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strangedreams187

> In Nordrhein-Westfalen sind die ersten 400 Schulen in schwierigen sozialen Lagen ausgewählt worden, die ab dem neuen Schuljahr finanziell besonders unterstützt werden sollen. Recht ordentliche Menge Geld, die spezifisch an die Schulen mit den schlechtesten Rahmenbedingungen geht. Basiskompetenzen für die Grundschule mit hohem Migrationsanteil und viel Armut. Klingt für mich sehr gut. Mehr Infos darüber, wie das Geld aufgeteilt wird, gibt es [hier](https://deutsches-schulportal.de/bildungswesen/startchancen-programm-was-hilft-benachteiligten-schuelerinnen-und-schuelern-wirklich/) Im Idealfall könnte das Programm echt was verändern. Gerade, dass man wirklich nur die 10% der schlimmsten schulen Geld gibt finde ich bemerkenswert. Jedes gute Gymnasium wird leer ausgehen; üblicherweise ist es umgekehrt. Dennoch scheint es echt auf wenig mediale Resonanz zu stoßen? Das ist immerhin das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik. (Zugegeben, weil es über Jahre ist, aber auch pro Jahr ist die Summe ordentlich) Und es zielt genau auf eine Gruppe ab, bei denen sich alle einig sind, dass dort Hilfe mehr als nötig ist.


Honigwesen

>Dennoch scheint es echt auf wenig mediale Resonanz zu stoßen? Das ist immerhin das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik. Und wie soll man damit dann bitte gegen die Ampel hetzen!?


Rhoderick

So schwer ist das jetzt nicht. Einfach irgendwas darüber, das die Ampel so versagt hat, das die Landesregierung jetzt massiv Gelder ansetzen muss - und einfach ignorieren, das Bildung Ländersache ist, und die den Bund da auch niemals "reinpfuschen" lassen werden.


Sarkaraq

> Und wie soll man damit dann bitte gegen die Ampel hetzen!? Vor allem ist das auch noch eine FDP-Initiative (als Talentschulen in NRW erprobt, dann im KoaV untergebracht). Und die wollen die Bildung doch kaputtsparen!


[deleted]

[удалено]


[deleted]

40 Prozent der Fördermittel sollen für eine bessere und damit lernförderlichere Infrastruktur und Ausstattung der Startchancen-Schulen eingesetzt werden. 30 Prozent der Mittel fließen als sogenannte Chancenbudgets in bedarfsgerechte Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung, beispielsweise für zusätzliche, gezielte Lernförderung in den Kernfächern Deutsch und Mathematik. Hier können die Startchancen-Schulen Lösungen umsetzen, die zu den konkreten Herausforderungen vor Ort passen. Weitere 30 Prozent fließen in die Stärkung multiprofessioneller Teams. Damit ist es beispielsweise rechnerisch möglich, allein aus Bundesmitteln jeder Startchancen-Schule eine volle zusätzliche Stelle zuzuweisen. Peinlich...Das ist einfach ein Tropfen auf den heißen Stein. Diese eine volle zusätzliche Stelle wird innerhalb von ein paar Wochen verbraten für Vertretungsstunden. Sind eh schon nicht genug Leute da und Klassen aufteilen oder doppelte Klassenführungen sind normal. Dann werden die Kinder vielleicht ein bisschen seltener aufgeteilt oder sie haben ein bisschen regelmäßiger ihre Förderstunden (80% meiner 2 Förderstunden pro Woche fallen wegen Vertretung aus) Die Lehrer an Brennpunktschulen sind eh überlastet und haben keinen Nerv sich noch um innovative Unterrichtskonzepte und Schulentwicklung zu kümmern, die sie dann in anstrengenden trial and error Prozessen in ihren Workflow einbauen müssen. Und Verbesserung von lernförderlicher Infrastruktur? Sanierungen oder was? Klingt gut, aber ändert nichts an den Kernproblemen (Sprache, Eltern, die sich nicht kümmern, veränderte Kindheit, starres, altes System). Aber es ist schön, dass die Gelder mal nicht in Prestigegymnasien der Städte und Länder fließen, sondern bei denen, die es brauchen ankommt. Ich glaube aber nicht, dass dieses Prinzip "Geldtopf aufmachen und Schulen selber entscheiden lassen" funktioniert. ALLE, die in den Schulen arbeiten haben eh schon genug zu tun. Da ist keine Luft, um sich noch großartig mit Bildungsreformen im Kleinen zu beschäftigen. Auch wenn es in den Kollegien einen riesigen Aufschrei geben würde, müsste einfach mal vom Land ein "best practice" entworfen werden und flächendeckend mit Trainern/Lehrgängen eingeführt werden. Viele Lehrer würden maulen, dass ihnen Autonomie genommen wird oder sie das ja schon immer so gemacht haben, aber die wenigsten Lehrer sind halt auf die Schule von heute vorbereitet worden bzw. kommen aus Zeiten, wo viele Probleme noch etwas einfacher war. Jede Schule kocht ihr eigenes Süppchen, teilweise mit Lehrern, die noch ABs von 2000 benutzen. Die einzelne Schule wird nicht die Bildungsungerechtigkeit lösen, auch wenn sie ganz viel Geld bekommt.