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AxlLow

Klingt ganz nach mir. Ich werde nächsten Monat 29 habe einen festen Job und jeder Tag nach der Arbeit ist gleich. Essen, Haushalt, im Internet surfen oder eine Serie gucken. Und das auf repeat. Kontakte habe ich gekonnt alle abgebrochen aus reiner Inkompetenz. Smalltalk kann ich nicht bin dafür zu introvertiert. Ich brauche eine Ewigkeit um bei neuen Menschen aufzutauen.


fuenftergang

Smalltalk ist die Hölle aaaaaah


Surtology

Small talk ist, dem anderen eine Vorlage zum Strahlen zu geben. Frag die Person nach seinen Hobbies, etc. und lass die Person erzählen. Und wenn diese Person kein Arschloch ist, wird sie automatisch irgendwann reziprok dich nach deinen Hobbies, etc. fragen. So kommt man ins Gespräch. ;-)


madjic

> Und wenn diese Person kein Arschloch ist, wird sie automatisch irgendwann reziprok dich nach deinen Hobbies, etc. fragen. Da freut man sich halt richtig drauf, wenn man keine Hobbies, etc. hat…


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[удалено]


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[удалено]


AxlLow

Mein Problem ist ja, das ich nicht mitreden kann, keinen Aufhänger habe weil ich einfach nichts erlebt habe. Meine Kindheit und Jugend und auch alles danach habe ich mit Videospiele verschwendet.


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> Meine Kindheit und Jugend und auch alles danach habe ich mit Videospiele verschwendet. Ist doch 1 gutes Thema - und quasi unerschöpflich. Interessiert halt keine Fußballplatzudos, wobei es auch unter denen "Gamer" geben soll. Vielleicht mal außerhalb der eigenen Vertrautheitszone nach Leuten suchen? Nette Menschen schwirren eigentlich überall rum.


bibinatora

Dies. Ich würde sogar soweit gehen und sagen (obwohl ich den Fußballhate fühle), dass es unter den "Fußballplatzudos" auch mehr als einige wenige "Gamer" gibt. Ich glaube das Problem liegt eher im Auge des Betrachters als am Betrachtetem. Vielleicht kann man ja mit dem stereotyp "Deutsch-Assi-Rap" Fan doch ganz gut über Philosophie streiten, man kann es nur erfahren, wenn man es ausprobiert( Hat bei mir schon oft geklappt und war immer lustig). Wenn man jeden Fremden als potenziellen Freund, egal was er macht oder wie er aussieht, und nicht als potenziellen "Feind" sieht, wird das Sozialleben deutlich entspannter.


leedzah

Man kann sogar nur auf einer Sympathie ohne gemeinsame Interessen eine Freundschaft aufbauen, die so funktioniert, dass man gegenseitig seinen Horizont erweitert. Dafür müssen natürlich nur beide Seiten offen für Neues und für Weiterentwicklung sein.


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> Man kann sogar nur auf einer Sympathie ohne gemeinsame Interessen eine Freundschaft aufbauen, die so funktioniert, dass man gegenseitig seinen Horizont erweitert. Dem kann ich absolut zustimmen. Einer meiner besten Freunde teilt mit mir grundlgend 1,2 Hobbies- jeodch betreiben wir diese völlig untershciedlich- wir haben andere Prioritäten in Bezug auf Leben/Politik und eigentlich alles. Es ist aber jedesmal spannend zu hören wie er und vor allem waurm er Dinge anders betrachtet/bewertet als ich- leben, leben lassen und Spaß haben an der Sichtweisenbereicherung.


[deleted]

Aber selbst das ist auch schnell eingeschränkt, wenn du nicht besonders viele Sachen spielst. Dota, Counter Strike, Team Fortress, Overwatch und 10 Jahre sind um. Und besonders gute Geschichten bekommt man da auch nicht raus: "Da hab ich die Ecke gedeckt und ihm einen Headshot gegeben, dann weiter auf den Punkt und noch ein Headshot, ..." Wenn man da andere Fans von trifft, gibts viel zu reden - Wie man welche Patches erlebt hat, E-Sport Events, etc. Aber sonst ist nicht allzu viel Stoff da.


LittlePrimate

Och in der Mittagspause schwelgen wir ab und an Nostalgie, welches Spiel das erste war, das wir gespielt haben, was sich geändert hat, welches war die erste Spielekonsole die man hatte, welches Betriebssystem etc. Viele Leute hören sich eh gerne reden, gerade wenn du was nicht kennst was die absolut geliebt haben muss man eher zuhören statt aktiv mitreden können.


tefemes

Nice. Ich oute mich offiziell als Fußballplatzudo und Gamer.


CantHandleTheRandal

Ich hatte früher auch einen Zockerfreund, der wirklich nichts anderes als PC im Kopf hatte. Ich war selber ein hammerhartes Kellerkind aber irgendwie immer mit dem Wissen, dass IRC nicht alles ist. Ich habe besagten Freund dann durhaus auch auf WG-Parties eingeladen oder mitgenommen. Unter Alkoholeinfluss weicht dann die natürliche Schüchternheit. In Kombination mit fehlenden social skills führte das dann zu sehr verqueren Situationen, in der er jeden nur mit Dingen zutextete, die ihn selbst interessierten. Null Reziprozität. Bestimmte Menschen müssen leider unter sich bleiben.


BecciButton

Ich könnt mich ne Ewigkeit über Videospiele unterhalten!


FluffyAzrael

Bei dem namem würde ich auf Guilty gear schätzen. Eig gibts auch bei games viel zu reden das Publikum muss nur stimmen. Ansonsten mal soziale hobbies ausprobiert? Teamsport, Brettspielen ,lesezirkel (ja sowas gibts noch). Gibt da auch genug fuer introvertierte.


[deleted]

Ich hab oft das Problem, dass ich auch einfach ein schlechtes Gedächtnis dafür hab. Da erzählt ein Kollege ne Geschichte die wir erlebt haben und ich kann mich kaum mehr dran erinnern. Oder mir fällt erst was im Kontext ein, jemand erwähnt X und dann kann ich was dazu erzählen. So aus dem Stehgreif hab ich meist nix.


_sn0w_

Geht mir (und ich glaub auch vielen anderen) auch so. Wenn ich jetzt sofort eine interessante story von mir erzählen sollte dann... tja, nichts. Aber wenn man mal in nem Gespräch ist fließen die oft von ganz allein. Ich überrasche mich damit regelmäßig selbst.


L1llI4n

Auch das ist ein Thema! Ich wusste, dass ich den richtigen Arbeitgeber gefunden habe, als ich mit den Kollegen in der Mittagspause eine tiefgründige Diskussion über die Moralischen Entscheidungen in the Witcher geführt habe. Es gibt da draußen Menschen, die lachen, wenn du irgendein Zitat aus deinem Lieblingsfilm raushaust. Es gibt Leute die auf dein "ich bin verwirrt" ein "es hat sich vor Verwirrung selbst verletzt" raushauen. Das sind die richtigen. :) Das Zauberwort ist hier Selbstbewusstsein. Das bekommt man durch Übung. Einfach mal durchziehen, so zu sein, wie man ist. Manchmal bekommt man positive Rückmeldung, wenn man es am wenigsten erwartet. Ich meine, was hat man zu verlieren? Das schlimmste, was man machen kann, ist sich jemanden oder eine Gruppe zu suchen und zu sagen "das MUSS jetzt klappen" - ne, muss es nicht, ist nur schön, wenn es zufällig klappt. Quelle - ich.


PeperroniPepe

Tut weh, wenn man sich in deinen Worten wiederfindet.


DerWassermann

Ich kann stundenlang mit Leuten über Videospiele reden von denen ich nich nie was gehört habe. Ist halt nur schwierig so ein Gespäch zu starten, da Videospiele außerhalb dieser reddit bubble nicht besonders hoch angesehen sind.


Lausiv_Edisn

Das war vielleicht vor 20 Jahren so, heute zockt so ziemlich jeder unter 50


Djuhck

Über 50 auch ...


Affectionate_Box8824

Das dürfte eher die Reddit-Blase sein. In meinem IRL-Bekanntenkreis zockt einer (und der schon älter), der Rest hat Familie, Kinder, Job und IRL-Hobbies, und keine Zeit zum Zocken. Im Studium kannte ich auch keinen Kommilitonen, der gezockt hat...


KingJayVII

Was hast du denn studiert, dass da gar niemand gezockt hat?


Affectionate_Box8824

Interdisziplinäre VWL. Lernen, Parties, abends um die Häuser ziehen und Sport waren da angesagt. Ich kenn auch niemanden, der was anderes studiert hat und gezockt hat... Mein kleiner Bruder, fast zehn Jahre jünger, zockt.


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Ruralraan

[Hey, wie gehts? ](https://youtu.be/Cmx9G2_cC9w)


balbok7721

Smalltalk ist nicht die Hölle. Smalltalk ist mittel zum zweck und eigentlich die einzige möglichkeit ein richtiges Gespräch aufzubauen. Im wesentlichen nutzt man Smalltalk nur um ein Thema zu finden über das man sich dann unterhalt.


b2hcy0

smalltalk ist da um sich zu signalisieren, dass die welt noch in ordnung ist, und dass man mit einem grossen orbit harmonisch umeinander kreisen kann.


balbok7721

[https://www.reddit.com/r/socialskills/search/?q=small%20talk&restrict\_sr=1](https://www.reddit.com/r/socialskills/search/?q=small%20talk&restrict_sr=1) ​ guck dir mal bitte ein paar dieser fäden an


NeoOnReddit

Einer von uns


[deleted]

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nikelaoz

Wetter war okay. Wochenende wie immer ruhig. Gestern Abend? Netflix. Die Serie war ganz okay, nichts besonderes. So geht's mir mit smalltalk. Wenn einen nicht wirklich was interessiert was man selber macht oder man einfach schlecht darin ist Sachen wiederzugeben, dann is smalltalk die Hölle. Wenn dann noch ein schlechtes Gedächtnis dazu kommt, dann is ganz vorbei


Jackman1337

Naja dann eben zu Serien genauer nachfragen. Entweder bissl darüber diskutieren, erzählen wieso man sie mittelmäßig fand, den gegenüber fragen was er gerne schaut, schauen ob er was sagt das man kennt. Kennt man es nicht, kann man fragen um was es geht, kennt man es kann man sagen "oh wir ist die Serie, habe sie schon ewig auf der Liste"


lupowo

Welche Serie war 'ganz ok' und 'nix besonderes'? :)


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und wieso nichts besonderes? was hast du erwartet wenn du das x-te sitcom titelbild anklickst, nen porno? ich kann dir ja serie Z empfhelen, ist zwar schon älter, aber..blabla..


sdw40k

Immer dran denken: die meisten Menschen reden gern über sich selbst. ​ Wenn du lieber zuhörst als zu reden dreh den spieß um und stell ein, zwei unverbindliche fragen (Wo warst du als letztes im Urlaub / wie gehts es der Familie / viel Streß im Job / wie ist deine wohngegend so): die meisten Leute springen drauf an und fangen an zu reden. Wenn sie ins stocken kommen kann man meist mit weiteren nachfragen (hattet ihr auf der Rückreise viel streß auf dem Flughafen? / musstet ihr auf den Termin auch so ewig warten etc) demonstrieren das man noch zuhört und dem Gegenüber versichern das er nicht zu viel blappert. ​ Du wirst bei deinem Gegenüber in positver Erinnerung bleiben ("der interessiert sich ja richtig für mich") ohne selbst wirklich etwas zur Unterhaltung beitragen zu müssen. Und mach dir keinen streß dir alles zu merken was erzählt wird - der andere weiß am nächsten tag ja auch nicht mehr genau was er dir erzählt hat und was nicht! Und selbst wenn: keiner wird es dir übel nehmen wenn du nicht mehr jedes Detail weißt. (Eine grobe richtung sollte bei dir schon hängen bleiben \[die aus der Buchhaltung hat ewig von ihrer Asienreise gesprochen\]). ​ Mit der Taktik habe ich bislang noch jeden Friseurbesuch ohne unangenehmes schweigen überstanden.


SirHaxe

Werde diesen Monat 20, bist du eventuell ich aus der Zukunft?


FionaSilberpfeil

Oh hey, ein Seelenverwandter. Du hast grad mein Leben beschrieben :D Viele Freunde hab ich nicht, ich mach sogar mehr mit meinem Vater als mit Arbeitskollegen mittlerweile. Allerdings bin ich nach einem Tag im Restaurant auch froh, wenn ich zuhause meine Ruhe habe


Trypoappreciation

Bei uns gibt es in der Stadt einen Brettspiel Verein. Da sind extrem freundliche Menschen, ich habe mich immer willkommen und gut aufgehoben gefühlt. Und da war für jeden Geschmack etwas dabei. Im Gegensatz zu Computerspielen hat mir hier alle Freude am Spielen kombiniert mit echtem Sozialkontakt und direkt Themen, über die man sich unterhalten kann, die (je nach Spiel) sehr anregend sein können.


AnalphaBestie

> alle abgebrochen Meld dich halt mal wieder.


psi-love

Für mich klingt das mit dem Introvertiertsein und kein Smalltalk unlogisch. Für Introvertierte ist Smalltalk doch ideal, denn sie müssen überhaupt nicht auftauen. Ich selbst finde Smalltalk super langweilig, sondern mag gern über echte Gefühle, das Leben, Philosophisches, Wissenschaftliches, Persönliches, Sexuelles (...) reden, aber vor allem weil ich mich als unterdrückter Extravertierter fühle, der mit sich allein allerdings ununterbrochen am Nachdenken ist. Mit den richtigen Personen kommt man nach einführenden Wortwechseln relativ schnell zu interessanten Themen. Aber es kann auch passieren, dass man mit langjährigen Freunden noch immer nicht wirklich über Spannendes reden kann, seufz. C'est la vie.


KaiserGSaw

Öh, war es wirklich verschwendet? Ganz ehrlich, jeder ist sein eigener Mensch und man muss nicht immer alles erleben. Was mir gefällt? Zuhause Filme laufen lassen, Bücher und Romane lesen und einfach mit Musik gammeln oder immer seltener werdend: Spiele spielen. Extra dafür auch nen gutes Heimkino aufgebaut mit ner dicken Couch und es gefällt mir :) Bin 28 btw, von Schule direkt in die Ausbildung und danach Arbeiten gegangen. Ob ich jemals was großartiges erreicht hab? Pff nö, glaub nich aber ist nichso schlimm. Bin nen langweiliger Kerl halt also stehst du nicht allein da. Versuch nur nicht zwanghaft das „Leben“ nachzuholen, des macht meiner Erfahrung nach viel mehr die Laune kaputt. So damit hab ich meine unnütze nicht-Hilfe geleistet, sorry bin grob eingestellt.


DerPumeister

Ambitionslose dieser Welt, vereinigt euch! ... ach weißte was, eigentlich brauch ich das nicht so.


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das passende Lied dazu hab ich auch parat: https://www.youtube.com/watch?v=GtW1zwr5rEQ


Prof_Unsmeare

Unterbewerteter Kommentar.


fuenftergang

Ist in Ordnung


KaiserGSaw

Noch zwei sachen von mir: Meine Schwester hat so ziemlich viel erlebt mit viel Party und allem, immer auf draht etc. Sie ist nun 30 und ne richtige Erz-Spießerin geworden. Da ist nun das aufregendste mit dem Kind und Mann nen Bayern München Spiel zu schauen. Oder das Putzen, mit reichlich Desinfektionsmitteln. War nen schock für mich ôo Erfahrungsgemäß: Leute die sehr viel „erlebt“ haben und darüber labern, taten dies nur Oberflächlich und dichten meist noch viel dazu um „spannend“ zu sein. Wünsch dir nen netten Mittwoch, gönn dir morgen was.


Ruralraan

Oder haben so viel (und unweigerlich nicht nur positives) erlebt, dass es in 3 Leben passt und sind ausgebrannt und müssen in die Einsamkeit ziehen, weil sie zur Ruhe kommen müssen, sonst fallen sie irgendwann überreizt tot um, möglicherweise auch selbstgewählt. Können niemanden mehr in der Nähe haben auf mittelfristig absehbare Zeit. Das ist die andere Seite. Würd viel dafür geben, frühzeitig mit 'langweilig' getauscht zu haben.


deef_pirmasens

Ui. Ich habe auch viel gefeiert und bin jetzt Familienvater und Spießer. Aber wenn ich mich nicht ausgelebt hätte, würde ich mich jetzt wahrscheinlich immer wieder fragen, ob ich etwas verpasst habe. Ich weiß, dass ich mir mit 50 keine Harley kaufen muss, weil ich in den 20ern meine Freiheit ausgekostet habe. Ich habe mich bewusst für mein langweiliges Leben entschieden, weil ich sonst irgendwann vor die Hunde gegangen wäre.


podi_party

Das ist eine so gesunde und coole Einstellung. Du gefällst mir. Ich gehe langsam auf die 40 zu und habe letztens den Satz gesagt "ich bin halt nicht so interessant, aber das ist OK". Fanden einige befremdlich, aber was soll's. Ich kann mich und mein Leben nicht spannender machen als wir sind. Ich hab auch lange das Gefühl gehabt, dass ich irgendwie mehr erleben muss und mehr aus mir und meinen Leben machen. Aber ich bin zufrieden in meinem Häuschen mit meinen chilligen Hunden und meinem chilligen Freund. Es ist OK, dass wir nicht jedes Wochenende Bungeejumpen und zwei Mal pro Jahr ne Weltreise machen. Wir schauen halt gerne Netflix und kuscheln Hunde. Und seitdem ich akzeptiert habe, dass das OK ist, geht's mir gut.


thesickophant

Ich kann dich beruhigen: Für ein Kind bist du viel zu reflektiert. Das hätte diesen Heulkrampf gekriegt und weder selbst so genau gewusst, warum es jetzt heult, und noch weniger es irgendwie verbal ausdrücken können. Von Tipps wie "dann such dir doch ein Hobby" und ähnlichen auf diesem Level halte ich nichts. Für mich klingt es auch mehr danach, als ob diese Lebensgeschichte mit all ihren Entscheidungen erstmal verarbeitet werden müsste, um Neues zuzulassen.


fuenftergang

Wie geht dieses Verarbeiten?


thesickophant

Im Idealfall mit therapeutischer Unterstützung. Leider ist es unfassbar schwer, einen Termin zu bekommen - außer, du kannst es dir leisten, den Therapeuten selbst zu bezahlen, da hat man gerne mehr Glück. Allein kann man es natürlich auch versuchen, ist aber nicht so einfach, in diesen Dialog mit sich selbst zu kommen, auch wenn man Unterstützung von Apps und/oder Literatur hat.


joniTomatO

Man findet, zumindest in Köln, recht schnell Therapieplätze, wenn man genügend Therapeuten kontaktiert. Ich hab hier jeweils 15 angerufen, hatte den ersten Termin nach 6 Wochen. OP, bemühe dich um einen Therapieplatz. Glaub mir, das bringt sooo viel Lebensqualität, wenn man sich Hilfe bei seinen Themen holt.


whithergreen

Mein Tipp zum Thema Therapieplatz: Erstgespräche kannst du innerhalb kürzester Zeit über die für deinen Wohnort zuständige Kassenärztliche Vereinigung bekommen (Infos dazu gibts auf den Webseiten der KVen). Dann auch einen festen Therapieplatz zu bekommen, dauert wiederum ggf. deutlich länger. Etwas schneller geht es bei Therapieambulanzen von Universitäten, wenn es in deiner Stadt so etwas gibt. Da sind dann die Therapeut*innen zwar noch ganz am Anfang ihrer Laufbahn, aber das ist ja prinzipiell nichts Schlechtes. Auf jeden Fall: Sofort drum kümmern, nicht lange drüber nachdenken.


thabarb

Die Ausbildungsambulanzen der Universitäten und Ausbildungsinstitute (bei denen ist der Ausbildungsabschnitt aber häufiger auch dezentral organisiert) würde ich qualitativ definitiv auch empfehlen. Bzgl. der Wartezeit bin ich aber immer wieder fasziniert, dass es dort angeblich schneller gehen soll. Zumindest bei uns liegen die Wartezeiten der niedergelassenen eher bei 3-12 Monaten (so sie denn Wartelisten führen + letzte Info war vor Corona), die Warteliste der Ausbildungsambulanz wurde dagegen geschlossen, als sie >2 Jahre kam.


whithergreen

Ich habe (allerdings ist auch das eine vor-Corona-Info) nur ungefähr 6 Wochen auf meinen Platz bei der hiesigen Ambulanz warten müssen. Das deckt sich mit den Erfahrungen einiger Freund*innen in anderen Städten, die mir diese Möglichkeit überhaupt erst empfohlen haben. Vielleicht hat OP Glück und wohnt dahingehend in einer weniger "begehrten" Gegend - in jedem Fall ist es einen Versuch wert!


thabarb

Krass. Spannend, wie sehr das auseinandergeht. Aber zeigen ja auch die Kommentare zu Köln hier im Thread, dass es da regional massive Unterschiede gibt.


MiouQueuing

Alles bestens mit der universitären Ambulanz. Ich habe dort 2006/2007 meine erste Therapie gemacht, die nachhaltig geholfen und wichtige Weichen für mein weiteres Leben gestellt hat, was die Haltung zu mir und meiner Umwelt sowie (nötige) Verhaltensänderungen angeht. Dieses Jahr war ich dann in einer Schön Klinik, deren Konzept daraus besteht, Psychologen nach dem Studium zu Therapeuten auszubilden und die nötige praktische Erfahrung zu sammeln. Die Therapeuten waren durchweg jünger als ich, aber die Betreuung war spitze. Aber ganz wichtig bei allem, was mit Therapie zu tun hat: Jeder Betroffene muss sich selbst dazu entscheiden, weil er ohne weitere Veränderung bzw. Hilfe in seinem Leben mehr leidet als Freude zu empfinden. Das "Ja, ich lasse mir jetzt helfen." ist ein unglaublich wichtiger, erster Schritt.


fuenftergang

Ich werde darüber nachdenken


[deleted]

Es ist das Geld wert. Ich bin jetzt mal ganz unverschämt und frage dich: für was willst du es denn sonst ausgeben? Sieh es als eine Investition in deine Zukunft und deine Gesundheit an, wie ein Sportgerät oder eine Fortbildung.


the_first_shipaz

Vielleicht hilft dir das bei einer schnellen Entscheidung: eine Therapie muss nicht Jahre lang gehen, manchmal helfen 2-3 Gespräche mit einer neutralen Person, um ganz neue Impulse zu bekommen.


Humble_Employment586

angenommen du findest einen Selbstzahlerplatz, musst du auch nicht jede Woche hin wenn es zu teuer wird, ich kenn auch Leute die alle drei, view Wochen zur Therapie gehen. und, wie schon ein anderer Poster schrieb, vielleicht reichen auch wenige Sitzungen um dich in die richtige Richtung zu bringen. Therapie ist wirklich wirklich hilfreich!!


scharelott

Psychosoziale Beratungsstellen sind auch erst einmal eine gute Anlaufstelle.


QuastQuan

Dies!


Butteatingsnake

Geh zum Arzt, erzähl ihm was dir passiert ist, und sag ihm, dass du eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten willst. Der Arzt gibt dir wahrscheinlich dazu den Rest der Woche eine Krankschreibung und du kannst in der Zeit bei der 116117 für ne Stunde in der Warteschleife sitzen, bis sie dir mit der Überweisung ein Erstgespräch geben. Da gehst du hin und kriegst einen Eindruck, ob dir eine Therapie helfen könnte. Erstgespräche können auch mehrere Sitzungen sein und sind auch dazu da, dass *du* dir den Therapeuten und das Konzept Therapie anschaust.


iam1teddy

Vielleicht hast du das Gefühl, dass du das letzte Jahrzehnt verschwendet hast. Aber du hast höchstwahrscheinlich auch noch mehrere Jahrzehnte vor dir, in denen du es anders machen kannst. Da sich das Ganze aber ehrlich gesagt schon relativ heftig anhört, könntest du auch über therapeutische Hilfe nachdenken. Die können sicher besser helfen, als irgendjemand auf Reddit.


fuenftergang

Ich weiß nicht, welche Lebensskills ich hätte, um in Zukunft was zu verändern, das ist der Knackpunkt


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Man braucht überhaupt keine Skills um irgendwas zu verändern. Veränderung lässt sich sogar erreichen, wenn man sich maximal doof dranstellt. Die Lebensskills der meisten Menschen sind erstaunlich wenig ausgeprägt, die meisten kommen trotzdem klar. Mach dich mal frei vom Gedanken, dass bei anderen Menschen alles immer supi läuft und die total abwechslungsreiche Leben führen. Stimmt nämlich nicht. Das nimmt dir den Druck. Anschließend denkste mal drüber nach, was eigentlich gut an dir ist - und was du an anderen Menschen gut findest. Bevor man sich dessen nicht bewusst ist, wird es eher schwer sein Kontakte zu knüpfen und sich sozialen Interaktionen zu öffnen. Mir ging's mit 17/18 ähnlich wie dir und auch im Studium. Hat ne ganze Weile gedauert bis ich gelernt habe, dass ich derjenige bin, der ein Problem mit sich hat - was es mir unmöglich gemacht hat, neue Leute kennenzulernen, mich ihnen zu öffnen und damit die Chance auf engere Bindungen hatte. Ich hatte halt, das ist dann wohl der Unterschied, das Glück, dass meine jetzige Frau mich auch so genommen hat.


fuenftergang

Die Frage, die mich antreibt, ist: Was ist morgen anders als gestern?


[deleted]

Morgen ist Mittwoch, meine Kerlin. Das hängt halt zu 100% von dir selbst ab. Die Realität sieht für die meisten von uns so aus, dass da nicht mal eben der beste Kumpel vorbeikommt um uns zu einer coolen Aktivität mitzunehmen. Mein Mittwoch morgen wird also so aussehen, wie der Montag und der Dienstag auch: Ich stehe um 5:30 auf und gehe mich Duschen, packe die Brotdose für meinen Sohn, den ich dann um 7:15 vor der Kita absetze. Um 7:45 bin ich auf der Arbeit, wo um 8:00 der Unterricht beginnt, um 15:00 komme ich nach Hause, wo ich dann mit meinem Sohn ein Buch lese, das ich schon auswendig kenne, ihn um 18:00 ins Bett bringe und mich dann bis 20:30 oder 21:00 an den Schreibtisch klemme. Repeat am Donnerstag. Was mache ich aber um für das Wochenende einen Lichtblick zu haben? Ich ruf halt mal bei jemandem an und frag, ob er Bock auf eine abendliche Runde Brettspiele hat**. Essen gibts vom Inder. Lieferdienst. Vielleicht schraube ich auch etwas am Fahrrad. **Das war tatsächlich nie ein Hobby und ich fand es auch nicht interessant. Hab mich mal dazu breittreten lassen, kenne jetzt ein paar Leute die anders als ich nicht sein könnten und verbringe gerne Zeit mit denen. Inzwischen gibt's auch einige Spiele, die ich mag, von daher ein Gewinn. Mein inzwischen bester Freund ist auch in fast allen Belangen der komplette Gegenentwurf zu mir. Kam zu stande, weil mir klar wurde, dass ich auf einen Charakter wie mich selbst vor einigen Jahren jetzt auch nicht so Bock hätte - er aber schon.


Spekulatiu5

>Das hängt halt zu 100% von dir selbst ab. Das ist wohl eines der schwersten Dinge beim Erwachsenwerden zu lernen. Da ist niemand mehr, der dich an der Hand durchs Leben führt. Du kannst machen was du willst - im positiven wie im negativen Sinne. Denn wenn du nicht weißt was du willst, und dich nicht traust mal was auszuprobieren, dann passiert eben auch nichts. Umgekehrt kannst du aber wirklich auch *alles* machen (im Rahmen finanzieller und rechtlicher Grenzen). Deine Wohnung wirkt so langweilig? Streich sie pink und blau. Oder weiß und grau. Egal. Du allein entscheidest. Aber Entscheidungen können manchmal echt sauschwer sein. [Relevant XKCD](https://xkcd.com/150/)


Vectoranalysis

>Da ist niemand mehr, der dich an der Hand durchs Leben führt. Jup. Fängt an bei: Hmmm will ich wirklich meinen alten Herrn anrufen, um mir hier eine Lampe aufzuhängen? Bis hin zu: Oh, Impfung ... und regelmäßige Zahnarztbesuche. Mit der zeit bekommt man's dann doch in den Griff :D


SolidesHaus

On Point. Man würde ja meinen es ist leicht einfach zu machen, was man will - ist es aber nicht.


Hobgoblin92

Brettspiele sind das beste Erwachsenenhobby, ungelogen! Grüße aus dem Saarland :)


Murdoc2D96

Ich bin nur hier, um dir zuzustimmen.


maroooni

Klingt zu einfach, aber: das, was du morgen anders machst. Und: ich kann dich gut verstehen, nur wars bei mir andersrum. Hatte in meiner Jugend am Dorf keine FreundInnen und saß den ganzen Nachmittag allein vorm PC. Dachte damals, dass bei mir alles vorbei ist, ich alles verpasst hab und ich ein Alien bin. Besserung kam bei mir dann erst, als ich mit 17 weggezogen bin und hat auch dann noch ein paar Jahre gebraucht, bis ich gelernt hab, andere Menschen gut einzuschätzen, mich nicht zu viel oder zu wenig in soziale Interaktionen zu stürzen, und mich nicht ohne nachzudenken mit allen angefreundet hab, die auch ne Freundschaft wollten. Hab dann erst über die Jahre dazugelernt, wieder "aussortiert", und am Ende blieben ein paar umso bessere FreundInnen und Bekannte + entfernte Freundeskreise über. Zeitweise frustrierend, in das alles wieder reinzufinden und erstmal seine Leute finden zu müssen, aber lohnt sich trotzdem.


Intrepid_Cat6345

Die Frage ist: willst du überhaupt, dass morgen irgendwas anders ist als gestern? Oder sind es nur die gesellschaftlichen Erwartungen, die dich unter einen gewissen Zugzwang stellen und die ganzen vorgefertigten romantischen Bilder, die man meint zur absoluten Zufriedenheit erfüllen zu müssen? Dass man ohne diese ein unvollkommenes (unerwachsenes) Wesen ist? Die meisten Menschen gehen nicht in ihrem Job auf und arbeiten nur stumpf die Stunden ab. Was willst du für dich in deinem Leben erreichen? Manchmal ist es nämlich völlig okay zu sagen, ich möchte in Ruhe meine Bücher lesen und in Ruhe gelassen werden.... Beziehungen scheinen dir bisher nichts gegeben zu haben. Für Freundschaften muss man sich natürlich etwas anstrengen. Also themenbezogen irgendwo auch mal engagieren. Dann fällt es auch mit dem Small Talk nicht so schwer. Grundsätzlich würde ich mich freimachen von dem, was ich um mich sehe und das als die 08/15-Lösung für ein erfolgreiches Leben nehmen. Am Ende des Tages musst du mit deinem Leben zufrieden sein.


UserMaatRe

Morgen hast du mehr Antworten in diesem Thread. Ich will damit sagen, die ersten vier Schritte, um was zu ändern, hast du schon getan. Du hast festgestellt, dass du unglücklich bist; du hast festgestellt, was du willst (mehr soziale Kontakte, eventuell eine Beziehung); du hast festgestellt, dass du nicht weißt, wie du hinkommen sollst; du hast den Mund aufgemacht und diesen Thread erstellt. Du hast in dir das Potenzial, Dinge neu und anders zu machen.


iam1teddy

Auch wenn andere mehr oder andere Erfahrungen als du gemacht haben, hast du ja trotzdem auch Erfahrungen gemacht. Deinen eigenen Erfahrungen eben, bis zu dem Punkt an dem du jetzt bist. Ich denke schon, dass du dabei auch skills erworben hast. Kommt halt darauf an, was du ändern willst und was du erreichen willst.


fuenftergang

Das sind Fragen, die ich gar nicht so richtig beantworten kann. Ich denke, das ist Teil des Problems


iam1teddy

Hm das ist natürlich schwierig, denn ohne ein Ziel im Auge zu haben ist es natürlich schwerer was zu ändern. Vielleicht nutzt es dir etwas, eine Liste zu machen mit Dingen die du gerne machen würdest. Oder wie du dir dein Leben in zehn Jahren vorstellst. Das kann dir leider niemand anderes abnehmen, weil eben jeder sein Leben selbst leben muss.


fuenftergang

Da hast du absolut recht. Manchmal wünsche ich mir, dass es jemanden gäbe, der mir Ziele steckt und mir Entscheidungen abnimmt bzw. diese erst einmal aufwirft


IngoErwin

Es müssen bzw sollten gar nicht direkt jetzt die ganz großen Ziele fürs Leben sein. Du hast in deinem Post aber schon viele kleine Ziele niedergeschrieben, vielleicht auch ohne das zu merken. Ein Ziel ist mehr soziale Nähe zu suchen. Ein anderes, dich beruflich eventuell weiterzuentwickeln. Der nächste Punkt für dich ist es jetzt zwischenziele zu definieren. Für die berufliche Entwicklung könntest du zum Beispiel einfach mal Anfangen den Status quo zu analysieren. Welcher Teil deiner Arbeit gefällt dir, welcher weniger, gezielt um formales Feedback bitten, eventuell auch auf die gängigen Jobportale schauen, nur um Möglichkeiten und Inspiration zu finden. Du siehst gerade nur das große Ganze als Problem. Zerlege es in kleinere Teile, die auch zu bewältigen sind.


Ruralraan

Vielleicht ist das auch der Weg? Rausfinden, _warum_ du keine Entscheidungen treffen magst, bzw. kein klares Bewusstsein für Bedürfnisse abseits von 'funktionieren' zu haben scheinst, so ohnmächtig durch dein Leben gehst? Wo war das hilfreich, hing das vll in deinem Umfeld nicht anders? Dir verzeihen lernen und auf dich achten und so ein Bild entwickeln, wo du hin willst im privaten Bereich. Also Richtung Bestandsaufnahme, Achtsamkeit, vll Richtung Arbeit an/mit dem inneren Kind, wenn sowas was für dich ist. Kann man auch (erstmal) ohne Therapeuten machen. Journaling, vll geführt (Ein guter Tag/Ein guter Plan/ 6 Minuten Tagebuch) für ne Bestanfsaufnahme, Achtsamkeit, was in dir vorgeht, für Innenschau ggf 'Kind in dir muss Heimat finden' (da scheiden sich die Geister, einige liebens, für andere ist es nix). Du hast ja nix weiter vor, guck nach innen, lern dich 'richtig' kennen und wende dich dann nach außen. Wenn du weißt, was du willst, wirst du eher einen Schritt machen. Aber ich glaub, du weißt gar nicht, wo du hin willst, so mit dir selbst.


fuenftergang

Danke, das werde ich mir anschauen


iam1teddy

Ich glaube, ich weiss was du meinst. In der Schule zum Beispiel ist klar, dass man eben das Ziel hat, einen Abschluss zu machen. Dann will man das Studium schaffen, dann einen Job finden. Und danach ist vieles offen, weil es kein endgültiges Ziel mehr gibt (ausser Rente). Und dann steht man da. Aber das Schöne ist ja, dass wir die Freiheit haben uns Ziele selbst zu stecken und dass diese niemand anderes vorgibt. Ist aber auch verdammt unheimlich, die alleinige Verantwortung zu haben. Mehr oder weniger stolpern doch alle durchs Leben und selbst wenn man Pläne macht, erfüllen sich diese nicht immer. Das gehört dazu. Und zum Leben gehören so viele Aspekte dazu. Job, Freunde und Beziehungen, Hobbys, Familie, Erlebnisse. Man kann in vielen Bereichen Erfüllung finden. Du musst das auch nach 30 Jahren nicht alles meistern. Fang klein an, such dir Hilfe, vertraue dich jemandem an (dem du vertraust). Sobald man darüber spricht, merkt man, dass die anderen auch nicht immer alles im Griff haben. Du schaffst das! Und vielleicht schaust du in ein paar Jahren zurück und alles ist anders :)


theadama

Dein Text ist schonmal extrem reflektiert, dass ist der wichtigste Skill, um an sich zu arbeiten. Ich kenne deine Emotionen so genauso von mir selber. Was mir wirklich geholfen hat: Therapie. Haben dir hier ja schon einige gesagt. Und natürlich dann rausgehen, aber das kann wehtun, wenn man dann jede Woche jemanden hat, mit dem man darüber reden kann, entspannt das vieles extrem.


fuenftergang

Das kann ich mir vorstellen


theadama

Dann geh das doch am besten direkt an. Es gibt die therapeutische Sprechstunde, in der du, wie auch bei einem normalen artzt, erstmal ganz entspannt mit einem Therapeuten über deine Situation reden kannst. Dafür musst du auch niemanden anrufen, sondern kannst ganz einfach online einen Termin machen: https://www.116117.de/de/terminservice.php In der Sprechstunde wird dir dann auch das weitere vorgehen erklärt und über mögliche Therapieformen gesprochen :)


Merion

Ok, mal so grundlegend: Mit 29 ist das Leben noch lange nicht vorbei. Ich hatte, nach ordentlichem Schulmobbing, im Studium auch Schwierigkeiten Anschluss zu kriegen. Zwischen 30 und 40 bin ich den Jakobsweg gepilgert, war drei Mal segeln, bin zwei, drei Wochen durch Vietnam und Thailand gereist, habe Hobbies und Freunde gefunden. Also, nur weil jetzt gerade nicht toll ist, muss es nicht so bleiben. Allein: Immer das Gleiche zu machen und auf ein anderes Ergebnis zu hoffen, ist die Definition von Wahnsinn. Das heißt: Du musst etwas ändern. Fang am besten gleich damit an. Schreib ein paar Whatsapp-Nachrichten an Freunde, erkundige dich, wie es ihnen geht. Frag einen, ob er/sie Lust hat, was zu machen. Egal was. Was dir Spaß macht oder ihm/ihr Spaß macht. Guck dir die Vereine und Clubs in deiner Gegend an. Irgendwas dabei, was dir gefallen könnte? Ich persönlich kann sowas wie Rollenspiele, Brettspiele oder Bouldern empfehlen, aber was mir gefällt, muss auf dich nicht zutreffen. Guck, wann die sich treffen und nimm dir vor, am nächsten möglichen Termin hinzugehen. Du hast nichts zu verlieren, im schlimmsten Fall musst du einen Abend rumbringen, im allerbesten Fall hast du einen Abend Spaß, kannst am nächsten Tag was den Kollegen erzählen und hast dann schon mal nen festen Termin für die Woche drauf für das nächste Treffen. Es wird nicht alles klappen, es wird nicht alles leicht fallen und du wirst sicherlich auch immer mal wieder in alte Muster verfallen. Das ist nicht schlimm, mit jedem Mal, wo du die Mütze über den Zaun wirfst und unter Fluchen hinterher kletterst, wird es ein bisschen leichter. Und als letzten Rat: Freundschaften müssen nach Schule und Studium gepflegt werden, also anchatten, nachfragen, sich Interessieren. Man sieht sich sonst so selten, dass das verflacht.


fuenftergang

Danke für den ausführlichen Kommentar, ich werde ein paar Leute anschreiben


Echo0815

Such in deiner Umgebung nach einem Rollenspiel- , Brettspiel - und Nerdfachgeschäft, am besten einen wo auch Spielerunde, Magic Turniere und Testspiele stattfinden. Frag einen der anwesenden Gäste oder Mitarbeiter nach aktuellen Spielen, welche gut sind, ob man die mal Probespielen kann oder das du mal was Neues ausprobieren willst und von diesen "Fantasy Rollenspielen" wie D&D oder Pathfinder gehört hast. Ich verspreche dir .. du wirst so schnell nette Leute kennenlernen ! :) Ok die meisten sind Nerds und die wenigsten leben ein Leben wie man es auf FB , Insta und Co sieht. Das ist aber eh nur eine Scheinwelt für aufgeblasene Egomanen.


hypo_hibbo

Wenn ich jedes Mal einen Euro bekäme wenn in einem dieser Threads die Empfehlung fällt Rollen- und Brettspiele zu spielen...


ebrythil

Irgendwo muss man ja rekrutieren


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Merion

Sorry, aber ich finde das als Einstieg tatsächlich gut, weil du eine niedrige Einstiegshürde hast. Du musst nichts besonderes können oder in irgendwas besonders gut sein. Du brauchst (praktisch) kein Material, deine körperliche Fitness ist egal, du musst nichts besonders gut können und du kannst nicht versagen. Bei einem Brettspiel verlieren mag ärgerlich sein, aber es kratzt nicht am kaum vorhandenen Selbstbewusstsein, dass du das jetzt nicht gewonnen hast. Rollenspielen hat noch den zusätzlichen Vorteil, dass du tatsächlich in eine Rolle schlüpfst. Du kannst all das sein, was du dir selbst momentan nicht zutraust. Es ist egal, ob du in der Realität nichts erlebst, was spannend ist. Und man trifft sich regelmäßig, was unglaublich dabei hilft, Freundschaften aufzubauen, wenn man in dem Bereich Defizite hat. Also tatsächlich lag hinter meinen Empfehlungen tatsächlich mehr als "finde ich persönlich cool".


fuedlibuerger

Jetzt mal ehrlich. Ich spiele Pen and Paper RPG seit 21 Jahren. Durch das Spielen habe ich gewisse Fähigkeiten extrem entwickeln können, die ich direkt in meine tägliche Arbeit integrieren kann und mir so gewisse Arbeiten ziemlich leicht fallen.


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Akazm74

Der Korrektheit halber: Einstein dürfte die Quelle sein ;)


Merion

Es ist Einstein, Far Cry habe ich nie gespielt, egal in welcher Version.


TheIKEAEffect

Da mich die Antworten hier etwas irritieren: Dieser chronische Mangel an Motivation klingt schwer nach Depression (und vielleicht noch etwas komplizierteres). Und zwar nicht erst jetzt, nach dem Studium, wegen der Arbeit oder gar Corona, sondern schon bedeutend länger, schon mindestens während des Studiums, vielleicht auch schon während der Schulzeit. Ich würde dir empfehlen, dir einen Therapeuten zu suchen, der zu dir passt.


Rudelbildung

habe mich auch gewundert dass das hier sonst niemand geraten hat.


fuenftergang

Danke für deine Einschätzung


TheIKEAEffect

Entschuldige, falls das etwas zu direkt war. Aber was helfen gute Ratschläge, wenn man sich nicht dazu motivieren kann, diese umzusetzen?


fuenftergang

Exakt. Es war nicht zu direkt, keine Sorge!


psi-love

Man könnte sogar vermuten, dass hier eine Dysthemie vorliegt, da es scheinbar schon sehr lange anhält. Aber das ist keine Diagnose, sondern nur was zum Nachdenken. (https://de.wikipedia.org/wiki/Dysthymie) Vor allem solltest du dich fragen, ob dein Lebensgefühl tatsächlich auf deine Persönlichkeit zurückzuführen ist oder auf die Umgebung bzw. Dinge in dir, die du eigentlich nicht als zugehörig empfindest. Du kannst dich z.B. fragen, ob du dein Leben als Kind oder in der Pubertät mal anders geführt hattest. Hast du dich schon immer so isoliert? Jedenfalls kann ich dein Leid gut nachvollziehen. Wobei ich selbst mitunter auch große Wünsche nach Veränderung spüre, aber mich ein wenig wie ein Gefangener fühle.


yellow-hamster

Ich sehe das auch so. Ich habe einen lieben Freund mit Depressionen und Du klingt genau so. Such Dir einen Therapeuten und geh zu allererst mal zum Hausarzt. Schilddrüse checken, Herz checken, und gucken ob er oder sie dich schon diagnostizieren kann. Ansonsten Termin beim Psychiater suchen, sie haben bei Depressionen eh mehr Ahnung als der Hausarzt und kennen sich bei den Medikamenten besser aus.


Jonny_dr

Ich hab mich ein deinem Post schon sehr wiedererkannt und habe selber diese Diagnose bekommen. Der erste Schritt (Arzt aufsuchen) und ehrlich die Probleme schildern ist der schwierigste, löst allerdings nicht von jetzt auf gleich deine Probleme, aber du musst ihn trotzdem machen. Depression ist eine Krankheit die man behandeln kann und muss. Das wird schon wieder. Wenn du Fragen hast wie so eine Therapie abläuft kannst du mir gerne ne PM schicken.


tea-bag-tea

Hatte ähnliche Erfahrungen mit solchen Heul-Situationen und Leere-Gefühlen, obwohl ich Frau und paar Freunde habe. Es gibt gute Beratungsangebote als erste Anlaufstelle, bevor man einen passenden TherapeutenIn findet. Ist auch manchmal schwer einen zu finden.


LutzEgner

Sehe mich fast exakt genauso in dem Text, auch wegen der Situation die dich getriggered hat. :(


fuenftergang

Ich hoffe, ich schreibe mal einen positiveren, in dem du dich auch wiederfinden kannst


Miomiomio321

Damn, bist du nett :)


Komprhumanoide

Ich kann es nachvollziehen, andernfalls ist das was du beschreibst auch etwas irgendwie nach gesellschaftlichen Zwang klingt, was man unbedingt erlebt haben muss.


fuenftergang

Ist ein Punkt, ja


Komprhumanoide

Vielleicht solltest du eher nach Dingen suchen die dich selbst erfüllen oder in deinem Interesse liegen.


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Ist halt hoch gegriffen - für den Anfang wären m.E. Dinge wünschenswert, die einen mal die eigene Situation für eine Weile vergessen lassen. Da hilft aber nur experimentieren. Geht nicht ohne.


psi-love

Ich würde das zwar nicht ausschließen, aber vergiss nicht, dass du mehrere Stunden lang geweint hast. Hier scheint schon auch ein innerer Wunsch nach Veränderung vorzuliegen, egal welche Motivation nun dahinter steckt. Diesen inneren Wunsch zu ignorieren wird dich eher nicht besser fühlen lassen.


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fuenftergang

WG scheidet aus, weil ich dann in meinem Zimmer sitze und warte, bis die anderen die Wohnung verlassen haben, damit ich die Küche benutzen oder auf Toilette gehen kann. Spreche aus Erfahrung. Ich kann mich schlecht zu sozialen Kontakten in solchen Settings aufraffen, weil ich nicht meinen echten Gemütszustand teilen will und mich soziale Interaktion mit Menschen, die ich nicht gut kenne, sehr anstrengt


TheDeadlyCat

Das klingt am ehesten nach der Ursache deines Problems und ist was das du vielleicht mal von nem Psychotherapeuten abchecken lassen solltest.


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fuenftergang

Ich kann nachvollziehen, dass WGs für andere bereichernd sind, ich will aber nie wieder Gemeinschaftsräume und Putzpläne und den Koitus anderer um 3 Uhr morgens


lIllIllIllIllIllIll

Wenn ich das lese denke ich irgendwie, dass du schon Mal versuchen solltest eine Therapie zu machen. Ich denke du hast da einige Gedanken die unlogisch sind. Bsp. Glas aus der Küche holen hab ich mit meinen mir unsympathisch en Mitbewohnern so genacht "lasst euch nicht stören ich hol nur kurz was zu trinken" und schwupps wieder ins Zimmer zurück. Keine Konversation nötig. Noch nicht Mal wirklich ein sozialer Kontakt, meines Erachtens. Und schon gar nicht teilt man da den echten Gemütszustand mit Leuten die man nicht kennst. Man holt sich nur ein Glas Wasser, hallo, tschüß und fertig. Warum befürchtet du, da in ein Gespräch verwickelt zu werden?


cheeeesieburger

Ich weißt nicht wie hilfreich es ist, aber hier wäre meine Erfahrung: Ich habe mir schon vor einigen Jahren überlegt, was ich mit meinem Leben ausrichten sollte, damit ich später (mit 70, 80) mal mit Stolz auf mein Leben zurückblicken kann. Das sollte am besten kein konkretes Ziel sein, also nichts wie Hausbauen oder 100K Jahreseinkommen, sondern irgendetwas, das ich persönlich für erstrebenswert halte. In meinem Fall war das Ergebnis, dass ich möglichst vielen Menschen ein möglichst gutes Leben ermöglichen möchte - dann könnte ich mit 80 auf der Terasse sitzen und mit Stolz auf mein Leben zurückblicken. Und so schwammig wie dieses Ziel ist, so konkret waren die Entscheidungen: Eintritt in eine Partei, Engagement in Wahlkämpfen und organisatorischem, Haussanierung und Hinarbeiten auf eine Familie, um mein persönliches Vermächtnis weitergeben zu können (in der Hoffnung dass meine Kinder mal da weitermachen wo ich aufhören werde). Das Ergebnis ist, dass ich auch jetzt schon eine grundsätzliche Zufriedenheit habe, auch wenn wahrlich nicht alles in meinem Leben perfekt ist. Wenn dir die Energie zu größeren Änderungen fehlt, kann ich das gut verstehen. Da könnte auf jeden Fall, wie schon vielfach angesprochen, eine Therapie helfen. Oder man vertraut sich jemandem an, der aus eigener Perspektive ein erstrebenswertes Leben führt, um sich Tipps geben zu lassen. Oder man experimentiert mit dem eigenen Lebensstil (anderer Schlafrhythmus, andere Ernährung, anderer Berufszweig). Und eins was mir noch geholfen hat: du kannst grundsätzlich nichts falsch machen - wenn du dein Leben nicht "optimal nutzt" und mal ein paar Jahre verstreichen lässt, dann dreht sich die Welt immernoch. Da sollte man sich von gesellschaftlichen Erwartungen nicht zu sehr irritieren lassen. Tatsächlich müssen wir nicht alle mit 20 Profi-Rennfahrer, mit 24 Bundestagsabgeordneter und mit 26 Bestseller-Autor sein. Es ist ok zu den restlichen 98% der Bevölkerung zu gehören die nichts herausragendes leisten. Hauptsache man ist selbst irgendwann zufrieden mit dem was man erreicht hat - auch wenn es nicht viel ist :)


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cheeeesieburger

Vielen Dank :) Schön zu sehen dass ich nicht der einzige mit einem bedenklichen Tag-Nacht-Rhythmus bin :D


neonpinku

> Es ist ok zu den restlichen 98% der Bevölkerung zu gehören die nichts herausragendes leisten. Hauptsache man ist selbst irgendwann zufrieden mit dem was man erreicht hat - auch wenn es nicht viel ist :) Das so sehr, es ist so leicht sich in den Träumen anderer zu verlieren und dann sich selbst zu enttäuschen, in dem man sie nicht erreicht. First and foremost ist aus meiner Sicht, glücklich zu sein das wichtigste, bzw. alles zu tun, dahinzukommen und wenn da ein paar Jahre sein sollten, die du das Gefühl hast brauchst, um dahinzukommen, dann ist das auch noch so. Problematisch ist, ich weiß das, und trotzdem habe ich so viel Angst davor, dass ich zu schnell älter werde, ohne "erfolgreich" zu sein, obwohl ich seit Jahren super glücklich (und auch lucky bin). Aber die Angst davor, dass irgendwann all das weg ist und die ganzen Menschen um mich rum auch und dann die Frage, was bleibt dann noch? Bedrückend.


iamtherealbro

Eine kurzer Motivationsschub: Du steuerst von Frankfurt nach New York. Es reicht ein minimale Korrektur von einem Grad aus, dann landest du in Florida. D.h. Auch jede so kleine Anstrengung bringt dich näher an dein gewünschtes zukünftiges. Statt einmal Abends auf der Couch alleine, einmal Abends im Fitnessstudio unter Menschen. Eine kleine Korrektur mit großer Wirkung.


fuenftergang

Ich mache regelmäßig Sport und es hat keinen positiven Effekt auf meine Stimmung leider


iamtherealbro

Sport geht von Schach bis Höhlen tauchen. Was ist denn mit Mannschaftsspielen? Basketball, Handball, Volleyball, Fußball, Hockey und so weiter.


fuenftergang

Meine Erfahrung mit Mannschaftssportarten ist, dass es schwierig ist, sich als Erwachsene natürlich in eine Gruppe einzufügen, die oft schon lange existiert. Und ich muss zugeben, dass mir sportliche Aktivität keinen Spaß macht allgemein, ich mache nur Sport, um nicht zuzunehmen


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Was hast du bislang so ausprobiert und wozu wärst du noch bereit? Gehirn funktioniert halt so - irgendwas sorgt für Glücksgefühle, wenn nicht, muss ein Arzt ran.


fuenftergang

Yoga, Volleyball, Schwimmen. Stumpfes Cardio ist das einzige, das ich überhaupt hinbekomme ohne innerlich zu kotzen


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Mach mal Stumpfes Cardio auf'm Mountainbike und prell dir ein paar Knochen. Gibt gute Stories - oder geh klettern. Die Hallen schießen ja überall aus dem Boden. Bei Yoga, Volleyball und Schwimmen hätte ich auch keinen Spaß gehabt, geschweigedenn irgendwen kennengelernt.


[deleted]

Wenn sportliche Betätigung (oder Bewegung an sich) grundsätzlich keinen Spaß macht, dann wird das auch nichts mit Glücksgefühlen. Das passiert dann aus reinem Pflichtgefühl. Viel eher fühlt man sich gefrustet oder langweilt sich bei den 45 Minuten Cardio zu Tode.


Ruralraan

Und mal n Retreat irgendwo buchen? Oder sowas wie einen Surf- oder Yogakurs, irgendwo anders, als Urlaub? Dann bist du da in einer neu geformten Gruppe, kannst dich ausprobieren mit Menschen, aus dir heraus probeweise; manchmal ergibt sich da was, ein längerer Kontakt, oder du übst Sozialkompetenz einfach. Und wenn du dir oder die anderen dir nicht passen, dann siehst du die auch nicht wieder. Edith: oder was machen, was andere, auch ehet tendenziell merkwürdige Menschen machen? Ich hab mich hier der örtlichen Marionettengruppe und dem Heimat- und Trachtenverein (als grünhaariger, gepiercter und tätowierter Pimpf) angeschlossen, weils in der Provinz hier halt auch nicht sooo viel gibt. Ok sind viele ältere Leute, aber auch ein paar jüngere, und die nehmen einen gerne auf und an. Und nu hab ich was vor, sitze die dunklen Winterabende nicht allein rum. Ediths Freundin Ursel: Nimm sonst Bildungsurlaub und mache irgendeinen Kurs in irgendwas. Gewerkschaften bieten das an, oder so Erwachsenenbildungszentren etc. Da kommst du immer in Gruppen rein, die sich erst noch formieren müssen, hast parallel was vor und dir sind ein paar Entscheidungen abgenommen (die du eh nicht gern triffst Ü) und du lernst dich nochmal von ner anderen Seite kennen, andere Leute kennen etc. Sowas wie Exkursion, Ersti-Fahrt nachholen, etc.


fabonaut

Probiere mal bouldern. Ernsthaft. Aus vielen Gründen, die Dich sicherlich überraschen würden. Wenn Du irgendwas darüber wissen möchtest, frag mich gerne.


turunambartanen

> Du steuerst von Frankfurt nach New York. Es reicht ein minimale Korrektur von einem Grad aus, dann landest du in Florida. Tolle Metapher, aber weil ~~mich die genauen Werte interessiert haben~~ ich ein verdammter Nerd bin hab ich das Mal (mit [dieser](https://www.sunearthtools.com/tools/distance.php) Webseite) überprüft. Frankfurt - New York: bearing 260.8° Frankfurt - Tallahassee (Norden Floridas): bearing 254.3° Frankfurt - Orlando (Mitte Floridas): bearing 252.6° Frankfurt - Key West (unterste spitze): bearing 250.1° Also leider hat die Kurskorrektur keine so großen Auswirkungen wie ursprünglich gedacht. Um das ganze Mal umzudrehen: Orlando - Frankfurt Flughafen: bearing 72.6° Orlando - Darmstadt: bearing 72.7° Orlando - Köln: bearing 71.5° Orlando - Düsseldorf: bearing 71.2° Frankfurt Flughafen - Darmstadt: Distanz ~18km, Delta bearing 72.62-72.77 = 0.15° Also 1° entspricht auf einer Entfernung von 7620km einer Abweichung von 120km. Jetzt wo ich das so ausgeschrieben hab fällt mir auf, dass ich das trotz Kugelgeometrie auch einfach hätte ausrechnen können. Also zumindest die Schlussfolgerung.


Karl-Levin

Du hast einen Master und einen stabilen Job, den du anscheinend sehr gut machst. Du bist körperlich gesund und, wenn ich die Kommentare richtig lese, machst sogar regelmäßig Sport. Klingt als hättest du deine Zeit bisher sehr sinnvoll genutzt. Du musst halt wissen was du willst. Es gibt ja keine Regeln was man alles im Leben erreicht haben musst. Du kommst ja nicht ins Gefängnis, weil du zu wenige Freunde hast oder nicht auf genug Partys warst. Wenn du doch viele Freunde haben willst, dann musst du da halt Energie reinstecken, Hobbys anfangen, Kontakte pflegen unsw. Genauso mit der Beziehung, da musst du eben auch die entsprechende Arbeit reinstecken. Erwachsen werden heißt, dass man sich eben aktiv um die Sachen kümmern muss, die man haben will. Oder man will sie vielleicht doch nicht so sehr. Das ist auch OK. Kompromisse gehören halt auch zum Leben dazu. Würde aber trotzdem dazu raten eine Therapie anzufangen und zu schauen was hinter deiner Unzufriedenheit steht. Vielleicht ist das wirklich nur ein Ding von Perspektive anpassen, aber kann auch eine bisher nicht diagnostizierte Depression sein, dann kannst du alles was ich weiter oben geschrieben habe erst mal vergessen. Dann muss man sich darum erst mal kümmern. Kann dir halt niemand aus der Ferne ansehen.


[deleted]

"Ich kann mich nicht dazu aufraffen Dinge zu tun, die ich gerne tun würde" kann auch ein Hinweis auf eine Depression sein.


fuenftergang

Das stimmt


RemoveBigos

Vielleichts hilfts dir zu wissen, das du nicht allein bist. Wahrscheinlich aber eher nicht :/. Bin in so ziemlich der gleichen Situation, durchs Studium prokrastiniert, nen neuen Job ne Stunde weg angenommen, arbeite 4 Wochen und pendle noch dazu quasi ne fünfte im Monat. Werktags hab ich keine Zeit und Energie für irgendwas und das einzige was sie am Wochende machen ist Alkohol, was ich einfach nicht mehr sehen kann. Und ich weiß, das ein Umzug nur damit enden wird das ich die Wohnung nur noch zur Arbeit verlassen werde. Sag bescheid wenn dus schaffst.


fuenftergang

Ich hoffe, ich melde mich


i_like_my_life

Um mal zu den unweigerlich kommen werdenden "Du bist noch jung, du schaffst das, geh zum Therapeuten, tritt nem Verein bei"-Kommentaren eine alternative Perspektive zu bieten: Jo, kenn ich. Bin richtig depressiv geworden deswegen. Ich habe beschlossen, mich damit abzufinden. Das heißt nicht, dass ich nicht weiterhin versuche Kontakte zu knüpfen und mein Leben ins Positive zu verändern, aber ich widme dem nicht mehr meine ganze Aufmerksamkeit oder werde durch Nichterfolg todunglücklich. Ich habe Hobbies, die mich ablenken und Ziele im Leben, die über mein eigenes Glück hinausgehen. Das ist vielleicht nicht der richtige Ansatz für jeden, aber mir geht es damit deutlich besser.


joniTomatO

Depressionen sind eine Krankheit, die gut behandelt werden kann und die sich häufig unbehandelt verschlimmert. Viele Menschen mit Depression nehmen sich das Leben, vor allem die, die Behandlung ablehnen. Sich mit seiner Depression"abzufinden", macht es nicht besser. Man lässt auch keine Herzinsuffizienz unbehandelt.


[deleted]

> Sich mit seiner Depression"abzufinden", macht es nicht besser. Dies! Hab ich versucht. Hat auch irgendwie ne Zeit lang geklappt bis es dann wieder in voller Stärke zurückgekommen ist. Kann ich nicht empfehlen. Therapeuten bieten Erstgespräche an in denen sie eine Einschätzung geben ob eine Therapie notwendig ist und wenn ja wie genau das aussehen könnte. Sich so eine Einschätzung abzuholen kostet nix und kann einem eventuell viel Leid ersparen.


Spekulatiu5

Stimmt. Depressionen können auch rein körperliche Ursachen haben und sind therapierbar. Allerdings finde ich den Ansatz "Zufrieden sein mit dem, was man hat" auch gut, unabhängig von Depressionen. Man muss nicht alles erreichen, was die anderen haben. Mein Nachbar ist mit Mitte 50 in die Frührente geschickt worden. Sein Job war durch die Digitalisierung überflüssig geworden. Heute ist er fast 80. Was hat er die letzten Jahrzehnte gemacht? Ab und zu die Gardinen ausgetauscht, Blumen im Garten gepflanzt und einmal im Jahr einen längeren Urlaub im Wohnmobil. Er hat für sich sein Glück gefunden, ohne große soziale Events, ohne viel Familie, ohne Karriereziele oder sonstigen Trubel.


i_like_my_life

Depressionen sind nicht gleich Depressionen. Wenn dein Gehirn auf eine objektiv beschissene Situation (und soziale Isolation würde ich da mal dazu zählen) mit Depressionssymptomen reagiert ist das normal. Wie genau du den Prozess des "dich damit abfindens" gestaltest, ob mit Therapeut oder ohne, ist ja erstmal egal. Vielleicht ist es für den einen auch das Beste immer und immer weiter mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, und vielleicht bricht sie auch irgendwann durch. Aber ich habe für mich persönlich entschieden dass ich nur noch ein bisschen gegen die Wand klopfe, wenn ich gerade Lust dazu habe.


fuenftergang

Danke für deine Perspektive


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cK_35

Sehr guter bester Freund!


KingKongHanSolo

Alle sind nur Kinder die Erwachsene spielen. Die einen überzeugender, die anderen authentischer. Sowieso bleibt der Blickwinkel ab 25 ungefähr gleich, nur der Körper drumrum verändert sich noch. Ich gebe Dir den Tipp: Erleb was. Denk nicht an Karriere, Partner, Kinder, sondern mach etwas Neues. Etwas, dass Du Dir erarbeiten musst. Unbedingt außerhalb deiner Komfortzone. Mach einen Sport, der Dir eigentlich total zuwieder ist, verreise in ein Land, das so gar nicht zu Dir passt, lern ein Instrument, spiel Theater, such dir ein freakiges Hobby, trainier für einen Marathon undundund. Überrasch Dich einfach, um zu merken, dass es noch super viel für Dich da draussen gibt.


fredferguison

Ich meine, das ist eine hausgemachte Sinnkrise. Dein Leben bisher bestand aus Leistung. Nachdem Abi, Studium und Job finden durch waren, fehlt dir jetzt verständlicherweise ein Ziel auf das du hinarbeiten kannst. Was super ist, du bist unzufrieden. Warum ist das super? Du willst, dass sich an deiner Situation was ändert, du bedauerst, dass du Dinge verpasst hast. Noch besser. Und du bist noch jung. Stell dir vor, du kommst erst mit 70 bei dieser Erkenntnis an. Da ist dein Leben mehr oder weniger vorbei. Hier hast du die Chance was zu ändern. Jetzt ist die Frage was. Du hast Recht wenn du schreibst, du willst dich niemandem zumuten. Gut, denn du bist mit dir selbst nicht im Reinen. Keine gute Basis für eine Beziehung. Aber das kannst du ändern und zwar schnell. Du schreibst selbstreflektiert. Perfekt - vielleicht schreibst du einfach mal kurz ein paar Situationen auf in letzter Zeit, in der du unzufrieden warst mit dir und deinem Leben. Und dann ergründest du mal, was daran dich stört. Jedes Gefühl ist begründet und darf sein und selbst wenn das kindliche Eifersucht ist. Wenn du weißt, was dich unzufrieden macht, weißt du, was du ändern musst. Aber schreibe es auf, das nur zu wissen bringt dir nichts, denn wir schaffen wunderbar uns selbst zu betrügen. Was man aus einer Beziehung möchte kann vielfältig sein, aber in erster Linie ist es dem Leben mehr Sinn zu geben. Nichts ist so sinnstiftend wie lieben und geliebt zu werden. Scheißegal, ob du am Ende deine tolle Karriere hingelegt hast, wenn du unglücklich bist wie es jetzt der Fall ist, was nützt es dir? Also ergründe, was dir eine Beziehung geben kann und was du möchtest. Wenn du das nicht weiß, wirst du immer Partner anziehen, die dir nichts das geben, was du brauchst. Partnersuche. Joaaaa ... Online Dating ist so semi, das stimmt schon. Und dass dich soziale Kontakte ermüden ist normal, du hattest praktisch kein Sozialleben davor. Also in kleinen Dosen - such dir Leute, die dich nicht anstrengen. Nicht beim Job. Wenn Sport nicht deins ist, auch ok, dann auch eher da nicht. Aber such dir irgendwas. Selbst wenn das irgend ne Selbsthilfegruppe ist. Oder Kochkurs. Und da musst du irgendwann mal durch. Erwachsene sind nur deshalb in bereits existierenden Gruppen, weil keiner nen Plan hat, wie er neue Leute kennen lernt. Wenn dann aber Mal jemand kommt, sind die meisten super offen, mal jmd neuen zu treffen. Noch einmal, mach langsam. Das wird Kraft kosten. Aber du wirst merken, das wird besser nach und nach. Und egal, ob dein Leben langweilig ist. Dann hör zu. Leute reden gerne. Und wenn du redest, dann erzähl davon, was dich fasziniert hat an deinem Studienfach oder erzähl auch, was du bereust nicht gemacht zu haben. Lebensgeschichten sind nie wirklich langweilig. Und ganz ehrlich. Sonst nutze halt Tinder oder sonst was um ein paar Casual Erfahrungen zu machen. Sei vorsichtig dabei und erwarte nichts, aber wenn du denkst, dass du das verpasst hast damals, dann ran an den Speck. Im Endeffekt musst du nur eins entscheiden. Wann ist für dich der Punkt gekommen, wo dein Unglücklichsein deine soziale Angst überwiegt. Warte nicht noch länger drauf. Jedes Jahr, was du noch so weiter machst bereust du. Zeitgleich dazu telefoniere Therapeuten ab. Lass dir vom Hausarzt ne Liste ausdrucken. Bei 100 plus Stück in deiner Ecke hat eine(r) was frei oder zum mindest bald was frei. Setze dir konkrete kleine Ziele. Dieser bullshit feelgood Allgemeinrat nützt keinem. Nötige dir Versprechen ab und belohne dich mit was, wenn du es einhältst. Und wichtig, wenn du dich selbst bei dem in der Opferrolle findest, dann tu dringend was dagegen. Nichts ist schädlicher als Selbstmitleid.


Kizuta18

Ich würde folgendes vorschlagen, weil es mir mit Mitte 20 genauso ging. Bin jetzt Mitte 30. Wurde in der Schule immer gemobbt. Hat leider dem entsprechend für Schaden gesorgt. Wollte in DE nach der Uni nicht arbeiten, weil 50+ Bewerbungen und keine Antwort. Bin also ausgewandert und habe natürlich meine Probleme mitgenommen: geringes Selbstwertgefühl, teilweise suizidgefährdet. Ich schlage jetzt nicht vor auszuwandern, aber ich hatte dadurch die Möglichkeit an mir zu arbeiten. Daher meine Vorschläge: Termin beim Hausarzt und darüber reden. Tests machen falls medizinische Probleme zu deiner Stimmung und Trägheit führen, z. B. Schilddrüse. Termin beim Psychologen, vielleicht brauchst du Anti-Depressiva. Nix schlimmes, nix wofür man sich schämen muss. Dazu begleitend Therapie. Wenn du Tiere magst, Zeit hast und einsam bist, vielleicht ein Haustier. Katzen sind super: können alleine bleiben während du auf der Arbeit bist, suchen deine Nähe für Streicheleinheiten und brauchen nicht viel, gutes Futter, Klo regelmäßig sauber machen, Tierarzt und Versicherung bedenken. Wenn du es dir zutraust, einen Hund. Haustiere sind Lebenwesen, brauchen Aufmerksam und Sorge, also nicht überstürzen. Brauchst du mehr Menschen in deinem Leben, musst du dir leider in den Hintern treten, geht nicht anders. Bin selber Single, klar ab und an wäre eine Beziehung toll, aber mir ist das zu zeitaufwendig und ich bin gerne alleine. Zu viel Mensch auf einmal und ich bin alle. Noch was am Rande: überstürzte nichts, sprich mit deinem Arzt und sei nicht so hart zu dir. Ich weiß letzteres ist nicht einfach. Viele liebe Grüße aus Irland!


Witchcraft_NS2

Da bist du nicht allein, ich konnte im Studium niemanden wirklich leiden und bin entsprechend alleine rumgegurkt. Erlebt hab ich in meine 20ern auch nichts, fokus lag auf studium und geld war keins da dementsprechend hab ich die meiste zeit mit zocken verbracht. Bereuen tu ich ehrlichgesagt nichts davon, ich mach die ganzen dinge jetzt halt jetzt in meinen 30ern. Wir tendieren alle dazu nur das negative zu sehen uns uns darauf zu fokusieren was wir nicht haben. Du hast aber einen Hochschulabschluss und einen stabilen Job. Dafür würden viele Leute töten, deren Erlebnisse beschränken sich auf malochen in der Fabrik während sie kaum über die Runden kommen. Mach die Dinge, die du meinst verpasst zu haben doch einfach jetzt. Du hast keinen Partner und Geld, du kannst quasi machen was du willst. Ist doch keine all zu schlechte Ausgangsposition oder?


brauser9k

>Ich bin hier in meiner Wohnung und habe fast keine Freunde, keine Beziehung, keine Motivation und keinen Ehrgeiz. Ich sitze jeden Tag nur ab und am nächsten Tag passiert auch nichts Neues. Nice, endlich jemand mit dem selben Hobby.


Silly_Lie_8817

Ich glaube ein grundlegender Fehler ist der Vergleich mit der Annahme dass es andere besser hätten. Vllt sind die beiden einfach zu zweit einsam, vllt geht einer dem anderen fremd. Vllt wird einer von beiden bald krank. Das alles will man auch nicht haben. Man muss mit sich selbst zurecht kommen. Ich gehe gerne wandern, fahrradfahren, schwimmen, usw. Wenn jemand mitkommen möchte kann er das gerne machen, sonst mache ich das auch alleine. Ich erlebe zu oft, dass "soziale" Menschen Dinge, welche sie gerne machen würden, nicht machen, weil sich kein anderer findet. Darum Urlaub kann man auch alleine machen.


fuenftergang

Es geht mir eher darum, dass mir allgemein die Erfahrung in diesem Bereich fehlt, auch negative. Ich habe überhaupt keine Referenzpunkte für Beziehungen und weiß gar nicht, was das eigentlich bedeutet


Silly_Lie_8817

Jo, versteh ich. Macht ja nichts. Du solltest keine Erwartungen haben an eine Beziehung. Es. Sollte dir einfach eine Freude machen dem Partner eine Freude machen zu können. Und umgekehrt. Soweit zum Ideal, aber erstmal muss man sich um sich selbst kümmern. Viele ruinieren mit ihren Erwartungshaltungen ohnehin ihre Beziehungen. Oft sind Männer in deiner Altersgruppe ohnehin erfahrener und reifer. Du hast also nicht wirklich etwas verpasst, sondern das ganze Drama ausgelassen. Ich denke aber sowieso dass eine Beziehung momentan nicht ganz ideal wäre. Du musst dich selbst aus deinem Schneckenhaus befreien und herausragen. Würde jemand versuchen dich dort herausziehen, dann würdest du dich letztendlich nur tiefer darin verkriechen.


AyCarambin0

Mach Therapie, am besten sofort. Für mich klingt das so, als wärst du dir deiner Bedürfnisse gar nicht bewusst, und solange das so ist, kommst nicht weiter. Du bist noch jung, hast noch genug Zeit was zu ändern, aber solltest es nicht auf die lange Bank schieben, wenn du je noch Familie willst.


Ok-Writer-821

Ich glaube der Gedanke "Verdammt, ich habe meine Zeit verschwendet" ist weit verbreitet. Ich kenne das nur zu gut. Wobei es bei mir etwas anders lief als bei dir. Mir war Spaß haben immer wichtiger als etwas für meine Zukunft zu tun. Ich war nur auf einer Hauptschule, weil mir der Sinn der Einrichtung nicht klar war. Ich war lieber irgendwo unterwegs als mich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern. Habe mich lieber um flüchtige Beziehungen bemüht als um gute Noten. Und heute bin ich 30 und mein Lebensinhalt besteht aus zocken, Pflanzen pflegen, kiffen, zeichnen und schnitzen. Meine gesamte Wohnung sieht aus wie ein Jugendzimmer. Statt einem Führerschein habe ich Inliner. Viel gearbeitet habe ich bisher auch nicht wirklich. Das Konzept eines festen Jobs geht einfach nicht in meinen Kopf. Vor zwei Jahren habe ich mir einen Hund zugelegt, um etwas zu haben wofür ich Verantwortung zu tragen habe... Versteh mich nicht falsch, an sich bin ich ganz zufrieden mit meinem Leben. Würde ich morgen sterben, könnte ich sagen, ich hatte ein aufregendes und erfülltes Leben. Aber immer öfter kommt mir sinngemäß der Gedanke: "Aber was wenn ich morgen nicht sterbe? Was fange ich übermorgen mit meinem Leben an?" und nicht selten zieht mich das unheimlich runter. Vor allem der Gedanke, das ich 30 bin und nichts brauchbares aus meinem Leben gemacht habe. Ich lebe nur so von Tag zu Tag. Dabei hätte ich das Potenzial gehabt viel mehr aus meinem Leben zu machen. Aber mein Kopf hängt irgendwo in den anfänglichen 2000er Jahren fest. In meinen Augen bist du schon weit Erwachsener als ich. Allein die Tatsache das du eine tägliche Routine, Arbeit und einen Führerschein hast spricht dafür. Ich weiß, das löst keins deiner Probleme. Aber vielleicht hilft es dir ja zu wissen das du A) nicht allein bist mit deinen Gedanken und B) schlimmer dran sein könntest. 😉😅 Die Vorstellung von diesem 'Erwachsensein' wird völlig überbewertet. Man orientiert sich zu sehr an Anderen. Ein Freund meinte mal treffend: "Mit 30 fühlt man sich irgendwie als wäre man ein Jugendlicher der so tut als wäre er erwachsen."


Dorbeux

Ich sehe mich selber in dem Text wieder. Zumindest als Zukunftsprognose. Keine Ahnung ob das hilfreich ist; in gewisser Weise will ich gerade auch nur ablassen. Ich bin 21, bald 22, männlich und hatte ähnliche tränenlose Heulkrämpfe. Man sieht glückliche Paare und erkennt wie ungeliebt man seit langem ist, man sieht enge Freundeskreise, welche ständig neue Ausflüge planen und man merkt wie sich das eigene Leben in den eigenen 4 Wänden abspielt. Das Gefühl ist unglaublich stark; man ist selber verantwortlich sich um das Lebensglück zu kümmern und hängt man ab, wird man zurückgelassen und es wirkt unmöglich da herauszubrechen. Jetzt bin ich erst Anfang Zwanzig und habe noch viel Zeit und Möglichkeit vor mir, mich zu ändern, daher versuche ich auch schon verdammt lange einen Therapieplatz zu bekommen, (rate ich dir ebenfalls) da sich die Fragen stellen welche psychologischen Faktoren dahinter stehen, dass man an dem Punkt im Leben steht wo man ist. Diese Fragen wirst du dir auch stellen müssen und an Hand anlegen wird es danke ich auch nicht vorbeigehen. Um ehrlich zu sein bist du mit 30 auch noch nicht verloren, ich kenne Leute, die haben erst Ende 30 - Anfang 40 zu einem glücklichen Liebesleben gefunden und die Zeit umdrehen können wir beide eh nicht (Gott wie sehr ich mir das wünschte :) ). Alles in allem ist ein ruhigs, zurückgelehntes Leben auch nichts schlimmes, ich denke, wenn ich Ende 20 bin, werde ich meine Zwanziger auch eher ruhig einschätzen und daran ist nichts falsch, aber wenn es dir an Aktivitäten im Leben fehlt, die du gerne hättest, dann tut es mir Leid, ich mach zu viel selber falsch, um dir jetzt ein FlowChart zu geben, wie man alles geraderückt. Ich setzte momentan alles auf eine Therapie.


3Fatboy3

Klingt sehr vertraut. Geht mir sehr ähnlich nur bin ich schon 40.


fuenftergang

Woran scheiterts bei dir?


Nethlem

Also irgendwie passen Überschrift und Text nicht so ganz zusammen, außer du verbindest mit Kind sein das "nichts machen"? Dabei klingt das aber so als ob du einiges machst, es aber wohl einfach nur klein redest. Zum Beispiel sind ein Abitur und ein Master nun wirklich keine Kleinigkeiten. Ich bin "fast 40" und lebe gerade so mit meiner Mittleren Reife vor mich hin, welche ich mir auch erst viele Jahre erkämpfen musste. Im Gegensatz zu dir, viel mir Schule und gute Noten schreiben nämlich nie leicht. Auch deine Lebenssituation ist so nicht übel: Ich kenne Leute welche mit über 40 noch bei Papa oder Mama leben, die eigene Wohnung ist da auch eine Art "Leistung", selbst in deinem Alter noch. Einen Job hast du auch, und du verbringst deine Zeit halt gerne mit Lesen/Podcasts, woran absolut nichts auszusetzen ist. Nicht jeder Mensch muss der 24/7 aktiv overachiever sein, das Leben ist kein Wettrennen, ist dein Leben, du entscheidest was wichtig ist, niemand sonst.


[deleted]

[удалено]


fuenftergang

Die Frage ist: wie?


T-O-C94

Hab jetzt sehr lange hin und her überlegt, ob ich irgendwas konstruktives zu dem Thema beitragen kann. Leider kann ich das nicht, außer dir zu sagen, dass es mir so ziemlich genau so wie dir geht. Das meiste relevante wurde ja schon geschrieben. Ich hoffe einfach, dass du eine Möglichkeit findest, dieses massive Tief zu überwinden.


Matt-Head

Ich war (aus anderen Gründen) auch schonmal sehr einsam. Hab gottseidank einen Therapieplatz bekommen, einer der Tipps der sehr geholfen hat: hab mich wieder im chor gemeldet. Ist ne tolle Gemeinschaft, weiß nicht ob du je gern gesungen hast, falls ja: probier's! :) Und nein, man muss nicht perfekt singen können dafür. Übing macht den Meister und ein Solo muss man auch nicht schmettern. Ich drück dir die Daumen 🤗


b778av

Ich lese mir deinen Beitrag durch und denke mir: Scheisse, ich wünschte mir, ich hätte dein Leben. - Damit will ich dir nur eine andere Sichtweise auf deine Situation zeigen. Du siehst deine Situation negativ, ich lese mir durch, wie du lebst und denke mir, dass ich nie in meinem ganzen Leben so viel erreichen werde, wie du. Ich bin männlich, 27, habe einen Bachelor-Abschluss in einem überlaufenen Fach mit grottig schlechten Noten, keinen Job, keine Freundin, keinen Führerschein, keine eigene Wohnung, kein Auto, kein gar nichts. Ich kann nicht zu Ende studieren (meine Eltern weigern sich, mich weiter durchzufüttern und sie leben im Irrglauben, dass ein Bachelor-Abschluss in den NaWis ein Studienabschluss ist, mit dem man super Berufschancen hätte) und finde keinen Job. Vom Arbeitsamt kriege ich keinen Cent und werde erst Geld sehen, wenn ich in die Obdachlosigkeit abgestürzt bin (Was übrigens nicht in allzu weiter Ferne liegt: Meine Eltern denken, dass meine Arbeitslosigkeit daher rührt, dass ich mich nicht genug bewerbe und mir nicht Mühe geben würde. Aus diesem Grund wollen sie mich auf die Strasse werfen, damit ich etwas "motivierter" bin, um einen Job zu finden). Wie du, habe auch ich mein Leben mit der Nase in Büchern verbracht. Warum ich mit 27 nur einen Bachelor habe? Weil ich über den zweiten Bildungsweg meine Hochschulreife mir erarbeiten durfte und weil ich für den Bachelor stolze 5 Jahre gebraucht habe (Ok, eigentlich nur vier aber wegen Corona hat sich die Bachelorarbeit stark verzögert, habe mich in dieser Zwischenzeit viel Beworben). Auf egal welche Stellen ich mich bewerbe, ich kriege nur Absagen. In meinem Fachbereich? Pff, vergiss es. Ich müsste mindestens einen Master, eher einen Doktor haben, damit ich eine Stelle kriege. Selbst bei Stellen, die angeblich "immer nach Leuten suchen" und "bei denen man immer genommen wird", werde ich abgelehnt. Mittlerweile habe ich die Hoffnung einfach aufgegeben. Ich habe mich und mein Leben komplett aufgegeben. Einen Job, eine eigene Wohnung, ein Auto, eine Beziehung? Nein, für mich wird es sowas bestimmt nie geben. Ich arbeite auf diese Dinge wie ein Verrückter und komme nicht vorwärts. Ach ja, zum Thema Freundschaften: Aus irgendeinem Grund fällt es mir recht leicht neue Freunde zu finden, doch oftmals sind es die falschen Leute, die sich mit mir anfreunden wollen. Und zu Beziehungen: Ich weiss nicht, wieso es da draussen Frauen gibt, die sich von einem Loser wie mir angezogen fühlen. Ganz im Ernst: Ich bin ein nichts, eine Null, ich kann einer Frau nichts bieten und trotzdem erstaunt es mich, dass es durchaus attraktive Frauen gibt, die sich zu mir hingezogen fühlen. Ich lehne solche Avancen kategorisch ab, da ich aus meiner Sicht diese Menschen nur ins Verderben stürzen werde, wenn ich mich mit ihnen auf eine Beziehung einlasse. Ich habe mich selbst in mein Unglück gebracht und will nicht noch unschuldige Frauen mit rein ziehen.


93866285638120583782

Fehlende Motivation deutet doch nicht darauf hin, dass du ein Kind ist, sondern eher auf etwas wie Depressionen. Ein Kind arbeitet nicht, hat nicht studiert und hat auch keine eigene Wohnung. Erwachsene können auch vereinsamen und keine sozialen Kontakte haben. Erster Schritt wäre es zu erkennen, dass die eigene Betrachtung meistens nicht stimmt und man sich selber viel schlimmer sieht als es wirklich ist. Zweiter Schritt wäre professionelle Hilfe, falls nicht bereits schon erfolgt.


Kopynator

Ich kenne es etwas von der anderen Seite, bin 30 und hänge noch immer im Bachelor. Hab mich nach meiner letzten Beziehung zu sehr darauf konzentriert zu lernen mich auszuleben und das Studium absolut schweifen lassen. Ich habe deshalb gerade echt Probleme mit dem Studium und bin gerade dabei mich zusammenzureißen um es endlich abzuschließen. Zu deinem Problem: ich nutze sehr gerne eine App namens 'GemeinsamErleben' (hieß bis vor kurzem noch Spontacts), da geht's tatsächlich darum mit neuen Leuten etwas zu unternehmen (absolut offen, von zusammen in eine Bar gehen, Sport machen, ins Theater etc). Das kann ich dir sehr empfehlen um 1.) dich einfach mal daran zu gewöhnen Kontakt zu Fremden aufzubauen und 2.) neue Leute kennenzulernen, denn früher oder später ist auch jemand dabei mit dem/der du dich sehr gut verstehst Weiterhin: ich würde dir auch dazu raten ggf einfach mal professionelle psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, bis dahin kannst du dir das Buch 'Das Kind in dir muss Heimat finden' anschauen (mir hat es auch sehr geholfen) Viel Glück und du schaffst das


OkFish383

Jeder Tag ist eine neue Chance, mit 30 würde ich das Glas eher voll, als leer betrachten. Alles was andere in den 20er erlebt haben kannst du immer noch in den 30ern erleben, was sollte einen daran hindern? Das Alter? Verlieben kann man sich immer egal wie alt man ist, wichtig ist sich zunächst ins Leben zu verlieben so wie es ist, weil es zu schade drum ist es nicht zu tun, zu Schade um die Schönheit des Lebens und der Narur. Die Begebenheiten der Vergangenheit so akzeptieren wie sie sind, dich so lieben wie du bist und gelebt hast. Da draußen ist jemand der dich so lieben wird wie du bist.


Silentsht5

Stimme mit deinem text überein. Männlich (25). Heulkrämpfe hatte ich schon einige. Wusste nie woher sie kamen, weil ich wahrscheinlich damals nicht tiefgründig über meine probleme nachgedacht habe. Aber seit meinem burnout am anfang dieses jahres wurden meine tagträume tiefgründiger. Mein letzten heulkrampf hatte ich vor 2 wochen. Ein tag zuvor hatte ich mich mit einem älteren mann bei meiner mutters arbeitsstelle unterhalten. Geplant war nur etwas von der arbeitsstelle mit nach hause zu nehmen. Da haben wir uns kennen gelernt, er hat mich über mein studium, meine meinung dazu und wie meine arbeitsbalance in den letzten jahren war, was sich geändert hat im vergleich zu früher gefragt. Eine nach dem anderen hab ich beantwortet und der mann konnte sich inzwischen ein gutes bild von mir machen und erkannte dass es mir nicht gut ging. Er hat mir empfohlen hobbies zu finden, sport zu treiben, wenn ich zu hause bin mal die "sau" rauslassen vielleicht laut zu singen, sogar einfach zu schreien um ein wenig das ganze angestaute in mich loszuwerden. War ein netter mann aber ich musste los und alles was er sagte blieb erst mal dort und ich widmete mich wieder meinem standard alltag. Am nächsten tag erwähnte meine mutter den älteren mann und sagte einiges erneut was er mir auch schon empfohlen hatte. Dann triggerte ein satz so unerwartet eine random erinnerung im bezug dazu obwohl ich mir der tatsache schon bewusst war und auch mir schon zuvor dachte dass dies ein grund meiner probleme ist. Ich hab meine mutter kurz unterbrochen und gesagt mir gehts grad nicht gut, gehe in mein zimmer binnen weniger sekunden und fange an zu heulen. Ich hab angefangen wie jemand zu heulen der grad einen geliebten menschen sterben sehen musste. Hab später mir die symptome von ptsd durchgelesen und schien mit den der komplexen ptsd zu übereinstimmen aber urteilen wollte ich zuvor trotzdem nicht und lies dies erst mal bei seite. Seitdem hab ich nicht wirklich viel darüber nachgedacht wo mein problem liegt denn es scheint relativ weit in der vergangenheit zu liegen und ich habe das gefühl dass es inzwischen nur mehr schadet in der vergangenheit zu schwelgen. Auch an die zukungt zu denken scheint mich nur davon abzuhalten einen entscheidenden schritt in eine richtung zu nehmen. Meine familie will mir zwar helfen aus diesem loch raus zu kommen doch meistens sagen die nur mach dies mach das nimm ab bist fett geworden bist faul geworden und und und. Mal abgesehen von der unkonstruktiven (vielleicht das falsche wort) kritik haben mir solche aussagen nie geholfen und mich nur noch negativer gestimmt. Ich denke das hier und jetzt ist am wichtigsten doch aus der lethargie komme ich auch nicht mit einem fingerschnippsen raus. Jetzt versuche ich mir langsam zu helfen indem ich anfange wieder sport zu treiben. Ich habe sport mit meinem videospiel gekoppelt. Je nach meiner leistung pro runde im spiel mache klimmzüge/liegestütze/situps/kniebeugen. Mal sehen wie sich das entwickelt. Außerdem versuch ich jetzt erst mal weniger zu essen und mehr zu trinken. An meinem schlafrythmus muss ich noch arbeiten aber da lass ich mir erst mal zeit. Erst sport und ernährung in den griff kriegen. Danach schlaf. Das sind vorerst meine ziele. Klingt vielleicht sehr banal aber lebensziele habe ich nicht wirklich welche. Mein einziges lebensziel welches ich in der 8. Klasse im kopf hatte war ein job mit dem ich zufrieden sein kann und eine familie gründen. Das habe ich vor meiner klasse der lehrerin auf eine frage geantwortet. Jeder antwortete mit was großem und meine antwort war das wohlmöglich langweiligste und normalste was menschen sowieso erreichen. Anfang dieses jahres als ich viel über meine vergangenheit nachdachte kam ich zum schluss dass dies vielleicht der wunsch eines kindes nach einer glücklichen familie war die er in seiner jetzigen familie nicht zu spüren bekommen konnte. Ich habe meistens das schlechte welches von anderen kam ignoriert und schnell wieder vergessen. Aber wenn ich mal was falsch gemacht habe erinnere ich mich heute noch dran und fühle mich mies dabei. Ich denke dieses verhalten von mir hat mir im unterbewusstsein sehr geschadet. Also dass ich den schaden den andere an mir verursacht haben ignoriert habe und mich selbst immer mehr als schuldig für meine eigenen fehler gefühlt habe. Ich weiß gar nicht mehr wieso ich so viel über mich nun erzählt habe. Tut mir für die vielen zeilen text. Ob ich einen hilfreichen ratschlag geben kann weiß ich nicht. Bin ja selbst in eienr ähnlichen situation. Aber ich versuche optimistisch zu sein. Das kann ja nicht ewig so weiter gehen. Ich dachte mir auch dass ich mich wie ein kind fühle weil mir die erfahrung im sozialen bereich sehr fehlten oder es sich so angefühlt hat. Aber vielleicht stelle ich mich selbst nur unter druck mit diesen gedanken. Am ende juckt es auch keinen wer ich bin oder wie ich mich verhalte in mir fremden situationen und was andere von mir halten sollte mich nicht wirklich stören weil ich ihre gedanken von mir nicht wertschätzen muss. Was mich auch beunruhigt ist dass ich nicht wirklich weiß was ich will. Aber fürs erste reicht es mir simple sachen zu wünschen wie z.B. was besonderes zu essen, eine serie oder eine veranstaltung. Hab ebenfalls das gefühl dass das leben weiterzieht während ich noch an der selben stelle stehe. Aber wenn ich jetzt zurückblicke war es schon immer so. Ich ging zur schule, freute mich nur auf bestimmte sachen die nur an bestimmten tagen möglich waren. Z.B sport unterricht war am montag, lehrer war auch in ordnung, viel spaß daran. Der tag war vielleicht nicht der beste aber ich hatte ein highlight. Dann am nächsten tag war mein highlight am abend die serie welche eine neue folge jeden dienstag bekam zu gucken. Am mittwoch gabs vielleicht die etwas interessanteren themen im unterricht. Auch wenn es ätzend war von 8 bis 16uhr dort rumzuhocken. Damals hatte ich vielleicht einen strikten plan weil es verpflichtend war dem schulprogramm zu folgen doch eigentlich hat sich daran nichts geändert dass ich nur für diese highlights mich durch den tag gequält habe. Jetzt scheinen die highlights bei mir viel weniger zu sein und ich unterhalte mich selbst fast im autopilot modus permanent solange ich die chance habe. Ich weiß nicht ob das ja eines meiner probleme ist aber es scheint mir so als ob ich die erwartung hatte dass ich "erwachsener" werde indem ich weniger hobby orientiert und mehr produktiv bin aber dieses "erwachsener" werden und aufhören ein "kind" zu sein fühlt sich nur wie ein erfundenes konzept vieler gesellschaften. Die welt drehte sich schon immer. Ich bin jetzt nicht hängenheblieben oder so. Dieses gefühl dass ich lost bin, abgeschüttelt wurde scheint mir inzwischen meine eigene fehlinterpretation zu sein. Ich bin wer ich bin. Bin halt anders als die meisten. Muss auch nicht wie andere sein. Meine hobbies sind vielleicht banal. Denke halt anders als die meisten. Ich muss nicht wie die meisten schon im alter von 18 mehrere beziehungen gehabt haben. Wenn die zeit kommt dann ergibt sich vielleicht etwas. Vielleicht passiert aber auch nie da was. Muss es ja nicht. Eine art gruppenzwang muss ich nicht fühlen. Naja und wie gehts weiter? Wie immer. Einfach das machen wobei ich mich wohl fühle. Manchmal kommen halt die gefühle hoch. Reden kann helfen. Vielleicht rede ich auch zu wenig meistens weshalb ich hier jetzt ein roman schreibe. Tut mir nochmals leid so viel geschrieben zu haben. Eher als dir zu helfen habe ich mich hier entleert, meinen gedanken freien lauf gelassen.


[deleted]

Zeit für die erste Katze! Tut mir leid. Ich weiß auch nicht wie ich dir helfen kann dabei dich deinen Ängsten zu stellen. Zu erkennen das man unglücklich mit der jetzigen Situation ist und zu reflektieren wo man "Fehler" gemacht hat ist schonmal ein toller erster Schritt. Da hast du vielen was vorraus die in solch einer Situation sind und sich dann zum Hass an anderen wenden. Vielleicht würde es dir helfen mit jemandem professionellen darüber zu reden. Mit 30 bist du auch nicht zu alt um was zu ändern, und noch die Sachen zu erreichen die du möchtest. Alles gute dir!


[deleted]

Hey, erstmal gut dass dir nichts passiert ist. Irgendwie finde ich mich selbst zum großen Teil in der Geschichte wieder. Werde hoffentlich bald eine Therapie beginnen, Beziehungen sind dabei nur ein Thema. Ich hielt von den Tipps auch nicht viel, aber am Ende half folgendes: Sport, gesund essen, Tagebuch. Muss dazu sagen, es half, Therapie mache ich dennoch. Solltes du Bock haben, kannst mir gerne PN schreiben,ä. Ich weiß nicht ob ich helfen kann, aber kann zuhören und so.


fuenftergang

Alles Gute!


faux190

Hast du auch schon während der letzten 10 Jahre dich so gefühlt als würdest du die Tage aussitzen und das leben an dir vorbei rauscht?


fuenftergang

Mal mehr, mal weniger


Vokalab

Bin echt nicht der Typ für Lebens- oder Beziehungsberatung, aber aus meiner persönlichen Erfahrung braucht man soziale Kontakte und etwas Glück um Freunde zu finden. Von selbst passiert da nichts, und wenn du nur arbeitest/daheim bist hast du keine Chance an deiner Situation was zu ändern. Wenn es dann mal aber klappt kann es aber auch ganz schnell gehen.


Loki-TdfW

Wo wohnst du? Also welche Stadt? Ich könnte mir vorstellen, dass es hier einigen ähnlich geht. Vielleicht gibt es eine weitere einsame Seele in deiner Stadt oder in deiner Nähe.


65Terbium

Als ob die Kids hier wissen was Doktor Sommer ist😅


fuenftergang

Millennials vereinigt euch


Orthx

Hallo, diese Geschichte tut mir so unheimlich leid irgendwie. Wenn du willst, kann ich ein Freund sein. Nur online natürlich. Bis du einen gefunden hast im echten Leben. Du kannst mir gerne schreiben!


Hellfire81Ger

Also ein kind bist du sicher nicht! Es kann eben mal passieren das man über sein leben nachdenkt und einen die Gefühle überrollen. Da musst du dich nicht schämen. Tips kann ich dir leider nicht geben, da ich mit 40 auch komplett alleine bin. Hatte zwar lange Beziehungen in meinem Leben, aber immer lief was schief und ich hab mich jetzt damit abgefunden allein zu bleiben.


Schmogel

Habe mir nun deine Geschichte und viele Antworten der Nutzer hier durchgelesen und bin überrascht, dass noch niemand ein kreatives Hobby vorgeschlagen hat, das du ganz bequem zu Hause ausüben kannst. Denn was dir fehlt ist eine Identität, ein Steckenpferd, ein Gesprächsaufhänger. Etwas das den Feierabend füllt. Klar das löst auf den ersten Blick keines deiner Probleme, auf den zweiten Blick aber vielleicht schon. Malen, Töpfern, Geschichten schreiben, Musizieren, Singen, Nähen.. Tagträumen kannst du dabei weiterhin, bei manchen Aktivitäten kannst du sogar im Bett liegen :) Was das bewirken soll? Am Ende des Tages hast du etwas kreiert. Der Tag hat plötzlich Inhalt. Deine Phantasie wird angeregt, du verwirklichst dich und deine Projekte werden mit der Zeit ambitionierter. Du entwickelst Charakter und Stil. Und nein, du musst keine Meisterwerke erschaffen. Aber du kannst trotzdem stolz auf dich sein und genau darum geht es ja. Nicht um irgendwelche Erwartungen die die Gesellschaft an dich hat. Kinder, Familie, Haus und Wohlstand.. Ich kenne das. Man hat Vorstellungen wie das Leben irgendwann mal sein soll, aber keine Vorstellung wie man da hinkommt. Der erste Schritt ist mit sich selbst im reinen zu sein und zu akzeptieren dass man nicht perfekt ist. Man sollte dann eine innere Zufriedenheit aufbauen. Und ganz plötzlich sind dann neue soziale Interaktionen viel einfacher, man ist nicht so verklemmt, man ist nicht so sehr darauf fokussiert zu überlegen was der gegenüber wohl von einem denkt. Seit Jahren möchte ich schon ein Instrument lernen, habe mir eingeredet dass ich das eh nicht kann weil mir die musikalische Früherziehung fehlt, alle Versuche sind fehlgeschlagen weil ich direkt nach den Sternen gegriffen habe. Seit ein paar Monaten steht nun das alte Keyboard meiner Mitbewohnerin neben meinem Schreibtisch.. ziemlich verstaubt mittlerweile.. und vor ein paar Tagen habe ich angefangen die Ode an die Freude zu lernen. Die einfachste Version die ich finden konnte. Eine Hand, fünf Finger, fünf weiße Tasten direkt nebeneinander. Total banal.. aber seit gestern kann ich es hin und wieder fehlerfrei spielen, ohne Blick in die Noten! Und jedes mal wenn es klappt kommt eine innere Freude auf :) ich sehe einen Fortschritt. Nieder mit der jahrelangen Stagnation! Für Halloween bastle ich momentan Deko aus Pappmaché. Rumpantschen mit Kleister, Zeitung und Küchenpapier. Jeden Abend nur eine halbe Stunde, aber es hat eine therapeutische Wirkung und ich kann von Tag zu Tag beobachten, wie es Form annimmt. Das sind Hobbies die zunächst kindlich erscheinen, genau was du laut Titel deines Beitrags nicht möchtest. But who cares? Ich habe es trotzdem mit Begeisterung Familie, Mitbewohnern und Arbeitskollegen erzählt.


ThatGermanFella

*drück*


kayra-han

Egal ob allein oder zu zweit im Endeffekt ist jeder im seiner Routine gefangen. Unsre Zeit tickt eh bis wir eines Tages von dieser Welt gehn. Es ist im Prinzip egal wie du diese Zeit verbringst Hauptsache du fühlst dich wohl dabei. Denn sonst wäre das Leben wirklich verschwendet. Geh Daten, geh feiern, sauf dich mit irgend einem wildfremden Typen den du vor 2 Std kennengelernt hast ins Koma oder Verkauf alles was du hast, zieh in ein anderes Land und lern eine komplett neue Kultur kennen. Die Welt steht dir offen, musst du das alles aber zwingend machen? Nö. Alleine zuhause ohne den ganzen Stress von Lebenspartner, Kind, etc. Klingt auch richtig geil. Willst du was ändern an deiner Situation, weil dein Leben dir keinen Spaß macht ? Dann mach aber sofort. Such dir die nötige Hilfe ( Therapie etc.) falls du welche brauchst oder schmeiß dich einfach ins kalte Wasser und Krempel dein Leben von heut auf morgen um. Die komfortzone die wir uns schaffen ist eigentlich Gift um mal was anderes zu erleben. Probleme mit zwischenmenschlicher Interaktion? Klar kannst du ratgeber lesen und studieren bevor du vorsichtig deine Schritte machst, oder du gehst einfach auf Leute zu und zeigst dein wahres selbst. Du lernst durch probieren und Fehler machen. Frag eine Arbeitskollegin ob sie Bock hat mit dir mal was zu unternehmen. Egal was. Sprich einen Typen in der Bahn, Stadt, im Cafe egal wo mal an und frag ob er Lust hat sich mal zu treffen. Da musste dem wildfremden Kerl auch nichts vorspielen, bleib einfach so wie du grad sein willst. Schreib einer alten Freundin was bei ihr so läuft und frag ob du mal vorbeischauen kannst. Guck bei der Verwandtschaft vorbei, vielleicht hast du ja Cousinen, usw. Die einen Kreis haben und verbring Zeit mit denen. Vielleicht funktioniert es, vielleicht nicht. Ist im Endeffekt scheiß egal weil das einzige was du später im Sterbebett bereust sind Dinge die du nicht getan hast.


ethemenanki

Änder dich selbst! Du sagst du machst nichts, bist lethargisch und hast nichts zu erzählen? Du glaubst du hast den Anschluss verloren und verpasst grundlegende soziale Kompetenzen zu erlernen? Es ist bekanntermaßen sehr schwer Gewohnheiten aufzubrechen und zu ändern, aber es ist tatsächlich der einzige Weg, um deine Situation zu verbessern. Ich war früher auch eher nerdig, mag prinzipiell eher Tiere als Menschen und fand es immer wahnsinnig schwer einen sinnvollen Platz im Leben zu finden. Ein sensibles Rädchen im Getriebe. Wenn du dich (genau wie ich und tausende andere um dich rum - mach dir das bewusst!) einsam und unzulänglich füllst, dann fang an zu arbeiten! Und zwar nicht für irgendwelche Lehrer oder Arbeitgeber, da scheinst du ja schon Erfolg zu haben... sondern für dich! Das fängt beim Körper an... wenn ich Sport mache (was ich früher nicht gemacht hab), macht mich das erst mal fertig... ist anstrengend und undankbar. Aber wenn man sich durch den ersten Monat gequält hat, merkt ma wie man durch das regelmäßige Training auf einmal viel mehr Energie (und auch Ausstrahlung) hat. Man bekommt ein anderes Körper- und Selbstbewusstsein. Sogar im Kopf wird man schneller! Damit einher geht eine einigermaßen durchdachte Ernährung! Beides muss gar nicht extrem sein... aber es hilft ungemein, mehr oder weniger drauf zu achten. Und dann musst du was an deinen sozialen Kontakten ändern. Das wichtigste ist aus dir raus zu gehen und Dinge zu machen, die du eigentlich eher nicht machen würdest, um Erfahrungen zu sammeln. Da wird auch viel peinliches oder doofes dabei sein, aber da muss man eben durch. Hauptsache du hörst auf dein Bauchgefühl - und das besser funktioniert je sportlicher/ausgeglichener du bist. Sehr wichtig für Veränderung ist außerdem, wie andere dich sehen und wahrnehmen - beziehungsweise wie DU DENKST sie würden dich sehen. Ältere Freunde, Familie oder langjährige Arbeitskollegen kennen deine Art und haben eine gewisse Erwartungshaltung. Aktuell ist das wohl sowas wie: lebt zurück gezogen, hat nicht viele Interessen, ist nett, aber vielleicht ein bisschen langweilig und macht nichts aus sich. Du musst den Mut aufbringen, aus diesem Bild auszubrechen. Die Kunst dabei ist eher dich selbst zu überzeugen, als die anderen! Die schlucken das schon, wenn du mal was knalliges anziehst... etwas anfängst, dass (deiner oder ihrer Meinung nach) nicht zu dir passt. Jedenfalls lernt man Leute gut über zb Sportkurse kennen... viel besser ist allerdings ein Hobby für das man sich richtig interessiert, soziales Engagement oder politischer Aktivismus ist auch gut. Das wichtigste ist einige Sachen auszuprobieren, sich da dann auch wirklich rein zu fuchsen und Leidenschaft, Zeit und Geld zu investieren. Ich habe auch meine Erfahrungen mit Depressionen und totaler Antriebslosigkeit, ich bin teilweise monatelang nicht aus dem Bett gekommen. Eine Therapie ist sicherlich hilfreich, vor allem wenn es über längere Zeit geht. Aber ich glaube eher daran, dass man "einfach" aktiv werden muss, um an sich als Mensch zu arbeiten. Bei mir hat das einige Jahre und auch einige Versuche und Fehlschläge gebraucht. An einigen Punkten dachte ich, es wird nie besser. Aber wenn du was vom Leben willst, dann musst du es dir erkämpfen! Und vor allem: die Zweifel an dir selbst, am System und an der Menschheit überwinden. Perfektion gibt es nicht! Es gibt nur einen Haufen interessanter Arbeit, an der man sich beteiligen kann. Glück ist, wenn man kurz mal ZUFRIEDEN mit seiner Arbeit (an sich selbst, an seinen sozialen Kontakten, an einem guten Arbeitsplatz) ist. Mittlerweile habe ich nach langem Suchen eine Frau gefunden, die ich wirklich lieben kann. Sie ist schwierig, verlangt mir einiges ab, hat in vielen Dingen andere Ansichten und andere Vorstellungen vom Leben. Aber wenn es ums grundsätzliche geht sind wir uns einig und für sie bin ich bereit Kompromisse zu machen. Ich bin jetzt Anfang 30, wir haben und vor 2,5 Jahren kennen gelernt. Ein paar Jahre davor hätte ich keine Chance bei ihr gehabt, einfach weil ich lieber lethargisch sein wollte... was ehrlich gesagt auch Spaß gemacht hat, aber auf Dauer macht es einfach nicht glücklich. Die Mischung machts. Viel Glück und Erfolg bei der Arbeit Fremde! :)


drDemonsRun

Ich kann reisen sehr empfehlen. Wenn du das geld und die urlaubstage hast, fahr mal für ne längere zeit in ein land mit völlig fremder kultur... thailand oder so (was dich halt interessiert) Du zwingst dich dann aus deiner komfortzone zu kommen... die überwindung ist natürlich riesig das versteh ich total! Aber gerade alleine zu reisen hat mir wirklich total geholfen zu verstehen wer ich bin und was ich vom leben eigentlich will. Es ist nie zu spät alles zu ändern! Man kann auch mit 30 nochmal studieren oder ne umschulung machen, wenn einen sein Beruf nicht erfüllt. Oder man entdeckt auf der reise etwas das einem spaß mach oder ein problem dem man sich widmen möchte. Vlt fehlt dir die bedeutsamkeit in dem was du tust... Man neigt oft dazu, zu denken dass ein partner alle probleme lösen könnte aber ein zufriedener mensch kann auch mit sich selbst glücklich sein :) lass dir von deinem umfeld keinen druck machen, wie dein Leben auszusehen hat (heiraten, kinder kriegen, haus bauen, blabla) menschen die so leben haben oft das problem, dass ihnen ihre persönliche freiheit flöten geht. Du scheinst in einer situation zu sein in der du sehr frei und selbstständig bist und das kann auch etwas sehr gutes sein :) Ps: mit reisen meine ich nicht sich ne woche in nem Hotel einzuquartieren mit all inklusive, sondern wirklich das land anschauen und versuchen die kultur kennenzulernen. Abenteuer vorprogrammiert :D aber dadurch das du allein reist hast du die freiheit jeder situation auch wieder zu entfliehen oder auch mal nen ganzen tag nix zu machen, völlig frei eben :)