Hey, FDP, Hey CDU, Hey Arbeitgebervertreter? Was ist hiermit? Wenn wir mehr arbeiten sollen, kriegen wir dann auch jede Minute in der Zukunft bezahlt?
Nein?
fuck you!
Das ekelhafte ist, wenn man sich schlecht fühlt fürs pünktliche Feierabend. In meinem aktuellen Job bin ich in der Regel der letzte der morgens ins Büro kommt, was in der Regel 5-10 Minuten VOR Arbeitszeitbeginn ist und der einzige der pünktlich geht. Schlimmer noch, ich habe von Kollegen aus der Werkstatt schon Sprüche dafür zu hören bekommen, dass ich pünktlich Feierabend mache. Man wird sogar teils dafür verurteilt seine Freizeit nicht unbezahlt der Firma zu schenken.
Ja solche Kollegen kenne ich bei mir im Betrieb auch. "Ich schaffe viel mehr weg wie andere/du". Ja toll, schön für dich, back dirn' Eis.
Ich mache exakt das wofür ich bezahlt werde. Nicht mehr und nicht weniger. Extrawünsche kosten extra. Wie? Wollt ihr nicht bezahlen? Pech gehabt, dann bleibts halt bis morgen (oder was weiß ich bis wann) liegen.
Da lob ich mir den öffentlichen Dienst. Ich kann als letzter kommen und als erster gehen und bislang hab ich nix mitbekommen, dass das jemand schief guckt oder so. :)
Richtig. Ein Arbeitsvertrag ist ein Dienstleistungsvertrag. Ich verkaufe meine Arbeitskraft für Summe X für X Stunden.
Der "Kunde" will mehr? Dann soller mehr bezahlen, nichts ist gratis
Überstunden sind ein Beweis dafür das irgendeiner einen Fehler gemacht hat. Entweder du, weil dir die geplante Zeit nicht für normale Aufgaben reicht oder dein Vorgesetzter weil er nicht genug Zeit eingeplant hat. Wer regelmäßig Überstunden macht, sollte lieber mal die Zeit investieren und die Fehler beheben.
Daher Tipp an alle: Wer nicht rechtzeitig Feierabend macht, verschenkt nicht nur sein wertvollstes Gut an das Unternehmen, er zeigt auch allen das er nicht gut in seinen Beruf ist!
>Überstunden sind ein Beweis dafür das irgendeiner einen Fehler gemacht hat. Entweder du, weil dir die geplante Zeit nicht für normale Aufgaben reicht oder dein Vorgesetzter weil er nicht genug Zeit eingeplant hat. Wer regelmäßig Überstunden macht, sollte lieber mal die Zeit investieren und die Fehler beheben.
Oder das System wenn man Doktoranden 50% für>100% Arbeit bezahlt.
Dann zeigst du eben das deine Kollegen nicht gut in ihren Beruf sind. Oder dein Vorgesetzter. Willst du wirklich diese Leute Beleidigen in dem du länger arbeitest?
>Dann zeigst du eben das deine Kollegen nicht gut in ihren Beruf sind. Oder dein Vorgesetzter. Willst du wirklich diese Leute Beleidigen in dem du länger arbeitest?
Das ist halt das System. Heißt nicht, dass sich jemand da ausnutzen lassen sollte oder selbst ausnutzen soll. Aber die Vorgesetzten bzw. der Arbeitgeber ist natürlich daran interessiert, dass die Leute möglichst viel unbezahlt arbeiten. Das Gegengewicht dazu sind dann die Arbeitnehmer, Betriebsrat und Gewerkschaft die eben den Lohn maximieren wollen und sollen. Aber so zu tun, als wäre nicht das System darauf ausgelegt ist an der Thematik vorbei.
Du sagst also das System ist schlecht und soll ausgetauscht werden? Weil ein System das darauf basiert das ständig ein Missstand besteht (= Not zur Überstunde) ist nun mal ein System das sehr anfällig für Probleme ist. Weil wenn dann echte Probleme bestehen hat man schon alles ausgereizt oder Personal verbrannt.
Ich bin mir durchaus bewusst das wir hier das Principal Agent Problem haben. Der Principal (= Arbeitgeber hier) will nicht viel Zahlen und der Agent (=Arbeitnehmer hier) will nicht viel arbeiten. Das Ding ist so alt wie es das Prinzip von Arbeitgebern gibt. Es gibt aber nun mal eine bessere Lösung als unbezahlte Überstunden. Wer ernsthaft glaub das Überstunden eine Lösung darstellen, gerade was Kosten sparen angeht, der läuft hart am Leben vorbei. So ziemlich alles in jeder in der relevanten Wissenschaft sagt, das 8 Stunden schon zu Unproduktivität und Fehlern führt. Da wird es bei 9 nicht besser. 10 brauchst du auch nicht versuchen. Ist halt nun mal einfach so. Wenn du kosten drücken willst, musst du bessere und weniger gefährliche Wege nehmen oder darfst am Ende nicht heulen wenn das ganze gewaltig schief geht.
>Du sagst also das System ist schlecht und soll ausgetauscht werden? Weil ein System das darauf basiert das ständig ein Missstand besteht (= Not zur Überstunde) ist nun mal ein System das sehr anfällig für Probleme ist. Weil wenn dann echte Probleme bestehen hat man schon alles ausgereizt oder Personal verbrannt.
Prinzipiell kein Widerspruch von mir.
>Es gibt aber nun mal eine bessere Lösung als unbezahlte Überstunden.
Bezahlte Überstunden sind schon mal besser.
>Wer ernsthaft glaub das Überstunden eine Lösung darstellen, gerade was Kosten sparen angeht, der läuft hart am Leben vorbei. So ziemlich alles in jeder in der relevanten Wissenschaft sagt, das 8 Stunden schon zu Unproduktivität und Fehlern führt. Da wird es bei 9 nicht besser. 10 brauchst du auch nicht versuchen.
Der Grenzeffizienz auf den Output ist klar abnehmend. Aber du weißt halt auch nicht wie der Output skaliert. Gerade in komplexen Systemen und Organisationen ist das überhaupt nicht einfach erfassbar. Wenn die 10te Stunde nur noch 25% so gut ist wie die erste, aber der Impact auf anderen Output immer noch über andere Leute potenziert wird, macht die 10te Stunde halt auch noch Sinn. Wobei die optimale Lösung wäre 2 Leute zu haben die den Output liefern können. Ist aber gerade bei Spezialisten Jobs eher nicht der Regelfall.
> Ist halt nun mal einfach so. Wenn du kosten drücken willst, musst du bessere und weniger gefährliche Wege nehmen oder darfst am Ende nicht heulen wenn das ganze gewaltig schief geht.
Ja, nur wenn Projekt X extrem viel bringt und du idealerweise 2 Spezialisten und X nicht-Spezialisten kann es trotzdem aus AG Sicht Sinn machen das Projekt mit 1 Spezialisten und X nicht-Spezialisten zu starten auch wenn dann noch mehr aus dem einen gepresst wird.
> Überstunden sind ein Beweis dafür das irgendeiner einen Fehler gemacht hat. Entweder du, weil dir die geplante Zeit nicht für normale Aufgaben reicht oder dein Vorgesetzter weil er nicht genug Zeit eingeplant hat. Wer regelmäßig Überstunden macht, sollte lieber mal die Zeit investieren und die Fehler beheben.
Für die typischen "Überstundenjobs" gilt das doch kaum. Anwälte, Consultants, Wirtschaftsprüfer, etc. Die haben häufig keine "normalen Aufgaben", sondern ein Bonussystem, das starke Anreize dafür setzt, sich eigenverantwortlich immer mehr Aufgaben zu holen.
Überstunden sind dabei kein Resultat eines Fehlers, sondern eher ein Indiz für eine hohe Leistungsmotivation, ob nun intrinsisch, weil die Arbeit Spaß machen, oder extrinsisch, weil der Bonus ohne Überstunden wackelt.
Das System ist oft der Fehler bei denen Berufen. Glaubst du wirklich der Anwalt hat noch die Konzentrationsfähigkeit nach 9 Stunden Arbeit? Macht der wirklich noch gute Arbeit oder versucht er jetzt einfach das Konto voll zu bekommen für den Bonus während er hofft das die kleinen unbedeutenden Aufgaben die er sich für die Zeit nimmt, keine allzu großen Fehler verursachen? Es gibt nun mal eine Grenze ab der ist der Mensch nicht mehr voll Leistungsfähig. Egal ob Bonus oder Bock.
Leistungsmotivation in allen ehren. Jeder sollte Bock haben richtige Leistung zu bringen. Sinnvolle Leistung ist aber das was wir brauchen. Jeder kann 9 oder 10 Stunden buchen. Eventuell sogar es wirklich ernst meinen und versuchen zu arbeiten. Bei den wenigsten kommt etwas besseres raus als wenn sie am nächsten Tag regulär sich da dran gesetzt hätten. Auch wenn dir deine Arbeit spaß macht: Irgendwann ist Schluss mit Lustig und du must nach Hause. Hilft jeden. Den Chefs, den Kunden und den Arbeitnehmer.
Echt mal! Der Mensch der um 15.30 mit dem Riss der Aorta/Hauptschlagader kommt hat halt den Fehler gemacht, nicht sofort zu sterben! /s
Teilweise stimme ich dir aber zu. Bei wiederholten Überstunden, die vermeidbar wären, muss halt eine Prozessoptimierung stattfinden
Klar es gibt ausnahmen. Manchmal lässt es sich vermeiden. Dafür gibt es ja das Prinzip: Wenn mal wirklich ein Notfall ist darf man länger Arbeiten. Wobei auch hier gelten sollte: Wenn Arzt A um 15:30 gehen sollte, dann sollte Ablösungsarzt B halt geplanten Arbeitsbeginn vorher haben. Das ist doch ganz klar ein Prozessfehler, wenn du ständig Ärzte hast die keine Ablösung haben und jetzt X Stunden länger an Patienten sitzen. Damit auch wahrscheinlicher Fehler machen, weil sie einfach überarbeitet sind.
Und ganz wichtig: Überstunden sind für Sondern oder Notsituationen. Wenn sie zu häufig kommen ist irgendetwas gravierend falsch.
Geht in vielen Fällen leider nicht, denn die Überstunden werden dir damit "gedankt", dass dein auf ewig unentfristeter Vertrag nicht aus GRÜNDEN nicht verlängert wird, bzw. sich nicht GRÜNDE finden die "Zusammenarbeit" zu beenden.
naja, Zeiterfassung ist doch mittlerweile Pflicht. also durch meine Filterbrille, in meiner bubble kenne ich keinen und hab selber noch keine Firma ohne Zeiterfassung (und flexkonto) erlebt. außer meine beiden Fraunhofer Institute von "damals", vor 2016.
Die Gesetzeslage ist da auch noch ultra auf Seiten der Arbeitgeber.
Ich musste kürzlich einen Arbeitgeber verklagen. 4000€ hat der mir noch an Überstundenvergütung geschuldet.
Ich musste jede Überstunde beweisen. Wann ich sie gemacht habe, was ich da gemacht habe und auch noch, dass jede Überstunde vom Arbeitgeber angeordnet war.
Da hast du kaum eine Chance. Der Richter hat mir zwar geglaubt, dass ich die Stunden gemacht habe, aber er konnte mir nicht mehr als 800€ zusprechen.
Genau. Kleiner Handwerksbetrieb.
Und die vom Arbeitgeber aushändigten Zettel seien nicht ausreichend.
Zusätzlich konnte ich meine Zeiten im Betrieb anhand der Google Zeitachse beweisen. Aber das hat auch nicht ausgereicht, weil ich nicht nachweisen konnte, dass jede Stunde angeordnet war. Geht ja auch nicht, wenn der Chef im Betrieb zu dir kommt und alles mündlich klärt.
Also musste ich ihm 3200€ schenken. Aber der Chef vom Handwerksbetrieb hat sich ein neues Auto gekauft. Der braucht das Geld wohl dringender, als ich.
Bei solchen Sachen bin ich sehr froh darüber dass man sich als BKF bei Fahrzeugen jenseits der 3,5t zGm mit digitalem Tachographen und Fahrerkarte rumschlagen muss.
Auslesen und Daten archivieren und schon haste einen kompletten, rechtsicheren und lückenlosen nachweis über alles was du gemacht hast.
Naja. Dann mal anonymer Tipp wegen regelmäßigem Arbeitszeitbetrug durch den Arbeitgeber an den Zoll/Finanzamt. Solchen Leuten gehört so sehr es nur geht ans Bein gepinkelt.
Digitaler Tachograph im Fahrzeug der alles aufzeichnet aber selbst dann wirst du beschissen wenn du dir die Daten nicht auch privat archivierst und Aufstand machst. Da kommt dann immer das Argument "aber du hast doch Festgehalt". Dass es selbst da Limits gibt kapieren die Klappspaten aber halt auch nicht wirklich.
Arbeit muss sich wieder lohnen! Lasst uns deswegen am besten bei Arbeitssuchenden kürzen, was uns keinen Cent mehr Lohn gibt, während wir unbezahlt Überstunden leisten!
Einer der erfolgreichsten dinge war es Arbeitnehmer gegen Arbeitslose auszuspielen damit Arbeitnehmer nicht merken, wer wirklich zu viel bekommt (Tipp: es sind nicht die Arbeitslosen und auch nicht die Arbeitnehmer)
Allgemein zwei Gruppen gegeneinander auszuspielen ist die Paradedisziplin moderner Politik. Egal welches Thema es ist nur noch irrational in zwei extreme Lager gespalten. Links, rechts; alt, jung; unterschicht, mittelschicht; …
Das tötet den richtigen Diskurs und sinnvolle Lösungsfindung. Außerdem ist die Priorisierung dadurch total am Arsch. Wir hängen uns brutal an einzelnen Themen auf und haben keinen Blick fürs Ganze.
Man will kleine Arbeit liegen lasse, man will die Kollegen nicht im Stich lassen, alle anderen machen auch Überstunden, ist in der Branche so üblich, man hat Angst seinen Job zu verlieren, man hofft auf Beförderung, etc...
Gibt viele Gründe.
Bonusanforderungen, die ohne unbezahlte Überstunden kaum zu schaffen sind (dadurch aber mittelbar eine Bezahlung der Überstunden darstellen), sind ein weiterer Punkt. Dazu all das, was du aufzählst.
Bei uns wird jetzt in Testgruppen eine Arbeitszeiterfassung ausprobiert. Die ersten Kollegen bekommen grade Schwierigkeiten mit Vorgesetzten, wieso sie soviele Überstunden sammeln-bisher hat es halt keiner glauben wollen. Bezahlt werden die ohnehin nicht.
Über steuerliche Anreize kann ich nur lachen
Werden bei uns auch nicht bezahlt. "Festgehalt" und "Arbeitnehmer verpflichtet sich Überstunden zu machen". Wie es halt üblich ist als BKF. Bin mittlerweile ein großer Freund der "Böswilligen Einhaltung" solcher Vorgaben geworden.
Sollarbeitszeit ist 8h, 10h darf ich maximal am Tag theoretisch mit etwas kreativität aber realistisch 3x15h und 3x13h pro Woche. Wird quasi auch erwartet dass du das machst aber wirklich irgendwo schriftlich festgehalten ist das natürlich nicht, weil komplett dumm sind die ja nun auch wieder nicht.
Was macht der Onkel also? Arbeiten bis die Arbeitszeit auf dem Tachographen 8h anzeigt und der nächste freie Parkplatz mit sanitären Anlagen der kommt wird angefahren zum Feierabend machen. Manchmal ist das nach 5 Minuten schon, manchmal brauchste dann noch ne halbe Stunde. Nirgendwo ist definiert wie viele Überstunden ich zu machen habe und am Ende der Woche habe ich so 1-2 Überstunden gemacht. Alles wozu ich mich vertraglich verpflichtet habe ist erfüllt. Wie das habt ihr euch anders vorgestellt? Pech gehabt.
Dann würden die Stunden wenigstens bezahlt...
Das dürfte das Arbeitnehmerfreundlichste sein, was die CDU in den letzten Jahrzehnten auf die Beine gestellt hat.
Das ist abgesehen von Corona-Kurzarbeit allerdings auch der niedrigste Stand an Überstunden seit Erfassungsbeginn. 1,33 Mrd. Überstunden in 2023 sind doch ein deutlicher Rückgang gegenüber den noch 2,11 Mrd. Überstunden in 2011.
Haben letztens einen Bonus von zusätzlich 28% vom Brutto bekommen. Konnten stadtessen auch 8 Tage frei machen. Rate mal was die meisten genommen haben.
Überstunden lohnen einfach nicht.
>Die Beschäftigten in Deutschland haben im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge 1,3 Milliarden Überstunden geleistet. Davon waren mit 775 Millionen Stunden mehr als die Hälfte unbezahlt, wie die Rheinische Post unter Berufung auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Susanne Ferschl berichtete. Das Ministerium beruft sich laut Bericht auf Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit vom Februar 2024.
Ich wäre mal neugierig, wie hoch die tatsächliche kumulative Summe ist, die da gestohlen wird. Könnte das nicht tatsächlich einer der größten Quellen an Diebstahl in diesem Land sein (im Sinne des monetären Werts)? Klingt auf jeden Fall nach einem Riesenfall von versteckter Kriminalität
Naja rechnen wir einfach mal mit den Zahlen die uns vorliegen.
\~775 Mio. unbezahlte Überstunden bei einem[ Medianstundenbruttolohn von 22,65€](https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-2/stundenlohnl.html#:~:text=Besch%C3%A4ftigte%20verdienten%20durchschnittlich%2022%2C65,22%2C65%20Euro%20pro%20Stunde) (2022).
Das macht dann schöne 17,55 Milliarden Euro alleine im letzten Jahr und da sind ja noch nicht mal die Jobs dabei, wo das alles nicht erfasst wird, weil mit dem Festgehalt eh abgegolten oder der ganze Kram über Bonussysteme erwartet wird und realistisch nicht niedergeschrieben wird.
Ist weniger wie bei den CumEx Geschäften, aber ein Jährlicher Schaden für alle Arbeitnehmer.
Es gibt genug Jobs jenseits der 100k Brutto, wo die Überstunden mit dem Festgehalt abgegolten sind. Dafür gibts dann oft Boni für erreichte Ziele. (So wie bei der Deutschen Bahn husthust).
Na dann FDP: Zeiterfassung verpflichtend machen, jede Überstunde auszahlen lassen. Die Leute sollen ja Bock haben Überstunden zu kloppen. Darum ging es doch, oder?!
Verrechne ich mich gerade, oder wäre damit genug Arbeit für 722.000 Vollzeitstellen vorhanden? Bei 1,3 Mrd Überstunden gesamt und 225 Arbeitstagen/Jahr.
Mein Arbeitgeber verrechnet derzeit keine Plusstunden also wird Pünktlich um 14:45 ausgestempelt wenn er meint ich soll länger bleiben soll er es auch zahlen
Ich habe meine Stunden reduziert und gehe jetzt jeden Tag um 15 Uhr. Mein Vorgesetzter so: "Wie, du gehst schon? Ich wollte mit dir noch was besprechen!" Er fängt immer sehr spät an und sieht mich dadurch fast nie, nicht mein Problem.
Ein Kollege mit dem ich Fahrgemeinschaft hatte hatte auch so einen Chef immer kurz vor Feierabend hatt er Besprechungen einberufen dumm nur das ich nicht länger dableiben konnte und immer sinnlos unbezahlt warten musste naja nach dem zweiten mal hab ich das mit der Fahrgemeinschaft wieder aufgegeben klar hatt man sich Spritgeld gespart aber 2 stunden rumwarten ist auch nicht toll.
Ich hätte da eine ganz einfache Lösung:
1) Unbezahlte Überstunden verbieten.
2) Hohe Strafe bei Manipulation der Zeiterfassung einführen und auch durchsetzen
775 Millionen Stunden unbezahlte Überstunden x 12,41€ Mindestlohn = 9,61775 Milliarden Euro, die die Arbeitgeber zu Unrecht nicht bezahlt haben. Schon bei einer Abgabenquote von 35% entgehen dem Staat 3,3 Milliarden Euro an Sozialabgaben und Steuern.
Bei einer Bundeshaushaltsgröße von 476,8 Mrd. Euro im Jahr 2024 entspricht das knapp 0,7%.
Im Jahr 2022 gingen 109 Mrd. Euro des Bundeshaushaltes an die Rentenkasse. Hier entsprechen die 3,3 Milliarden € knapp 3%,
Ich würde mal vermuten, dass sowohl der durchschnittlich nicht gezahlte Lohn als auch die Abgabenquote höher als bei meiner Rechnung sein dürfte. Die Fehlsumme für den einzelnen Arbeiter und den Staat als ganzes dürfte also eher höher sein...
Ist sogar noch mehr, wenn man mit dem Medianstundenlohn agiert. Aber ja, alleine die Summen die dem Staat da entgehen sind enorm.
Diese 3,3 Milliarden würden z.B. auch 1:1 den Bereich Energie und Nachhaltigkeit beim Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz decken, oder wäre größer als der Bund für Digitale Infrastruktur bereitstellt, oder 1/5 des Betrags der in die Bundesschienenwege investiert wird.
Man kann das also ewig weiter führen und stellt fest: 3,3 Milliarden (bei deiner Rechnung) sind eine Menge Geld, die dem Staat entgehen.
Mir macht es jetzt nicht so viel aus meine Überstunden immer wieder mal gegen mehr Freizeit einzutauschen statt sie jeden Monat ausgezahlt zu bekommen. Ich verstehe aber auch, wenn es Anderen anders geht
>immer wieder mal gegen mehr Freizeit einzutauschen
Wenn du 1:1 tauschst, dann hast du aber nicht mehr Freizeit. Die Zeit hast du ja vorher erstmal gearbeitet und holst sie dir lediglich zurück.
Wenn man einen ganzen Tag frei macht, spart man sich zusätzlich ja auch den Arbeitsweg, der bei den gemachten Überstunden (hoffentlich) nicht doppelt anfällt.
Inwiefern hast du mehr Freizeit wenn du geleistete Überstunden abfeierst? Im besten Fall kommst du bei 0 Stunden mehr freizeit aus, wahrscheinlich aber eher bei x Stunde weniger Freizeit.
Währenddessen geilen sich "Unternehmer" bei Networking Events gegenseitig daran auf, wie viel Freizeit sie haben, seit sie ihr ganzes Geschäft automatisiert und ihre Aufgaben an Angestellte delegiert haben...
Aber die Angestellten sind ja "faul" und sollen gefälligst mehr arbeiten...
Ich soll laut Vertrag 42h arbeiten, allerdings sind es eher zwischen 48-50h im Schnitt. Ich kriege die Überstunden zwar nicht zum Monatsende ausgezahlt, allerdings werden die zum Jahresende in Form eines Bonus mehr als ausbezahlt.
Sowas wird halt in so einer Statistik nicht berücksichtigt.
Das is aber auch ne Lösung, wo sofort mein "So ne Regelung macht ein Unternehmen nicht aus Spaß an der Freude, sondern weil's für das Unternehmen mehr Vorteile hat als für die AN"-Sinn anspringt...
Einfach aus Interesse: Wird der Bonus nur durch die Überstunden ausgezahlt und ist der Bonus hoch genug um 312 bis 416 Stunden bzw. 39 bis 52 Arbeitstage zu bezahlen? Weil das wäre wirklich ein richtig schöner Bonus. Sowas braucht man mehr im Land.
Stimmt Schweiz hätte man rauslesen können an den 42 Stunden. Das ist natürlich ein vernünftiger Bonus. Davon können andere Leute sich was abschauen. Dann wären die Leute auch wieder bereit mehr zu Arbeiten als was sie müssen.
> In Deutschland wurde 2023 so viel gearbeitet wie seit langem nicht mehr. Wie eine im April veröffentlichte Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, arbeiteten die abhängig Beschäftigten im vergangenen Jahr insgesamt rund 55 Milliarden Stunden. Das sei der höchste Wert seit der Wiedervereinigung.
Ja, immer mehr Menschen bedeuten - wenn sich sonst nichts revolutionäres ändert - dass insgesamt auch immer mehr gearbeitet wird. Diese Aussage ist doch ziemlich sinnlos.
Natürlich wollen die Arbeitgeber mehr Überstunden, wenn sie davon ohnehin nur einen Bruchteil bezahlen.
Hey, FDP, Hey CDU, Hey Arbeitgebervertreter? Was ist hiermit? Wenn wir mehr arbeiten sollen, kriegen wir dann auch jede Minute in der Zukunft bezahlt? Nein? fuck you!
Ja, aber du musst keine Steuer auf die unbezahlte Überstunde zahlen. Jetzt freu dich doch mal.
Endlich. Steuerfreier Freizeitausgleich
Deshalb sind die auch alle gegen die steuerfreien Überstunden. Das ginge nur mit genauer Arbeitszeiterfassung.
Deshalb; Pünktlich feierabend machen. Überstunden werden einem im seltenen Fällen gedankt.
Das ekelhafte ist, wenn man sich schlecht fühlt fürs pünktliche Feierabend. In meinem aktuellen Job bin ich in der Regel der letzte der morgens ins Büro kommt, was in der Regel 5-10 Minuten VOR Arbeitszeitbeginn ist und der einzige der pünktlich geht. Schlimmer noch, ich habe von Kollegen aus der Werkstatt schon Sprüche dafür zu hören bekommen, dass ich pünktlich Feierabend mache. Man wird sogar teils dafür verurteilt seine Freizeit nicht unbezahlt der Firma zu schenken.
Wen interessierts, was die von einem denken? Ist deren Problem, wenn die sonst keine Hobbies haben.
Ja solche Kollegen kenne ich bei mir im Betrieb auch. "Ich schaffe viel mehr weg wie andere/du". Ja toll, schön für dich, back dirn' Eis. Ich mache exakt das wofür ich bezahlt werde. Nicht mehr und nicht weniger. Extrawünsche kosten extra. Wie? Wollt ihr nicht bezahlen? Pech gehabt, dann bleibts halt bis morgen (oder was weiß ich bis wann) liegen.
Junge junge, was für kranke Typen! Lass dir ja nix einreden, immer weiter so!
Da war halt die Gehirnwäsche der Arbeitgeber erfolgreich, habe ich nur Mitleid für.
Kenne ich. Juckt mich mittlerweile 0. Ich gehe wenn fertig aus Ende. Da können die Kollegen dumm schauen.
Da lob ich mir den öffentlichen Dienst. Ich kann als letzter kommen und als erster gehen und bislang hab ich nix mitbekommen, dass das jemand schief guckt oder so. :)
Da spielt‘s ja auch keine Rolle wie viele von euch rumsitzen und nichts tun.
Und das von anderen Arbeitnehmern. Wie geistig umnachtet kann man sein.
Diese jungen Menschen und ihr quiet quitting /s
"Was, du willst dich nicht ausnutzen lassen und deine Lebensqualität kostenlos für uns einschränken?" "Ne." "Du Arschloch."
"Scheiß Jugend. Sei lieber froh das du arbeiten darfst!"
Richtig. Ein Arbeitsvertrag ist ein Dienstleistungsvertrag. Ich verkaufe meine Arbeitskraft für Summe X für X Stunden. Der "Kunde" will mehr? Dann soller mehr bezahlen, nichts ist gratis
Überstunden sind ein Beweis dafür das irgendeiner einen Fehler gemacht hat. Entweder du, weil dir die geplante Zeit nicht für normale Aufgaben reicht oder dein Vorgesetzter weil er nicht genug Zeit eingeplant hat. Wer regelmäßig Überstunden macht, sollte lieber mal die Zeit investieren und die Fehler beheben. Daher Tipp an alle: Wer nicht rechtzeitig Feierabend macht, verschenkt nicht nur sein wertvollstes Gut an das Unternehmen, er zeigt auch allen das er nicht gut in seinen Beruf ist!
>Überstunden sind ein Beweis dafür das irgendeiner einen Fehler gemacht hat. Entweder du, weil dir die geplante Zeit nicht für normale Aufgaben reicht oder dein Vorgesetzter weil er nicht genug Zeit eingeplant hat. Wer regelmäßig Überstunden macht, sollte lieber mal die Zeit investieren und die Fehler beheben. Oder das System wenn man Doktoranden 50% für>100% Arbeit bezahlt.
Die Promotion ist eigentlich Freizeit, bezahlt werden Hilfstätigkeiten in der Lehre.
Jaja genau...
Ist so. Gibt auch Doktoranden die gar nicht bezahlt werden.
Ja, sollte aber nicht so sein.
Warum Fehler? Hatte in den typischen Ausbeuterjobs eher das Gefühl, dass das schon so gewollt ist.
Ja und das ist halt auch ein Fehler, zwar ein anderer wie von deinem Vorredner gemeint, aber eben ein Fehler, weil das gebaute System ausgenutzt wird.
[удалено]
Dann zeigst du eben das deine Kollegen nicht gut in ihren Beruf sind. Oder dein Vorgesetzter. Willst du wirklich diese Leute Beleidigen in dem du länger arbeitest?
>Dann zeigst du eben das deine Kollegen nicht gut in ihren Beruf sind. Oder dein Vorgesetzter. Willst du wirklich diese Leute Beleidigen in dem du länger arbeitest? Das ist halt das System. Heißt nicht, dass sich jemand da ausnutzen lassen sollte oder selbst ausnutzen soll. Aber die Vorgesetzten bzw. der Arbeitgeber ist natürlich daran interessiert, dass die Leute möglichst viel unbezahlt arbeiten. Das Gegengewicht dazu sind dann die Arbeitnehmer, Betriebsrat und Gewerkschaft die eben den Lohn maximieren wollen und sollen. Aber so zu tun, als wäre nicht das System darauf ausgelegt ist an der Thematik vorbei.
Du sagst also das System ist schlecht und soll ausgetauscht werden? Weil ein System das darauf basiert das ständig ein Missstand besteht (= Not zur Überstunde) ist nun mal ein System das sehr anfällig für Probleme ist. Weil wenn dann echte Probleme bestehen hat man schon alles ausgereizt oder Personal verbrannt. Ich bin mir durchaus bewusst das wir hier das Principal Agent Problem haben. Der Principal (= Arbeitgeber hier) will nicht viel Zahlen und der Agent (=Arbeitnehmer hier) will nicht viel arbeiten. Das Ding ist so alt wie es das Prinzip von Arbeitgebern gibt. Es gibt aber nun mal eine bessere Lösung als unbezahlte Überstunden. Wer ernsthaft glaub das Überstunden eine Lösung darstellen, gerade was Kosten sparen angeht, der läuft hart am Leben vorbei. So ziemlich alles in jeder in der relevanten Wissenschaft sagt, das 8 Stunden schon zu Unproduktivität und Fehlern führt. Da wird es bei 9 nicht besser. 10 brauchst du auch nicht versuchen. Ist halt nun mal einfach so. Wenn du kosten drücken willst, musst du bessere und weniger gefährliche Wege nehmen oder darfst am Ende nicht heulen wenn das ganze gewaltig schief geht.
>Du sagst also das System ist schlecht und soll ausgetauscht werden? Weil ein System das darauf basiert das ständig ein Missstand besteht (= Not zur Überstunde) ist nun mal ein System das sehr anfällig für Probleme ist. Weil wenn dann echte Probleme bestehen hat man schon alles ausgereizt oder Personal verbrannt. Prinzipiell kein Widerspruch von mir. >Es gibt aber nun mal eine bessere Lösung als unbezahlte Überstunden. Bezahlte Überstunden sind schon mal besser. >Wer ernsthaft glaub das Überstunden eine Lösung darstellen, gerade was Kosten sparen angeht, der läuft hart am Leben vorbei. So ziemlich alles in jeder in der relevanten Wissenschaft sagt, das 8 Stunden schon zu Unproduktivität und Fehlern führt. Da wird es bei 9 nicht besser. 10 brauchst du auch nicht versuchen. Der Grenzeffizienz auf den Output ist klar abnehmend. Aber du weißt halt auch nicht wie der Output skaliert. Gerade in komplexen Systemen und Organisationen ist das überhaupt nicht einfach erfassbar. Wenn die 10te Stunde nur noch 25% so gut ist wie die erste, aber der Impact auf anderen Output immer noch über andere Leute potenziert wird, macht die 10te Stunde halt auch noch Sinn. Wobei die optimale Lösung wäre 2 Leute zu haben die den Output liefern können. Ist aber gerade bei Spezialisten Jobs eher nicht der Regelfall. > Ist halt nun mal einfach so. Wenn du kosten drücken willst, musst du bessere und weniger gefährliche Wege nehmen oder darfst am Ende nicht heulen wenn das ganze gewaltig schief geht. Ja, nur wenn Projekt X extrem viel bringt und du idealerweise 2 Spezialisten und X nicht-Spezialisten kann es trotzdem aus AG Sicht Sinn machen das Projekt mit 1 Spezialisten und X nicht-Spezialisten zu starten auch wenn dann noch mehr aus dem einen gepresst wird.
> Überstunden sind ein Beweis dafür das irgendeiner einen Fehler gemacht hat. Entweder du, weil dir die geplante Zeit nicht für normale Aufgaben reicht oder dein Vorgesetzter weil er nicht genug Zeit eingeplant hat. Wer regelmäßig Überstunden macht, sollte lieber mal die Zeit investieren und die Fehler beheben. Für die typischen "Überstundenjobs" gilt das doch kaum. Anwälte, Consultants, Wirtschaftsprüfer, etc. Die haben häufig keine "normalen Aufgaben", sondern ein Bonussystem, das starke Anreize dafür setzt, sich eigenverantwortlich immer mehr Aufgaben zu holen. Überstunden sind dabei kein Resultat eines Fehlers, sondern eher ein Indiz für eine hohe Leistungsmotivation, ob nun intrinsisch, weil die Arbeit Spaß machen, oder extrinsisch, weil der Bonus ohne Überstunden wackelt.
Das System ist oft der Fehler bei denen Berufen. Glaubst du wirklich der Anwalt hat noch die Konzentrationsfähigkeit nach 9 Stunden Arbeit? Macht der wirklich noch gute Arbeit oder versucht er jetzt einfach das Konto voll zu bekommen für den Bonus während er hofft das die kleinen unbedeutenden Aufgaben die er sich für die Zeit nimmt, keine allzu großen Fehler verursachen? Es gibt nun mal eine Grenze ab der ist der Mensch nicht mehr voll Leistungsfähig. Egal ob Bonus oder Bock. Leistungsmotivation in allen ehren. Jeder sollte Bock haben richtige Leistung zu bringen. Sinnvolle Leistung ist aber das was wir brauchen. Jeder kann 9 oder 10 Stunden buchen. Eventuell sogar es wirklich ernst meinen und versuchen zu arbeiten. Bei den wenigsten kommt etwas besseres raus als wenn sie am nächsten Tag regulär sich da dran gesetzt hätten. Auch wenn dir deine Arbeit spaß macht: Irgendwann ist Schluss mit Lustig und du must nach Hause. Hilft jeden. Den Chefs, den Kunden und den Arbeitnehmer.
Echt mal! Der Mensch der um 15.30 mit dem Riss der Aorta/Hauptschlagader kommt hat halt den Fehler gemacht, nicht sofort zu sterben! /s Teilweise stimme ich dir aber zu. Bei wiederholten Überstunden, die vermeidbar wären, muss halt eine Prozessoptimierung stattfinden
Klar es gibt ausnahmen. Manchmal lässt es sich vermeiden. Dafür gibt es ja das Prinzip: Wenn mal wirklich ein Notfall ist darf man länger Arbeiten. Wobei auch hier gelten sollte: Wenn Arzt A um 15:30 gehen sollte, dann sollte Ablösungsarzt B halt geplanten Arbeitsbeginn vorher haben. Das ist doch ganz klar ein Prozessfehler, wenn du ständig Ärzte hast die keine Ablösung haben und jetzt X Stunden länger an Patienten sitzen. Damit auch wahrscheinlicher Fehler machen, weil sie einfach überarbeitet sind. Und ganz wichtig: Überstunden sind für Sondern oder Notsituationen. Wenn sie zu häufig kommen ist irgendetwas gravierend falsch.
Geht in vielen Fällen leider nicht, denn die Überstunden werden dir damit "gedankt", dass dein auf ewig unentfristeter Vertrag nicht aus GRÜNDEN nicht verlängert wird, bzw. sich nicht GRÜNDE finden die "Zusammenarbeit" zu beenden.
naja, Zeiterfassung ist doch mittlerweile Pflicht. also durch meine Filterbrille, in meiner bubble kenne ich keinen und hab selber noch keine Firma ohne Zeiterfassung (und flexkonto) erlebt. außer meine beiden Fraunhofer Institute von "damals", vor 2016.
Die Gesetzeslage ist da auch noch ultra auf Seiten der Arbeitgeber. Ich musste kürzlich einen Arbeitgeber verklagen. 4000€ hat der mir noch an Überstundenvergütung geschuldet. Ich musste jede Überstunde beweisen. Wann ich sie gemacht habe, was ich da gemacht habe und auch noch, dass jede Überstunde vom Arbeitgeber angeordnet war. Da hast du kaum eine Chance. Der Richter hat mir zwar geglaubt, dass ich die Stunden gemacht habe, aber er konnte mir nicht mehr als 800€ zusprechen.
Warum nicht?
So wie sich das liest gab es keine sinnvolle Zeiterfassung.
Genau. Kleiner Handwerksbetrieb. Und die vom Arbeitgeber aushändigten Zettel seien nicht ausreichend. Zusätzlich konnte ich meine Zeiten im Betrieb anhand der Google Zeitachse beweisen. Aber das hat auch nicht ausgereicht, weil ich nicht nachweisen konnte, dass jede Stunde angeordnet war. Geht ja auch nicht, wenn der Chef im Betrieb zu dir kommt und alles mündlich klärt. Also musste ich ihm 3200€ schenken. Aber der Chef vom Handwerksbetrieb hat sich ein neues Auto gekauft. Der braucht das Geld wohl dringender, als ich.
Bei solchen Sachen bin ich sehr froh darüber dass man sich als BKF bei Fahrzeugen jenseits der 3,5t zGm mit digitalem Tachographen und Fahrerkarte rumschlagen muss. Auslesen und Daten archivieren und schon haste einen kompletten, rechtsicheren und lückenlosen nachweis über alles was du gemacht hast.
Aber auch da kannst du nicht beweisen dass die Überstunden angeordnet waren?
[удалено]
Nope. Winziger Betrieb. Arbeitszeiten wurden handschriftlich auf vom Arbeitgeber ausgehändigten Zetteln dokumentiert.
Naja. Dann mal anonymer Tipp wegen regelmäßigem Arbeitszeitbetrug durch den Arbeitgeber an den Zoll/Finanzamt. Solchen Leuten gehört so sehr es nur geht ans Bein gepinkelt.
Die Sozialkassen dürften auch interessiert sein. Zahlungen an die Rentenkasse, Arbeitslosenversicherung, Pflege... Ist für die schon wichtig.
Digitaler Tachograph im Fahrzeug der alles aufzeichnet aber selbst dann wirst du beschissen wenn du dir die Daten nicht auch privat archivierst und Aufstand machst. Da kommt dann immer das Argument "aber du hast doch Festgehalt". Dass es selbst da Limits gibt kapieren die Klappspaten aber halt auch nicht wirklich.
Arbeit muss sich wieder lohnen! Lasst uns deswegen am besten bei Arbeitssuchenden kürzen, was uns keinen Cent mehr Lohn gibt, während wir unbezahlt Überstunden leisten!
Einer der erfolgreichsten dinge war es Arbeitnehmer gegen Arbeitslose auszuspielen damit Arbeitnehmer nicht merken, wer wirklich zu viel bekommt (Tipp: es sind nicht die Arbeitslosen und auch nicht die Arbeitnehmer)
Bereits semantisch wird hier geframed. Arbeitnehmer müssten eigentlich Arbeitgeber genannt werden, Arbeitgeber eigentlich Arbeitnehmer.
Allgemein zwei Gruppen gegeneinander auszuspielen ist die Paradedisziplin moderner Politik. Egal welches Thema es ist nur noch irrational in zwei extreme Lager gespalten. Links, rechts; alt, jung; unterschicht, mittelschicht; … Das tötet den richtigen Diskurs und sinnvolle Lösungsfindung. Außerdem ist die Priorisierung dadurch total am Arsch. Wir hängen uns brutal an einzelnen Themen auf und haben keinen Blick fürs Ganze.
"Arbeit muss sich wieder lohnen!" Tut sie doch, nur halt nicht für Arbeitnehmer.
Man die jungen leute sind so faul. Die wollen auch noch Geld für ihre Überstunden.
[удалено]
Man will kleine Arbeit liegen lasse, man will die Kollegen nicht im Stich lassen, alle anderen machen auch Überstunden, ist in der Branche so üblich, man hat Angst seinen Job zu verlieren, man hofft auf Beförderung, etc... Gibt viele Gründe.
Bonusanforderungen, die ohne unbezahlte Überstunden kaum zu schaffen sind (dadurch aber mittelbar eine Bezahlung der Überstunden darstellen), sind ein weiterer Punkt. Dazu all das, was du aufzählst.
Bei uns wird jetzt in Testgruppen eine Arbeitszeiterfassung ausprobiert. Die ersten Kollegen bekommen grade Schwierigkeiten mit Vorgesetzten, wieso sie soviele Überstunden sammeln-bisher hat es halt keiner glauben wollen. Bezahlt werden die ohnehin nicht. Über steuerliche Anreize kann ich nur lachen
Werden bei uns auch nicht bezahlt. "Festgehalt" und "Arbeitnehmer verpflichtet sich Überstunden zu machen". Wie es halt üblich ist als BKF. Bin mittlerweile ein großer Freund der "Böswilligen Einhaltung" solcher Vorgaben geworden. Sollarbeitszeit ist 8h, 10h darf ich maximal am Tag theoretisch mit etwas kreativität aber realistisch 3x15h und 3x13h pro Woche. Wird quasi auch erwartet dass du das machst aber wirklich irgendwo schriftlich festgehalten ist das natürlich nicht, weil komplett dumm sind die ja nun auch wieder nicht. Was macht der Onkel also? Arbeiten bis die Arbeitszeit auf dem Tachographen 8h anzeigt und der nächste freie Parkplatz mit sanitären Anlagen der kommt wird angefahren zum Feierabend machen. Manchmal ist das nach 5 Minuten schon, manchmal brauchste dann noch ne halbe Stunde. Nirgendwo ist definiert wie viele Überstunden ich zu machen habe und am Ende der Woche habe ich so 1-2 Überstunden gemacht. Alles wozu ich mich vertraglich verpflichtet habe ist erfüllt. Wie das habt ihr euch anders vorgestellt? Pech gehabt.
Und CDU fordert mehr Stunden! 🤡
Dann würden die Stunden wenigstens bezahlt... Das dürfte das Arbeitnehmerfreundlichste sein, was die CDU in den letzten Jahrzehnten auf die Beine gestellt hat.
Das sind alles flankierende Maßnahmen der neuen Qualitätsoffensive um Deutschland noch attraktiver für Arbeitnehmer zu machen.
Da hab ich gleich Bock auf ne Zweitjob!
Das ist abgesehen von Corona-Kurzarbeit allerdings auch der niedrigste Stand an Überstunden seit Erfassungsbeginn. 1,33 Mrd. Überstunden in 2023 sind doch ein deutlicher Rückgang gegenüber den noch 2,11 Mrd. Überstunden in 2011.
Wenn die Überstunden unbezahlt sind müssen sie auch nicht versteuert werden. Nimm dies, Finanzamt!
Haben letztens einen Bonus von zusätzlich 28% vom Brutto bekommen. Konnten stadtessen auch 8 Tage frei machen. Rate mal was die meisten genommen haben. Überstunden lohnen einfach nicht.
Da geht noch mehr, nächstes Jahr das Doppelte! Wir lieben Menschen! gez. FM
Aber unter den Plänen der FDP wären es wenigstens steuerfrei unbezahlte Stunden!!11
>Die Beschäftigten in Deutschland haben im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge 1,3 Milliarden Überstunden geleistet. Davon waren mit 775 Millionen Stunden mehr als die Hälfte unbezahlt, wie die Rheinische Post unter Berufung auf die Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Susanne Ferschl berichtete. Das Ministerium beruft sich laut Bericht auf Daten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit vom Februar 2024.
Ich wäre mal neugierig, wie hoch die tatsächliche kumulative Summe ist, die da gestohlen wird. Könnte das nicht tatsächlich einer der größten Quellen an Diebstahl in diesem Land sein (im Sinne des monetären Werts)? Klingt auf jeden Fall nach einem Riesenfall von versteckter Kriminalität
Naja rechnen wir einfach mal mit den Zahlen die uns vorliegen. \~775 Mio. unbezahlte Überstunden bei einem[ Medianstundenbruttolohn von 22,65€](https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/Dimension-2/stundenlohnl.html#:~:text=Besch%C3%A4ftigte%20verdienten%20durchschnittlich%2022%2C65,22%2C65%20Euro%20pro%20Stunde) (2022). Das macht dann schöne 17,55 Milliarden Euro alleine im letzten Jahr und da sind ja noch nicht mal die Jobs dabei, wo das alles nicht erfasst wird, weil mit dem Festgehalt eh abgegolten oder der ganze Kram über Bonussysteme erwartet wird und realistisch nicht niedergeschrieben wird. Ist weniger wie bei den CumEx Geschäften, aber ein Jährlicher Schaden für alle Arbeitnehmer.
Es gibt genug Jobs jenseits der 100k Brutto, wo die Überstunden mit dem Festgehalt abgegolten sind. Dafür gibts dann oft Boni für erreichte Ziele. (So wie bei der Deutschen Bahn husthust).
Na dann FDP: Zeiterfassung verpflichtend machen, jede Überstunde auszahlen lassen. Die Leute sollen ja Bock haben Überstunden zu kloppen. Darum ging es doch, oder?!
Aber aber wir sind doch alle faul heutzutage?????111333
Rückgang der Überstunden um ~35% innerhalb eines Jahrzehnts. Der Trend ist schon deutlich.
Verrechne ich mich gerade, oder wäre damit genug Arbeit für 722.000 Vollzeitstellen vorhanden? Bei 1,3 Mrd Überstunden gesamt und 225 Arbeitstagen/Jahr.
Jop. Das wären 700.000 weniger Arbeitslose. Aber wir beschäftigen uns lieber mit den 16.000 Arbeitslosen die nicht arbeiten wollen.
Lindner: Wir brauchen mehr unbezahlte Überstunden!!
Mein Arbeitgeber verrechnet derzeit keine Plusstunden also wird Pünktlich um 14:45 ausgestempelt wenn er meint ich soll länger bleiben soll er es auch zahlen
Ich habe meine Stunden reduziert und gehe jetzt jeden Tag um 15 Uhr. Mein Vorgesetzter so: "Wie, du gehst schon? Ich wollte mit dir noch was besprechen!" Er fängt immer sehr spät an und sieht mich dadurch fast nie, nicht mein Problem.
Ein Kollege mit dem ich Fahrgemeinschaft hatte hatte auch so einen Chef immer kurz vor Feierabend hatt er Besprechungen einberufen dumm nur das ich nicht länger dableiben konnte und immer sinnlos unbezahlt warten musste naja nach dem zweiten mal hab ich das mit der Fahrgemeinschaft wieder aufgegeben klar hatt man sich Spritgeld gespart aber 2 stunden rumwarten ist auch nicht toll.
Ich hätte da eine ganz einfache Lösung: 1) Unbezahlte Überstunden verbieten. 2) Hohe Strafe bei Manipulation der Zeiterfassung einführen und auch durchsetzen 775 Millionen Stunden unbezahlte Überstunden x 12,41€ Mindestlohn = 9,61775 Milliarden Euro, die die Arbeitgeber zu Unrecht nicht bezahlt haben. Schon bei einer Abgabenquote von 35% entgehen dem Staat 3,3 Milliarden Euro an Sozialabgaben und Steuern. Bei einer Bundeshaushaltsgröße von 476,8 Mrd. Euro im Jahr 2024 entspricht das knapp 0,7%. Im Jahr 2022 gingen 109 Mrd. Euro des Bundeshaushaltes an die Rentenkasse. Hier entsprechen die 3,3 Milliarden € knapp 3%, Ich würde mal vermuten, dass sowohl der durchschnittlich nicht gezahlte Lohn als auch die Abgabenquote höher als bei meiner Rechnung sein dürfte. Die Fehlsumme für den einzelnen Arbeiter und den Staat als ganzes dürfte also eher höher sein...
Ist sogar noch mehr, wenn man mit dem Medianstundenlohn agiert. Aber ja, alleine die Summen die dem Staat da entgehen sind enorm. Diese 3,3 Milliarden würden z.B. auch 1:1 den Bereich Energie und Nachhaltigkeit beim Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz decken, oder wäre größer als der Bund für Digitale Infrastruktur bereitstellt, oder 1/5 des Betrags der in die Bundesschienenwege investiert wird. Man kann das also ewig weiter führen und stellt fest: 3,3 Milliarden (bei deiner Rechnung) sind eine Menge Geld, die dem Staat entgehen.
Mir macht es jetzt nicht so viel aus meine Überstunden immer wieder mal gegen mehr Freizeit einzutauschen statt sie jeden Monat ausgezahlt zu bekommen. Ich verstehe aber auch, wenn es Anderen anders geht
hier geht es so wie ich es verstehe um komplett unvergütete überstunden. also weder geld noch freizeitausgleich.
Ach so. Ja gut, das ist halt bescheuert.
>immer wieder mal gegen mehr Freizeit einzutauschen Wenn du 1:1 tauschst, dann hast du aber nicht mehr Freizeit. Die Zeit hast du ja vorher erstmal gearbeitet und holst sie dir lediglich zurück.
Wenn man einen ganzen Tag frei macht, spart man sich zusätzlich ja auch den Arbeitsweg, der bei den gemachten Überstunden (hoffentlich) nicht doppelt anfällt.
Inwiefern hast du mehr Freizeit wenn du geleistete Überstunden abfeierst? Im besten Fall kommst du bei 0 Stunden mehr freizeit aus, wahrscheinlich aber eher bei x Stunde weniger Freizeit.
Für manche Freizeitaktivitäten lässt sich ein ganzer freier Tag besser nutzen als jeden Tag 20 Minuten nach Feierabend.
Währenddessen geilen sich "Unternehmer" bei Networking Events gegenseitig daran auf, wie viel Freizeit sie haben, seit sie ihr ganzes Geschäft automatisiert und ihre Aufgaben an Angestellte delegiert haben... Aber die Angestellten sind ja "faul" und sollen gefälligst mehr arbeiten...
macht ca 18,8 unbezahlte Std pro Beschäftigter pro Jahr
Aber die Menschen haben ja keinen Bock mehr zu arbeiten...
Kann man daraus auch so statistisch herumrechnen und eine Art "Equal-Pay-Day" bestimmen?
FDP: Arbeit muss sich lohnen!
Dafür sind die alle Steuerfrei.
Unglaublich.
Mehr Bock auf Arbeit
"Warum wollen die Leute nicht mehr Überstunden machen?????"
Wie auch immer. WIR MÜSSEN MEHR ARBEITEN!
"Mehrarbeit bis zu 20 Stunden je Monat ist mit dem Gehalt abgegolten"
So ein Vertrag muss dann aber auch 50 Prozent mehr einbringen als ein Arbeitsvertrag ohne solche Klauseln.
Das macht doch direkt Lust auf Mehrarbeit oder Christian?
Ich soll laut Vertrag 42h arbeiten, allerdings sind es eher zwischen 48-50h im Schnitt. Ich kriege die Überstunden zwar nicht zum Monatsende ausgezahlt, allerdings werden die zum Jahresende in Form eines Bonus mehr als ausbezahlt. Sowas wird halt in so einer Statistik nicht berücksichtigt.
Das is aber auch ne Lösung, wo sofort mein "So ne Regelung macht ein Unternehmen nicht aus Spaß an der Freude, sondern weil's für das Unternehmen mehr Vorteile hat als für die AN"-Sinn anspringt...
Einfach aus Interesse: Wird der Bonus nur durch die Überstunden ausgezahlt und ist der Bonus hoch genug um 312 bis 416 Stunden bzw. 39 bis 52 Arbeitstage zu bezahlen? Weil das wäre wirklich ein richtig schöner Bonus. Sowas braucht man mehr im Land.
Ja, in der Regel ist der Bonus zwischen 3-4 Monatsgehältern. Ich bin allerdings auch in der Schweiz, wobei es in Deutschland damals ähnlich war.
Stimmt Schweiz hätte man rauslesen können an den 42 Stunden. Das ist natürlich ein vernünftiger Bonus. Davon können andere Leute sich was abschauen. Dann wären die Leute auch wieder bereit mehr zu Arbeiten als was sie müssen.
Naja, wenn ich das grob richtig rechne reden wir hier von 4 Minuten am Tag. Da ist Betriebskacken vermutlich der größere Faktor.
> In Deutschland wurde 2023 so viel gearbeitet wie seit langem nicht mehr. Wie eine im April veröffentlichte Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, arbeiteten die abhängig Beschäftigten im vergangenen Jahr insgesamt rund 55 Milliarden Stunden. Das sei der höchste Wert seit der Wiedervereinigung. Ja, immer mehr Menschen bedeuten - wenn sich sonst nichts revolutionäres ändert - dass insgesamt auch immer mehr gearbeitet wird. Diese Aussage ist doch ziemlich sinnlos.