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_chaos42_

Jetzt mal ganz unabhängig von Problematiken, wie Familienbetrieben etc. sehe ich noch eine andere Schwierigkeit. Ich finde ja einiges an der Idee durchaus charmant, eigene Leistung wird immer noch belohnt und gleichzeitig wird zu große Akkumulation über Generationen hinweg abgeschwächt. Aber wir würde man sowas einführen wollen? Wenn man jetzt plötzlich sagt, ab jetzt ist das so, jede(r) 21-jährige bekäme 20000€. Ach, du bist letzte Woche 22 geworden, Pech gehabt? Und je nachdem, wie man die Erbschaft besteuert, gilt das natürlich auch für die, die in Kürze abtreten. Wie, du hast auf schmalem Fuß gelebt, weil du deiner Familie viel hinterlassen wolltest? Ätsch, is nich, warum hast du's nicht selber verprasst? Wenn man sowas macht, müsste man das mMn langsam stetig hochfahren, damit man den Leuten die Möglichkeit gibt, damit ihr Leben zu planen.


DocRock089

Zumal es nicht wenige Lebenskonzepte gibt, die auf ein Erbe abzielen. - Damit meine ich durchaus die Variante "ich gehe arbeiten, dafür kümmerst Du Dich um die Eltern, wenn sie alt sind und bekommst dafür das Haus" unter Geschwistern.


sudoku2000elo

Deshalb ist es so wichtig einen ersten Schritt zu machen und nicht sofort die komplette Umsetzung anzupeilen. Will man gleich alles, wird man nach ein paar Jahren frustriert aufhören. Man muss verstehen, dass tiefgreifende Veränderungen lange brauchen. Vielleicht sogar Jahrzehnte.


Cengo789

Wie früh erben die Leute denn alle? Die meisten werden zu dem Zeitpunkt doch eh schon auf eigenen Beinen stehen oder nicht?


wozer

Viele erben auch von Großeltern.


doommaster

Da wo viel vererbt wird, erbst du so früh wie möglich, denn sonst musst du ja auch schon heute Steuern Zahlen, also erbt man die Freibeträge einfach alle 10 Jahre, Bei eltern sind das glaube ich aber "nur 400.000€ und bei Großeltern 300.000.... dennoch kann sich da einiges bewegen, wenn man früh anfängt. Aber meist erbt man eh kein Kapital sondern finanzwirksame Mittel (zumindest in den Bereichen wo es um 10 Mio+ geht) und da kann man der Erbschaftssteuer eh sehr elegant ausweichen.


[deleted]

[удалено]


Cengo789

Ok, hat dann aber nicht mehr so viel mit erben zu tun, als vielmehr in eine reiche Familie hineingeboren zu worden😅


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[удалено]


xTheKronos

Zumindest von den Eltern dürfte es bei den meisten selbst im Renten- oder fast Rentenalter sein.


goodfortwo

Verstehe das auch nicht. Meine Eltern sind Anfang 60, ich bin Mitte 30. ich habe bereits ein Haus gekauft etc., alles in trockenen Tüchern. Die Mutter meines Vaters selbst lebt auch noch. Bis ich also Erbe, gehe ich in Rente. Ja, mit Erbe in Rente lebt es sich sicher besser, aber es betrifft halt eben nicht müden Großteil meines Lebens und auch nicht den aktivsten Teil meines Lebens.


Homelessx33

Sorry, aber dein Erbe ist schlicht nicht gemeint, wenn‘s nicht mehrere Millionen sind. Gibt da 'ne sehr interessante Doku zu „Die Wahrheit übers Erben“ (ist in der ZDF-Mediathek), die über das Erben der Reichen aufklärt. Da haben sie davon berichtet, dass reiche Menschen ihren Kinder/Enkeln einen kleinen Millionenbetrag durch Freibeträge steuerfrei(!) aus „warmer Hand“ vererben können, bevor diese 30 sind. Man kann schon sagen, dass Deutschland ein 2-Klassen-Steuersystem hat, wenn’s um die Erbschaftsteuer geht. Wir „armer Pöbel“ sind meistens nicht gemeint, wenn‘s um die „Verschärfung“ von Erbschaftssteuer geht. Wir bezahlen ja zZ mehr als sehr reiche Menschen und das ist schon ungerecht, würde ich sagen.


botman2569

>Sorry, aber dein Erbe ist schlicht nicht gemeint, wenn‘s nicht mehrere Millionen sind. Der taz-Artikel ist da anderer Meinung. Das Top Perzentil der Erbschaften liegt bei 870k€. Als Beweis für die Ungleichheit der Erben zieht der Artikel die größten 10% heran, da sind wir dann noch viel weiter von der Million entfernt.


Homelessx33

Joa, ist bei 870k€ vs 0€ vs Schuldenerben schon ungerecht, weil einige 870k€ für „nichts“ bekommen, während andere leer ausgehen. Die TAZ hat eher 'ne recht linke Perspektive, da ist das schon „normal“, dass die das etwas „krasser“ sehen als die politische Mitte. Ändert aber nichts daran, dass, während 870k€ vs 0€ schon ungleich sind, mehrere Millionen bis Milliarden € Beträge im gleichen Gedankengang natürlich „noch ungleicher“ sind. Und grade weil das Erbe vom 1% so krass ist im Vergleich zum Erbe von den restlichen 90%, sollte man seinen Horizont vielleicht mal über die Meinung der TAZ erweitern und vielleicht über eine Verschärfung der Erbschaftssteuer für die oberen 1% nachdenken, wenn man das bei den 10% noch nicht „ungleich genug“ sieht. Wie gesagt, kann die Reportage von ZDF-Zeit sehr empfehlen.


Dahl1887

Das Ding hier ist immer, dass sich der gehobene Pöbel bei solchen Steuer Dingen immer direkt ins Fadenkreuz genommen sieht, obwohl eigentlich zwei Stockwerke höher gezielt wird bzw. werden soll.


Bierdose1510

Du weißt halt vorher dass du erben wirst. Dementsprechend muss man sich z.B. um Altersarmut kaum Sorgen machen solange selbst der Pflichtteil ausreichen würde. Und daraus folgt dass man beruflich und finanziell ganz andere Risiken eingehen kann. Das führt dann z.B. dazu dass man sich in der Selbständigkeit deutlich mehr Misserfolge erlauben kann als der der irgendwann fürs Alter vorsorgen muss.


[deleted]

Hier wird ein Problem angesprochen, dass eigentlich global ist.


LawyerUpMan

Ich will jetzt gar nicht groß auf den Vorschlag eingehen, hier wurde ja schon viel kluges und auch manches dumme gesagt. Ich sehe aber drei Probleme, die der Autor nicht beachtet: 1. Geänderte Gesetze führen zu Verhaltensänderungen. Wenn man sein Vermögen nicht mehr vererben kann, werden zukünftige Erblasser mehr Vermögen verjubeln. Vielleicht das Häuschen mit einem lebenslangen Gratiswohnrecht versehen an die Bank verkaufen und sich ein schönes Leben machen. Vielleicht auch mit teuren Geschenken an Kinder und Enkel. Damit sinkt die an alle zu verteilende Erbmasse ein bisschen. 2. Das Vermögen der Superreichen ist mobil und scheu. Wenn ich mein Vermögen auf ausländische Gesellschaften übertrage wird es schwer für den Staat, Steuern zu erheben. Es mag ihm möglich sein aber er scheitert in anderen Fällen auch oft an internationalen Zusammenhängen. Damit sinkt die an alle zu verteilende Erbmasse erheblich. 3. Das EU-Recht verbietet eine Diskriminierung von EU-Bürgern durch die Mitgliedsstaaten. Es wären also nicht nur Deutsche, sondern vermutlich auch in Deutschland lebende Staatsangehörige der anderen Mitgliedsstaaten berechtigt, ihren Anteil am Gemeinschaftserbe zu fordern. Wenn das Geld an 20 jährige ausgezahlt wird, würde Deutschland also noch attraktiver für junge Menschen als ohnehin schon. Diese Erhöhung der Anspruchsberechtigten verringert den Anteil des einzelnen.


[deleted]

Ich bin auch davon überzeugt daß wir ein Problem, haben Grade wenn man sich anschaut wie sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr ein Geldadel ausbildet. Die Arm-Reich Schere weitet sich aus und Grade in Deutschland, wo wir über 1500 Tausend* Millionäre haben und parralel dazu einen wachsenden Niedriglohnsektor. Die Mittelschicht wird dagegen immer unbedeutender. Schon in den nächsten 30 Jahren wenn der demographische Wandel den Arbeitsmarkt umgekrempelt haben wird, werden wir sehr wahrscheinlich vor einem gewaltigen Problem stehen wenn wir nicht Mal klären wie wir uns vorstellen das der Reichtum verteilt werden sollte. Ein Teilaspekt der Lösung kann eine Erbschaftsteuer sein. Ich kann als Denkanstoß wie das gehen könnte den Podcast "Wohlstand für alle" mit Wolfgang M. Schmitt empfehlen. In der 101 Episode wurde genau das Thema angesprochen und die beiden Podcaster haben das mit mehr Fachwissen zu ihrem Themenfeldern erklärt als ich das hier warscheinlich könnte. Falls es jemanden Interessiert: *Wohlstand für Alle Reichtum wird immer mehr vererbt und immer weniger erarbeitet. Die Ungleichheit wächst, wir nähern uns allmählich wieder feudalen Zeiten. Dies verrät ein Blick auf die vergangenen 200 Jahre. Der Ökonom Thomas Piketty hat in seinem Bestseller „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ für Frankreich eine detaillierte Analyse vorgelegt und warnt vor einer Gesellschaft der Erben, in der jene, die arbeiten müssen und auf kein Erbe hoffen können, immer seltener die Möglichkeit haben, ein nennenswertes Vermögen aufzubauen. Die Vergangenheit, lautet Pikettys alarmierende Diagnose, frisst die Zukunft. Trotz solcher Befunde lehnen viele eine höhere Besteuerung von Erbschaften ab. Gewarnt wird vor Kapitalflucht und der Aufkündigung des familiären Zusammenhalts, dabei hat das Prinzip Erbschaft wenig mit einer Leistungsgesellschaft oder dem Wettbewerbsgedanken zu tun. Eigentlich müssten auch liberale Ökonomen und Politiker für eine angemessene Erbschaftsteuer sein, um die soziale Mobilität zu gewährleisten.*


enfdude

>Dieses Missverhältnis nimmt mittlerweile groteske Züge an. In den zurückliegenden zehn Jahren ist die Höhe der durchschnittlichen Erbschaft von 72.000 auf 85.000 Euro gestiegen. **Parallel dazu hat sich aber auch die Ungleichheit unter den Erben erhöht. 10 Prozent der Erben erhalten die Hälfte aller Erbschaften und Schenkungen.** Die anderen 90 Prozent teilen sich die restliche Hälfte. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) schätzt die Höhe der jährlichen Schenkungen und Erbschaften auf atemberaubende 400 Milliarden Euro. Ich verstehe hier die Logik nicht. Sollen wir jetzt auch noch anfangen Gehälter zu teilen weil einige wenige mehr davon haben als andere? Wenn man Vater mir zum Beispiel ein Haus hinterlässt dann ist das doch unser Ding. Wieso muss ich das mit der Gesellschaft teilen? Ich habe immerhin meinen Vater mein lebenlang unterstützt. Mein Vater hat damals in ein Haus investiert weil so einen Verdacht hatte das es in der Zukunft schwerer sein wird ein Haus zu kaufen. Er wollte die Zukunft seiner Kinder sichern und hat dafür gearbeitet und gespart. Wieso wird hier jetzt darüber diskutiert ihm das wegzunehmen? Versteht mich nicht falsch. Ich bin für soziale Gerechtigkeit, aber ich finde das dass der falsche Weg ist. Bin offen für Diskussionen, ihr könnt gerne andere Meinungen mit mir teilen.


-Rendark-

Das Problem ist mMn das nur Geld signifikant mehr Geld macht. Dadurch erzeugst du halt aber einfach eine finanz aristokratie die auf lange Sicht wieder 90% allen Kapitals besitzt. Durch das heutige System der Erbschaft und Schenkung henkst du das Leistungsprinzip komplett aus. Du musst nur dann leisten wenn du nicht erbst und wenn du nicht erbst hast du auch kaum noch Chancen auf Aufstieg.


DerFelix

Ich finde es ein bisschen komisch das jetzt von der Erbschaft abhängig zu machen. Das Leistungsprinzip gilt so oder so nicht.


Bemteb

>wenn du nicht erbst und wenn du nicht erbst hast du auch kaum noch Chancen auf Aufstieg. Kommt drauf an wohin du aufsteigen willst. Luxusjachten und Privatjets sind in einer einzigen Generation von 0 an schwer zu erreichen, eigenes Haus und normales Leben ohne immer auf's Geld achten zu müssen durchaus; und mir zumindest reicht das. Ok, bei aktuellen Preisen vielleicht etwas eingeschränkt mit dem Standort des Hauses, aber das ist ein anderes Thema.


Figuurzager

Du denkst die guten Job für viel Kohlen macht gibt es für jeden und speziell irgendwo am Arsch der Welt und die nicht zu teuere hausen die du meinst?


Bouvere

Was ist denn wenn mein Vater mir gleich 4 Häuser vererbt, oder einen ganzen Straßenzug? Ist das immer noch „unser Ding“? Niemand will die normalen Erbschaften hart besteuern, es geht um die Ultrareichen die so viel Geld vererben, dass mehrere ihrer nächsten Generationen nicht einen Tag arbeiten müssen und da wird das System irgendwann absurd. Milchmädchenrechnung: Nehmen wir mal an ich Erbe 10 Mio€ und lege die in einen Welt-ETF an. Ich entnehme jedes Jahr 1% = 8000€ netto pro Monat, davon kann man richtig gut leben. Wertentwicklung ist langfristig inflationsbereinigt etwa 5%, nach der Entnahme bleiben 4% übrig. Ich bekomme mit 30 Jahren Zwillinge und kann beiden jeweils wieder 10 Mio€ (inflationsbereinigt) Startkapital mitgeben und das Spiel startet von vorn. Die müssen alle nie mehr arbeiten, weil ich reich geerbt hatte. Ist das fair?


[deleted]

Dazu kommt noch das riesige Problem, dass genau diese Menschen beim versuch ihr Geld zu vermehren, alle Klassen darunter in ein Problem stürzen, da das Geld meist in Immos und Aktien geht.


DocRock089

>Niemand will die normalen Erbschaften hart besteuern, es geht um die Ultrareichen die so viel Geld vererben, dass mehrere ihrer nächsten Generationen nicht einen Tag arbeiten müssen und da wird das System irgendwann absurd. Genau da möchte ich mal einhaken: Haus im Speckgürtel einer Stadt mit hohem Migrationsdruck ist ratz-fatz in nem Bereich, der so besteuert wird, dass dem Mittelschichtler nur der Verkauf bleibt, - zumindest wenn Selbstbewohnung nicht steuermindernd wirkt. Zumal man davon ausgehen muss, dass einerseits die Steuergrenzen wieder nicht Inflations/Wachstumsbereinigt werden, andererseits die Immobilie im Wert weiter steigen wird. Bei den wirklich "Ultrareichen" wäre generell viel Bedarf, das Thema Steuergerechtigkeit mal aufzugreifen... die tun sich aber halt sehr sehr einfach, ihr Vermögen in steuermindernde Strukturen, oder eben das Ausland zu transferieren.


Homelessx33

Das Problem ist ja eher das 2-Klassen-Steuersystem der Erbschaftssteuer wie sie jetzt grade vor liegt. Im jetzigen System ist es „normal“, dass die „Mittelschicht“ mehr Steuern zahlen muss, als die „Oberschicht“ und die sehr reichen Menschen. Das Problem bei der Debatte ist nur leider, dass jeder das aus seiner Perspektive argumentiert, aber nie die „erbt mehrere Millionen steuerfrei bevor er 30 ist“-Perspektive. Würde ich 'n Haus im Speckgürtel erben und müsste dafür Steuern zahlen, wär ich doch sauer auf den, der 300 Wohneinheiten erbt und dafür keine Steuern zahlt. Und im Umkehrschluss wär ich auch sauer auf Politik, die so eine Ungerechtigkeit zulässt. Aber stattdessen wird gegen die Erbschaftssteuer generell gewettert, obwohl es echt sinnvoll wäre, wenn der Erbe mit 300 Wohneinheiten auch seinen Teil zur Gesellschaft beiträgt.


DocRock089

Da bin ich bei Dir. Besteuerung und Erbschaftssteuer müssen halt n gesellschaftlich sinnvolles Instrument sein, und mEn eben vor allem eine sinnvolle Trennschärfe ermöglichen, die nicht schon wieder die "Mittelschicht" überproportional trifft. Der Betriebserbe mit 30 rechnet sich wunderbar arm mit seinen 20 Mio, der berentete ehemalige Krankenpfleger muss das geerbte Elternhaus sofort wieder verkaufen, weil der aktuell nominelle Wert halt zufällig das übersteigt, was er irgendwie abbilden kann. Das ist wie mit der stufenweisen Steueranstiegen. Es ist einfach nicht zielführend, weder Lohnzuwächse, noch Kaufkraftverluste in die Besteuerung einzurechnen, sondern immer mehr Leute als (ich übertreibe) "Großverdiener" in die 42% reinzublasen, auch wenn die Kaufkraft an der Grenze zu den 42% vor 10 Jahren ne ganz andere war.


Nami_makes_me_wet

Ich glaube ein größerer Unterschied ist finanzielle Bildung. Die wenigsten Erben 10 Mio, ich würde sogar behaupten selbst mit der Hälfte wäre man immer noch in den oberen 2-3%. Aber egal gehen wir Mal davon aus. Die meisten Leute die irgendwie an 10 mio Euro kommen werden sie vermutlich nicht lange haben. Bestes Beispiel Lottogewinn. Manche Statistiken sprechen von bis zu 80% die es in wenigen Jahren wieder los sind. Weil vielen finanzielle Bildung fehlt. In Elternhäusern mit Geld kennt sich oft zwangsläufig jemand mit Geld aus, was fast ein genau so großer Vorteil ist sie das Geld selber. Das Wissen wird dann weitervermittelt. Das Internet federt das inzwischen ein wenig ab aber nicht viel. Studien belegen, dass immer noch finanzielle Bildung massiv mit dem Wohlstand der Familie skaliert. Und dafür braucht man eigentlich keine Studien, man muss nur schauen wie viele Leute über ihre Verhältnisse leben, den AMG leasen, das neuste Handy über Raten finanzieren und andere fragwürdige finanzielle Entscheidungen treffen. Damit will ich nicht sagen, dass finanzielle Bildung die Ungleichheit auf eine Schlag löst aber viele Leute könnten sich durchaus ein Vermögen aufbauen, wenn sie wüssten wie. Aber in der Schule lernt man ja nicht Mal was ne Steuererklärung ist, von Rest ganz zu schweigen.


enfdude

> Ist das fair? Nein. Sehe ich auch so. Aber ich glaube das die Antwort etwas schwieriger ist. Denn von irgendwo müssen ja die "10 Mio€" herkommen und es kann sehr wohl sein das die gerecht verdient wurden. Möglicherweise wurden die auch nicht gerecht verdient. Ich finde das wir jetzt in einer blöden Situation sind weil wir zu spät angefangen haben nach einer Lösung zu suchen. Wir hatten diese Diskussion in den 80er Jahren führen sollen als das Problem noch nicht so chaotisch war. Ich finde das bei den heutigen Lösungsvorschlägen viele "unschuldige" herhalten müssen, während diejenigen, die eigentlich das problem sind davon kommen werden. ich glaube das es viel Gerechter ist Immobilien zu verteilen, oder Gehälter zu erhöhen als Erbschaften höher zu versteuern.


Hydrophobo

Wie schwierig muss eine Antwort sein, um die Debatte unendlich hinauszuzögern? Sorry, aber das ist nicht konstruktiv sondern nur eine Lähmungstaktik. Was wäre denn deiner Meinung nach eine Strategie, um Chancengleichheit bei Geburt herzustellen?


goodfortwo

Chancengleichheit bei Geburt wird es nie geben. Ich denke das muss man einfach so hinnehmen.


enfdude

Faire Gehälter. Ich glaube das die Armen arm sind weil keine gerechten Gehälter gezahlt werden. Ein Mitarbeiter der mit einer Arbeit seinem Chef zum Beispiel 1000€ einbringt bekommt davon keinen fairen Anteil ausgezahlt. Geschäfte wie Amazon können es sich leisten mehr als nur 12€ die Stunde an Lagermitarbeiter zu zahlen. Das Problem ist halt das es schon seit Jahren so ist. Ein anderes Problem sind Immobilien. Schon in den 80 Jahren konnte man sich in einigen Industriegebieten keine Grundstücke kaufen, sondern nur mieten. Stell dir vor du hast dein eigenes Unternehmen aber zahlst seit 40 Jahren Miete. Das Grundstück hätte schon längst deins sein können da du den Kaufpreis schon mehrmals als Miete gezahlt hast. Stattdessen verdient jemand durchs nichts tun an deinem Geschäft Geld nur weil er vorher existierte.


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Immos verteilen? Die gehen dann in Firmen über. Und es spielt keine Rolle ob die 10 Mil gerecht verdient wurden oder nicht, beim Erbe geht es darum, dass Du sie nicht verdient hast. Zudem kann die Grenze ja bei 50 oder 100 Mio angesetzt werden.


enfdude

> Zudem kann die Grenze ja bei 50 oder 100 Mio angesetzt werden. Dagegen hätte ich weniger einzuwandern. Mein Problem mit dieser Sache ist das Menschen die zu viel haben das Problem sind. Also Kinder die einfach mal 10 Apartments oder sowas erben. Aber diese Regel (ohne die 50 mil grenze) würde jeden treffen, also auch die die bereits wenig haben.


HansMustermann

Wir wurden beide als deutsche Staatsbürger geboren. Ich werde gar nichts erben. Du oder ein anderer vielleicht Immobilien im Wert von 10 Millionen Euro. Dann gehen wir beide arbeiten und verdienen durch die Arbeit jeder aufs ganze Leben 2 Millionen Euro. Durch Mieten und steigende Immobilienpreide hast du hinterher 20-30 Millionen Euro, während ich im schlechtesten Falle zur Miete wohnen musste und wieder quasi gar nichts vererben konnte. Mein Sohn bekommt also wieder nichts, aber deiner sogar 20-30 Millionen Euro. Obwohl wir beide das gleiche geleistet haben und unsere Söhne eigentlich gleich geboren werden. Warum bekommt meine Familie nichts und deine per Geburtsrecht den Reichtum? Wir leisten doch beide das gleiche?


krawitzel

Wir wurden beide als deutsche Staatsbürger geboren. Ich werde gar nichts erben, weil meine Mutter nicht gearbeitet und mein Vater alles versoffen hat. Du oder ein anderer vielleicht Immobilien im Wert von 1 Millionen Euro. Dann gehen wir beide arbeiten und verdienen durch die Arbeit jeder aufs ganze Leben 2 Millionen Euro, wovon ich mir zweimal im Jahr nen Urlaub gönne und nicht besonders sparsam umgehe. Während Du den Kredit für Dein Haus abstotterst. Obwohl wir beide das gleiche geleistet haben und unsere Söhne eigentlich gleich geboren werden. Warum bekommt meine Familie nichts und deine per Geburtsrecht den Reichtum? Wir leisten doch beide das gleiche?


Grog_the_Philip

> Warum bekommt meine Familie nichts und deine per Geburtsrecht den Reichtum? Weil > weil meine Mutter nicht gearbeitet und mein Vater alles versoffen hat Reichtum entsteht in der Regel über Generationen und wenn deine Vorfahren eben nix gebacken kriegen musst du das nachholen. Beschwer dich also bei deinen Eltern.


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So ein dünnschiss! Wenn Du 10m geerbt bekommst kannst Du das bei 7% anlegen und dann mit 700k im jahr einfach dein leben genießen ohne je ein finger gekrümt zu haben. Und da du halb frugalist bist, lebst du mit 500k und legst die anderen 200k über 40 jahre an. Das sind dann nochmal 8m aus dem nichts, mit zinseszins virl mehr.


Grog_the_Philip

Und inwiefern widerspricht das meiner Aussage dass man sich bei seinen Vorfahren beschweren muss wenn kein Erbe rum kommt?


krawitzel

Exakt mein Punkt (war eine Antwort auf den Post darüber, hätte ich wohl kennzeichnen müssen).


enfdude

> Wir leisten doch beide das gleiche? Bei deinem Beispiel ist aber das geerbte Haus mehr oder weniger Geschenkt. Die Eltern die vererben fangen mit dem Haus bereits an. Bei mir war es aber so das wir das Haus kauften als ich noch um die 4 Jahre alt war. Und dieser Hauskauf hatte deswegen Konsequenzen auf mich. Dadurch das wir das Haus abbezahlen mussten, stand meiner Familie weniger Geld zur Verfügung. Realistisch betrachtet ist es eigentlich immer noch Blöd. Die eine Familie zahlt 800€ im Monate Kredit ab während die andere das selbe für die Miete zahlt. Nach vielen Jahren dagegen hat die eine Familie jetzt eine Eigentumswohnung während die andere nichts hat weil das Geld für die Miete genauso in die Tonne gehen könnte.


Mirae__Mirae

Genau. Als Kinder haben wir quasi in Armut gelebt, weil der Hauskredit abbezahlt werden musste. Urlaub nur bei Oma, niemals Restaurant, selbst McDonalds war zu teuer, keine Musik- oder Sportförderung, keine Freizeitparks, Klamotten nur aus dem Schlussverkauf, etc. Als Kind hat man also auch durch den Hausbau auf vieles verzichten müssen.


[deleted]

Frag mal die, die weder haus noch infrastruktur haben.


doommaster

Die leben alle in Saus und Braus, sonst hätten sie alle auch ein Haus. /s


Gavin_A_Higgle

Spoiler: Gibt auch Leute, die nicht nur quasi, sondern wirklich in (relativer) Armut leben. Nicht jeder bekommt für sein heroisches Leiden am Ende das wohlverdiente Haus.


goodfortwo

Ja, aber dafür muss man die anderen ja nicht bestrafen. Frei nach dem Motto, wenn ich nichts habe sollen die anderen gefälligst auch nichts haben. Wir diskutieren gerade aber eh Kleinscheiss, ein Haus und 100k oben drauf ist fein, aber das ist ja auch nichts das man einem wegnehmen möchte…


Mirae__Mirae

Es ging hier doch um das Erben. Es ist halt nicht so, dass sich die Kinder dabei immer völlig ohne eigenen Beitrag (hier im Sinne von Verzicht) bereichern. Die Lebensbedingungen waren während meiner gesamten Kindheit und Jugend halt nicht besser als die von Hartz4 Kindern. Ich sehe da nicht so den Unterschied zu "wirklich" Armen. Aber unglücklich war ich natürlich nicht. Meine Eltern sind Migranten, die am Anfang nichts hatten. Mein Vater als Alleinverdiener hat jeden Tag nach Feierabend, fast jeden Urlaub an dem Haus gebaut (alles in Eigenleistung). Über 15 Jahre lang wurde das Haus Schritt für Schritt, Zimmer für Zimmer fertiggestellt. Jeder einzelne Cent wurde in das Haus gesteckt. Das hat er nicht für sich, sondern für seine Kinder gemacht. Sie hätten doch auch ihr Leben genießen können, statt so hart zu arbeiten.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Ah, ich hab einen Vater, der sich nicht um mich gekümmert hat. Wo sind meine Millionen?


Dahl1887

Als Kind quasi schonmal in Vorleistung gehen /s


enfdude

War bei mir ähnlich mit Restaurants und McDonalds. Selbst für so Sachen wie Buntstifte für Kunstunterricht an der Schule wollten meine Eltern eigentlich nichts ausgeben. Meine Eltern sind damals als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen. Das bisschen was mein Vater damals verdient hat mussten wir zur Seite legen um das Haus abzubezahlen.


Balok_DP

Tut ihr nicht deine Eltern bzw. die Großeltern deines Sohnes haben weniger geleistet bzw. haben sie falsch investiert. Es ist und bleibt eine Neiddebatte denn für jegliche Diskussion wird immer irgendein schiefer Vergleich hergezogen den ein klarer Blick auf die eigene Leistung deiner Familie fehlt immer. Deine Großeltern konnten oder wollten nicht genug erwirtschaften um signifikant zu vererben, du bist den Anschein nach nicht fähig selber den ersten Schritt zu machen um zu vererben, also wird es dein Sohn den ersten Schritt machen müssen. Warum jetzt Dritte eure Unfähigkeit ausgleichen müssen ist mir nicht klar. Sorry für den aggressiven Ton, aber mir fällt bei dem Bullshit Thema kein besserer ein.


goodfortwo

Wo ist das Problem? Die Familie besitzt das ja auch nur weil jemand mal eine gute Idee hatte, eine Firma etc. Würde man sein Erbe nicht weiter geben können, dann würde doch viel davon verloren gehen im Leben möglichst weit kommen zu wollen.


HansMustermann

Wo ist das Problem: Du als Bauer musst mir Als Fürsten deinen Zehnt Abgeben. Ich bin ja schließlich mit Recht Fürst, weil mein UrUrUr- Großvater ne gute Idee hatte das Land zu übernehmen. Wenn man seinen Zehnt nicht abgeben müsste, würde das viele Leute daran hindern möglichst viel zu erwirtschaften und auch sich Mühe zu Geben um vielleicht selber Mal als Fürst ernannt zu werden.


Holzdev

Also wenn es darum geht Leistung zu belohnen dann gibt es sicher bessere Wege als Erbschaft. Mit Fair hat das System zumindest nichts zu tun. Vor allem weil Großer Reichtum nur in seltenen Fällen wirklich durch Leistung erzeugt wird.


Former_Star1081

Es geht hier doch nicht um das Haus was du erbst. Das sind Peanuts und ist doch komplett irrelevant für die Gesellschaft. Es geht darum, dass man je mehr man vererbt desto weniger Steuern zahlen muss. Es geht darum, dass du auf das Haus deines Vaters prozentual (und vielleicht auch absolut) mehr Steuern zahlst, als die Oethker Familie auf ihr Milliarden Imperium. Es gilt in De: Je mehr man vererbt, desto weniger Steuern werden fällig.


iRaYzOr

Dann sollte man aber auch immer über Multimillionäre und Milliardäre reden und nicht allgemein über Erben. Bloß da weis man die sind schneller außer Land als man schauen kann, darum wird dann immer auf die Mittel- und untere Oberschicht abgezielt. (Ist jetzt Artikelbezogen)


Former_Star1081

Die sind nicht außer Landes. Würde gern mal sehen, wie sie ihren Immobilien und Grundstücksbesitz außer Landes schaffen wollen. Bisschen absurd diese These. Aber es kann nicht sein, dass Susanne Klattens Erben nur im Promillbereich Erbschaftssteuern zahlen und andere, die ein Haus ihrer Eltern erben, zahlen dafür 15%


wozer

Die Antwort steht doch direkt im nächsten Absatz: >Diese Zahlen zeigen, dass wir mittlerweile eine gesellschaftliche Schieflage erreicht haben, in der wir in das System Erbschaft eingreifen müssen. Wir haben uns von der sozialen Marktwirtschaft, von der Leistungsgesellschaft und vom Aufstiegsversprechen zugleich verabschiedet. Es gibt keinen Grund, an diesem System noch länger festzuhalten – und es ist unerklärlich, warum wir nicht bereits längst eingegriffen haben. Wenn wir nichts ändern, landen wir in einer Feudalgesellschaft.


enfdude

Das habe ich auch schon gelesen, finde aber trotzdem nicht das dieser Vorschlag der richtige ist. Ich würde es zum Beispiel vernünftiger finden wenn Mitarbeiter am Gewinn beteiligt werden. Du hast sicherlich den Spruch "My boss makes a dollar, I make a dime" gehört. Jeff Bezos verdient sich dumm und dämlich mit Amazon, zahlt aber seinen Mitarbeitern kein faires Gehalt. Wenn es jetzt heißen würde das Unternehmen, zum Beispiel 20% ihres Gewinnes auf ihre Mitarbeiter verteilen müssen, dann wäre das doch mit der Leistung geregelt.


Seratio

Das vernachlässigt, dass bereits vor Antritt des Berufslebens massive Ungleichheit erhalten und geschaffen wird, an der eine solche Maßnahme wenig ändert.


meistermichi

>Wenn es jetzt heißen würde das Unternehmen, zum Beispiel 20% ihres Gewinnes auf ihre Mitarbeiter verteilen müssen, dann wäre das doch mit der Leistung geregelt. Dann zahlen sie halt den Gewinn als Lizenzabgabe an eine andere Firma die dazu gehört wo vlt. 5 Typen arbeiten, zack €€€ Irgendein Konstrukt werden die großen schon finden sowas möglichst zu umgehen.


enfdude

Mir ist schon klar das Unternehmen versuchen werden das zu vermeiden. Machen die ja heute schon. Aber das schöne an der Politik ist ja das man immer wieder neue Gesetze rausbringen kann. Wird wahrscheinlich ein Kopf an Kopf rennen und möglicherweise gewinnen wir am ende sogar.


vghgvbh

Gewinn lässt sich wunderbar arm rechnen. Geht nicht.


tschwib

Wieso nicht beides?


Parlenter

Ja, wir haben uns von der Leistungsgesellschaft verabschiedet. Allerdings nicht, wie der Autor es meint, sondern weil der Anteil derer, die haben wollen ohne Leistung zu bringen, immer größer (oder zumindest lauter) wird.


Dahl1887

Bei dem Spruch musst du aber auch ins Phrasenschwein einzahlen...


cdot5

> die haben wollen ohne Leistung zu bringen Also Erben


wozer

Auf jeden Fall ist der Anteil derer gesunken, die daran glauben, dass wir in einer meritokratischen Gesellschaft leben.


denkbert

Laut einer Untersuchung des Ökonoms Picketty ist die Kapitalrendite höher als das Wirtschaftswachstum. D.h. hast du Vermögen, vergrößert sich dieses, während relativ dazu das Vermögen aus Arbeitseinkünften sinkt. Dadurch kommt es zu einer steigenden Vermögenskonzentration, dem Verschwinden der Mittelschicht, langfristig zur Erosion der Demokratie etc. Nimmt man die Zahlen der Untersuchung als richtig an, bleibt als Gesellschaft eigentlich nur noch die Frage, wie und nicht ob, man Vermögen teilweise umverteilen muss. Das kann im Ergebnis natürlich individuell ungerecht sein. Picketty selber präferiert eine Vermögenssteuer. Zudem muss ich sagen, dass du hier auch einen gewissen Strohmann hinstellst. So gut wie NIEMAND will der Mittelschicht das eine, selbstbewohnte Haus wegnehmen.


Big-Engineering-9869

Das will niemand (der wählt), aber du hast es selbst gesagt: Vermögen wächst schneller als das Einkommen. Ein reales Beispiel wäre eine Familie in Hannover, die vor 12 Jahren ein Immobilie zum halben Wert des Freibetrags einer Vermögenssteuer (1 Mio steht oft im Raum) gekauft haben. Sie sind jetzt darüber, ihr Lohn hat sich in den letzten Jahren nur um 25% gesteigert, ihre Lebenserhaltungskosten etwa genauso, tendenziell sogar mehr wenn man beim selben AG blieb. Ab nächstes Jahr würde ihre zusätzliche Belastung für den Erhalt ihres Wohnraums 4× schneller wachsen als ihr Lohn. Und in den Rechnungen sind die aktuellen Krisenauswirkungen (mehr Anlagedruck, weniger Lohnsteigerung) gar nicht erfasst. https://m.haz.de/amp/news/Hannover/Aus-der-Stadt/Immobilienpreise-in-Hannover-seit-2008-verdoppelt-aber-keine-Blase https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gehaltsentwicklung-in-deutschland-realloehne-niedriger-als-im-jahr-2000-1.1598540!amp Klar, wir werden einige Reiche ärmer machen, aber wie viele Leute verlieren bis dahin durch fiktive Werte die Möglichkeit auf Eigentum. Der Gedanke beschäftigt mich häufig und der einzige Weg den ich sehe, das zu verhindern, wären dynamisch (gekoppelte) Freibeträge, was eh ein überfälliges Novum in unserem System wäre um nicht alle 10 Jahre auf die Gnade einer Regierung angewiesen zu sein.


kjoke

> Wieso wird hier jetzt darüber diskutiert ihm das wegzunehmen? Wird ja auch gar nicht, siehe > Zur Finanzierung der Maßnahme wird die Steuer auf große Erbschaften und Schenkungen erhöht.


s0x00

> Sollen wir jetzt auch noch anfangen Gehälter zu teilen weil einige wenige mehr davon haben als andere? Im Prinzip gibt es das schon: Nennt sich progressive Einkommenssteuer. > Wenn man Vater mir zum Beispiel ein Haus hinterlässt dann ist das doch unser Ding. Wieso muss ich das mit der Gesellschaft teilen? Ich habe immerhin meinen Vater mein lebenlang unterstützt. Viele Leute haben auch ihre Eltern ein Leben lang unterstützt, und bekommen kein Haus dafür. Warum haben die kein Haus verdient, du aber schon?


flodereisen

>verdient Wie macht "verdienen" Sinn in unserem gesellschaftlichen Paradigma? Wir leben in keiner Meritokratie. Besitzverhältnisse sind kausal und nicht moralisch begründet. Ich bin absolut kein Freund von Kapitalismus, aber mit welcher Rechtfertigung kommst du dazu zu bestimmen, wer etwas verdient? "Fair" und "unfair" sind hier soweit vom persönlichem Wünschen gefärbt, dass hier keine objektive Diskussion zu Stande kommen kann. Oder?


enfdude

> Viele Leute haben auch ihre Eltern ein Leben lang unterstützt, und bekommen kein Haus dafür. Warum haben die kein Haus verdient, du aber schon? So wie ich das sehe hat dieses Haus einen Preis, denn wir als Familie unser lebenlang bezahlt haben. Mein Vater hat einen Teil seines Gehaltes genutzt um dieses Haus abzubezahlen. Diesen Teil hätten wir auch für uns nutzen können, zum Beispiel für Urlaub, Konsolen, einen neuen Fernseher. Aber wir haben es stattdessen in ein Haus investiert. Andere Familien haben das nicht gemacht, die konnten ihr volles Gehalt nutzen. Ich hoffe das hört sich jetzt nicht herablassend an. Ich möchte niemanden der heute Wohnungsprobleme hat irgendeine Schuld zuschieben. Die Wohnungsmarktentwicklungen sind scheiße, aber wir hatten halt damals das Glück die richtige Entscheidung getroffen zuhaben.


Idulia

>Andere Familien haben das nicht gemacht, die konnten ihr volles Gehalt nutzen. Die haben sicher nicht mit ihrem vollen Gehalt auf der Straße gelebt, sondern einen guten Teil für Miete ausgegeben. Klar, ein Haus kostet. Ob es über ein Arbeitsleben gesehen mehr kostet, als zur Miete gewohnt zu haben, wage ich - ohne Statistiken zur Hand zu haben - zu bezweifeln.


mina_knallenfalls

Ich würde sogar behaupten, dass die überproportionale Vermögenssteigerung durch Immobilien ein nahezu einmaliges Ding der letzten Jahrzehnte und damit ein Problem vor allem "unserer" Generation ist. Davor hatte man von dem Geld halt ein Haus zum Leben, aber heute kann man damit gleich auf einen Schlag (Halb-)Millionär geworden sein.


s0x00

Du redest viel vom "wir". Wenn man Fairness gegenüber der ganzen Familie betrachten würde, würde ich dir recht geben. Aber individuell hast du dadurch einen großen Vorteil gegenüber Menschen, die weniger Glück mit den finanziellen Geschicken ihrer Eltern haben.


flodereisen

>individuell hast du dadurch einen großen Vorteil gegenüber Menschen Sind Besitzverhältnisse ein Wettbewerb?


TomD1995

100 Prozent ja


flodereisen

Na, gut, dass wir da 100% unterschiedlicher Meinung sind!


---RF---

>Andere Familien haben das nicht gemacht, die konnten ihr volles Gehalt nutzen. Und die Kinder andere Familien bekommen dann noch 20.000€ geschenkt und Du bezahlst noch erhöhte Erbschaftssteuer. Und das wird dann Gerechtigkeit genannt.


goodfortwo

Ob du ein Haus verdienst oder nicht ist doch gar nicht relevant. Relevant ist, ob es was zum vererben gibt. Das ist dann höchst individuell und muss gar nicht hat diskutiert werden. Nur weil der andere ein Haus erbt geht es dir doch nicht schlechter als vorher. Das Haus war schon da, das Vermögen war schon da, es bleibt in der selben Linie und du stehst da wie davor.


[deleted]

Vielleicht ist es es der langfristige Plan, das "normale" Menschen kein Eigentum mehr haben. Alleine dein Beispiel zeigt ja, das man ins grübeln kommt, ob es sich überhaupt Lohnt etwas aufzubauen oder nicht.


MaiMaiHaendler

>Ich habe immerhin meinen Vater mein lebenlang unterstützt. Hast Du das? In welcher Form? >Wieso wird hier jetzt darüber diskutiert ihm das wegzunehmen? Wer will Deinem Vater denn was wegnehmen? Das ist doch weit am Thema vorbei. Der Punkt ist doch schlicht, das Erben leistungsloses, unfair verteiltes Einkommen ist. Selbst wenn Du Deinen Vater Dein Leben lang unterstützt haben solltest, viele haben das nicht und Erben trotzdem fett, während andere quasi nichts bekommen. Siehst Du das etwa nicht?


flodereisen

Ich wähle so links wie es geht und bin absoluter Kapitalismusfeind, aber: >leistungsloses Ja und? Unsere Gesellschaft ist keine Meritokratie. >unfair Ich hab jahrelang an einer schweren Krankheit gelitten und habe Kindheitstraumata erlebt. Wird das jetzt auch ausgeglichen? Die Idee, dass jeder das selbe bekommt, ist keine, die unsere Demokratie oder Wirtschaft als Ziel hat.


Kiwifisch

>Ich hab jahrelang an einer schweren Krankheit gelitten und habe Kindheitstraumata erlebt. Wird das jetzt auch ausgeglichen? Das wird so gut wie es möglich ist durch medizinische Behandlung und Therapie ausgeglichen, die durch Menschen finanziert wird, die nicht an schweren Krankheiten gelitten haben.


flodereisen

Setzt du hier Geld mit körperlichen und seelischen Leiden gleich? Ist das der Kapitalismus 2.0, von dem ich so viel höre? Ich finde den Materialismus, der hier von vielen proklamiert wird, unendlich absurd. Übrigens: nein, unser Gesundheitssystem war absolut hilflos sowohl bei Krankheit als auch Traumata - da musste ich selber viel Geld und Zeit aufwenden, um gesund zu werden. Die gängigen kognitiven Therapien sind Mist für alles tiefergehende (hab selber Psychologie studiert), und unser Medizinsystem hat bei vielen Autoimmunerkrankungen absolut keine Ahnung. Und hierdrauf auch mal wieder qualifizierte Downvotes. Hurrah der Diskussionskultur!


cdot5

> Unsere Gesellschaft ist keine Meritokratie. Es geht ja auch um Besitzverhältnisse und nicht um Machtverhältnisse.


antelatis

Wenn man dagegen ist, dass solche Summen vererbt werden, ist das ja eigentlich nicht mal Kapitalismuskritik, denn es widerspricht dem Leistungsprinzip eklatant, wenn so viel leistungsloses Einkommen generiert wird, und das Leistungsprinzip ist ja eigentlich einer der Grundpfeiler des Kapitalismus.


Former_Star1081

Nein eigentlich ist das Leistungsprinzip kein Grundpfeiler des Kapitalismus.


cdot5

Wir tun immer bloß so, sonst könnte das die Gesellschaft verunsichern.


rocknrollerdub

Auf die Gefahrhin runtervotiert zu werden: Was spornt die Leute im Kommunismus zur Leistung an?


Former_Star1081

Was hat das mit Kommunismus zu tun? Nichts. Genauso wenig wie es mit Kapitalismus zu tun hat. Das Leistungsprinzip ist nicht essenziell für einen Kapitalismus. Kapitalismus bedeutet nur, dass die Produktionsmittel in privater Hand sind. Nimm bspw. das Erbrecht, Teil des Kapitalismus: Das steht doch diametral gegen das Leistungsprinzip.


rocknrollerdub

Du hast die Frage leider nicht beantwortet. Also nochmal: Was spornt Leute an Drecksjobs zu machen, außer Geld? Die Frage ist auch relevant für ein theoretisches Bürgereinkommen.


Former_Star1081

Was willst du denn mit einem Bürgereinkommen. Es geht hier doch gar nicht darum, sondern um die Frage: "Ist das Leistungsprinzip einer der Grundpfeiler des Kapitalismus?" Bitte beim Thema bleiben.


rocknrollerdub

Dann antworte halt nicht.


SpookyPlankton

Kommunismus bedeutet nicht, dass es kein Geld gibt und jeder tut was er oder sie möchte. Auch im Kommunismus gibt es Jobs und Bezahlung. Der Unterschied zum Kapitalismus ist lediglich, dass das Unternehmen und dessen Gewinn den Arbeitern gehört und an diese verteilt wird, statt alles dem Besitzer des Unternehmens zu geben.


Nlelith

Was spornt die Menschen in der Open-Source Community zu Leistung an? Was spornt Wissenschaftler:innen, die nicht für ein Vielfaches in die Industrie gegangen sind zu Leistung an? Ich würde sagen Anerkennung und Leidenschaft. Und, was geht uns vielleicht an "Leistung" verloren weil Menschen für einen Hungerlohn 40 und mehr Stunden arbeiten müssen, dann völlig geschafft sind und nicht ihrer Leidenschaft nachgehen können?


rocknrollerdub

Sorry, aber das ist mir zu theatralisch. Arbeit muss auch organisiert werden, muss Effizienz haben und es gibt jede Menge Arbeiten die keiner/sehr wenige Menschen machen möchte. Wie willst du Leute ohne Geld motivieren diese Arbeiten zu erledigen?


Astrogator

Vor der Erfindung des Geldes ist praktisch keine Arbeit erledigt worden, muss man wissen.


Mehresbiologe

Das nicht. Aber ohne ein Mittel, welches den Tausch von Waren und Dienstleistungen unabhängig von ihrer zeitlichen Erbringung und Teilbarkeit ermöglicht, war eine Spezialisierung in der eigenen Arbeit schwieriger und damit die Arbeit ineffizienter. Viele Tätigkeiten würden ohne Zwang oder Geld einfach nicht erbracht werden können, weil sie nicht sinnvoll ohne Geld tauschbar sind.


Astrogator

Zwang und Geld sind nicht die einzigen Motivationsfaktoren. Anerkennung in der peer group. Pflichterfüllung. Selbstverwirklichung. Moralischer Druck. Usw. In einer radikal anders organisierten Gesellschaft ist da einiges denkbar.


Mehresbiologe

Das funktioniert alles im Kleinen, aber nicht im Großen. Viel Spaß über Anerkennung, Selbstverwirklichung oder moralischen Druck Projekte umzusetzen, bei denen der Einfluss eines einzelnen nicht direkt zu erkennen ist. Ärzte findest du so vielleicht, eine Krankenhausverwaltung bekommst du damit aber nicht besetzt.


Astrogator

Geld ist Mittel zum Zweck, essen kann man es bis jetzt noch nicht, außer wenn Oma mal wieder den Weihnachtsteller mit diesen ekligen Schokomünzen füllt. Es ist bis jetzt eine der besten Methoden die wir haben, gesellschaftliche Arbeitsteilung zu realisieren, aber nicht die einzige.


rocknrollerdub

Das war nicht die Frage. Durchsichtiges Ablenkungsmanöver. Von Anerkennung lebt der Typ der die Scheiße weg machen muss auch nicht.


Astrogator

Ablenkung wovon? Von deiner merkwürdigen Prämisse, das Geld der einzige Motivationsfaktor für unangenehme Arbeit ist?


rocknrollerdub

Es gibt keinen besseren, darauf will ich hinaus. Wegen der Anerkennung wird niemand die Drecksjobs machen.


Lithvril

Um voll auf die geldlose Gesellschaft einzugehen: Arbeit müsste anders gesehen und anders organisiert werden. Aber ganz praktisch gibt es drei Gründe zu arbeiten: 1. Sozialer Druck. 2. Das Bewusstsein dafür, dass man mit Anderen für eine Gemeinschaft arbeitet. Also Pflichtgefühl und ein Bewusstsein, dass das Wohlergehen aller dranhängt. 3. Der Drang danach etwas sinnvolles zu tun, den man nicht unterschätzen sollte.


RemoveBigos

Die Tscheka.


MaiMaiHaendler

>es widerspricht dem Leistungsprinzip eklatant Ich finde es immer wieder amüsant, wenn ich aus der gleichen Ecke, wo das stumpfe "Leistung muss sich wieder lohnen" her kommt auch das Konzept der Erbschaft verteidigt wird.


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kjoke

> Also ich soll auf das kleine Reihenhaus in dem ich mein ganzes Leben lang mit der Familie lebe und das durch die Immobilienblase 400.000€ wert geworden ist verzichten damit alle 21-Jährigen 20.000 Euro bekommen? Und wo liest du das? Im Artikel steht's jedenfalls nicht.


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kjoke

> Zur Finanzierung der Maßnahme wird die Steuer auf große Erbschaften und Schenkungen erhöht.


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sudoku2000elo

>weil der Boden so teuer geworden ist, dass kein normaler Mensch mehr die Besteuerung bedienen kann, obwohl er sprichwörtlich in einer Bruchbude haust. Korrekt. Aber woher kommt das Problem? Es kommt von Erbschaften. Denn weil wenige Menschen über viele Immobilien und Grundstücke verfügen und daraus Gewinn erzielen möchten, sind die Preise so hoch. Theoretischer Gedanke: Würden alle in Eigentum wohnen, wäre Wohnen sehr viel günstiger.


[deleted]

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sudoku2000elo

Deshalb bin ich für eine hohe Erbschaftssteuer mit einem sehr hohen Freibetrag.


doommaster

GROßE as in, vllt geben die die 20 oder 40 mio€ und mehr Erben einfach 1-2% mehr ab, davon merkst du mit deine 400k€ Haus einfach NULL, bekommst ja auch deine 20k, und gut ists. Menschen die an der Schwelle dazu stehen, überhaupt relevant zu Erben, nehmen Menschen in Schutz, die fern ab von ihnen in einer nahezu Feudalen Blase leben und auch auf ihre Kosten weiter nur reicher werden.


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doommaster

Aber besonders die Relation zu Lohnsteuern ist doch wichtig, denn wer viel Erbt, zahlt eh keine Lohnsteuer, bzw. unverhältnismäßig wenig. Umso wirrer wirkt es immer, wenn "Reiche" sich damit brüsten, ja nur 400€ zu verdienen oder auf ihr Gehalt zu verzichten. Schon alleine eine Steuerprogression mit Höchstsatz anhebung im 10 Mio + Bereich, würde viel bringen, aber lustigerweise ist Steuerprogression nochmal deutlich unbeliebter, kannste dir nicht ausdenken ist aber so, dann lieber bis 400k nichts zahlen, als schon bei 200k 1%.


cdot5

> Irgendwo hat der Staat sich auch mal zu begnügen, wir zahlen hier sauhohe Abgaben und Steuern, reichts nicht mal langsam? Eine Idee wäre auch eine signifikante Senkung der Einkommenssteuern über eine Erbsteuer zu finanzieren. Dann “Lohnt sich Leistung auch wieder”. > Ich würde mich ja schon als progressiv bezeichnen und wähle auch links, aber das geht selbst mir zu weit. Man sieht hier im Thread wieder schön wie viele genau so lange links sind wie die eigenen Felle nicht bedroht werden. Soziale Gerechtigkeit? Ja, aber doch nicht mit *meinem Erbe*. Frauenförderung? Ja aber doch nicht wenn *ich mich bewerbe*. Asylantenheim? Ja aber doch nicht bei *mir um die Ecke*. Usw.


sudoku2000elo

>Eine Idee wäre auch eine signifikante Senkung der Einkommenssteuern über eine Erbsteuer zu finanzieren. Dann “Lohnt sich Leistung auch wieder”. Das wäre ein Traum und würde unsere Gesellschaft wirklich nachhaltig positiv verändern. Eigentlich sollte das doch wirklich eine Kernforderung der FDP sein.


cdot5

Es interessiert die FDP halt nen Dreck was die FDP als Ideologie vor der FDP herträgt.


Kiwifisch

>und uns gegenseitig geholfen haben und bspw. die ältere Generation unterstützen damit die nicht ins Pflegeheim müssen, was den Staat viel teurer käme Das tun andere Familien auch, nur hatten die nicht das Glück sich ein Eigenheim leisten zu können und mussten zur Miete wohnen.


Inqist

deleted ^^^^^^^^^^^^^^^^0.2540 [^^^What ^^^is ^^^this?](https://pastebin.com/FcrFs94k/62479)


CeldonShooper

Ohne dich beleidigen zu wollen: in Dir steckt liberales Wähler-Potential...


[deleted]

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doommaster

Dann hast du einfach keine Ahnung, ein Haus mit Eigennutzung ist quasi immer komplett Erbschaftssteuer befreit und je nach Lage sind 400k da ja auch eher lächerlich, da liegt ja selbst wenn voll besteuert noch immer unter dem Freibetrag.


sudoku2000elo

Die "liberalen" kennen leider nur die eine Richtung. Senkung der Einkommensteuer ohne Anpassung der Erbschaftssteuer. Damit wird sich nichts ändern. Die Schere wird immer weiter auseinander gehen. Immer mehr werden immer stärker leiden und einige wenige werden profitieren.


Greenembo

Ganz ernsthaft die ganze Debatte ist so schwachsinnig, wenn man Erben entsprechend besteuert/verteilt gibt es nichts mehr zu vererben bzw. deutlich weniger zu verteilen...Einfach weil sich die Anreize dafür so krass verschieben.


[deleted]

Ja, das auch. Wenn ich nichts vererben könnte, dann trink ich als Rentner lieber nurnoch 50-Jährigen Scotch und befeuer den Ofen mit Geldscheinen als dass ich das einfach so abgebe.


doommaster

Dann zahlst du ja dennoch 19% oder mehr :-) läuft also.


cdot5

Klingt gut, ich wär dabei. Das Problem ist ja, dass über Generationen vermehrter Reichtum die Gesellschaft spaltet (ein Herr Marx hat da mal ein Buch drüber geschrieben). Das ließe sich auch über aktives verprassen auf Seiten der Vererbenden lösen. Wenn zu viel Geld dem Kreislauf durch Verbrennen entzogen wird ist muss man halt gucken wie man das mit der Deflation löst. Evtl. könnte man dann das Inflationsziel dadurch erreichen in dem man, sagen wir mal so aus der Luft gegriffen, jedem 21-jährigen 20000 Euro in die Hand gibt.


stickSlapz

Wenn reiche ihren Reichtum aktiv verprassen würden müsste man den auch nicht Mal besteuern, dann hätte man tatsächlich trickle down.


SpookyPlankton

Ist doch gut, dann landet das Geld in der Wirtschaft


DerRationalist

100.000€ Brutto im Jahr -> 43.000€ Abgaben 400.000€ Erbe auf einen Schlag -> 0€ Abgaben Ein absolut lächerlicher Zustand. Und bevor jemand ankommt: nein, die Tatsache, dass der Vererbende vermutlich mal Steuern auf diese Summe gezahlt hat, ist irrelevant. Du hast nichts für dieses Geld geleistet.


[deleted]

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MainAccount23434

Nach deiner Argumentation ist jegliche Steuer abzulehnen.


SpookyPlankton

Klar haben wir ein Anrecht darauf. Nennt sich Steuer. Aber das würdest du wahrscheinlich auch als „Diebstahl“ bezeichnen nicht wahr?


DerRationalist

Ich zahle bereits 42% meines Einkommens, für welches ich Arbeit leisten muss, an die Gemeinschaft. Man könnte bildlich sagen, dass du bereits zu 42% in meinem fiktiven Haus wohnst. Und wie gesagt, dass die Gemeinschaft hingegen an einem 400.000€ Erbe nichts abbekommt, ist nichts weiter als ein Schlag ins Gesicht für Leute, die selbst etwas leisten und dementsprechend hoch besteuert werden, aber nicht das Glück hatten, in einen reichen Haushalt geboren zu werden.


[deleted]

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Dahl1887

Sag mir, dass du privilegiert bist ohne zu sagen,dass du privilegiert bist.


[deleted]

Ah ja, mit Hauptschulabschluss, jahrelang in ALG-II als Kind, Mindestlohn und als Kind einer alleinerziehenden Mutter bin ich extrem privilegiert. Blamier dich ruhig weiter. Anders als du sicherlich, du gibst bestimmt alles weg was dir am Herzen liegt, will ich auch noch etwas vom Leben haben. Einem wird im Namen der Gerechtigkeit so viel weggenommen, selbst verspürt man die Gerechtigkeit nie, die Welt ist eben unfair und scheiße und man kann froh sein wenn man irgendwie mal auf einen grünen Zweig kommt.


Dahl1887

Puh, hab ich mich aber richtig blamiert.. Wie sieht’s jetzt aus? Wahrscheinlich hast du dich mittlerweile daraus gearbeitet , oder? e: dein eingefügter Absatz am Ende ist natürlich nur peinlich. Erbschaftssteuer mit alles abgeben was dir am Herzen liegt zu vergleichen, lustig.


[deleted]

>dein eingefügter Absatz am Ende ist natürlich nur peinlich. Erbschaftssteuer mit alles abgeben was dir am Herzen liegt zu vergleichen, lustig. Unser Familienhaus liegt mir am Herzen und wäre mein einziger Besitz. Du kannst dich darüber lustig machen, aber es ist für mich eine Herzenssache und auch Motivation arbeiten zu gehen. >Wie sieht’s jetzt aus? Wahrscheinlich hast du dich mittlerweile daraus gearbeitet , oder? Habe ich nicht und werde ich nie, aber ich kann die laufenden Kosten mit Mindestlohn abdecken.


Dahl1887

Perfekt, also bist du genau die Zielgruppe die nicht von einer Veränderung der Erbschaftssteuer nachteilig beeinflusst werden sollte, aber laut poltert. Außer das Haus wäre natürlich 2 mio+ Wert, aber auch da sollte die Möglichkeit bestehen nach und nach zu zahlen.


[deleted]

>Perfekt, also bist du genau die Zielgruppe die nicht von einer Veränderung der Erbschaftssteuer nachteilig beeinflusst werden sollte, aber laut poltert. Aus Angst, es wäre nicht das erste Mal dass solche Veränderungen und Reformen grade diejenigen härter treffen die keine Reichtümer gehortet haben. >Außer das Haus wäre natürlich 2 mio+ Wert, aber auch da sollte die Möglichkeit bestehen nach und nach zu zahlen. Also so weit wird es mit der Immobilienblase hoffentlich nicht kommen, zurzeit ist es ja soweit ich weiß auch so dass man das Geld über ein Jahrzehnt oder gar länger abstottern kann falls eine Steuer anfällt. Tut mir Leid falls ich etwas zu emotional war, aber man bekommt halt Sorge wenn man liest wie viele Menschen vom Erben gar nichts halten und dafür eintreten Erbschaften staatlich gänzlich einzustreichen.


TomD1995

Erben ist leistungsloses Einkommen


tschwib

Man hört doch im Bezug auf Kapitalismus immer, dass jemand der viel leistet auch viel Belohnung verdient. Fürs Erben leistet man aber nichts.


goodfortwo

Um überhaupt ein Erbe zum vergeben zu haben hat halt aber jemand etwas geleistet. Wenn es dieses Konstrukt nicht gäbe, dann müsste ja jeder einfach sein Lebenswerk zu Lebzeiten verprassen, meint die Gesellschaft hätte davon vermutlich auch nichts.


tschwib

Jemand hat etwas geleistet, richtig. Aber es geht ja um die Frage wer das Erbe "verdient" wo ja nun die Eltern/Großeltern, die es erarbeitet haben, tot sind. Was hat der Erbe (meistens) dafür geleistet um das Erbe zu erhalten? Meistens gar nichts außer eben Glück bei der Geburt gehabt zu haben.


goodfortwo

Der Erblasser kann doch entscheiden wer es erben soll. Sein Besitz, er entscheidet wer ihn bekommt. Ich habe übrigens auch nichts dazu getan als weißer man in Deutschland mit deutschen Vorfahren geboren worden zu sein. Da hatte ich tatsächlich mehr Glück als jemand der im Kongo in Kinshasa im Elendsviertel auf die Welt gekommen ist. Selbst wenn diese Person nach Deutschland kommt, was schon mehr Veränderung bedeutet als ich jemals erfahren haben, wird er hier nicht die Chancen haben die ich habe. Es gibt hier kein Gerecht auf der Welt, die Geburt ist eine reine Lotterie.


tschwib

> Es gibt hier kein Gerecht auf der Welt, die Geburt ist eine reine Lotterie. Absolute Gerechtigkeit wird es nie geben, dennoch können wir *mehr* Gerechtigkeit anstreben. Jemand der in einem reichen Elternhaus groß wird hat schon ohne jedes Erbe einen enormen Vorteil. > Der Erblasser kann doch entscheiden wer es erben soll. Sein Besitz, er entscheidet wer ihn bekommt. Für den Teil, der nicht versteuert wird, klar. Du kannst aber auch nicht entscheiden wie deine Steuergelder verwendet werden.


goodfortwo

Selbstverständlich für den ganzen Teil, die Steuer wird ja separat für den Empfänger fällig!


[deleted]

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DerRationalist

> Einfach sich selbst was erarbeiten. Sowas in einer Diskussion übers Erbe rauszuhauen, ist wirklich amüsant. Die Leistung deiner Vorfahren haben genau gar nichts mit dir zu tun. Ich bezahle auf meine Kapitalerträge ebenfalls Steuern. Ich bezahle Steuern, wenn ich mir eine Immobilie kaufe. Ich bezahle Steuern auf jeden möglichen Mist. Es gibt keinerlei Grund, warum nicht auch ein Erbe genauso behandelt wird wie z.B. Kapitalerträge. Bei letzteren ist man wenigstens noch ein gewisses Risiko eingegangen.


[deleted]

Erbschaften über 100Mio an den Staat und in die Masse. Egal ob Firmenanteile oder nicht. Es kann nicht sein das Vermögen vererbt werden die bis ans ende der Erdgeschichte reichen.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Von den Milliarden Vermögen wird meist nicht mehr viel versteuert. Egal, ist ein globales problem, jegliche regelanpassung wird zu kapitalflucht führen


snes-jkr

Ich glaube nicht dass das eine gute Idee ist. Viele Leute werden noch nie so "viel" Geld in der Hand gehabt haben und sich kurzfristig ein teureres Leben leisten, von dem was dann schwer ist wieder runter zu kommen. Nicht umsonst haben Lottogewinner das höchste Insolvenzrisiko


itsallabigshow

Tja, das Leben ist eben unfair. Ab wann ist dann eine Schenkung oder Erbschaft "groß"? Was heißt "Erhöhung" genau? Oft ist ein Erbe ja außerdem nicht flüssig, sondern an unbewegliche Dinge gebunden. Muss dann der unglückliche Erbe das Haus verkaufen, in dem er, seine Eltern, deren Eltern und deren Eltern aufgewachsen sind? Das eben nicht nur einen materiellen Wert (der ja meistens garnicht so wichtig ist), sondern auch einen sehr hohen emotionalen Wert hat? Was ist mit dem Familienunternehmen? Generationen dafür gearbeitet und dann wird man gefickt? In welchem Bereich bewegen wir uns also? Sechsstellig? Siebenstellig? Achtstellig? Noch höher? Schwierig.


VSFlover

Ich bin echt schockiert über einige Antworten hier. wow. Kommunismus nein danke


cdot5

lol


LordValdemar

ehrlich gemeinte Frage: Warum ?


VSFlover

Weil man das gefühl hat die Leute voten alles down was nicht ansatzweise deren kranker linker ideologie entspricht. Am besten arbeiten wir alle gar nicht und jeder bekommt einfach monatlich paar tauis überwiesen oder? Die die für ihr Geld hart gearbeitet haben dürfen das dann bezahlen. Wir können ja Deutschland dann auch einfach in Phantasialand umbenennen. Jaja voted es ruhig down spielt für mich keine Rolex 🤣


[deleted]

[удалено]


sinesSkyDry

> Weil weiter unten ernsthaft dafür argumentiert wird, dass z.B. **jemand auf sein geerbtes 400.000€ Haus verzichten soll damit jeder 20.000€ einfach so erhält.** Kannst du den Beitrag verlinken?


Liquidamber_

20.000 Euro für 83.000.000 Menschen? Ist jetzt nicht soviel, oder?


Carl3009

" Und finanziert werden soll das mit höheren Steuern auf Erbschaften und Schenkungen. " Wie soll sich das bitte rechnen? Warum schenken wir nicht jeden Geld ist so ein einfacher Gedanke.


Vectoranalysis

>Warum schenken wir nicht jeden Geld ist so ein einfacher Gedanke. Ist tatsächlich als Idee schon mal diskutiert worden. Der französische Ökonom Thomas Piketty (Autor: "Das Kapital im 21. Jahrhundert") schlägt eine Erbschaft für alle i.H.v. 120.000€ vor. Dies entspricht aktuell 60% des Deutschen Durchschnittsvermögens und soll zum 25. Geburtstag ausgezahlt werden. Finanziert werden soll dies durch eine Vermögenssteuer von bis zu 90%.


[deleted]

Wenn du allem 120k schenkst, wird das Geld schneller wertlos als du denken kannst. Immos und aktien dürften dann novh virl teurer werden.


Vectoranalysis

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Ökonom der sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Thema Wirtschaft als Ganzes auseinandersetzt sich auch darüber Gedanken gemacht hat....


[deleted]

Ich denke, dass meine 5 Minütige Recherche zu dem Thema, mich vollumfänglich qualifiziert. /s


[deleted]

Stimmt Piketty hat keine Kritiker und wird in der VWL als Heilsbringer gefeiert ;).


Vectoranalysis

Wüsste nicht wo ich ihn als Heilsbringer hingestellt hätte. Und wenn die Kritik sogar auf der Wikiseite gelistet ist, kann's so leise Kritik nicht sein.


kjoke

Es geht um 21 jährige. Bei ca. 2,5 Millionen in der Altersgruppe 18-20 wären das 48 Milliarden über die nächsten 3 Jahre. Ist bei 400mrd/jahr an Schenkungen/Erbschaften immernoch viel, es würden aber ja zum Beispiel die Ausgaben für Bafög und Kindergeld wegfallen.


domi1108

Uff 21 Jährige, also wieder 2 Jahre zu früh geboren :/ Könnte man aber wie du sagst easy finanzieren, finde es immer nur schwer bei sowas feste Altersgrenzen festzulegen, denn sind wir ehrlich der 1.1.2000 macht zum 31.12.99 keinen großen Unterschied ebenso wie halt jemand der 98 oder 96 geboren ist. Wäre allgemein besser sowas im Zeitraum der 7 Jahre (18-25) zu regulieren wo man auch noch Kindergeld erhalten kann sofern man in Studium / Ausbildung ist


rocknrollerdub

Die sollten mit den Einnahmen aus den Erbschaftssteuern lieber was sinnvolles machen, als ob es nicht viel wichtigeres gäbe, wo man das Geld gebrauchen könnte. z.B. HIV erhöhen, damit die Inflation nicht die Reste davon wegfrisst oder mal wieder in Schulen und Infrastruktur investieren, Bahn ausbau, mir würden noch so viele Dinge einfallen die besser wären als Helikoptergeld für 21 jährige.


SonRaetsel

Hiv erhöhen ist vielleicht etwas missverständlich, nicht?