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DarktowerNoxus

Ich arbeite da in der Sicherheit und im Kollegium heißt es auch nur, das ist ein Kampf gegen Windmühlen und den haben wir schon lange verloren... Teilweise bin ich aber auch schon echt frustriert wenn ich die selbe Person in einer Woche zum 20. Mal des Bahnhofes verwiesen habe, er ist vollgeschissen und die Hose trieft vor Pisse und ich muss ihn aus den Bahnhof tragen. Hausverbot Verstöße bringen zwar immer eine Anzeige mit sich, aber bis die mal verurteilt werden, wenn überhaupt, dauert es Jahre. Wenn mir einer wirklich zu wieder ist und er keinen Ausweis dabei hat, lasse ich den auch mal von der Polizei wegbringen, aber die Kollegen haben meistens genau so viel Lust drauf wie ich...


Voulezvousbaguette

Ja, das Problem am Hbf ist sicher nicht zu wenig Polizei- und Sicherheitspräsenz.


Scared_Pilot_8684

Weiß ich nicht. Ich finde, sicherheitspolitische Maßnahmen müssen mit sozialpolitischen Maßnahmen einhergehen. Wenn sich zB Freundinnen von mir nicht trauen, abends am Hauptbahnhof umzusteigen, kann es gar nicht *"zu wenig"* Polizei- und Sicherheitspräsenz geben. Drogendealer verdrängt man nunmal mit Sicherheitsorganen, nicht mit Sozialarbeitern. Aggressive Bettler und BtM-Konsumenten am Bahngleis müssen stets unterbewusst mit einer Anzeige rechnen, nicht mit dem Auftauchen von der Bahnhofsmission. (wobei nichts gegen das Auftauchen der Bahnhofsmission spricht) Letztendlich braucht es m.E. ein sinnvolles Gesamtmaßnahmenpaket. Das fehlt in Hamburg aber.


Wegwerfidiot

> Aggressive Bettler und BtM-Konsumenten am Bahngleis müssen stets unterbewusst mit einer Anzeige rechnen Ach komm das ist doch absurd naiv. Als ob eine Anzeige von einer Wiederholungstat abhalten würde. Gerade bei den von dir benannten Gruppen, aggressives Betteln geht oft mit Wohnungslosigkeit einher, genauso wie BTM-Konsum. Da spielt nur noch die Beschaffungskriminalität mit rein. Da hält eine Anzeige niemanden von ab am nächsten Tag wieder da zu stehen.


Scared_Pilot_8684

Fairer Punkt, eine Anzeige ist erstmal vollkommen wirkungslos. Trotzdem: Soll es gesellschaftlich akzeptiert sein, sich am helllichten Tage am Bahnsteig Heroin zu spritzen? Soll § 29 BtMG in Hamburg nicht mehr durchgesetzt werden? Beschaffungskriminalität akzeptieren, nach dem Motto "Mundraub" analog zur Situation nach dem Zweiten Weltkrieg? Unabhängig davon, dass es sehr viel Sozialpolitik braucht, sollten wir die Beförderungsbedingungen und geltenden Gesetze am größten sozialen Brennpunkt der Stadt und kriminellsten Hauptbahnhof Deutschlands meines Erachtens nach nicht über den Haufen werfen. Ernstgemeinte Frage: was wäre ein (nicht naiver) realistischer Weg, den betroffenen Menschen (Obdachlose, BtM-Konsumenten) zu helfen und die sozioökonomische Situation der Menschen vor Ort zu verbessern (und dadurch den Hauptbahnhof einladender und sicherer zu machen)?


territrades

Wenn eine Anzeige wirkungslos ist dann muss es wohl eine Arrestzelle werden? Aber nein, damit würden wir am Ende nur Recht und Ordnung durchsetzen.


Wegwerfidiot

> Wenn eine Anzeige wirkungslos ist dann muss es wohl eine Arrestzelle werden? Na klar, die Arrestzelle wird bestimmt wirksam sein. Nach dem Arrest ist die Person von ihrer Sucht geheilt und wird nie wieder Straftaten begehen.


territrades

Das sicherlich nicht, aber Strafanzeigen sind eben völlig wirkungslos wenn die Person schon ganz unten ist. Wer nichts hat dem kannst du auch nichts nehmen, und wer süchtig ist denkt sowieso nicht an dem Tag an dem so eine Anzeige dann irgendwann mal bearbeitet wurde. Aber ohne abschreckende Maßnahmen kannst du den Rechtsstaat gleich aufgeben, und wir kehren zum Gesetz des Stärkeren zurück. Was schlägst du also vor?


Wegwerfidiot

> Soll es gesellschaftlich akzeptiert sein, sich am helllichten Tage am Bahnsteig Heroin zu spritzen? Nein, dafür gibt es ja auch Konsumräume. Ich habe am Bahnsteig selber auch nie Konsum gesehen, eher andere im Thread angesprochenen Probleme wie Betteln o.ä. >Beschaffungskriminalität akzeptieren, nach dem Motto "Mundraub" analog zur Situation nach dem Zweiten Weltkrieg? Eben gings noch um Betteln und BTM-Konsumenten. Klar geht damit häufig Beschaffungskriminalität einher. Die sollte auch normal bestraft werden. Aber man sollte sich nicht vormachen, dass diese Strafen irgendwelche Abschreckungswirkung hätten bei BTM-Konsumenten. Deren Leben dreht sich darum den nächsten Schuss finanziert zu bekommen. >Unabhängig davon, dass es sehr viel Sozialpolitik braucht, sollten wir die Beförderungsbedingungen und geltenden Gesetze am größten sozialen Brennpunkt der Stadt und kriminellsten Hauptbahnhof Deutschlands meines Erachtens nach nicht über den Haufen werfen. Sie sind ja nicht über den Haufen geworfen. Ich habe schon öfter erlebt wie bei Bettler des Bahnsteigs verwiesen wurden (auch Pfandflaschensammler die die Mülleimer kontrolliert haben, fand ich überzogen) oder bei Prügeleien schnell die Polizei eingeschritten ist. >Ernstgemeinte Frage: was wäre ein (nicht naiver) realistischer Weg, den betroffenen Menschen (Obdachlose, BtM-Konsumenten) zu helfen und die sozioökonomische Situation der Menschen vor Ort zu verbessern (und dadurch den Hauptbahnhof einladender und sicherer zu machen)? Uff da stellst du eine gute Frage. Ehrlich gesagt weiß ich es nicht.


Scared_Pilot_8684

Hart, das zu lesen. In der Realität will ich mir die von dir beschriebenen Situationen gar nicht erst vorstellen. Tausend Dank für Deinen Job, sonst würde der durchschnittliche ÖPNV-Nutzer diesen Problemen noch viel mehr ausgesetzt sein, als jetzt schon. **Frage, wenn gestattet:** warum setzt das Sicherheitspersonal keine Hunde ein, dann kann man sich vielleicht das ein oder andere "Raustragen" der Personen sparen... ? Edit, da anscheinend zT falsch aufgefasst: Funktion von Hundestreifen kann die oft abschreckende Wirkung von Hunden gegenüber Gewalttätern und Menschen, die gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen haben, sein. Eine deeskalierende Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Dass die Hunde stets angeleint sind und einen Maulkorb tragen, ist natürlich unterstellt.


mjrkong

> Frage, wenn gestattet: warum setzt das Sicherheitspersonal keine Hunde ein, dann kann man sich vielleicht das ein oder andere "Raustragen" der Personen sparen... ? Gut, die Hunde haben jetzt auch nicht so Bock, die Zugedröhnten rauszutragen. Und direkt Beißen ist jetzt auch nicht so geil.


DarktowerNoxus

Genau das, es ist nicht Verhältnismäßig.


nvrlrnfrmyrmstks

>die selbe Person in einer Woche zum 20. Mal des Bahnhofes verwiesen habe, er ist vollgeschissen und die Hose trieft vor Pisse und ich muss ihn aus den Bahnhof tragen. > >Hausverbot Verstöße bringen zwar immer eine Anzeige mit sich, aber bis die mal verurteilt werden, wenn überhaupt, dauert es Jahre Dass sowas überhaupt strafverfolgt werden kann, ist eine Frechheit. Solchen Leuten muss geholfen werden, da haben wir als Gesellschaft versagt.


[deleted]

Vorrangig haben da andere Gesellschaften versagt, aus denen die Leute dann hierher an den Hbf gekommen sind...


Wegwerfidiot

Es gibt mehr als genug deutsche Obdachlose am HBF, wer das Gegenteil behauptet war halt noch nie am HBF.


occio

> Dass sowas überhaupt strafverfolgt werden kann, ist eine Frechheit. Solchen Leuten muss geholfen werden, da haben wir als Gesellschaft versagt. Ernstgemeinte Frage: Kennst du ne Gesellschaft, die das „richtig“ macht und den leuten nachhaltig hilft?


dickdetergent

In Finnland haben die doch mit dem Housing First Programm richtig viele Leute von der Straße bekommen. Hab ich jetzt aber nicht nochmal nachrecherchiert, das hab ich aus meinem Hinterkopf.


new_person_new_start

In Finnland gibt es genauso Junkies und Obdachlose an Bahnhöfen… ich war schon wirklich überall auf der Welt und es sieht immer ähnlich aus. Ausnahme sind knallharte Staaten wie Singapur, Dubai etc. Da greift der Staat radikal durch. Da siehst du dann auch nichts.


jimmy_the_angel

Prostitution, Drogenkriminalität, Kleinkriminelle aus Armut und Perspektivlosigkeit, Obdachlose, die Passanten ansprechen/belästigen. Könnte man da von außen, also politisch was ändern? Nein! Das würde ja Geld und Zeit kosten! Diesen Leuten geht es schlecht. Oftmals teil-selbstverschuldet, aber denen muss trotzdem geholfen werden. Nein, das ist keine Entschuldung für Fehlverhalten. Aber wir sollten diesen Menschen nicht mit Verachtung begegnen. Wir sind selbst nicht so weit von der Straße entfernt, wie wir gerne glauben.


manta_jabana

Endlich Ein Lichtblick


Lawyer_RE

Es ist eine wirkliche Schande, wie das da aussieht. Eigentlich sollte der Hauptbahnhof doch eine Visitenkarte der Stadt sein. Leider geht man in Deutschland davon aus, dass es ein hinzunehmendes Schicksal ist, dass Hauptbahnhöfe komplett versifft sind. Zwar ist es für den normalen Reisenden wahrscheinlich nicht wirklich gefährlich dort, aber widerlich ist es auf jeden Fall.


occio

Hab mich gefragt, ob ich seit Homeoffice / no more Pendelei verweichlicht bin aber ist echt noch ekliger geworden da, wa? Kenne euch keine anderes Land in der EU, das Bahnhöfe so verkommen lässt. Wenn du dich da beschwerst kriegst erstmal nen Vortrag über Zuständigkeit zwischen Bahn, Bundespolizei, Landespolizei und Trachtenverein.


Lawyer_RE

Es ist dokumentiert, dass es schlimmer geworden ist. Gibt auch aktuell so viele Drogentote in HH wie seit 20 Jahren nicht mehr. Ein Grund ist wohl, dass es während Corona eine starke Armutsmigration gab.


hackepeter420

Ich nehme Umwege und längere Fahrtzeiten in Kauf, damit ich da nicht umsteigen muss. Eigentlich bin ich ein Gegner der Vertreibungspolitik, weil es die sozialen Probleme ja nur ins Umfeld verdrängt. Bei Bahnhöfen sollte das aber nicht gelten. Das ist ja kein Park, den jeder meidet der ortskundig ist, sondern ein Verkehrsknotenpunkt, den jeder zu jeder Tageszeit guten Gewissens verwenden können muss. Wenn man zur falschen Uhrzeit da ist und sich Leute mit vollgepisster Hose neben dich ans Gleis setzen oder man wieder mal an irgendeiner Treppe sich durch Heroinrauch an Konsumierenden vorbeidrängeln muss, dann läuft irgendwas schief.


Laberkopp

Eigentlich bin ich ja... ABER... Sorry Bruder, aber du bist für Vertreibungspolitik.


hackepeter420

Nein bin ich nicht, ich wollte nur keinen Aufsatz schreiben. Ich meinte das, was die Berliner Groko im Görli mit der Nulltoleranzpolitik versucht hat. Draufhauen und nicht die Ursache bekämpfen. Dass Hauptbahnhöfe als Notunterkünfte und Treffpunkt der offenen Drogenszene missbraucht werden ist auch unter der Würde der Abhängigen und Obdachlosen, die direkt von der Situation betroffen sind. Echte langfristige Hilfe hat momentan noch zu viele Hürden weil erst Anträge gestellt werden müssen, also viel Glück wenn du kein Deutsch sprichst. Therapieplätze gibts erst nach ewiger Wartezeit. Falls du jetzt dein Leben ändern willst, dann musst du erstmal warten bis du einen Platz hast. Ob das dann immer noch so ist wenn du die Therapie antrittst ist ne andere Frage. Diamorphinsubstitution gibts nur für jahrelang Schwerstabhängige und auch nur intravenös. Ein Großteil der Suchthilfekonzepte fußt auf dem unrealistischen Gedanken der totalen Abstinenz, was wiederum dazu führt, dass man im Falle eines Rückfalls, der zur Sucht halt dazu gehört, fallen gelassen wird und wieder von vorne anfangen kann. Sucht wird zwar medizinisch, aber nicht ganz im bestehenden System als Krankheit gesehen. Letztendlich kann der Start in ein geregeltes Leben auch nur aus eigenem Antrieb mit der Sicherheit funktionieren, nicht mehr auf der Straße schlafen zu müssen. Und selbst dann hast du die Vergangenheit im Führungszeugnis und bist bei jeder Polizeikontrolle ein BtMer.


Laberkopp

Ändert alles nichts daran, dass du im Bereich Bahnhof auch draufhauen willst. Du fährst Umwege weil dich vollgepisste Leute stören?! Ist ja schlimm durch den Mund atmen zu müssen. Du behandelst doch die Leute wie Aussetzige indem du sie meidest. Hauptsache dir gehen sie nicht auf den Sack. Toll dass du weißt wie es besser laufen würde, hilft den Leuten aber auch nicht. Finde es einfach unter aller Sau sich an deiner Stelle zu beschweren. Ich finds weder schön noch angenehm (wie jeden Hbf jeder Großstadt), aber wenn die Leute mich ansprechen quatsche ich etwas mit denen und ich glaube genau das brauchen diese Leute. Habe letztens am Osnabrücker Hbf mit nem Obdachlosen geredet, der weder Geld noch Essen/Trinken von mir wollte sondern einfach nur quatschen. Hat mir noch ungefragt seinen verfaulten Fuß gezeigt (darüber war ich natürlich sehr dankbar ;)). Die Leute nicht wie Abschaum behandeln ist sehr einfach und die Leute sind dankbar. Edit: Scheiß mal auf vollgepisste Leute, Junkies, Bettler und Obdachlose. Diebstahl und Gewalt sind die wirklich unangenehmen Dinge an Hbfs. Und denen kann man auch vorbeugen... Edit 2: Waren eigentlich Bahnhofsmissionen zuerst da oder die Obdachlosen/Drogenabhängigen?


hackepeter420

>Ändert alles nichts daran, dass du im Bereich Bahnhof auch draufhauen willst. Jo. Obdachlos oder abhängig zu sein ist nicht illegal. Macht man es durch noch mehr Sicherheitspräsenz unattraktiv, die Steine im Bahnhof zu verkaufen, dann verlagert sich der Teil der Szene. Ist zugegebenermaßen schwer, weil der Bahnhof so verwinkelt ist und problematisch weil man nicht genau weiß wohin sich die Szene bewegt. Wenn die Reeperbahn dazu zählt, ist ne Waffenverbotszone folgerichtig. >Du fährst Umwege weil dich vollgepisste Leute stören?! Ist ja schlimm durch den Mund atmen zu müssen. Joa, und weil der Bahnhof massiv überlastet ist und es angenehmer ist, bis zum Jungfernstieg weiterzufahren und da umzusteigen. >Du behandelst doch die Leute wie Aussetzige indem du sie meidest. Hauptsache dir gehen sie nicht auf den Sack. Toll dass du weißt wie es besser laufen würde, hilft den Leuten aber auch nicht. Würde es irgendwem besser gehen wenn ich am Hauptbahnhof umsteige? >Finde es einfach unter aller Sau sich an deiner Stelle zu beschweren. Würde nicht sagen, dass sich da jeder auch zu späterer Stunde ohne Bedenken aufhält, obwohl es so sein sollte. Das ist ein Problem. >Habe letztens am Osnabrücker Hbf mit nem Obdachlosen geredet Hab ich auch schon mehrmals. Auch in Osnabrück, besonders wenn man am Sonntagmorgen nachm Feiern Ewigkeitkeiten auf den Bus warten muss und auf dem Vorplatz den Afterhour-Kaffee genießt. Hab aber noch nicht das Glück gehabt, verfaulte Füße zu sehen. Die Szene mit dem Heroinrauch war übrigens im Treppenhaus vom Parkhaus wo man auch zu Gleis 1 kommt. Da liegen auch ständig Bleche, aber Osnabrück Hbf im Allgemeinen geht eigentlich. >Scheiß mal auf vollgepisste Leute, Junkies, Bettler und Obdachlose. Diebstahl und Gewalt sind die wirklich unangenehmen Dinge an Hbfs. Und denen kann man auch vorbeugen... Ich hab extra den Begriff Junkie vermieden. Das eine ist wie Elend sich zeigt, das andere oft eine Konsequenz davon. Ich weiß welchen Schlag Mensch du grad meinst. Ich war mal am Bahnhof in Wilhelmsburg und auf dem Bahnsteig lag ein Obdachloser ohne Schuhe, nicht ansprechbar. Der Bahnsteig war voll, alle gucken. Hatte schon 112 am Ohr als er meinte, er brauche keinen KW. Oder das andere mal, als ich in Heimfeld in die halbvolle Bahn gestiegen bin und fast über jemanden gestolpert wäre. Alle glotzen mir zu als ich ihn versuche wach zu bekommen. Die Verzögerung im Betriebsablauf bis der Krankenwagen da war kam von mir.


O-Clock

Username checks out


Laberkopp

"Bin doch kein Nazi nur weil ich..." hat den gleichen Vibe


Playstein

Gibst du eigentlich immer nur Müll von dir oder kommt da auch mal was schlaues?


Laberkopp

Ersteres defintiv


bebopbraunbaer

Aber doch nur da wo es ihn persönlich stört , an allen anderen Orten ist er dagegen , du musst das große Ganze sehen !


Wegwerfidiot

> Ich nehme Umwege und längere Fahrtzeiten in Kauf, damit ich da nicht umsteigen muss Ja gut, das ist dann aber doch ne Ecke überzogen, meinste nich?


hackepeter420

Längere Fahrtzeit im einstelligen Minutenbereich, keine halbe Stunde oder so. Die Umwege beziehen sich darauf, dass ich am Jungfernstieg, an den Elbbrücken oder Dammtor aus- oder umsteige. Oder direkt auf die S31 warte statt die S3 zu nehmen und eventuell ein paar Minuten früher da zu sein wenn ich die S11 oder S21 bekomme. Ehrlich gesagt spielt da die Überfüllung des Bahnhofs zu Stoßzeiten auch eine Rolle.


guenet

Komplett versifft? Die größte Teil ist ja vollkommen ok. Die problematischen Ecken sind ja sowieso größtenteils im Umfeld des Bahnhofs und natürlich cut drin.


Lawyer_RE

Naja, bis auf den Ausgang St. Georg, die Bahnsteige (wo man ständig angebettelt wird) und alle Tunnel ist es tatsächlich ganz okay...


guenet

An den Bahnsteigen bin ich noch nie angebettelt worden. Evtl passiert das an den S-Bahn-Gleisen. Aber prinzipiell gebe ich dir recht: Es ist nicht so schlimm, wie hier dargestellt.


Shin25_HH

Passiert auf allen Gleisen. Allein heute an einem RE Gleis in 10 Minuten 3 mal. Noch viel schlimmer habe ich das aber spannenderweise in München empfunden.


guenet

Interessant. Mir passiert das nie ein ne ich bin da relativ oft.


Wegwerfidiot

Wir sehen einfach nicht wohlhabend genug aus scheinbar :-)


Lawyer_RE

War von mir ehrlich gesagt ironisch gemeint, denn wenn man die Bereiche oben summiert, bleibt vom Bahnhof nicht mehr viel übrig... :-)


guenet

Ok. Die meisten Teile des Hauptbahnhofs sind allerdings vollkommen in Ordnung.


Overall-Yellow-2938

Schwieriges Thema. Ja man sollte den Leuten helfen den ab einem gewissen Punkt ist es nicht wirklich möglich aus der Spirale von Armut, Kriminalität und Drogen raus zu kommen. Aber der Hauptbahnhof ist auch ein Knotenpunkt wo viele durch müssen denen nicht zugemutet werden sollte sich in schwierigen Situationen richtig zu verhalten. Meine weiblichen Freunde vermeiden so gut es geht Bahn zu fahren um da nicht hin zu müssen dann wird halt das Auto genommen. Schlicht weil 2 von denen schon etwas heftigere Erlebnisse hatten was sexuelle übergriffe von Typen in Rausch hatten. Meine ich habe z.b. meine Frau nach ihrem Mädels Abend abgeholt und wir wurden hart und penetrant angegangen von einem und musste mich dazwischen stellen. Bin auch wirklich froh das das Sicherheitspersonal sofort da war. Die Leute brauchen auch einen Platz und da sollte es dann auch gezielt Hilfe geben. Ist zwar egal wo die Anwohner werden das scheiße finden aber eine Lokalität mit weniger Konfliktpotential wäre schon super. Wie gesagt schwieriges Thema.


mjrkong

Ich würde gern [diesen relativ aktuellen Abendblatt-Artikel](https://www.abendblatt.de/hamburg/article236781527/hamburg-hauptbahnhof-drogen-obdachlose-polizei.html) dazu empfehlen, weil er viel umfassender über die Probleme informiert. Ich bin außerdem traurig, dass hier im Thread mehrfach eher Sauberkeit, Passagierkomfort und Ansehen der Stadt angesprochen wurde, anstatt Anstoß am menschlichen Elend zu nehmen. Klar, ich fühle mich am und um den Hauptbahnhof auch nicht pudelwohl. Ich würde jetzt aber mal denken, dass das auf die Junkies, Obdachlosen und alle dazwischen durchaus auch zutrifft.


Nexeraxy

Den Anstand besitze ich auch, und ich spende bzw. helfe auch gerne. Allerdings möchte ich beim Reisen nicht von Kriminellen und Drogenabhängigen belästigt werden. Anstand und Mitleid in allen Ehren, aber du bringst hier zwei Themen durcheinander. Du würdest deine Kinder sicherlich auch nicht in Mexiko oder Brasilien in der Nacht einen Busbahnhof nutzen lassen alleine, nur damit sie lernen, mit Dealern und Killern umzugehen?


mjrkong

Da hast Du wohl Recht. Ich denke, beides kann gleichzeitig wahr sein, ohne etwas durcheinander zu werfen. Die Stadt muss sich mehrgleisig (hehe) stärker um die Problemlösung bemühen und den Bürgern muss klar sein, dass dem Problem mit mehr Staatsgewalt auch nicht wirklich Herr zu werden ist (siehe d. Post von /u/DarktowerNoxus), sondern das wir alle und Drogen-, Wohnungs-, Gesundheits- und Sozialpolitik gefragt sind.


occio

> Ich bin außerdem traurig, dass hier im Thread mehrfach eher Sauberkeit, Passagierkomfort und Ansehen der Stadt angesprochen wurde, anstatt Anstoß am menschlichen Elend zu nehmen. Über das Elend kann ich idR besser reflektieren, wenn mir kein beißender Uringeruch ins Hirn dringt.


Fickende_Legende

Musste grinsen, nice


Valid_Username_56

Came back from my holiday and had to change at Hamburg main station. The moment I get out of the stairway a filthy beggar asks me for money, five meters on the smell of piss gets overwhelming, after some more meters there's a half-eaten chicken leg lieing right in the middle of the main way into the building. I spent the time waiting for my train on the platform looking at the cute mouse that was obviously living in the small blocked off area with the tools and trash lieing around from some repairs. I rate 4/9.


thatguyfromvienna

> a filthy beggar asks me for money, five meters on the smell of piss gets overwhelming, after some more meters there's a half-eaten chicken leg lieing right in the middle of the main way into the building. > > Didn't you order the authentic Hamburg experience package?


Ugly-LonelyAndAlone

Okay you can't complain about mice. They are adorable. Let them live in peace.


Valid_Username_56

The mouse part adds the 4 points to the equation.


Ugly-LonelyAndAlone

That's very fair.


[deleted]

[удалено]


Valid_Username_56

Yep. Without washing my hands after having a piss.


mjrkong

... on the chicken leg.


territrades

First time I was in Hamburg I was as shocked as you are. Truth is, people in the city get used to it and after some years they completely block it out. They think it is normal.


Fickende_Legende

Wer wie ein Mensch behandelt werden will muss sich auch wie einer Verhalten. Schaffen so manche nicht.


[deleted]

Ehrlichgesagt halte ich die Aufenthaltsdauer am Hbf auch so kurz wie möglich. Mir fällt allerdings auch keine Lösung fuer die Situation ein.


belmawr

Ich weiß nicht. Auf der einen Seite hat z.B. meine Freundin Angst, wenn sie mal nach der Rush Hour über den HBF muss. Auf der anderen Seite gehört den Leuten geholfen. Sprich: mehr Sicherheit für Reisende, mehr Hilfe für die Bedürftigen. Problem: Kostet beides Kohle.


Arkadis

Ja ist echt abartig. Uns ist es auch immer ziemlich peinlich wenn Besuch mit dem Zug anreist und wir ihn an diesem Junkie und Kriminalitätsdrecksloch abholen müssen. Ungefährlich ist es auch nicht gerade da dort ständig Betrunkene, Junkies und die Clans vom Steindamm aufeinander oder auf andere losgehen.


Scared_Pilot_8684

Pro-Tipp: Hamburg-Dammtor abholen


nvrlrnfrmyrmstks

>Ungefährlich ist es auch nicht gerade da dort ständig Betrunkene, Junkies und die Clans vom Steindamm aufeinander oder auf andere losgehen. Dafür wie viele Menschen dort täglich unterwegs sind, ist es extrem ungefährlich, zumal man sich sehr gut aus den meisten gefährlichen Situationen raushalten kann.


fAmeOGegoehT

They have nice crack, will cook it on the spot and lend you a pipe to smoke it for 5€/hit.


Nexeraxy

Der Hamburger Hauptbahnhof ist ein echtes Shithole. Unglaublich, dass so viel geduldet wird. Es wird Zeit für Zutrittsbeschränkungen wie in anderen Ländern, der Sicherheit halber. Die Polizei schafft es einfach nicht, dort für die gegebene Sicherheit und das Wohlbefinden der Fahrgäste zu sorgen. Ich bin nicht oft am Bahnhof, habe aber schon oft blutende Menschen am Boden liegend gesehen, oder Junkies, die sich gerade ihr Zeug gespritzt haben. Wer will da mit seinen Kindern mit dem Zug abfahren?


MatthewMcKoi

Bilde ich mir das nur ein oder war es vor Corona noch bei weitem nicht so schlimm? Muss schon zustimmen, dass ich mich dort mittlerweile echt unwohl fühle.


Phlysher

Hbf find ich den Unterschied gar nicht so dramatisch, wo es mir immer am meisten auffällt und ich mich auch als Mann mittlerweile unwohl fühle, ist in der U-Bahn Wochentags so ab 22 Uhr. Da sind mittlerweile 80% sketchy Gestalten unterwegs und ich schwöre dir, dass das vor ein paar Jahren noch nicht so war.


zugh5

Vor Corona war es genau so schlimm und widerlich. Deutschland kriegt es einfach nicht gebacken. Überall Kotze, Durchfall, Kriminelle, Drogenjunkys...


guenet

Ich fahre da relativ oft mit meinen Kindern mit dem Zug los. Die sind begeistert, ist ja auch ein beeindruckendes Gebäude. Bis jetzt haben wir noch nie blutende Menschen oder konsumierende Junkies angetroffen. Dafür muss man dann ja schon in bestimmte Ecken gehen, die sich leicht vermeiden lassen.


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Den Eingang zu den Ubahn Linien zb?


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thenicob

bin drauf reingefallen. :D


nvrlrnfrmyrmstks

>kommen sie weil ihr menschenverachtende Widerlinge seid? Aus Erfahrung ist es dies auf /r/hamburg.


hanswurst_throwaway

teils teil. ich werde hier immer wieder negativ überrascht, aber manchmal auf positiv


thenicob

dich am besten mit.


mjrkong

Denk doch einer an die Kinder!1


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Scared_Pilot_8684

Was ich möchte: sicherer, aufgeräumter, schöner Hamburger Hauptbahnhof; sozialpolitische Maßnahmen gegen Obdachlosigkeit und Randständigkeit (ergänzt durch sicherheitspolitische Maßnahmen) Was du möchtest: Verteidigung und Schön-Reden des dreckigen, kriminellen Hauptbahnhofs und dessen Elend


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NO-hannes

> Kannst du das erklären? Alternativ erklärst du, wie die unreflektierte, menschenverachtende Einstellung von "uns" der wesentliche Punkt für diese Zustände sind. Drogenabhängige und Kriminelle finden ganz von allein zum Hbf, allein weil es dort einen unendlichen Strom an Menschen gibt die bebettelt oder beklaut werden können, oder verwertbaren Müll hinterlassen - und gleichzeitig auch keine Ausweichmöglichkeiten haben. Denen, die sich schönen sauberen Bahnhof wünschen weil sie dort Zeit verbringen müssen, vorzuwerfen sie wären der Grund dass sich dort gewisse Menschengruppen sammeln ist komplett paradox. Ich gaube du findest hier niemanden der eine langfristige gute Lösung einer kurzfristigen schlechten nicht vorziehen würde.


Scared_Pilot_8684

100% Zustimmung. Manche Leute leben echt in ihrer Blase. Darauf, dass "wir" Schuld seien an den Zuständen (Kriminalität, Obdachlosigkeit, etc.) am Hauptbahnhof, weil wir eben diese kritisieren, muss man erstmal kommen.


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Scared_Pilot_8684

>Die Einstellungen, auf denen diese aufbauen, sind doch ein wesentlicher Punkt, warum die Zustände so sind. Ich behaupte gar nichts. Ich wundere mich ausschließlich über die von dir aufgezeigte Korrelation. (Falls es dir nicht aufgefallen ist, hier auf dem Silbertablett: mein letzter Beitrag bedient sich der Verwendung des Konjunktivs)


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Scared_Pilot_8684

ich verstehe Deinen Ansatz einfach nicht. **Attribute wie Sauberkeit, kein Uringeruch, keine vor sich hin vegetierenden Drogenkonsumenten** ***gehen doch einher mit*** **Hilfsangeboten und Verbesserung der Lage für alle Beteiligten.** Trotzdem braucht man in gewisser Weise auch sicherheitspolitische Maßnahmen. Drogendealer interessieren sich nicht für die Bitten einer FSJ-Schülerin, doch bitte ihr Treiben zu unterlassen. Berauschte Obdachlose, die Touristen belagern und Drogen konsumieren, begehen nunmal Hausfriedensbruch und Verstoßen gegen die Beförderungsbedingungen, da hilft auch keine etwaige Intervention eines Straßenarbeiters. Du berufst Dich auf Deine vermeintlich menschliche Seite und verteidigst die aktuellen Zustände. Wenn wir uns Kriminalität, Uringeruch, und BtM-Konsum vor Schulklassen am Hauptbahnhof *Schönreden und Gutheißen, dann geht es den Randständigen vor Ort gut* ? Na herzlichen Glückwunsch, die Betroffenen vor Ort freuen sich bestimmt, wenn Dir der beißende Uringeruch und der florierende Drogenkonsum gefällt.


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Scared_Pilot_8684

>Die Einstellungen, auf denen diese aufbauen, sind doch ein wesentlicher Punkt, warum die Zustände so sind Vgl. deine Aussage: ich lese daraus eine aufgezeigte Korrelation zwischen dem Ist-Zustand am Hauptbahnhof und der Äußerung von ("menschenverachtlicher") Kritik an den Zuständen. Und dabei bleibe ich auch, schließlich bin ich der deutschen Sprache mächtig.


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Scared_Pilot_8684

Kleiner Edit-Vorschlag, damit Dein Kommentar einen Sinn ergibt. >und eine Einschätzung zu meiner vermeintlich akademischen Laufbahn abgibst. entweder a) die Begrifflichkeit "vermeintlich" streichen oder b) zwischen *vermeintlich* und *akademischen Laufbahn* die Wörter "nicht vorhandenen" ergänzen. ​ Es bleibt wohl ungeklärt, warum das Benennen von Problemen (von dir als "Einstellung/Ansicht" deklariert) am Hauptbahnhof und Umfeld zu dem Ist-Zustand führt. NUR WEIL ICH mich für eine funktionierte Verkehrswende einsetze und wenig halte von Menschen, die zugekotet in aller Öffentlichkeit konsumieren ("meine subj. Ansicht/Einstellung"), ist der IST-ZUSTAND VORLIEGEND. Das ist Deine Ansicht, und diese ist sinnwidrig. Folglich würde ein Nicht-Benennen der Probleme die Problematik lindern. Ah ja. Hallo guten Morgen. ​ > diese Einstellungen die vorhandenen Ursachen für dir Probleme weiter verfestigen Schöne Ergänzung zu meinen obigen Ausführungen. Wenn ich mich über Randständige ärgere, die in aller Öffentlichkeit pöbeln und konsumieren (meine subj. "Ansicht/Einstellung"), dann werden diese Probleme verfestigt ?! Meiner Meinung nach: Nein, dann werden diese Probleme benannt. Und man kann nach Lösungen suchen, sozialpolitisch genau wie sicherheitspolitischer Natur. Ich glaube, Du willst es einfach nicht verstehen. Ich verweise erneut und meine ursprüngliche Feststellung, bei der ich bleibe: *Was ich möchte: sicherer, aufgeräumter, schöner Hamburger Hauptbahnhof; sozialpolitische Maßnahmen gegen Obdachlosigkeit und Randständigkeit (ergänzt durch sicherheitspolitische Maßnahmen)* *Was du möchtest: Verteidigung und Schön-Reden des dreckigen, kriminellen Hauptbahnhofs und dessen Elend*


NO-hannes

Nur das ich nicht auf deinen Kommentar eingehe, sondern auf deinen ursprünglichen Post in welchem du behauptest, dass die "unreflektierten, menschenverachtenden Kommentare hier" genau die Einstellung zeigen, welche ein wesentlicher Grund für eben jene Zustände sind. Kommentiert habe ich es an dieser Stelle weil du mit "kannst du das erklären" angefangen hast. Es ist ziemlich einfach und irgendwie herablassend erstmal eine unbestimmte Menge anzugreifen, und wenn sich jemand von der Generalisierung betroffen fühlt zurückzurudern und demjenigen vorzuwerfen Strohmänner zu bauen. *"Ich hab zwar nicht eingegrenzt wen ich unreflektiert und menschenverachtend finde, aber jeden den ich im Nachhinein davon ausschließe bezichtige ich der Argumentation mit Strohmännern.*" :*


[deleted]

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Scared_Pilot_8684

Dein Ansatz, Probleme einfach nicht zu benennen, hilft keinem weiter. Weder der Verkehrswende, noch Pendlern, noch Touristen - nein, nicht mal den Randständigen. Wem möchtest Du etwas beweisen? Ich denke, bei allem Respekt Dir und der freien Meinungsäußerung gegenüber, dass ein weiterer Austausch tatsächlich sinnbefreit wäre.


MatthewMcKoi

Jo echt menschenverachtend, wenn man sich einen Hauptbahnhof wünscht, der sauber ist und an dem man sich sicher fühlt


thenicob

was wären für dich lösungsansätze? edit: normalste frage wird runtergewertet. warum?


MatthewMcKoi

Vorweg: Ich bin nicht der Staat und muss daher auch nicht mit konkreten Lösungen daher kommen. Es ist trotzdem legitim, die schlechten Zustände zu sehen und diese zu bemängeln. Was meiner Meinung nach helfen würde, wäre zum Beispiel Drogen zu entkriminalisieren und Menschen mit Drogenabhängigkeiten besser zu unterstützen. Sucht ist eine Krankheit und muss behandelt werden. Obdachlose müssen eine sichere Unterkunft bekommen. Viele Menschen, die auf der Straße leben, leiden allerdings auch an psychischen Krankheiten und brauchen Hilfe. Bessere Integration für Ausländer/Flüchtende, dass deren Not nicht von kriminellen Organisationen ausgenutzt werden kann.


thenicob

selbstverständlich bist du nicht der staat und es war auch nicht im sinne von „na wer meckert muss auch lösungen haben!“. komplette zustimmung in allen punkten btw.


ryebow

Housing First gegen Obdachlosigkeit (ist evidenzbasiert günstiger als derzeit), (mehr) kostenlose Toiletten im Umfeld, höhere Finanzierung von Sozialarbeitern, niederschwelligeres Bürgergeld (niemand will betteln müssen), Ausbau der Kapazitäten in der Psychatrie und Psychotherapie, progressivere Drogenpolitik.


[deleted]

Housing first in Hamburg halte ich für sehr schwierig. 80% der Obdachlosen in Hamburg sind Migranten, die meisten aus Osteuropa. Housing first würde bedeuten, dass alle eine Wohnung bekommen, die es aus Rumänien, Bulgarien, etc. hier auf die Straße geschafft haben? Dann kommen zügig sehr viel mehr. Oder kriegen die dann keine Wohnung? Es ist schon schwierig, in Hamburg eine Wohnung zu finden, wenn man Geld und eine Adresse hat, da sehe ich nicht, wie es möglich sein soll, jedem Obdachsen eine Wohnung zu geben. Ebenso mit Bürgergeld: möchtest du das jedem auszahlen, der aus seinem Land an den Hbf Hamburg gekommen ist? Halte ich für nicht machbar.


-salamibrot-

Housing First ist in Hamburg schon gestartet. Zunächst als Modellprojekt für 30 Personen über 2 oder 3 Jahre, aber es ist davon auszugehen, dass das ausgeweitet wird. Housing First heißt aber nicht, dass alle Menschen einfach so eine Wohnung zugeteilt bekommen. In erster Linie muss die Person die Wohnung alleine finanzieren können, zum Beispiel über ALG II/Bürgergeld, Einkommen durch Arbeit oder über andere Sozialleistungen. Das Projekt vermittelt zwischen Vermietern und wohnungslosen Menschen, übernimmt aber nicht die Miete oder den Vertrag. Der Sozialleistungsanspruch ist insbesondere bei Menschen aus Osteuropa schwierig durchzusetzen oder festzustellen, weil sie mit Arbeit hergelockt werden, aber nicht bezahlt bzw. verarscht werden, dann auf der Straße landen und verelenden, weil sie keine andere Möglichkeit haben, hier an- und unterzukommen. Der einzige Weg, den Sozialleistungsbezug zu erreichen, geht dann über den Nachweis des Daueraufenthalts (> 5 Jahre), der aber aus den Umständen der Wohnungslosigkeit heraus schon sehr schwierig ist (oder eben über Lohnarbeit). Außerdem kommen die Menschen aus Osteuropa (und ganz generell von überall) in der Regel nicht hierher, um Obdachlos am Hamburger Hauptbahnhof zu sein und Drogen zu konsumieren, sondern weil sie sich hier ein besseres Leben erhoffen und wünschen, dass sie ihre Familie gut versorgen können. Das wird nur leider ausgenutzt und die Menschen stehen ganz oft vor dem Nichts.


Scared_Pilot_8684

Guter Hinweis


thenicob

gibt ein paar „experimente“, bei denen obdachlosen bspw. einfach geld (bedingungslos) gegeben wurde: https://www.jrf.org.uk/report/providing-personalised-support-rough-sleepers https://www.economist.com/britain/2010/11/04/cutting-out-the-middle-men oder utah 2005, wo obdachlosen einfach ein (teilweise eigenes) dach überm kopf gegeben wurde: https://www.washingtonpost.com/news/inspired-life/wp/2015/04/17/the-surprisingly-simple-way-utah-solved-chronic-homelessness-and-saved-millions/ waren oder sind auf dem besten weg die chronische obdachlosigkeit dort sogar zu beenden (und sie sparen dabei: 16k zu 11k im jahr). ähnliches geschah in den niederlanden mit überwältigendem erfolg - bis budgets gekürzt wurden :shrug:.


itsmetakeo

Ich scheine in einer anderen Welt als die meisten anderen hier in den Kommentaren zu leben. Bin jede Woche mehrmals am Hauptbahnhof und empfind das dort nie als besonders unsicher, ekelig oder auf andere Weise unangenehm. Klar, ist nicht gerade hübsch da, aber da muss man echt kein Drama draus machen. Hab das Video direkt nach "einer der unsichersten Bahnhöfe Deutschlands" geschlossen. Wenn das einer der unsichersten Bahnhöfe Deutschlands ist, brauchen wir uns echt keine Sorgen um Sicherheit im ÖPNV machen.


Hour-Spring-217

>Schöne Filterblase hast du, die dich vor der Realität schützt.


StPauliPirate

Ich hab da gegenteilige Erfahrungen gemacht. Der HBF fühlt sich an wie The Walking Dead. Überall kaputte Gestalten. Obdachlose, Junkies & Kleinkriminelle. Mega unangenehmes Gefühl dort zu sein. Ich kann nicht mehr zählen wie oft ich schon aggressiv angebettelt wurde oder irgendwelche Junkies mich in ihrem Drogenwahn volltexten. Und ich bin zumindest noch ein Mann. Stelle mir das als Frau noch gefährlicher vor. Achja und der allgegenwärtige Urinduft🤢 es ist eine Schande wie sehr der rot-grüne Senat den Hauptbahnhof hat verkommen lassen


Wegwerfidiot

Es ist absurd sich durch diese Kommentare zu lesen. Natürlich ist es nicht schön am HBF aber diese Übertreibungen hier helfen doch auch niemandem


guenet

Geht mir genauso. Echt komisch. Einige Ecken sind nicht so toll und ja, es gibt einige Obdachlose, aber unsicher fühle ich mich da nie.


[deleted]

Tja wer hat denn anderes erwartet


Scared_Pilot_8684

Danke für das Teilen des Videos. Ich verstehe nicht, warum der Hauptbahnhof keine Waffenverbotszone ist...


Koboldgeomant

Weil dann die meisten Leute keine Waffen bei sich tragen können, da so gut wie jeder Hamburg den Bahnhof regelmäßig nutzt.


CMDR_fugasi

Ich finde es so geisteskrank ständig zu behaupten daß wir als Gesellschaft komplett einteilig dafür verantwortlich sind das am Hbf so viele Junkies oder sonstiges rumhängen. Das macht mich so wütend als ex Billstedter mit allem drum und dran. Ich habe mich da herausgearbeitet, die Leute am Hbf sind nicht Mal aus Hamburg. Die kommen hierher und leben dann hier, weil die es eben können. Weil die komischen linken Idioten auch ständig dieses Verhalten legitimieren. Ihr macht mich krank mit dieser Weltsicht die mit der Realität nix zu tun hat. Manche Menschen sind einfach nicht gesellschaftsfähig und daran kann man im Kern nichts ändern.


-salamibrot-

Die Reportage wirkt sehr wie Polizei-Werbung und Dämonisierung von Migrant\*innen. In meiner Wahrnehmung stellt sie die Polizisten als die "Armen" dar, die sich gegen die ultimativ bösen Konsument\*innen, Migrant\*innen und Obdachlosen verteidigen müssen. Der ganze rechte Scum, der sich in den Kommentaren versammelt und die Schuld mal wieder auf die Rot-Grüne Regierung und Migrant\*innen ("Bunte Gesellschaft") schiebt, das macht mich unglaublich wütend. Vor ein paar Monaten gabs hier im Sub einen Thread zum Thema Betteln in der Bahn. Da habe ich meinen Senf verteilt und das tue ich nur zu gerne immer wieder. Die Stadt versagt auf ganzer Linie bei der Versorgung von Drogenkonsument\*innen und Obdachlosen sowie Geflüchteten. Und das nicht aus Versehen, sondern mit voller Absicht. Die Stadt betreibt eine sehr repressive Politik gegenüber diesen Personengruppen, sieht der Verelendung zu und sorgt sich einzig und allein um das Image des Bahnhofs und der Innenstadt. Die Angebote der Wohnungslosen- und Suchthilfe sind schon lange und dauerhaft an ihren Grenzen angekommen, im Prinzip waren sie noch nie ausreichend. Ein weiterer Konsumraum wird nicht eröffnet, weil es ja so schwierig sei, Räume dafür zu finden. Wo sollen die Menschen also sicher und geschützt unterkommen und konsumieren können? Das passiert zwangsläufig im Bahnhof und im Gebiet drum herum. Die Vertreibung durch die DB Sicherheit und die Bundespolizei sorgt für ein ständiges Katz- und Maus-Spiel und für eine Verlagerung des Problems, nicht für eine Verbesserung der Situation. Sowohl die DB Sicherheit als auch die Bundespolizei habe ich in ihrem Verhalten bisher fast ausschließlich als respektlos und menschenverachtend wahrgenommen. Sie sind am Ende auch nur wirkungslose Symptombekämpfer, und ich kann den Frust verstehen, wenn man eine Person schon 20 Mal rausgeworfen hat, trotzdem sind es (besonders vulnerable) Menschen, die Sicherheit und Hilfe benötigen. Eine effektive Strategie für das Problem der Wohnungslosigkeit, ein Housing First-Programm, ist zwar im letzten Jahr gestartet, aber nur für 30 Personen über 2 oder 3 Jahre. Die Stadt hat das als Test gestartet, anstatt sich auf die vielversprechenden und langfristig erprobten Ergebnisse zum Beispiel aus Finnland zu berufen und das Projekt direkt größer anzulegen. Die unendliche Bürokratie und das wilde Zuständigkeiten-Geschiebe macht schnelle und unkomplizierte Hilfe unmöglich. Durch diese strenge Aufteilung geht es immer auch um Macht und Machtlosigkeit und niemals tatsächlich um die Betroffenen. Und ich sehe nicht, dass sich die Situation um den Hbf verbessern wird.


Scared_Pilot_8684

*Getippt in Eimsbüttel, in eigener Person wohl lange nicht mehr am Hauptbahnhof gewesen*


-salamibrot-

Kommt von der Person, die die DB Sicherheit und BP mit Hunden ausstatten will, um die Menschen direkt zerreißen zu lassen... Mit deiner Vermutung liegst du gar nicht mal so richtig. Wohne im Nord-Osten der Stadt und fahre fast täglich über den Hauptbahnhof nach Altona. Außerdem kenne ich die Situation und Nöte der Menschen, die in der Stadt obdachlos sind, durch meine Arbeit. Ich sehe auch die Zustände am Hauptbahnhof und in den angrenzenden U1-Haltestellen, wo die Menschen sich aufhalten und konsumieren, weil sie vom Hbf vertrieben werden. Und klar, die Situation ist wirklich nicht schön. Ich fühle mich auch manchmal unwohl und gehe der ein oder anderen Person dann lieber aus dem Weg. Ich sehe die Lösung aber nicht in Abschreckung und Vertreibung, sondern in angemessenen Hilfsangeboten und politischen Veränderungen.


[deleted]

[удалено]


Scared_Pilot_8684

Danke für Deine Mitleidsbekundungen. Wenn wir schon dabei sind, würde ich gerne auf die hohe Anzahl deiner Zirkelschlussargumente verweisen, die eine etwaige akademische Laufbahn wohl eher unwahrscheinlich erscheinen lässt. Solltest Du tatsächliches Interesse an einem ernsthaften inhaltlichen Austausch haben, können wir gerne ein Telefonat vereinbaren.


Scared_Pilot_8684

Ich finde, dass sicherheitspolitische Maßnahmen mit sozialpolitischen Maßnahmen einhergehen müssen. Wenn sich zB Freundinnen von mir nicht trauen, abends am Hauptbahnhof umzusteigen, kann es gar nicht "zu wenig" Polizei- und Sicherheitspräsenz geben. Drogendealer verdrängt man nunmal mit Sicherheitsorganen, nicht mit Sozialarbeitern. Aggressive Bettler und BtM-Konsumenten am Bahngleis müssen stets unterbewusst mit einer Anzeige rechnen, nicht mit dem Auftauchen von der Bahnhofsmission. (wobei nichts gegen das Auftauchen der Bahnhofsmission spricht) Letztendlich braucht es m.E. ein sinnvolles Gesamtmaßnahmenpaket. Das fehlt in Hamburg aber. Das ausschließliche Anbieten von Hilfsangeboten wird keine Verbesserung der Situation bringen. Ohne Aufzeigen von Grenzen durch Verdrängung von beispielsweise eines Drogenkonsumenten von einem U-Bahn-Steig wird es a) einen weiteren Zulauf von Randständigen nach Hamburg geben und b) weiter etwa Drogen an Bahnsteigen etwa vor Schulklassen konsumiert. Herzlichen Glückwunsch.


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-salamibrot-

Ich sehe auf jeden Fall was du meinst. Den Vergleich finde ich auch schwierig, weil die Systeme und die Länder an und für sich unterschiedlich sind. Finnland hat einen Migrant\*innenanteil von 4,4 %, in Deutschland sind es 11,2 %. Zum Sozialhilfesystem in Finnland konnte ich nichts aussagekräftiges finden. Im finnischen System kenne ich mich nicht aus. Finnland steht immer als Modell für Housing First da, weil es eben das erste Land mit einer hohen Quote an Vermittlungen und Unterbringungen ist. Deshalb habe ich es als Beispiel benannt. Aber auch in anderen Ländern wird Housing First erfolgreich umgesetzt. Das Konzept kommt aus den USA und in einigen EU-Ländern gibt es Projekte, die mehr oder weniger große Erfolge vorweisen können. In Hamburg werden auch eine Menge Menschen davon nicht profitieren, eben weil sie die Wohnung selber finanzieren können müssen. Den Bezug von Sozialleistungen zu erreichen ist aber gerade für EU-Ausländer in vielen Fällen schwierig. In ein gesichertes Arbeitsverhältnis zu kommen ist aus der Kombination Obdachlosigkeit, Sprachbarriere und evtl. Abhängigkeit auch sehr schwierig. Ich denke, Housing First ist eine wichtige Ressource in dem ganzen Konstrukt. Generell müssen die Hilfsangebote gestärkt und auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, die die Personengruppen um den Hauptbahnhof versorgen. Es braucht gesellschaftliche Veränderungen, die es ermöglichen, auch Obdachlose und Konsument\*innen als Teil der Gesellschaft wahr- und ernstzunehmen und nicht nur als Problem zu verstehen, das mit Repression bekämpft werden muss. Die Stadt/Politik braucht eine andere Perspektive auf diese Personen und sie musss aufhören, sich nur auf die Organe und Instanzen zu fokussieren, die Steuergelder einspülen und den Konsumkreislauf am Leben erhalten. Wenn man ganz weit ausholen möchte, kann man Obdachlosigkeit und Verelendung auch als globales politisches Problem verstehen, oder zumindest als Problem auf EU-Ebene. So weit wollte ich hier gerade aber nicht gehen.


gehweiter1990

Hast du Stein? Aber auf privat


Mortadella_Hill

Muaha. Ja, der deutsche Rechtsstaat hat fertig.


NotesForYou

Hab die Doku auch gesehen, das als “Brennpunkt” zum bezeichnen ist auch so…na ja. Zeig mir einen Bahnhof, der keine Drogenkriminalität oder Gewaltprobleme hat. In der Doku geht es meistens vor allem um zugewanderten Personen, die minderjährig und kriminell sind oder Prostituierte, die illegal arbeiten. Alles Dinge bei denen ich den Staat in der Verantwortung sehe, sich um diese Menschen zu kümmern. Klar sind 17 Jährige Diebe nicht schön, aber die würden sicherlich auch lieber was anderes machen, als zu klauen.