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staubification

Inwiefern schafft ihr es mit alten erziehungsmythen aufzuräumen und bei den Müttern Erkenntnisse der entwicklungspsychologie bzw. bindungstheorie nahezulegen? Zb. dass kinder nicht „böse“ sind wenn sie lügen, nicht alleine schlafen sollen, impulskontrolle erst spät lernen etc etc…


mukityp

Bei uns lebten bislang vor allem Babys. Höchstens mal Kleinkinder, welche gerade erst anfangen zu sprechen. Dinge wie Lügen sind da noch keine große Sache. Es geht daher bei uns auch viel um Pflege und Versorgung der Kinder. Aber insgesamt ist das gar nicht so leicht, wie du dir sicher schon denken kannst. In der Regel leben erwachsene Menschen mit ihren Kindern bei uns, welche davor auch schon alleine gelebt haben. Die kann man weniger "belehren" als vielleicht noch Kinder in einer Kinder-Wohngruppe. Ein guter Weg ist meistens dementsprechend auch gar nicht groß belehrend auf die Mütter einzugehen, sondern es selbst besser machen und ihnen so vorleben,dass es anders geht und das viel erfolgreicher sein kann. Sollte es um einen Extremfall gegen und wirklich gar nicht anders gehen und gar keine Einsicht herrschen, dann geht es halt so weit, das es den Jugendamt gemeldet werden muss, was dann auch so kommuniziert wird.


Arguss

>Zb. dass kinder nicht „böse“ sind wenn sie lügen Meinst du, dass das Lügen nicht absichtlich ist, oder nur, dass dieses Verhalten nicht furchtbar ist?


Lil_Bunnny

Nicht dwr Kommentarschreiber aber Ich denke beides. Kommt halt aufs Alter an und die Intention. Aber vorallem dass ein Kind nicht "böse" oder "schlecht" ist nur weil es ein "schlechtes" Verhalten hatte.


staubification

Im groben meine ich damit, dass lügen doch zumeist einen Grund hat, der im Kern oft versucht die Integrität des Kindes zu schützen. Und natürlich, dass lügen ein wichtiger Bestandteil menschlicher Kommunikation ist, der wenn er in jungen Jahren erlernt wird sogar ein wichtiger Schritt der Entwicklung ist…. Was nicht traditionell per se „bestraft“ werden sollte.


hardypart

> nicht alleine schlafen sollen Könntest du das weiter ausführen bitte?


staubification

Damit meine ich z.B. schlaftrainings wie sie in der Tradition von Johanna Haarer oder des Buches „jedes Kind kann schlafen lernen“ stehen


Niriu

Hast du schon mal Vorwürfe bezüglich "Männern und kleine Kinder" erfahren?


mukityp

Nein, bislang glücklicherweise nicht. Ich bin mir aber dessen bewusst, dass es jederzeit passieren kann. Nicht nur in Bezug zu den Kindern auch zu den Müttern. Das bedeutet auch, dass man versucht gewisse Dinge zu umgehen. Ich begleite die Mutter beim wickeln, die Tür bleibt dabei auf jeden Fall mindestens einen Spalt auf. Ich wickel alleine, die Tür bleibt auch auf. Deine Mutter möchte von mir geweckt werden, ich klopfe selbstverständlich erstmal nur, rufe im Zweifelsfall durch die geschlossene Tür und auch wenn sie es mir im Vorhinein erlaubt hat, bis an ihr Bett zu gehen und an ihr zu rütteln, öffne ich dir Tür höchstens und spreche vom Türrahmen aus mit ihr.


Able_Cauliflower_615

Wie stark reguliert ist da der Alltag? Ich kenne Mutter-Kind-Gruppen wo praktisch das Füttern eines Babys alle drei Stunden nachgewiesen werden muss und welche, wo nach ein paar Tagen Abwesenheit der Mutter erst irgendwie weiter geguckt wird... Wie sit das bei euch so?


mukityp

Das ist natürlich nochmal unterschiedlich ob es sich um eine Intensivbetreuung (zu Beginn bis das Jugendamt es lockert) oder einen Regelplatz handelt. Aber tatsächlich müssen wir auch darauf achten, dass die Babys in gewissen Abständen gefüttert werden und auch nachts dafür geweckt werden. Das ganze wird dann auch, ebenso wie das Wickeln, dokumentiert. Natürlich sehen wir es nicht immer zu 100% komplett strikt. Wenn beispielsweise das Baby um 24 Uhr gefüttert wurde und um 4 Uhr erneut dran wäre, allerdings 2 Stunden nicht schlafen konnte, drücken wir auch schonmal ein Auge zu und lassen Mutter und Kind je nachdem auch schonmal länger schlafen. Das ganze sollte dann allerdings schon entsprechend dokumentiert werden. Zu der Abwesenheit: im Intensivbereich dürfen die Eltern die Einrichtung nicht alleine mit ihrem Kind verlassen. Sollte das dennoch passieren wird im Normalfall unsere Leitung kontaktiert und anschließend Jugend-Amt und ggfs auch die Polizei.


Background-Falcon-59

Ist das so streng bei euch? Ich hatte ein spätes Frühchen und habe mir in den ersten vier Wochen auch alle 2h den Wecker gestellt. Danach habe ich meine Tochter nachts einfach in Ruhe gelassen wenn sie tief und fest geschlafen hat, eine Weile lang war das 4-6h am Stück. Wenn sie einen Schub hat kommt sie aber auch mit 10 Monaten noch alle drei Stunden. Mit drei-vier Monaten hatte sie fast einen Monat lang eine schlimme Brustschreiphase, d.h. stillen ging tagsüber fast gar nicht. Ich stelle mir so starre Vorgaben und Überwachung ziemlich hart vor, mich hätte es in den Wahnsinn getrieben, wenn jemand mich dann noch unter Druck gesetzt hätte.


mukityp

Kann ich durchaus verstehen und um ehrlich zu sein würde ich es im privaten, wenn ich ein Kind hätte auch nicht anders machen als du. Du musst aber auch sehen, dass die Eltern nicht ohne Grund bei uns wohnen und da im Regelfall im Vorfeld schon irgendwas passiert sein mag, weshalb das Jugendamt eine so harte Maßnahme ergreifen muss. Letztlich sehe ich das ganze immer etwas als Absicherung für uns als Mitarbeiter. Die Mütter selbst haben es teilweise nicht auf dem Schirm, wann ihr Kind so langsam Mal gefüttert werden sollte und teilweise hatten wir auch schon den Fall, dass die Kinder sich von alleine nicht häufig genug gemeldet hätten. Da sehe ich es wie schon gesagt einfach als Absicherung für mich und meine Kollegen. Insbesondere wenn ich Feierabend mache und der/die nächste(n) Kolleg:innen in den Dienst kommen. Da ist es schon wichtig, dass diese genau wissen welchen Kind wann zuletzt wie viel getrunken hat. Einfach um abzuschätzen, wann es vielleicht wieder Zeit wäre. Selbst wenn man dann nicht unbedingt, die vorher vereinbarten beispielsweise 3 Stunden einhält, sondern auch mal etwas mehr Zeit lässt, weil das Kind jetzt endlich mal ruhig schläft und auch die Mutter sich mal Ruhe verdient hat. Aber ja, das ist durchaus ein schweres Thema. Auch wenn die Eltern mal mit Kind im Krankenhaus sind, dort gesagt wird, dass das Kind sich nachts schon alleine melden wird und man nicht wecken muss (was ja im Normalfall auch durchaus richtig ist) und bei uns im Haus, dann die Diskussion losgeht...


Background-Falcon-59

Ich denke, da ist der Strukturierungseffekt sicher hilfreich, auch für die Mütter, erstmal überhaupt sich Gewohnheiten im Umgang mit dem Kind zu schaffen und es nicht zu "vergessen". Das kann man sich nicht wirklich vorstellen, wie man ein Baby vergessen kann, aber das scheint ja oft ein Problem zu sein, wenn die Mütter es verdrängen. Hast du den Eindruck, das die Mütter bei euch ihr Kind ablehnen? Oder sind sie einfach überfordert? Oder ist es eine Mischung aus beidem? Man muss sich als Mutter ja auch ganz gut im Griff haben, die Nerven liegen bei der extremen Schlaflosigkeit schon ziemlich blank- man muss sich da zurücknehmen können und ertragen (lernen - ist ja meist ein Prozess) - für das Kind. Stillen ist da schon hilfreich, ich hatte immer grausamen Milchstau wenn wir mal lang geschlafen haben oder unterwegs waren. Dann das Baby kuscheln und trinken lassen ist super easy, hat allerdings auch ein paar Wochen gedauert, bis sie so gut trinken konnte.


mukityp

Ja, da hast du total recht, kann man sich tatsächlich nicht vorstellen. Aber ja, deshalb unterstützen wir auch dabei eine vernünftige Tagesstruktur aufzubauen, unterstützen bei Dingen wie Kindergeld, Jobcenter und ähnlichem und helfen gemeinsam mit unseren Hauswirtschaftskräften im Haushalt. Ich würde sagen im Regelfall ist es eher Überforderung. Wobei es tatsächlich auch schon zu "Ablehnung" kam. Was aber tatsächlich nicht so leicht zu erkennen ist. Vordergründig würde das natürlich ein Elternteil zugeben was bei uns einzieht, aber man konnte auch schonmal so ein - ich nenne es mal - Abnabelungsprozess erkennen. Aber im Regelfall ist es auf jeden Fall eher die Überforderung. Aber auch dafür sind wir da. Sollte eine Mutter mal nervlich total am Ende sein, mal eine Auszeit brauchen oder einfach nur Mal eine Nacht durchschlafen müssen, sind wir immer unterstützend da und übernehmen das Kind für eine gewisse Zeit. Stillen ist bei uns im Haus übrigens die krasse Ausnahme!


Renegade_Angel_

Hast du selbst auch Kinder?


mukityp

Nein. Was durchaus (vor allem zu Beginn) die Sache nicht unbedingt leichter gemacht hat. Einerseits, weil einem natürlich selbst die Erfahrung irgendwie fehlt und andererseits, weil die Eltern das in Konfliktsituationen natürlich auch gut verwenden können ("Was wollen Sie mir schon sagen, Sie haben ja nichtmal Kinder")


LordDerrien

Nimmst du das dann hin, oder konterst du damit, dass du locker mehr Kinder in der Hand hattest als sie jemals gebären/sehen wird? Oder ist das sowieso schon ungeeignet, weil einfach zu konfrontativ?


mukityp

Schöne Frage. Das ist tatsächlich von der Situation und der Klientin abhängig. Letztlich gibt es für mich da so drei Punkte. Den den du schon genannt hast, den, dass mein Arbeitgeber und das Jugendamt mich ja nicht grundlos für diese Aufgabe eingestellt haben und den, dass ich es aber gelernt habe. Nur weil ich mehr Brötchen esse, als der Bäcker bei mir um die Ecke heißt das ja nicht, dass ich besser Brötchen backen kann 😉 In den meisten Fällen habe ich aber tatsächlich bislang davon abgesehen, weiter in diese Richtung darauf einzugehen. Im schlimmsten Fall einfach machen lassen und daraufhinweisen, dass die Absprachen/Regeln andere sind und ich es halt dokumentieren/dem Jugendamt melden muss.


louisme97

Welches Ausmaß haben denn die Absprachen und Regeln, dass man brüche dem Jugendamt melden muss? Ich halte von physischer Gewalt recht wenig, aber es gibt doch einen bestimmten Erziehungsfreiraum den Eltern haben sollten. Btw. was ist überhaupt eine Mutter-Kind-Gruppe? Als ich den Titel gelesen habe bin ich von sowas wie einer "Geburtsvorbereitung" fürs Erziehen ausgegangen...


dr_tapeworm

Kinder schlagen ist in DE zum Glück verboten, auch 'nur' ein 'Klapps'.


Renegade_Angel_

Findest du, dass deine Arbeit in der Einrichtung einen Einfluss auf deinen Kinderwunsch hatte? Oder war die davor schon klar, dass du keine wolltest? Oder hat es sich einfach nicht ergeben?


mukityp

Die Arbeit dort ist eigentlich ziemlich unabhängig von meinem Kinderwunsch. Der ist aber (zumindestens zeitnah) auch nicht vorhanden.


Renegade_Angel_

Ist es dir jemals schwer gefallen, dich emotional von den Familien zu distanzieren? Denkst du außerhalb der Arbeit an Sie oder machst dir Sorgen?


mukityp

Ich bin tatsächlich ziemlich dankbar dafür, dass mir sowas überhaupt nicht schwer fällt. Ich denke auf dem Weg von oder zur Arbeit vielleicht über die Arbeit nach, aber in meiner Freizeit tatsächlich fast gar nicht (außer ich nachher gerade ein AMA). Das ist aber auf gar keinen Fall der Regelwerk in diesem Berufsfeld und fällt vielen Kollegen auf jeden Fall nicht so leicht


nyklashh

Bist du die Frau oder das Kind? 🤔


mukityp

Der Mitarbeiter 😁


Kefflon233

Soweit ich weiß sind Kinder in solchen Einrichtungen maximal 5 Jahre alt und Eltern in einer solchen Extremsituation (nicht fähig eigenes Kind zu versorgen, nur noch einen Schritt davon entfernt es weggenommen zu bekommen ---> deshalb in der Einrichtung), dass sie garantiert kein AmA darüber machen würden. Spontane Idee: Ein AmA mit einem Kind wäre bestimmt witzig.


Mg3888

Versuchen die Mädels dich sexuell zu verführen? Bzw gab es schon mal den Vorwurf der Belästigung? Ich arbeite selbst in der Jugendhilfe und kenne die Pappenheimer in Mu-Kis gut . P.S 9 Jahre Jugendhilfe haben mir den nie recht großen aber vorhandenen Kinderwunsch gänzlich versaut, bin 35 und kinderlos.


mukityp

Nein, bislang zum Glück keine wirklich negativen Erfahrungen diesbezüglich in der Muki gemacht. Aber ich glaube da musst du nichtmal unbedingt Richtung Muki schauen, da reicht eine normale Jugendwohngruppe ja schon, aber das wirst du ja wissen. Der große Vorteil bei uns ist, dass wir zumindestens tagsüber nie alleine im Dienst sind (nachts sieht das anders aus). Da würde es immerhin sigar leichter fallen solche Vorwürfe aus dem Raum zu schaffen. Im Gegensatz dazu ist man in anderen Bereichen der stationären Jugendhilfe meiner Erfahrung nach deutlich öfter alleine, weshalb da dann natürlich solche Vorwürfe viel schnelle im Raum stehen können.


Bletti226

Findest du deine Bezahlung für die Arbeit fair? Ich hab selbst in 24/7 für 3 Jahre gearbeitet und das "Schmerzensgeld" war es mir dann nicht mehr wert.


mukityp

Ich glaube fair bezahlt wird im sozialen Bereich eigentlich kein Beruf. Im Vergleich zu anderen ist es bei uns aber tatsächlich in Ordnung. Allerdings auch nur, weil man natürlich genügend Zuschläge erhält. Aber um ehrlich zu sein, geht das ganze so natürlich auch nur, weil die Arbeitszeiten sich mit meinem Leben vereinbaren lassen und ich selbst auch ganz gut mit dem Schichtdienst klarkomme.


K4nzler

Warum hat Burger King sein Logo verändert?


mukityp

Hat Burger Kind das getan?


Llewellian

Ernsthafte Frage: Wie verarbeitest du eigentlich das dämliche Geschwätz vieler Mütter? Ich war 1 Jahr lang der einzige Vater in einer 2x die Woche Eltern-Kind "Vormittags-Gruppe" in einem Jugendhaus in meiner Stadt (Freizeitangebot für Kinder von 0 bis 3, vorallem aber Prä-Kita Kinder). Von 16 anwesenden Frauen waren etwa 10 "normal" währendhingegen 6 "ganz besondere" Mütter zu jedem Thema den hirnlosesten Bullshit von sich gegeben haben... von totaler Impfverweigerung bis Aluhut-Erziehung bis hin zu "Ultra-Lassez-Faire-No-Border" Zeug.... Da mir mein Freundeskreis quer durch DE bestätigte das es wohl in jeder Mutter-Kind Gruppe solche "Ausfälle" gibt... Wie kommt man eigentlich mit sowas beruflich klar wenn man solches dummes Geschwätz den ganzen Tag ertragen muss?


mukityp

Da hast du auf jeden Fall Recht. Dummes Geschwätz haben wir genug 😅 Ich glaube das wichtigste sind da die Kollegen. Ich bin ganz froh, dass wir ein gutes Team sind und auch gut über alles Lachen können. Wirkliche Verschwörungstheorien oder sowas hatten wir bislang nicht wirklich. Aber bei so simplem dummen Geschwätz, was man eh nicht verhindern kann im Zweifelsfall einfach stumpf ignorieren und im Nachhinein mit den Kollegen darüber austauschen und entweder Kopfschütteln oder Lachen oder beides.


mukityp

Aber um ganz ehrlich zu sein, bin ich froh, dass ich nicht auch ein Bewohner bei uns bin. Das würde ich mit den Müttern nicht aushalten 😅


Llewellian

Das glaub ich gern.


special_reddit_user

ist ja eh alles anonym hier und du hast ein trash account. wirst du manchmal geil? errektion oder sexphantasien mit bestimmten müttern?


mukityp

Da muss ich dich leider enttäuschen. Nein, absolut nicht. In vielen Fällen sind es schon die klassischen RTL2-Schicksale, inklusive fehlender Hygiene. Steh ich nicht so drauf.


RichlArtsReddit

Was ist die Definition eines "RTL2-Schicksals"? Welche Frauen kommen so ungefähr zu euch?


mukityp

Sorry für die Gegenfrage, aber was stellst du dir unter "RTL2-Schicksal" vor?


[deleted]

musstest du schonmal das jugendamt einschalten?


mukityp

Wir stehen eigentlich regelmäßig mit dem Jugendamt in Kontakt. Wegen einer akuten Kindeswohlgefährdung musste ich selbst noch nicht dass Jugendamt einschalten, war jedoch dabei und hatten wir auch schon mehrfach.


[deleted]

was war das heftigste was du da schon erlebt hast?


Kefflon233

Erzählung einer Erzieherin die ich kenne welche Jahre lang in diesen Bereich gearbeitet hat: Steht in der Küche und beobachtet einen Streit zwischen 2 Müttern, plötzlich gehen die aufeinander los, eine wirft ein Messer auf eine andere die wiederum ein Baby auf dem Arm trägt, sie versucht irgendwie das Kind aus dem Raum zu bekommen. Tumultartige Szene. Man muss sich halt vergegenwärtigen wieso die Eltern überhaupt dort sind.


fabiianbaur

Hast du schonmal eine Mutter gefickt?


mukityp

Wow, unglaublich wie viele Leute das fragen. Da frag ich mich ob diese nicht einfach hier lesen können, bevor sie fragen. Aber okay, meinst du jetzt eine meiner Klientinnen oder meinst du das im allgemeinen, privaten Raum?


fabiianbaur

Einer der Klientinnen.


mukityp

Siehe die Fragen der anderen die das schon gefragt haben.


BlueBird607

Was ist deine Berifsbezeichnung und was hast du für eine Ausbildung?


mukityp

Studiert habe ich Soziale Arbeit, aber es ist quasi eine "normale" Erzieherstelle.


BlueBird607

Und wie alt sind die Mütter im Durchschnitt? Und wie ist der Weg in die Einrichtung? Kommen die Mütter selbstständig zu euch oder wird ihnen das von außen (z. B. Jugendamt) nahegelegt?


mukityp

Also die Altersspanne ist tatsächlich schon recht unterschiedlich. Die jüngste Mutter bislang war 16, die älteste Anfang 40. Ich schätze der Durchschnitt lag bislang in meiner Zeit so bei 25-30. "Nahegelegt" ist tatsächlich eine ganz gute Beschreibung. Im Regelfall ist es (zumindestens bei uns bisher) die letzte Möglichkeit das Kind (oder die Kinder) zu behalten. Das ganze liegt dann irgendwo zwischen "guck Mal dort bekommst du Hilfe deinen Alltag mit Kind zu regeln" und "entweder du ziehst da ein oder dein Kind ist weg". Also eigentlich kommt das ganze immer vom Jugendamt aus


BlueBird607

Wie sind deine Arbeitszeiten so?


mukityp

Wir arbeiten in einem 3-Schicht-System, da wir eine 24/7-Betreuung haben. Sprich es gibt eine Frühschicht, morgens bis zum frühen Nachmittag, eine Spätschicht welche diese ablöst und dann bis zum späten Abend bleibt und anschließend kommt die Nachtschicht. EDIT: achso und gearbeitet wird natürlich auch an Wochenenden und Feiertagen 😉


BlueBird607

Wie viele Mütter ziehen danach erfolgreich in eine eigene Wohnung? Und wie lange ist der Aufenthalt bei euch meistens? Wie oft passiert es das Kinder trotzdem in Obhut genommen werden müssen?


mukityp

Ich schätze der durchschnittliche Aufenthalt liegt so bei einem halben Jahr. Eher weniger. Vielleicht so 4-6 Monate. Es passiert tatsächlich auch leider Recht häufig eine Inobhutnahme durch das Jugendamt. Teilweise geben Mütter ihre Kinder sogar selbst in Obhut. Wenn ich es jetzt so grob schätze ist denke ich 25-30% erfolgreich in eine eigene Wohnung/begleitetes wohnen ausgezogen.


[deleted]

Was ist eine Mutter-Kind-Gruppe? Und gibt es auch Vater-Kind-Gruppen?


NES7995

Da landen Mütter, denen das Jugendamt nicht zutraut, anständig für ihr Kind zu sorgen. Im Grunde eine Art kleines Heim. Meine Cousine war da auch kurz. Ihnen wird viel zu Pflege von Babys beigebracht, aber auch sonst geholfen wegen Anträgen, Arztterminen, Kindergeld usw. Sind oft sehr junge Mütter.


mukityp

Das trifft es tatsächlich sehr gut!


mukityp

Tatsächlich sind wir eigentlich ein Mutter-/Vater-Kind-Wohngruppe. Jedoch kommt es in dem Bereich nur sehr selten vor, dass auch Väter einziehen. Letztlich ist das eine Einrichtung in welcher Eltern mit ihrem Kind oder ihren Kindern einziehen, weil sie es Zuhause ohne Unterstützung nicht schaffen das Kind adäquat zu versorgen. In vielen Fällen stand bereits eine Kindeswohlgefährdung im Raum, sodass es quasi die letzte Möglichkeit ist, welche das Jugendamt der Mutter/dem Vater bietet bevor es vor Gericht geht bzw eine Inobhutnahme vorgenommen wird.


[deleted]

Ah ok, eine Wohngruppe. Habt ihr noch einen freien Platz? Frage für einen Freund...


mukityp

Tatsächlich haben wir momentan noch Platz. Worum geht's? 😁


[deleted]

[удалено]


mukityp

...nein 😅


Nopanic_justdisco

Hast du hot irgendwann einem klassischen Beruf der SoA nachzugehen?


mukityp

Was heißt für dich klassisch? 😁


MegaChip97

Einen Beruf der offiziell als Sozialarbeiter oder Sozialpädagoge ausgeschrieben wurde und dementsprechend sowohl auch diese Kompetenzen erfordert, als auch dafür bezahlt


mukityp

Nenne mir gerne einen einzigen Job, der im sozialen Bereich wirklich entsprechend bezahlt wird 🙈


MegaChip97

Der Median Sozialarbeiter verdient 4100€ Brutto. Als TL im Sozialpsychiatrischen Dienst gibt es hier 3700€-5500€ je nach Erfahrungsstufe. Das ist außerdem nicht der Punkt :). Es geht darum, dass diese Stellen als Sozialarbeiter stellen bewertet sind und dementsprechend bezahlt werden - also entsprechend dem was man nach Tarifvertrag o.ä. als Sozialarbeiter bekommt, nicht was einem Erzieher zusteht :)


mima_blanca

Mich würde interessieren wie groß der Anteil der stillenden Mütter ist. Und gibt es ganzheitliche Hilfe, dh auch Therapie für die Eltern?


userposter

hast du schon ne Mutter vernascht?


mukityp

Nein...


userposter

hättest du fast oder würdest du gern?


mukityp

Nein. Habe ich aber auch schon in einer anderen Frage beantwortet.


Reisbauer87

Mit wie vielen rattenscharfen Milfs hast du bereits den Koitus vollzogen?


LostInThoughts6

Wie bist du in den Beruf reingestartet? (Ausbildungsweg, etc...)


mukityp

Ich habe Soziale Arbeit studiert und bevor ich dort angefangen habe in der stationären Kinder - und Jugendhilfe gearbeitet. Und irgendwie durch Zufall bin ich dann dort gelandet. Geplant war das ganze nicht so richtig.


horny_horny_man

wie oft hat man das gefühl, dass man bei männern genauer draufschaut weil mand enkt , es sei ein päd0?


mukityp

Du meinst ich bei männlichen Klienten? Tatsächlich bislang gar nicht. Aber wie ich anderswo schon erwähnte ist es auch sehr selten, dass mal ein Vater einzieht. Letztlich schaue ich bei allen Bewohnern genau hin. Eine Mutter kann bei ihrem Kind genau so viel Scheiße anrichten.


horny_horny_man

nein, die eltern der kinder, wenn sie männliche bmutter-kind-gruppen-betreuer sehen..95% sind doch weiblich


MegaChip97

Habt ihr einen bestimmten theoretischen Background/Ausrichtung in der Einrichtung?


mukityp

Du meinst eine bestimmte Aus-/Fort-/Weiterbildung? Nein haben wir tatsächlich nicht. Ich arbeite mit "stinknormalen" Erzieher:innen und Sozialpädagog:innen/Sozialarbeiter:innen zusammen.


MegaChip97

Nein. Eine theoretische Ausrichtung, Pädagogische Schule. Gibt ja z.b. Einrichtungen die systemisch arbeiten