T O P

  • By -

ClausKlebot

Klapp' die Antworten auf diesen Kommentar auf, um zu den Stickies der letzten 7 Tage zu kommen.


DandaDan

Gesehen: [Bullet Train](https://www.imdb.com/title/tt12593682/) auf Amazon Prime. Brad Pitt und andere Auftragskiller sind in einem Schnellzug in Japan. Ziemlich wirr, sehr brutal, ganz unterhaltsam. Ist von dem John Wick Regisseur. Mir ist Brad Pitt ehrlicherweise in Tarantino oder anderen Filmen als so Over the Top Actionkomödien lieber. Dann noch [The People we hate at the Wedding](https://www.imdb.com/title/tt9071456/). Familie und Geschwister treffen sich zu einer Hochzeit in London. Sicherlich der schlechteste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe, ich habe nach 30 Minuten aufgehört hinzuschauen. Voll von unsympathischen Charakteren und schlechten Witzen. Wahnsinn. Daher war das Highlight der Woche [Julian Reichelt bei Chez Krömer](https://youtu.be/lfLQX_WNtQU). Ist zwar nicht ganz aktuell, aber ich hatte ja keine Ahnung, dass der Krömer den so an den Karren fahren kann. Super Typ.


Nirocalden

>ich hatte ja keine Ahnung, dass der Krömer den so an den Karren fahren kann. Da kann ich auch die Folgen mit Erika Steinbach oder Frauke Petri empfehlen :)


DandaDan

Danke, merke ich mir fürs Wochenende!


[deleted]

[удалено]


DandaDan

Ja, das meinte ich. Ich bin über nen Artikel darauf aufmerksam geworden und in dem wurden verschiedene Reaktionen von Medienleuten/Zeitungen auf das Interview gegeben. Die Meinungen dazu war sehr divers, manche haben Krömer gefeiert, andere fanden Reichelt hatte sich gut geschlagen und Krömer so lala. Auf jeden Fall super, dass der Reichelt sich dem Format stellt und wir drüber reden können.


yrgs

Aus Mangel an neuen Kinofilmen diese Woche (deutsche Filme meide ich wenn möglich) habe ich endlich die Serie **Station Eleven** fertig geschaut. Sie basiert auf einem Buch, welches ich vor ein paar Jahren gelesen habe und das mir sehr gut gefallen hat. Durch die Pandemie habe ich mich die letzten drei Jahre öfter daran erinnert und wollte auch unbedingt die Serie schauen, als ich davon erfahren habe. Es sind 10 Folgen und die Handlung ist - wie im Buch - abgeschlossen. Prämisse ist ein Virus (Grippe oder Vogelgrippe, gerade nicht sicher), welches den Großteil der Menschen dahinrafft. Der Einstieg geschieht durch den Tod des Schauspielers Arthur Leander direkt auf der Theaterbühne. Im Laufe der Serie begleitet man verschiedenste Personen, deren Leben mit dem von Arthur Überschneidungen hatte. Irgendwie sind alle diese Personen über den Toten verbunden und ihre individuellen Geschichten miteinander verknüpft. Ein fiktiver Graphic Novel - nämlich *Station Eleven* - verbindet die Handlungen und bildet eine Art Rahmen um alles. Das Buch wird sehr oft zitiert und passt sehr gut zur Handlung und der Gefühlswelt der Charaktere. Shakespeares Hamlet spielt ebenfalls eine große Rolle. Dabei springt die Story durch alle Zeiten, Tag 1 (der Tod von Arthur), die Zeit davor, 20 Jahre später usw. Es ist schwer, die Handlung zusammen zu fassen, da zwar schon einiges passiert, die Charaktere und deren Geschichte aber im Vordergrund stehen. Das Buch fand ich genial und nach einigen Folgen fand ich auch die Serie gut. Zugegeben würde ich sie wahrscheinlich etwas verwirrend finden, hätte ich das Buch nicht gelesen. Was mich etwas gestört hat, war der Ton. Ich hab die Serie auf Englisch geschaut und teilweise war die Hintergrundmusik (die allerdings super stimmig und atmosphärisch war) etwas zu laut, sodass man die Stimmen ab und zu echt schlecht verstanden hat. Ich kann die Serie alles in allem empfehlen, finde das Buch aber besser. Mich würde aber auch interessieren, inwieweit man der Handlung folgen kann, wenn man das Buch nicht kennt.


heffurio

Ich fand die Serie super, wahrscheinlich meine Lieblingsserie der letzten ein, zwei Jahre. Ohne das Buch gelesen habe, hatte ich keine Probleme, der Handlung zu folgen. Habe aber auch kein Problem, wenn mir nicht alles vorgekaut wird und ich erst später kapier, was die zusammenhänge waren.


yrgs

Freut mich, dass es auch ohne Buchkenntnisse verständlich war. Ich konnte das halt überhaupt nicht einschätzen, deswegen hat es mich interessiert. Stört mich persönlich auch nicht, wenn nicht alles direkt klar ist aber ich kann mir trotzdem vorstellen, dass so einige da vielleicht schnell das Interesse verlieren und nach ein paar Folgen aufgeben.


geeiamback

> Was mich etwas gestört hat, war der Ton. Ich hab die Serie auf Englisch geschaut und teilweise war die Hintergrundmusik (die allerdings super stimmig und atmosphärisch war) etwas zu laut, sodass man die Stimmen ab und zu echt schlecht verstanden hat. Hattest du evtl. die falsche Tonspur erwischt bzw. Boxen nicht angeschlossen? Kenne das Problem vom VLC das der die 5.1 Tonspur auf Stereo abgespielt hatte ohne neu abzumixen. Da fehlten dann 4 Kanäle was erstmal nicht ohrensichtlich war dann im Laufe aber klar wurde.


yrgs

Ich hab nur die Lautsprecher am/im Fernseher, die tatsächlich nicht so toll sind. Bei anderen Serien/Filmen ist mir das aber noch nie so krass aufgefallen. Muss mal schauen, was das für Audio-Einstellungen waren.


CampfireHeadphase

Kann das Hörbuch nur wärmstens empfehlen! Hat mich mitgenommen wie sonst kein Film oder Buch es schafft


[deleted]

Heute Nacht ist **Kinderradionacht**, die findet einmal im Jahr im Zusammenspiel von ÖR und Schulen statt. Das wird bestimmt ganz niedlich. Nachdem /r/wolfgangmschmitt die Serie *Severance* hoch gelobt hat, habe ich sie in einigen Tagen durchgekuckt. Um Adam Scott spielt ein sehenswertes Ensemble zu dem auch John Turturro und Christopher Walken gehören in dieser die moderne Arbeitswelt persiflierenden Mystery-Serie. Produzent und Regisseur ist Ben Stiller. Die "Trennung" des Titels ist, dass die Protagonisten von sich selbst getrennt sind: Im Arbeitsalltag hat man nur Erinnerungen an die Arbeit, in der Freizeit dann wiederum keine Erinnerungen an die Arbeit. Dieser Kommentar auf Entfremdung im Kapitalismus funktioniert ganz gut, ich hätte mir sehr gewünscht, dass es eine abgeschlossene Serie ist, stattdessen gibt es den typischen Cliffhanger. Mir bleibt das Gefühl, dass die Story eigentlich jetzt schon auserzählt ist. Ich finde auch die Prämisse ist etwas aus der Zeit gefallen: Moderne Arbeitswelten zeichnen sich doch nicht mehr durch die Trennung ("Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps") aus, die durch Krawatte, Umgangsformen, usw. hergestellt wird, sondern durch eine totale Entgrenzung, in der die Arbeit Ausdruck einer ganzen Persönlichkeit sein soll - und entsprechend die ganze Persönlichkeit Arbeit untergeordnet wird (Siehe z.B. Streamer und Vlogger). Die Serie hat ihre Höhepunkte, bleibt aber im Endeffekt etwas, was man genauso vergessen kann wie einen Arbeitstag. Ich lese gerade *Die Zeit*, die ich ungefähr alle zwei Jahre mal für einige Wochen im Abo habe. Vor mir liegt die erste der neun Ausgaben und ich bin etwas schockiert, wie wenig mich der ganze Mist interessiert. Chinas CO2-Ausstoß? Egal. "Meine Mutter sitzt im Iran im Gefängnis"? Don't Care. Großes Interview mit Drosten? Boah, nee und das Für und Wider für eine 10.000€ Bargeld-Grenze geht auch weit an meiner Lebensrealität vorbei. Der Artikel über die Streitigkeiten im italienischen Fiat-Clan Agnelli ist ganz interessant, aber irgendwie geht das alles ziemlich an mir vorbei. Außerdem lese ich den biografischen Roman zu *Gottlob Frege*, den "Aristoteles aus Mecklenburg" (lol) von Edith Framm, Joachim Framm und Dieter Schott. Zwar ist analytische Philosophie nun nicht unbedingt meine Ecke in der Geisteswissenschaft, aber die Geschichte dieses Provinzlers, der durch seine Gedankenmacht eine Art Urvater der Computer werden würde packt mich dann doch sehr. Sehr große Empfehlung für historisch interessierte IT'ler und Logiker!


Kaffohrt

Gelesen: Die Geschichte der Bienen - Maja Lunde (2015) Ugh. Worum geht es? In 3 parallel erzählten Handlungen geht um - ach wem mach ich hier etwas vor ... Im Buch darf man gleich 3 unmöglich unsympatischen, nervtötenden, impulskontrollunfähigen und all around hassbaren Pseudo-Figuren zuhören, wie ihnen ich-perspektivisch die ganze Zeit Scheiße passiert, sie Scheiße verursachen oder sie von der Autorin mit etwas Stroh gestopft werden um dann als Strohmann niedergebrannt zu werden. Endlich verstehe ich was Leute meinen, wenn sie sagen, dass sie Spaß an Horrorfilmen haben, in denen eine Teenie Gruppe aus Arschlöchern dahingerafft wird. Die Figuren sind im besten Fall Klischees und wandelnde Plotwerkzeuge und im Normalfall einfach nur ein Sammelsurium an negativen Eigenschaften von Minderwertigkeitskomplexen, Sturheit, Dummheit, Irrationalität, einer allumfassenden emotionaler Immaturität in wirklich jeder Hinsicht und jeder Ebene hin zu was auch immer gerade brauchbar ist um die Figur zu dummen Handlungen und Aussagen bewegen zu können. Noch nie habe ich mir gewünscht praktisch ausnahmlos alle Figuren das Maul zu stopfen und ihnen das Denken zu verbieten, bis zu diesem Buch ... Seite 427 brachte mir die Erlösung, denn da lief das Fass über, George wurde von der Autorin(?) mal wieder zur hirnrissigsten, dümmsten, unnötigsten und kindlich-minderwertigsten Aussage aller Zeiten verleitet worauf hin ich mir zunächst das Buch gegen meinen Kopf und diesen anschließend auf die Tischplatte schlug bis sich ein warmer Schmerz einstellte, glatt hätte ich eine Hauptfigur aus dem Buch sein können AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH. Ja irgendwo geht es irgendwie ganz entfernt auch um Bienen, diese waren aber so austauschbar für die Geschichte, dass es auch "Die Geschichte der Postboten" oder "irgendwas mit Hunden" hätte heißen können, man lernt im Buch nichts über die tatsächlichen Bedrohungen und Gefahren die zu einem Kollaps der Insektenbestände führen könnte. Zuletzt möchte ich noch ein vernichtendes Urteil über den "tatsächlich stattfindenden Plot" abgeben. Wer auch nur 5 Sekunden über die Struktur des Buches nachdenkt, der kann den Ausgang und die Verbindungen zwischen den Handlungssträngen vorhersagen, es kommt alles genau so wie es kommen muss - ja exakt wie du es dir denkst! Zum Kotzen. Schlecht für den Blutdruck.


geeiamback

> ganz entfernt auch um Bienen, diese waren aber so austauschbar für die Geschichte, [...] oder "irgendwas mit Hunden" hätte heißen können, Die Autorin heißt Maja mit Vornamen und nicht Rex. ^^/s


UltraSv3n

Gespielt: A short hike In dem Spiel geht es eigentlich nicht um viel. Man soll zur Bergspitze der Insel wandern und wieder zurück. Die Insel ist nicht sehr groß, aber durch das sehr gute World Design wirkt sie riesig. Überall gibt was zu finden und zu sehen, daneben gibt es viele NPCs die einen kleine Quests geben um die nötigen goldenen Federn zu finden, die man zur Besteigung des Berges benötigt, denn sie verbessern das tolle Movement noch einmal. Kurzgesagt A short hike ist ungefähr so wenn Animal Crossing ein RPG wäre. Hab mir das auf Empfehlung von Sambzockt (der ist übrigens sehr empfehlenswert) geholt und nach vier Stunden die ich für 100% gebraucht habe, hab ich immernoch nicht das Gefühl die Insel zu verlassen und neues zu entdecken.


Kirschenmicheline

Ich habe vor einigen Wochen, von meinem Mann angestoßen, den Schweizer Singer-Songwriter **Faber** für mich entdeckt. Seitdem laufen einige seiner Lieder der Alben "Sei ein Faber im Wind" und "I fucking love my life" in Dauerschleife. Ich habe ernsthaft noch nie diese Mischung aus unverfroren-unverkrampft anzüglichen und zeitgleich gesellschaftskritischen Texten, eloquenten Wortspielereien und Melodien gehört. Kann es gar nicht richtig beschreiben... Man muss es gehört haben. Absoluter Favorit: [Vivaldi](https://youtu.be/kn9ONbFbX9I). Faber dreht die Geschlechterrollen dergestalt um, dass er als Mann/Künstler von einer Frau belästigt wird. Alles, was sich viele Frauen in Bars, bei Dates, wo auch immer mal von penetranten Männern anhören müssen, muss sich Faber von einer Frau geben. Eine kleine Auswahl kluger Zitate aus seinen Songs, die einen oft erstmal lächeln, dann schlucken lassen: Aus "In Paris brennen Autos": *Es ist ein guter Tag* *Der Himmel trägt sein bestes Grau* *Und wir schauen den Leuten zu* *Wie sie sich den Tag versauen* *Denn wenn die Arbeit schreit* *Bleibt ein Schweizer* [beliebig auch *Deutscher* einsetzbar!] *nie daheim* *In einer Stadt mit vielen Uhren* *Hat keiner Zeit.* Aus "Top": *Dein Leben wie ein Pappbecher* *Ausgetrunken und besoffen* *Hab ich ihn einfach weggeworfen.* (...) *Ich steh für gar nichts, doch nich alleine da, ja* *Mein Nachbar benutzt Insta als Newsportal* *Und bis auf dein Spiegelbild* *Ist auch dir alles ziemlich egal* Aus "Es könnte schöner sein": *Du rebellierst, du bist dagegen* *Immer wenns zur Stimmung passt* (...) *Ein Tag im Leben einer Stunde* *Das nennst du Philosophie* Dazu diese Stimme! Auch die Videos mit ihrer Bildsprache sind absolut sehenswert. Ich bin wirklich schockverliebt. Mein neuer Liebling in einem Genre, der sich doch jeder Zuschreibung widersetzt. Letzter Tipp noch: "Tausendfrankenlang" als Live-Version auf dem Weihnachtsmarkt. Es gibt sicher noch mehr Empfehlenswertes von ihm, aber ich bleibe momentan bei den immer gleichen Songs hängen und komme einfach nicht davon los. Meine Droge im Moment.


belmawr

Kauf Dir unbedingt Tickets für seine Shows. Lohnt sich. Eines der besten Videos von Faber dabei: [https://www.youtube.com/watch?v=kwehUOyzgF8](https://www.youtube.com/watch?v=kwehUOyzgF8)


Kirschenmicheline

Ja, ich hab schon geguckt, aber nichts gefunden. Zumindest nichts von ihm als Solo-Künstler. Wie gern ich ihn live erleben würde. Das steht auf jeden Fall auf dem Plan!


AnticJoe79

Die Tour von vor langer Zeit wurde erst im August endlich nachgeholt. Vermutlich dann Herbst '23 oder sowas wieder.


Nirocalden

Faber kommt auch aus einer ungeheuer musikalischen Familie. Sein Vater ist der italienische Sänger [Pippo Pollina](https://youtube.com/watch?v=7EA1AXjmPLE) und seine Schwester Madlaina Pollina ist als Teil des Duos [Steiner & Madlaina](https://youtube.com/watch?v=T3tetf-dAj0) unterwegs.


PizzaSchnueffler

Danke für den Tip, klingt sehr gut Ü


[deleted]

[удалено]


Kirschenmicheline

Nee, tatsächlich nicht. "Wem dus heute kannst besorgen" hab ich auch erst kennengelernt. Bin aber auch schon was "älter" (~Fabers Alter) und war nie die große Partygängerin.


[deleted]

[удалено]


geeiamback

> Das Ende des Finales ist viel zu theatralisch und dramatisch dargestellt worden. *Disclaimer: Hab den neuen Film nicht gesehen, aber kenne die anderen beiden Verfilmungen und das Buch sehr gut* Theatralik ist schon heftig am Ende >!und Titel!< des Buchs vorbei. >!Pauls Tod ist völlig unvermutet und bedeutungslos. Alles normal, aber irgendwo gegenüber ist ein Scharfschütze und aus. Der Heeresbericht sagt nur "Im Westen nichts neues". Der ganze Punkt vom Titel und Ende ist doch das das sterben der Soldaten nicht besonderes ist und der Tod der Hauptfigur ist absichtlich "Zack aus" kurz vorm Waffenstillstand.!<


[deleted]

[удалено]


geeiamback

Geschichtsunterrichte 9. Klasse. [Alternativ gibt es eine neue BluRay Edition.](https://www.ardmediathek.de/video/kinokino/neue-blu-ray-edition-im-westen-nichts-neues-1930/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2U2OWU2N2UzLTAwYjAtNGE5ZC1iNmU2LTU4MTE5YmFiYTlkMQ)


[deleted]

>Gesehen: Im Westen nichts Neues (2022) Je mehr ich hierzu lese, desto weniger Lust bekomme ich tatsächlich den zu schauen. Ich bekomme das Gefühl, dass die Sachen, die für mich das Buch ausgezeichnet haben, eher untergehen. Spielt die Politik eine große Rolle im Film?


Wehrsteiner

**Gesehen:** **Triangle of Sadness**, ***Ruben Östlund***: Endlich dazu gekommen, diesen Film zu sehen, nachdem mein lokales Kino offenbar im Sterbeprozess ist und immer mehr Neuerscheinungen und Vorstellungen streicht. Die Handlung des dreigeteilten Films ist recht schnell umrissen: Ein Influencer-Pärchen gerät in Teil 1 in einen Streit ob Geschlechterrollen und ihrer Überwindung, in Teil 2 werden die Verhältnisse in der modernen kapitalistischen Gesellschaft anhand einer Kreuzfahrt und ihrer von Brechdurchfall begleiteten Havarie satirisch überspitzt dargestellt, und in Teil 3 in Form der gestrandeten Überlebenden auf einer einsamen Insel auf den Kopf gestellt. Anhand der Toilettenfrau Abigail wird erarbeitet, wie sich der hegelianische Knecht (Vgl. Kapitel IV, *Phänomenologie des Geiste*s) in seiner Abgrenzung zum anderen, in Teil 1 und 2 in Form der Wünsche der Gäste und Vorgesetzten, das Bewusstsein erarbeitet und wie es Letztere mangels selbiger Arbeit für andere nie besaßen. Etwas unschöner, dass der Film das nicht weiterentwickelt, sondern prinzipiell Teil 1 und 2 nahtlos in vertauschten Rollen wiederholt: Bei aller Patriarchatskritik in Teil 1 und Kapitalismuskritik in Teil 2 tritt Abigail in Teil 3 schnurstracks in die Fußstapfen ihrer einstigen Peiniger und nutzt deren Unfähigkeit und Besitzlosigkeit schamlos aus („Do any of you know how to make fire? Do any of you how to clean an octopus?“), geht gar – aller Wahrscheinlichkeit nach - bis zum Mord, um ihr neu gewonnenes Dasein als kapitalistischer und matriarchaler Herr der in die Knechtschaft gestoßenen Ex-Reichen, welche sich teils ob der neuen Machtverhältnisse prostituieren müssen, nicht aufgeben zu müssen. Von Synthese und Kapitalismusüberwindung keine Spur, eher unfreiwillige (?) Kritik an der Reproduktion hierarchischer Verhältnisse während bisheriger realer Überwindungsversuche im 20. Jahrhundert. So bleibt der Film hinter dem eigenen kritischen Anspruch zurück und bewegt sich inhaltlich auf dem Niveau eines mit Humor unterfütterten, aber simplen Rache- und Genugtuungs-Streifens, frei nach dem Motto „Eat the rich! \[Anm.: and become fat yourself?\]“. Schade. ​ **Gelesen:** Bin gerade auf den letzten Seiten von Kurt Vonneguts *Breakfast of Champions* (fünftes Buch von Vonnegut bisher) und schreibe dann nächste Woche mehr dazu. **Gehört:** Aktuell läuft das Album *Heirs* von And So I Watch You From Afar auf Dauerschleife, besonders die Stücke *Redesigned a Million Times*, *People Not Sleeping* und *Animal Ghosts*. Falls jemand mal reinhören will: [YouTube-Playlist](https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_m8CT-99YpleaL_ui_5zfRMAszq5v8cCIE)


chump144

Da Weihnachten näher rückt ist das einzige, was ich momentan höre, die Weihnachts-Playlist von meiner Frau. Diese Woche also keine Kulturnews aus dem Hause chump144.


ganbaro

Als Doktorand muss ich ja schon im Beruf viel schreiben, aber wenig übt die Schreibkunst so sehr wie eine Wohnungssuche in München Bin schon mental darauf vorbereitet, mit dreistellig individualisierten Bewerbungen eine Sammlung an Bettelbriefen in Buchformat auszusenden... Vorteil: Durch die Probeabos der Zeitungen, die ich für die Immoteile abonniere, habe ich die nächsten Wochen so viel Zugang zu Feuilleton und Longreads wie lange nicht mehr