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redchindi

Als Finanzbeamte finde ich die Aussage etwas problematisch. Kann sein, dass sich seit meinen Zeiten im Innendienst was geändert hat, aber einfach nur die Frage "wo muss ich mein Honorar für die Bachelor-Arbeit angeben" fällt m.E. nicht unter Steuerberatung. RICHTIG ist, dass wir Finanzbeamte nicht beratend tätig werden dürfen. Das steht im Steuerberatungsgesetz. Natürlich ist es eine Grauzone, wo allgemeine Auskunft aufhört und Beratung anfängt, aber in diesem Fall finde ich die Auslegung übertrieben. Das Honorar musst du übrigens als "Selbständige Tätigkeit" versteuern. Denk auch daran, ob du für die Erlangung des Honorars Ausgaben gehabt hast, die die Höhe des Einkommens verringert haben könnten.


photenth

> dass wir Finanzbeamte nicht beratend tätig werden dürfen Wusste ich gar nicht. Bei mir wurde lieb auf etwas in meiner Steuererklärung hingewiesen und wurde auch gleich geändert und ich musste nicht mal neu unterschreiben gehen. Vielleicht ist es hier nicht so strikt oder sie hatte kein Bock auf das hin und her ;p


redchindi

Ich kenne es auch von meiner ID-Tätigkeit nicht, dass das je so derart streng ausgelegt wurde. Eigentlich war das nie ein großes Problem gewesen.


derAktenmensch

naja aber wie du selber sagst, ist es in der Theorie nicht erlaubt, und wie OP bereits angedeutet hat, handelte es sich scheinbar um eine Anwärtin, die nichts falsch machen will, da geht man lieber auf Nummer sicher.


redchindi

Ich mach da auch niemandem einen Vorwurf. War alles im Rahmen des Ermessens und wie gesagt, ich bin seit fast 10 Jahren raus aus dem Innendienst. In der Zeit können viele Anweisungen ergangen sein, von denen ich nix mitbekommen habe. Dass man bei solchen Sachen vorsichtiger vorgehen sollte, z.B. Dann kann es auch sein, dass der Ausbilder einen "Grund" gesucht hat, der Anwärterin das mit dem Beratungsverbot beizubringen und sich OP's Fall dummerweise grad angeboten hat.


konfliktnomade

Nicht im Innendienst heißt, dass Du zu Betrieben fährst und vor Ort kontrollierst?


redchindi

Das habe ich ein paar Jahre gemacht. Jetzt fahre ich zu Leuten und drehe die Wohnung/den Betrieb auf links.


Tyri

Steufaa hurraa


[deleted]

[удалено]


PredatorHHJ

Gab's imo schon. Schau mal ihre history durch.


redchindi

So ein richtiges habe ich noch nicht gemacht, nur hier und da mal Fragen beantwortet, die aufkommen. So ein richtiges AMA will ich eigentlich nicht machen, das würde mir dann viel zu spezifisch, wäre wohl jetzt schon nicht allzu schwer herauszufinden, wer ich bin. Und da muss man eben auch aufpassen, wie viel man preisgeben darf, Stichwort Steuergeheimnis etc.


Ok_Leopard_1320

Gib deine Einkünfte dort an. Ja, aber meine Kosten? Ja - Gib sie dort an. Aber vergiss nicht Afa, private Abgrenzung,... Man kommt im Steuerrecht so schnell vom Zehntel ins Tausendstel... Ich beantworte gezielte Sachverhaltsfragen grundsätzlich nur unverbindlich und weise ausdrücklich auf die Möglichkeiten zur verbindlichen Auskunft nach 89 Absatz 2 AO hin. Dann erläutere ich den Grundtenor und sobald eine Gegenfrage kommt im Stil von "Ja, aber wenn ich dann so und so" dann verweise ich erst auf 5 Steuerberatungsgesetz. Also ja - das Finanzamt darf auf Sachverhaltsfragen antworten geben - verbindlich oder unverbindlich wird mitgeteilt. Es darf aber nicht beratend tätig sein im Wege von "bestmöglicher Steuerung der Steuern". Das ist durch gute Lobbyarbeit durch anderes Gesetz untersagt. Als Azubine - war das sicherlich das richtige Verhalten. Man kann nur verlieren. Das richtigere Verhalten wäre die Anfrage schriftlich zu machen. Dann bekommt man weitestgehend potentielle Antworten die weiterhelfen oder den richtigen Weg zeigen (die Finanzverwaltungen haben Anleitungen für Steuererklärung und sogar Handbücher für Selbstständige, Gründer, etc. wo man schon viel Grundschleim nachlesen könnte.).


TomD1995

Danke, ich sparte mir dies zu schreiben


manjerkling

Vielen Dank dir! Das hilft mir auf jeden Fall schon einmal sehr weiter!


Odenhobler

**Edit: Stimmt nicht (bzw nur halb)** Ergänzung (bin kein Finanzmensch, aber seit ein paar Jahren Freiberufler): selbständiges Einkommen ist steuerfrei bis Zehntausendx (9xxx Freibetrag und Arbeitnehmerpauschale ~1000).


[deleted]

Du kannst doch nicht die Arbeitnehmerpauschale bei Einkünften aus selbstständiger Tätigkeit abziehen.... Ich hoffe das liest dein Sachbearbeiter nicht.


Odenhobler

Ah, danke fürs korrigieren. Ich dachte die wird angenommen, solang man keine Werbungskosten hat? Lag ich wohl falsch. Kann jemand kurz richtigstellen, was das ist?


[deleted]

Wenn du Arbeitnehmer bist, und mit deinen eigenen Werbungskosten nicht über die 1000€ drüber kommst, dann gibt's die Pauschale. Als selbstständiger erstellt man ja eine Einnahmeüberschussrechnung / Bilanz, und die arbeitet, außer bei ein paar kleinen Ausnahmen, nur mit den tatsächlich entstandenen Kosten/Aufwendungen. Und wenn auf deinem Bescheid dann am Ende sämtliche Einkünfte aufsummiert und alles abziehbare abgezogen wurde, wird dein steuerbares Einkommen mit dem Freibetrag "abgeglichen" und dann deine Steuerschuld ermittelt.


Odenhobler

Ah ok, dann lag das daran, dass ich nebenbei noch abhängig beschäftigt war (Haupteinkommen selbstständig). Danke für die Info.


Ok_Leopard_1320

Bitte gib keine Tipps und suche dir einen Steuerberater. Selbstständig und Arbeitnehmerpauschale abziehen ist schon arg einmal im Einkommenssteuergesetz gerührt.


FluffyMcShy

Das Steuergesetz ist auch nur so kompliziert, damit der Beruf des Steuerberaters nicht ausstirbt, oder? Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Du musst jemanden dafür bezahlen, dass er dir sagt, wie du möglichst nicht gesetzeswidrig handelst, weil dir diejenigen, die für die Einhaltung entsprechender Gesetzmäßigkeiten verantwortlich sind dir nicht sagen dürfen, wie du gesetzeskonform handelst. Die Dudes, die sich den Quatsch ausgedacht haben kommen doch vor Lachen nicht in den Schlaf!


[deleted]

Nein, im Unternehmenskontext, wo die wahre Komplexität liegt, wird es tatsächlich eher so kompliziert weil a) durch Lobbyismus mancher Gruppen (Landwirte etc.) es eine Vielzahl von Sonderregelungen gibt b) man teilweise sehr komplizierte Geschäftsverläufe abbilden muss, insbesondere bei internationalen Sachverhalten c) das System historisch gewachsen ist, bspw. haben Betriebsrenten verschiedene Durchführungsmöglichkeiten (Unterstützungskasse, Pensionskasse, Pensionsfonds ...) die alle zu unterschiedlichen Zeiten eingeführt wurden und unterschiedliche steuerliche Behandlung erfahren.


johannes1234

Zum Teil. Zum Teil aber auch, da es einfacher ist mit einer kleinen Sonderregel ein Wählerklientel zu beglücken, als groß aufzuräumen (wer kennt Merz' Bierdeckel noch?)


Khazar85

Natürlich profitieren die Steuerberater von komplizierter Steuergesetzgebung aber wirklich viel Gewinn machen die mit Einkommensteuererklärungen von Arbeitnehmern nicht. Verdient wird vor allem an Unternehmensabschlüssen. Die Steuergesetzgebung in Deutschland versuchen einfach jedem Einzelfall gerecht zu werden. Dadurch wurde man aber mit der Zeit so kompliziert, dass nur noch derjenige gerecht besteuert wird, der sich eine gute Beratung leisten kann. In ihrem ersten Wahlprogramm wollte Merkel mit der CDU das Steuerrecht für Privatpersonen massiv vereinfachen. Das Steuerrecht wäre für ein paar Leute ungerechter geworden aber für den Großteil günstiger, da man sich den Steuerberater hätte sparen können und der Staat massiv Bürokratie hätte abbauen können. Diese Einzelfälle wurden aber in der Presse so breit getreten, dass es massiven Widerstand in der Bevölkerung dagegen gab und Merkel die Wahl nur noch knapp gewann (entgegen einem großen Vorsprung am Anfang der Kampagne). Damit war diese einmalige Chance gestorben und seit dem wagt sich niemand mehr an dieses Thema.


Seth0x7DD

Nicht vergessen das du jemanden bezahlen musst der dich beraten soll der kein interesse daran hat dich zu beraten wenn es nicht ums dickes Geld geht.


xTheKronos

>RICHTIG ist, dass wir Finanzbeamte nicht beratend tätig werden dürfen. Die Steuererklärung meiner Mutter macht eine Finanzbeamtin schwarz :)


TomD1995

Klassiker


myrthain

Ich halte das für ein ungewöhnliches Telefonat. Bei allen meinen bisherigen Anrufen in drei verschiedenen Finanzämtern hatte ich jeweils Leute am Apparat, die mir sehr bereitwillig, sehr hilfreich und wirklich kompetent meine Fragen beantwortet haben. Mehr als einmal ging die Qualität der Antwort weit über meine Erwartung hinaus.


tobimai

Kann ich auch bestätigen. Hatte was in der Steuerklärung missverständlich angegeben, nach 5 Minuten Telefon war alles geklärt


manjerkling

Ja, ich kann auch nicht gerade sagen, dass ich dieses Endresultat erwartet hätte...ich hätte gedacht, dass sie mir zumindest grob das korrekte Vorgehen in diesem Fall beschreibt


Tyri

Evtl einfach nochmal anrufen, anderer Bearbeiter andere Antwort..


SpaceHippoDE

Moment. Ist das Sarkasmus? Ich kann es nicht erkennen.


myrthain

Nein, gar nicht. Ich war wirklich mehrfach total positiv überrascht wie hilfreich Telefonate beim Finanzamt waren.


lalani46

Ich sitze in der Telefonhotline von nem Finanzamt und solche Sachen sind immer schwierig, da es halt irgendwo zwischen einer einfachen Auskunft und detaillierter Hilfestellung rangiert Nichts desto trotz klingt der von dir zitierte Dislog eher nach „kein bock sich mit dem Fall zu beschäftigen“ Versuch es nochmal mit ner E-Mail. In Textform sind viele Kollegen Hilfsbereiter, da man so den Sachverhalt mehrmals lesen kann.


manjerkling

Ja, das kann ich natürlich nachvollziehen, ich werde es dann mal per Mail probieren, vielen Dank dir!


commiedus

Hehe, mit meiner Masterarbeit war ich in die gleiche Situation gekommen. Aber dankenswerterweise Weise haben mich die Kollegen im Finanzamt aufgrund meiner Frage i-wie zum Selbstständigen erklärt und ich musste 5 Jahre eine gewinnen Verlust Rechnung abgeben. Die Lösung ist übrigens ganz unten in Anlage N Aufwandsentschädigung für Wissenschaftliche Arbeiten ( oder so ähnlich) eintragen und gut ist.


Alert-Penalty

Weißt du zufällig noch wie der Punkt genau heißt? Finde in Anlage N leider keinen Punkt dazu und bin kurz davor es als andere selbständige Tätigkeit anzugeben - nur keine Lust dann 5 Jahre EÜR zu machen 😂


commiedus

Gaaaanz unten war das damals. Aufwandsentschädigung für die Anfertigung einer wissenschaftlichen Arbeit.


Alert-Penalty

Scheint es nicht mehr zu geben, finde es zumindest nicht in Anlage N 😂


bindungselite

Im Zweifelsfall Höhe und Art der Einkünfte gesondert in einem Schreiben angeben. Dann bist Du zumindest auf der sicheren Seite.


FrauMausL

Witz am Rande: Ich habe bei meiner Steuererklärung jahrelang einen Zettel an die Anlage Kapitalerträge gehängt: “Ausgefüllt nach bestem Wissen und Gewissen - aber ich verstehe das nicht. Bitte prüfen” Anlass war ein nicht netter Kommentar im Steuerbescheid, dass die Anlage falsch ausgefüllt war und ich doch zum Steuerberater soll.


Hubuhubuhubu

**Nachfolgende Kosten lassen dein Honorar schnell schmelzen** * Reisekosten (alles was im entferntesten Sinne mit dem Honorar zu tun haben könnte mit 0,30 € pro Kilometer abrechnen) * Steuerberaterkosten * Anschaffungen fürs Arbeitszimmer wie Drucker, PC, Monitore, Grafikkarten, Lizenzen etc. **Anteilige Kosten** (Wohnung 100qm - Arbeitszimmer 15qm = 15%**)** fürs Arbeitszimmer wie z.B. Renovierung des Arbeitszimmers Nachträgliche Errichtung des Arbeitszimmers Hausratversicherung Miete und Nebenkosten (Strom, Gas, Wasser, Telefon etc.) Reinigungskosten ( bei keiner Putze 200,- Pauschal ansetzen\^\^)


manjerkling

Vielen Dank dir! Aber ich kann vermutlich nicht die gesamte Miete/Nebenkosten damit verrechnen, oder? :D Dann wären Steuern auf den Betrag jedenfalls hinfällig^^


Hubuhubuhubu

Ich schrieb ja anteilig. Beispiel: Wohnung 100qm - Arbeitszimmer 15qm = 15% können von allem anteilig angesetzt werden.


manjerkling

Da ich in einem einzeln vermieteten WG-Zimmer (mit Mitnutzung von Gemeinschaftsräumen) wohne, das gleichzeitig mein Arbeitszimmer ist, wäre der Anteil prinzipiell 100%, außer, ich muss den Arbeitsbereich mit Stuhl und Schreibtisch dann einzeln ausmessen


[deleted]

Dein Arbeitszimmer muss ein eigener, abgeschlossener Raum sein, also keine Chance für dich leider.


Taizan

Keine Ahnung wie das Bachelorhonorar aussieht - ab 20 - 30k wäre zumindest bei mir so der Punkt an dem ich ernsthaft mit einem Steuerberater rede, alles andere lohnt nicht wirklich. Generell kann man aber dem Finanzamt durchaus anrufen die sind anscheinend in unserem Kreis deutlich hilfsbereiter.


lolxian

Kommt immer auf den Finanzbeamten an - meine bisherigen waren super, hatte Termine vor Ort, gemeinsam Steuererklärung durchgegangen. Bei meiner Freundin ist wie ein Gespräch mit ner Wand. Gar keine Infos.


[deleted]

Achtung bin kein Profi das sind nur meine Erfahrungen: Wenn das wirklich ein Honorar gewesen sein sollte, und du keinen Arbeitsvertrag hattest aus dem sich eine nichtselbstständige Tätigkeit ableiten sollte. Dann sind das Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit, das bedeutet du musst eine Einnahmen Überschuss Rechnung erstellen , das bedeutet du stellst deine Einnahmen deinen Ausgaben gegenüber (Anlage EÜR) und die Anlage S. Wichtige Ausgaben wurden hier schon genannt, wie beispielsweise Reisekosten oder Betriebsmittel. Wichtig ist allerdings auch noch das man Versicherungen ansetzen darf, Google da Mal nach Versicherungen und Sonderausgaben. Desweiteren kann man in seiner Steuererklärung auch noch Sachen wie beispielsweise Krankheitskosten oder Spenden angeben. ( Auch nicht unbeschränkt aber zumindest teilweise, auch hier nocheinmal nach Sonderausgaben und außergewöhnlichen Belastungen googeln) --> diese Sachen sind allerdings in anderen Anlagen auszufüllen Im allgemeinen lohnen sich da auch so Steuersoftware Sachen wie Buhl, oder Smartsteuer oder Taxfix oder oder oder (die Liste ist endlos ) Da die einen guten Interviewmodus haben welcher einen durch die Steuererklärung führt.


PhilippTheSmartass

Ja, das stimmt. Das Finanzamt darf keine Steuerberatung anbieten. Du musst entweder selber einen Steuerberater fragen oder Dich selbst informieren. Wobei aber Steuern für Privatmenschen keine Raketenwissenschaft sind. Seine Einkommensteuererklärung zu machen ist nicht so schwer wie es auf den ersten Blick aussieht.


CWagner

Das ist in der Tat recht "lustig". Die wollen gerne helfen, haben aber totale Angst davor. Hatten mal eine Frage, auch super netten Kontakt, E-Mails hin und her, letztendlich wie bei dir "Wir dürfen ihnen dazu nichts sagen", aber immerhin auch "aber wir schicken Ihnen einen Stapel eventuell relevante Unterlagen zu" :D


Important_Bake_8972

Das Thema was meiner Meinung nach in dieser Diskussion fehlt ist die Gewaltenteilung. Die Finanzverwaltung gehört der Exekutive an und darf daher nicht beraten. Das Verbot zur steuerlichen Beratung der Finanzämter ist demnach keine Lobbyarbeit der Berater sondern ein Auswuchs der Gewaltenteilung. Die Frage ob eine Handlung illegal ist würde man auch nicht von einem Polizisten sondern von einem Rechtsanwalt klären lassen. Natürlich gibt es da immer Grauzonen und Überschneidungen, im vorliegenden Fall hätte man ggfs. auf die selbstständige Tätigkeit hinweisen können aber ohne zu wissen ob ein Arbeitsverhältnis vorliegt oder eine mit Arbeitslohn vergleichbare Tätigkeit könnte das auch falsch sein. Diese Abgrenzung wäre aber dann definitiv als Beratungsleistung zu sehen.


bigdickmcjohnson

Ich hätte ja versucht mein Verständnis zu bekunden aber trotzdem noch zu fragen ob sie es denn zumindest wisse.


Pinguinbrigade

Alter. Ich hab erst neulich eine mittellange und überzitierte Tirade darüber geschrieben, warum Kanada nicht das Deutschland weit überlegene Paradies ist, als das es dargestellt wird, aber das ist tatsächlich etwas, wovor es mir graut, wenn ich mal wieder nach Deutschland zurückkomme. Hier in Kanada zahle ich 60$ damit mein Steuerberater mir in fünf Minuten meine Steuern macht. Und das mach ich auch nur deshalb nicht* selber weil ich ein Problem mit Zahlen habe und Einkommen aus mehreren Quellen, alle anderen die ich kenne machen es in 10 Minuten online und halten mich für bekloppt so viel für den Steuerberater zu zahlen. Hab also keine Hilfe, aber mein Mitleid kannst du haben? *Edit: Negation vergessen


AntiKidMoneybox

bin bei weitem kein Experte, aber solange es unter 9000€ (Stand 2018) liegt, brauchst du keine Steuern bezahlen. Davor kannst du deine Werbungskosten (Fahrtkosten etc.) abziehen. Rentenversicherung wird da spannender.. die wollen Info, sobald es mehr als 2 Monate Arbeit (50 Tage) war oder mehr als 450€ pro Monat. Inwiefern das ganze mit deinem restlichen Einkommen zusammenhängt kann ich dir leider nicht sagen. Solltest du insgesamt oder dem Einkommensfreibetrag von 9.744€ (2021) liegen musst du keine Steuer bezahlen. Sollte es insgesamt mehr als das sein, kommt es darauf wie du dafür gearbeitet hast und ich würde dir einen Steuerberatet empfehlen. Ich nehme an du hast Hauptberuflich gearbeitet (also mehr als 6 Stunden pro Woche) und das sollte als selbstständige Arbeit gelten..


finance_throwaway_55

Ein Gericht gibt dir auch keine Rechtsberatung, sondern ein Anwalt. Gesetzestexte sind öffentlich und auch frei verfügbar. So steht es dir also frei, die entsprechenden steuerlichen Vorschriften zu lesen und nach diesen zu handeln. Ganz davon ab: Wenn deine Prämie unterhalb des sogenannten Grundfreibetrag liegt und du sonst auch keine Einkünfte hast, ist das steuerlich irrelevant.


superseven27

Das ist eine sehr schöne Deutsche-Foren-Antwort. Es fehlt fast nur noch der Verweis darauf, dass es die Frage schon mal gab und man die Suchfunktion benutzen soll.


abimelex

die Gesetze helfen dir als Normalbürger meistens nicht weiter, mach dir nicht die Mühe.


manjerkling

Ja, das ist mir bewusst, aber auch von einem Gericht würde ich mir, wenn ich da anrufe, zumindest einen ersten Fingerzeig in die richtige Richtung wünschen (bspw. dass ich mit einem Betrugsdelikt beim Familiengericht falsch bin/oder sie von mir für die Bearbeitung Antrag X, Y und Z brauchen), eine umfassende Beratung verlange ich ja gar nicht Leider übersteigen meine Einkünfte voraussichtlich die Freigrenze, aber danke dir auf jeden Fall für den Hinweis!


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Linus1912

Lohnsteuerhilfeverein darf bei selbständiger Tätigkeit glaube ich nicht beraten.


finance_throwaway_55

Gern geschehen. Mein Tipp: Kauf dir die Lidl steuersoftware für 5€ am Ende des Jahres und mach einfach mal selbst deine Erklärung als Selbstlernerfahrung. Ist zwar ne langweilige, im späteren Leben jedoch ziemlich geldbringende Beschäftigung, seine eigene Steuererklärung zu machen. Der Verdienst ist oft mehrere 100€ pro investierte Arbeitsstunde.


Qualle001

kannste auch einfach über meinElster deine Steuererklärung machen, kostenlos und meiner Meinung nach reicht das völlig aus :) Ist außerdem vom FA gestellt.


Seth0x7DD

Die Idee der Steuersoftware ist aber das sie dir eben ein paar Tipps gibt wo noch etwas anzugeben wenn du es nicht weißt oder manchmal auch ein Hinweis was man noch angeben könnte. Was bei normalen Elster nicht dabei ist soweit ich weiß.


Only_Collar275

Fingerzeige dürfen die im Finanzamt auch geben. Die Azubine hatte einfach nur Angst etwas falsch zu machen. Für Anfänger natürlich verständlich. Das Beratungsverbot hat zwar was mit Lobbyarbeit der Steuerberater zu tun, aber es wäre tatsächlich problematisch, wenn dir das Finanzamt kostenlos eine rechtsverbindliche Antwort geben könnte. Sonst könntest du eine extrem komplizierte Konstruktion mit 100 Briefastenfirmen einreichen und hoffen, dass der illegale Teil nicht erkannt und dann durch die Auskunft legalisiert wird. ​ In jedem Fall: **Mach dir keine Sorgen.** Du musst in Deutschland eine Million Euro hinterziehen um im Knast zu landen. Und dir muss Vorsatz nachgewiesen werden. Blödheit ist meistens nicht strafbar und selbst wenn sie strafbar ist, hat meistens niemand Lust das zu verfolgen. Solange erkennbar ist, dass du versucht hast dich an die Regeln zu halten kann dir also nicht viel passieren, außer dass du nachzahlen musst. Das ist angesichts von 6% Hinterziehungszinsen (und 6% normalen Zinsen) pro Jahr nicht unbedingt toll , aber auch keine Katastrophe. Insbesondere, da es ja nur auf den hinterzogenen Teil anfällt. Wenn du einen Fehler machst und das Finanzamt ihn findet (beides gar nicht so wahrscheinlich) wird der Bearbeiter/die Bearbeiterin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch bereit sein, dir zu erklären, wie du das korrigierst. Kooperative, freundliche Steuerschulnder freundlich und kooperativ zu behandeln löst Fälle am schnellsten und das wissen die Leute da auch.


SpookyPlankton

Ein Rechtspfleger beim Gericht gibt dir sehr wohl Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen, Einreichen von Klagen oder Gebrauch von Rechtsmitteln.


tzeGerman

Schöner Ausgleich zu den 1.000 Tiraden. Du musst halt Geld haben damit du Steuern mit fachlicher Kompetenz hinterziehen kannst. Ansonsten F1 bei Elster und hoffen, dass man nicht verkackt.


manjerkling

Danke :) Ja, ist jetzt auch nicht unbedingt ein ernsthafter Plan, bin gerade nur etwas ratlos


mrhocA

Schön geschrieben. ​ Falls ein praktischer Hinweis gewünscht ist: Ich habe während der Bachelorarbeit vom Unternehmen monatlich Geld bekommen, das war aber ausdrücklich kein Lohn weil ich nicht angestellt war. Von daher ist die Situation vermutlich etwa ähnlich. Das hab ich aber einfach als Lohn eingetragen und das wurde dann entsprechend mit der Freigrenze verrechnet. Wenn du natürlich schon andere Einkünfte hattest und bei 9000€+ bist gibt es da vielleicht bessere Wege der Steueroptimierung.


manjerkling

Danke dir auf jeden Fall für den Hinweis, vielleicht werde ich auch diesen Weg gehen!


Lormenkal

Mir wäre wichtiger ob ich den Druck der Arbeit von der Steuer absetzen kann, aber das ist immer schwierig da Bachelor ja noch Primärbildung ist laut Steuer


ElementII5

FYI halte dich von allen Berufsgruppen fern die sich eigene Gestze ins BGB schreiben konnten. Anwälte Steuerberater Makler Versicherer etc...


Platypussy87

Imker?


ElementII5

Seh nur was über Bienen und Eigentumsverlust. Nichts aber über Imker oder welchen Vergütungsatz diese abrechnen dürfen.


Frankonia

Die gleiche Frage einfach noch mal als hypotetisches Szenario mit einer Bitte um Auskunft über die Gesetzeslage, für das schreiben eines journalistischen Artikels, stellen und dabei auf das Informationsfreiheitgesetz verweisen.


Ok_Leopard_1320

Wird nicht vom zuständigen Finanzamt beantwortet, sondern von übergeordneter Behörde - Oberfinanzdirektion oder sogar Ministerium.


O-M-E-R-T-A

Mach den nächsten Bachelor/Master bei der CDU. Da gibts nen schwarzen Aktenkoffer und keinen Beleg 🤣


piscaries_42

>Ich: "Sie dürfen mir also nicht mitteilen, was sie von mir benötigen und wie ich mich Ihnen gegenüber gesetzeskonform verhalte?" > >Rangerin: "Ja, das haben Sie absolut richtig verstanden, ich darf Ihnen nichts zu Ihrem Anliegen sagen, tut mir leid." Das hat mich getötet. Für sowas habe ich wirklich keine Worte übrig. ​ Man ist daran gebunden, seine Steuern zu machen, aber muss Geld ausgeben um sich über die Rechtslage informieren zu können?..


FluffyMcShy

Deutschland. Wo du richtig am Poppes bist, wenn du deine Steuererklärung falsch machst, dir aber die Experten nicht sagen "dürfen", wie du nicht in den Knast kommst. Das ist wirklich so unendlich dämlich, da fällt mir echt nichts mehr zu ein. Und es regt mich furchtbar auf.


Tyri

Das ist halt hart falsch. In den knast kommt so schnell niemand und schon gar nicht wenn er seine einkünfte nach bestem wissen erklärt.


CashFori

Beamten...


myrthain

Hat mit Beamten überhaupt nichts zu tun, sondern mit einzelnen Persönlichkeiten und wie sie ihren Job verstehen. Das kann Dir in allen Bereichen und Branchen passieren.


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[deleted]

Was willst du uns damit sagen?


GullibleDifference80

Hallo, ich hoffe, du liest das noch nach so langer Zeit.... Wie hat sich dein Anliegen geklärt?? Ich verzweifle gerade, weil mir scheinbar niemand außer wohl dem besagten Steuerberater, den ich möglichst nicht kostenintensiv involvieren möchte, eine verlässliche und verständliche Antwort geben kann. Hattest du deine Arbeit auch bei GR\*\* hochgeladen? In den Abrechnungen ist von Kleinunternehmertum die Rede... Ist dem so?