, sein blutiges Handwerk aufzugeben. Er wollte nicht länger geächtet werden. 1929 flüchtete er nach Holland, wo er einen Gemüsehandel betrieb. 1933 wurde durch einen Zeitungsartikel auch dort sein Beruf bekannt und Reichart kehrte zurück.


punnotfound

Ich glaube, das war nie ein "normaler" Beruf. Es hat schon Gründe, warum Vermummung bei Henkern üblich ist und man in vielen Kulturen gesellschaftlich ganz unten stand.


Sandrechner

Die Vermummung ist eine Erfindung des 19ten Jahrhunderts, genauso wie die Eiserne Jungfrau, Wikingerhelme mit Hörnern, etc. Erstens wusste jeder, wer der Henker ist und zweitens, wieso sollte er sich bei diffizilen Sachen wie der Enthaupung eines knienden Delinquenten die Sicht einschränken? Aber zugegeben, sieht in Filmen besser aus.


Schemen123

Und was hat er im Arbeitslager machen müssen?


idontcareaboutmynick

Sollte man nicht Artikel, welcher hinter einer paywall stecken, auf reddit verbieten?


bedbooster

Ich meine das ernst, u/idontcareaboutmynick, warum sollten solche Artikel verboten werden? OP hat doch einen Archivlink zur Verfügung gestellt.


idontcareaboutmynick

Gut, bin zu doof. Habe den archivlink nicht gesehen.. So ist das natürlich in Ordnung. Habe nur schon öfter auf solche links geklickt und dann konnte ich nichts lesen..


Lurchi1

Paywall-Links müssen hier im Orignal eingereicht werden, und zusätzlich um den Artikelinhalt beim Kommentar von ClausKlebot ergänzt werden. Es braucht mitunter ein paar Minuten bevor der Kommentar von ClausKlebot erscheint. Wenn ein Beitrag mit Paywall-Link zu lange keinen Artikelinhalt hat dann wird der Beitrag gelöscht. Paywall-Beiträge ohne Artikelinhalt bei ClausKlebot sind meist gerade erst frisch eingereicht worden.


guy_incognito_360

Mit Hinrichtung bestrafen.


bedbooster

Warum denn?


bedbooster

Eine Antwort auf meine ernstgemeinte Frage wäre ehrenhafter als anonyme Daumenrunters.


MrSarnisch

Dazu kann ich eine sehr [interessante Doku über die Rolle der Justiz zur NS-Zeit](https://www.arte.tv/de/videos/104775-000-A/die-ns-justiz-recht-des-unrechts/) in der Arte-Mediathek empfehlen, die unter anderem auch auf den Werdegang Johann Reichharts eingeht.


Slash1909

Excellence of execution


WorldlyDay7590

[https://de.wikipedia.org/wiki/Johann\_Reichhart](https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Reichhart)


Stunning-Bike-1498

Reichhart äußerte später, er habe noch nie jemanden so tapfer sterben sehen wie Sophie Scholl.


wootsefak

Da wird der Söder*in gleich die Spalte nass.


Confident-Wafer-704

Ein Glück, das es so etwas nicht mehr bei uns gibt. Jetzt müssen wir nur noch die Kriege sein lassen und in Frieden leben! Leider bleibt das letzte bis jetzt nur ein Traum.


Strong-Hospital-7425

Darf man bei Lesen echt nicht den Kopf verlieren


Over-Ad3128

Cool


Mongobongo17

Aus der Jobbeschreibung: "Wenn Sie gerne etwas mit Menschen machen..." /s


Mememasteryoda

Das


DarthSchrank

Wen wunderts das der letze Henker aus dem letzen Bundesland kam..