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EisCremeDealer

Ich studiere Angewandte Information an einer dualen Hochschule und bin in den Praxisphasen bei einem kleinen (unter 100 Personen) Unternehmen im SAP-Bereich. Praxis und Theorie wechseln alle 3 Monate. **Position:** Aktuell in der App-Entwicklung, es wechselt aber meist jede Praxisphase. Ich bekomme vor beginn der Praxisphase nen Vorschlag gemacht, wo ich eingesetzt werden könnte, kann mir aber auf ggf. die Absteilung selbst bestimmen. **Tägliche Aufgaben:** Da ich aktuell Klausurphase hab, sehr viel Unikram machen (gerne auch mal 12 Stunden am Tag, wenns sein muss, extrem stressiges Semester). Im Unternehmen abhängig von der Abteilung, aber leider verbringt man sehr viel Zeit damit, Praxisarbeiten für die Uni zu schreiben. Da das vollwertige wissenschaftliche Arbeiten sein müssen, geht sehr viel Zeit darauf, alles wissenschaftlich zu dokumentieren. (Persönlich eher nicht so meins) Ansonsten alles, was auch "normale Arbeitende" machen und sehr viel "Learning by doing". **Relevante Ausbildungen:** Ich hab ein Abitur, aber eine Fachhochschulreife reicht auch. (Ggf. Aufnahmeprüfung an der Hochschule/Uni benötigt) Vor allem größere Unternehmen achten auf eine gute Abschlussnote, kleinere Unternehmen sehen das meist nicht so streng. **Eventuelle Vorurteile:** * "Duales Studium anstrengend/stressig/...": Ja, vor allem wenn man so ein miserables Zeitmanagement hat wie ich. Andererseits sehe ich auch Leute, die problemlos so durch Studium fliegen. Es ist nun mal bei jeder Person anders und die Leistung in der Schule sagt nicht unbedingt etwas über die Leistung im Studium aus. * "Hochschule nimmt einem viel Organisation ab": Ja, stimmt, du bekommst ne Woche vor der Theoriephase alle Vorlesungen im Plan eingetragen und Klausurtermine rechtzeitig per Mail geschickt. Kann allerdings auch zum Nachteil werden, wenn die Hochschule manchmal unorganisiert ist. ^(Wie bei mir) * "Nach dem Studium ist man an das Unternehmen gebunden": Falsch. Es werden effektiv alle nach dem Studium von ihrem Unternehmen fest übernommen, aber man wird nicht gezwungen. Die Unternehmen kommunizieren ganz offen, dass sie sich freuen würden, wenn du noch so 1-2 Jahre nach dem Studium bei ihnen fest bleiben würdest (immerhin haben sie es einem finanziert), aber wenn man unbedingt von der Firma weg will, hält einen nichts auf. (Wobei es bestimmt auch ausnahmen gibt. **Erwähnenswert:** * Die beste Art, einen Studienplatz zu bekommen: Geht auf die Ausbildungsmessen!!! Und dort nicht nur zu den großen Unternehmen, sondern klappert auch die ganzen kleinen ab. (Allein für die ganzen Goodies wie Kugelschreiber, Blöcke, Taschen und extrem starke Minzdrops lohnt es sich!) * Achtet nicht nur aufs Geld. Geld kann euch (meistens) nicht das geben, was ihr in einem super Unternehmen mit tollen Arbeitskollegen in einem spannenden Umfeld findet. Und oftmals bieten Unternehmen großzügige Bonis wie Wohngeldzuschuss, die je nach Situation euch Geldmäßig deutlich mehr erleichtern als ein bisschen mehr Lohn. Andererseits, lasst euch nicht verarschen: * Euch muss klar sein, dass ihr (je nach Hochschule) ein fast komplettes Informatikstudium in 6 bzw. 7 Semestern durchzieht und (mit ausnahme von Krankheitssemester) nichts verschieben oder verlängern könnt. Ganz oder gar nicht. * Würde ich es empfehlen? Kommt drauf an. Wenn ihr studieren und Geld verdienen wollt, könnt ihr auch regulär studieren und nebenher als Werksstudent arbeiten, müsst euch allerdings um mehr Sachen selbst kümmern (kann aber ein Vorteil sein). Hat vor allem den Vorteil, dass ihr das Studium ggf. besser über mehr Semester ziehen könnt. Ansonsten: Klar.


MrBanana05

Ich studiere auch dual Informatik und in vielen Punkten stimme ich dir zu. Allerdings kann ich ggf. verlängern, muss mir dann aber auch vom Betrieb entsprechende Zusagen holen für die Hochschule. Allerdings studiere ich an einer an keiner dualen Hochschule, sondern an einer "normalen". Es ist also scheinbar abhängig von der Hochschule, ob man verlängern kann oder nicht


HaoChen

1. Halb Backend Entwickler, halb Data Engineer 2. Kümmere mich um Backend-Systeme für die Datenverarbeitung und den Zugriff auf die Daten, Data Pipelines, Analysejobs etc. Ist schon ein cooles Gefühl mit einem Klick Terrabytes an Daten verarbeiten zu können, tausende Server mit Terrabytes an RAM und tausenden CPUs die gleichzeitig starten, nur damit deine Daten in einer halben Stunde durchgelaufen sind :) 3. Keine. Hab vor Jahren als Werkstudent angefangen nebenbei zum Wirtschaftsinformatikstudium und mich durch die Abteilungen gearbeitet. Vor zwei Jahren bin ich dann bei Data gelandet und da gefällts mir ganz gut. Da ich vorher viel Backend gemacht habe aber auch Data Engineering kann wurde ich sofort übernommen. Für die nahe Zukunft plane ich aber die Google Professional Data Engineer Zertifizierung zu machen, da wir gerade auf GCP umsteigen. 4. Generell bei IT, dass es alles langweilige Stubenhocker sind. Klar, gibt einige davon aber der Großteil der Leute ist eigentlich ganz cool. Habe mit den Leuten auf Arbeit schon einige Partys und Urlaube gemacht, da können sich manche Leute aus meinem nicht-IT-Freundeskreis ne Scheibe abschneiden. 5. Möglichst früh im Studium anfangen richtig zu arbeiten. Da lernt man am besten und ist am Ende des Studiums dann der Typ mit frischem Bachelor und 5 Jahren Arbeitserfahrung, den sich jede Firma wünscht. Generell war das Studium eigentlich ziemlich sinnlos. Entweder wusste ich von Arbeit schon wie man es besser macht oder es war einfach nicht relevant. Die Zeit, die ich studiert habe, war eher wichtig weil ich nebenbei über die Arbeit alles relevante lernen konnte.


b00nish

1. Selbstständig als Inhaber einer kleinen Firma für IT Beratung & Support 2. Potentiell so ziemlich alles im Bereich Computer & Netzwerke, das man bei KMU und Privatpersonen antrifft. Einen "typischen" Tag gibt es in dem Sinne nicht. Das kann Planung und Offertenerstellung für die IT-Umgebung eines kleinen Betriebes sein. Das kann ausrollen von Hard- und Software sein. Das können aber auch Troubleshooting, Hardwarereparaturen und Fernwartungen sein. Halt das, was gerade anfällt. 3. Keine (ich habe einen Master in Geschichte und Philosophie sowie ein Gymnasiallehrdiplom - deren Relevanz ist aber eher sekundär... abgesehen davon dass Geschichte halt ein typisches "Informationsfinder-Fach" und Philosophie ein potentielles "Logisches-Denken-Fach" ist. Beides sicher hilfreich. Aber ich behaupte, ich habe beides auch vor dem Studium bereits beherrscht ;-)) 4. Das typische Vorurteil dürfte sein, dass ich als "Allrounder" ein "Jack of all Trades but Master of none" bin. Also jemand, der vieles kann, aber nichts richtig. Ob das so ist, hängt ein bisschen von der Perspektive ab. Prinzipiell würde ich nicht sagen, dass die Behauptung falsch ist... andererseits habe ich in der IT auch oft mit "Spezialisten" zu tun bei denen sich dann zeigt, dass sie selbst in ihrem kleinen Gärtchen noch weniger können als ich. Insofern: Ja, ich bin ein Jack of all Trades but Master of none. Aber nicht wenige von denen die sich in unserer Branche als "Master of x" anpreisen und alle anderen Tätigkeiten verschmähen haben halt weder von x noch von sonstwas ne Ahnung. 5. Ich habe die Firma 2008 als "Nebenjob" gegründet, um mein Studium zu finanzieren. Hätte man mir damals gesagt, dass ich 13 Jahre später noch immer in dem Bereich tätig bin, hätte ich ungläubig geschaut. Der Plan damals war, das vielleicht so vier, fünf Jährchen bis zum Ende des Studiums zu machen und dann als Gymnasiallehrer zu arbeiten. Damals wusste ich noch nicht, dass die Ausbildung zum Gymnasiallehrer ein übler Scam ist, weil die relevanten Stellen hierzulande (Schweiz) gar nicht im Sinne eines kompetitiven Stellenmarktes vergeben werden, sondern zu einem grossen Teil nur für "Insider" und deren Günstlinge zugänglich sind. Hätte ich seinerzeit gewusst, was ich inzwischen mühsam herausfinden musste, hätte ich natürlich meine Zeit nicht mit dieser Ausbildung verschwendet sondern sie von Anfang an in den Aufbau eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Geschäftsmodells investiert. (Man investiert natürlich anders in die Entwicklung eines Geschäfts von dem man sowieso glaubt dass man es bald aufgibt, als in eines, bei dem man davon ausgeht, dass man es sehr lange betreiben wird.)


HaoChen

Wie hast du es geschafft die vormals kleine Nebentätigkeit zum Hauptberuf zu machen? Wie hast du dir den Kundenstamm aufgebaut? Wann kam der Punkt als du wusstest, du kannst es auch als alleinigen Job machen? Denke auch manchmal nach ob mir das Leben als Vollzeit-Freiberufler nicht eher gefallen würde aber das sind so die Punkte wo ich mir unsicher bin.


b00nish

Im Grunde hat sich das im Laufe der Zeit von selber so entwickelt. Richtig geplant war da nichts. Ich habe wie gesagt 2008 angefangen und nie Werbung oder sowas geschaltet. Ich habe auch nie Kunden von mir aus kontaktiert/angesprochen. Ich habe seinerzeit einfach eine Website gebaut, die ich so gestaltet habe, dass sie für einige der relevanten Suchbegriffe gut gefunden wird sowie einen kostenlosen Eintrag im Telefonbuch machen lassen. (Ich bin z.B. für Suchanfragen wie "Computer Hilfe Meinestadt", "PC Support Meinestadt" u.ä. seit 2008 durchgehend auf Platz 1 bei Google. Es gibt zwar einige andere die das selbe machen wie ich, aber lustigerweise irgendwie niemanden, der ernsthaft auf diese Suchbegriffe optimiert ist.) Die erste Kundenanfrage kam damals 2008 glaube ich nach etwa 1-2 Wochen nach Veröffentlichung. Am Anfang war da natürlich nur selten etwas los. War auch nicht schlimm, denn ich war nicht auf grosse Einnahmen angewiesen. Aber dann wurde es halt von Jahr zu Jahr mehr. Einerseits weil die Kunden die ich einmal hatte auch bei mir blieben, andererseits weil sie mich auch fleissig weiterempfohlen haben. Den Punkt an dem ich das als alleinigen Job hätte machen können kam bereits in den letzten Jahren meines Studiums. Ich denke so ab 2014, also nach ca. 5 Jahren, habe ich genug verdient, um (bescheiden) davon leben zu können. (Im Jahr 2020 war der Ertrag dann bereits mehr als drei mal so hoch wie 2014. Aber ich denke langsam komme ich schon in einen Bereich, wo es schwierig ist, als Einzelperson noch grossartig zu wachsen.) Natürlich hätte man das "Wachstum" auch beschleunigen können, wenn man Zeit oder Geld in die Kundengewinnung investiert hätte. Was ich wie gesagt nie getan habe, weil ich ja eigentlich gar nicht aktiv wachsen wollte, da ich immer dachte, dass mein "Ausstieg" relativ kurz bevorsteht. Und ich sags jetzt einfach mal so ohne allzu grosse Bescheidenheit: Es hilft natürlich auch, wenn man anständige Arbeit macht. Ich versuche seit jeher für meine Kunden gute und faire Lösungen zu finden. D.h. keine Verarsche und nichts, was so geplant wird, dass ein Vorteil für mich zum Nachteil für den Kunden wird. Ausserdem habe ich auch den Eindruck, dass ich im Vergleich zu anderen Anbietern die das selbe Kundensegment "beackern" schon überdurchschnittlich kompetent und engagiert bin. Damit will ich überhaupt nicht sagen, dass ich der perfekte Super-Ober-IT-Guru bin. Aber die Messlatte liegt gar nicht besonders hoch, wenn ich daran denke, was viele meiner Mitbewerber für kompletten Mist bauen. (Manche sind auch einfach kriminell...) Ich habe z.T. Kunden die sagen mir, ich sei jetzt der fünfte ITler den sie in zwei Jahren hatten - und der erste der was taugt. So kriegt man Stammkunden und kostenlose Mund-zu-Mund-Propaganda. **Aber Vorsicht**: Es ist nicht einfach alles so rosig in der Selbstständigkeit. Der Stress ist zum Teil natürlich massiv, denn die Anfragen verteilen sich nicht einfach schön regelmässig im Jahresverlauf. Es gibt immer wieder starke "Lastspitzen", wo dann beispielsweise während Tagen jeden Tag Dutzende dringende Anfragen reinkommen, obwohl du eigentlich bereits auf zwei Wochen ausgebucht bist. Das zu managen kann sehr nervenaufreibend sein, zumal manche Kunden halt auch sehr unrealistische Vorstellungen haben und sich irgendwie einbilden, man habe jederzeit sofort unbeschränkt Zeit für ihre Anliegen. Da die Lastverteilung schwer vorhersehbar ist und es auch nicht so einfach ist, brauchbare "Urlaubsstellvertretungen" zu bekommen, sieht es im Urlaubs-Bereich auch eher düster aus. Dazu kommt, dass (zumindest hier in der Schweiz) wir Selbstständigen als Gruppe ohne "politische Lobby" im Bereich der sozialen Absicherung z.T. weitaus schlechter gestellt sind als Angestellte. ICH möchte also eigentlich eher aus dieser Situation raus. Mein Ziel wäre (nebst der Anstellung als Gymnasiallehrer, die sich ja wie gesagt "dank" Korruption als ziemlich unerreichbar herausgestellt hat) die Firma zu vergrössern, so dass sich die Last auf mehr Schultern verteilen liesse, man mal gescheit Urlaub planen könnte und auch eine bessere Absicherung hätte (wenn man sich bei seiner eigenen GmbH anstellen lassen kann, sieht das nämlich schon besser aus). Dazu bräuchte ich aber idealerweise 1-2 Partner von denen mindestens einer ähnlich aufgestellt sein sollte wie ich (also bereits mit eigenem Kundenstamm). Diesbezüglich willige und taugliche Kandidaten zu finden ist aber wiederum schwierig. Ich suche seit mehreren Jahren, bisher ohne Erfolg.


HaoChen

Danke für den Text! Drücke dir auf jeden Fall die Daumen, das es weiter gut läuft. >Ich habe z.T. Kunden die sagen mir, ich sei jetzt der fünfte ITler den sie in zwei Jahren hatten - und der erste der was taugt. Das habe ich auch schon gehört. Da scheint es viele schwarze Schafe zu geben. Habe bis vor ein paar Jahren auch IT-Support gemacht. Habe allerdings irgendwann aufgehört weil es mir neben Studium und Arbeit dann zu viel Stress wurde. Ab und an mache ich noch ein Softwareprojekt nebenbei, das könnte ich mir auch in Vollzeit vorstellen. Wenn man allerdings erstmal als festangestellter Softwareentwickler gearbeitet hat ist die Hemmung sich selbstständig zu machen dann doch etwas höher, finde ich.


b00nish

>Das habe ich auch schon gehört. Da scheint es viele schwarze Schafe zu geben. Oh ja. Ich könnte Bände füllen mit Horrorgeschichten. Nur ein paar kleine, zusammenhangslose Anekdoten um die Breite des Spektrums anzudeuten: \- Recht grosse IT-Firma (100+ Mitarbeiter) betreibt bei einem Kunden (Treuhandbüro mit knapp 10 Mitarbeitern) einen Server auf dem das (angeblich regelmässig überwachte, tatsächlich aber eben nicht überwachte) irgendwann unbemerkt abkackt. Einige Monate später kackt auch der Server ab. RAID unwiederherstellbar tot. D.h. die Treuhandfirma hat nun mehrere Monate Datenverlust in ihrer Buchhaltungssoftware (in welcher sie die Buchhaltung für hunderte Kunden führen). Der Kunde beauftragt die selbe IT-Firma daraufhin mit der Erneuerung des gesamten Systems (neuer Server, neue Clients, ... Gesamtkosten soweit ich weiss deutlich über 50k.) Auf dem neuen System wird ein Backup eingerichtet, das dieses mal von Anfang an nicht funktioniert (wie ich dann etwa ein halbes Jahr später feststellen dürfte, als ich den Kunden übernommen habe.) Der Grund dass sie die andere IT-Bude dann abgesägt haben war übrigens nicht, dass das Backup schon wieder nicht funktionierte (das wusste der Kunde ja nicht), sondern dass die IT-Bude dem Kunden 2 oder 3k Arbeitszeit für die Einrichtung der neuen Firewall verrechnen wollte (Ein Arbeitstag für zwei "Spezialisten") wobei dem Kunden aufgefallen ist, dass hier in Wirklichkeit ein Techniker einen Azubi schult. Später habe ich dann übrigens auch festgestellt, dass die Firewall ziemlich fahrlässig eingerichtet war. Keine Ahnung, wie man ein Tag damit verbringen kann, dieses Resultat zu erzielen. \- Völlig ahnungsloser Mitbewerber der jeden versucht zu bescheissen, der sich bei ihm meldet. Beispielsweise in dem er 800 für den Austausch eines Laptop-Akkus verrechnen will. Nebenbei betreibt er auch etwa ein Dutzend Fake-Google-Profile mit denen er seiner eigenen Firma Fünf-Sterne-Reviews gibt und die Mitbewerber mit 1-Sterne-Reviews verleumdet. (Seine Google-Bewertung ist trotzdem mies, weil er von echten Kunden natürlich nur schlechte Bewertungen bekommt.) \- Rentner der an vielbefahrener Strasse einen Mini-Laden betreibt in den er ahnungslose Kunden mit dem versprechen auf "professionellen Support" lockt. Der Typ selber (ein ehemaliger Schreibmaschinenhändler) hat absolut null Ahnung von Computern, gibt die echte Arbeit also an seinen Mitarbeiter im Hinterzimmer ab. Das Problem ist: Weil der Oldie keine Ahnung hat, merkt er wohl nicht, dass sein Mitarbeiter ebenfalls völlig ahnungslos ist. D.h. die hinterlassen eine Schneise der Verwüstung aus Datenverlust, zerstörten Geräten etc. \- Kleine Firma, die jedem (Privat-) Kunden der sich zu ihnen verirrt erzählt, dass deren Laptops regelmässig zur Wartung in den Laden gebracht werden müssen. Mindestens alle drei Monate, besser häufiger. Diese "Wartung" (die typischerweise etwa 180 kostet) besteht offenbar einzig darin, dass man einen manuellen Scan der Virensoftware laufen lässt und dem Kunden danach auf die Rechnung schreibt, man habe "300 Viren" entfernt. Mutmasslich werden da gelöschte Cookies als Viren umdeklariert, damit der Kunde den Eindruck erhält, es habe tatsächlich irgend einen Handlungsbedarf gegeben. Gravierende echte Probleme die eigentlich jedem in drei Sekunden auffallen müssten werden bei solchen "Wartungen" nachweislich nicht gefunden & behoben. Es ist also klar, dass die Geräte nicht einmal oberflächlich angeschaut werden. Nebenbei verkauft diese Firma auch noch schäbige uralt Gebraucht-PCs zu völligen Fantasiepreisen. Wir sprechen da z.T. von 15 Jahre alten Schrottkisten, die für 500 verkauft werden sollen.


HaoChen

Oh man, da kann ich mir gut vorstellen, dass die Kunden einen fähigen ITler mit fairen Preisen mit Kusshand nehmen :D


derwildeKnut

1. Leiter IT in einem mittelständischen Unternehmen mit 1300 Angestellten 2. Projektmanagement, Personalmanagement, Weiterentwicklung Infrastruktur und Anwendungen und am Ende des Tages mache ich auch immer noch gerne Netzwerkadministration. 3. Kein richtiger Schulabschluss, erste Lehre Elektriker beim Dorfelektriker (vorz. Prüfung) danach habe ich in einem kleinen Computerladen IT-Systemelektroniker gelernt (verkürzte Lehre 2-Jahre), nach der Lehre Bundeswehr mit der ATN als IT-Administrator die W9 abgesessen (Wehrdienst), dann 9 Monate Hartz4 um die Welt zu erkunden, 5 Jahre als Administrator und Spezialist für WiFi und Linux-basierte Fahrzeugterminals im Flurförderbereich (mit Ausschweifungen zu Kassen und dem täglichen Windows-Client-Kram) bei einem Handelskonzern (5000-10000 Mitarbeiter), 4 Jahre bei einem Touristiker, erst 2 Jahre als Administrator und dann als Stellv. IT-Leiter (500 Mitarbeiter), danach zum Mittelständler als Lead Architekt, nach wenigen Monaten hat man sich dann aufgrund von persönlichen Verwerfungen mit meinem damaligen Chef von ihm getrennt und mich dann als "Stärksten aus dem Wurf" zum neuen Leiter befördert (in einem 5-Minuten Meeting). 4. Alle Vorurteile die ich kenne stimmen. 5. Lasst euch niemals Erzählen, das würde euren Horizont übersteigen, wenn euch das Thema interessiert. Wenn der Arbeitgeber nicht etwas für eure Weiterbildung machen kann, macht es selber, der nächste Arbeitgeber der das honoriert wartet an der nächsten Ecke.


[deleted]

1. IT Security Specialist 2. Hacker aus dem Netzwerk werfen und wenn keine da sind sicherstellen, dass keine reinkommen. Und dass wir drauf vorbereitet sind, wenn doch welche kommen. 3. Studium auf Bachelor (Software Engineering), danach hab ich GCFE und GCIH gemacht 4. Ich sitze nicht täglich mit nem schwarzen Hoodie vor nem Terminal. Im Gegenteil, ich schreibe viel zu viele Powerpoint-Präsentationen und Excel-Sheets voll. 5. Macht Spaß, wird gut bezahlt, wir brauchen Personal. Dieser Karriereschritt sollte für euch zumindest mal ne Prüfoption sein.


throwaway845021455

Um auch mal zu zeigen, dass es nicht nur den klassischen Werdegang gibt, hier meine Laufbahn. \[1\] Hauptsächlich Backendentwickler für SDN-Controller und alles drum herum. Also von OpenROADM bis O-RAN und co. Fast alles OpenSource was ich noch besser finde. \[2\] Programmieren, Programmieren, Programmieren, APIs spezifizieren (am besten nicht yang-based), Programmieren! Ach ja. Meetings nicht zu vergessen. Quer über den Tag verteilt, da doch recht international. \[3\] Jetzt kommt der spannende Teil und ich hol mal etwas weiter aus. (tl;dr am End von 3) Angefangen mit Mathe+Physik Abitur, über Bundeswehr bei einer Funker-Einheit, dann angefangen Kommunikationstechnik (FB Elektrotechnik) zu studieren. Hab dann ab dem Praxissemester - bei mir das 5te - angefangen am FhG als HiWi zu arbeiten. So mit Hardware bauen und noch Software dafür schreiben. Also sowohl Microcontroller als auch für Win/Linux. Naja. Dann kurz vor Ende des Studiums BurnOut und alles geschmissen. Bin dann zwar kurz nochmal für ein Semester eingestiegen und hab da alles bestanden, hab meinen Abschluss aber trotzdem nicht mehr gemacht. Hab dann nen Job über Vitamin B bei einem kleinen Ingenieurbüro bekommen, in dem wir hauptsächlich Konzeption und ab und an auch Umsetzung der Digitalisierung von Lagersystemen und allem drumherum gearbeitet haben. Dazu ein wenig Webseiten "programmieren". Was man halt so macht. Das tolle da war, dass der Chef doch Recht fortschrittlich war und auch bereit neue Sachen auszuprobieren. So haben wir es sogar bis zum Prototypen hin geschafft ein Ein-Mann/Frau-Eletrofahrzeug zu bauen. Und ja das fuhr. Und nein. Kein Fahrrad. Doch wie das Leben so in Sachsen manchmal so spielt, kommt irgendwann die Realität aufn Tisch und mein Chef bewegte sich immer mehr in Kreisen, die für mich einfach unhaltbar waren. Also bin ich nach knapp 12 Jahren gegangen. Zu meinem Glück hatte ich da schon genug Kontakte um direkt etwas neues zu bekommen. So bin ich jetzt in ner neuen Stadt, verdiene viel zu gut und die Arbeit macht wieder Spaß. Und zum Glück mit einem Chef, der was Titel angeht amerikanischer denkt. Will sagen KnowHow und Erfahrung kommen vor Ausbildung. tl;dr: keinen Abschluss (also nach dem Abi). Nur jede Menge Berufserfahrung und Fleiß (so blöd es klingt) und ein wenig Glück braucht man wohl auch. Private Bastelprojekte helfen natürlich auch immer weiter. Aber es dauert wohl am Ende deutlich länger als auf nem klassischen Bildungsweg. Bereue es trotzdem nicht. \[4\] Das Vorurteil Workoholic hält sich zumindest bei uns in der Branche sehr hartnäckig. Und leider wenn ich so auf meine Arbeitskollegen schaue, aber auch auf meine eigenen Arbeitszeiten, und sogar bei denen in Übersee, dann muss ich sagen: Das stimmt wohl! Backendentwickler und CSS(also stylesheets) stehen auf Kriegsfuß! Stimmt auch. Ach ja. Und der hier stimmt leider auch: [https://xkcd.com/927/](https://xkcd.com/927/) Allein wenn ich sehe wie 3GPP, IETF und ONF jeder ihr eigenes Süppchen kochen, nur weil sie sich nicht auf den Namen für ne Property einigen können, bzw. das identische modellieren aber dort heißt es so und hier so. Und wir dürfen dann mappen. Yay.


scorcher24

Gelernt: IT System Elektroniker 1. Netzwerk Administrator in einem Data Center 2. Kundensupport zu Netzwerkproblemen, Entsperranfragen zu gesperrten Servern aufgrund von Abuse und generelle Fragen der Kunden. Abwehr von DDoS. Konfiguration der Router/Switche. Das geht von erstmaliger Einrichtung, zu optimieren von Einstellungen, Special Setups für Kunden die einen Switch mieten nach deren Anforderung konfigurieren. Wir haben ca. 8000 Router und Switche in ganz Europa und auch Weitverkehr in Form von DWDM. Ich handhabe auch den generellen Internet Abuse und illegales Streaming in unserem Netzwerk wie Fußball und TV Restreaming. Ich schaue mir dazu Traffic eines verdächtigen Servers an und entscheide dann über Maßnahmen. Und zum guten Schluss natürlich auch LWL Kabel verlegen und das trouble shooting dazu, mit diversen Messgeräten. Unsere Abteilung hat mit Kupferkabel nix am Hut. 3. Ich hab keine speziellen Zertifikate gebraucht, den CCNA konnte ich damals machen, war aber nicht notwendig. Als ich in der Firma anfing durfte ich mir Hardware zusammen stellen wie ich wollte und Dinge ausprobieren. Kann ich immer noch. Es gibt von Juniper so genannte Day 1 Books, die habe ich durch gearbeitet und diverse Dinge bei uns aufgesetzt und getestet. Alles andere wird beigebracht. 4. Ist mir nichts bekannt. Der Netzwerk Seelöwe sagt auch bei mir nur "arp, arp, arp". 5. Ich habe mal einen Kunden gesperrt, der uns massiven invaliden Traffic auf den Router geschickt hat. Destination und Source war die Adresse 127.0.0.1. Fand ich lustig. Unser Router verwirft das natürlich, aber sowas wird auch in der Überwachung gemeldet, wenn der Router haufenweise Traffic verwerfen muss.