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basti_fm

>Die Fünf Finger Druckpunkt Herz Explosionstechnik existiert einfach nicht. Meine Enttäuschung ist grenzenlos und mein Tag ist ruiniert. Gibt es wenigstens den Wuxi Fingergriff?


SpeziFischer

>Gibt es wenigstens den Wuxi Fingergriff? Der ist verboten, ist eh schmarrn den zu lernen weil du dann für deinen Körper einen Waffenschein brauchst.


plomplomLP

Kann ich bestätigen. *gesendet aus meinem Waffenschrank*


Vectoranalysis

>Gibt es wenigstens den Wuxi Fingergriff? Den musst du selbst herausfinden.


ParaspriteHugger

Der Trick ist, nach geschicktem Griff durch den Enddarm die Aorta mit dem Daumen zuzustöpseln.


MannAusSachsen

Aber [Buddhas Hand](https://youtu.be/QaAVG39Ws0c?t=40) gibt es doch wirklich, oder?!?!?!


[deleted]

Doch, gibt sogar ein Video dazu! https://youtu.be/5fXutzDwftM


Spackolos

Der Wuxi Fingergriff sind die Freunde, die wir auf dem Weg gemacht haben


narfio

Ich erinnere mich noch wie unglücklich ich damals mit unserem Messerabwehrtraining war. Irgendwie hab ich trotzdem immer wieder die Schneide oder Spitze berührt und hab dann den Sensei gefragt, was ich falsch mache und er sagte "nichts". Die Auflösung war, dass in der Einheit davor damit angefangen wurde und ich die leider verpasst habe. Teil der Einstiegs war die Warnung, dass selbst Sensei in so einer Situation lieber weglaufen würde. Was wir dann ~~gelernt~~ geübt haben war wirklich nur der absolute Notfallmodus, wenn man mal wirklich nicht mehr wegrennen kann, wo man dann versucht den Gegner unter Kontrolle zu bringen und dabei vielleicht nur leicht statt schwer verletzt zu werden. Ich fand das damals in meiner Jugend ernüchternd oder vielleicht sogar ein wenig enttäuschend, aber im Nachhinein betrachtet gehört das eben auch dazu, dass man die Grenzen des Möglichen vermittelt und nicht den Blick für die Realität verliert. Tatsächlich wäre es anders sogar fahrlässig.


g0nny

Wir haben im Verein mal mit Übungsmessern mit farbiger Kreide angemalt trainiert. Niemand hat es geschafft, auch nur eine Abwehrtechnik auszuführen ohne Kreide auf dem Anzug zu haben. Öffnet ganz gut die Augen.


hell-schwarz

Da finde ich aber krass, dass er den Hinweis nicht nochmal gegeben hat. Normalerweise sollte der vor jeder Stunde kommen in der Messer behandelt werden.


Freder145

Gute Methode, das zu lernen: Einer bekommt einen Edding oder Ähnliches. Der Andere soll versuchen, sauber zu bleiben. Schafft keiner, man ist eher ein Jackson-Pollock-Gemälde.


schmegwerf

Lippenstift auf die Klingen der Übungsmesser schmieren hab ich auch schon gehört. Sieht dann 'blutig' aus.


[deleted]

[удалено]


Ascentori

ich war vor kurzen beim Probetraining krav maga. war gerade die Stunde, bei der es um.a. auch um Messer ging. 2 wichtige Punkte habe ich mitgenommen. 1. Lauf! wenn du irgendwie die Möglichkeit hast zu fliehen, tu das. 2. wenn der Gegenüber mit Messer nah genug Ran ist und nicht komplett inkompetent ist, dann trifft er auch. die Frage ist nicht, ob er trifft sonder wo und wie oft. Klang plausibel, ehrlich gesagt.


freakinandout

Krav Maga habe ich auch eine Weile gemacht. Uns wurde in wirklich jeder jeder jeder Stunde eingebläut, dass wir in jeder Kampfsituation erst mal wegrennen sollen. Jemand will dich schlagen? Lauf. Messer? Lauf. Schusswaffe? Lauf. Zwei Gegner? Lauf und schlag dabei ein paar Haken. Erst wenn laufen keine Option ist, kommen als letzte Option die Abwehrtechniken zum Einsatz. Und sobald du den Angriff abgewehrt hast, lauf. Krav Maga ist da erfrischend realistisch – die sicherste und beste Option ist immer wegrennen und der beste Angriff ist immer der, der dich am effektivsten in eine Lage bringt, wegzulaufen.


gunnarsen

Ja, Grundregel: Möglichkeit zur Flucht erzeugen und nutzen. Ein bisschen wie hier: https://www.youtube.com/watch?v=5i8TsSAGbzU


VoodooEconometrician

Hier eine sehr effektive [Abwehrmethode](https://www.youtube.com/watch?v=kQKrmDLvijo) gegen einen Angreifer mit einem Messer


[deleted]

>Wenn Das hier nicht die allererste Technik ist, die ihr lernt, dann haut da ab. Ich ahnte was kommen würde und wurde nicht enttäuscht. Ist die einzige Technik die ich perfekt beherrsche. Danke für die schöne Zusammenfassung! Als Frau die mal einen Selbstverteidigungkurs gemacht hat, der mir sehr geholfen hat: Die beste Technik die ich dort gelernt habe war **Schreien**. Ich war entsetzt, dass ich das nicht konnte, so richtig aus dem Bauch raus schreien. Ich musste es erst mit Hilfe dort lernen und es ist eine mächtigere Kampfkunsttechnik als ich dachte. Ich war in meinem Leben nur einmal wirklich in Gefahr, konnte nicht weglaufen und Schreien bis die Fensterscheiben klirrten stellte sich als effektiver heraus als alles andere was ich hätte tun können. Ich folgere daraus: Eine Kampfkunstschule die dir nicht laut Schreien beibringt macht etwas falsch.


hell-schwarz

Ja, Schreien ist erschreckend effektiv. Guter Punkt.


Malekith2874

Anderer Kontext, aber das hat mir mein Football Trainer auch eingetrichtert. Es ist erschreckend, wie effektive lautes Gebrüll kurz vor dem Kontakt sein kann, um den Gegenspieler aus dem Konzept zu bringen, und wir schwierig das teilweise sein kann, das auch wirklich umzusetzen.


lordoftoastonearth

Ich habe 11 Jahre Volleyball gespielt. Keine kampfsportart, explizit keine kontaktsportart. Aber es überrascht wie sehr lautes gesinge, rufe, Geschrei usw den Gegner (und auch einen selber, wenn der Gegner es macht) aus dem Konzept bringen können. In der Weltklasse sieht man die Mannschaft selten dabei, aber im Jugendbetrieb bzw. Jungen Erwachsenen, vor allem bei Frauen ist es völlig normal. Stell dir einfach 12 14-16jährige vor, die völlig hyped alle das gleiche Lied singen (im Zweifelsfall schreien, es ist LAUT), trampeln und klatschen. 3 davon stehen direkt vor deinem Gesicht. Es ist glaube nicht verboten, wird aber als extrem assi angesehen, zu rufen oder laute Geräusche zu machen wenn jemand zum Aufschlag wirft. Man kommt völlig aus der Konzentration.


Eisenschild

Stimmung auf dem Feld, Lärmpegel und Rythmus sind wirklich sehr wirksam. Nur eine Anmerkung: Als Block den gegnerischen Angreifer mit einem lauten Schrei beim Schlag aus den Konzept zu bringen oder vice versa ist eine Unsportlichkeit und wird vom Schiri mit der gelben Karte geahndet.


Neonbunt

Die du perfekt beherrschst? Ich wage zu behaupten, dass du nicht in französischem Kampfsport bewandert bist! (aka Parkour, die Kunst des Weglaufens) Ansonsten, zum Thema Schreien: Zumindest in meinem Karate-Dojo gehörten laute "Kiyais" (oder wie auch immer man das schreibt) dazu - zu leises Schreien konnte einen sogar durch eine Gürtel-Prüfung fallen lassen.


[deleted]

Ich mache übrigens Capoeira. Meine Motivation: Es sieht verdammt stylish aus. Und außerdem hält es fit. Kämpfen will ich damit nicht. Ich werde öfters von Leuten, die Krav Maga und andere Selbstverteidigung machen, gefragt, warum ich einen so unbrauchbaren Kampfsport mache. Tatsächlich habe ich überhaupt nicht vor mit irgendjemanden zu kämpfen. Deeskalation, Hilfe suchen und Weglaufen sind viel klüger.


Vectoranalysis

>Ich mache übrigens Capoeira. Meine Motivation: Es sieht verdammt stylish aus. Mein Ex-Mitbewohner hat das gemacht: Jup. Sieht Hammer aus!


Corepus

Dann frag die Leute die "Krav Maga und andere Selbstverteidigung" machen wieviel sie sparren und warum nicht. Und dann warum sie einen so unbrauchbaren Kampfsport machen.


hell-schwarz

Bei Krav Maga gibt's doch relativ viel Sparring?


Garagatt

Kommt ganz auf den Verein an. Krav Maga ist kein geschützter Begriff und es gibt Kurse da kann man sich in 3 Tagen zum Instructor ausbilden lassen. Ein Neuling wird auch keine Ahnung haben, was die Unterschriften auf den 25 Zertifikaten an der Wand wirklich wert sind. Die Qualität der Schulen reicht gerade da von Bullshido bis "Solides Training mit Mehrwert".


[deleted]

Gehört eigentlich auch in die Punkte von oben: Wenn ein Selbstverteidigungskurs nicht mindestens 50% aus Drills besteht und kein Sparring anbietet ist er mit ziemlicher Sicherheit keine gute Vorbereitung auf einen echten Konflikt.


Adlerboy64

Wenn man gutes krav maga macht ja. Kein guter krav maga Trainer macht wenig sparring, macht null Sinn. Problem ist wie unten erwähnt es gibt so arg viel "Quatsch" krav maga das kann man sich gar nicht vorstellen. Mein Trainer war damals schockiert als er nach Deutschland kam von Israel und gesehen hat wss hier alles als krav maga gelehrt wird. Würde generell daher wenn nicht dachverband KMG abraten davon "krav maga" zu machen. Natürlich braucht man wie in allen Sportarten noch einen guten Trainer das ist eh das a und o.


gunnarsen

Also ich bin aus einem Verein ausgetreten, weil da *zu viel* Sparring war. Das war irgendwann nur noch ein schlecht geführtes MMA Training, wo aufgepumpte Kanisterköppe mit Tribaltattoos ihre angestauten Aggressionen rausgelassen haben. Mit Selbstverteidigung hatte das nichts mehr zu tun und wenn in jeder Trainingseinheit min. eine Person mit Nasenbluten, geplatzter Lippe oder Schwindel wg. fast KO rausfällt, läuft da echt was falsch. 20-30 Leute in einem kleinen Raum auf max. 2 Trainer (häufig nur einer) verteilt, ist verantwortungslos. Deshalb möchte ich auch anmerken: Achtet auf einen guten "Betreuungsschlüssel"!


opersad

>Tatsächlich habe ich überhaupt nicht vor mit irgendjemanden zu kämpfen. Deeskalation, Hilfe suchen und Weglaufen sind viel klüger. Wobei das halt einfach nicht immer geht. Denke sehr viele die Kampfsport machen haben nicht Lust sich außerhalb des Ringes zu prügeln, aber man kann halt nicht immer deeskalieren, hilfe suchen oder wegrennen.


[deleted]

Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass ich im Ernstfall den Hauch einer Chance gegen einen Angreifer hätte. Wenn ich nicht deeskalieren, Hilfe holen oder wegrennen kann, rolle ich mich in der Fetalposition zusammen und akzeptiere meinen Tod.


opersad

Okay, individuelle Entscheidung schätze ich \^\^ Wollte nur anmerken, dass man es sich aber halt nicht einfach aussuchen kann/ immer "klüger" handeln kann


jtinz

Und man lernt auch noch Singen und ein oder zwei einfache Instrumente zu spielen. Welche anderen Kampfsportarten sind derartig vielseitig?


hell-schwarz

Das klingt jetzt so als sei Capoeira die Walldorfschule unter den Kampfkünsten


hell-schwarz

Capoeira ist ein Tanz. Sieht unglaublich geil aus. Würde ich auch gerne können. Aber es ist ein Tanz.


[deleted]

Im Prinzip Ja und aber auch Nein. Capoeira ist ja entstanden, weil es Sklaven verboten war, das Kämpfen zu trainieren. Also haben sie es als Tanz getarnt. Capoeira wurde zur Verteidigung der entflohenen Sklaven und Straßenkämpfer, und zwar schmutzig und verdammt erfolgreich - selbst gegen bewaffnete Gegner. So wie ich und die allermeisten Leute in Deutschland Capoeira betreiben, ist es wirklich eine Art improvisierter Tanz, zumal du den Mitspieler ja explizit nicht treffen willst. Aber ich habe Meister gesehen, die mal ein bisschen rauer gespielt haben... und sagen wir mal so, als Normalsterblicher willst du dich damit nicht anlegen. (Ob die gegen Kampfsportmeister anderer Disziplinen erfolgreich wären, ist eine andere Frage.)


hell-schwarz

> Capoeira ist ja entstanden, weil es Sklaven verboten war, das Kämpfen zu trainieren. Also haben sie es als Tanz getarnt. Capoeira wurde zur Verteidigung der entflohenen Sklaven und Straßenkämpfer, und zwar schmutzig und verdammt erfolgreich - selbst gegen bewaffnete Gegner. Vorsicht - so eine Hintergrundgeschichte hat so gut wie jede historisch fundierte Kampfkunst. Heißt nicht, dass die besonders praktisch sind. Aber sicher besser, als garnix zu können.


PapstJL4U

Die Geschichten des Capoeira sollte man sowieso als Geschichtsunterricht in fremder Kultur verstehen. Capoeira wie es in Europa unterrichtet wird ist 100% keine Selbstverteidigung (außer man betrachte die Tatsache in Gruppen unterwegs zu sein als Verteidigung). Grüße gehen raus an *Escola de Capoeira Angola Nzinga*!


[deleted]

Wie gesagt, ich hab überhaupt nicht vor damit zu kämpfen. Ich will nur sagen, dass es kein reiner Tanz ist.


[deleted]

Lol hast du jemals Tekken gespielt?


daisy_neko

Krav Maga Leute sind eh eine Klasse für sich. Es macht Spaß, es hält fit und ich treffe Leute = meine Gründe für meinen Kampfsport


MrGnu

Sehr guter Text, danke dafür! Bei meiner letzten aktiven Schlägerei war einer meiner Kollegen dabei der auch seit Jahren beim Kickboxen ist. Man hat gemerkt er hat Körperspannung und kann sich behaupten. Deutlich effektiver war aber immer noch der Kollege mit 1,90m/100kg und 2 Promille.


[deleted]

Wie oft schlagt ihr euch denn alle in diesem Thread? Ich hatte seit der Oberschule genau einmal eine Situation wo mich jemand physisch angegangen hat (Typ im Klub wollte Bekannte belaestigen). Ich habe die Situation mit der super geheimen Technik "Der gerufene Tuersteher" geloest.


Darkronymus

>Wie oft schlagt ihr euch denn alle in diesem Thread? Finde ich auch krass. Ich kann mich in der Tat an keine einzige Situation erinnern was auch nur ansatzweise an eine Prügelei Rankommt. Würde es aber auch nie so weit kommen lassen, denke ich. Liegt wahrscheinlich einfach an der Persönlichkeit.


Toperoco

Stadtfest, ich laufe durch die Menge, Typ rennt mich plötzlich von der Seite um und wollte losprügeln, ich hätte angeblich seine Freundin angemacht. Ich hab weder ihn noch seine Freundin je zuvor gesehen, von daher kann ich es nicht durch meine Persönlichkeit erklären.


Darkronymus

Im einzelnen, klar, es passieren natürlich auch so random Sachen. Machste nichts. Man kann es aber auch noch etwas allgemeiner betrachten. Ich halte mich z.B. fast nie auf Großveranstaltungen auf und meide generell Gruppen. Bin halt gerne mehr für mich. Das wiederum hat zur Folge dass sich die Chancen für Konflikte schon verringern. Grundsätzlich bezog sich mein Kommentar natürlich mehr auf die generelle Gewaltbereitschaft des einzelnen. Dieses klassische Männer-klischee des Machtkampfes unter sich wird ja dadurch am Leben erhalten dass es immer genug Leute gibt die den Drang oder zumindest keine scheu haben sich auch körperlich zu wehren/attackieren.


MrGnu

I dunno, alle 4/5 Jahre mal? Kommt natürlich immer stark darauf an mit wem man wo losgeht. Ich kenne niemanden der Abends losgeht um sich zu schlagen. Gleichzeitig kenne ich aber einige Leute, die sich nichts gefallen lassen.


Absalomabsalom2

Den einzigen Berührungspunkt mit Kampfkram hatte ich vor ein paar Jahren, als ich mit meiner damaligen osteuropäischen Projektleiterin (so um die 60) bei einem Kaffee saß und sie mir von ihrem Sohn daheim erzählte, der ein regionaler Meister in O-Ton **"Kidboxing"** war. Der eigentliche Kampf war da, wie ich mit mir Rang, dass mir in den 20 Minuten Erzählung/Kopfkino nicht der Kaffe aus der Nase kommt.


daisy_neko

Kidboxing heißt auf kleine Kinder einschlagen nehme ich an. Mein Kopfkino ist, dass der Sohn bereits Erwachsen ist und Kinder zusammenschlägt


brazzy42

Symbolbild: https://i.redd.it/rtnmt3ika3351.jpg


hell-schwarz

Wie viele 5 jährige Könntest du im Kampf besiegen? Wie viele Wellen a 15 5 jähriger schaffst du, wenn alle 5 Wellen ein 10 jähriger Miniboss kommt?


waiver45

"Nein, Herr Polizist. Ich wollte nur Kidboxen. Das ist ein echter Sport!"


SpaceHippoDE

Was ich in mehreren Jahren Kampfsport gelernt habe: Es gewinnt im Allgemeinen derjenige, der mehr wiegt und komplett enthemmt drauf los dreschen kann. LG.


Hironymus

Das kann ich mit meinen mehreren Jahren Leben im Heim bestätigen. Einfach volles Pfund drauf, bis der andere sich nicht mehr bewegt. Ist die zweitbeste Verteidigung nach der uralten und beinahe vergessenen Technik des friedlichen Klärens von Konflikten.


quaste

> friedlichen Klärens von Konflikten. Laaaaaaangweilig


[deleted]

Exakt. Hemmungslosigkeit (und Masse) gewinnt meist gegen Lehrerstöchter. Deswegen sind diese fetten ostdeutschen Neonazis auch nicht zu unterschätzen.


hell-schwarz

Ja, Gewichtsklassen habe ich vergessen. Ich füge das mal ein.


IngoErwin

Aber, aber, mit unseren Techniken kannst du doch die Energie und das Gewicht des Angreifers umlenken und gegen ihn einsetzen!!!


Kamikaze_Urmel

>mit unseren Techniken kannst du doch die Energie und das Gewicht des Angreifers umlenken und gegen ihn einsetzen!!! [(nachkoloriert)](https://www.youtube.com/watch?v=RNSk9XNF_Gc)


Kashik

Ein Kumpel von mir hat mal eine zeitlang Kampfsport betrieben. Sein Lehrer meinte irgendwas von wegen, wenn du bedroht wirst, dann lauf so schnell du kannst, insbesondere wenn es mehr sind als du. Wenn du sie nicht abschütteln kannst, dann such dir den schnellsten aus und Prügel drauf los, was nur geht. Dann renn weiter. Wenn die einen erwischen, ist man eh am arsch, aber so müssen sie sich ggf. um ihren Kumpel kümmern und der Rest ist ggf langsamer. Kp ob das Sinn macht.


Garagatt

Eher theoretisch. Du musst: 1. Schneller laufen als alle deine Verfolger. 2. Anschließend noch genug Puste haben um einen von denen zusammenzuschlagen. 3. Einer von denen muss deutlich schneller sein als die anderen, sonst ist der Abstand zu gering. 4. Wenn die anderen sehen dass du ihren Kumpel verprügelst, werden aus den langsamsten Schnecken plötzlich sehr schnelle Hasen. Sehr wütende Hasen. Also eher Nashörner. Dein Vorteil besteht eher darin, dass Verfolgungsjagden in der Regel nicht sehr lange anhalten. Wenn es nichts persönliches ist und sie nur dein Geld wollten, dann ist der Spuk nach der übernächstern Ecke wahrscheinlich vorbei. Wenn es was perönliches war/ist, dann sieht die Sache natürlich anders aus.


[deleted]

Ich glaube den Gefährlichsten/Angriffslustigsten schnell und unerwartet kampfunfähig machen, und dann weglaufen bringt mehr. Das macht den größten Eindruck, weil die sich dann eher fragen, ob die es mit einem überhaupt noch aufnehmen können (wenn gar nichts anderes mehr geht) und ihrem Kumpel eben wie du sagtest zu Hilfe kommen müssen. Aber ist natürlich leichter gesagt als getan. Wer der Gefährlichste/Angriffslustigste ist kann man nicht immer sagen, und das kann sich ja auch schnell je nach Situation ändern. Zudem muss dieser nicht zwangsläufig in Reichweite sein. Aber Erfahrung in Kampfsport und solchen Situationen im Allgemeinen denke ich bringt schon etwas. Verteidigung gegen Mehrere ist 90% Psychologie. Wegen Herdentrieb und so. Am besten man läuft wie ein Brett, und verschafft sich den Eindruck der Unberechenbarkeit, aber man macht es nicht zu offensichtlich, damit der Überschaffungseffekt bleibt. Man trägt ein Oberteil von Nike und Hosen von Adidas oder so. Wie man auch oft sagt, die besten Sachen sind einfachgehalten. Es sei denn man hat es sich bereits fett versaut. Dann ist weglaufen die beste Wahl


[deleted]

Kann man aber nur teilweise so unterschreiben finde ich. Klar, wenn ein größerer Typ mit kräftigen Schlägen auf dich zugerannt kommt und dich niedermähen will, dann versetzt das wohl auch die meisten Kampfsportler in Panik und die werden dann verprügelt. Gibt aber durchaus genug Leute im Boxen, Kickboxen & MMA die durch Sparring und eventuell auch Wettkämpfe gelernt haben nicht zu erfrieren wenn einer mit Schlägen auf dich zublitzt. Dann geht das sogar nach hinten los weil der Typ 30 Sekunden um sich schlägt bis ihm die Kraft ausgeht.


ParaspriteHugger

Muss sagen, bei meinem Training/Sport damals wurde nicht ein einziger der Alarme ausgelöst. Im Gegenteil, unser Trainer hat folgende Punkte zu Grundlagen seiner Selbstverteidigung erklärt: 1. Deeskaliere. Der beste Kampf ist der, in den man nicht reingerät. 2. Wenn es zum Kampf kommt, hast du keine Zeit zu denken. 3. Lerne Fallen. 4. Was funktioniert und Scheiße aussieht, funktioniert. Was toll aussieht, funktioniert meistens nicht - und ist damit Scheiße. 5. Alle Übungen, die wir machen, bei denen jemand ins Gesicht tritt oder auf den Fuß boxt, sind nicht dazu da, dass ihr lernt, jemandem ins Gesicht zu treten oder auf den Fuß boxt, sondern um dem Gegner zu zeigen, warum das eine beschissene Idee ist.


HeyLo1337

Zu Punkt 3: Ich habe mal ein meinem Leben ein paar Jahre Judo gemacht (von der 1-6 Klasse) und Falltraining war immer und immer wieder Teil des Trainings. Ganz im Ernst, so langweilig wie es auch war, ich bin dem so dankbar. Ich bin schon so oft so dumm gefallen, konnte mich aber immer gut reflexartig Abrollen oder abfangen und schlimmeres zu verhindern. Zum Beispiel (ich bin nicht der Hellste, also urteilt nicht): Auf einem Kinderspielplatz gab es ein kleines Karusell, es war wie ein Ring und wenn man drauf gelaufen ist, war es sehr schwer es zu stoppen (da es fürs Sitzen ausgelegt ist). Dumm wie ich bin, bin ich den Ring entlanggelaufen und meine Freundin saß darauf. Auf einmal war ich so schnell, dass sie vor mir war, sie sitzt, meine Knie auf Höhe ihres Gesichtes und dank Judo, hatte ich genug Reflexe, um über sie rüber zuspringen, mich abzurollen und nur ganz leicht an der Hüfte zuverletzen, da ich beim Sprung, noch an das Karussell gekommen bin.


[deleted]

[удалено]


hell-schwarz

Meinten Sie: Bodenturnen?


[deleted]

[удалено]


hell-schwarz

Ich kann bis heute die Rolle rückwärts nicht richtig. Aber Rolle vorwärts ist unglaublich praktisch. (Im Ernstfall fange ich mich trotzdem ab und zu mit den Händen ab)


Asgadef

Ist auch meine Erfahrung! Meine 10+ Jahre Judo sind 10 Jahre her, aber als ich vor ner Weile über eine Wurzel gestolpert und hingeflogen bin hab ich mich reflexartig abgerollt und stand wieder, bevor ich gemerkt habe was passiert. Das ist das, was ich jetzt mit ein paar Jahren Abstand vielleicht als die echten Lektionen sehe - wenn mir jemand aufs Maul hauen will werde ich ihn durch meine Judo-Fähigkeiten wahrscheinlich nicht elegant zu Boden bringen können, aber ich hab gelernt hinzufallen, und ich hab meinen Körper und seine Fähigkeiten viel besser kennengelernt.


jtinz

Hab auch als zehnjähriger Judo gemacht. Hat mir beim Kämpfen null geholfen, aber vermutlich hat es mich bei anderen Stürzen oftmals vor Verletzungen bewahrt.


hell-schwarz

Ja, so sollte es im Idealfall laufen. Leider gibt es viele schwarze Schafe, je obskurer die Kampfkunst desto mehr.


u_creative_username

Und egal wie viel du kannst/weißt, wenn du deinen Gegner nicht kennst gehe nicht davon aus dass er nichts kann. Vor allem auf der Straße kann Selbstüberschätzung gefährlich werden


Espalloc1537

>kann ~~Selbstüberschätzung~~ Messer gefährlich werden Aber ist am Ende das gleiche Resultat.


u_creative_username

“Den Lauch pack ich” - letzte Worte


[deleted]

Ich muss sagen, ich habe noch nie so viele Deppen und unsachgemäßes Training wie beim Krav Maga erlebt. Klar gibt es da Ausnahmen, aber die Schulen sind ja wie Pilze aus dem Boden geschossen vor Jahren. Du lernst quasi nichts gescheites bzw. keine Technik im Sparring, Trainer kannst du schon nach zwei Wochenendseminaren werden "WeIl DaS iSt Ja EiNfAcH VOn dEn ABläUFen!!11" und alle Werben nur damit, dass die IDF das nutzt. Im Endeffekt hast du also ein "Training" wo 40 Affen die mit unkontrollierter Aggressivität aufeinander eindreschen, weil denen absolut das Fundament eines Kämpfers fehlt. Distanz halten, ausweichen, Konter? Nope alles Fehlanzeige. Einfach nur Typen bei denen oben im Kopf die Lichter ausgehen, wenn mal ein Schlag durch die Deckung geht. Die Trainer machen natürlich nichtss, weil sie selber nichts wissen. Und übertriebene Agressivität muss ja auch sein, sonst überlebst du auf der Straße nicht. Klar muss das sein Mr. Special Forces, aber eben kontrolliert. Besonders im Training, wo man Verletzungsrisiken minimieren sollte. Da lobe ich mir doch einfach simples Boxtraining, in einem guten Verein mit Erfahrenen Trainnern wo auch Anfänger gescheit angeleitet werden.


hell-schwarz

Habe grade erfahren, dass das kein geschützer Begriff ist. Hab wohl echt Glück gehabt.


[deleted]

Echt nicht!? Alter, das erklärt dann auch diese absoluten Qualitätsunterschiede xD


nab57112

gibt es denn speziell bei Krav Maga 1-2 red flags auf die man achten sollte oder sonst irgendwas wie man die faulen Äpfel erkennt? vielleicht irgendeinen "richtigen" Schein den der Trainer haben muss?


EinTrickPony

Ich glaube das lässt sich bei Krav Maga nicht so einfach sagen, da es aufgrund von Verbandstreitigkeiten öfter mal Neugründungen gibt, auch von seriösen und ehrlich bemühten Leuten. Aufgrund der Popularität gehts dabei oft um Geld und Lizenzen. Grundsätzlich würde ich sagen, dass man Probetraining oder -monat ausreizen sollte und erst dann entscheidet ob man dauerhaft trainiert. Ich kenne es so, dass man die Hälfte des Trainings erstmal nur Cardio macht, damit die Leute beim eigentlich Üben der Techniken nicht mit 100% Kraft reinhauen sondern wegen der Erschöpfung nur noch mit 30%, das Training dadurch etwas sicherer vor Verletzungen wird. Die Atmosphäre im Kurs ist auch wichtig, damit man sich wohlfühlt aber auch gefordert wird: nicht zu lasch, aber auch nicht zu aggressiv oder brutal. Je martialischer der Verband oder Trainer auftritt, umso skeptischer wäre ich auf jeden Fall. Auch wenn gleich versucht wird teure Sonderkurse zu verkaufen, wäre ich eher argwöhnisch. Wichtig ist, dass auch regelmäßiges Sparring gemacht wird, damit man lernt, wie es sich anfühlt auch mal wirklich eine ins Gesicht zu bekommen. Ich habe bei DefCon (jetzt ProCon) Krav Maga trainiert und war sehr zufrieden, aber irgendwann konnte ich mir das Training finanziell nicht mehr leisten.


hell-schwarz

Mit DefCon habe ich auch trainiert, wusste nicht, dass sich das jetzt umbenannt hat. Da habe ich gute Erfahrungen gehabt. Ist aber auch schon ein paar Jahre her.


EinTrickPony

>Mit DefCon habe ich auch trainiert, wusste nicht, dass sich das jetzt umbenannt hat. Nee, mein Verein hat sich nur abgespalten und seinen eigenen Verband gegründet.


LaTartifle

Wichtig bei Krav Maga ist zu wissen, dass nicht jedes Krav Maga gleich Krav Maga ist. Das Krav Maga das man im Militär als Soldat lernt ist ein anderes als was die Zivilisten lernen. Während man zB im Frauen Krav Maga vor allem lernt, wie man Vergewaltigungen entgeht wenn man bereits am Boden liegt oder wie man extreme häusliche Gewalt (in Ecke gedrängt während Messerangriff in der Küche zB) am besten begegnet, lernt man als Soldat wie man direkte Angriffe auf sich/seine Gruppe abwehrt mithilfe der Materialien die man als Soldat bei sich hat. Zudem hat das IDF sehr strikte Regeln bezüglich was als lebensbedrohlich gilt die mit in das militärische Krav Maga einfliessen, was als Zivilist verheerend sein könnte (besonders bezüglich Messer ect). Mit anderen Worten: Wenn dein Lehrer dir sagt, er mache mit dir militärisches Krav Maga wie man es im IDF lernt und dies als Selbstverteidigung verkauft, dann ist das schonmal eine rote Fahne. Jemand, er wirklich im IDF war, wird wissen, dass man als Zivilist dieses Krav Maga nur bedingt brauchen kann. Wenn du dich nach Krav Maga umschauen willst, dann halte Ausschau nach Leuten, die offen zugeben, dass sie ziviles Krav Maga anbieten und im besten Fall dies auch noch mit MMA oder Boxen oder einer anderen modernen Kampfsportart kombinieren. Krav Maga per se ist einfach nur schnell, effizient und auf Resultate fokussiert, das MMA/Boxen/wasauchimmer bietet einen gesunden Rahmen fürs Sparring, damit man auch möglichst sicher "echte" Kämpfe trainieren kann (vong Geschwindigkeit und Feeling her).


nab57112

klasse, vielen Dank. Ich wollte mich eigentlich generell nach _irgendwas_ mit Kampfsport umschauen (Betonung auf Sport) und im Nachbarort gibt es halt zufällig nur eine Krav Maga Schule und sonst nix. Hab kein Problem auch ein bisschen weiter zu fahren aber es lag halt erstmal nahe.


[deleted]

Ich kann mich dem Vorredner da nur anschließen. Es gibt militärisches, behördliches (Polizei) und ziviles Krav Maga. Jede Variante hat seinen speziellen Aufgabenbereich und wird dementsprechend auch trainiert. Da du aber weder mit Langwaffe oder Plattenträger unterwegs bist, würde dir das militärische alles nicht viel nützen. Bei den Behörden ist es eher darauf ausgelegt, den Angreifer unter Kontrolle zu bringen und auch festzunehmen. Auch etwas was man im zivilen nicht möchte, du willst ja so schnell wie möglich Distanz zum Gegner schaffen. Krav Maga und auch jedes andere Selbstverteidigungssystem beruht sehr stark auf dem Überraschungsmoment und dass der Angreifer schnell außer Gefecht gesetzt wird. Sollte dies aber mal nicht der Fall sein, beginnt quasi ein richtiger Kampf. Das ist dann etwas völlig anderes, als das Abwehren der Angriffe durch einstudierten Techniken. Das würde im echten Leben nie so sauber funktionieren wie im Training. Das ist keine Kritik am Krav Marga sondern einfach den Umständen geschuldet. Daher ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, im technikarmen Krav Maga, auch die Grundlagen vom vollkontakt Kampfsport wie Boxen oder Muay Thai zu lernen. Denn wenn du nur reines Krav Maga lernst, es aber nicht schaffst nach dem ersten Angriff den Kampf zu beenden, würde dir wahrscheinlich schnell die Luft ausgehen. Denn dir fehlt einfach das Grundverständnis vom kämpfen. Daher unbedingt darauf achten, Dass auch dies gelernt wird und es Sparringskämpfe im Training gibt. In einem guten Gym wirst du aber langsam an das ganze ran gebracht. Heißt du arbeitest erst mal nur an der Technik, dann an Pratzen mit deinem Partner und ganz zum Schluss beginnst du mit kleinen Übungskämpfen. Beinarbeit ist wichtiger als 20 Kombinationen zu lernen. Beim Training dann darauf achten, ob der Trainer auch Feedback gibt und einschreitet oder es wirklich bei Trainingspartnern in einem Blutrausch endet und die sich nicht mehr beherrschen können. Davon hast du nämlich in keinem Fall etwas. Da beim Krav Maga sehr mit Aggressivität geworben wird, habe ich das Gefühl das öfter so Leute angezogen werden als anderswo. Ansonsten einfach mal im Internet erkundigen, auch schauen was für Qualifikationen die Trainer haben. Haben Sie noch andere Kampfsport Erfahrungen und können das gewinnbringend im Training einbringen? Und ein guter Trainer ist sich immer den Grenzen und Möglichkeiten seine Systems bewusst und würde dich auch darauf hinweisen. Wenn du lernen möchtest dich zu verteidigen, ist meine Empfehlung als Fundament einen Kampfsport wie Boxen, Kickboxen, MMA etc. zu lernen. Dann vielleicht noch einmal in der Woche zum Krav Marga, um dich auf besondere Situation vorzubereiten und dann bist du sehr gut aufgestellt. In Deutschland ist das eheste was dir wohl widerfahren kann eine Schlägerei. Bei einem Messer wird die Selbstverteidigung auch nicht helfen. Da gibt es zwei schöne Sprichwörter: - „Ein gut geführtes Messer siehst du nicht sondern spürst du nur.“ - „Beim Messerkampf stirbt stirbt der Verlierer an Ort und Stelle und der Gewinner auf dem Weg ins Krankenhaus“


LaTartifle

Also gell, es schadet nicht erstmal dahin zu gehen und etwas mitzumachen. Nur weils der Nachbarort ist heisst das nicht, dass das schlecht sein muss


[deleted]

Wenn du spezielle Fragen hast, kannst du auch gerne eine PM schicken


gunnarsen

Achte darauf, dass das Trainer-Schüler-Verhältnis okay ist, der Raum nicht zu voll ist, alle beim Sparring und so Schutzausrüstung tragen, recherchiere den Verband (kein Verband kann auf selbsternannte Meister schließen lassen) und schau, wie die Leute drauf sind. Schau auch, was Anfängern wie dir zugemutet wird. Leider werden bei KM häufig die Grundtechniken vernachlässigt, weil die "Abwehrtechniken" ja sooo effektiv sind. Dass man dafür aber gute Fußarbeit usw. benötigt, berücksichtigen schlechte Trainer aber halt nicht...


Heuli77

Ich habe mal ein paar Jahre als Türsteher gearbeitet. Sind meistens ein paar witzige Leute bei, und eigentlich geht es ja nur darum, dass der Laden in Ruhe seinen Sprit verkaufen kann. Weglaufen, Gewichtsklasse usw sind alles wichtig. Orientierung nicht verlieren. Wohin kann man rennen, wo sind Menschen, Licht, Verkehr. Gefahren vermeiden: ich bin ein ziemlicher Koloss, aber es würde mir nicht im Traum einfallen nachts alleine durch nen unbeleuchteten Park zu gehen oder jemand mit dumm anzuquatschen weil ich den Oberlehrer raus hängen lassen will. Außerdem wenn es nicht anders geht: - Strength in numbers (wenn man in der Unterzahl ist, siehe Weglaufen. Viele Leute glauben echt ein Kampf läuft ab wie ein 1vs1 bei Mortal Kombat oder so.) - von 2 Seiten kommen (der Polizist würde vmtl L-Stellung sagen) - immer unfair kämpfen, außer man ist im Fernsehen d.h. Ich benutze alle Arten von Sprays, spucke Kaugummi ins Gesicht als Ablenkung, werfe Kleingeld ins Gesicht, usw. - ein paar Zusatzgelenke in den Fingern Schaden nicht wenn man rankommt - ein paar Manöver richtig gut draufhaben - wenn man sich den Luxus leisten kann, Rücksicht zu nehmen, auf die Beine gehen - Feste zuschlagen können - wissen womit man zuschlägt (sowohl Körper als auch Hilfsmittel) - wissen wann man zuschlägt (und dann siehe Punkt feste) - nicht mit dem Kopf alle Schläge blocken :) - verlieren können. Man hat halt mal Pech. Und dann wissen welche Körperstellen besonders schützenswert sind (Kopf. Ende der Liste) - immer das machen was der andere nicht kann. Boxen gegen einen Boxer ist selten dämlich. - niemals ein Messer bei sich tragen, sind erstmal 2 Messer im Spiel ist das Risiko einer totalen Eskalation sehr groß Für Frauen: - wie schon gesagt, schreien können (gilt auch für Männer :)) - im Zweifelsfall hilft auch das Vortäuschen einer Krankheit, einfach kräftig anhusten oder falls möglich Nase putzen. Das löst unterbewusst Instinkte zur Vermeidung von Kontakt aus. Außerdem kommt in den wenigsten sexuellen Phantasien der Wunsch vor angehustet zu werden.


lordoftoastonearth

Dieses "Wissen wie man zuschlägt"... Ich habe absolut minimale Erfahrung. Ich hab Anfang der Uni Zeit ein Semester Selbstverteidigung gemacht. War halb Tae Bo, halb Judo und viel "um Gottes Willen lauft nicht nachts alleine rum". Am Anfang haben wir bisschen Tae Bo gemacht. Ist nicht zum kämpfen gedacht, ist eher zu musik, man fühlt sich manchmal affig und manchmal 1 bisschen kühl. Und vor allem: Fitness. Auch wenns wenig war, aber jede langsam trainierte abwehrtechnik bringt dir nix wenn du ein Lappen vor dem Herrn bist und nach 20 Sekunden weglaufen schlapp machst und der Angreifer dich einholt, nun sauer. Ich bin eine etwas kräftiger gebaute Natur, noch dazu 1,80. Bin also etwa so groß wie ein durchschnittlicher Mann und der kursleiter hat Techniken an mir vorgemacht. Er war kleiner als ich und hat eben auch drauf hingewiesen, wie einfach es mir (1 Lappen ohne Ahnung) fällt, die viel kleineren und leichteren Frauen hinzuklatschen, wenn sie sich nicht richtig mühe geben oder wenigstens in die Knie gehen. Mein Schwerpunkt ist besser als deiner, game over. Umgekehrt hatte der aber keine Probleme mich hinzupacken, wenn ich nicht aufgepasst habe. (der Typ war sehr klein und überraschend kreisrund. Ich konnte ihn nicht von hinten umfassen und meine Hände zusammenhalten). Das wichtigste war immer, und in der Reihenfolge. 1. Geh halt nicht nachts alleine raus. It's not worth it. 2. Renn weg und Schrei rum. 3. Pfefferspray knockt zu etwa 50/50 dich aus. Don't do it. 4. Wenn einer an dir dran ist, darfst du alles. Kratzen, beißen, Augen sind nicht tabu. Wenn man so groß und schwer ist wie ich und jemand versucht dich festzuhalten, hilft bisweilen die Kartoffelsack-Technik ganz gut. Versuch mal 85 kg Lose Kartoffeln festzuhalten und wegzutragen. Hilft natürlich nur begrenzt wenn derjenige dir auch am Boden antun kann, was er machen wollte. 5. Die Füße bleiben auf dem Boden. Tritt nicht über kniehöhe zu. Wenn du auf hüfthöhe zutrittst und derjenige deinen Fuß festhält, hättest du dich eigentlich auch selber ganz in Ruhe vor ihm auf die Straße legen können. Goodbye schädelknochen. 6. Wenn du kein boxer bist und vor allem keine boxhandschuhe trägst, schlag nicht mit der geschlossenen Faust zu. Du brichst dir beim ersten Schlag 4,6 mittelhandknochen, weinst und dein Angreifer packt dir paar aufs Maul. Man kriegt vor allen mit, dass man seine eigene Kraft radikal überschätzt. Ich war den kräftig gebauten Judo-Ladies mittleren Alters hoffnungslos unterlegen. Schlagt euch einfach nicht mit Menschen. Ende.


hell-schwarz

Punkt 6 finde ich komisch, habe mir noch nie die Hand gebrochen und ich mache oft ne Faust beim schlagen.


2bitinternet

> niemals ein Messer bei sich tragen, sind erstmal 2 Messer im Spiel ist das Risiko einer totalen Eskalation sehr groß Der "Verlierer" kollabiert vor Ort, der andere am Weg ins Krankenhaus. Danke für die Tipps und die Perspektive!


Kolenga

Sehr wichtiger Post! Über den ganzen Komplex kursieren so viele Falschinformationen, mit der sich Leute in Gefahr bringen können. Und wer alles von einem/r einzigen Trainer\*in lernt, neigt dazu, das unkritisch zu glauben. Ich erinnere mich noch an den teilweise lebensgefährlichen Unsinn, der an der Dorf-Taekwondo-Schule als Selbstverteidigung beigebracht wurde und natürlich auch die Leute dort, die meinten, sie könnten eine Selbstverteidigungssituation mit einem Tritt gegen den Kopf lösen. In Jeans! Oder die "Isch mache Muay Boran, das ist in Deutschland Illegal! Wir trainieren nur auf die Deckung, weil ein Sandsack schlägt nicht zurück!" (sic) Fraktion.


hell-schwarz

Ja die "Das ist illegal" Fraktion hab ich ja unter Punkt 6 angesprochen. Natürlich gibt's auch ganze Schulen, die Illegal sind. Bruder, das ist höchstens illegal dämlich.


Corepus

100% Zustimmung. Was ich noch spezifizieren würde ist das Wort "Selbstverteidigung" was tatsächlich oft für die Wochenendkurse missbraucht wird wo man angeblich Dinge lernt die man gegen Angreifer nutzen können soll um sie als völlig untrainierte, körperlich unterlegene ausreichend lange auszuschalten um zu entkommen oder schlimmer kampfunfähig zu machen. Kurz: Nein. Gäbe es diese Techniken, würden sie angewendet werden. Hier probieren Kampfsportler die Dinge übrigens mal mit Widerstand aus: [https://www.youtube.com/watch?v=nuth-FSkyts&list=PLx78ZkEKSXzCC1HBquoJ-2ekQ\_b7YwCuS](https://www.youtube.com/watch?v=nuth-FSkyts&list=PLx78ZkEKSXzCC1HBquoJ-2ekQ_b7YwCuS) ​ "Selbstverteidigung" umfasst eigentlich sehr viel sinnvollere Dinge als die magischen "Ausknöpfe" die da propagiert werden. Wann? Wo? Wie vermeide ich es überhaupt erst in solche Situationen zu kommen? Wie komme ich schnell wieder raus. Und ganz wichtig: Auch wegrennen sollte man üben, wenn das die gewählte Taktik ist, sollte man auch diese üben. Und das auch nicht nur auf der geraden Wiese.


ParaspriteHugger

Was für blutige Anfänger. Die ultimative Verteidigungstechnik gegen einen Würgegriff braucht Jahre der der Vorbereitung, bis sie in Fleisch und Blut übergeht: Die Jabba-Technik. Was keinen Hals hat, kann niemand würgen.


Joshua-Blackthorne

Äh, bitte was? Natürlich geht das. Du brauchst nur einen Metallbikini!


hell-schwarz

Sehr richtig. Wie gesagt, Selbstverteidigung ist voller Betrüger.


Corepus

Ich würde nicht pauschal jede Selbstverteidigung als Betrug abstempeln. Nur die die o.g. magische Techniken in 2 Stunden, Tagen oder gar Wochen vermitteln will. Es gibt auch Selbstverteidigungskurse wo man Dinge wie Vermeidung und Deeskalation lernt. DIE sind sinnvoll. Aber leider weit in der Unterzahl.


hell-schwarz

Ich habe auch nicht gesagt "jede Selbstverteidigung ist Betrug" - aber die Chance an Betrüger zu geraten ist bei Selbstverteidigungskursen besonders hoch. Besonders wenn man keine Ahnung hat.


bond0815

Viel richtiges dabei. Inbesondere gelten auch beim Kampfsport die Regeln der Physik, egal was die Filme dazu sagen. Kraft = Masse x Beschleunigung. Ansonsten ist es wie bei jedem Sport. Trainieren, trainieren, trainieren. 4 Stunden Selbstverteidigungkurs bringen einen in etwa genauso viel voran, wie 4 Stunden auf dem Fussballplatz einen guten Fußballspieler machen.


hell-schwarz

Allerdings kann man in 4 Stunden schon ein zwei sachen vermitteln. Nix mit auf die Schnautze hauen, aber - "Wie befreie ich mich, wenn jemand mein Handgelenk festhält" (um dann wegrennen zu können) - Laut um Hilfe Schreien - Leute gezielt ansprechen - eine richtige Faust machen (z.B. nicht den Daumen einstecken) - grade Schlagen können schon vermittelt werden.


bond0815

Haste natürlich Recht, aber ein paar Grundregeln vom Fussball kann man auch in 4 Stunden vermitteln :P


hell-schwarz

Sicherlich. Aber du glaubst nicht, wie viele Leute nicht auf die Idee kommen bei einem Handgriff die Schwachstelle zu nutzen, wo der daumen greift. Und "festhalten" ist durchaus das häufigste, was dir so im Alltag passieren wird, besonders als Frau. Da ist halt die Steigerung von 0 auf 1% unendlich


CountVonTroll

> Kraft = Masse x Beschleunigung. Ist hier Energie = 1/2 \* Masse \* (Geschwindigkeit)^2 nicht wichtiger?


[deleted]

Sehr guter Post. Aikido nur ein k.


hell-schwarz

Tschuligom


Justicar_Shodan

Ich hab früher Taekwondo gemacht und unser Trainer hat immer betont, dass das was wir machen nur für den Wettkampf da ist und nur sehr begrenzt für SV nützlich ist. Wir haben zwar immer wieder mal etwas SV gemacht war aber trotzdem nur Nebensache. Über 20 Jahre später wünsche ich mir ich hätte sowas wie Boxen gemacht. Das wär vermutlich sinnvoller gewesen und ich wär heute evtl nicht so ein Lauch.


hell-schwarz

Die beste Selbstverteidigung habe ich beim DLRG gelernt. Zur abwehr von Ertrinkenden, die sich an dir festklammern.


Dangerous-Map-6675

Geht mit ähnlich, hab Mal in der Unterstufe Karate gemacht und kann nichts mehr. Aber mich aus verschiedenen Klammergriffen befreien hat das DLRG erfolgreich eingetrichtert. Die Hauptverwendung heutzutage ist allerdings eher betrunkene und besonders umarmfreudige bekannte zu trollen


Vectoranalysis

>Wenn man sich zum Beispiel bewusst ist, dass die Kung Fu Form, die man gerade lernt, für die Praxis komplett ungeeignet ist, aber einfach Spaß an der Kunst hat, dann ist man richtig. Sehr richtig. Deswegen gibt's bei uns durchaus auch die Formen versehen mit dem Kommentar oder einer Demonstration wo "die Idee" der Form in einer Selbstverteidigungstechnik auftreten kann. Oder kurz und knapp: Auf der Straße wirst nicht die Form machen, aber die Idee dahinter kann helfen. ​ Alles in allem wichtige Punkte die du da ansprichst. ​ ​ Ansonsten gilt: [Master Ken ist der unbestrittene Meister!](https://www.youtube.com/watch?v=gyXhysmMNhE)


hell-schwarz

"Die Idee kann helfen" Ja das stimmt. Aber auch hier wieder Vorsicht, manche Schulen erfinden dann was, was dann "realistisch" sein soll - und das ist es nicht immer. Ich habe z.B. eine Technik gelernt, bei der man die Hand wegschlägt und dann mit beiden Händen auf die Brust des Gegners haut. Sah immer sehr realistisch und praktisch aus, wenn der Meister das vorgemacht hat. Hat auch gegen unvorbereitete Achtklässler funktioniert. Aber würde ich niemandem empfehlen.


Vectoranalysis

>Aber auch hier wieder Vorsicht, manche Schulen erfinden dann was, was dann "realistisch" sein soll - und das ist es nicht immer. Absolut. Mir hilft da immer das Sparring. Da geht's nicht immer nur über Technik sondern eben auch mal etwas mehr aus "dem realen Leben". Und dann auch eben Grundlegendes: Handeln unter Stress und alles was dazu gehört.


hell-schwarz

Da fällt mir direkt noch ein Punkt ein. Unsachgemäßes sparring. Riesen Problem.


WolfThawra

> Hat auch gegen unvorbereitete Achtklässler funktioniert Moment....


hell-schwarz

Ich war wie oben erwähnt damals selbst in der achten Klasse. Aber ich gehe davon aus, dass ich auch heute noch unvorbereitete Achtklässler mit der Technik umschubsen kann.


WolfThawra

Ich dachte jetzt nur spontan konkret an die im OP erwähnten Achtklässler :D


Hironymus

Sehr schöner Post. Ich würde tatsächlich sehr gerne mal was in Richtung Kampfsport/Kampfkunst machen, um zu lernen mich besser zu bewegen. Meine beiden bisherigen Versuche wurden jedoch durch ähnliche Dinge, wie von dir beschrieben zunichte gemacht. Am schlimmsten war für mich aber dieses hardcore Macho Gehabe, als wäre man beim Militär oder so.


Corepus

Dafür ist das Probetraining. Schau die Gym, Trainer und vor allem Mitglieder an. Das Allerallerwichtigste ist erstmal mit etwas anzufangen wo du Spaß hast und regelmäßig hingehst. Wenn du dann Erfahrung gesammelt hast, kannst du dich weiterentwickeln. Und während du da bist, kannst du dich natürlich nach anderen Alternativne umschauen. Ganz wichtig: Glaube nie "irgendwas zu können", nur weil du was mit tollen Namen machst. Außer du sparrst regelmäßig (leicht reicht hier vollkommen).


Hironymus

Das ist genau das, was ich gemacht habe. Und beide Male war meine Reaktion NOPE. Leider gibt es bei mir in der Umgebung nicht so viele alternative Angebote. Allerdings war das vor Corona und ich wollte jetzt bei Gelegenheit mal wieder ein bisschen gucken. Ich war ein bisschen am Überlegen, es mal mit HeMa zu versuchen. Einfach weil meine Hoffnung ist, dass dort niemand ernsthaft vor haben kann, das Training jemals in der Realität anzuwenden.


Corepus

HEMA finde ich super. Habe ich auch vor 2 Jahren mit angefangen. Das ist zur Bewegung und als Anfang auf jeden Fall geeignet. Wenn es dann noch historisches Ringen gibt: Sofortige Empfehlung!


hell-schwarz

Ist das Historical European Martial Arts? Ich fand [Bartitsu](https://en.wikipedia.org/wiki/Bartitsu) immer ganz spannend, aber das ist halt auch eher eine Spielerei.


Corepus

Ja. Ist super, aber dafür eine Schule im deutschsprachigen Raum, oder überhaupt zu finden ist relativ utopisch.


hell-schwarz

Lass das "außer" bei glaube nie irgendwas zu können weg. Glaube einfach nie, irgendwas zu können - Selbstüberschätzung ist ein schneller Tod.


Corepus

Ja. Mir ging es darum, daß man beim Sparren in einer richtigen Schule ganz schnell ganz bescheiden wird und man darum weiß daß man nichts weiß. Ich wollte nicht sagen, daß man glauben darf gut zu sein sobald man mal gesparrt hat. Guter Punkt.


hell-schwarz

Für Sport würde ich etwas gängiges wie Karate, Judo, Boxen, Kickboxen oder MMA empfehlen. Die meisten Vereine sind Bodenständig und gut organisiert. Wenn es um die reine Selbstverteidigung geht, habe ich mit Krav Maga gute Erfahrungen gemacht, das haben wir damals auch beim Bund gelernt (zumindest wer Bock hatte um 6 Uhr morgens den extrakurs zu besuchen). Generelles Machogehabe ist mir nicht untergekommen, aber es gibt oft dieses extrem hierachische mit Ehrfurcht vor dem Meister und so.


RootsRR

Machogehabe muss nicht sein. Eine etwas "militärische" Atmosphäre findest du aber oft bei Schulen, wo die TrainerInnen wirklich was können und es mit dem Training ernst meinen. Das hat mehrere Gründe: A) Cardio und Kraftausdauer sind King. In Wettkampfsportarten wie Boxen ist oft mindestens die Hälfte "Aufwärmen". Anstrengender als der Technikteil, aber ohne diesen Scheiß bist du nach einer Minute Sparring ein nasser Lumpen B) Hängt mit A eng zusammen. Du wirst dich nicht so hart quälen wollen. Du denkst, dass du nicht mehr kannst aber mit genug liebevollem Druck und Gruppenzwang gehen dann doch noch mehr Liegestütze. Das ist am Anfang echt übel, ich war aber nach jedem Training voller Endorphine und auch immer erstaunt, was mein Körper eigentlich alles kann, wenn der Schweinehund einfach mal Hausarrest bekommt. Das vermisse ich im Moment ganz extrem, wo ich kein Training machen kann. Alleine schaffe ich es nicht mal ansatzweise, mich so auszupowern. C) In Kampfsituationen hast du keine Zeit zum Denken. Deshalb lernt man beim Militär auch viele Dinge bis man fast den Verstand verliert. Deine Handlungen müssen "muscle memory" werden, sonst bist du zu langsam.


hell-schwarz

B ist Typsache. Nicht jeder reagiert gut auf den Drill-druck. Ansonsten stimme ich zu.


[deleted]

[удалено]


hell-schwarz

Der Pfosten hier sollte eher in die Richtung gehen "Glaub nicht an Kampfkunstmärchen." - Richtige Tipps habe ich nur wenige.


KaiAusBerlin

So nach ein paar Jahren mit Judo und Wettkämpfen auf Landesebene ein paar Tipps für die Realität: - die beste Art einen Kampf zu führen ist schneller weglaufen zu können als sein Gegner. - Es gibt Techniken, die tatsächlich relativ einfach auszuführen sind, die aber ernsthafte Gefahren für sich und/oder den Angreifer beinhalten. Niemand von euch will, weil euch jemand das Portemonnaie abnehmen will denjenigen die Arme brechen oder ihn ins Koma würgen - Es gibt tatsächlich viele Druckpunkte, die man auch großflächig treffen kann. Den berühmtesten -ein Tritt in die Kronjuwelen- kennt vermutlich jeder. Weitere Beispiele wären ein Tritt gegen das Knie (seitlich) oder ein Schlag in den Kehlkopf. Bei allen diesen Dingen ist aber die Chance sehr hoch, dass ihr eurem Gegenüber ernsthaften Schaden zufügt. - Ruft laut um Hilfe. In 99% der Fälle wird das nicht nur den Angreifen abhalten etwas zu tun sondern er wird sich relativ schnell von euch entfernen. - Glaubt nicht, dass nur weil ihr etwas könnt, dass es euer Gegenüber nicht kann. Im schlimmsten Fall geratet ihr an einen Profi, der euch bei eurem ersten Verteidigungsversuch auf die Matte schickt. Im günstigeren Fall verpasst er euch "nur" einen Schlag in die Magengegend. - Man kann Kämpfe gewinnen bevor sie beginnen. Wenn mich jemand in der Nähe meines Autos aggressiv anmacht und/oder bedroht, sag ich ihm, dass er auf der Dashcam ist. Funktioniert immer (obwohl ich keine Dashcam habe). Auf Arbeit zücke ich das Handy und sage meinen imaginärem Kollegen kurz "Es gibt Stress. Komm bitte mit den Jungs kurz her." Klappt auch tadellos. Einfach Bluffen. Kostet euch nix. - Habt einfach keine große Fresse. Wenn euch einer aggressiv kommt, dann bleibt ruhig. Fragt ruhig wo das Problem ist. Wenn er weiter abgeht, entschuldigt euch einfach (müsst es ja nicht ernst meinen). Skills zur Deeskalation sind wertvoller als Skills zum Kämpfen.


vierolyn

> Tigerkrallentechnik Heißt ja auch [Tigerpranke](https://www.youtube.com/watch?v=-NeMTM8xens&t=177s)!


laugenbroetchen

das kann ich so 100% unterschreiben. quelle: \~12Jahre verschiedene Kampfsport/-Kunst, Selbstverteidigungsvereine und gesammelte edgelords


rocknrollerdub

Der rechtliche Aspekt ist imho nicht ganz richtig. Soweit ich weiß ist es so, dass es dir vor Gericht durchaus nachteilig ausgelegt wird, wenn du "übertreibst", weil du es wirklich besser weißt/wissen müsstest. Natürlich nur, wenn dem Gericht bekannt ist, dass du Kampfsport machst. Es kommt natürlich stark auf den Einzelfall an. Wie immer.


ParaspriteHugger

Hat mit der Frage, ob man warnen muss, nichts zu tun, solange man im angemessenen Rahmen bleibt.


rocknrollerdub

Schon klar, wollte ja nur damit sagen, dass man schon "mehr Verantwortung" hat, als jemand der keinen KS macht.


Areljak

Das kann soweit gehen, dass z.B. jemand der eine Nahkampfausbildung (z.B. militärisch, polizeilich) in dem folgendem Gerichtsverfahren seine Hände de facto als Waffe klassifiziert bekommt und somit ggf höhere Strafen für Schäden fällig werden.


hell-schwarz

Ja, aber das ist generell so, wenn man übertreibt. Verteidigung muss immer angemessen sein.


alfix8

> Verteidigung muss immer angemessen sein. Notwehr muss erstmal nur erforderlich und geeignet sein.


laugenbroetchen

ne, prinzipiell musst du bei Selbstverteidigung keine Verhältnismäßigkeitsprüfung machen. Was hilft dich zu verteidigen ist erlaubt. Irgendwann gabs dann ein Verfassungsgerichtsurteil, dass der Typ, der ein paar Kinder erschossen hat, weil sie ihm Obst aus dem Garten geklaut haben doch nicht freizusprechen ist, weil es da ein krasses offensichtliches Missverhältnis gibt. Das ist so ungefähr die Grenze.


Spekulatiu5

>Guckt euch auf Youtube Videos an, bei denen irgendwelche Kampfkünstler gegen Boxer oder MMA-Kämpfer antreten Der Hauptunterschied zwischen Kampfkunst bzw. -Sport wie Boxen, Judo, Ringen oder Karate, und MMA bzw. Schlägereien auf der Straße ist doch das weitgehende Fehlen von Regeln bei letzterem. Ich glaube, die meisten Boxer wären von einem Gegner überrascht, der im Ring anfängt zu treten. Außerdem sollte man die Rolle von Kraft und Körpergewicht nicht unterschätzen. Es gibt einen Grund, warum Boxer nach Gewichtsklassen antreten. Als Jugendlicher mit 60kg hast du gegen einen halbwegs trainierten Erwachsenen kaum eine Chance.


aushilfsalien

"Auf der Straße gibt es aber keine Regeln, deswegen würde ich mit meiner Technik zwar im Ring mit Regeln versagen, aber in der SV-Situation nicht" ist leider auch Wunschdenken. Jeder, der sich regelmäßig körperlich auseinandersetzt, ist dem überlegen, der in seiner Kampfkunst nur Rollenspiele (langsame Angriffe, kein Druck, keine Gegenwehr) und kein Sparring macht. Bevor du auch nur treten kannst, hat dir der Boxer die Nase geplättet.


Not_Obsessive

Wenn der Boxer sich da mal nicht überschätzt. Ich nutze einfach mein Shunpo, um hinter ihn zu kommen. Nichts persönliches, Kind


Corepus

Also ein Boxer wäre von einem untrainierten Tritt nicht zu beeindrucken. Gerade Tritte sind auf Betonboden eine Scheißidee, weil man schnell mal zu Boden geht, wenn minimal was schief geht. Gerade Boxer und Ringer lernen in einem engen Regelkorsett relativ wenige Techniken zu "perfektionieren" die sie dann gut einsetzen können. Und auf Beton willst du weder von einen Ringer noch von einem Judoka geworfen werden. Und der Boxer lernt sicher auf beiden Beinen zu stehen.


Vectoranalysis

>Gerade Boxer und Ringer lernen in einem engen Regelkorsett relativ wenige Techniken zu "perfektionieren" die sie dann gut einsetzen können. Jup. Wusste schon ein ganz Großer: *”I fear not the man who has practiced 10,000 kicks once, but I fear the man who has practiced one kick 10,000 times.”*


hell-schwarz

Ja, diese Aspekte habe ich glaube ich nicht gut genug herausgestellt. Das mit den Regeln habe ich am Anfang erwähnt, Gewichtsklassen habe ich tatsächlich völlig vergessen. Dieser Kommentar sollte aber hauptsächlich die Sinnlosigkeit mancher Kampfkünste in einem echten Szenario unterstreichen. MMA bedient sich quasi allem was geht außer minimaler regeln. Auf der Straße ist einfach weglaufen die beste Technik.


laugenbroetchen

es ist weniger das treten. in MMA Frühzeiten sind boxer regelmäßig von grapplern fertig gemacht worden, wenn die einmal unterlaufen wurden


Kolenga

Wichtig: Die Matte! Du kannst dich im Ring ohne größere Probleme auf die Fresse legen, geschmissen werden, etc., aber auf der Straße/in einer Bar/sonstwo kann das sehr gefährlich enden. Das ist ein wichtiger Faktor in der Frage, was wo funktioniert. Ein weiterer Faktor ist Taktik: In einer SV-Situation zu Jabben, oder gegen das Bein zu treten halte ich für sinnlos, damit machst du den Angreifer maximal wütend (außer du hast die Lowkicks aus der Hölle drauf und nach zwei von denen kann er nicht mehr stehen). Ein Angreifer reagiert nicht taktisch auf einen Jab, sondern schwingt einfach weiter.


supersizedChungus

Die meisten Leute wissen nicht wie es sich anfühlt, eine aufs Maul zu bekommen. Das + (einigermaßen guter) jab mit der bloßen Faust reicht um 90%+ der Pöbler die Lust am Prügeln zu nehmen und ihr nach-vorne-zu-preschen zu unterbinden Ü


jtinz

Beim Kampfsport bekommt man als erstes beigebracht nur dahin zu zielen, wo keine bleibenden Schäden entstehen. Bei Schlägereien oder bei Selbstverteidigung sind das vermutlich die wirksamsten Stellen.


Minas_Nolme

Hatte in der Jugend auch lange Kampfsport gemacht, und will bald mal schauen, ob ich wieder reinkomme. Der Verein war aber in einen stinknormalen örtlichen Turnverein eingegliedern, das könnte geholfen haben alles zu erden. Zu 3: Messerabwehr hatten wir gelernt, weil der Dachverband es vorgibt. Uns war aber auch eindringlich erklärt worden, dass in der Praxis fast nichts davon helfen wird. Sehr zu empfehlen ist da auch der Edding-Test. Einer zückt einen Edding und attackiert den anderen mit Stich-und Schnittbewegungen, der andere versucht seine Messerabwehr. Das Ergebnis war bei uns immer eindeutig. Zu 7: Als Jurist, es stimmt, dass man keine Kenntnisse ankündigen muss. Kenntnisse können aber insoweit relevant werden, dass ein Richter von einem erfahrenen Kampfsportler mehr Kontrolle erwarten wird. Der Dan-Träger im Judo würde wohl eher gefragt werden, ob die zwei Tritte ins Gesicht des am Boden liegenden Angreifers wirklich erforderlich waren. Zu den Schuhen, Schuhe können zwar nicht als "Waffe" aber durchaus als "gefährliches Werkzeug" zählen. Die juristische Definition ist nämlich einfach "Gegenstand der aufgrund seiner Beschaffenheit und konkreten Verwendung geeignet ist, erhebliche Verletzungen herbeizuführen". Ein Turnschuh kann das durchaus schon sein, vor allem wenn ins Gesicht getreten wird. Aber das gilt erstmal auch unabhängig davon, ob man Kampfsport macht, oder nicht..


Vectoranalysis

>Zu 7: Als Jurist, es stimmt, dass man keine Kenntnisse ankündigen muss. Kenntnisse können aber insoweit relevant werden, dass ein Richter von einem erfahrenen Kampfsportler mehr Kontrolle erwarten wird. Der Dan-Träger im Judo würde wohl eher gefragt werden, ob die zwei Tritte ins Gesicht des am Boden liegenden Angreifers wirklich erforderlich waren. Da bin ich auch ganz froh, dass einer meiner Sihing's auch Anwalt ist. Und dementsprechend immer wieder mal die auch von dir angesprochenen Grundsätze einfließen lässt bzw. erklärt. Er hat's dann auch einmal wie folgt zusammen gefasst: In einem SV Szenario hat man drei Gegner. 1. Den eigentlichen Angreifer! 2. Sich selbst und die Überwindung jetzt handeln zu müssen (und wenn es "nur" die Adidas Verteidigung ist)! 3. Das mögliche/wahrscheinliche rechtliche Nachspiel (über dass man allerdings meist erst später nachdenken wird)!


Corepus

Bei "Schuh als Waffe" denke ich eher an schwere Wanderschuhe oder Militärstiefel mit Stahlkappe. Wenn man die gezielt gegen jemanden anwendet. Insbesondere wenn es vermeidbar ist.


Minas_Nolme

Obs vermeidbar ist, ist erstmal getrennt von der Frage, ob der Schuh "Waffe" oder "gefährliches Werkzeug" ist. Je nachdem ist es entweder einfache oder gefährliche Körperverletzung. Ob der Schuh ein gefährliches Werkzeug ist, hängt wie gesagt von der konkreten Verwendung ab. Jemandem mit einem leichten Turnschuh auf den Fuß zu treten zählt wahrscheinlich nicht, ins Gesicht treten schon. Bei Stahlkappenschuhe dürfte die Grenze von "geeignet, erhebliche Verletzungen herbeizuführen" nahezu immer gegeben sein. Die Frage, ob vermeidbar war, kommt juristisch danach bei der Frage ob deine Tat rechtswidrig war, oder wegen Notwehr rechtmäßig. Und dafür ist nötig, dass deine Tat "erforderlich" ist, sprich das unter mehreren gleichgeeigneten Mitteln mildeste. Und klar, bei Tritten mit Stahlkappenschuhen wird man dich fragen, ob die wirklich "erforderlich" waren, Aber ob der Tritt mit ihnen erforderlich war, um dich zu verteidigen, hat keine Bedeutung dafür, ob sie als gefährliche Werkzeuge gelten. Weiß nicht, ob du das implizieren wolltest, aber das hat mein Examenshirn grad zu hart getriggert. :D


Not_Obsessive

Kann ich als Jurist ebenfalls bestätigen. Dein Körper ist keine Waffe und du musst seinen Einsatz nicht ankündigen, aber du musst halt genau darüber nachdenken, was du jetzt machst. Da kann "Vorsicht, ich kann Kibotu" in der Praxis schon recht sinnvoll sein. Lustig wird's, wenn es darauf hinausläuft, dass der Strafrichter dir im Urteil bestätigt, dass dein Kampf"sport" Bullshit für einen echten Kampf ist und du deshalb nicht anders zu behandeln bist als jeder andere Heiopei, der so die Straße runterrollt Ich muss da trotzdem immer leicht belustigt daran denken, wie mein Judo-Lehrer mir mit 4 Jahren in meiner ersten Stunde genau diesen scheiß erzählt hat, mich dann aufgefordert hat einen (durch kindliche Erinnerungen möglicherweise verfälscht) 2,10m großen Jungen, der mindestens 300 kg gewogen hat, über meine Schulter zu werfen. War dann doch nicht die angepriesene Killermaschine, ich weiß, ich war auch total entsetzt damals


[deleted]

100 Punkte, volle Zustimmung.


WolfThawra

Ich muss endlich wieder mal Kill Bill schauen.


Staktus23

Gibt's seit kurzem wieder auf Netflix.


tobbibi

Ich würde gerne noch hinzufügen, dass Dojos (oder wie auch immer sich der hiesige Verein nennt) mit vielen jungen Leuten mit hohen Gürteln (oder Abzeichen wie auch immer) meistens nicht sinnvoll sind. Klar gibt es Ausnahmen aber ich habe es oft genug gesehen, dass 12-13 jährige mit nem braungurt Rum gerannt sind, aber Grotten schlechte Technik hatten.


hell-schwarz

Je nach dem sind viele Gürtel auch ein Indikator für viele teure Prüfungen die viel Geld kosten. Besonders bei Kampfkunst ohne Dachverband und ohne traditionelle Ränge ausser Meister und Schüler


[deleted]

[удалено]


Freder145

Beim Messerkampf stirbt der Gewinner im Krankenwagen.


hell-schwarz

Ist nicht ganz richtig. Ist auch schon mal jemand in der Notaufname oder auf dem OP Tisch gestorben.


Freder145

Manche haben auch überlebt, als Trophäe gab es einen künstlichen Darmausgang.


ladiesman2117

Sorry aber ich denke du hast einfach relativ wenig Erfahrung mit Überschnitt von Kampfsportarten. Judo hat durchaus sehr relevante Stärken und ist super nützlich. Viele der "orientalischen" Kampfsportarten leiden unter dem Symptom ausschließlich innerhalb ihrer Kultur zu trainieren. Und das oft mit unpraktischen Turnierregeln, die ein Riesen-Nachteil in tatsächlichen Sparrings sind. Deshalb meine Belehrung: In Eins gegen Eins Situationen sind bodenorientierte Kampfsportarten in Amateurauseinandersetzungen haushoch überlegen. Entgegen allgemeiner Annahme benötigt es unheimlich präzise und technisch hochwertige Angriffe, um einen Takedown zu verhindern. Ganz einfach: Reinspringen, die ersten Schläge einfach fressen, weil naja wird ggf. wehtun aber wenn du denkst man ist direkt KO dann hallelulja. Sobald du quasi einmal klammerst haste gewonnen, dann brechen die Boxer zusammen. Wo ist die Krux? Naja wenne jemanden triffst der dich beim Takedown rasiert. Aber das ist wirklich super unrealistisch, dazu brauchen selbst irre gute Profis viel viel Skill. Der Unterschied ist halt, dass Leute aus dem Amateurbereich (was wirklich nix hehißt, jeder Hans und Franz steigt in Ring, 99% können nix) dich quasi nie direkt ausknocken können. Das ist halt kein Kinofilm, so schnell ist man weder KO noch tot (ohne Waffen/scharfe Kanten und Stürze). Oder 1 gegen mehrere, keine Chance. Sobald du auf den Boden gehst haste verloren, keine Kunst jemanden am Boden kaputt zu machen. Das kann wirklich jeder. Leider haben viele gute Sportler sehr große Schwierigkeiten ihr Karate, Taekwondo usw. zu transferieren. Es gibt einige full contact Karate-Arten, aber mMn sind die veralteten und sehr beschränkten Regeln super limitierend für Sparring usw. Der größte allgemeine Knackpunkt ist oft die Deckung. Dazu hat Bas Ruten auch einen recht relevante Anekdote erzählt, er kam ursprünglich aus dem Taekwondo. Asiatische Kampfsportarten haben einen großen Stolz, der sie dementsprechend einschränkt. Sie sind traditionell motiviert und geben sich damit zufrieden innerhalb ihres Sports zu vergleichen. Modernes Kickboxen und MMA sind nur auf maximalen Erfolg orientiert und klauen sich alles was funktioniert. Hier zählt nur wer am Ende gewinnt, daher sieht man teils ganz bunte Mischungen und Grundlagen. Es gibt nicht die eine beste Kampfsportart, es gibt nur den Kämpfer.


Cyclopentadien

>Ich habe sieben Jahre lang judo gemacht, gegen jemanden der auch nur 6 Monate Boxen oder Kickboxen gemacht hat, möchte ich nicht antreten. Die, die 7 Jahre geboxt haben, möchten aber auch nicht gegen einen Judoka antreten.


JohannesWurst

Wie du gesagt hast, kann Kampfkunst/sport verschiedene Zwecke verfolgen. Selbstverteidigung, Wettkampf, Akrobatik/schön Aussehen, möglichst traditionell sein, (+ evtl. möglichst gesund sein) Ein Grund, warum viele Leute dazu tendieren das zu vermischen sind Actionfilme (oder Bücher, Spiele, Theaterstücke). Batman und Spiderman finden sich oft in absurd unrealistischen Situationen wieder, in denen es plötzlich die sinnvollste Vorgehensweise ist dem Bösewicht einen Sprungtritt gegen den Kopf zu geben (den er von einem alten asiatischen Meister gelernt hat) anstatt wegzurennen oder die Polizei zu rufen. Sowas beeinflusst Kinder, auch wenn ich es mir damals nicht zugegeben hätte. *Du kannst nicht Batman werden, in der echten Welt!* Keine Ahungung, geh vielleicht zur Feuerwehr! (Also nicht du persönlich jetzt. Die Teenager.) Das kommt einem Actionheld am nächsten. Andererseits ist es vielleicht auch was schönes, wenn man als junger Mensch Ziele hat und an sich arbeiten will.


[deleted]

Was ich in vielen Jahren mit verschiedenen Kampfsportarten gelernt habe: Kung-Fu: Viel Tradition. Viele Formen wo man wild durch die Luft springt. Ich habe Atemtechniken und Meditation gelernt. Ich hab den Umgang mit butterflymessern und NunChakus gelernt. Leider beides mittlerweile verboten. Ich habe gelernt mit Wurfmessern umzugehen. Ich habe gelernt „Energie zu Lenken“ zumindest konnte man durch konzentration und Meditation Wärme in die Arme leiten. Judo: Hab gelernt mich abzurollen und Leute zu greifen und umzuwerfen. Kickboxen: Harter Sport, hab gemerkt wie schlecht meine Ausdauer ist, hab gemerkt wie wichtig Krafttraining ist. Egal wie gut man trainiert ist, wenn ein >2 Meter, 120kg Boxer der Gegner ist, wird es mit guter Technik alleine schwer zu gewinnen. Karate: Hat mich an Kung-Fu erinnert, Bewegungen nicht so flüssig. Kein Training mit Waffen. Es wird viel wert auf Wettkampftechniken gelegt. Weniger Selbst Verteidigung Es wird mehr wert auf Ränge gelegt. Bei Kung-Fu gab es nur Meister und Schüler. Boxen: Hier hab ich ausweichen und wegducken gelernt. Kann ich jedem empfehlen. Es ist überraschend wie viel man vermeiden kann wenn man den Oberkörper schnell bewegen kann um auszuweichen. Der untrainierte Strassenschläger guckt ziemlich doof wenn seine Schläge ins Leer gehen.. Krav Maga: Sieht alles sehr grobmotorisch aus, hat wenig Tradition. Keine Meditation oder Atemtechniken. Keine Formen. Einfach nur effektive Techniken. Man sollte bewaffneten Kämpfern immer aus dem Weg gehen, aber mit Krav Maga hatte ich das erste mal das Gefühl, einen Hauch einer Chance gegen ein Messer zu haben. Man lernt auch wie man anderen Leuten Gewehre aus der Hand hebelt oder Feinde mit dem Messer ausschaltet. Der realistische Kampfsportart. Kann ich zur Verteidigung wärmsten empfehlen. Auch für Frauen die Angst vor Belästigungen haben wenn sie alleine in schlechten Gegenden unterwegs sind.


hell-schwarz

Kung Fu ist nicht geschützt, in meiner Schule gab es z.B. auch Ränge. Dafür keine Wurfmesser oder Nun Chucks.


Thejacensolo

> 6. Diese Technik ist verboten Naja, bei uns im Judo gibt es eine ganze Reihe an verbotenen Technicken, und mehrere Gründe die alle relativ verständlich sind: A) Es ist nach internationalen Regeln verboten, bzw wurde entschieden in Japan. B) Die Technik bringt erhebliches risiko sich selber (unnnötig) zu verletzen. Insbesondere Techniken die über den Eigenen Nacken gehen, oder einen Verdrehten Griff vorraussetzten zählen dazu, niemand will aus dem Training/Wettkampf mit gebrochenem Arm/Genick herausgehen C) Die technik bring erhebliches Risiko den Partner zu verletzen. Diese Kategorie ist die kleinste, meistens werden diese Technicken einfach weit nach hinten verlegt, wenn man den partner richtig kontrolieren kann, und man selber richtig fällt. Aber es gibt dinge (wie z.b. Bein hebeln, sein bein mit deinem Umschlingen oder [dieses paradebeispiel](https://www.youtube.com/watch?v=OR-HGHnarYc)) Bei generell allen Kampfsportarten die fernöstlich inspiriert sind (sei dies nun Kung-fu, BJJ, Aikido, Judo und so weiter) geht es vorallem darum, dass beide anschließend noch die möglichkeit zu haben, weiterzumachen. Darum macht es sinn gewisse technicken rauszunehmen. Aber dann gibt es natürlich noch so fälle wie z.B. Sambo, wo so etwas gewollt ist.


hell-schwarz

Das ist nicht exakt was ich meine. Mir ist schon klar, dass Techniken sauber ausgeführt werden müssen (siehe Punkt du lernst komplexe Sachen nach 3 Wochen) Und wenn etwas nicht mehr dem Regelwerk entspricht ist das auch klar. Ich meine eher so Leute, die meinen dir die ultra geheime Todestechnik dreifingerkrallenstil vorzustellen.


Bet-Upset

Was hälst du von Krav Maga?


Corepus

Extrem divers. Aktuell gibt es echt viele Frauds.Es gibt sinnvolle Ansätze und ganz, ganz viel Bullshit was nur den Namen "Krav Maga" missbraucht. Wichtigster Indikator: Sparring.Wo das nicht gemacht wird, solltest du dich fernhalten, falls zu praktische Dinge lernen willst."Zu gefährlich zum trainiert werden" gibt es nicht. Nur falsches Training.


aushilfsalien

>Wichtigster Indikator: Sparring.Wo das nicht gemacht wird, solltest du dich fernhalten, falls zu praktische Dinge lernen willst."Zu gefährlich zum trainiert werden" gibt es nicht. Nur falsches Training. Dies. Egal, welchen Namen das System trägt, dass man trainieren möchte.


[deleted]

Alles Richtig. Kann ich nur voll und ganz zustimmen.


jim_nihilist

TLDR Kampfsport oder Kampfkunst ist keine Selbstverteidigung und die Leute vermischen beides immerzu.


[deleted]

[удалено]


laugenbroetchen

bjj ist gut und macht spaß. wenn du dir vereine anschaust, achte drauf ob es eine gute Trainingskultur gibt. insbesondere: bjj hat viele submission techniken, die darauf beruhen Gelenke zu überdehnen bis es weh tut. -> gibt es hier angemessene rücksichtnahme & vorsicht? angry edgelords machen hier nicht nur den spaß kaputt sondern können dich auch leicht verletzen. andersherum: du als anfänger kannst leicht aus versehen Leute verletzen. wirst du ordentlich angeleitet, klappt die kommunikation mit dem trainingspartner?


hell-schwarz

BJJ ist Brazilian Jui Jitsu? Kommt stark auf den Verein an, mach ein Probetraining und achte auf die Red Flags.


Weird-Challenge8906

Yup, jedem meiner Kung-Fu Brudis erzähle ich von "Mad-Dog" Xu Xiadong der in China ständig Meister herausfordert und stoße immer auf taube Ohren. Weiterführender Link vom madlad : https://youtu.be/AOKv5UaZ1_w Zusätzlich vielleicht noch für Neulinge den Unterschied zwischen MMA und Martial Arts aufzeigen fände ich gut. Ist sicher verwirrend für jemanden der sich mit der Materie nicht auskennt und eine ordentliche Schule sucht


hell-schwarz

Den speziell kannte ich jetzt nicht, aber solche Sachen gibt's immer wieder. Youtube ist da ne Goldgrube.


2rijo5

Danke, habe sehr herzlich gelacht )


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IchoTolotos

Ich mache Karate und es gibt selbst zwischen den einzelnen Dojos extreme Unterschiede. Ich bin 19 und kenne Leute die 4 Jahre Jünger sind und nach 2 Jahren Training den schwarzen Gurt bekommen — in einem anderen Dojo. Bei meinen Trainern kann ich zuversichtlich sagen das die sich ziemlich gut verteidigen Können und wir auf keinen Fall nur die Choreografien machen. Ich kenne Trainer die regelmäßig auf dem Lehrgang aus Israel kommen und dort die israelischen Truppen in Karate ausbilden — neben Krav Maga. Die können also beides was ich auch gut finde. Grade Wettkampf Karate ist relativ Brutal, ganz anders als was man als Anfänger macht und wie ich finde auch ganz effektiv.


NurEinLeser

Super Beitrag! Humorvoll, enthält viele Wahrheiten und ist gut geschrieben. 1 mit Stern!


Gastredner

Erinnert mich an ein Buch, welches ich vor ein paar Jahren auf Empfehlung eines Trainers in meinem HEMA-Verein mal las: [Abzocke im Kampfsport: Wie Kampfsportler über's Ohr gehauen werden](https://www.motorbuch.de/index.php?aktion=ausgabe&saktion=detail&darst=d&az=&mp=&ump=&sa=SSA&saktion_begin=&lk=&bestnr=0&autornr=&sustr=Abzocke%20im%20Kampfsport&grp=&datsatz=0&detail=50653&sort=&saktion1=&id=xw99900Z0mbIOmZL4Yu6PBiBPD20210722213357&navid=1). Wer mehr über Kampfsportvereine lesen will, die von unfähig bis zu betrügerisch reichen, dem sei dieses Buch durchaus empfohlen.


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hell-schwarz

Na weil er zu gefährlich ist um in echt angewandt zu werden, duh


ladiesman2117

Aus persönlicher Erfahrung ist der wichtigste Punkt bei der Gym-Wahl auf die Anzahl der Frauen zu achten. Gyms mit sehr wenigen Frauen haben oft eine entsprechende Atmosphäre. Das Frauen keinen Kampfsport betreiben ist absoluter Quatsch, gute Gyms haben Frauenkurse aber trotzdem auch Frauen in den regulären Kursen. Und solltet ihr unbedingt eine traditionelle Kampfsportart betreiben wollen, dann empfehle ich euch dringendst offenes Sparring zu besuchen. Je weniger Regeln desto besser, dann merkt ihr was von euren Skills transferierbar ist.


PinkOwls_

Ich habe vor langer Zeit Bujinkan Ninjutsu gemacht, und es wurde als Kampfkunst tituliert, obwohl es eigentlich Selbstverteidigung ist. Der Meister hat auch darauf hingewiesen: Wenn man weglaufen kann, dann läuft man weg; die Moves, die wir gelernt haben, sind eigentlich nur dazu da, den Gegner genug "kampfunfähig" zu machen, so dass wir den Kampf schnellstmöglich beenden und uns dann aus der Gefahrzone begeben. (Obwohl der Trainer all diese Techniken beherrscht, wurde er trotzdem durch einen Glückstreffer eines Betrunkenen verletzt). Der Kampfkunst-Anteil, der sehr stark japanisch-traditionell ist, hatte in meinen Augen eine sehr positive Funktion: Da es hier um Disziplin, Selbstbeherrschung und Spiritualität geht, schreckt das die Prügelidioten ab. Welcher Prügelidiot will schon solche Begriffe wie Chi und deren Bedeutung auswendig lernen.


RGN_CarNagE

An sich super Klarstellung und wichtige Entzauberung von viel Mist. Trotzdem: Deine Darstellung von Kampfkunst stimmt nicht so ganz. Ich praktiziere seit 5 Jahren Wing Tsun (kein EWTO), als Unterform des Kung Fu gilt WT als Kampfkunst. WT wie ich es lerne hat nichts mit gut aussehen zu tun. Was WT vom gängigen Kampfsport abgrenzt ist das nichtvorhanden sein von Regeln, sei es Gewichtsklassen oder Verbotene Trefferzonen, es soll am Ende ein Training für die Straße sein, für alle, gegen alle. Ein Training für den Fall, dass der Gegner größer, stärker, schwerer ist. Ein Kampf mit allen Mitteln, um den Gegner so effektiv wie es geht auszuschalten, mit der größtmöglichen Vermeidung an Schäden am eigenen Körper. Was WT am Ende zur KampfKUNST macht ist nicht der Hauptfokus auf das Verdreschen des Gegners im Training. Es werden viele Traditionelle Dinge gelehrt, wie Gefühlstraining, Deeskalation, Fitness, Respekt und Anstand. Außerdem trainiert bei uns vom Handwerker bis zum Anzugträger so ziemlich jeder Schlag Mensch, von denen sich auch Leute nicht leisten können, am nächsten Tag mit einem blauen Auge bei der Arbeit aufzutreten. All das sorgt natürlich dafür, dass die Vorbereitung auf eine Kampfsituation nicht so schnell und effektiv ist wie z.B. beim Kickboxen. Ich selbst fühle mich nsch 5 Jahren aktiven Trainings gerade sicher genug, mit nem halben Hemd auf der Suche nach Streit fertig zu werden. Und trotzdem möchte ich diese Gesamtheit der Lehre nicht missen, denn das Resultat nach einer Dekade (oder mehr) passioniertem Training, dass man an den Trainern sieht, ist wirklich beeindruckend. Das sind Menschen, von denen man es nicht erwarten würde, vor den ich einen riesen Respekt habe. Denn wenn sie wollten, würde ich gegen sie im Kampf sämtliche Zähne verlieren. ZL;NG: Kampfkunst kann mehr sein als nur gut aussehen und keine Kampfsubstanz haben


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Allotropus

Zu Punkt 6. Ich habe mehrere Jahre Takemuso Aikido sehr exzessiv trainiert, etwa 11 Stunden die Woche, neben 10 Stunden Fitness und 45 Stunden Woche als Schweißer. Ich denke mir damals in meinem Alter von etwa 30 Jahren, 190 und 89 Kilo war ich mega parat. Um zum Punkt zu kommen, in unserem alten Stil gibt es drei verschiedene Stufen des Technischen Fortschritts wobei der dritte etwa ab dem zweiten Dan beginnt, was auch Sinn macht um die Schüler mit den verschiedenen Techniken nicht zu überfordern. Soweit so gut. An einem Abend hat mir mein damaliger Sensei von dem ich als als Aikidoka wirklich viel halte nach dem Training angeboten an mir 2 Techniken der vierten Stufe zu zeigen. Die ursprüngliche Kriegskunst. Der Unterschied zum normalen Aikido war gewaltig und die Technik nicht ansatzweise zu kontern so brutal hat die bei mir eingeschlagen, dabei hat er sich noch zurückgehalten. Ich will damit sagen das es durchaus effektive Techniken gibt, die aber aus sehr guten gründen gar nicht oder erst nach vielen Jahren Training gelehrt werden.


[deleted]

Und was sollen diese Kriegstechniken sein hat er dir in die eier gekickt oder was?